Fürstenburg/Vinschgau/Tiroler Oberland/Unterengadin/Müstair - Mit Anwesenheit
der zwei Landeshauptleute Arno Kompatscher und Toni Mattle (Tirol) und dem Regions-
präsidenten Engiadina Bassa/Val Müstair Victor Peer wurde am vergangenen Montag, den
12. Juni der Startschuss für die neue Periode von INTERREG 2021 – 2027 gegeben. Kick-Off.
von Erwin Bernhart
Mit 107 verwirklichten Projekten und einem Investitionsvolumen von 6,3 Millionen Euro schließt die 5. Programmperiode Interreg-Italien-Österreich 2014 – 2020. Mit einer Flut von beeindruckenden Zahlen und Projektfeldern blickte die Koordinatorin von RegioL in Landeck Gabriele Juen auf die abgelaufene Periode zurück. Die vor 15 Jahren aus der Taufe gehobene „Terra Raetica“ erstreckt sich auf 5000 Quadratkilometern zwischen dem Tiroler Oberland, dem Vinschgau und dem Unterengadin mit der Val Müstair. 2000 km2 davon befinden sich in zwei Nationalparken und in 5 Naturparken. Zum Vergleich: Südtirol ist 7200 km2 groß. In der „Terra Raetica“ versammeln sich 73 Gemeinden - 55 in Tirol, 13 im Vinschgau und 5 in der Schweiz.
In den vergangenen 15 Jahren haben sich Themen und Projekte, die über Interreg-Geld cofinanziert worden sind, aufgefächert in handhabbare Aktionsfelder. Intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum als Aktionen mit dem Ziel der „Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Erhalt der Lebensqualität“. Das sind große Kristallisationspunkte, um die sich wunderbar Projekte ansiedeln lassen, die von der Bevölkerung mitgetragen und deshalb Bestand haben können.
Einen Einblick in die Interreg-Projekte gewährt das dem Vinschgerwind beigelegte Heft „Ohne Grenzen - Sainza cunfins. Kleine Projekte - Große Wirkung“.
Gabriele Juen komprimierte ihren mit großer Leidenschaft vorgetragenen Rückblick so gut und auch emotional, dass sie großen Applaus und großen Respekt dafür erntete. Ort und Rahmen ihres Rückblickes war die Fürstenburg in Burgeis. Dort haben sich am 12. Juni die Landeshauptleute Arno Kompatscher und Toni Mattle und der Regionspräsident Engiadina Bassa/Val Müstair Victor Peer eingefunden. Die BM aus Graun, Mals, Taufers, Schluderns, Laas, Prad, Schlanders und Martell waren gekommen, Wirtschafts- und Bauern- und Schulvertreter, Vertreterinnen der Sozialdienste, Vertreter aus den Bereichen Kultur und Tourismus und viele Interreg-Projektpartner aus allen drei beteiligten Regionen, aus dem Vinschgau, aus dem Tiroler Oberland, aus Müstair und aus dem Unterengadin. Albrecht Plangger wohnte der Veranstaltung ebenso bei wie der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler.
Allein die Anwesenheit der hohen Politik und der vielen Akteure unterstrich die Bedeutung, die den Interreg-Programmen zugedacht werden und gab der „Kick-off“ Veranstaltung einen gebührenden Rahmen.
Mit erfreulicher Frische hat die grenzüberschreitend zusammengesetzte und junge Böhmische „Grenzenlos“ die vom Präsidenten des Interreg-Rates und Mitglied der lokalen Aktionsgruppe Vinschgau (LAG) Andreas Tappeiner moderierte Auftaktveranstaltung musikalisch begleitet. Tappeiner konnte auch zahlreiche Vertreter aus vielen Ämtern der drei Regionen willkommen heißen. Im Zentrum stand die Unterzeichnung einer neuen Vereinbarung für die neue 6. Interreg-Periode 2021 – 2027. In der neuen Vereinbarung wird an jene Werte und Zielsetzungen angeknüpft, die der Gründung der „Terra Raetica“ vor 15 Jahren zugrunde gelegt worden sind.
Mit dem offiziellen Start der neuen Förderperiode können nun Projekte entwickelt und ausgeschrieben werden und mit Hilfe von rund vier Millionen Euro aus dem Efre-Topf bis 2027 umgesetzt werden. Mit 1. Juli wid der erste Call eröffnet.
Geschenke gab es zu Beginn für die Landeshauptleute von der Gastgeberin und Direktorin der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg Monika Aondio. Die Landeshauptleute erhielten den in der Fürstenburg produzierten „Aceto melamico“.
Der Nordtiroler Landeshauptmann Toni Mattle, ehemals Bürgermeister von Galtür und in Sachen Interreg bestens bewandert und in Vinschger Interreg-Kreisen gut bekannt, erinnerte in seiner Ansprache an die Entfernung der Grenzbalken am Reschen vor 20 Jahren. Es sei erfreulich, dass die Jungen an die Region ohne Grenzen glaube. An den Interreg-Programmen beteiligt seien jene zwei Landesteile, die in beiden Ländern als Oberland bekannt sind. Das Oberland in Nordtirol von Imst über Landeck bis Nauders und das Oberland in Südtirol bis hinauf auf den Reschenpass. „Es ist oft besser von oben hinunter zu schauen“, sagte Mattle schelmisch. Und die 5000 km2 Terra Raetica seien soviel wie die Hälfte des Landes Tirol. In den Interreg-Projekte befase man sich mit der Nachhaltigkeit, mit der Moblität, mit dem Sozialen, mit der Energie mit ganz wichtigen Themen und man könne voneinander lernen. So entstehe Identität, so entstehe eine Heimat über die Grenzen hinaus. „Wir waren alle einmal Räter“, erinnerte Mattle an die Geschichte.
Victor Peer, der Regionspräsident Engiadina Bassa/Val Müstair umriss die „Terra Raetica“ als funktionalen Raum, in dem gemeinsam strategische Ziele verfolgt werden und Peer ließ aufhorchen. Denn das Unterengadin wolle sich in die neue Interreg-Periode intensiver einbringen. Man sei bestrebt, das Projekt „Sonnenstrahl“ in einer 2. Phase als „Solis“ fortzuführen. Man erwarte freudig die weitere Umsetzung und dies sei auch von der Kantonsregierung in Chur erwünscht. Die Regierungsmitglieder lassen sich entschuldigen, weil der Große Rat just vom 12. – 15. Juni 2023 seine Landsession abhalte. „Gern wollen wir die Regierung entschuldigen, wenn dafür mehr finanzielle Mittel fließen“, sagte Peer.
LH Arno Kompatscher wies darauf hin, dass die Umsetzung der Interreg-Projekte mit Einbeziehung der Bevölkerung schon zu einer Marke geworden sei. Das Organisationsmodell habe sich bewährt, Europa komme so bei den Leuten an. „Hier bauen die Bürger Europa selbst“, sagte Kompatscher.
Vom Präsidenten des Interreg-Rates Terra Raetica Andreas Tappeiner wurden mit Emil Müller, Markus Maß, Andrea Gilli und Waltraud Handle ehemalige maßgebliche Mitstreiter in der Terra Raetica mit einem Geschenkskorb aus lokalen Produkten geehrt.
Ausklang fand die Veranstaltung bei Speis und Trank und regem Austausch.
Naturns - Das politische Klima im Gemeinderat von Naturns hat sich mit dem Widerruf des Ratsbeschlusses zur Verbauung der „Plaza“ am 6. Juni 2023 nicht verbessert. Im Gegenteil.
von Erwin Bernhart
Die Fußballjungs vom ASV Naturns sind in die Oberliga aufgestiegen. Darüber herrscht in Natursner Fußballkreisen große Freude. Auf der anderen Seite hat der Gemeinderat eine Art Abstieg gemacht. Absicht von BM Zeno Christanell und der SVP-Fraktion war es, mit dem Widerruf des Ratsbeschlusses das politische Klima im Gemeinderat und in Naturns wieder zu stabilisieren. Gelungen ist das nicht ganz.
