Dienstag, 14 Juni 2011 00:00

Leserbriefe

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„Ein Nebeneinander muss möglich sein!?“
So steht es großgeschrieben. Im Bild von zwei Bunkern und einer Apfelstauden-Betonsäulen-Heeresaufstellung zwischen Mals und Schleis – siehe der Vinschger Nr. 18 – „Pestizidfond und den damit verbundenen gesundheitlichen Auswirkungen,…Wir hätten noch Gelegenheit aus den Fehlern der anderen zu lernen und sollten uns deshalb für den biologischen Anbau entscheiden.“ So Tierarzt Peter Gasser mit seiner feinfühlenden und gewinnenden Stellungnahme. Der Kampf muss jetzt notgedrungen heilsamerweise zwischen umweltfreundlichen und umweltfeindlichen Malsern, Gemeindenachbarn und Eindringlingen von weiter her ausgetragen werden. Die Angreifer sind die Apfelstaudenzüchter. Ich bin überzeugt, dass sich eine große Mehrheit findet, die sich dagegen korrekt zu wehren weiß. Nein, ein Nebeneinander ist sicher nicht möglich! Entweder gehen die letzten gutmütigen Vieh- und Biobauern, oder es kommen die frechen Monokultur-Tollwutfüchse. GR Josef Thurner sprach von einer Verdrängung des Viehbauern. Sagt er das auch nach seinem Auftakt in der Bürgerversammlung vom 19. März? BM Ulrich Veith begrüßte damals die Initiative als eine Bereicherung für Vielfalt. Meinte er damit auch einen Anteil von Intensivobstanbau? Darauf muss er sehr bald die richtige und eindeutige Antwort geben! Alleine die Tatsache, dass Bienenhaltung in der Talsohle erst ab Burgeis  - außer zur Obstblüte – noch möglich ist, beweist den falschen Weg, welchen die Obstbauern gegangen sind und dass deshalb ein Nebeneinander nicht möglich ist. Vor 100 Jahren wurden beste, schönste, vollreife Äpfel von hochstämmigen, bekronten, majestätischen Bäumen geerntet. Bis Ende Mai blieben sie in kühlen, feuchten Kellern köstlich gut… Als der Mensch begann die Kronäste dieser herrlichen Lebewesen abzusägen, begann der Teufelskreis sich zu drehen. Von Natur aus ist der Obstbaum auf hochwüchsig angelegt und wächst keinesfalls in einer Monokultur. Die Funktion des hohen und starkborkigen Stammes und die erforderliche luftige, sonnige Höhe für das Gedeihen guter Früchte wurde missachtet. Die meisten belas-tenden Mitlebewesen kriechen am Stamm hoch. Je kürzer und glatter er ist, desto schneller sind sie am gedeckten Tisch und desto größer der Verbiss. Aber desto weniger Möglichkeiten finden die entlastenden Mitlebewesen, ihren Auftrag zu erfüllen. Das Gleichgewicht zwischen „Schädlingen“, den Angreifern und den „Nützlingen“, welche symbolisch den Baum verteidigen, kippte zu Gunsten der Belaster. Was haben wir heute für erbärmliche, kurzlebige Krüppelzwerge, tausendmal verschnitten, geschwächt, belastet… nur um mehr ein uniformes, anonymes Inzuchtmaterial. Kann ein solches misshandeltes Lebewesen gesunde Früchte tragen und die Umwelt in die richtige Richtung fördern?

