Dienstag, 01 November 2016 09:06

Leserbriefe Ausgabe 22-16

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In Burgeis, ein architektonisches Juwel?
Anlässlich der Segnung des neuen Schülerheims hat die Direktorin der Landwirtschaftsschule Fürstenburg Dr. Monika Aondio den Planer Arch. Werner Tscholl für die Schaffung eines „architektonischen Juwels“ gelobt. Dem kann ich wohl nur im Funktionellen zustimmen, denn die Zweckdienlichkeit ist sicher gegeben. Die Politiker Achammer und Tommasini haben laut „Der Vinschger“ zudem die Konzeptvorstellung des Planers voll unterstützt .Der Bau würde sich hervorragend in die Landschaft einfügen und wurde den nahe liegenden Gebäuden, Fürstenburg – Marienberg –Pfarrwidum angepasst, sozusagen ergänzt. Diese Argumente führen der renommierte Architekt und die Investoren mit dem Land dahinter an, um die extravagante Bauart des Schülerheimbaus zu rechtfertigen.
Ich will mir nicht anmaßen, etwas von Architektur zu verstehen. Ich möchte zu diesem Projekt nur meinen Standpunkt aus einer heimat- und ortsbildpflegerischen Sichtweise darlegen. Einmal ist der gewählte Standort des Objektes anzuzweifeln und des weiteren passt die Farbgebung der Außenansicht, „leuchtend Weiß und Schwarz“, nicht zum Dorfbild und zur nahe gelegenen Fürstenburg. Oben „leuchtende Gottesburg“, unten “leuchtender Tempel“. Wer von Süden in Burgeis einfährt, empfindet das Schülerheim in seiner Ästhetik als einen Störfaktor für das Dorf. Mit dieser Meinung stehe ich bei weitem nicht alleine da. Das ausgewiesene Ensemble Marienberg und Fürstenburg und der einigermaßen noch erhaltene rätoromanische Ortsbildcharakter sind durch den Neubau gestört, wenn nicht zerstört. Die Burgeiser, Burgeis-Liebhaber, Feriengäste werden sich mit diesem „Tempel“ wohl oder übel abfinden. Wer weiß, vielleicht wird er sogar einmal mit einem Architekturpreis ausgezeichnet.
Roland Peer, Burgeis
Obmann Heimatpflegeverein der Gemeinde Mals

Bananen-Republik
Ich erinnere mich noch gut an die Geschichte im Kino Hit „Banana Joe“. So etwas passiert gerade in unserem schönen Südtirol. Es sind Zustände wie in Schwarz-Afrika. 1. Die Post: was erlaubt sich ein derartiges Unternehmen (ist in privater Hand) nur an gewissen Tagen die Post zuzustellen. Es sind sogar Wochen vergangenen, in denen überhaupt keine Post zugestellt worden ist. Wenn die Briefe ankommen, sind sie auch schon mehrere Wochen alt. Wochenzeitschriften kommen dann drei auf einmal – der Wind im Doppelpack. Ich habe kürzlich für einen Einschreibebrief mit Rückantwort nach Bozen 6 Euro bezahlt. Erst drei Wochen später ist die Rückantwortkarte bei mir eingetroffen. Ich frage mich: Wo leben wir? Ist das normal oder alles Verarschung? Diesen Leuten, die bei der Postzustellung das Sagen haben, muss auf schnellstem Weg der „Marsch geblasen werden“. Nicht warten auf Rom – Bozen muss übernehmen – lieber heute als morgen! 2. Vor kurzem haben sich ein paar Lokalpolitiker mit der Landesrätin (kann nur Lügen verbreiten, die Arbeit, die sie macht, kennen wir auch) in Mals getroffen, um über die Vinschger Grenzpendler zu quatschen. Leider muss ich aus den Medien erfahren, dass das ganze Gerede nichts gebracht hat. Da waren nur Zahlen und Zahlen zu lesen. Da war keine Rede vom Bezahlen der Krankenkasse in der Schweiz, oder von der Doppelbesteuerung. Im Frühjahr haben einige die Krankenkasse bezahlt, anderen nicht, weil ihnen abgeraten wurde- Ein Sumpf, den unsere Politiker mit zu verantworten haben. 3. Seit Jahren verlangen die Schweizer das Formular 411 für die Kinderzulage. Am 4. Juli hat meine Frau dieses zur Bearbeitung in einem Einschreibebrief an das Amt für Kindergartenpersonal nach Bozen geschickt. Heute am 8. Oktober hat sie noch nichts zurück bekommen. Es sind drei Monate vergangen und mein Arbeitgeber hat mich etliche Male darauf angesprochen. Ich musste ihm leider immer wieder dasselbe sagen: Wir leben in einem Bananenstaat. Und ich bin nicht der einzige, der auf dieses Formular wartet. Solche Themen hätte die Gruppe in Mals auf den Tisch bringen sollen, um etwas gegen die Bürokratie in Italien zu tun. Denn wir sind ja auch Steuerzahler in diesem Land. Man sollte auch überlegen: Was wäre wenn die 1.000 Arbeitnehmer keine Arbeit in der Schweiz hätten? Sollte alles noch schlimmer kommen, dann kann es nur eines geben: Los von Rom und auch diese Landesregierung auflösen. Es lebe der Freistaat Südtirol!
Herbert Marseiler, Prad

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