Dabei hatte die Sitzung gut begonnen, auch beim betreffenden Tagesordnungspunkt. Karl Zerzer tat für die Promotoren der abschaffenden Volksbefragung sein Bedauern kund, dass mit dem Widerruf des Ratsbeschlusses die Volksabstimmung hinfällig sei. Denn damit werde dem Volk die Willensbekundung - ob Veränderungen am Parkplatz überhaupt erwünscht seien - genommen. Schließlich habe man tags zuvor knapp 600 Unterschriften für die Abhaltung einer Volksbefragung in der Gemeinde abgegeben. Die Botschaft sei damit klar, dass das Volk bei dem Vorhaben frühzeitig einzubinden sei.
Die Süd-Tiroler Freiheit forderte, den Widerruf von der Tagesordnung zu streichen, um die Volksabstimmung durchziehen zu können. Das wurde mehrheitlich abgelehnt.
VizeBM Michl Ganthaler war um Deeskalalation bemüht. Michael Lochmann von der Süd-Tiroler Freiheit warf der SVP-Mehrheit vor, dass sie vor einer Volksabstimmung Angst habe, was Ganthaler als Populismus zurückwies. BM Christanell wies Dietmar Rainer auf die 3-minütige Redezeit hin. „Wir waren wohl zu voreilig“, sagte Norbert Kaserer (SVP) und auch Bauernvertreter Michl Kaufmann (SVP) sagte, dass man es verabsäumt habe die Bürger mitzunehmen. Auf allen Seiten seien Fehler passiert, sagte Helmut Müller. Evi Prader (Zukunft Naturns) pochte darauf, dass die 600 Unterschriften zu respektieren seien und man solle von Null starten.
Für die STF las Natascha Santer eine Stellungnahme vor und wies auf schwere politische Fehler der Mehrheit hin.
Bis dahin konnte die Diskussion als hart aber fair eingestuft werden.
Mit der vom SVP-Fraktionssprecher Andreas Pircher vorgelesenen und langen Erklärung kippte die Stimmung. Pircher rechnete mit allen Kritikern in einer befremdlichen Tonlage ab, sprach von einem „Lehrstück zur Spaltung der Bevölkerung“ von „negativen Emotionen“, von einem „Zynismus der Promotoren“, von „Missbrauch von Unterschriften“ für Leserbriefe. Als Pircher mit „Wir suchen den klärenden Dialog“ endete, war die Stimmung im Gemeinderat zerschlagen.
Als eine Art „Anklageschrift eines Staatsanwaltes“ bezeichnete STF-Rat Lochmann die Stellungnahme, als „arg bedauerlich“, als „völlig überflüssig für eine Weiterarbeit im Gemeinderat und mit der Bevölkerung“. Was denn das solle und ob diese schriftliche Stellungnahme in der SVP-Fraktion abgesprochen war. Weil Lochmann da keine Antwort bekam, ist anzunehmen, dass die angreifende Stellungnahme von der SVP-Mehrheit gebilligt war. Astrid Tappeiner (Zukunft Naturns) bezeichnete die Stellungahme als „unangemessen“, die Wortwahl sei „völlig daneben“. Da gehe es offensichtlich nicht mehr um die Sache sondern um’s Prinzip.
BM Zeno Christanell versuchte die Handbremse zu ziehen, sprach davon, dass in alle Richtungen ausgeteilt und dass er angegriffen worden sei, was er aushalte. Die Unterschriften seien ernst zu nehmen und es sei eine Art „reiniges Gewitter“ gewesen.
Mit 14 dafür und 4 dagegen wurde der Ratsbeschluss widerrufen und für unverzüglich vollstreckbar erklärt.
Die Generalsekretärin hatte während der Debatte den weiteren Weg skizziert: Der Bürgermeister werde im Sinne der Gemeindesatzung demnächst die Volksabstimmung für unzulässig erklären, weil der Gegenstand der abschaffenden Volksabstimmung nicht mehr vorhanden sei.
Die rund 600 Unterschriften, die für die Abhaltung einer Volksabstimmung in Naturns geleistet worden sind, werden also im Gemeindeamt nach dem Widerruf des Ratsbeschlusses einfach vergammeln.
Vier Jahre lang kämpfte der SSV Naturns in der Landesliga um den Aufstieg in die Oberliga. Zwei Mal scheiterte man knapp, nun jedoch haben es die Blau-Gelben endlich geschafft und werden in der neuen Saison wieder in der höheren Spielklasse auf dem Platz stehen. Dort treffen sie auf einen alten Bekannten, den ASV Partschins, der sich als Landesligameister ebenfalls das Aufstiegsrecht sicherte.
Von Sarah Mitterer
Die diesjährige Saison war für den SSV Naturns eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Angetreten als der große Favorit schien es bereits in der Hinrunde so, als würde man auch in diesem Jahr erneut das Saisonziel - den Oberligaaufstieg – verpassen. Bei Saisonhälfte lag das Team von Trainer Christian Pixner auf Platz sechs und hatte bereits acht Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze. Der Traum von der Oberliga schien wie bereits in den drei Saisonen zuvor erneut ausgeträumt zu sein. Doch Naturns bewies Moral und zeigte einen grandiosen Kampfgeist. In der Rückrunde startete man eine phänomenale Aufholjagd, kletterte von Spieltag zu Spieltag einen Platz nach oben in der Tabelle und schließlich konnte man zwischenzeitlich sogar die Tabellenspitze anführen. Doch am Ende sollte es trotz einer unglaublichen Aufholjagd nicht für den Titelgewinn – den sicherte sich Lokalrivale Partschins – reichen. Trotzdem war der Naturnser Aufstiegstraum noch nicht geplatzt, denn das Team sicherte sich in einem dramatischen letzten Saisonspiel gegen Bruneck durch ein geniales Tor von Michael Cia den Sieg und gleichzeitig Platz Zwei in der Landesliga. Dies bedeutete, dass man sich für das Entscheidungsspiel gegen den Trentiner Landesligazweiten qualifizierte. Naturns war somit nur noch einen Sieg von der Oberligarückkehr entfernt. Im Entscheidungsspiel, das in Rovereto ausgetragen wurde, lag Naturns gegen Benacense dank eines Treffers von Kapitän Matthias Peer und eines Doppelpacks von Fabian Nischler nach 13 Minuten bereits mit 3:0 vorn und gewann schließlich mit 3:1. Nach dem Schlusspfiff gab es kein Halten mehr und die Vinschger feierten auf dem Platz ihre langersehnte Rückkehr in die Oberliga.
Dadurch, dass Landesligameister Partschins ebenfalls in der neuen Spielzeit in der Oberliga am Start sein wird, gibt es – sehr zur Freude beider Vereine und der vielen Vinschger Fußballfans - ein Vinschger Oberligaderby.
Schlinig/ASC Sesvenna - 1963 wurde der ASC Sesvenna gegründet und seit nun bald fünfzig Jahren gibt es die Almenpfad-Loipe in Schlinig. Diese bewegte und erfolgreiche Langlaufgeschichte und das Sportjahr 2022/2023 wurden bei der Jahresvollversammlung von Vereinsfunktionären, Ehrengästen und zahlreichen AthletInnen gefeiert.
von Ludwig Fabi
Im Laufe einer Langlaufsaison werden an die hundert Trainings- und Wettkampfeinheiten mit Kinder- und Jugendlichen im ASC Sesvenna/Volksbank durchgeführt. Dabei bilden 25 Kinder bis zum Mittelschulalter eine Kerngruppe, welche am Südtiroler Langlaufcup teilnehmen und eine weitere Gruppe mit rund 20 AthletInnen ab der Oberschule an nationalen und internationalen Rennen starten und dabei im ASC Sesvenna/Volksbank optimale Förderbedingungen vorfinden. Der wiederholte Gewinn der Gesamtwertung im Südtiroler Langlaufcup in der vergangenen Saison untermauerte eindrucksvoll, dass das bewährte Konzept des Vereins, langlaufbegeisterte Kinder ganzheitlich zu fördern und den talentierten AthletInnen für die weitere sportliche Laufbahn zur Seite zu stehen, voll aufgegangen ist. Die Profilierung als Austragungsort für lokale und nationale Langlaufrennen konnte mit der Organisation von Rennen in Schlinig und der Abhaltung des FISI-Tests im Sommer in den Sportanlagen in Mals ebenfalls gefestigt werden. Eng verbunden mit der Vereinsgeschichte und essenziell für die Vereinstätigkeit ist die Nutzung der Almenpfad-Loipe. Durch die gute Zusammenarbeit des Vereins mit der Fraktions- und der Gemeindeverwaltung, der Ferienregion Obervinschgau und der Sportoberschule Mals wurden die Loipen immer wieder verbessert und es stehen nun für Wettkampf- und Freizeitlangläufer moderne und funktionale Strukturen in Schlinig zur Verfügung. So ist in Schlinig im Laufe der 60jährigen Geschichte eine große Langlauffamilie entstanden, die sich dem Langlaufsport verpflichtet fühlt und gemeinsam mit den öffentlichen Verwaltungen und privaten Sponsoren mit Optimismus in die Zukunft blickt.
