Montag, 29 Oktober 2012 00:00

„Für den Dorfplatz Prad braucht es kein Dorfgespräch“

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Prad - Stellungnahme

Planungsdesaster bei der Hauptplatz-Neugestaltung der Gemeinde Prad - Kritik an Verfahrenstricks und fehlender Bürgerbeteiligung

Das Technische Büro Brenner kritisiert anlässlich des Baubeginns der Gemeindeverwaltung von Prad zur Neugestaltung des Hauptplatzes das Planungs- und Genehmigungsverfahren als völlig inakzeptabel. Das bisherige Verfahren hat praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Einem transparenten Vorgehen gemeinsam mit Anrainern und Bürgern wird versucht durch eine Baugenehmigung imSchnelldurchlauf zu entgehen.

Beschwerde gegen Gemeindeausschussbeschluss
Das Projekt zur Neugestaltung des „unteren Dorfplatzes“ war am vergangenen 06. September eigentlich gar nicht auf der Tagesordnung der Baukommission. Eine Behandlung war somit laut Bauordnung nicht zulässig. Trotzdem hat es die Baukommission positiv begutachtet. „Für solche Bauprojekte der Gemeinde, die eine Vorbildfunktion haben sollen, ist ein derartiges Verfahren absolut inakzeptabel“, so der Ingenieur Ralf Brenner, der als direkter Anrainer von den geplanten Baumaßnahmen flankiert wird. „Wir haben deshalb Beschwerde gegen den Gemeindeausschussbeschluss, der das Projekt genehmigt, und mehrere Einwände gegen das Einreichprojekt eingebracht. Wir fordern unter anderem eine Sicherstellung der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange, der Vereine und der betroffenen Anwohner. Auch über die Finanzierung und Sinnhaftigkeit deren Größenordnung wird zu reden sein. Das Projekt wurde in der vorgelegten Form weder den Anrainern noch dem Gemeinderat vorgestellt. Behauptungen von Bürgermeister und Gemeindereferenten, dass dies bei stattgefundenen Treffen mit Anrainern am 10.05.2011 sowie 07.06.2011 bereits erfolgt sei, sind falsch und irreführend. Bei besagten Treffen wurde über allgemeine Verkehrs- und Gestaltungsfragen diskutiert und zu diesem Zeitpunkt vor eineinhalb Jahren war selbst das anliegende Projekt „Wohn- und Geschäftshaus Gander“ mit seiner Nutzung als Supermarkt unbekannt.“

Das Technische Büro Brenner kritisiert neben dieser Vorgansweise auch mehrere Punkte des Projektes an sich und dessen einseitige Ausrichtung. So wird der Eindruck erweckt, dass hier vordringlich für Zugangssituationen bestimmter Teilbereiche geplant wurde und dies zieht den Verdacht auf einseitige Bevorzugung von Privatinteressen mit sich. Die geplante Brunnengruppe macht einen improvisierten und fehlplatzierten Eindruck. Der Hauptplatz wird entzweit, man lässt den oberen Teil verkümmern. Dadurch wird der Platzcharakter mit diesem Projekt nicht gestärkt, sondern mutwillig zerstört. Der „untere Hauptplatz“ erhält ein stärkeres Gefälle und dies geht  unzulässigerweise auf Kosten der vielgepriesenen Barrierefreiheit.
Überhaupt fehlt dem Projekt ein schlüssiges Verkehrs- und Parkraumkonzept für das gesamte Altdorf – gerade deshalb wird es in dieser Form wohl scheitern.

Dr. Ing. Ralf Brenner,
Geom. Othmar Brenner,
Prad


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