Dienstag, 21 März 2017 09:06

Nachgedacht März 2017

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s10sp1 098von Don Mario Pinggera

Die Empörung war in der Tat groß, als jüngst der türkische Präsident Erdogan gegen Deutschland den NAZI Vorwurf erhob. Grund waren diverse Anweisungen von Gemeindebehörden in Deutschland, die türkischen Ministern Wahlkampfauftritte verboten haben. In Anbetracht des unverfrorenen Verhaltens, welches dieser Staatsmann schon seit längerem an den Tag legt, sind der Mut und die Entschlossenheit der deutschen Behörden anzuerkennen und zu honorieren. Schließlich werden in der Türkei auch keine Wahlkampagnen für Wahlen in Deutschland, Österreich oder Südtirol veranstaltet. Nun ist das Potential an türkischstämmigen mit über 3.000.000 Menschen in Deutschland hoch, und genau dieses Wählerpotential möchte man sich in Ankara natürlich sichern. Der türkischstämmige Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir machte dann auch einen guten Vorschlag: Nicht nur die türkische Regierungspartei soll Wahlveranstaltungen durchführen können, sondern auch die Opposition, namentlich die Partei der Kurden. Jene Partei, die Erdogan gnadenlos verfolgen lässt.
Unter Recep Tayyip Erdogan hat die Türkei ihre Demokratie massiv eingebüßt, und ausgerechnet dieser Despot beschuldigt Deutschland mit NAZI Vorwürfen. Was hat dieser Mann wohl für ein Geschichtsbewusstsein? Was hat die Ermordung von über 6.000.000 Menschen zur Nazizeit mit Deutschland heute zu tun? Dieser Vorwurf ist gleichermaßen unfair, unbegreiflich, aber auch ebenso dumm. Es ist deshalb Zeit, diesem Despoten mit klar diktatorischen Anwandlungen die rote Linie zu zeigen. Und zwar für ganz Europa! Die Zeit, so etwas auszusitzen, ist ein für allemal vorbei. Das sollten Merkel, Hollande und Konsorten schnellstens begreifen. Solange sich Erdogan nicht zu benehmen weiß und sich nicht in aller Form für seine Entgleisung entschuldigt, sollte er zur ‚persona non grata‘ erklärt und auf Staatsbesuche nicht mehr eingeladen werden. Wenn sich Europa darauf einigen könnte, wäre das eine einzigartige Demonstration von Charakter: Ein Land, das Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit mit Füßen tritt, ein Land, das die Opposition unterdrückt und das unbequeme Leute wegsperrt, hat in der Europäischen Union nichts verloren. Und zweifelhafte Wahlveranstaltungen türkischer Regierungsmitglieder außerhalb der Türkei, die nur dazu dienen, die Menschen aufzuhetzen, sind zu verbieten. Ausnahmslos!

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