Prad/Jubiläumsmeisterschaft - Bei schönem Wetter und etwas Vinschgerwind feierten die Goaßlschnöller Prad am 3. Juni ihr 30-jähriges Bestehen mit einem großen Fest und einer Jubiläumsmeisterschaft.
von Heinrich Zoderer
Über 400 Goaßlschnöller und Schnöllerinnen von insgesamt 27 Vereinen aus dem ganzen Land, auch 2 Gruppen aus Deutschland und 2 aus Österreich, konnte Gilbert Stillebacher, der Landesobmann und Obmann der Prader Goaßlschnöller auf dem Festplatz „Klein Mösl“ in Prad begrüßen. Erfahrene und junge Goaßlschnöller traten auf. Jahrgang 2016 (6 Jahre) war der jüngste Teilnehmer und Karl Lahner aus St. Martin/Passeier, Jahrgang 1944, war der älteste Teilnehmer. Auf dem Trainings- und Festplatz der Goaßlschnöller gab es ein richtiges Volksfest mit Frühschoppen ab 9:30 Uhr, der Jubiläumsmeisterschaft von 11:30 bis 18 Uhr und einer großen Party im Festzelt mit DJ Toro. Außerdem gab es Kinderspiele, eine Hüpfburg, Hau den Lukas, Traktorziehen, Kegelbahn, Kinderschminken und musikalische Einlagen der Blaskapelle Bruckmühl aus Bayern, von der Schuhplattlergruppe Prad und den Tiroling Stones. Im Mittelpunkt stand jedoch die Jubiläumsmeisterschaft der Goaßlschnöllergruppen, die in 2er, 3er und 4er Gruppen auftraten und in jeweils 30 Sekunden ihr Können präsentierten. Schwierig war es für die 7-köpfige Jury jeden Auftritt zu bewerten und dabei Takt, Lautstärke, Körperhaltung und Ausdauer zu beurteilen. Doch am Ende zählte der Spaß und die Gemeinschaft und nicht nur die 78 Mitglieder der Goaßlschnöller Prad, sowie die Vinschger Goaßlschnöller aus Schleis, Laatsch, Mals, Tartsch, Laas und Schlanders waren am Ende sehr zufrieden, sondern auch für die anderen Gruppen und die zahlreichen Festbesucher und Zuschauer war es ein schönes Erlebnis.
Vinschgau-Kortsch - Gebührend hat die Musikkapelle Kortsch
ihr 100-Jahr-Jubiläum am 2. und 3. Juni gefeiert: mit einem feierlichen Festakt, viel Musik und fröhlicher, ausgelassener Stimmung.
von Angelika Ploner
Das ist ein Meilenstein, ein stolzer Moment.“ Mit diesen Worten eröffnete Pater Jolly den Festakt zum 100-Jahr-Jubiläum bei der Festmesse am 3. Juni auf dem Kortscher Dorfplatz. Gekommen waren zahlreiche Vertreter aus Politik und Vereinen, die der „Kortscher Musi“ die Ehre erweisen wollten.
„100 Jahre sind für einen Verein speziell“, blickte Karl Fleischmann im Namen des Festkomitees zurück. Der 1. Weltkrieg war zu Ende und der Wunsch nach einer Musikkapelle da. 1922 übernahm Anton Schwalt die musikalische und Kooperator Rudolf Prinoth die organisatorische Seite für die Gründung einer Musikkapelle. Die Dorfbevölkerung half tatkräftig bei der Beschaffung von Instrumenten mit. Im Jänner 1923 wurde der erste Vorstand gewählt. In Stuben wurde fleißig geprobt, dann in einem Magazin, bald hatte man die geniale Idee den k&k-Schiessstand anzukaufen. Das ganze Dorf half mit und es entstand der sogenannte Musitempel. Warum der Name „Musitempel“, das weiß bis heute niemand. Die Gründung der Musikkapelle und des Theatervereins gingen in Kortsch Hand in Hand. Drei Familien prägten und prägen die Musikkapelle Kortsch: „Die Schwaltn, die Rechenmacher und die Gemassmer.“ Bürgermeister Dieter Pinggera lobte den Fleiß und eisernen Willen, der durch die Höhen und Tiefen führte. Die „Kortscher Musi“ sei ein weitum beachteter Klangkörper. Pinggera: „Musik bereichert das Leben, bringt die Seele zum Schwingen und Freude. Danke für das Engagement.“ Besonderes Engagement und deshalb erwähnt wurden drei, die bis heute die Kortscher Musikkapelle prägten und begleiten: Franz Rechenmacher, Franz Gemassmer und Sepp Rechenmacher.
Das schönste Geburtstagsgeschenk für die Kortscher Musikkapelle ist mit Sicherheit der neue „Musitempel“, der im Herbst fertiggestellt und übergeben werden soll. Pinggera: „Ich kann ohne Übertreibung sagen, dass das neue Probelokal eines der schönsten im Lande ist.“ In 540 Arbeitsstunden hat man ehrenamtlich die alte Holzdecke im neuen Probelokal montiert.
Auch nach 100 Jahren zeichnen Kortsch und seine Musikkapelle demnach der Zusammenhalt der Dorfbevölkerung, Fleiß und eiserner Wille aus.
Martell - Berge, Beeren und Biathlon stärken Martell. Kürzlich fand die Jahresversammlung der Ortsgruppe Martell des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Hotel „Waldheim“ statt.
Ortsobmann Roland Gluderer zeigte sich zufrieden und zuversichtlich über die Entwicklung des Tourismus im Tal. Die verschiedenen Veranstaltungen, vor allem im Wintersportbereich und rund um die Erdbeere, locken jährlich viele Gäste ins Tal und sind inzwischen das Markenzeichen Martells. Dank nationaler und internationaler Biathlonveranstaltungen und dem Weltcup im Skibergsteigen „Marmotta Trophy“ gelingt es immer wieder, die Auslastungen besonders in den Nebensaisonen zu stärken. Gluderer streifte in seinem Bericht aber auch einige tourismuspolitische Themen, wie den Bettenstop, welcher seiner Ansicht nach gerade in strukturschwachen Gebieten nicht so stringent gelten sollte. „Vor allem die qualitative Erweiterung für Betriebe im Agrargebiet muss unbedingt weiterhin möglich sein“, forderte Gluderer. Zunehmend präsenter und gefühlter wird bei den Gästen auch die Thematik der Großraubwildtiere, welche in Martell bereits in Vergangenheit einiges an Schaden angerichtet haben. „Hier gilt es unverzüglich an nachhaltigen und effizienten Lösungen zu arbeiten“, unterstrich Gluderer.
Landtagsabgeordneter Helmut Tauber ging in seinen Ausführungen unter anderem auf den Fachkräftemangel im Tourismussektor ein, welchen man mit verschiedenen Maßnahmen zu lindern versuche. Mit Zuversicht vermerkte Tauber, dass das Urlaubsland Südtirol, vor allem dank der familiengeführten Betriebe, sehr gut aufgestellt und von den Feriengästen begehrt sei.
Gebietsobmann Benjamin Raffeiner ging in seinen Grußworten vor allem auf die Problematik der Mobilität im Vinschgau ein. Neben der Bauunterbrechung beim Umfahrungstunnell von Kastelbell ist es vor allem das Nadelöhr Töll, welches das ganz Jahr hindurch zu Staus führe. „Diese Situation ist untragbar und muss in absehbarer Zeit einer Lösung zugeführt werden“, so Raffeiner. Weiters forderte Raffeiner, dass es in strukturschwächeren Gebieten, wie dem Vinschgau, unbedingt möglich sein müsse, Betriebe qualitativ aber auch bis zu einem gewissem Rahmen quantitativ zu erweitern.
Bürgermeister Georg Altstätter dankte den Tourismustreibenden für ihren Einsatz. Zum Thema der Großraubwildtiere erklärte der Bürgermeister, dass er in verschiedenen Gremien ständig bemüht sei, entsprechende Lösungen und Maßnahmen voranzutreiben.
