Naturns - Ende Oktober trafen wir uns, die 80-jährigen von Naturns, zu einer gemeinsamen, schlichten Feier, wobei 15 Frauen und ebensoviele Männer teilnahmen.Wir blieben im Dorfbereich, dadurch konnten auch schwächere Jahrgangsmitglieder teilnehmen und auch nach Belieben heimgehen. Die hohe Teilnehmerzahl bestätigte die richtige Ortswahl.
Zum Auftakt hat uns Dekan Chr. Wiesler in der Pfarrkirche St. Zeno eine besinnliche Andacht gehalten, dafür sei ihm herzlich gedankt.
Nach dem Rundgang zum Friedhof trafen wir uns in der gemütlichen Stube beim Adlerwirt Naturns zum Mittagessen.
Während der Nachmittagsstunden haben wir anhand von Lichtbildern auf unsere Kinder- und Jugendzeit zurück geschaut. Damals lebte ein Großteil der Bevölkerung noch auf Bauernhöfen und waren Selbstversorger. Die Landbauern mussten z. B. noch mit Zugtieren die Äcker bestellen und die Ernte einbringen.
Auf den Berghöfen musste man noch in den 1940+1950-er Jahren leben und arbeiten wie unsere Vorfahren seit Jahrhunderten. Es gab keine andere Möglichkeit als zu Fuß zu gehen. Es gab noch kein elektrisches Licht und keinen Strom für Antriebsmotoren. Auch kein Rohrmaterial für die Feldbewässerung. Nur Rohre für das Trinkwasser. Die Hofgebäude befaden sich in einem sehr schlechten Zustand.Als Selbstversorger mußten die Nahrungsmittel für Mensch und Tier auf Äcker, Wiesen, Gärten und Berg zusammengeliefert und verarbeitet werden. Im Vergleich zu heute, eine ganz andere Welt.
Und trotzdem, die Leute fühlten sich im Großen und Ganzen gesehen garnicht so schlecht. Sie lebten nach dem Rhythmus der Natur, des Kirchenjahres und in den meisten Fällen in einer geordneten Familienemeinschaft. Dies sorgte für eine gewisse Geborgenheit und auch Abwechslung in ihrem sonst eintönien Alltagsleben.
Seit Ende des 2. Weltkrieges ging es wirtschaftlich aufwärts, weil es bis heute keinen oder sonstige „Bremser“ gegeben hat. So gesehen wurde unsere Generation wirklich in eine gute Zeit hinein geboren und wir können dafür nur dankbar sein.Zur Erinnerung wurde auch ein Vergleich mit unserer Elterngeneration angesprochen. Diese mußten die Auswirkungen des 1. Weltkrieges, die schwierigen 1920 + 1930-er Jahre, sowie die ungute Auswanderungspolitik und den 2. Weltkrieg miterleben.
Ob es unserer Nachfolgegeneration auch so gehen wird wie uns, ist zur Zeit aufgrund der derzeitigen Turbulenzen fraglich. Hoffen wir das Beste!
Unsere Generation hat einen tiefreifenden Strukturwandel miterlebt: Von der althergebrachren Lebens- und Arbeitsweise bis zu den heutigen, technischen und digitalen Möglichkeiten.
Adolf Fliri
WFO Schlanders - Aus Anlass des 200-Jahr-Jubiläums Peter Mitterhofers hat die WFO Schlanders eine Ausstellung organisiert, die den Werdegang des kreativen Handwerkers und Erfinders der Schreibmaschine erforscht. Kernstück der Ausstellung sind die alten Schreibmaschinen der Schule, auf denen die Schüler/innen die 10-Finger-Technik erlernen konnten, bevor Computer ihren Einzug hielten. Mit Rätselfragen können Neugierige ihr Wissen rund um das Thema „Schrift“ erweitern und an einer Verlosung teilnehmen. Die Schulbibliothek ergänzt die Ausstellung mit einer Reihe von interessanten Büchern zum Thema.
