Dienstag, 18 März 2014 09:06

Leserbriefe

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Korrektur durch direkte Demokratie
Im letzten Satz seines Kommentars „Korrektur ist notwendig“ weist Chefredakteur Erwin Bernhart aufgrund der Ereignisse in Südtirols Landespolitik hin, dass ein weitreichendes Gesetz für die direkte Demokratie ein gutes Instrument wäre. Die Initiative für mehr Demokratie setzt sich seit über 10 Jahren ehrenamtlich dafür ein, damit endlich ein gutes, bürgerfreundliches Gesetz zur Bürgerbeteiligung eingeführt würde. Bisher hat sich die SVP dagegen gewehrt. Nun frage ich mich ganz besonders, wie lange uns immer noch ein gutes Instrument zur Bürgerbeteiligung verwehrt bleibt. Dazu gehört selbstverständlich auch das Recht für die Bürger, über die Höhe der Politiker-Entschädigungen entscheiden zu dürfen.
Rudi Maurer, Prad

Initiative Zukunftssicherung Obervinschgau
Wir möchten hiermit einige in der letzten Zeit geäußerten Stellungnahmen bzw. Aussagen bezüglich der Skigebiete im Obervinschgau richtigstellen.
Die Aussage vom Bürgermeister Dr. Heinrich Noggler, dass sich die Mehrheit (98%) der Aktionäre der Haider AG für einen Zusammenschluss „Talstation Haider Alm mit Schöneben“ ausgesprochen hat, stimmt so nicht. Es haben sich lediglich 215.753 von 1.072.356 für einen solchen Zusammenschluss ausgesprochen, was in etwa 20 % der Anteile ausmacht.
Wie ein Hohn klingt die Aussage vom Bürgermeister, das kein Vorschlag zu einer Eintragung bzw. Änderung im Skipistenplan von Langtauferer Seite eingereicht wurde, wo doch im Vorfeld alles erdenkliche von der Gemeinde unternommen wurde, um einen solchen Vorschlag zu verhindern.
Die Behauptung von Herrn Folie (im Vinschger Wind Nr. 1/14 vom 09.01.2014) was den Zusammenschluss Langtaufers – Kaunertal und Sanierung Haider Alm angeht, überhaupt nie gefragt worden zu sein, stimmt nicht. Bereits im April 2013 wurde Herr Hohenegger Roman (jetziger Präsident der Haider AG) von der Arbeitsgruppe „Zukunft Haider Alm“ beauftragt mit Herrn Folie abzuklären, ob man zusammen das Vorhaben Sanierung Haider Alm - Zusammenschluss der Skigebiete und Gletscheranbindung  Langtaufers-Kaunertal, zusammen angehen möchte. Die Antwort, so wurde uns vom Herrn Hohenegger Roman mitgeteilt: „Es komme nicht in Frage, dass man mit einem Fremd-investor zusammen arbeiten wolle“.
Wir als Initiativ Gruppe „Sanierung und Ausbau Haider Alm und Zusammenschluss Langtaufers – Kaunertal“ können in keinem Fall mit einer solchen Lösung (Verbindung Talstation Haider Alm mit Schöneben) einverstanden sein, da dies unweigerlich zur Schließung sämtlicher Lifte auf der Haider Alm mit sich bringt, und eine Verbindung mit Watles somit nicht mehr machbar wird. Auch ein Gletscheranschluss wäre für viele Jahre nicht mehr realisierbar, denn man kennt ja die Einstellung der Schöneben AG dazu, und ebendiese würde dann in Sachen Skigebiete im Obervinschgau alleinig bestimmen, was unweigerlich zu einen Ausbaustopp aller anderer Skigebiete zufolge hätte.
Keineswegs nachvollziehbar finden wir die Aussage von Herrn Bürgermeister: „Die Gemeinde ist ihrer Linie treu geblieben, und lässt keinen Fremdinvestor zu“, wo doch überall Investoren gesucht werden und auch herzlich willkommen sind (aktuelles Beispiel Schnalstal).
Wir sind immer noch in Kontakt mit Herrn Rubatscher, welcher uns versichert hat, dass er nach wie vor an einer Zusammenarbeit interessiert wäre, allerdings nur, wenn man sich auf gleicher Augenhöhe sieht und man als Investor willkommen ist (wer kann es ihm verdenken).
Sprecher: Thöni Heinrich, Hofer Christoph und Thöni Josef