Verbandssekretär Helmuth Rainer informierte über die bürokratische Abwicklung der Bettenmeldung sowie über die aktuellen Bestimmungen der Pflichtkurse für Mitarbeitende und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Auch bezüglich der derzeitigen Möglichkeiten der Förderungen bei Investitionen in Elektromobilität und alternative Stromquellen wurden die anwesenden Mitglieder auf den aktuellen Stand gebracht.
Abschließend wurde dem ehemaligen Obmann Alexander Mair für seine über 20-jährige Tätigkeit als HGV-Ortsobmann gedankt.
Wie ein Fernrohr schraubt sich das neue Besucherzentrum des Naturparkes Texelgruppe in die Umgebung. Für Bürgermeister Zeno Christanell und Vizebürgermeister Michael Ganthaler ist mit dem neuen Bau in Naturns gleichzeitig ein neues Wahrzeichen entstanden, das „alle an der westlichen Einfahrt des Dorfes mit einer modernen Architektur und einer attraktiven Platz- und Parkanlage begrüßt.“ Die Architektensozietät AREA mit den Architekten Roberto Pauro und Andrea Fregoni hat 2016 den Ideenwettbewerb gewonnen. Wie ein großer Monolith soll das Naturparkhaus wirken, neben dem ein kleiner frei liegender Stein, nämlich das „Naturnser Würstelstandl“, liegt – wie es oft auf dem kargen Vinschger Sonnenberg der Fall ist. Roberto Pauro: „Mit seiner spiralartig steigenden Form schafft der Baukörper einen harmonischen Bezug zu den naheliegenden Gebäuden: Richtung Norden, wo sich die niederen Wohnhäuser befinden, ist der Baukörper eingeschossig, Richtung Süden, wo die höheren Gebäude stehen, entwickelt sich der Baukörper auf zwei bis drei Geschossen.“ Inspiration für AREA waren „die von Wasser und Eis geformten oder verformten Felsen der umliegenden Berge.“ Das Konzept spiegelt sich in den gewählten Materialien wieder. Die Stahlbetonkonstruktion und die Fassadenverkleidung mit ortstypischen Natursteinplatten stehen für „Fels und Stein“, die innere Haut des Gebäudes in Holz steht für „Bäume und Wald“. Um einen hohen Grad an Nachhaltigkeit zu gewährleiten, erreicht das Gebäude die Klimahaus-Nature-Anforderungen.
Vom Wasser und vom Licht. Die Architektur selbst soll erlebte und erlebnisreiche Landschaft sein. Licht spielt eine zentrale Rolle. Die großen Fenster im neuen Besucherzentrum holen die Texelgruppe, den Nörderberg sowie das Bergpanorama des Meraner Beckens und des Vinschgaus in das Gebäude. Die drei großen Wasserbecken auf der Ostseite im Außenbereich stellen eine Analogie zu den Vinschger und Schnalser Bewässerungswaalen her. Das Thema Wasser ist auf dem kargen Sonnenberg von je her sehr präsent. Nicht umsonst lautet das Hauptmotive des neuen Besucherzentrums und auch der aktuell entstehenden Ausstellung: „Vom Wasser und vom Licht“. Im Außenareal befindet sich zudem eine Installation, welche das in Naturns vorkommende heilende Thermalwasser für alle zugänglich macht.
Innenleben. Die Wechselwirkung zwischen dem Innen – und dem Außenraum wurde durch die großzügig verglasten Fassadenflächen geschaffen. Ein Höchstmaß an Flexibilität zeichnet das Innenleben aus. So können etwa das Foyer und der Saal für Sonderausstellungen nach Bedarf eine Einheit bilden oder voneinander getrennt werden. Gleichzeitig beginnt und mündet der Ausstellungsweg genau hier, egal in welche Richtung die Besucher gehen.
Dasselbe Prinzip der flexiblen Gestaltung wurde zwischen Vortragsraum und Ausstellungsweg angewandt. Die Räume erhielten durch verschiedene Lichtqualitäten und Höhen eigene, dem Thema entsprechende Atmosphären: Berg- und Tallandschaft, Felsen und Höhlen, Gipfel und Wäder, und – Wasser und Licht.
Der Bernardin-Astfäller-Platz. Richtung Vinschgau öffnend sich ein weiter Platz. Der Gemeinderat stimmte vor kurzem der Benennung dieses Areals auf „Bernardin-Astfäller-Platz“ zu. Der Naturnser Schmetterlingsforscher Bernardin Astfäller (1879-1964) hat die Schmetterlingsart „Euxoa distinguenda - astfälleri“ entdeckt und ist Autor des in Kennerkreisen sehr beachteten Artikels „Der Vinschgau – eine Schmetterlingsinsel“ (1949).
Das neue Naturparkhaus ist einmalig nahe der Seilbahn Unterstell gelegen. Mit dieser gelangt man in wenigen Minuten von 550 Höhenmeter am Talboden auf 1.300 Höhenmeter in das Herz des Naturparkes Texelgruppe.
Während das Außenareal des neuen Naturparkhauses Texelgruppe sowie der „Bernardi-Astfäller-Platz“ am Samstag, den 24. Juni 2023 an die Bevölkerung übergeben wird (s. unten), werden die Türen des Naturparkhauses erst im nächsten Jahr geöffnet werden. Bis dahin steht das „alte“ Naturparkhaus in der Feldgasse in Naturns seinen Besuchern offen und lockt auch heuer mit einem einladenden Programm, ds Sonderausstellungen oder jede Menge Veranstaltungen für Kinder und Familien bereit hält.
Weitere Infos unter: https://naturparks.provinz.bz.it/texelgruppe/naturparkhaus.asp
Die Übergabe des „Bernardi-Astfäller-Platzes“ sowie des Außenareals des neuen Naturparkhauses Texelgruppe an die Bevölkerung von Naturns wird
am Samstag, den 24. Juni 2023,
ab 10.00 Uhr stattfinden.
Im Anschluss findet dann die dritte Auflage des Kompatscherfestl statt, das mit Musik, Speis und Trank nach fünfjähriger Pause wieder in die Innenhöfe und Keller der Fraktion Kompatsch lädt.
Vinschger Nischenbetriebe sichtbar machen: Das ist das Ziel unseres Sonderthemas. Nischenbetriebe sind jene Betriebe, denen es gelingt eine Marktlücke oder -nische zu besetzen. Damit setzen Nischenunternehmen auf Spezialisierung und Individualisierung ihrer Produkte oder Dienstleistungen, die wenig bis gar keine Konkurrenz haben. Meist stecken innovative Ideen dahinter. Ein Nischenunternehmen besetzt also Marktlücken, die zwar eine vergleichsweise kleine Zielgruppe ansprechen oder einen kleinen Markt besetzen, in diesen aber auf eine hohe Nachfrage treffen.
Es liegt enorm viel Potenzial in einem Nischenprodukt, doch diese Stoßrichtung birgt auch Herausforderungen. Deshalb ist Innovation und ständige Weiterentwicklung hier besonders wichtig. Das zeigen auch die Vinschger Nischenbetriebe, die sich permanent weiterentwickeln und auf der Suche nach innovativen Lösungen sind.
Das Niveau der Vinschger (Nischen)-Betriebe ist ein hohes. Auch das wollen wir mit diesem Sonderthema sichtbar machen. Die Nischenbetriebe im Vinschgau sind mitunter auch Traditionsbetriebe oder Familienbetriebe, die über die Jahre gewachsen und sich weiter spezialisiert haben. Es sind jene Betriebe, die Arbeitsplätze sichern und gleichzeitig Innovation und Nachhaltigkeit jeden Tag aufs Neue leben. Es sind Betriebe, die Garant für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit sind, die großes Know-How auf sich vereinen können und die hohes Verantwortungsbewusstsein auszeichnet.
Form-Tec
KUNSTSTOFFE IN FORM
Das Unternehmen Form-tec gibt es nun schon seit mehr als 20 Jahre. Seit den Anfängen hat sich die Form-tec GmbH auf die Konstruktion und Fertigung von Spritzgießwerkzeugen spezialisiert. Diese Werkzeuge werden für die Produktion von Kunststoffteilen im Spritzgiess-Verfahren eingesetzt.