Das Highlight mit dem höchsten Spaßfaktor ist der 10-Finger-Tipp-Wettbewerb, bei dem Schüler/innen auf einer Schreibmaschine und einem Laptop gegeneinander antreten, um herauszufinden, wer schneller beim Abtippen eines Textes ist. Die Herausforderungen an der Schreibmaschine verblüfften Schüler/innen und Lehrkräfte: mehr Kraft braucht es, einen gleichmäßigen Druck und das Wichtigste: es muss beim ersten Mal passen, da Löschen nur eingeschränkt möglich ist. „Da ist der Laptop auf alle Fälle feiner,“ war das Fazit der Schüler/innen.
Ein Dank gilt dem Schreibmaschinenmuseum in Partschins, das Schreibmaschinenexponate für die Ausstellung und Eintrittskarten als Gewinne für die Verlosung zur Verfügung gestellt hat.
Schluderns - Magdalenas Menschenbilder“ ist eine Schatzkammer. 205 Seiten stark ist das zweite Buch von Magdalena Dietl Sapelza, das im Kulturhaus Schluderns vorgestellt wurde. Die 92 Portraits im Buch sind ein kollektives historisches Gedächtnis, eine bunt zusammengewürfelte Ansammlung. Sie bereichern den Vinschgau mit ihren Lebens- und auch Leidensgeschichten. Die Sprache, der Dialekt, dessen Magdalena Dietl Sapelza, die stellvertretende Chefredakteurin vom Vinschgerwind, sich bedient, ist dicht. „Dialektsätze haben eine Kraft“, sagte Florian Kronbichler in seiner Laudatio in Schluderns vor voll besetzten Stühlen. Die Kunst, Situationen, Dinge, Gegebenheiten zu pointieren, beherrscht Magdalena Dietl Sapelza perfekt. Behutsam nicht bohrend, „entreißt sie den Vinschgern ihre Weisheiten“ (Kronbichler). Den Saal buchstäblich zum Klingen brachte die Tauferer Wirtshausmusi. Durch den Abend führte Vinschgerwind-Chefredakteur Erwin Bernhart. Das Buch ist der Verdienst vieler: der Autorin Magdalena Dietl Sapelza, der Herausgeber Ulrich und Hans Wielander vom Arunda-Verlag gemeinsam mit dem Vinschgerwind-Chefredakteur Erwin Bernhart und nicht zuletzt der Grafikerin Elena Kaserer.
Ein besonderer Dank geht an den Bildungsausschuss Schluderns, an die Bezirksgemeinschaft und an die Raiffeisenkassen des Vinschgaus. (ap)
Info: Die Publikation ist in Buchhandlungen und beim Vinschgerwind erhältlich.
Taufers i. M. - Es ist schon einige Zeit her, als sich die Frauen und Männern des Jahrgangs 1952 aus Taufers i. M. zur Jahrgangsfeier getroffen haben. Der gemeinsame Ausflug führte sie im vergangenen August ins Kloster Marienberg, wo sie zuerst in der Klosterkirche bei einer Andacht, geleitet von der Jahrgangskollegin Marlies Gaiser, an die Verstorbenen des Jahrgangs dachten und für sich gute Gedanken fassten, ehe sie sich dann weltlichen Freuden zuwandten.
