Dienstag, 22 September 2015 12:00

Die Gefahrenzone

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s5 fotoSchlanders - Das Gute vorneweg: Man hat vorwärts gemacht in der Gemeindestube von Schlanders und unverzüglich sämtliche Maßnahmen beschlossen. Denn das Thema ist äußerst heikel: Das Franziskusviertel in Schlanders ist erheblich durch Block-, und Steinschlag gefährdet.

Die Zone zwischen dem Lyzeum und dem Eingang des Schlandrauntales liegt in der roten Zone des Gefahrenzonenplanes, der seit wenigen Wochen auf dem Tisch liegt. „Rot in einer Zone heißt sehr hohe Gefahr für Mensch und Gebäude“, erklärt Geologin Maria Schmidt, die den Gefahrenzonenplan für die Gemeinde Schlanders ausgearbeitet hat. Hinter dem sperrigen Begriff steht nichts anders als eine Karte, die Gefahren und Risiken identifiziert und die nun Sofortmaßnahmen fordert. Im Fall Franziskusviertel Schlanders sehen diese Sofortmaßnahmen zwei Dämme in der Nähe des Lyzeums, doppelte Steinschlag-Schutzzäune, Vernetzungen, Vernagelungen und Verankerungen vor, die den Hang sichern und das darunterliegende Gebiet schützen sollen. Der Gemeinderat fasste in seiner jüngsten Sitzung den einstimmigen Beschluss dazu. Bauchweh hat man trotzdem, vor allem deshalb, weil ein Gutteil der für Schlanders typischen Stehlen – ein weltvolles Kulturgut – den Dämmen weichen müssen bzw. von Steinschlagzäunen umzingelt werden. Doch der Schutzgedanke geht vor. Volkmar Mair: „Wir haben da oben Blöcke mit einem Volumen von 150 Kubikmeter und mehr. 2,6 Tonnen wiegt ein Kubikmeter-Block.“ Aufgeschreckt wurde man in Schlanders bereits durch drei Steinschlagereignisse in den vergangenen Jahren: In genau dieser Zone. Siegfried Pohl vom gleichnamigen Ingenieurbüro ist mit dem Projekt betraut worden: „Es ist eine sehr schwierige Lage da, wo wir die Dämme bauen müssen.“ Zehn Meter hoch werden diese, ein Damm misst 95 Meter, der Zweite wird immerhin 55 Meter lang werden. „Wir werden beide Dämme mit versetzten Natursteinmauern verkleiden, damit empfinden wir die Stehlen des Sonnenberges nach“, erklärt Pohl. Rund ein halbes Jahr werden die Arbeiten beanspruchen. Es ist die erste rote Zone, die man in Südtirol angeht. Das Land übernimmt deshalb mindestens 70 Prozent der Kosten. Diese belaufen sich auf immerhin 3,5 Millionen Euro. (ap)

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