„Es handelt sich hier um Kunststoffteile für namhafte Unternehmen die optischen Geräte für die Jagd, sowie für die Wild- und Vogelbeobachtung herstellen“, erklärt der Betriebsinhaber Franz Stocker. Andere Teile werden wiederum z. B. in Kaffee-Brüheinheiten bekannter Firmen verbaut. Ein weiterer Teil ist für die Automobilindustrie und den Motorradbau bestimmt. Anwendung finden die Kunststoffteile auch im Sportgerätebereich und bei Verpackungen für medizinische Artikel. Form-tec ist demnach Ansprechpartner für die verschiedensten Bereiche von technischen Kunststoffteilen. Die Hauptabsatzmärkte liegen in Österreich, der Schweiz, Deutschland und ein kleiner Teil in Südtirol. Das Team von Form-tec besteht aus 18 Mitarbeitern, einige davon sind schon viele Jahre im Unternehmen. Mitarbeiter mit Erfahrung sind zum einen sehr wichtig für die Konstruktion der Spritzgießwerkzeuge, da die Teile immer komplexer werden und unserer Kunden sich von uns eine Lösung dafür erwarten. Erfahrene Mitarbeiter braucht es aber auch in der Arbeitsvorbereitung, dem CAM-Bereich, bei den verschiedenen Arbeitsschritten an den jeweiligen CNC-Maschinen und zuletzt beim Zusammenbau und dem Bemustern. Form-tec legt aber auch Wert auf die Ausbildung von Lehrlingen, was aber immer schwieriger wird. Umso mehr freut es uns, dass auch zwei Lehrlinge zum Team gehören. Wir nehmen immer wieder Praktikanten aus den verschiedensten Schulen bei uns auf, damit sie die Praxis erleben können.
Im Gewerbegebiet Schluderns ist Form-tec seit April 2009 zu finden, zuvor hatte das Unternehmen seinen Sitz in Prad am Stj.
Erfolg hat drei Buchstaben TTM
Vom Nischenplayer zum Leader: Das ist die Erfolgsgeschichte von TTM. Hinter den drei Buchstaben Thermo Tecno Management, kurz TTM, steckt ein einzigartiges Produkt-Portfolio, das den Prader Familienbetrieb zu einem der führenden Hersteller, Entwickler und Distributor im Bereich der technischen Ummantelungen und Zubehör für Isolierungen auf dem globalen Markt macht. Es ist die kompromisslose Qualitätsausrichtung seit fast 50 Jahren und in zweiter Generation, das TTM in der Herstellung und dem Vertrieb von isolierenden Ummantelungsfolien, auszeichnet. Zum Global Player hat sich das Unternehmen vor allem in den vergangenen 15 Jahren unter der Führung von Leo und Max Berger entwickelt.
Nachhaltigkeit, Innovation und Ökonomie in Gleichklang zu bringen, ist für TTM ein Herzensanliegen und fest in der Unternehmensphilosophie verankert. Mit dem Auftritt auf internationalen Messen, der Teilnahme an globalen Projekten in Europa aber auch in Amerika, Asien und den Golfstaaten sowie einer starken Präsenz in der Online-Welt ist man am Puls der Zeit, setzt immer wieder zur Qualitätsoffensive an und schafft neue Maßstäbe in der Branche.
Internationale Messen bieten TTM das Parkett, um die neuesten Entwicklungen und innovative Lösungen einem weltweiten Publikum vorzustellen. Deshalb ist TTM auf vielen internationalen Messen präsent etwa der ISH in Frankfurt, Chicago, Mailand oder der Big 5 in Dubai. TTM ist Vorreiter in der digitalen Präsentation seiner Produkte. Durch den Einsatz von Animationen, Renderings und weiteren digitalen Medien bietet TTM seinen Kunden interaktive Erfahrungen und ermöglicht so detaillierte Einblicke in die Produktwelt. Das wissen Kunden in über 45 verschiedenen Ländern zu schätzen. Mit hohem technischem Wissen und einem ausgezeichneten Netzwerk bewegt sich TTM auf der ganzen Welt und wird den verschiedenen Anforderungen der Kunden in den unterschiedlichsten geografischen Regionen gerecht. Maßgeschneiderte Lösungen geben Antworten auf individuelle Bedürfnisse und entstehen durch eine engmaschige Zusammenarbeit mit den Kunden.
Mit dem Upgrade des Firmengebäudes in Prad hat TTM in die Zukunft investiert. Das Unternehmen hat ein hochmodernes Büro geschaffen und sein Hochregalsystem optimiert. Dies ermöglicht eine noch effizientere Abwicklung interner Abläufe und stellt sicher, dass Kunden noch schneller und effektiver unterstützt werden. Das modernisierte Firmengebäude spiegelt das Bestreben von TTM nach Innovation wider und bietet den Kunden und den Mitarbeitern ein futuristisches und ansprechendes Umfeld.
Interview mit LEO und Max BERGER
Welche Projekte stehen momentan bei TTM an?
Die Digitale Transformation und die adaptive Fertigung sind unsere Themen. Ein wichtiges Projekt der TTM ist das Innovationspaket LG14. Seit 2021 arbeitet das Unternehmen daran, die Produktion digital zu transformieren und die adaptive Herstellung von Tiefzieh-Rohrummantelungen zu realisieren. In Zusammenarbeit mit dem NOI Technologiepark Bozen und der Universität Bozen entwickelt TTM einen Algorithmus für ein angepasstes parametrisches Design. Dieser Algorithmus ermöglicht TTM, 3D Modelle zu generieren und Tiefziehformen mittels 3D- Druck herzustellen. Dadurch ist das Unternehmen in der Lage, flexibel auf die unterschiedlichen Anforderungen seiner Kunden in verschiedenen Ländern einzugehen und bietet ihnen Qualitätsgarantie und einen Preisvorteil im Vergleich zur Konkurrenz.
ELITE | CONNECTING companies with capital. Was heißt das?
Zuerst muss ich erklären, was ELITE ist. ELITE wurde 2012 von der Borsa Italiana ins Leben gerufen und ist heute Teil der Euronext- Gruppe. Es ist das Ökosystem, das kleinen und mittleren erfolgreichen Unternehmen hilft, zu wachsen und Zugang zu privaten und öffentlichen Kapitalmärkten zu erhalten. TTM gehört zu den wenigen Unternehmen in Südtirol, die in das Netzwerk von ELITE aufgenommen wurden. Im Rahmen des ELITE-Programms absolviert TTM eine spezifische zweijährige Ausbildung zu verschiedenen Themen, um auf den Einstieg in den Kapitalmarkt vorbereitet zu sein. Diese Ausbildung vermittelt dem Unternehmen das nötige Wissen und die Fähigkeiten, um die Vorteile des Kapitalmarktes bestmöglich nutzen zu können.
Nachhaltigkeit ist ein gelebtes Thema bei TTM. Stichwort: ÖKOBILANZ | EPD Zertifizierung ISOLPAK® ALU
Das ist richtig. TTM arbeitet an der Erstellung einer Ökobilanz für ISOLPAK® ALU (eine spezielle Ummantelungsfolie für Isolierungen im Innen und Außenbereich) und der Zertifizierung im Bereich Umweltschutz. Unser Unternehmen führt in Zusammenarbeit mit dem TETIS Institute, einem Spinoff der Universität Genua eine umfassende LCA-Analyse (Lebenszyklusanalyse) durch und ist dabei eine EPD-Produktumwelterklärung (Environmental Product Declaration) zu erstellen. Mit diesem Engagement unterstreicht TTM den Fokus auf die Nachhaltigkeit und die kontinuierliche Verbesserung der Umweltauswirkungen. Das Unternehmen ist stolz auf die Fortschritte, die es mit diesen Projekten erzielt hat und bleibt bestrebt, den Kunden innovative Lösungen anzubieten und die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Unter anderem wurden auch Mitarbeiter mit der weitesten Anreise mit E-Autos ausgestattet, welche sie unentgeltlich an der Firmeneigenen Photovoltaikanlage jederzeit laden können.
Interview mit der Mitarbeiterin Sabine Corá:
Das Produktportfolio der TTM, wie kann man das einfach und verständlich erklären?