Den Aperitif genossen die 70-Jährigen auf der Terrasse des Kloster-Bistros. Dann erwartete sie ein Mittagessen im Hofschank Planöf. Bei Speis und Trank wurden Erinnerungen aufgefrischt. Es wurde gescherzt und gelacht. Anschließend wanderte die Gruppe gemächlich nach Burgeis. Das Ziel war die „Schlossbar“, deren Wirtin Michaela Moser aus dem Tauferer Weiler Rifair stammt. In geselliger Runde klang der Tag aus. (mds)
Prad - Am Samstag, 3. Dezember 2022, stellte Roman Koch im Schludernser Kulturhaus seinen ersten Roman mit dem Titel „Der Rosenkranz“ vor. Obwohl sich sich der Andrang der Gäste in Grenzen hielt, ließ sich der Autor nicht beirren. Im Rahmen einer aufwändig inszenierten Power Point, untermalt mit Bildern, Zitaten und Musikstücken, las er aus seinem Werk vor. Der Inhalt ist keine leichte Kost. Er dreht sich um Totschlag, um Gewalt, um sexueller Missbrauch aber auch um großes Gottvertrauen der Roman-Hauptfigur, die von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Koch widmet den Roman allen, die Ähnliches erlebt haben oder erleben. Altersfreigabe ist 18 Jahre. Mit dem Schreiben habe er sich aus einem Burnout gerettet, erzählte Koch. Er dankte den Unterstützern, allen voran dem Noel-Verlag, der es ihm möglich gemacht hatte, das Buch zu veröffentlichen. „Ich habe vom Verlag nicht nur für diesen Roman einen Vertrag bekommen, sondern auch für weitere, an denen ich bereits arbeite“, erklärt Koch. (mds)
Chastè da Cultura Fuldera - Das Chastè da Cultura in Fuldera ist ein Ort der Begegnung im Val Müstair und wird seinem Namen mehr als gerecht. In den alten Schulstuben wird Kultur in all ihren vielfältigen Facetten lebendig.
Das ehemalige Schulhaus mitten im Dorf Fuldera fällt durch seine wunderschönen Fassadenmalereien auf. Wenn man das Gebäude betritt, fühlt man sich sofort zurückversetzt in jene Zeiten, als noch Kinderlachen in den alten Mauern widerhallte und Kinderfüsse über die ausgetretenen Treppen stürmten. Es ist ein heimeliges Haus mit Holzwänden in den Räumen und wurde so belassen, wie es war, bis auf einige wenige Anpassungen, die es brauchte, um kulturell genutzt werden zu können.
Der Rückgang der Schülerzahlen machte es notwendig, dass 2005 die Schulen und Kindergärten im Val Müstair zusammengelegt werden mussten. Nun stand das Schulhaus leer und suchte eine neue Zweckbestimmung. Der Initiative und dem Tatendrang des Künstlerpaares, Günther Baldauf und Chrstiane Stemmer, und den Bewohnern von Fuldera ist es zu verdanken, dass heute im Chastè da Cultura regelmässig kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Eine Kleinbühne und ein Multifunktionsraum bieten die notwendigen Einrichtungen dazu.
Nach dem Wegzug des Künstlerpaares übernahm 2013 der Vorstand des Trägervereins die Leitung des Kulturhauses. Der Präsident, Aldo Rodigari aus Fuldera, steht dem Verein seit vielen Jahren vor. Zusammen mit namhaften einheimischen und auswärtigen Künstlern wird saisonal ein abwechslungsreiches Programm angeboten. Theatervorführungen, musikalische Darbietungen, literarische Abende und Kunstausstellungen wechseln sich ab und sind auch für ein anspruchsvolles Publikum einen Besuch wert. Nicht selten bietet das Chastè da Cultura einheimischen «Newcomern» eine Plattform, um ihre Werke auszustellen oder darzubieten.
Literarisch-musikalischer Abend am Martinstag
So lud das Chastè da Cultura auf die Initiative des Musikers Stephan Britt aus Lü am Martinstag zu einem literarisch-musikalischen Abend nach Fuldera ein. Geboten wurde Unterhaltung der feinsten Art. Romano Cuonz aus dem Kanton Obwalden mit Wurzeln im Engadin und Plinio Meyer aus Müstair lasen von ihnen verfasste Kurzgeschichten, welche die Zuhörer zum Schmunzeln oder zum Nachdenken veranlassten. Der Höhepunkt ihrer literarischen Darbietung waren die sechs Poesien, welche Romano Cuonz während seines sechswöchigen Aufenthalts im Val Müstair in Oberwaldnerdeutsch verfasste und Plinio Meyer in Vallader, das Rätoromanisch des Engadins und Val Müstair, übersetzte. Abwechslungsweise wurden die Poesien in beiden Sprachen vorgetragen, etwas, was es so noch nie gab.
