Dienstag, 08 September 2015 00:00

Spuren in die Vergangenheit

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s24sp23 bbbLadurn/Naturns - Am Sonntag, 16. August fand die Segnung der renovierten Pestkapelle bei Ladurn statt. Der Hof Ladurn ist der Stammsitz des Geschlechtes der Ladurner. Nach der vielseitig bekannten Hedwigssage soll sich der Name von „Leidturn“  ableiten lassen. Er befindet sich am Eingang des Schnalstales an der linken Talseite.


Im Jahre 1636 blieb der Hof von der Pest verschont und der damalige Besitzer Hanns Ladurner ließ aus Dankbarkeit dafür eine Kapelle errichten. Sie befindet sich am Rande der ausgedehnten Felder auf dem sogenannten „Fuiregg“, der den einzig möglichen Durchblick auf Tschirland gewährt und somit wie durch ein Fenster geeignet war, Feuer-und Lebenszeichen in den Vinschgau zu schicken. Hier führte bis zur Errichtung der Schnalserstraße auch der „verbotene Steig“ vorbei, der durch schwindelnde Felsabhänge taleinwärts führte.
Am Kapellengewölbe und an den Darstellungen nagte der Zahn der Zeit, und so wurde mit dem heutigen Besitzer und dem Heimatpflegeverein Naturns Plaus eine Renovierung beschlossen. Hermann Müller und Heinrich Oberhofer aus Naturns haben das Gewölbe wieder aufgemauert. Der Eigentürmer Kurt Ladurner und sein Vater Konradin, Michael Lochmann, Martin Wenter und Josef Gasser standen ihnen zur Seite. Der Maler Georg Thuile aus Algund gab den beiden Pestheiligen Sebastian und Rochus den neuen Glanz.
s25 aaaaHermann Wenter hatte die Renovierung organisiert und bis zum Ende mitgetragen. Daher war er es, der alle, die an der Arbeit beteiligt waren, sowie die Sponsoren und Vertreter der Großfamilie, den Dekan Rudolf Hilpold, Mitglieder des Heimatpflegevereines und interessierte Anwesende begrüßte. Nach einem Rückblick auf die vollzogenen Arbeiten nahm Dekan Rudolf Hilpold die Segnung vor. Der Obmann des Heimatpflegevereines Josef Pircher erinnerte an den Sinn der Renovierung solcher Denkmale für die heutige Zeit. Solche Objekte sind wie kleine Fenster, die viel zu erzählen haben. Sie sind Boten eines starken Glaubens, der Dankbarkeit und Zufriedenheit und stellen zugleich auch Schmuckstücke in der Landschaft dar. Kleindenkmäler müssen also als Botschafter für uns und die Zukunft erhalten bleiben. Kulturreferent Michael  Ganthaler überbrachte die Grüße der Gemeindeverwaltung. Matthias Ladurner Parthanes, ließ den Abschnitt „Der verbotene Steig“ aus dem Buch „Die Ladurner“, das sein Vater verfasst hatte, vorlesen. Die Naturnser Alphornbläser und ein Klarinettentrio der Musikkapelle Naturns verschönerten die Feierlichkeit mit ihren Weisen. Zum Schluss lud Kurt Ladurner die Anwesenden zu einer Marende aus hofeigenen Produkten ein. (ria)

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