Das Produktportfolio von TTM ist nicht einfach zu erklären. Es ist vergleichbar mit einem Herzen, das Schutz braucht. Während beim Menschen der Brustkorb diese Funktion innehat, können das beim Dämmstoff technische Isolierfolien erfüllen, die vor jeglichen externen Einflüssen schützen (Feuer, Kälte, Regen, Bewitterung, mechanische Einflüsse, usw.). Passend zu den Isolierfolien kümmert sich TTM um den gesamten Zubehörbereich für die technische Isolierung, wie zum Beispiel Klebebänder, Isolierzubehör und Klebestoffe. Beides zusammen ergibt das jüngste Projekt der TTM: Selbstklebende Dämmummantelungsfolien, die ohne den Einsatz von technischen Hilfsmitteln verarbeitet werden können. Wir nutzen länderspezifische Besonderheiten und verknüpfen diese mit unserem Knowhow, passen diese an und stellen diese anderen Partner als individuelle Produktlösung vor.
- Verkaufsmitarbeiter EXPORT - Frankreich & Polen
- Maschinenführer / Anlagenbediener
Weitere Infos: www.ttm.it/jobs
Als Michael Höllrigl seine Entwürfe für den Bozner Altar vorstellte, entschied sich der Bischof Dr. Josef Gargitter mit großer Sicherheit für ein kubistisches Blockgebilde. Formvollendet und gestaltet durch die Hand des Künstlers, musste sich der heidnische Marmor in das gotisch - barocke Umfeld des Domes harmonisch einfügen, was die Bozner und andere Südtiroler anfangs keineswegs gelten ließen.
Ähnliches passierte in der Andreaskirche von Kastelbell, die anfangs ebenfalls missfallen hat und als „Obstmagazin“ verspottet wurde. Auch dort hat der Bischof die Gläubigen zu ihrem hochmodernen Gotteshaus beglückwünscht; im Glasdach wird mit Eisenträgern ein Andreaskreuz geformt. Triumphierendes Licht fällt auf den Kirchenpatron. Geduldet wird nur schlichtes Material.
So wurden die Architekten Schnabl und Abram zu Botschaftern einer neuen Baugesinnung, die vom deutschen Benediktinerkloster Maria Laach ausgeht, in Erinnerung an die ergreifenden Feldmessen während des Krieges, als der Priester noch in die Gesichter der Soldaten schaute.
Das geschah um das Jahr 1961, als in Berlin die Mauer gebaut wurde, die über 30 Jahre lang Deutschland teilte.Damals entstand der Wunsch nach einem „Volksaltar“.
Hilfreich war auch der Moraltheologe, Bischof Karl Golser. Er hat sich einfühlend für moderne Kunst gezeigt, hat Künstler, Fotografen, Journalisten und Erzieher zu einer Themenaussprache geladen; zusammen mit dem Priester Dr. Karl Gruber ermöglichte er jungen Künstlern zahlreiche Aufträge.
Der Lehrer, Künstler und Fotograf Armin Schönthaler hat wiederhohlt in der Laaser Höllriglwerkstatt gearbeitet und kennt Michaels künstlerisches Werk. Deshalb erklärte er am 27. Mai 2023 beim Werkstattbesuch in Lana, was unter einem „Fries“ zu verstehen ist: Eine Bildfolge wichtiger Stationen im Leben und in der künstlerischen Entwicklung. Alles kreist um ein Thema, um den Zugang zur Frau. Vor Jahren schon entstand der „Fries der Schwarzen Frauen“ mit 12 lebensgroßen Frauenkörpern, gezeichnet mit Kohle auf Papier.
Kunststudenten besuchen immer wieder Michael Höllrigls Werkstatt in Lana, rätseln über Anregungen aus Ägypten und dem ägäischen Raum, über Frauenbilder aus den hintersten Winkeln der michaelischen Seele.
Die vielen Besucher - eine Parallelwelt aus Kunstfreunden, Mitarbeitern, Fotografen, Jounalisten, Architekten, Musikern, Brozegießern - beschäftigen sich mit den weißen Botschaften im Figurenfries, das noch keinesweg abgeschlossen ist und schütteln dem 87- jährigen Künstler die Hand.
Hans Wielander
Hans Moriggl aus Burgeis ist weitum bekannt, als begeisterter Musikant, Sänger und
Gesellschaftsmensch, als Unternehmer, als Akteur in Wirtschaftskreisen und in der Politik.
Am 14. Juni feiert er seinen 80. Geburtstag.
von Magdalena Dietl Sapelza
Zu seinen prägendsten Kindheitserinnerungen zählt die Kirchtagsprozession 1950, die von Altgraun zu einem Wegkreuz führte. Er durfte die Musikkapelle Burgeis begleiten. Die Stimmung war gedrückt. Hans verstand nicht, warum die Frauen weinten und die Männer Tränen in den Augen hatten. Kurz darauf versank das Dorf im Wasser des Stausees. Wenn Hans aus seinem Leben erzählt, öffnen sich Fenster auf ein bewegtes Leben, das geprägt war von großem Einsatz für die Allgemeinheit.
Hans wuchs in Burgeis mit fünf Geschwistern auf. Sein Vater führte einen Schlossereibetrieb und eine kleine Landwirtschaft. Hans war kein Kind von Traurigkeit. Wenn er mit Kollegen unterwegs war, war immer was los. „Miar sein af olle Tigg aus gwesn“, sagt er. Sie stellten in der Nacht eine Leiter an das Fenster einer ledigen Jungfer, um den Frühmessbesuchern zu vermitteln, dass ein Mann eingestiegen war. Oder sie hoben einen Schubkarren voller Mist auf ein Hausdach. Beim Hüten wuzelten sie Zigaretten aus Stroh und ließen heimlich den Rauch aufgehen. Sie hantierten mit Karbidlampen und brachten sie zur Explosion.
Hans lernte das Handwerk von seinem Vater. Er erwarb den Gesellenbrief als Schlosser und als Hydrauliker. 1967 machte er sich selbständig. Bereits als 16-Jähriger spielte Hans die S-Trompete in der Musikkapelle Burgeis und wechselte dann zum Tenorhorn. Er setzte sich als Feuerwehrmann ein, als Theaterspieler und Sänger im Kirchenchor. Im „Burgeiser Sängertrio“ erlebte er mit Toni Felderer und Sepp Thöni unvergessliche Stunden bei Auftritten im In- und Ausland. In seinem Fiat 600 chauffierte Hans seine Kollegen durch die Gegend und auch seine große Liebe Emma Zwick (Jg. 1946). Nach dem Militärdienst, den er als „Trompetiere“ verbrachte, heiratete er sie 1971. Bei der Hochzeit war das ganze Dorf auf den Beinen. Und beim „Schranken“ wurden ihm alle seine „Schandtaten“ vorgeführt.
Mit Emma baute Hans das „Gästehaus Christopherus“. Sie kümmerte sich um die Gäste und um die drei Söhne. Er war meist unterwegs. „Mai Frau hat oft aweckrennan kennt“, meint Hans. Er zählt 17 Vereine, in denen er tätig war. „Ma hot miar nit umasuscht Vereinsgockel ghoaßn“, lacht er. Engagiert kämpfte er für die Errichtung des Skigebietes Watles und für den Bau der Beschneiungsanlage. Sein Einsatz galt den Wirtschaftsverbänden und der Südtiroler Volkspartei. Mancher Vinschger Mandatar verdankt seiner Wahlwerbung den Einzug in den Landtag. Bei der Landesversammlung der SVP 1992 hielt Hans im Meraner Kulturhaus zum Thema Streitbeilegung eine flammende Rede, in der er aufforderte, achtsam zu sein, weil italienischen Politiker in Rom ihr gegebenes Wort oft nicht halten. Daraufhin wurde er in einer deutschen Zeitung als „vierschrötiger Burgeiser“ bezeichnet.
In den 1970er Jahren lief sein Handwerksbetrieb so gut, dass er sich Partner suchte, mit denen er die Firma Moriggl CO.OHG gründete, die 1983 in Glurns ihre Tore öffnete, und die sich später im Bereich der Rohrsanierung einen Namen machte. Hans übernahm Verantwortung im Unternehmerverband, im Südtiroler Wirtschaftsring, trat dem Kiwanis Klub bei, um nur einiges zu nennen. Hans war auch Mitbegründer der Bezirkszeitung „Der Vinschger“. Er war deren Präsident, als dieser zu seiner Enttäuschung vom Athesia Konzern geschluckt wurde. Dann stellte er sich hinter den „Vinschgerwind“. Hans liebt das Skifahren, das Bergsteigen und das Radfahren. Mit seinen Freunden im Unternehmerverband hat er die höchsten Gipfel der Alpen bestiegen. Den Betrieb in Glurns führt mittlerweile ein Neffe. Hans hat dort noch sein Büro. „I hon olm für di Firma kämpft unt bin froah, dass olz guat weitergeaht“ sagt er.