Bereichert wurde der Abend durch die musikalischen Einlagen von Stephan Britt auf der Klarinette und Ruedi Bircher auf dem Schwyzerörgeli. Die beiden Musiker entlockten ihren Instrumenten temperamentvolle, lüpfige Klänge und sorgten so für gute Stimmung beim Publikum, welches für die gelungenen Darbietungen der vier Protagonisten applaudierte.
Exposiziun da Nadal – Weihnachtsausstellung
Fest im Veranstaltungskalender verankert sind die Weihnachtsausstellungen an den Feiertagen. Vom 26. Dezember bis 6. Januar ist das Chastè da Cultura in Fuldera im Val Müstair Treffpunkt einheimischer Künstler, welche ihre Werke dem Publikum zugänglich machen. Ein Besuch wird bestimmt zu einem lohnenswerten Kunsterlebnis an Weihnachten/Neujahr.
Annelise Albertin
Schlanders/KVW - Das Problem ist weniger der fehlende Schlaf, sondern was ich in der schlaflosen Zeit mache“, das war eine der Kernaussagen von Martin Fronthaler, dem Leiter des Therapiezentrums Bad Bachgart bei einem Vortrag am 30. November in der Mittelschule Schlanders. Auf Einladung der KVW Ortsgruppe referierte der Psychologe und Psychotherapeut in lebendiger und anschaulicher Weise über Schlafstörungen, deren Ursachen und was man dagegen tun kann. Jeder dritte Mitteleuropäer klagt über Schlafstörungen, andererseits ist ein gesunder Schlaf ein Grundbedürfnis. Besonders ältere Menschen klagen über Einschlaf- und Durchschlafprobleme. Andererseits muss nicht jeder mit Schlafstörungen eine Therapie machen, so Fronthaler. 30 % der Schlafstörungen haben organische Ursachen und 70 % zählen zu den nichtorganischen Schlafstörungen. Rund 47,5 % der Schlafstörungen bezeichnet man als nichtorganische Insomnie, das sind Schlafstörungen, die durch Ein- und Durchschlafstörungen, frühmorgendliches Erwachen und/oder eine verminderte Schlafqualität mit einer erhöhten Tagesmüdigkeit gekennzeichnet sind. Bevor Menschen mit Schlafstörungen eine Therapie machen, versuchen sie es mit der Anschaffung einer neuen Matratze, dem Wechsel des Schlafraumes, mit Schlaftees oder der Umstellung der Ernährung. Wasseradern oder Elektrosmog können den Schlaf beeinträchtigen. Besonders Menschen, die sehr gewissenhaft, perfektionistisch und harmoniebedürftig sind leiden oft unter Schlafstörungen. Fronthaler meinte auch, dass ein mehrmaliges Aufwachen in der Nacht ganz normal ist und dass vor allem die Tiefschlafphasen wichtig sind. Diese dauern nur insgesamt 1,5 Stunden, sind aber entscheiden für einen erholsamen Schlaf. Alkohol oder Nikotin vor dem Einschlafen sind nicht ratsam, denn dies kann zu Abhängigkeiten führen, genauso wie die Einnahme von Schlaftabletten. Bei Durchschlafstörungen soll man möglichst spät zu Bett gehen. Im Bett sollte man auch nicht fernsehen, lesen, essen oder telefonieren. Vor allem soll man nicht Grübeln und Sorgen wälzen, denn wenn das passiert wird die Schlafstörung wirklich zu einem Problem. Positives Denken ist deshalb die beste Therapie gegen Schlafstörungen. (hzg)
Lasa Marmo liefert für die Wände einer neu gestalteten Lobby in New York 700 m2 großformatige Wandplatten und massiv gefräste Fensterlaibungen in der Handelssorte LASA VENATO VENA D’ORO®.
