Kommentar - Muße – das klingt altmodisch und verstaubt in unseren modernen Ohren. Das Wort bedeutet arbeitsfreie Zeit, die der Entspannung, der Erholung und der Beschaulichkeit dient. Im Trend liegen immer noch Tempo, Effektivität und rascher Erfolg. Da bleibt keine Zeit, um zwischendurch Atem zu holen. Atem holen kann man – hoffentlich – nach Beendigung des Berufslebens, im sogenannten dritten Lebensabschnitt. Aber immer mehr Menschen spüren eine Sehnsucht, innezuhalten und über ihr Leben und Arbeiten nachzudenken. Kann das alles sein? Was ist der Sinn meines Lebens? Laut Soziologen sieht die Gen Y nicht mehr nur im Beruf ihre Lebensaufgabe. Die nach 1985 Geborenen suchen ihre persönliche Freiheit nicht mehr ausschließlich im wirtschaftlichen Aufstieg, sondern in der Balance von Leben und Arbeiten. Freizeit, Familie und Freunde sind ihnen genauso wichtig wie Karriere und ein gefülltes Bankkonto. Dafür sind sie sogar bereit, ihre Arbeitszeit zu beschränken und damit finanzielle Einbußen hinzunehmen. Y, der Buchstabe wird englisch wie das Fragewort why ausgesprochen. „Warum?“ wird zur charakteristischen Haltung dieser Generation, die alle bisherigen, die Ökonomie feiernden Werte hinterfragt. Muße, ein alter Begriff, der auch die moderne Freizeit miteinschließt, wird zu einem neuen Wert, der nur wiederentdeckt werden muss. Personalabteilungen kennen den Trend und bieten bereits freie Tage anstelle von Lohnerhöhungen. Schon Sokrates meinte: „Muße ist der schönste Besitz von allen“. Die Muße zum Leitbild für 2020 zu erklären, das wäre doch ein überlegenswerter Vorschlag.
Andreas Waldner
Schlanders/Drususkaserne - Basis Vinschgau und die Plattform Land luden am 21. November zu einem Abschlussevent des Projekts „ALPJOBS“ in die neu renovierten Räumlichkeiten der Drususkaserne in Schlanders ein. ALPJOBS ist ein zweijähriges EU-Projekt von fünf Alpenregionen, um Trends im Arbeitsmarkt für Jugendliche aufzuzeigen. Neben Südtirol sind auch das Trentino, Graubünden, die Steiermark und Slowenien an dem Projekt beteiligt. Die Plattform Land war der Kooperationspartner in Südtiroler und hat vor allem die Situation im Vinschgau unter die Lupe genommen. Nach der Begrüßung durch Hannes Götsch, dem Projektleiter von BASIS und Ulrich Höllrigl, dem Geschäftsführer der Plattform Land, berichtete André Mallossek von der Plattform Land über die Stärken und Schwächen des Arbeitsmarktes im Vinschgau. Zu den Stärken zählen die Vinschgerbahn, die Landwirtschaft, der Tourismus, die guten Ausbildungsmöglichkeiten und das Innovations- und Gründerzentrum BASIS. Zu den Schwächen zählen: ungenügende Erreichbarkeit, ungenügende Zusammenarbeit zwischen den Sektoren, ungenügende Digitalisierung, mangelnde Sprachkenntnisse und der Fachkräftemangel. In der anschließenden Diskussionsrunde, moderiert von Hermann Atz vom Meinungsforschungsinstitut Apollis, ging es um wichtige Kompetenzen für die Zukunft. An der Podiumsdiskussion beteiligten sich von den Wirtschaftstreibenden Jasmin Mair, Walter Gostner und Andreas DeStefani, außerdem die Oberschuldirektorin Verena Rinner, sowie Hannes Götsch, der Koordinator von BASIS und Anja Matscher von der Bürgergenossenschaft Obervinschgau. Flexibilität, Teamfähigkeit, Mut, Zuversicht, Leidenschaft und Optimismus sind wichtig. Es ist auch wertvoll von Südtirol wegzugehen, neue Erfahrungen zu sammeln, andere Länder kennenlernen und Sprachen lernen. Eine mehrwöchige Praxiserfahrung in verschiedenen Betrieben kann die Berufswahl erleichtern. Wichtig ist es auch offen für Neues zu sein, sich ständig weiterzubilden und Neues zu lernen, so die Teilnehmer der Podiumsdiskussion. (hzg)
