Jugend: Gedanken eurer Jugendarbeiter*innen

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1 Bild FranziskaJung sein bedeutet ausprobieren, austesten, Grenzen testen, experimentieren, Identität finden, Feste feiern, auf Reisen gehen, Freunde treffen… alles (fast) unmöglich im Jahr 2020… Jung sein im Jahr 2020 bedeutet zuhause bleiben, videochatten, Fernunterricht abhalten, soziale Kontakte vermeiden, keine Feste feiern, keine fremden Länder bereisen und erkunden… 2020 legt die Jugend in Ruhepause! Jugendliche finden neue Wege und sind kreativ, doch die Normalität fehlt!

Franziska Staffler, Jugendhaus „Phönix“ Schluderns

 

4 Bild CarolineBereits für uns Erwachsene ist es schwierig sich an die dauernd ändernden Maßnahmen, Ausgangsbeschränkungen usw. zu halten und den Überblick zu bewahren. Doch den Jugendlichen wird ihr Lebensmittelpunkt und der Alltag nochmals mehr auf den Kopf gestellt. Freunde treffen, die ersten Disco-Besuche, den lang ersehnten 16. oder 18. Geburtstag mit all seinen Lieben feiern, ist so leider nicht machbar und der Wunsch wieder normal die Schule besuchen zu können wird sogar unter den Schul-Muffeln groß. Umso mehr bin ich überrascht, wie die Jugendlichen mit der Situation umgehen. Klar hört man hier und da manche Beschwerden und den Wunsch, dass der Corona-Virus so schnell wie möglich verschwinde möge, doch der positive Gedanke, dass wir bald alle zusammen sein können, überwiegt meistens.

Caroline Danieli, Jugendtreff „All In“ Kastelbell-Tschars

 

2 Bild AndreaFreizeit bietet Jugendlichen neben Erholung auch Raum zur Selbstentfaltung und zur sozialen Integration. Momentan sind gerade diese Dinge sehr beschränkt. Selbstverständliche Dinge fielen plötzlich weg aus unserem Leben und verunsichern uns. Aber auch durch Krisen können neue Möglichkeiten entstehen. Denn sie lassen uns oft unsere Prioritäten und Werte überdenken, dadurch ihre Wichtigkeit und die Wertschätzung wieder neu entdecken. Versuchen wir was Positives aus der Zeit mitzunehmen.

Andrea Stillebacher, Jugendclub „Taifun“ Martell

 

5 Bild MariaTäglich neue Regeln und Anweisungen, keiner weiß Bescheid, aber die Jugendlichen sollen immer brav folgen, wenn nicht einmal Erwachsene ihnen genau sagen können was nun Sache ist. Hier muss ich den Jugendlichen ein großes Lob aussprechen: Sie haben jede neue Maßnahme, sei es im „JuMa“, in der Schule oder allgemein mit voller Verantwortung mitgetragen. Sie haben Mundschutz getragen, auf Umarmungen verzichtet und mit Abstand Freundschaften gepflegt. Es hat sie mit am härtesten getroffen, denn gerade in einer Zeit, in der das Treffen mit Freunden und die Abnabelung vom Elternhaus stattfindet, werden sie gerade an das Elternhaus gebunden und dürfen Freunde nicht treffen, eigene Grenzen nicht austesten und keine Partys oder Feste feiern. Die Discos sind zu, die Zeltfeste abgesagt und der Skatepark eingeschneit. Der einzige Ort, wo sie sich frei von Konsumzwang und im Warmen aufhalten können, der Jugendtreff, darf auch nicht öffnen! Wir im „JuMa“ vermissen EUCH, ja sogar die manchmal ohrenbetäubende Musik aus allen Boxen. Wir vermissen euer Lachen, eure Dramen. Wir vermissen die Diskussionen und euer kritisches Denken. Uns fehlen eure modernen Philosophien zum Leben, eure Skateboards auf dem Boden verstreut, eure Ideen und am meisten eure Freude am Sein. Kurz: Ohne euch ist alles doof! Mir freien ins drauf, wenn mr enk wiedr im „JuMa“ begriaßn terfn!

Maria Flora, Jugendzentrum „JuMa“ Mals

 

3 Bild JuttaJugendliche brauchen Raum, Zeit, Orte und Ansprechpartner (Freunde, Bezugspersonen...), um sich auszutauschen, zu orientieren und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Schaffen sie das, wenn das Zuhause kaum verlassen werden darf? Funktioniert es, wenn man sich (fast) nur noch “online” treffen kann und nicht viel mehr sieht als die eigenen vier Wände? Wie sollen Heranwachsende mit den zu befolgenden Regeln umgehen, wenn diese für Erwachsene oft keinen Sinn ergeben? Mich überrascht es immer wieder, wie die Kids neue Gegebenheiten annehmen und wie sie mit solchen Herausforderungen umgehen können. Ich bin zuversichtlich, dass sie auch jetzt ihren Weg finden werden...

Jutta Schulz, Jugendtreffs Oberland

 

6 BildDi Wirtschoft isch wichti, di Jugend a!
Shoppen terfn olla, Schual gean et.
In dr Bar huckn terfn olla, in Jugendtreff zamma sein et.
Di Jugendlichen terfn et vrgessn wearn!

Sylvia Pinggera, Jugendtreff „Ju!P“ Prad

 

7 Bild TanjaDas Jahr 2020 ist für alle nicht einfach. Soziale Kontakte, gewohnte Abläufe müssen fast auf „Null“ reduziert werden. Trotzdem bewundere ich die Jugendlichen, wie sie die ganze Situation meistern und verantwortungsbewusst mit der Situation umgehen. Treffen sind im Moment nur noch „online“ möglich und trotzdem freut es mich immer wieder von den Jugendlichen zu „hören bzw. lesen“. Liebe Jugendliche, der Jugendtreff ist ohne euch so leer. Ich freue mich auf diesen Moment, wenn wir die Tür zum Jugendtreff wieder aufschließen können und uns auf einen „gmiatlichen Ratscher“ im Jugendtreff wiedersehen.

Tanja Einsiedler, Jugendtreff „Ju!P“ Prad

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