von Thomas Sigmund
Der 197 Meter hohe und 37-stöckige Wolkenkratzer in 550 Madison Avenue in Midtown Manhattan gilt als ikonisches Wahrzeichen der Postmoderne. Ende August 2022 wurde der Umbau des New Yorker Skyscrapers in ein modernes Bürogebäude der nächsten Generation abgeschlossen. Lasa Marmo lieferte für die Wände der mit einem spektakulären Kunstwerk der polnisch-deutschen Künstlerin Alicja Kwade ausgestatteten und neu gestalteten Lobby 700 m2 großformatige Wandplatten und einige massiv gefräste Fensterlaibungen in der Han-delssorte LASA VENATO VENA D’ORO®.
Es zählt zu den weltweit bekanntesten Gebäuden des Postmodernismus in New York City, das 550 Madison. Gebaut wurde es als Headquarter für die US-amerikanische Telefongesellschaft AT&T, der heutige Eigentümer sind die saudische Olayan Group und die britische Chelsfield als Co-Developer. Für die Neugestaltung der Lobby beauftragten die Bauherren das von San Francisco (Kalifornien) aus global wirkende Designer- und Architekturbüro Gensler. Zudem konnte mit Alicja Kwade, einer deutschen Künstlerin polnischer Herkunft, eine Bildhauerin und Installationskünstlerin gefunden werden, die den Raum mit „Solid Sky“, einer monumentalen Installation, füllte. Es handelt sich dabei um eine 24 Tonnen schwere Quarzitkugel aus blauem Azul do Macaubas, welche in 14 Metern Höhe, befestigt an 10 Edelstahlketten, von der Lobbydecke hängt. Die Innenwände der Lobby wurden mit weißem veredelten Laaser Marmor der Sorte LASA VENATO VENA D’ORO® verkleidet. Hierfür wurden vom Partner der Lasa Marmo, der CSCE Services Corp., auf rund 700 m2 drei cm starke großformatige Wandplatten (280x90 cm) sowie zur vollständigen Oberflächenabdeckung der inneren Mauerfläche des großen Rundfensters etliche massiv gefräste Fensterlaibungen verlegt. Um den Raum in einem menschlichen Maßstab zu halten, hat Gensler die Nahtstellen zwischen Wand und Gewölbe zusätzlich mit Spiegeln ausgestattet und diese mit Netzpaneelen bedeckt. Die daraus resultierenden Lichtreflexionen verstreuen sich und bringen die im Laaser Marmor gut und gleichmäßig verzahnten Kristalle zum Funkeln. Die Wandflächen unterhalb der mit Laaser Marmor verkleideten Wände sind mit bronzenen Streckmetall-Paneelen verkleidet. Sie passen die Lobby farbthematisch an die besonderen Charaktereigenschaften des LASA VENATO VENA D’ORO® mit seinen streifen- bis wolkenförmig angelegten goldgelben, orange bis bräunlichen Maserungen an. Das Ziel von Gensler war es, das Wesen des ursprünglichen Raums zu bewahren, die Höhe, das Volumen und die Gewölbe der Lobby beizubehalten und gleichzeitig einen „hellen, minimalistischen Raum“ zu schaffen.
