Dienstag, 04 April 2017 09:26

80-jähriges Jubiläum der Skischule Trafoi

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s19 224Trafoi - Gemütlich sein Pfeifchen rauchend schlendert ein wahrlich kurios gekleideter Skifahrergast durch die Räume des Natura-Trafoi Hauses in Trafoi. Mit lodener Pumphose, einer dicken Weste aus Hanf, genagelten Bergschuhen, flottem Hut scheint er inmitten modern gekleideter Festgäste irgendwie das richtige Jahrhundert verfehlt zu haben.


Doch es täuscht , dieser altertümlich gekleidete Herr ist Alois Weger, welcher mit seiner Ski-Sammlung aus den letzten 80 Jahren nach Trafoi gekommen ist, um damit eine ganz besondere Geburtstagsfeier zu bereichern.
s19 309Die Geburtstagsfeier der Skischule Trafoi welche ihr 80 jähriges Bestehen feiert und gleichzeitig den Anwesenden die Ausstellung “80 Jahre Skischule Trafoi“ vorstellt. Ein Jubiläumstag für Trafoi, speziell für das örtliche Skilehrerteam, für Stammgäste, Mitarbeiter der Sessel-Skilifte, jahrzehntelangen Mitstreitern und vielen Freunden aus Nah und Fern.
Roland Angerer, Trafoier Skischulleiter seit 20 Jahren begrüßt die zahlreich erschienen Festgäste, bedankt sich bei den Vertretern der Gemeinde ,des Tourismusvereines und den Verantwortlichen der Aufstiegsanlagen Nach einer gemeinsamen  Gedenkminute für den jung verstorbenen Trafoier Skilehrer Stefan Schwienbacher erzählt dann Ilona Ortler die höchst interessanten Wendungen der 80-jährigen Geschichte der Skischule Trafoi. Hans Thöni zeigt dazu historische Diabilder, Weger Alois  die dazugehörenden zeitlich passenden Skiausrüstungen.
Der Postmeister von Trafoi war 1900 der erste der lange hölzerne Bretter zum Ski-Wandern benutzte. Fürs Wedeln, waren diese sperrigen Dinger aber sicher nicht geeignet
Erst Georg Thöni, experimentierfreudige Großvater des mehrfachen Weltcupsieger Gustav Thöni, hobelte später lange an diesen 2m langen Holzlatten herum.Er verpasste dem Brett schwungvoll nach oben gebogene Spitzen, nagelte Lederriemen als Bindung darauf und fertigte so den Prototyp des ersten Trafoier Abfahrts-Ski.
In langen Wintermonaten vergnügte sich nun die gesamte Trafoier Jugend auf schnellen Brettern, stob steile Hänge herab und begann kleinere Wettrennen auszufechten. Bald waren die “Trafoier Rennfahrer“ im ganzen Land bekannt, wurden zu auswärtigen Skirennen eingeladen und kehrten mit Siegespokalen nach Hause zurück.
1930 gründete Gustav Ortler den Skiclub, 1934 zusammen mit Fritz Ortler dann die Skischule Trafoi. Gustav Külken aus Deutschland, stand den Trafoier Skipionieren dabei mit Rat und Tat zur Seite und bildete dort mit seinem Team die ersten örtlichen Skilehrer aus. Herr Martini,ein Trentiner Skilehrer, nahm ihnen später die staatliche Prüfung ab und ermöglichte so die offizielle Gründung der Skischule Trafoi, die erste Südtirols.
s19 289Der Startschuss in die erste Wintersaison war somit gegeben. Zahlreiche Ski-Gäste kamen ins kleine Vinschger Bergdorf und eröffneten den Trafoier Bürgern neue Verdienstmöglichkeiten.
Leider beendete der 2. Weltkrieg diesen aufstrebenden Wirtschaftszweig radikal. Nach jahrelangem Stillstand war es Friedrich Thöni, Vater des späteren Rennläufers Roland Thöni, der erneut Initiative ergriff und Gründer der heutigen Skischule Trafoi wurde. 3 Schlepplifte waren bald auf den Pfarrwiesen erbaut und der Nachkriegstourismus wieder angekurbelt.
Sehr bald genügten diese Schlepplifte nicht mehr und man überlegte, einen Sessellift weit hinauf zum Schafeck zu bauen. 1951 wurde dieses Projekt durch Fritz Angerer realisiert und konnte als Gesamtpaket mit Furkelhütte und dazugehörigem Skilift zum Kleinboden in Betrieb genommen werden.
Hier beendet die Erzählerin an diesem 09. März die Geschichte über das 80-jährige Bestehen der Skischule Trafoi und leitet zum gemütlichen Teil des Abends mit Buffet, Geburtstagstorte und Ziehharmonikaklängen über. (ck)

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