Schlanders/Ausstellung über DDR - Vor Jahrzehnten war das Briefmarkensammeln noch eines der beliebtesten Hobbys, heute sind die Philatelisten eine aussterbende Spezies. Das meinte Sebastian Felderer bei der Eröffnung seiner Ausstellung im Kulturhaus von Schlanders. Er selbst hat die Begeisterung für das Sammeln, Ordnen und Gestalten von Exponaten für Ausstellungen sein ganzes Leben lang erhalten. Für Felderer ist die Philatelie zu einer Passion geworden, die ihm Kontakte zu vielen Menschen eröffnet und tiefe Einblicke in viele Themenbereiche ermöglicht hat. Als Sohn eines Briefträgers hat er 1959 als Jugendlicher angefangen Briefmarken zu sammeln. 27 Jahre lang hat er es so gemacht, alleine und ohne Verein. Ab 1986 hat er sich dann ganz intensiv mit der Philatelie beschäftigt und nicht nur Briefmarken, sondern die Marken mit den Kuverts bzw. Postkarten gesammelt. Er hat sich in Fachzeitschriften eingelesen, angefangen sich auf Spezialgebiete zu konzentrieren und auch Jugendliche in die Philatelie eingeführt. Es ging nicht nur um das Sammeln und Ordnen, sondern um das Entdecken einer Welt hinter den verschiedenen Briefmarken. Das erste Spezialgebiet seiner Sammlung war die Bundesrepublik Deutschland, dann Österreich. Nachher konzentrierte er sich auf Pro Juventute und Pro Patria Schweiz und anschließend auf das Fürstentum Liechtenstein. In den letzten Jahren hat er unter dem Titel „Schaufenster der Philatelie“ mehrere Ausstellungen zu verschiedenen Themen präsentiert. Nach dem Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren und der Einigung Deutschlands, konzentrierte sich Sebastian Felderer auf die ehemalige DDR. Seit 2002 ist er auch Mitglied im Philatelistenclub Berlin Mitte, sowie weiterer Philatelistenvereinigungen in Deutschland, Österreich und Italien. Bei der Ausstellung im Kulturhaus zeigt Felderer 20 Bilderrahmen über die DDR, die Deutsche Einheit und als Besonderheit unter dem Titel „freigemacht“ drei Rahmen mit gefälschten Briefmarken aus der ehemaligen DDR. Ausgestellt wurden auch mehrere Bücher und Zeitungsartikel. Außerdem gab es einige Videofilme. (hzg)
Fürstenburg - Am Samstag, den 30. November 2019, luden die Verantwortlichen der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft in Burgeis zum traditonellen „Tag der offenen Tür“. Aus nah und fern strömten Interessierte herbei und informierten sich über die Lerninhalte der Schule.
Die Besucherinnen und Besucher wurden am Eingang herzlich von einem Team aus Schülerinnen, Schüler, Lehrpersonen und von der Direktorin Monika Aondio begrüßt. Sie erhielten einen Lageplan für die einzelnen Info- Stationen, Informationsmaterial zur Schule und sogar einem Gratis-Bon für Kaffee und Kuchen. Anschließend flanierten die Gäste durch die liebevoll konzipierten Räume, die den unterschiedlichen Themenkreisen gewidmet waren und erhielten wertvolle Informationen zu Schulinhalten, Schulalltag und Schülerheim. Die Ausbildungsmodelle der Fachschule umfassen in Theorie und Praxis die Fachrichtungen Nutztierhaltung, Obstbau und Forstwirtschaft.