Für die Lasa Marmo stellte das Projekt selbst, welches genau in die Zeit der Lockdowns der Corona-Pandemie fiel, eine besondere Herausforderung. „Aufgrund der Lockdowns war es ausgesprochen schwierig die Abläufe zu koordinieren und das Material im Werk der Lasa Marmo von einem internationalen Planungsteam abnehmen zu lassen“, erklärt Lasa Marmo-Projektmanager Patrick Pritzi. „Trotz Zwangspause konnten wir zu voller Zufriedenheit des Kunden und ohne Verzögerungen am Bau das verarbeitete Material liefern. Die Inspektion der gesamten in Italien ausgelegten Fläche wurde beispielsweise an einem einzigen Tag mittels Drohnen-Live-Übertragung abgenommen, bevor die für die Montage bestimmten Teile nummeriert und verpackt wurden.“
Die Vinschger Kaminkehrer im Interview
Die Vinschger Kaminkehrer und den Vinschgerwind verbindet seit Jahren eine lieb gewordene und wertvolle Zusammenarbeit. Die Energiekrise und die steigenden Preise haben im den vergangenen Wochen und Monaten auch die Kaminkehrer gefordert. Man kommt kaum mehr hinterher. Darüber und über viele andere Themen hat der Vinschgerwind mit den Kaminkehrern gesprochen.
Vinschgerwind: Stichwort: Energiekrise. Die Kaminkehrer waren und sind gefordert.
Richard Schupfer: Ja, wir Kaminkehrer haben und hatten sehr viel zu tun. Die Energiekrise hat dazu geführt, dass viele auf den Brennstoff Holz zurückgegriffen haben. Es hat eine verstärkte Nachfrage nach Feuerungsanlagen gegeben, ganz einfach, weil viele unabhängig und für den Fall eines Strom- oder Wärmeausfalls gewappnet sein wollten. In Krisenzeiten setzen viele auf Vorrat. Und da hat sich gezeigt: Wer in der Planung, also in der Bauphase, schon einen Kamin vorgesehen hat, für den war es relativ einfach umzurüsten.
Vinschgerwind: Das heißt einmal mehr: Man sollte bei der Planung immer vorausdenken, denn Nachrüsten ist immer schwierig....
Johannes Tappeiner: Ja unbedingt. Wenn jemand beim Neubau keinen Kamin will, dann sollte er zumindest einen technischen Schacht vorsehen. Da kann man in einem zweiten Moment einen Kamin einziehen und eine Feuerstelle errichten.
Helmuth Holzner: Eigentlich wäre in jedem Haus ein Reservekamin empfehlenswert. Oft ändern sich im Laufe der Jahre die Bedürfnisse und dem muss man einfach Rechnung tragen. Ich weiß ja heute nicht, ob ich in 10 Jahren vielleicht doch eine Feuerstelle will.
Christian Eberhart: ... und mit einem Reservekamin kann der Bauherr morgen sagen, ich möchte einen Kamin- oder Pelletofen oder was auch immer. Wenn ich keinen Kamin habe, dann nehme ich mir alle Möglichkeiten in Zukunft eine Feuerstelle zu installieren, um unabhängig zu sein.
Hanspeter Schwemm: Was viele auch nicht wissen: Pro Kamin darf nur eine Feuerstelle angeschlossen werden. Das ist gesetzlich so vorgeschrieben.
Vinschgerwind: Ist es bereits zu gefährlichen Zwischenfällen gekommen? Wenn zum Beispiel Öfen selbst angeschlossen wurden?
Richard Schupfer: Es haben sich in den vergangenen Monaten Gefahrenpotentiale entwickelt. Die Handwerker hatten alle Hände voll zu tun und sind mit der Arbeit nicht hinterher gekommen. Manche Leute haben dann einen Ofen gekauft und selbst angeschlossen. Es ist in den vergangenen Wochen zu kleineren Zwischen- und Notfällen gekommen, wo es nur knapp an einer Tragödie vorbei gegangen ist.
Johannes Tappeiner: Oder manche haben online einen Ofen gekauft und angeschlossen.
