Dienstag, 04 September 2012 00:00

Dicke Luft im Gemeinderat

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

Latsch

s4_0987Dicke Luft herrscht im Gemeinderat von Latsch und BM Karl Weiss ist der Kritik auch aus eigenen Reihen ausgesetzt. Am vergangenen Freitag ging es bei der Gemeinderatssitzung zum Schluss, unter Allfälligem, lautstark und inhaltlich brachial zur Sache. Es war Sepp Kofler von den Freiheitlichen, der Weiss als Erster hart angegriffen hat. Es ging um die Investition von 140.000 Euro in die Saunalandschaft der Viva Latsch. Nicht so sehr über die Investition als solche sondern über die Vorgangsweise: Weder der Gemeinderat noch, wie sich später herausstellen sollte, die Mehrheit im Gemeindeausschuss waren über die 140.000 Euro informiert.

Der Bürgermeister untergrabe mit einer solchen Vorgangsweise die Demokratie, ärgerte sich Kofler lautstark. Eine Frechheit sei das. „Schaff uns ab, schick uns heim“, giftete Kofler. Weiss kam in Erklärungsnot: Er sei im Juni vom zuständigen Referenten Walter Theiner und von Viva-Präsident Hannes Gamper über das Vorhaben, die Saunalandschaft zu erweitern informiert worden, habe sich von der Sinnhaftigkeit überzeugen lassen und zugestimmt, dass die Viva Latsch derweil investieren solle. Die 140.000 Euro werde man dann im kommenden Haushalt vorsehen. Ihm sei allerdings entgangen, den Ausschuss darüber zu informieren. „Die Vorgangsweise war nicht recht. Ich habe mich im Ausschuss dafür entschuldigt“, gab Weiss freimütig zu. Auch der zuständige Referent Walter Theiner, der den Deal eingefädelt hatte, befand: „Die Vorgangsweise ist nicht in Ordnung.“ Dass es deswegen auch im Ausschuss gehörig geknirscht haben muss, ließ sich aus den Wortmeldungen einiger Referenten entnehmen. Christian Stricker: „Ich war enttäsucht. Mindestens im Ausschuss hätte die Diskussion darüber geführt werden müssen.“ „Ich fühle mich verarscht“, sagte der Wirtschaftsreferent Hermann Kerschbaumer Raffeiner. So etwas könne man nicht tun. Es sei das mindeste, den Ausschuss zu informieren. Es war eine Art Misstrauensantrag gegenüber Weiss. Referent Hans Mitterer und der SVP-Fraktionssprecher Werner Schuler versuchten die Wogen zu glätten. Schuler: „Karl hat mir versprochen, dass das nicht wieder vorkommen wird.“
s4_3381Als Sitzungsauftakt standen zwei Beschlussanträge von Verena Rinner (SVP) an. Den ersten - die Ablehnung des neuen Kindergarten-Projektes, erstellt vom Wettbewerbssieger Markus Scherer - zog Rinner wieder zurück. Der Kindergarten soll, so die Information von BM Karl Weiss, völlig neu geplant werden.
Der zweite Beschlussantrag wurde, das haben mehrere  vorausgehende SVP-Fraktionssitzungen erwirkt, mit einem Kompromissvorschlag genehmigt: Der neue Kindergarten soll nicht mehr als 1020 m2 Nutzfläche haben, zweistöckig sein und von der Straße mindestens 5 m Abstand haben.
Der Hintergrund von Rinners Aktion: Scherer hatte ein einstöckiges Gebäude geplant, welches den Hofraum für Schule und Kindergarten auf ein unzumutbares Maß reduziert hätte und auch viel zu nahe an die benachbarte Telefonzentrale herankam. Die Kinder hätten teilweise auf Mauern blicken müssen. Zudem war ein gewaltiger Preisunterschied zwischen dem 2009 erstellten Raumprogramm von Klaus Marsoner (2,6 Mio. Euro) und dem aktuellen Scherer-Projekt (3,5 Mio. Euro - ohne Mensa) festzustellen. Stimmen soll es auch aus Bozen von Landesarchitekt Josef March gegeben haben, der das aktuelle Projekt ohnehin verworfen hätte. (eb)


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 3450 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.