Dienstag, 03 November 2015 12:00

8 Reifen und 4 Pfoten

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s25 125917Vinschgau - ein Erlebnisbericht - Wir haben es ausprobiert: mit einem Elektroauto und zwei E-Bikes in den Bergen des Vinschgau radeln –  plus Hund. In zehn Tagen sind wir mehrere Tausend Höhenmeter gefahren, ökologisch korrekt, aber mit  elektrischer Unterstützung!  Getankt wurde 100% Wasserstrom, der über die Gebirgsbäche das ganze Jahr hindurch geliefert wird. Das Vinschgau ist eine Region, die ihren Strombedarf vollständig aus regenerativen Energien gewinnt und dabei sogar mehr produziert, als in dem Tal verbraucht wird!


Es gibt einen gut ausgebauten Radweg vom Reschensee bis nach Meran, mit Fahrrad-Rücktransport per Vinschgau-Bahn. Doch funktioniert das Radfahren auch von Hütte zu Hütte, zu hochgelegenen Almen, abseits der Haupt-Radroute? Wie belastbar sind E-Bikes steinigen Gelände, wie zuverlässig funktioniert die Technik?
Über die interaktiven Karte maps.vinschgau.net gibt es für den Radfahrer hervorragende Routen, mittenhinein in die grandiose Bergwelt. Die Touren sind gut beschrieben, ob Forststraßen oder Trails,  und geben auch genau den Anteil der asphaltierten Strecken wieder. Hundepfoten mögen keinen heißen Asphalt!
Unser Urlaubsdomizil war ein Hof oberhalb des mittelalterlichen Städtchens Glurns, gelegen auf 1400m Höhe. Entweder direkt von dort oder von einem anderen Ausgangspunkt im sich weit öffnenden Tal, starteten wir unsere Touren. Die Räder wurden mit dem Elektroauto transportiert. Dafür hatten wir extra einen Fahrradständer angeschafft, der die Last der Bikes trägt. Wir lernten: E-Bikes darf man nicht auf dem Dach eines Autos transportieren und der Akku muss beim Transport am Fahrrad sein! Weil der zusätzlich Einiges wiegt, nimmt man ihn besser ab, bevor man das Fahrrad auf seinen Platz hievt und setzt ihn dann wieder ein.
Um die Hundepfoten zu schonen, wählten wir meistens die Anfahrtsvariante. Auf Schotter- und Waldwegen gibt es für einen Hund keine Probleme. Er kann sich gut auf dem Gelände bewegen und macht Abstecher links und rechts des Weges. Bergauf hängt uns der Labrador-Mischling selbst mit dem E-Bike locker ab. Schließlich gilt es  Akku zu sparen, wenn man 1000 Höhenmeter bewältigen will!
Einsam waren die Radtouren und wunderschön in unberührter Natur. Viele Jahre kommen wir schon in das Vinschgau und kannten die Berge bisher nur vom Bergwandern. Jetzt konnten wir weitere Strecken zurücklegen und entdecken neue Ecken und Winkel: Lichtenberger Alm, Vinschgauer Sonnenweg, Mitteralm, Stallwieshof und viele andere lohnende Ziele. Einzig auf dem Weg zur Sesvenna-Hütte mussten wir aufgeben: Mountain-Bikes kann man über schwierige Strecken tragen, E-Bikes nicht!

Radldoktor
Auch den brauchten wir: einmal funktionierten die Bremsen nicht mehr einwandfrei, einmal musste die Gangschaltung neu justiert werden. Beide Mal konnte uns eine Fahrradwerkstatt in Prad am Stilfser, kompetent und schnell helfen. Eine positive Überraschung, denn das Fahrradgeschäft hat selbst keine Elektrofahrräder im Angebot! Hut ab vor dem Können des Fahrradmechanikers!

Fazit
Die neuen Drahtesel haben das Zeug zum Lieblingsfortbewegungsmittel. Sie sind eine echte Alternative für diejenigen, denen es an Kondition mangelt, um mit Mountain-Bikes  abseits der Hauptradlrouten zu fahren. Forstwege, die man als Wanderer eher wegen der Eintönigkeit meidet, sind ideal. Die Steigungen bewältigt man spielend und wer mag, kann trotzdem seine Kräfte einsetzen und mit weniger Unterstützung fahren.
Herrliches Südtirol – Wunderbares Vinschgau!
Renate Glaser,
Glonn/Oberbayern

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