Hanspeter Schwemm: Wir müssen das immer wieder wiederholen: Die Anlagen müssen unbedingt professio-nell installiert werden. Man kann nicht einfach einen Fertigofen aus dem Handel selbst installieren, ohne zu wissen, ob zum Beispiel der Kamin dafür geeignet ist. Also, wenn jemand eine neue Feuerstelle ins Auge fasst, ist nicht nur die fachgerechte Installation wichtig, sondern genauso wichtig abzuklären, ob der Kamin noch tauglich ist oder nicht. Auch, wenn ein Kamin länger nicht in Betrieb war oder ungebraucht, aber 20 Jahre alt ist, dann ist er einfach nicht mehr tauglich, weil er in Leichtbeton ausgeführt wurde und den Normen nicht mehr entspricht. Ein solcher Kamin muss saniert werden.
Vinschgerwind: Apropos Sanierungen. Der 110 Prozent Bonus führte zu einem Sanierungs-Boom, bei dem das Thema Sicherheit nochmals befeuert wurde.
Johannes Tappeiner: Wer eine Haussanierung plant, ob das 110 Prozent oder in Zukunft 90 Prozent sind, sollte in der Planungsphase den Installateur für Heizungs- und sanitäre Anlagen, den Kaminkehrer, den Feuerungs-techniker oder Hafner kontaktieren. Diese sind beratend vor Ort tätig und erklären und schauen, auf was es ankommt. Zum Beispiel die Zu- und die Abluft sind einfach unabdingbar.
Helmuth Holzner: Oft werden Türen, Fenster und Haustüre ausgetauscht und der Aspekt der Verbrennungsluft wurde nicht berücksichtigt. Das Haus wird dicht gemacht und die bisherige Sauerstoffversorgung der bestehenden Feuerungsanlage über die Raumluft ist nicht mehr gewährleistet. Eine Feuerungsanlage braucht Frischluftzufuhr von außen, sonst entzieht sie dem Raum den Sauerstoff und es kommt zu Kohlenmonoxid-Vergiftungen.
Hanspeter Schwemm: Bei der Dämmung von älteren Dächern ist auch der Brandschutz an den Kaminen ein wichtiges Thema. Da ist ebenfalls ein Hafner oder Kaminkehrer zu kontaktieren.
Vinschgerwind: Einen regelrechten Boom hat es vor dem Hintergrund der Strompreiserhöhungen auch bei den Photovoltaik-Anlagen gegeben.
Helmuth Holzner: Da ist es wichtig, dass man sicher auf das Dach hinauf kommt. Man muss die Photovoltaikanlage so platzieren, dass diese effizient arbeitet und der Kaminkehrer zum Kamin kommt.
Vinschgerwind: Der Kaminkehrer ist mittlerweile auch Energieberater.
Christian Eberhart: Ja, das stimmt. Wir beraten viele unserer Kunden, welche Anlage Sinn macht, wo sie Energie sparen können. In den Anlagen steckt mittlerweile viel Technik und wir machen laufende Fortbildungen um immer auf dem neuesten Stand zu sein.
Richard Schupfer: Die Energiekrise hat einiges bewirkt: Die Anlagen sind effizienter. Für die Effizienz ist natürlich die Wartung und Reinigung sehr wichtig. Man bedenke, dass bei einem 1 mm Ruß ca. 5 Prozent Verluste sein können. Und natürlich für die Sicherheit.
Vinschgerwind: Bei den Vinschger Kaminkehrern fehlen – wie in vielen anderen Bereichen - Mitarbeiter.
Johannes Tappeiner: Ja, wir suchen und brauchen kurz- und langfristig gesehen Mitarbeiter. Kaminkehrer ist ein sehr interessanter und vielseitiger Beruf.
Vinschgerwind: Wie verläuft der Ausbildungsweg eines Kaminkehrers?
Hanspeter Schwemm: Die Ausbildung verläuft wie in anderen Berufen auch: Wir haben drei Jahre Berufsschule im Blockunterricht.
Vinschgerwind: Die Anforderungen an den Kaminkehrer haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert.
Hanspeter Schwemm: Wir sind eigentlich Kamintechniker und nicht mehr nur reine Kaminkehrer.