Paul Gruber, Mals

Stellungnahme zum Leserbrief „Wähler-Verdummungspolitik“
vom 05.05.2011
Der Gemeindeausschuss wehrt sich gegen die im Leserbrief angeführte „Wähler-Verdummungspolitik“: Es gibt sicher viele gescheite Leute und gescheitere Leute als uns im Ausschuss. Wir haben die Bürger stets transparent informiert und wir haben keinen Grund und keine Absicht, dies nicht wieterhin zu tun. Das E-Werk wurde gemäß Projekt ausgeführt und vom Amt für Stromversorgung wurde die projektkonforme Ausführung bestätigt. Wie in vielen Sachen, gerade im technischen Bereich, ändern sich die Voraussetzungen bzw. die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten oft in relativ kurzer Zeit. Die nun übergebenen Maßnahmen sind reine Verbesserungsarbeiten an der Anlage. Die mit Haushaltsänderung zur Verfügung gestellten 85.000 Euro betreffen nicht nur dieses E-Werk, sondern auch Machbarkeitsstudien im Bereich Energie, Durchfahrtsentschädigungen für die Druckrohrleitung, Ausgaben für die Photovoltaikanlagen und die technischen Spesen für die Potenzierung der Trinkwasserturbine. Laut unserem Informationsstand ist beim Rechnungshof kein Verfahren anhängig.
Tatsache ist, dass die Anlage bis jetzt zur vollen Zufriedenheit der Verwaltung läuft (im Jahr 2009 - 382000 kWh, im Jahr 2010 - 454000 kWh und Einnahmen in Höhe von 79.302 Euro bzw. 73.720 Euro) und jeder Private sich glücklich schätzen würde, eine solche Einnahmequelle zu besitzen.

Der Gemeindeausschuss von Taufers i.M; BM Hermann Bernhard Fliri

Zum Leserbrief „Die Engstirnigkeit und Inflexibilität der Kirchenträger“
in der „Wind“-Ausgabe Nr. 11 vom 01.06.2011
Liebe Familie Unterthiner und Erhard,
ich meine, Sie haben einiges am Sakrament der Taufe falsch verstanden und kreiden uns „Kirchenträgern“ (gemeint sind mit diesem „Titel“ wohl alle, die haupt- oder ehrenamtlich für die Gemeinschaft der Kirche Verantwortung tragen) zu Unrecht Eng-stirnigkeit und Inflexibilität an.
Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass Menschen den Glauben an den dreifaltigen Gott in der Gemeinschaft der Kirche leben. Es braucht dazu eine große Offenheit und Sehnsucht nach wirklicher Nähe zum Geheimnis Gottes. Gerade die Geburt eines Kindes und die wunderbare Berufung, dem Leben dienen zu dürfen, ist für viele Anlass und Herausforderung, dieses „Eintauchen“ in eine lebendige Gottesbeziehung neu zu wagen. Genau dafür bietet die Kirche ihre Gemeinschaft an: ihr Unterwegs-sein im Glauben; ihren Versuch, das in Worte des Gebets zu fassen, was uns zutiefst bewegt und sie bietet ihren Dienst in der Sakramenten-Spendung an. Sie darf darin das Handeln Jesu vergegenwärtigen und Hilfe bieten, für solch dichte Momente der Gottesbegegnung wie z.B. in der Taufe und für das dementsprechende christliche Leben danach.
Die Kirche möchte deshalb in allem den gemeinschaftlichen Charakter unseres Glaubens unterstreichen. Ein Taufbewerber bzw. seine Familie sollen wissen, dass er Glied des Volkes Gottes wird und jede Familie mit ihrem Kind von der Pfarrgemeinde, wo es beheimatet wird und aufwachsen soll, willkommen geheißen, mitgetragen und begleitet wird. Dies drückt sich aus in gemeinsamen, würdig gestalteten Tauffeiern, die grundsätzlich am einzigen Taufort der Pfarrgemeinde, dem Taufstein der Pfarrei vollzogen werden.
Der jeweilige verantwortliche Pfarrer freut sich auch über jeden Mitbruder, der gegebenenfalls als Taufspender von außen zu einer solchen gemeinsamen Feier des Glau-bens dazukommt und ein Kind tauft.
Die „engstirnigen und unflexiblen Kirchenträger“ wollen in keinster Weise ein Stolperstein für die Tauffamilien sein – im Gegenteil! Leider sind wir nicht selten mit fixen Vorstellungen und Forderungen einzelner konfrontiert; sie denken bei der Taufe nur mehr an eine Feier in der Klein(st)familie und sind nicht bereit, ihre Positionen auch hinterfragen oder ergänzen zu lassen. Jedenfalls würde ich (ohne im konkreten Fall direkt einbezogen gewesen zu sein) nur wünschen, dass über ein so wichtiges Sakrament mit viel Einfühlungsvermögen und Verständnisbereitschaft gesprochen wird, ohne den „Kirchenträgern“ öffentlich Engstirnigkeit zu unterstellen.

Kooperator Mag. Michael Horrer, Schlanders/Sterzing


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