Einen besonderen Bezug hat Hans zum Kirchlein St. Martin im Zerzertal. Dort ist er seit 40 Jahren „Vorsinger zu „Jakobi, zu „Laurenzi“ und zu „Bartlmä“. Er stiftete 2003 die Heiligenstatuen Cosmas und Damian, die gestohlen worden waren. In diesem Zusammenhang kam er auf die Spur der wertvollen Originale und veranlasste deren Rückgabe an die Pfarre Burgeis, wo sie heute an einem sicheren Ort lagern. Hans liebt die Geselligkeit. Das Singen ist neben dem Musizieren in der Musikkapelle und in der Obervinschger Böhmischen seine große Leidenschaft. Gerne stimmt er Lieder an. Er schöpft aus einem großen Liederschatz und kennt alle Strophen auswendig. Er freut sich, dass sich immer öfters Jugendlichen für seine Lieder interessieren und diese lernen wollen. Eines seiner Lieblingslieder ist „Willkommen, liebe Freunde, seid gegrüßt viel tausend Mal“. Und dieses Lied wird er bei der Geburtstagsfeier ganz sicher anstimmen.
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Medardus, 8. Juni 2023
„Hast Du einen Garten und eine Bibliothek,
dann hast du alles was du brauchst“
Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph
Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Vinschgau - Ambitioniert startet die SVP im Bezirk Vinschgau in den Wahlkampf und SVP-Bezirksobmann Abi Plangger gibt die Richtung vor: „Mindestens zwei müssen nach Bozen gewählt werden, dann tun wir uns leichter, einen Landesrat zu bekommen.“ Tatsächlich ist das Streben in Richtung Machtzentrale weniger persönlichen Befindlichkeiten geschuldet, vielmehr geht es um Entscheidungen, die den Vinschgau, die die Gemeinden im Vinschgau unmittelbar betreffen.
Da ist zum einen die Energie-Frage. Sepp Noggler sagte es unverblümt: „Das Energieressort wär’ gut.“ Denn derzeit liegt ein Gesetzesentwurf vor, der die Vergabe der Kraftwerks unter anderem in Graun und jenes in Naturns vorsieht. „Ein Megaproblem“, sagt Noggler. Wenn diese Vergabekriterien bestehen bleiben, sind die Gemeinden im Vinschgau bei der Vergabe der Reschenstauseekonzession draußen. Beim Pressefrühstück in der „Linde“ in Schlanders am 9. Juni wurden noch mehr Punkte erkläutert, die die SVP-Kandidaten als Programm in den Wahlkampf mitnehmen. Die Fachkräfteabwanderung in die Schweiz etwa. Oder: „Beim Na-
tionalpark sind wir keinen Schritt weiter gekommen“, wie es Plangger und Noggler formulieren. Verena Tröger möchte, dass der Vinschgau „eine lebenswerte Region mit hoher Lebensqualität“ bleibt. Da sei es vonnöten, dass der Verkehr flüssig gestaltet werde. Sie nennt die Radwegunterführung auf der Töll mit Kreisverkehr nach Partschins und Überholungsmöglichkeiten in Form von Kriechspuren. Das Nachtleben der Jugend liege ihr am Herzen und da sei sie mit der Disco Fix direkt angesprochen. Um leistbares Wohnen müsse man sich bemühen, um Betreuungsischerheit für junge Familien. Die derzeitigen Schulkonzepte seien zu überdenken in Richtung bessere Betreuung der Kinder und von Bürokratie entlastete Lehrer.
Der junge Agronom und Musiker David Frank denkt daran, Situationen zu schaffen, die im Ausland lebende Vinschger/Südtiroler zur Rückkehr bewegen sollen. Sonst drohe, die Entwicklung stehen zu bleiben. Frank kann sich einige Ämter in der Peripherie vorstellen, damit attraktive Arbeitsplätze dort angesiedelt werden, ein Landwirtschaftskompentenzzentrum etwa im Vinschgau. In den Gemeinden solle es Budgets ausschlielich für die Jugend geben und der Vinschgau solle sich als innovative Kulturregion profilieren. Ein Fachgremium aus Ehrenamt, Kultur und Landwirtschaft solle sich bilden und daran arbeiten. (eb)
Schlanders - Die Gemeinde Schlanders kauft für sein Bauamt bautechnische Leistungen von auswärts hinzu. Weil der langjährige, langgediente und ausgefuchste Bauamtsleiter Manfred Horrer mit Ende 2022 in Pension gegangen ist und weil aufgrund des neuen Landesgesetzes für Raum und Landschaft allenthalben Unsicherheit herrscht, klafft im Schlanderser Bauamt eine schmerzliche Know-How-Lücke. Diese Lücke ausfüllen soll ausgerechnet der Schlanderser Bausspezialist Ingenieur Ulrich Innerhofer, der in der Vergangenheit für die Gemeinde Schlanders als „Ingenieur-Mädchen“ für quasi alles tätig gewesen war und jede Menge öffentliche Aufträge erhalten hat. Man könnte auch mit einem Sprichwort sagen, dass im Schlanderser Bauamt wohl der Bock zum Gärtner gemacht wird. Der Gemeindeausschuss begründet im Beschluss 297/2023 die insgesamt vorgesehenen knapp 20.000 Euro für Innerhofer, dass “der Nachfolger noch einige Zeit (2 Jahre) eine technische Unterstützung“ brauche. Das ist dann auch die einzige Zeitangabe im genannten Beschluss, so dass weitere Beratungs-Honorare nicht auszuschließen sind. (eb)
Vom Wind gefunden - Für 2023 gehen Meteorologinnen und Klimaforscher davon aus, dass Ende dieses Jahres nach drei La-Niña-Jahren wieder ein El Niño einsetzen wird, der zu stärkeren Hitzewellen und neuen Temperaturrekorden führen wird. La Niña (das Mädchen) und El Niño (das Christkind) bezeichnen Veränderungen von Meeres- und Luftströmungen vor der Westküste von Süd- und Mittelamerika. Die Fischer nennen dieses Phänomen der christlichen Jahreszeit entsprechend „El Niño“, also „das Christkind“. Es ist ein Christkind, das Unheil bringt. Denn meistens ist ein El-Niño-Jahr mit Katastrophen für die Einheimischen verbunden. El Niño führt zu einer Erwärmung der Erdatmosphäre, la Niña zu einer Abkühlung. Durch das Wetterphänomen El Niño würde zusätzlich zum Klimawandel durch menschengemachte Treibhausgase die Gefahr von Temperaturrekorden erhöht werden. Etwa alle vier Jahre zur Weihnachtszeit erwärmt sich das Meer vor der südamerikanischen Westküste und beschert den Fischern dort eine existenzbedrohende Flaute beim Fischfang. Es kommt zu gewaltigen Niederschlägen, die für Überschwemmungen und Orkane sorgen. Durch die Veränderungen der Windzirkulation im Pazifikraum werden die Passatwinde rund um den ganzen Globus beeinträchtigt. Dadurch verändern sich auch die Meeresströmungen. An der Ostküste Afrikas entstehen Dürren, ebenso kommt es zu Trockenperioden in Australien und Indonesien. Auch auf Europa soll El Niño Einfluss haben: Den eisigen Winter 2009/2010 zum Beispiel führen einige Wissenschaftler auf das Phänomen zurück. (hzg)
Neben den beiden Landwirtschaftsvertretern Markus Hafner und Markus Sprenger geht Dorothea Kurz für das Team K ins Rennen. Kurz, die über eine 40-jährige Erfahrung als Kinderkrankenpflegerin mitbringt, machte vor einiger Zeit mit ihrer Umfrage unter dem Pflegepersonal von sich Reden. Markus Hafner ist ebenfalls ein bekanntes Gesicht, trat er doch bereits bei den Wahlen zum Senat für die Köllensperger-Partei an. Der Landwirt Markus Sprenger hat seinen Hof in St. Valentin zum Gnadenhof umgestellt.
