Vom wind gefunden - Händewaschen zählt neben dem Masken tragen und Abstand halten zu den drei Grundregeln in der neuen Normalität im Coronazeitalter. Was heute völlig selbstverständlich ist, war früher überhaupt nicht selbstverständlich. Bis Ende des 19. Jahrhunderts starben Mütter in Europa nach der Geburt selbst in den besten medizinischen Einrichtungen oft am Kindbettfieber. Der deutsch-ungarische Arzt Ignaz Semmelweis leistete auf dem Gebiet der Händehygiene Pionierarbeit. Semmelweis arbeitete im Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Die Patientinnen, die von den männlichen Ärzten und Medizinstudenten betreut wurden, starben im Vergleich mehr als doppelt so oft als jene Patientinnen, die von Hebammen betreut wurden. Morgens führten die Studenten im Rahmen ihrer Ausbildung Autopsien durch, bei denen die Ärzte sie teilweise assistierten. Im Anschluss gingen sie auf die Entbindungsstation. 1847 führte Semmelweis neue Regeln zur Händehygiene ein. Nachdem die Angestellten damit begonnen hatten, sowohl ihre Hände als auch ihre Instrumente zu reinigen, fiel die Mortalitätsrate auf der Entbindungsstation rapide. Eine gründliche Händehygiene in Krankenhäusern hielt allerdings erst nach 1870 Einzug, aber es dauerte noch ungefähr 100 Jahre, bis auch die allgemeine Öffentlichkeit die entsprechenden Regeln umsetzte. Heute wissen wir, wie wichtig Händewaschen ist, nun gibt es sogar einen Welthändehygienetag am 5.5. Das Datum symbolisiert die zweimal fünf Finger des Menschen. (hzg)
Vinschgau - Die Situation ist nicht mehr tragbar. Viele Bergbauern im Vinschgau leiden unter der hohen Rotwilddichte. Auf den Wiesen der Höfe oberhalb von Tanas halten sich derzeit jede Nacht 80 bis 90 Stück Rotwild auf, die sich sattfressen. Ähnlich ist die Situation bei Plawenn. Ein großer Futterverlust zeichnet sich ab, der die Existenz der Bergbauern bedroht. Die Wildschaden-Vergütung sei minimal und gleiche die großen Futtereinbußen nicht aus, wettert ein Bauer (Name der Redaktion bekannt). Denn ein großes und unterschätztes Problem seien die Kotperlen, die das Gras verunreinigen. Auf seinem Hof sei im vergangenen Jahr eine Vielzahl an Siloballen unbrauchbar gewesen. Die Rinder hätten das Futter nicht mehr gefressen. Die Situation sei auf Dauer nicht mehr akzeptabel und er sehe sich gezwungen, Zäune zu errichten, obwohl ihm bewusst sei, dass diese die Landschaft verschandeln. Man müsse sich eben selbst helfen, wenn nichts passiert. Tatsache ist: Es ist einfach zu viel Wild da. Auch die Förster klagen über Wildverbiss. Die Coronakrise hat die diesjährige Auslesejagd gebremst. Seit dem 8. Mai ist diese wieder möglich. Die Bauern richten nun einen dringenden Appell an die Jagdverantwortlichen im Land und an die Jäger. Sie fordern eine sofortige und effiziente Wildentnahme. (mds)
„Namenlose“ heißt der neue Song von Singer-Songwriter Dominik Plangger. „Das ist ein so schönes und wichtiges Lied“, sagt Plangger-Förderer Konstantin Wecker.
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
liebe Leserinnen und Leser
Zu einer guten Zeitung gehört ein gutes Team! Viele haben über die letzten Jahre zum Erfolg unserer Bezirkszeitung beigetragen. Ihnen allen möchte ich zum heutigen Jubiläum herzlich gratulieren.
Mit Stolz blicken wir auf 15 Jahre Vinschgerwind zurück. Eine Zeitspanne, in der sich Vieles verändert hat, wobei besonders die letzten Monate einen tiefgreifenden Wandel herbeigeführt haben.
Natürlich ist das Erleben dieses Zeitwandels eine Herausforderung. Den Zeitungen ergeht es dabei nicht anders als vielen anderen Markenartikeln quer durch alle Branchen der Wirtschaft. Sie müssen sich immer wieder neu behaupten, neu definieren, neue Formen finden, um attraktiv zu bleiben für die sich wandelnden Sichtweisen der Menschen und Märkte.
Die brennende Frage, die uns beschäftigt: Gelingt es, auch in den nächsten fünfzehn Jahren die Unverzichtbarkeit seriöser Zeitungslektüre zu vermitteln.
Lokalzeitungen berichten über die unmittelbare Lebenswelt der Bürger einer Region, sie informieren sie über die Neuigkeiten aus der Heimat, sie bieten Orientierung, stiften Identität, sind geistige Heimat. Fast jede gute Zeitung hat solche lokalen Wurzeln.
Denn nur dort, wo der Leser sich selbst gut auskennt, weiß er, ob die Zeitung richtig liegt. Nur im Lokalen wächst Vertrauen heran. Das Vertrauen der Leser in Sorgfalt, Kompetenz und Unabhängigkeit der Redaktion ist das wichtigste Kapital jeder Zeitung. Wer unabhängige und vernünftige Ansichten vertreten will, muss sich zuvor eine eigene Meinung bilden. Dazu sind ein breit gefächertes Informationsangebot und die Vermittlung unterschiedlicher Standpunkte notwendig.
Dieser intensive Dialog mit der Leserschaft begleitet die Redaktion durch das ganze Jahr. Aktueller, lebendiger, weltoffener und kreativer zu sein als andere, das ist und bleibt der Ehrgeiz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vinschgerwindes.
Wenn eine (Gratis-)Zeitung im immer schwieriger werdenden wirtschaftlichen Umfeld heute ein Jubiläum feiern kann, so ist dies keineswegs selbstverständlich. Dies war nur durch die Solidarität und Unterstützung unserer Leser, vieler Freunde und Förderer und unserer treuen Werbekunden möglich.
Ihnen gilt mein aufrichtiger Dank.
Albert FLORA
Sie gehört nun zum Alltag auf der ganzen Welt, wird wohl Vorschrift in Europa und ist in Italien Überlebensinstrument. Manche tragen sie lässig als Halstuch, ziehen sie bei Begegnungen wie Cowboys im Staub kaum über den Mund, werden nur für Sekunden zu echten Bankräubern und verhüllen die Nase dazu. Richtige chirurgische Masken sind rarer, auch weniger schick.
Wahrnehmungspsychologisch sind solche Tücher und Masken natürlich eine Entstellung des Gesichts. Beim Betrachten eines Antlitzes fokussiert der Blick zuerst auf die Augen, und dann auf die Mund-Nasenpartie (außer bei Autisten, die andere Teile des Gesichts für interessanter halten). Über die Augen wird vor allem der alarmierende und distanzierende seelische Zustand einer Person wahrgenommen, Angst, Schrecken, Niedergeschlagenheit. Wovor alle Menschen Angst haben, sind weit aufgerissene Augen – das wissen Horrorfilmregisseure ganz genau. Der Mechanismus funktioniert im Gehirn über den Mandelkern – Menschen mit angeborenen oder erworbenen Schäden in beiden Mandelkernen haben vor schreckgeweiteten Augen keine Angst, sind aber insgesamt auch gefühlsabgestumpft. Mund und Nase hingegen dienen dem Ausdruck der Sinnlichkeit. Verführerisches, verschmitztes, genießerisches Lächeln entsteht dort genauso wie Naserümpfen bei Ekel wegen eines anheimelnden oder schlechten Geruchs. Die Augen stehen für den Fernsinn des Sehens und für von weither kommende Gefahr, Mund und Nase für die Nahsinne des Riechens und Schmeckens, deshalb auch für Parfum, Erotik, Lippenkontakt, Körperlichkeit.
Genau diese Partie soll nun in der Öffentlichkeit verhüllt sein, aus hygienischen Gründen. Das ist wichtig und soll eingehalten werden, zu allererst und beispielhaft von unseren Politikern, wenn sie es mit dem Schutz ernst meinen. Wenn sie den Virologen und Epidemiologen glauben. Es macht allerdings aus uns etwas andere Menschen, mit anderen sozialen Antennen. Gesichter werden weniger gut erkannt, siehe Bankräuber weiter oben. Die Mimik ist weitaus schlechter verständlich, weniger eindeutig, und vor allem viel weniger einladend. Die gedämpfte Stimme würde nahelegen, näher zu treten, um besser zu hören. Der verhüllte Mund und die hoffentlich mitverborgene Nase (sie scheidet beim Ausatmen besonders viel Tröpfchen in gezieltem Strom aus) gebieten Distanz und signalisieren Ansteckungsgefahr.
Ein bisschen entführen uns die Bestimmungen in den Orient. Wir achten, allerdings bei beiden Geschlechtern, besonders auf die Augen. Wir fühlen uns, vielleicht wie muslimische Frauen unter dem Schleier, in der Atmung behindert, wie unter Sauerstoffmangel, und in unserer Sprache etwas beeinträchtigt. Wir freuen uns, in der Wohnung oder allein im Freien endlich die lästigen Masken ablegen zu können. Das eigene Zuhause und die verlassene Natur bekommen den Mehrwert des freien Atmens, die Menschen, mit denen wir zusammen leben den Mehrwert möglicher Berührung, Zärtlichkeit wird noch privater und intimer.
Selbstverständlich wollen wir auf Dauer nicht so leben. Aber eine Zeitlang, im Kampf gegen feindliche Lebensprinzipien, halten wir das aus. Wir müssen eine Mode daraus machen. Dort aber, wo vor Nachlässigkeit Gefahr droht, wo im Gedränge Sicherheitsabstände fallen und Masken unter Nase oder gar Kinn gleiten, gäbe es ein einfaches, soziales, allgemein verständliches Warnsignal: Wer immer das bemerkt, hebt den Zeigefinger gegen den Himmel. Damit schwärzt er niemanden an, weist aber sofort alle Umstehenden auf bestehende Gefahr hin. Es würde an die Stelle des freundlichen Satzes treten, der etwa so lauten könnte: „Verzeihen Sie bitte, aber ich fühle mich durch Ihr unvorsichtiges Verhalten in meiner Gesundheit gefährdet“. Wollte jemand dann rasch seine Maske zurechtrücken, über die Nase hinauf, und signalisieren, es tue ihm Leid, könnte er /sie (Männer sind unvorsichtiger als Frauen) einfach beide Hände offen heben, anstelle des Satzes: „Es tut mir Leid, ich war nicht vorsichtig genug.“ Beides wäre als Abfolge von Zeichen lautlos und rasch wirksam, ein schneller, klarer Diskurs. Er würde auf der ganzen Welt verstanden. Man müsste bloß damit beginnen. Am ehesten jetzt.
Sie ist Vinschgaus erfolgreichste Rennrodlerin: Greta Pinggera. Doch neben dem Rodelsport hat die ehemaligen Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin eine weitere Leidenschaft: das Backen. Aktuell nutzt die gelernte Konditorin die freie Zeit zum Ausprobieren neuer Kreationen in der heimischen Backstube des „Café Konditorei Greta“ in Laas, aber auch das Training bleibt nicht auf der Strecke. Wie viele andere Sportler trainiert sie während der Ausgangssperre zu Hause.
Von Sarah Mitterer
Vier Podestplätze und einen Weltcupsieg – das ist die Ausbeute von Greta Pinggera in der abgelaufenen Saison. Während viele von solchen Ergebnissen nur träumen, zeigt sich Pinggera im Rückblick auf die Saison 2019/20 selbstkritisch: „Es ist nicht ganz schlecht gelaufen. Das ist Jammern auf hohem Niveau, aber wenn man es einmal gewohnt ist, zu gewinnen bzw. wenn man die Siegesluft geschnuppert hat, dann gibt man sich nicht mehr so recht mit zweiten Plätzen zufrieden.“ Dennoch meint Greta, welche im vergangenen Winter ihren Servicemann wechselte und sich erst an diese Umstellung gewöhnen musste, dass die Saison trotz allem gut verlaufen sei. In den sechs Weltcuprennen belegte sie drei Mal den zweiten Platz, stets musste sie sich ihrer Dauerrivalin und Teamkollegin Evelin Lanthaler geschlagen geben. Nur beim dritten Weltcuprennen Mitte Jänner im rumänischen Vatra Dornei nicht. Auf jener Bahn, auf der sich die 25-Jährige im Jahr 2017 zur Weltmeisterin krönte, gelang es ihr in diesem Jahr das einzige Mal Lanthaler zu schlagen und einen Sieg zu feiern. Nachdem die Landesmeisterschaften aufgrund der Corona-Krise abgesagt wurden und die Saison somit etwas früher beendet war, ging es für Pinggera in die wohlverdiente Pause. Normalerweise seien laut der Laaserin die Monate März bis Mai für sie trainingstechnisch gesehen Urlaub „aber gar nichts tun kann man als Sportlerin nicht.“ „Dadurch dass ich in den letzten Wochen viel Zeit hatte, habe ich regelmäßig trainiert. Ich halte mich mit verschiedenen Übungen zu Hause fit und habe auch bei Onlinetrainings von ProActive mitgemacht“, erklärt sie.
Neben dem Training nutzte Pinggera die Zeit, um zunächst bei ihrem Partner in der Bäckerei mitzuhelfen und nun wieder in der heimischen Backstube in Laas neue Kreationen zu testen. „Ich kann aktuell Dinge in der Backstube ausprobieren, wofür sonst wenig Zeit ist. Es wird nicht langweilig, ich finde immer etwas, das ich tun kann!“, berichtet die frischgebackene Patentante.
Bald wird die Greta wieder voll mit dem Training für die neue Saison beginnen - mit einem klaren Ziel vor Augen: „Ich will konstant vorne mitfahren und meine ewige Rivalin Evelin vielleicht einige Male öfters schlagen!“
Naturbahnrodeln
Zum dritten Mal in Serie beendete Greta Pinggera die Saison auf dem zweiten Gesamtplatz. Ihren bis dato einzigen Gesamtweltcupsieg feierte sie in der Saison Jahr 2016/17. (sam)
Naturbahnrodeln
In der Saison 2020/21 steht für die Naturbahnrodler wieder eine WM im Programm. Diese wird in Umhausen (Österreich) ausgetragen. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Pankratius, 12. Mai 2020
Der Nationalpark Stilfserjoch ist keine unberührte Wilderness in einer unbesiedelten Randlage, sondern ein wertvolles Mosaik aus Natur- und Kulturlandschaften. Dies sollte man beherzigen, wenn man den verständnisvollen Zugang zu diesem Schutzgebiet sucht und finden will. Die ökologisch wertvolle Verzahnung von Natur- und Kulturlandschaft gilt es für die uns nachfolgenden Generationen zu erhalten. Dabei geht es um Augenmaß und gegenseitiges Verständnis. Natur- und Landschaftsschutz unter der Käseglocke sind nicht möglich, nicht nachhaltig und nicht zukunftsfähig. Fundamentalistische Extrempositionen, dem Schutzgebiet von außen aufgezwungen, sind ebenso falsche Ansätze wie schamlose Profitgier von innen mit unwiederbringlicher Zerstörung von Lebensräumen. Die Wohnbevölkerung muss auf dem Weg des sorgsamen Umganges mit Landschaft, Grund und Boden mitgenommen werden und mitwachsen. Und andererseits kann die Entsiedlung des ländlichen, peripheren und strukturschwachen Raumes nicht Ziel einer Mittel- und Langzeitstrategie für ein Schutzgebiet im Range eines Nationalparks sein. Die Bergbauern auf ihren Höfen, teilweise in extremer Höhen- und Steillage leisten wertvolle Beiträge zum Erhalt der Kulturlandschaft. Bewirtschaftete Bergbauernhöfe und bestoßene Almen sind ein wichtiger Beitrag zum Erhalt des abwechslungsreichen Mosaiks an Lebensräumen und zur Biodiversität von Pflanzen und Tierarten. Die Leistungen der Bergbauern in der Pflege der Landschaft für die Gesellschaft verdienen daher auch finanzielle Abstützung.
Lenkungsinstrument Parkplan
Der Nationalpark Stilfserjoch hat ein hohes ökonomisches Entwicklungspotential. Mit dem Übergang der Verwaltungskompetenzen im Jahr 2016 (Legislativdekret des Staatspräsidenten vom 13. Jänner 2016, Nr. 14) vom Staat an die Länder Lombardei, Trentino und Südtirol hat das Subsidiaritätsprinzip Anwendung gefunden und das Umweltministerium hat in Anerkennung der Sonderautonomie der Region Trentino Südtirol Vertrauen in die lokalen Gebietskörperschaften gesetzt. Parkplan und Park-reglement bilden weiterhin ein Lenkungsinstrument, das von den drei Ländern im Einvernehmen erarbeitet werden muss. Das Umweltministerium hat sich mit der Verabschiedung des neuen Textes zur Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatutes DPR 279/1974 (aus der Zeit Silvius Magnago, Alfons Benedikter) im Sachbereich Nationalpark Stilfserjoch ein Mitsprache- und Vetorecht bei der Verabschiedung des Parkplanes als Ordnungs- und Planungsinstrument vorbehalten.
Leitbild
Für den Südtiroler Anteil des Nationalparks Stilfserjoch haben die verschiedenen Interessensgruppen im Frühjahr 2016 unter dem Vorsitz von Landesrat Dr. Richard Theiner ein Leitbild entwickelt „Nationalpark Stilfserjoch - Mensch und Natur in Balance“. Dieses Leitbild ist der Verantwortung, der Nachhaltigkeit und der maßvollen Entwicklung in der sorgsam abgewogenen Balance zwischen Ökologie und Ökonomie verpflichtet. Es wurde von der Südtiroler Landesregierung mit Beschluss übernommen. Mensch und Natur haben im Gebiet des Nationalparks lange vor dessen Ausweisung immer schon in enger Wechselwirkung gelebt. Die besondere Beziehung mit dem Naturraum zeigt die jahrtausendealte Bewirtschaftung dieses kleinstrukturierten Berggebietes. In besonderer Verantwortung für die Zukunft wollen sich die Gemeinden des Nationalparks zu einer Modellregion für nachhaltiges Leben in den Alpen weiterentwickeln.
Geschichte
Der Nationalpark Stilfserjoch ist mit einer Ausdehnung von 130.728 Hektaren nach dem Nationalpark Hohe Tauern mit ca. 180.000 ha Fläche in den drei österreichischen Bundesländern Tirol, Salzburg und Kärnten das zweitgrößte Schutzgebiet in den Alpen. Er war im Jahr 1935 unter dem faschistischen Regime ohne Einbezug der Wohnbevölkerung ausgewiesen worden. Treibende Kräfte waren Naturwissenschaftler aus der Universitätswelt und der italienische Alpenverein CAI. Mit den Nationalparken Gran Paradiso, Abruzzo und Circeo gehört der Nationalpark Stilfserjoch damit zu den vier historischen Nationalparken Italiens aus den 1920-er und 1930er-Jahren. Heute zählt Italien 23 Nationalparke. In den Alpen gibt es zwischen Frankreich und Slowenien 14 Nationalparke. Weltweit der älteste Nationalpark ist der Nationalpark Yellowstone in den USA aus dem Jahre 1872. Der erste Nationalpark in Europa wurde 1902 in Schweden ausgewiesen. Im Alpenbogen ist der Nationalpark Schweiz mit seiner Ausweisung im Jahr 1914 der älteste. Weltweit sind heute ca. 4.300 Schutzgebiete als Nationalparke klassifiziert.
Geographie
Das Herzstück des Nationalparks Stilfserjoch bilden die derzeit noch vergletscherten Berge der Ortler-Cevedale-Gruppe und der Zufritt-Spitzen und die von diesen Gebirgsmassiven abfallenden und ausgefurchten Täler. 45% der Gesamtfläche des Nationalparks Stilfserjoch liegen in der Region Lombardei, 41% in Südtirol und 14% im Trentino. In seiner Höhenamplitude reicht der Nationalpark von der collinen Stufe in der Valle Camonica (BS) und der montanen Stufe im Vinschgau bei Latsch auf 650 m bis in die Nivalstufe am Gipfel des Ortlers (3.900 m). Damit umfasst der Nationalpark alle Lebensräume vom Weinbauklima bis zum Gletscher.
Insgesamt 23 Gemeinden haben Flächenanteile am Nationalpark Stilfserjoch, davon 4 in der Provinz Brescia und 6 in jener von Sondrio (Region Lombardei), 10 in Südtirol und 3 im Trentino als Autonome Provinzen. In diesen Nationalpark-Gemeinden lebten 2017 64.821 Einwohner (1991: 59.992). Einige Gemeinden, etwa in der Brescianer Valle Camonica oder die Gemeinden Stilfs und Martell im Vinschgau, haben eine negative Bevölkerungsentwicklung.
Landwirtschaft
Innerhalb der Grenzen des Nationalparks Stilfserjoch gab es zum Stand der letzten Landwirtschaftszählung (2011) 2.985 landwirtschaftliche Betriebe (davon 2.237 im Südtiroler Parkanteil) mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 75.812 Hektar (davon in Südtirol 37.292 ha). Mit 4,8% der Fläche hat die Landwirtschaft in Südtirol noch den höchsten Anteil in der Landnutzung. Im Trentino macht die landwirtschaftliche Nutzfläche noch 3,3% der Parkfläche aus, in der Lombardei nur mehr 0,8%.
Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist in den Alpen besorgniserregend von 450.000 Betrieben im Jahr 1980 auf knapp 290.000 Betriebe im Jahr 2010 zurückgegangen (Werner Bätzing: Die Alpen. C.H. Beck-Verlag, 2015). Wir sollten in der Berglandwirtschaft im Vinschgau, im Nationalpark und in Südtirol keine Entwicklung wie in den Westalpen mit der Entleerung ganzer Täler und starker Überalterung der Bevölkerung in den Randlagen erleben müssen.
Tourismus
Innerhalb des Nationalparks Stilfserjoch gibt es 1.163 touristische Strukturen (Hotels, Beherbergungsbetriebe u.a.) mit insgesamt 37.646 Betten (davon Lo: 19.583, BZ 14.515 und TN 3.548) und damit ein hohes Angebot an Unterkünften, aber mancherorts mit geringer Jahresauslastung. Im Sommertourismus wurden 2016 im Nationalparkgebiet insgesamt 632.695 Ankünfte und 2.545.092 Nächtigungen registriert, davon in Südtirol 283.613 Ankünfte (45% aller Ankünfte im NPS) und Nächtigungen 1.191.292 (47%). Im Winter waren es 2016 insgesamt 677.677 Ankünfte im Parkgebiet und 3.267.152 Aufenthalte, davon im Südtiroler Parkgebiet Ankünfte 124.381 (18%) und Aufenthalte 554.131 (17%)
Das Vier-Zonen-Modell
Das Vier-Zonen-Modell unterschiedlicher Schutzintensität, wie es der derzeitige Entwurf zum Nationalparkplan vorsieht und das staatliche Rahmengesetz über die geschützten Gebiete 394/1991 vorgibt, ist meines Erachtens ein taugliches Planungs- und Lenkungsinstrument in der sensiblen Balance zwischen Schützen und Nützen der Kombination von Natur- und Kulturlandschaft, wie es sie in unseren Gebirgstälern gottlob noch gibt. Der Nationalpark Stilfserjoch ist eben keine unbewohnte Wilderness, wie schon eingangs erwähnt wurde. Und die Entsiedlung des ländlichen Raumes und das weitere Auflassen von derzeit bewirtschafteten Bergbauernhöfen kann nicht Ziel eines mittel- und langfristig sinnhaften Landschafts- und Naturschutzes sein. Die vier vorgesehenen Zonen von der D- bis zur A-Zone lassen differenzierte Schutz- und Nutzintensitäten zu:
• Die D-Zone oder Entwicklungszone umfasst das dauerbesiedelte Gebiet in den geschlosssenen Ortschaften; diese Zone umfasst im Südtiroler Länderanteil des Nationalparks 4% des Schutzgebietes (Stand 2018). Die D-Zone ist in zwei Unterzonen D1 (geschlossene Siedlungen) und D2 (Infrastrukturen wie Skipisten und Aufstiegsanlagen, Staudämme, Steinbrüche) unterteilt;
• die C-Zone oder Übergangszone umfasst die Dauersiedlungen in Streusiedlung und die Einzelhöfe sowie den Nutzwald und macht 22% der Südtiroler Parkfläche aus;
• die B-Zone oder Bewahrungszone schließt den Schutzwald und die Almen ein (55% der Südtiroler Parkfläche);
• die A-Zone oder Kernzone umfasst als Vollschutzgebiet die Gebirgsregion oberhalb der Waldgrenze und macht 21% des Südtiroler Parkgebietes aus.
In Prad am Stilfserjoch entsteht eine schöne Wohnanlage. Kurze Wege ins Zentrum, zu Schulen und Kindergärten - trotzdem wird man außerhalb in traumhafter Umgebung wohnen.
Ruhige, sonnige Lage: Am Beginn des Sandweges in Prad entsteht die Wohnanlage „Drhoam“. Die Anlage ist ein Versprechen für potenzielle Wohnungskäufer. Die Umgebung ist eine weitgehend verkehrsruhige Lage auf der Prader Ebene. Der Blick in alle Richtungen frei, so dass der Gang der Sonne zu allen Jahreszeiten mitgenossen werden kann.
Die Wege zu wichtigen dörflichen Einrichtungen - zum Einkaufen, zum Kindergarten und zu den Schulen, zu den Gemeindeämtern, zu den Sport- und Freizeitstätten - sind kurz und damit zu Fuß oder mit dem Fahrrad leicht erreichbar. Diese Vorteile wirken sich auf die Wohnqualität aus. Man weiß dies aus Umfragen auch in größeren Städten, dass die problemlose Erreichbarkeit von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Einrichtungen sehr geschätzt wird. Von bereits bestehenden Familien als auch von sich in der Familienplanung befindenen Partnern.
Die Wohnanlage selbst wird als Klimahaus A ausgeführt. Klimahaus steht für energieeffizinete Gebäude mit hohem Wohnkomfort. Der jährliche Energieverbrauch bei einem Klimahaus A liegt bei weniger als 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Energieeffizienz bedeutet auch Einsparungen, die sich bei den jährlich auszugebenden Energiekosten niederschlagen.
Der Wohnkomfort bei einem Klimahaus A ist eindeutig spürbar - vor allem an den Temperaturen der umgebenden Wände: Weil die Temperaturen aufgrund der guten Dämmung an den Außenwänden höher als bei einem herkömmlichen Gebäude sind, ist die Temperaturfühligkeit bzw. das Wohlfühlen in den Räumen bedeutend gesteigert.
Auch durch den Einsatz von dreifach verglasten Fenstern in pflegeleichtem PVC wird der Wohnkomfort erhöht. Nicht nur die Ausführung in Klimahaus A, auch der Anschluss der gesamten Wärmelieferung an das Fernheizwerk von Prad, trägt dazu bei, dass die Wohnanlage „Drhoam“ eine energie- und damit umweltschonende Anlage sein wird und so für das Senken der Emissionswerte beitragen kann.
Die Heizanlage wird in allen Wohnungen als Bodenheizung ausgeführt. Hochwertige Materialien werden im Innenbereich und auch in den Außenbereichen eingesetzt - Parkettböden in Zimmer und Wohnräumen; frostsichere Steinzeugfliesen auf den Balkonen; Steinzeugfliesen auch in den Treppenbereichen. Hochwertige Außen- und Innentüren sind vorgesehen.
Der Bauherr hat für alle Wohnungen in der Anlage hochwertige Sanitäreinrichtungen standardmäßig vorgesehen. Änderungswünsche können - wie bei vielen Bauteilen - berücksichtigt werden. Dem in Wohnanlagen wichtigen Schallschutz zwischen den einzelnen Wohnungen wird mit Bedacht Rechnung getragen: Die Wohnungstrennwände zwischen den einzelnen Wohnungen werden in einer 3-schaligen Bauweise ausgeführt. (20 cm Massivbeton oder Hochlochziegel, 2 cm Schalldämmung, 8 cm Hochlochziegel) und beidseitig verputzt.
Für die fachgerechte und qualitätsvolle Ausführung der Arbeiten sorgen bewährte und erfahrene Betriebe aus der unmittelbaren Umgebung. Auch damit schließt sich ein lokaler Wirtschaftskreislauf, der vor allem in der Peripherie Vorteile bringt und gelebt wird.
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