Helmuth Holzner: Weil die Technik schnelllebig ist, müssen wir uns auch laufend fortbilden. Ein bis zwei Fortbildungskurse pro Jahr sind bei uns fix. Junge technikbegeisterte Lehrlinge sind bei uns sicher gut aufgehoben.
Vinschgerwind: Ein Tipp von jedem vor dem Hintergrund der Energiekrise.
Christian Eberhart: Den Kamin kontrollieren und schauen, ob die Heizanlage sauber und gewartet ist, um die Effizienz zu gewährleisten.
Richard Schupfer: Grundsätzlich mit Energie sparsam und sinnvoll umgehen.
Hanspeter Schwemm: Optimierung der Heizanlage auf die Ansprüche des Betreibers.
Helmuth Holzer: Sich bei einem Neubau mit dem Thema Energie auseinandersetzen und alles genau planen.
Johannes Tappeiner: Neben dem Umweltgedanken muss oberstes Gebot die Sicherheit sein.
Interview: Angelika Ploner
Laatsch - Nach zweijähriger Zwangspause konnte heuer die Cäcilienfeier in Laatsch wieder in gewohnter Form stattfinden. Die Musikkapelle, unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Werner Brunner, umrahmte zusammen mit dem Kirchenchor St. Lucius die Festmesse, welche von Seelsorger Gottfried Ugolini in der Pfarrkirche zelebriert wurde. Der Pfarrchor sang aus dem Repertoire des „Neuen Geislichen Liedgutes“ und die Musikkapelle brachte Teile der Cäcilienmesse, der Pöhamer Musikantenmesse und zum Auszug die „Ode an die Freude“ in einer Bearbeitung von Willy Hautvast zur Aufführung. Im Anschluss an den Festgottesdienst wurden verdiente Chormitglieder von Chorleiter Franz Josef Paulmichl und Chor-Obmann Oswald Wallnöfer geehrt, nämlich Brigitte Höller (50 Jahre), Ignaz Blaas (45 Jahre), Notburga Asam (40 Jahre), Sieglinde Habicher (35 Jahre), Christina Adam (30 Jahre), Brunhilde Sandbichler (25 Jahre), Oswald Wallnöfer (15 Jahre), Hubert Rauner (15 Jahre) und Werner Brunner (15 Jahre). Die gesellige Feier mit Chormarende findet für den Chor traditionell erst im Jänner statt. Die Mitglieder der Musikkapelle hingegen versammelten sich im Vereinshaus, wo sie sich nach einem gemeinsamen Aperitif das Mittagessen, zubereitet von den Köchen Meinrad Paulmichl und Erwin Folie, schmecken ließen. Auch die Musikkapelle konnte anlässlich der Cäcilienfeier verdiente Mitglieder ehren. Für 15-jährige Treue zur Kapelle konnten Obmann Andreas Paulmichl und Kapellmeister Werner Brunner die zwei Marketenderinnen, Elisabeth Alber und Luzia Wallnöfer, ehren. Auf ganze 50 Jahre Musikantenleben konnte Erwin Brunner zurückblicken. 35 Jahre lang war Erwin Mitglied der Musikkapelle Prad. Seit 2007 nimmt er den Weg zu Proben und Auftritten nach Laatsch auf sich, um seiner großen Passion, dem Musizieren, nachzugehen. Ihm wurde für seinen Einsatz und seinen Fleiß das „Große Ehrenzeichen in Gold“ verliehen. Der Musikant Martin Peer, Mitglied der Musikkapellen Mals und Laatsch, bekam die Urkunde für seinen 40-jährigen musikalischen Einsatz bei der Cäcilienfeier im Kulturhaus von Mals überreicht. Der Obmann dankte allen Geehrten für ihren Dienst zum Wohle des Musiklebens und wünschte im Namen aller Anwesenden weiterhin viel Freude und Ausdauer in den Reihen der Musikkapelle Laatsch.