Bushaltestelle vor der Pension Hofer
In den vergangenen Monaten haben sich einige Leute über die Absperrung bzw. den Schneehaufen auf dem Gehweg vor der Pension Hofer geärgert, was ich durchaus nachvollziehen kann.
Was viele aber nicht sehen, sind die Unannehmlichkeiten, die wir als Anwohner seit Errichtung der Bushaltestelle direkt an unserem Haus hinnehmen mussten und sicherlich wieder werden müssen, sobald besagte Schneebarriere geschmolzen ist.
Als Beispiele: regelmäßig vor unserer Haustür liegender Müll (leere Trinkflaschen, Zigarettenschachteln, Tempos usw.);
lautstark über die metallene Abdeckung vor unserer Haustür gehende Schüler (bei einem Gehsteig von sage und schreibe 2m Breite), die regelmäßig auch gleich den unteren Teil des Regenrohres an der Hauswand wegtreten;
Leute, die nicht am Haltestellenschild auf den Bus warten, sondern direkt vor unserem Küchenfenster oder sich besser noch an unsere Haustür (Milchglaseinsatz) lehnen, bevorzugt bei Regen;
einmaliges Erlebnis letzten Sommer: Eine Mutter steigt mit ihrem Kleinkind aus dem Bus und lässt es hinter unserem geparkten Auto direkt vor unsere Haustür pinkeln. Ich verstehe sehr gut, dass es schnell gehen muss, wenn ein Kind in diesem Alter aufs Klo muss. Allerdings stehen 2m weiter an der Hausecke Stauden.
Die meisten Menschen, die an dieser Bushaltestelle warten, stellen keinen Grund für ein Ärgernis dar. Dass es immer Ausnahmen gibt (die oft nicht einmal vorsätzlich handeln), weiß jeder.
Und dass die Errichtung einer Haltestelle direkt  neben einem Wohnhaus keine erfreulichen Veränderungen mit sich bringt, ist fast von vornherein klar. Da macht es für mich persönlich keinen Unterschied, ob sich das Schild auf dem Nachbargrundstück befindet, denn es steht an unserem Haus, und die beschriebenen Vorkommnisse spielen sich vor unserer Haustüre ab.
Im Moment ist die Situation wohl für beide Seiten erträglich: Der gemeindeeigene Grund wurde genau vermessen und geräumt, der restliche Schnee auf unseren Wunsch hin belassen, so dass wenigstens noch für kurze Zeit eine Schneebarriere für etwas Privatsphäre unsererseits sorgen wird.
Dass für diese Vorkommnisse weder der Bürgermeister noch die Gemeindeverteter etwas können, ist mir klar. Dass keiner der hier Angeführten diese Bushaltestelle vor seiner eigenen Haustüre errichtet hätte, ist mir ebenso klar.
Schade finde ich persönlich, dass von Seiten der Gemeinde lange Zeit kein Handlungsbedarf gesehen wurde und erst Bewegung in die Sache kam, als der Topf schon übergekocht war.
Tina Fruth, St. Valentin a.d.H.

Schädel-Hirntrauma – Betroffener berichtet
Ein schwerer Unfall und das Leben dreht sich um 180°.  Elvis Thanei (Bild) aus Matsch hat das erlebt und gerade das, was ihm am meisten zu schaffen macht, wäre vermeidbar. Das Ausgegrenztsein aus der Gesellschaft:
s12 1940„Der Freundeskreis schrumpft um mehr als die Hälfte, nur wenige verstehen, dass man nicht mehr der Mensch ist, der man vor dem Unfall war; man wird verspottet und ausgelacht und niemand weiß, wie es demjenigen geht, der solch ein schlimmes Unglück erlebt hat. Man wacht im Spital auf und hat keine Erinnerung, das heißt, ich wusste nicht, wo ich mich befinde, konnte nicht laufen, nicht sprechen – gar nichts mehr, musste alles neu lernen, man kommt sich hilflos vor.
Das Schlimmste kommt erst, wenn man die
erste Zeit außer Haus verbringt, man wird von vielen ausgeschlossen, gehört einfach nicht mehr dazu, die erste Zeit versteht man nicht warum, bis man merkt, dass man nicht mehr der Mensch ist, der man vorher war. Dann erst versteht man auch, warum man so behandelt wird. Das zu akzeptieren ist sehr schwer.
Kleine Einschränkungen werde ich ein Leben lang haben. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass mich die Leute so nehmen wie ich bin, denn ich fühle mich einsam und allein.
Elvis Thanei, Matsch


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