Die Ausbildung zum Fachmann/zur Fachfrau in den oben genannten Bereichen läuft drei Jahre lang. Das vierte Schuljahr dient der Spezialisierung zum „Landwirtschaftlichen Betriebsleiter“ zur „Landwirtschaftlichen Betriebsleiterin“. Das fünfte Jahr führt zur Matura und öffnet die Tore zu Universitäten. (mds)
Südtirol/Vinschgau - Der Umweltpreis, der schon seit vielen Jahren durchgeführt wird, ist im heurigen Jahr um die Dimension „Klima“ erweitert worden. Träger des Wettbewerbs sind das Land Tirol und erstmals auch der Südtiroler Sanitätsbetrieb.
Das Ziel des Wettbewerbes ist, Unternehmen und Privaten die Möglichkeit zu geben, ihre Umweltideen bzw. -projekte der Öffentlichkeit vorzustellen bzw. bekannt zu machen.
Frei nach dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“, soll der Umweltpreis auch dazu beitragen, die Sensibilisierung und Motivation zu aktivem Umweltschutz zu fördern.
Ausgeschrieben wird er in zwei Kategorien. Eingereicht werden können Ideen, Projekte, Verbesserungsvorschläge, aber ebenso bisherige Umweltaktivitäten und -maßnahmen.
Teilnahmeberechtigt sind Privatpersonen und juristische Personen (Unternehmen, Gemeinden, Vereine, Institutionen, Schulen,...) mit Wohnsitz bzw. Rechtssitz in Tirol und Südtirol.
Einsendeschluss ist Freitag der 31. Januar 2020. Es winken Preise im Gesamtwert von 7.000 Euro.
Der Umwelt- und Klimapreis ist ein Gemeinschaftsprojekt der Abteilung Umweltschutz/Tirol, des Südtiroler Sanitätsbetriebes und der Transkom KG.
Partschins - Der Partschinser Adventsmarkt auf dem Kirchplatz von Partschins hat mittlerweile Tradition. Heuer ist es das 6. Mal in Folge, dass am ersten Adventssonntag 20 Marktstände, vornehmlich mit Waren einheimischer Produktion, Besucher in die beschauliche Umgebung zwischen Schreibmaschinenmuseum, Kirche, der Stachlburg und dem Stiegenwirt nach Partschins gelockt haben. Das Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer hatte seine Tore geöffnet und für die Verpflegung und die Getränke sorgte traditionelledie Musikkapelle und die Feuerwehr von Partschins an ihrem gemütlichen Stand. Unter dem Motto Handgemachtes, Hausgemachtes und Kreatives war das Angebot breit gefächert. Von Allerlei aus der Hagebutte, über Kräutertinkturen bis hin zu Destillaten und Weinen, von Selbstgefilztem, über Betongefäße zu Fimoschmuck, von Adventskränzen über Dekorationen zu Kräutersalz, von Parfüms über Selbstgenähtes bis zu weihnachtlichen Dekorationen, von Keramik und Porzellan über Design aus Naturstein zu Gestricktem und Gehäkeltem, von Alpkäse aus Schlinig über Speck und Kaminwurzen bis selbstgebackenem Brot und Krapfen, von selbst verzierten Kerzen über Marmeladen bis hin zur Tuifllorv reichte die bunte Palette, die den kleinen Partschinser Adventsmarkt so einmalig und unverwechselbar im Rahmen des Partschinser Advents macht. Der Partschinser Advent schließt mit dem Konzert der Band Jeremy am Samstag, den 21. Dezember ab 20.00 Uhr. (eb)
pr-info Dr. Rudolf Metz - Zahnarzt Dr. Rudolf Metz, der seit acht Jahren äußerst erfolgreich seine Praxis in der Verdrossstraße 1 in Mals führt, hat vor kurzem die verwaiste Zahnarztpraxis am Kirchplatz 6 b In Schluderns übernommen. Zusammen mit seinem Fach-Team bietet er dort nun sämtliche Dienstleistungen in der Zahnbehandlung an. Dazu zählen konservierende und prothetische Behandlungen (Kronen, Brücken, Prothesen), Kieferchirurgie und Implantologie. Durch fachgerechte Behandlung und Verwendung bester Materialien bemüht sich das kompetentes Team um vollste Kundenzufriedenheit. Termine werden gerne nach Vereinbarung vergeben.
