Dienstag, 12 April 2016 00:00

Cäsar, Leonardo da Vinci und die Spione

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s15 4067Partschins - Cäsar verschob das Alphabeth einfach um drei Buchstaben und schon hatte er Botschaften verschlüsselt. Die monoalphabetische Verschlüsselung war als „Cäsar-Methode“ einfach, aber erfolgreich. Eine „Diskret“, eine Cäsarschreibmaschine ist eine der seltensten Schreibmaschinen der Welt.

Eine steht im Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer in Partschins. Kurt Ryba, der seine immense und mit Perlen bestückte Schreibmaschinensammlung der Gemeinde Partschins geschenkt hat und woraus das Museum am Kirchplatz entstanden ist, ist selbst Informatiker und ließ in einem Vortrag in sein Hobby, der Kryptologie, blicken. Die Spartaner wickelten einen Lederstreifen um einen Stab, schrieben darauf und die Lederstreifenbotschaft konnte vom Adressaten wiederum mit einem Stab abgelesen werden. Militärische Botschaften, wirtschaftliche, diplomatische und Liebesbotschaften waren die bevorzugten Inhalte verschlüsselter Nachrichten. Karl der Große hat eine selbst erfundene Diplomatenpost eingesetzt, Hildegard von Bingen benutzte ein eigenes Verschlüsselungssystem. Der Code von Blaise de Vigenére aus dem 16. Jahrhundert konnte erst nach 300 Jahren entschlüsselt werden. Die geheime Kabinettskanzlei in Wien machte ein Geschäft aus verschlüsselten Botschaften in der Zeit Maria Theresias. Die Erfindung von Samuel Morse 1844, die erste Telegrafie mittels Morsezeichen, verglich Ryba mit dem ersten Internet. Der erste Code war das. Für die Decodierung der Enigma, jener geheimnisumwitterten Chiffriermaschine im Zweiten Weltkrieg, waren im englischen Bletchley Parc mehr als 10.000 Menschen beschäftigt. „Historiker sind sich einig, dass durch diese Entschlüsselung der Weltkrieg um zwei Jahre verkürzt hat werden können“, sagte Ryba. Eine amerikanische  Atom-Bombe sei ursprünglich für Ludwigshafen vorgesehen gewesen. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Maschinen soweit entwickelt, dass deren Codes nicht mehr entschlüsselbar waren. Im kalten Krieg waren es überwiegend Spione, welche Geheimnisse an die jeweils andere Seite lieferten. Im Übrigen habe Leonardo da Vinci eine Spiegelschrift verwendet und keine Geheimschrift.
Rybas Vortrag führte ein aufmerksames und staunendes Publikum am 1. April im Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer in Partschins in eine Welt voller Geheimnisse, voller Anekdoten und Köstlichkeiten.(eb)

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