Dienstag, 04 Februar 2014 09:06

Nachgedacht

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von Don Mario Pinggera

s10sp1-098Die letzen Tage und Wochen waren geprägt von starken Schneefällen, den damit verbundenen Schwierigkeiten, wie z.B. Stromausfällen und – nicht zuletzt – von Felsstürzen. In der Höhe des Calvenwaldes ist gar ein erheblicher Teil des Berges in Bewegung. Diese Ereignisse sind alles andere als neu. Wer beispielsweise durch das benachbarte Veltlin fährt, sieht heute noch die eindrücklichen Spuren vom Juli 1987, als tatsächlich der ganze Berg ins Rutschen kam und das  Veltlin quasi von der Außenwelt abgeschnitten war. Bei diesem furchtbaren Ereignis waren dann auch nicht wenige Todesopfer zu beklagen.
In den letzten Tagen wurden wir durch die Ereignisse aber auch daran erinnert, wie abhängig wir (geworden) sind. Wie wenig uns so etwas in den Kram passt. Oder auch, wie sehr es uns Angst bereitet. Dabei ist es eigentlich völlig normal, dass ein Berg sich bewegt. Genauso normal, wie für einen Einwohner an der Donau, der mit Hochwasser rechnen muss. Interessant ist nur, dass kurz nach Eintreten eines solchen Ereignisses leider kräftig gemotzt wird. Manchmal von kompetenter Seite zu Recht, manchmal vom Gegenteil in Form von dummem Geschwätz! Dabei sind es gerade diese Situationen, an denen wir wachsen könnten. Wenn eben nicht alles so läuft, wie wir uns das vorstellen. Wenn Improvisation und Flexibilität gefragt sind. Wenn es darum geht, endlich einmal zusammenzustehen. Ein gutes Beispiel dafür ist die relativ schnelle Planung und Errichtung der Straße am Calvenwald. Sicher kann man immer etwas im Ablauf verbessern oder optimieren, aber für die Durchführung in der Kürze der Zeit haben sich die Beteiligten Lob verdient. So etwas ist nicht selbstverständlich! Oder haben wir vollends verlernt, für Dinge, die nun einmal gelungen sind, dankbar zu sein?  Und übrigens: Bei all den Ereignissen der letzten Zeit sind (wie durch ein Wunder!) keine Menschen zu Schaden gekommen. Allein diese Tatsache ist Anlass genug für etwas mehr Demut und nicht für Sprüche der Dummheit. Leider wird Demut oft mit Dummheit verwechselt, was einleuchtet: Die Worte Demut und Dummheit fangen nicht nur mit dem gleichen Buchstaben an, sie hören auch mit dem gleichen auf. Das könnte ohne Zweifel für so manchen und für so manche eine Unterscheidung erschweren.


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