Zahnarzt Dr. Rudolf Metz, SCHLUDERNS, Kirchplatz 6b
Termine nach Vereinbarung, Telefon: O473 615 564
Naturns/80 Jahre Option - Die Option war das schrecklichste Ereignis der letzten 100 Jahre in der Geschichte Südtirols. Dies meinte Christoph Gufler bei einem gut besuchten Vortragsabend im Theatersaal von Naturns, organisiert vom Bildungsausschuss, in Zusammenarbeit mit dem Heimatpflegeverein und der Volksbühne. Südtirol wurde zum Spielball der beiden Diktatoren Hitler und Mussolini. Die Bevölkerung musste sich entscheiden zwischen Deutschland und Italien. Wer für Deutschland optierte, musste die Heimat verlassen und ins nationalsozialistische Deutschland auswandern, wer sich für das Dableiben im faschistischen Italien entschied, musste befürchten, die eigene Sprache und Kultur zu verlieren. Bis am 31. Dezember 1939 mussten sich die Menschen entscheiden. Es kam zur größten Propagandaschlacht, die Südtirol je erlebte. Hass, Beschimpfungen, Verdächtigungen, Illusionen bis hin zur Spaltung der Gesellschaft, aber auch innerhalb einzelner Familien, waren die Folge. Eingeleitet wurde der Informationsabend mit einem Kurzfilm von Karl Prossliner. 1995 hat Prossliner im Rahmen des Filmprojektes „Sprechen über Südtirol“ 40 Zeitzeugen interviewt und eine siebenteilige Fernsehserie zu Zeitgeschichte Südtirols zusammengestellt. Im Kurzfilm schildern 12 Personen ihre Eindrücke und Erlebnisse der damaligen Zeit. Von großen Verunsicherungen, falschen Hoffnungen und schlimmen Befürchtungen erzählen die Menschen. Gufler hat in seinem Vortrag einen weiten Bogen gespannt. Ausgehend vom Kaiserreich Österreich-Ungarn vor dem Ersten Weltkrieg, in dem 11 Nationen zusammenlebten, zerbrach das große Reich durch den aufkommenden Nationalismus und den 1. Weltkrieg. Südtirol kam zu Italien und unter dem Faschismus wurden die deutsche Schule und deutsches Brauchtum verboten. Nach der Machtübernahme durch Hitler, hofften viele auf eine Befreiung vom Faschismus. Doch Hitler wollte nicht wegen 200.000 deutschsprachiger Südtiroler seine Freundschaft mit Mussolini aufs Spiel setzen. Und so kam es zur Option. 86% stimmten für Deutschland. 75.000 wanderten aus. Nach dem 2. Weltkrieg kam es am 5.9.1946 zum Pariser Vertrag, der Grundlage unserer Autonomie. (hzg)
20. Dezember 2019
Lichterprozession zur Schlosskapelle Kasten
18.00 Uhr Start Feuerwehrhalle Galsaun - Römerstraße - Eichgasse.
Besinnliches zum Advent mit Forcher Inge und Bläsern der MK Kastelbell.
Für ältere Mitbürger besteht die Möglichkeit einer Fahrgelegenheit. Anfrage 348 756 2676
Lichter und Laternen sind selber mitzubringen.
Weihnachtsmarkt - Kinder helfen Kindern
Anschließend gestaltet die Grundschule Kastelbell auf dem Platz vor der Feuerwehrhalle Galsaun einen kleinen Weihnachtsmarkt.
Der Erlös kommt einer bedürftigen Familie aus dem Vinschgau zugute. Wir danken der Raiffeisenkasse Untervinschgau für die großzügige Unterstützung.
Glühweinstandl FF Galsaun und Bäuerinnen Galsaun
Standl mit heißen Getränken und mehr bei der Feuerwehrhalle in Galsaun.
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars