Bereits seit einigen Jahren wurde immer wieder darüber gesprochen, dass die Jugend in Prad einen neuen Jugendtreff braucht, da seit 19 Jahren der Jugendtreff in Prad als Notlösung im Archiv der Bibliothek untergebracht ist. Der Wunsch auf verschiedene Räume für unterschiedliche Altersgruppen, einen kleinen Garten damit wir uns außen aufhalten können und einen gut erreichbaren Standort, ist für die Jugend von großem Bedarf. Seit nun mehr als einem Jahr hat sich der Vorstand und die Mitarbeiterinnen des Jugendtreffs sich zur Aufgabe gemacht an einem neuen Jugendtreff zu arbeiten. Durch verschiedene Workshops, begleitet vom Jugenddienst Obervinschgau und dem Netz für Jugendarbeit, kommen wir unserem Ziel Schritt für Schritt näher. Im Herbst 2018 waren wir bereits mit einer von uns gestalteten Mappe beim Amt für
Jugendarbeit in Bozen und haben unser Projekt dem Amtsdirektor Herrn Klaus Nothdurfter vorgestellt. Herr Nothdurfter hat uns zugesichert, dass wir vom Land mit einer finanziellen Unterstützung rechnen können, somit haben wir uns auch mit der Gemeinde Prad in Verbindung gesetzt. Daraufhin kam es zu einem Treffen zusammen mit Vertretern der Gemeinde und dem Amtsdirekor Herrn Nothdurfter im Jugendtreff in Prad. Auch hier wurde darüber gesprochen welche Möglichkeiten es für einen neuen Jugendtreff geben könnte. Mit großer Hoffnung, dass die Jugend in Prad einen neuen Platz findet, arbeiten wir weiterhin mit viel Einsatz an der Verwirklichung des neuen Jugendtreffs.
Schluderns - Rundum verwöhnt, wie in einem Wellnesshotel, wurden interessierte Bewohner des Altersheimes Schluderns im Rahmen eines kürzlich durchgeführten Wellnesstages. Dazu begaben sie sich bei herrlichen Sonnenschein in den Garten des Heimes, wo PflegemitarbeiterInnen und das Rehateam verschiedene „Wellness-Stationen“ vorbereitet hatten. Bei Fußbädern, Maniküre, Gesichtsmasken, Massagen und naturnahen Wickeln mit Kraut kam auch der Spassfaktur nicht zu kurz. Im Anschluss an die Verwöhneinheiten konnten es sich die Bewohner in einer eigenes eingerichteten „Chill-Ecke“ gemütlich machen. (lu)
Bozen/Graun/Langtaufers - Langtaufers hat es mit „La Venosta“ in den weltbekannten Volkslanglauf-Rennkalender „Visma Ski Classics“ geschafft. Gemeinde Graun und Landesregierung sehen darin eine nachhaltige Entwicklungschance.
Die renommierte Skilanglauf-Wettkampfserie „Visma Ski Classics“ hat Langtaufers in seine Wettkampfserie aufgenommen: Mindestens für die nächsten drei Jahre wird der Volkslauf „La Venosta“ Teil des Rennkalenders sein. Zu ihm zählen so bekannte Skimarathons wie der Wasalauf in Schweden, die Marcialonga im Fassatal oder der Lauf Toblach-Cortina.
Dies sieht nicht nur die Gemeinde Graun als großen Erfolg, sondern auch die Südtiroler Landesregierung. Bei einem Treffen mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und Tourismuslandesrat Arnold Schuler hat eine Grauner Delegation kürzlich über die nächsten Schritte beraten. Alle sind der Meinung, dass gerade der Langlauf zur bisherigen Ausrichtung von Langtaufers passt und sich dazu eignet, das Tal auf sanfte, nachhaltige Weise auch touristisch und wirtschaftlich weiter zu entwickeln. Beim Treffen stellten Bürgermeister Heinrich Noggler, die Spitze des Tourimusvereins und weitere Vertreter aus dem Sportbereich das Projekt vor: Langtaufers verfügt schon heute über eine sehr gut funktionierende Langlaufpiste und wäre als Austragungsort von wichtigen Rennen prädestiniert. Nun muss es einige Voraussetzungen für die Aufnahme in den Rennkalender zu erfüllen. Alle Seiten betonen, dass die nötigen Maßnahmen überschaubar sind. Die bestehende Langlaufloipe erfüllt bereits jetzt weitgehend alle Bedingungen und muss nur geringfügig erweitert werden. Auszubauen ist das Gebäude und eine Beschneiungsanlage für die Schneesicherheit. Sowohl der Gemeinderat von Graun als auch die Landesregierung halten das Projekt für „sinnvoll und zukunftsweisend“ für das Tal, die Landesregierung hat die notwendige Unterstützung zur Realisierung zugesichert.
Die Serie Visma Ski Classics umfasst weltbekannte Skimarathons, die allermeisten davon in klassischer Technik, verteilt auf Italien, Frankreich, Schweiz, Österreich, Tschechische Republik, Schweden und USA. „La Veonsta“ ist als Pro Tour Event Nr. 3 am Samstag, 14. Dezember geplant.
Schlanders/Schlandersburger Sommerabende - Zum Abschluss des Workshops Kammermusik für musikbegeisterte Streicher und Bläser präsentierten die drei Musiker und Musikdozenten Marcello Defant (Geige), Giacomo Battarino (Klavier) und Sebastiano Severi (Violoncello) am 2. August einen romantischen Musikabend im Kulturhaus Karl Schönherr. Zwei weitere Konzerte zusammen mit den 17 Teilnehmern des Workshops gab es am 3. August im Rahmen der „Schlanderser Sommerabende“ im Schlosshof der Bibliothek Schlandersburg und am 4. August in der Musikschule Schlanders. Bereits im August des letzten Jahres hat Sabina Mair aus Schlanders mit den drei Musikern einen Workshop organisiert. Damals war es eine private Initiative unter dem Titel „Venusta Musica“ und dem Ziel im Vinschgau eine Streicherkultur aufzubauen. In diesem Jahr war der Workshop eine Kooperationsveranstaltung der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung GWR/Pro Musicante Vinschgau, zusammen mit der Musikschuldirektion Unterer und Oberer Vinschgau, dem Tourismusverein Schlanders-Laas und der Bibliothek Schlandersburg. Unter der Leitung der drei erfahrenen Dozenten wurden beim Kurs vom 30. Juli bis 4. August in kleinen Gruppen Musikstücke aus allen Epochen und verschiedenen Stilrichtungen einstudiert und bei den Konzerten präsentiert. Am Kurs teilgenommen haben vor allem Kinder und Jugendliche aus ganz Oberitalien. Die jüngste Teilnehmerin war erst 7 Jahre alt. Der älteste Teilnehmer, geboren 1940, kam aus New York. Geprobt wurde in der Musikschule Schlanders, untergebracht waren die Teilnehmer im Vinzenzheim. Der Workshop wurde in den Sprachen Deutsch, Italienisch und Englisch abgehalten. (hzg)
Kortsch/Vinschgau - Der Kaninchenzuchtverein Vinschgau war heuer zum dritten Mal in Folge beim Feuerwehrfest in Kortsch vor Ort. Heuer waren der neue Präsident des Vereins Walter Telser und Hasenzüchter Andreas Dissertori mit drei Rassen gekommen: dem Roten Neuseeländer, dem Weißen Neuseeländer und dem Zwergwidder Blau. „Es geht darum immer wieder auf den Verein aufmerksam zu machen“, sagt Walter Telser aus Eyrs. Der Kaninchenzuchtverein Vinschgau führt derzeit 19 Mitglieder von Reschen bis Naturns, die verschiedene Rassen züchten. Neben dem Roten und Weißen Neuseeländer und dem Zwergwidder Blau sind das verschiedene Farbenzwerge und Hasenkaninchen, sowie der Rasse Rex. Interessierte dürfen sich freuen: Alle Rassen werden bei der Jubiläumsausstellung des Vinschger Kaninchenzuchtvereins im kommenden Frühjahr ausgestellt. Der Verein feiert nämlich sein 30-jähriges Bestehen, 1990 wurde er von Toni Pobitzer gegründet. (ap)
Tipp: Fahrt ins Val di Sole nach Ossana-Fucine am 8. September mit Besichtigung des Schlosses San Michele und Bauernmarkt, Kleintierausstellung, Besichtigung der Käserei in Castelfonod und der Parmesanherstellung uvm. Start: 6 Uhr, Anmeldung: Andreas Dissertori 328 5865261 (bis 3. September, 25 Euro Fahrtkosten)
pr-info Glurns - Die heurige Auflage der Kulturverasntaltung „Vinschger Palabiratage“ in Glurns besticht wieder mit einem vielfältigen Angebot. Das Organisationskomitee Palabir, Glurns Marketing und der Bildungsausschuss Glurns koordinieren die nunmehr zwölfte Auflage. Den Auftakt bildet tradionell der Markttag in den Lauben und der gesellige Abend am Samstag, 07. September 2019 im Stadtsaal, wo vor allem junge NachwuchsmusikerInnen aus Glurns und Umgebung im Mittelpunkt stehen. Neben neuen Vinschger Produkten beim Markttag, der Morgenwanderung, einer Lesung im Wirtshaus zum Maximillian-Gedenkjahr, einem Festkonzert und der Vergabe des Paul-Flora-Preises stehen heuer die Glurnser Flurnamen mit einem Info-Abend im Mittelpunkt. Während der Palabiratage vom 07.09.2019 bis 15.09.2019 gibt es in den Glurnser Gastbetrieben Palabiragerichte und gefeiert wird abschließend beim traditionellen „Palabirasunnta“ am Stadtplatz. (lu)
pr-info GWR Spondinig - Der neue Bildungskalender für den Zeitraum September bis Dezember 2019 der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR) ist dieser Ausgabe beigefügt. Die Kurse und Seminare werden an verschiedenen Orten im gesamten Vinschgau abgehalten. Neben den Angeboten in den Bereichen Gesundheit, Freizeit, Sprachen, Arbeitssicherheit und EDV ist auch das Kursprogramm der IVHS (Integrierte Volkshochschule Vinschgau) für Menschen mit und ohne Behinderung im Kalender enthalten. Die Musikschule für Erwachsene unter der Projektbezeichnung „pro musicante Vinschgau“ wird nach erfolgreichem Start im Herbst fortgesetzt. Neben den Kooperationen mit den Bildungsausschüssen, dem Kloster Marienberg, dem Kinaesthetics-Netzwerk Vinschgau wurde eine neue Kooperation mit der City-Clinic Bozen mit verschiedenen Vorträgen im Vinschgau eingegangen. (lu)
Weitere Informationen und alle Angebote sind im Internet unter der Adresse www.gwr.it abrufbar oder im Kleinanzeiger des VinschgerWind zu finden.
Der „Schlosshof“ in Tella neben der Ruine Rotund hoch über Taufers ist Rudls Zuhause seit er dort
im Juli 1939 auf die Welt gekommen ist. Der Juggeselle führte den Hof auf 1.500 Metern zuerst mit seinen Eltern, dann mit Hilfe seiner Verwandten. Später arbeitete er als Hirte und Senner.
von Magdalena Dietl Sapelza
Rudl kam als Vorletzter von zehn Kindern auf dem „Schlosshof“ zur Welt. Die Familie war kurz zuvor von Matsch dort eingezogen, nachdem sie ihren Hof in Matsch durch einen Brand verloren hatten. Die Familie begann ihr Leben am Hang mit vier Kühen, einigen Jungrindern, Hühnern, einem Pferd und einem Maultier. „Der Muli isch gonz a feiner Zoch gweesn“, meint Rudl. Von klein auf mussten er und seine Geschwister im Stall und auf den steilen Feldern kräftig anpacken. Als kleiner Bub verrichtete er einfache Tätigkeit. Er fütterte Hühner, half beim Ausmisten, beim Brotbacken … doch schon bald übte er sich im Mähen und beim Holzarbeiten „I bin olm a Zaacher gweesn“, sagt er. Die Volksschule in Taufers erreichte er täglich zusammen mit Geschwistern und Kindern von Nachbarhöfen nach einem halbstündigen Fußmarsch. Das „Zwindlhafele“ mit dem Essen, deponierten sie bei den Klosterfrauen und nahmen es dann in der Mittagspause zu sich. Um einiges schneller erreichten sie die Schule im Winter mit dem Schlitten.“Drfiir hoobmer norr hoamwärts länger Orbat kopp“, lacht er. Den zu Späßen aufgelegten Schülern überkam oft der Schlendrian. Manchmal weinte eines der Kinder, weil es mit den Stock gezüchtigt worden war. Es war meist der Pfarrer, den die Schüler verächtlich „Patzen-Mann“ nannten. „Sui hobm olm kennt tian, wos si gwellt hoobm“, ärgert sich Rudl. Die Ruine Rotund vor der Haustür nutzten die „Schlosskinder“ als Abenteuerspielplatz. Sie buddelten im Schutt der geborstenen Mauern, krochen in unterirdische Höhlen und kletterten durch den Mauerriss in den Turm, obwohl ihre Eltern sie ständig vor einer möglichen Einsturzgefahr warnten. „Dr Turn hot oft krocht unt Stoaner sain oibrochn“, erinnert sich Rudl. Erst viel später erfolgten Sicherungsarbeiten im Auftrag des Landesdenkmalamtes. Als Jugendlicher hütete Rudl Ziegen in Rifair und lernte erstmals in der Schweiz auch das Almleben kennen. Nachdem seine Geschwister nach und ausgezogen waren, blieb Rudl mit den Eltern alleine auf dem Hof zurück. Seine Verwandtschaft unterstützte ihn jedoch regelmäßig bei der Feldarbeit, so beispielsweise im Frühjahr beim „Begilln“ der steilen Wiesen. Gemeint ist das Ausbringen eines Mist-Jauche-Wasser-Gemisches mit Hilfe von Rohren, die laufend bewegt werden mussten, um jeden Fleck zu erreichen. „Pan Begilln isches oam oft braun gongan, unt ma hot liab ausgschaug…, fa obn bis untn voll Mischt,“ beschreibt er. Wenn Rudl beim Heueinbringen oder auch beim Kornschneiden Hilfe brauchte, - es war noch vor der Mobilfunkzeit - legte er ein großes Leintuch auf einem Feld aus, das die Schwestern im Tal sehen konnten. Kurz darauf machten sich diese auf den Weg zum Hof und legten Hand an. Rudl schenkte ihnen dafür Käse, den er selbst produziert hatte. Jede Schlachtung am Hof wurden regelmäßig zu einem Familienfest, bei dem „Stich“ gegessen und oft ausgiebig gefeiert wurde. Regelmäßig verbrachten Nichten und Neffen ihre Sommerfrische auf dem Hof und halfen natürlich ebenfalls überall mit. Genauso regelmäßig wie die Sonntagsmesse besuchte Rudl als geselligen Mensch die unterschiedlichsten Veranstaltungen im Dorf, wo er scherzte, tanzte und auch flirtete. „I hon a poor Freundinnen kopp“, verrät er. Eine Frau für’s Leben sei leider nie dabei gewesen. „Di Madlan hoobm nit afn Hof aui gwellt, unt i honn nit kennt oi gehen.“ Nach dem Tod seiner Eltern blieb Rudl allein auf dem „Schlosshof“ zurück und wirtschaftete mit Hilfe der Verwandtschaft weiter. Schließlich übergab er den Hof an seinen Neffen und dessen Familie und behielt nur noch das Wohnrecht. Er entschied, sich in die Arbeitsweise der Jungen nicht einzumischen und wich im Sommer auf die Alm aus. Er hütete Kälber im Avingatal, absolvierte einen Sennkurs in der Fürstenburg, half in der Mangitzalm aus und übernahm dann die Senner-Dienste auf der Rifairer Alm.
Mittlerweile lebt Rudl zurückgezogen in seiner Wohnung im Hof. Hie und da hilft er Verwandten beim „Holzen“, eine Beschäftigung die ihm schon immer zugesagt hat. Das Alleinsein fällt ihm zunehmend schwerer, je älter er wird. Manchmal überkommt ihn Wehmut, wenn er auf sein Leben zurückblickt. „I fühl miar oft minderwertig, weil i olm alloan bliebm bin“, sinniert er, „...obwohl‘ s miar afn Hof olm gfolln hot. Ober in Nochhinein tat i vieles ondersch mochn“. In seinem Haushalt schauen seine Schwestern nach dem Rechten. Er ist froh darüber, denn er schafft nicht mehr alles allein. Und vergesslicher ist er auch geworden. Manchmal geht Rudl ins Dorf, wo er gerne in Gesellschaft ein Gläschen trinkt. Er lebt in den Tag hinein: „I konn gehen wenn i will, konn kemman wenn i will…lei di Tür muaß i olm finden“, scherzt er.
Laas/Marmor & Marillen - Beim 20. Kulturfest „Marmor & Marillen“ in Laas gab es auch eine gut besuchte Buchpräsentation in der Remise Lasa Marmo. Elsbeth Wallnöfer, aufgewachsen in Laas und wohnhaft in Wien, wo sie Volkskunde und Philosophie studiert hat, hat im Haymon Verlag das Buch „Heimat – Ein Vorschlag zur Güte“ herausgegeben. Seit ihrem Studium beschäftigt sich Wallnöfer mit dem Trachtenwesen und seit einigen Jahren auch mit dem aktuellen, aber oft missbrauchten und missverstandenen Begriff Heimat. Wallnöfer sprach zuerst vom Heimweh und der Heimwehkrankheit, oft auch als „Schweizerkrankheit“ bezeichnet, weil dieses Phänomen zuerst in der Schweiz erforscht wurde. Viele Dienstboten, Mägde und Knechte, aber auch Soldaten litten unter der Heimwehkrankheit, machten Selbstmord und verübten Verbrechen. Durch den Verlust der Heimat und den Aufenthalt in der Fremde wurde der Wert der Heimat, der vertrauten Umgebung, bewusst. Heimat wurde damals als ein individuelles Gefühl betrachtet. Nach der Französischen Revolution entstand der Begriff der Nation. Durch diese Entwicklung erhielt auch der Begriff Heimat eine neue Bedeutung. Neben dem Gefühl des Einzelnen wurde Heimat zu einem kulturellen und staatsrechtlichen Begriff. Man sprach vom deutschen Volk und der deutschen Heimat in Abgrenzung zu den Franzosen und Engländern. Durch die Abstammung (ius sanguinis) und nicht nur durch die Geburt (ius soli) wurde man zu einem Deutschen oder Österreicher. Die Nationalsozialisten machten den Heimatbegriff zu einem Kampfbegriff und einem Instrument der Ausgrenzung und des Pangermanismus. Juden verloren das Heimatrecht. Heimatverbände und Trachtenvereine suchten nach germanischen Wurzeln. Das Alte wurde beschworen und idealisiert, das Neue als Gefahr bekämpft. Heute wird der Begriff Heimat von rechten und linken Parteien verwendet. Worin der Unterschied besteht und welche Gesellschaftsmodelle sich dahinter verbergen, wird im Buch leider nur ansatzweise behandelt. (hzg)
Tabland/Naturns - Zu Laurenzi war Tabland Mittelpunkt in der Gemeinde Naturns. Mit großer Freude und mit musikalischer Umrahmung durch die Jungschar Tabland und der Bläsergruppe der Musikkapelle Naturns wurde im Beisein von BM Andreas Heidegger der sanierte Schießstand aus der k.u.k. Zeit eingeweiht, (Bild) die restaurierte Fahne der Tablander Schützen gesegnet und der neu errichtete „Hinzlweg“ seiner Bestimmung übergeben. Als Teil unseres kulturellen Erbes gelte es diese Objekte der Nachwelt zu erhalten, betonte Heidegger in seiner Ansprache. Es ist dem Heimatpflegeverein Naturns-Plaus zu verdanken, der als wesentliche Triebfeder den Schießstand vor dem Verfall gerettet hat. dies sei schon immer ein Anliegen des leider verstorbenen Ehrenobmannes Sepp Pircher gewesen. Mit viel Tatkraft haben sich Hermann Wenter und Franz Blaas für die Sanierung des Schießstandes eingesetzt. Gemeinsam mit vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern und den Schützen sind viele Stunden an handwerklichen Eigenleistungen investiert worden. Dank zollte Heidegger dem Geschichtsforscher Michael Lochmann, der nach aufwändigen Recherchen im Landesarchiv Tirol über das Schützenwesen in der k.u.k.-Zeit die historischen Texte geliefert habe. Dank ging auch an die Familie Zöschg/Fieg vom Spölerhof, auf deren Grundstück sich der Schießstand befindet und die sowohl der Sanierung als auch der öffentlichen Zugänglichkeit zugestimmt habe.
Nachdem die Schützenkompanie Tabland aufgelöst worden war, traten die Schützen zur Schützenkompanie Naturns über. Die Schützenfahne wurde der Kompanie Naturns übergeben. Die Fahne wurde nun mit Beiträgen aus der Bevölkerung und der Gemeinde Naturns restauriert und feierlich gesegnet. Wertvolle Zeitzeugen wurden so vor der Vergessenheit bewahrt, betonte Heidegger.
Ebenso wurde der neue Themenweg feierlich seiner Bestimmung übergeben. Der „Hinzlweg“, benannt nach kleinen Männchen, die hier ihr Unwesen getrieben haben, startet neben der Kirche in Tabland und ist mit 3 Kilometern als Rundweg angelegt. Kleine Geschichten, Sagen und Anektoden aus dem bäuerlichen Leben werden an 15 Stationen erzählt und die Bedeutung alter Handwerkszeuge und alte Flurnamen darauf festgehalten.