Sepp Noggler und Arnold Schuler, zeigen sich über die Genehmigung des Gesetzentwurfes zu Weideschutzgebieten und Maßnahmen zur Entnahme von Problemwölfen sehr zufrieden.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Schule ist aus, den Maturant:innen wünschen wir alles Gute für die Prüfungen und für ihre Entscheidungen für den Herbst. Die Ferienzeit beginnt, viele zieht es ans Meer und viele in die Berge. Unser „Sommerwind“ und unsere Wandervorschläge (Bild) sind zu Ihnen unterwegs. Rechtzeitig zum Ferienbeginn, rechtzeitig zur Wandersaison. Unser Bestreben ist es seit Anbeginn des Vinschgerwind, unseren Leserinnen und Lesern und gleichzeitig unseren Gästen im Tal Ideen, Tipps und Vorschläge für die Freizeit nahe zu legen. Ganz nach dem Motto, das, was uns gefällt, was uns interessiert, wohin wir wandern, wo wir gut Essen gehen, welche Kulturstätten wir besuchen möchten, kann auch unseren Gästen gefallen. Wir teilen unser Tal nicht in einen Gästebereich und in einen Einheimischenbereich ein. Das machen andere. Das, was die Touristiker mit „Tourismusgesinnung“ in der Bevölkerung meinen, hat mit der Schönheit des Tales, mit den Sehenswürdigkeiten und mit den Wandermöglichkeiten nichts zu tun. Mit den Gästen teilen wir diese Möglichkeiten nämlich gerne, wen sie das wollen. Was wir anmahnen, ist Respekt. Und zwar von allen Seiten - der Natur, der Kultur und den Menschen gegenüber.
Mühlbach/Partschins - Am 20. Mai wurde mit den VSS/Raiffeisen Mini-Volleyball Finalspielen ein wahres Volleyball-Fest gefeiert. Auf neun Volleyballfeldern auf dem Fußballplatz in Mühlbach wurden über den gesamten Tag verteilt insgesamt 123 Spiele ausgetragen. Die Sieger kommen vom SV Lana, ASV Partschins, SSV Brixen und Sport Team Südtirol.
Knapp 550 Kinder haben bei den VSS/Raiffeisen Volleyball-Landesmeisterschaften fast 10 Stunden lang gepritscht, gebaggert und geschmettert, um die finalen Sieger zu ermitteln. Um das große Pensum an Mannschaften zu bewältigen, traten die jüngeren Kinder der U10 am Vormittag an und die Kinder der U12-Kategorien spielten am Nachmittag. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen dem ASV Mühlbach und der Sektion Volleyball des SSV Brixens bekamen die zahllosen Zuschauer spannende Entscheidungen, starke Spiele und großartige Leistungen zu sehen. „Rechnet man die Kategorien der älteren Kinder und Jugendlichen, sowie die Erwachsenen-Kategorien mit, haben in diesem Jahr insgesamt 188 Mannschaften an den VSS/Raiffeisen Volleyballmeisterschaften teilgenommen“, freute sich VSS-Referent Kurt Jakomet.
Sportlich gesehen haben in den Kategorien U10 der SV Lana und der ASV Partschins überzeugt. Bei den Buben und Mädchen der gemischten Mannschaften konnte Lana gegen den ASV Tiers den Sieg holen. Bei den reinen Mädchen-Teams setzten sich die Partschinserinnen gegen die Grödnerinnen von Volley Gherdeina im Finale durch. In der Kategorie U12 Mädchen konnten die Teams vom SSV Brixen überzeugen. Sie holten sich gleich den ersten und dritten Platz. Die Silbermedaille ging an die Mannschaft vom SSV Bozen. Ebenso war es bei den U12-Buben. Hier holte sich das Sport Team Südtirol (STS) mit seinen Teams zwei Podestplätze und Platz zwei ging an die Buben vom SV Lana. Im Anschluss an die jeweiligen Finalspiele konnten sich die Kinder über ihre wohlverdienten Preise freuen. VSS-Vorstandsmitglied Ivan Bott und der Bürgermeister von Mühlbach Heinrich Seppi überreichten den Siegermannschaften ihre Pokale und Preise. „Die Mini-Volleyball Finalspiele sind eine der größten VSS-Sportveranstaltungen und sind auch in diesem Jahr wieder zu einem großartigen Volleyballfest für alle Beteiligten geworden“, erklärte VSS-Geschäftsführer Daniel Hofer abschließend.
Vinschgau/Glurns - Zusammen mit dem FC – Südtirol organisiert der Amateursportverein Glurns vom 25. – 29 Juli 2023 das Alperia Juniorcamp für Kinder und Jugendlichen im Alter von acht bis 16 Jahren. Bei dieser Trainingswoche handelt es sich um ein ‚Full Day Camp‘, bei welchem die Teilnehmer/innen von 9 Uhr bis 17 Uhr von hochprofessionellen Trainern betreut werden, und auch heuer ist ein spezielles Tormanntraining vorgesehen. Für Verpflegung und beste Betreuung bei den Freizeit-Aktivitäten sorgen viele Ehrenamtliche des Glurnser Sportvereins. Alle Teilnehmer/innen erhalten ein hochwertiges Trainingskit mit einem offiziellen Spieltrikot des FC Südtirol. Weiters sind Shorts, Stutzen, ein Ball, eine Schildmütze, eine Trinkflasche, ein Rucksack und ein Freizeit-Shirt im Camp-Paket inbegriffen. Nach der Übungseinheit am Vormittag kommt es zu einem gemeinsamen Mittagessen, auf welches ein spannender Nachmittag mit einem abwechslungsreichen Freizeitprogramm folgt. (JH)
Die Anmeldung erfolgt online unter
fc.suetirol.com/camp
Informationen erteilt auch ASV-Präsident
Sagmeister Stefan unter der
Telefonnummer 340 412 19 85
Vinschgau - Vinschger behaupten sich bei den Oberschul- und Mittelschullandesmeisterschaften - Insgesamt haben die Vinschger AthletenInnen 14 Podestplätze erobert.
Bei den Oberschulen konnten jeweils drei Jungs eine Silbermedaille nach Hause holen. Vom OSZ Schlanders waren dies Moriggl Jan 100 m Hürden in 16,03 s und Kaserer Hannes im 100 m Sprint in 11,67 s, von der LBS Schlanders Armin Thanei im Kugelstoßen mit 11,85 m. Nach langen Jahren gab es neben der Burschenmannschaft vom OSZ Schlanders, die einen hervorragenden 3. Platz eroberten, auch eine Mädchenmannschaft die 8. geworden sind.
Bei den Mittelschulen gibt es zwei Kategorien, nämlich Jahrgang 2011 (SchülerInnen B) und die Jahrgänge 2009-10 (SchülerInnen A). Bei beiden Kategorien konnten tolle Platzierungen erreicht werden. Gewonnen haben Anna Magitteri aus Naturns im Weitsprung (4,78 m), Jakob Niederfriniger aus Mals im 80m Hürdenlauf (12,48 s) und die Staffel der Naturnser Mädchen mit Walder Sofia, Mayr Hanna, Frei Rania und Anna Magitteri in 55,10 s. Silbermedaillen kamen drei ins Vinschgau und davon waren zwei Staffeln aus Mals; die 8x50 m Mixed-Staffel der Kategorie SchülerInnen B (mit Blaas Leon, Cadonau Lara, Erhard Lea, Moriggl Lisa, Niederfriniger Gabriel, Paulmichl Jakob, Plagg Medea und Tschenett Valentin) und die 4x100 m Staffel der Schüler A (mit Niederfriniger Jakob, Noggler Jakob, Tschenett Benjamin und Ziernheld Marvin) erreichten den zweiten Platz mit 1:00,83 min und 52,46 s. Marku Esmond erkämpfte sich im 60 m Hürdensprint (10,84 s) die Silbermedaille und somit erging es ihn besser als 3 Wochen zuvor in Meran, wo er bei der vorletzten Hürde strauchelte und somit knapp den Sieg verpasste. Bronze ging an die 4x100 m Staffel aus Naturns (Mair Paul, Marku Dustin, Pircher Raphael, Platzer Jonas) in 52,50 s, an Platzgummer Raphael (600m in 1:51,89 min) und Schuler Dejan (Vortex 45,74m) aus Latsch und an Ziernheld Marvin aus Mals (Weitsprung 5,16 m).
Ziernheld Marvin und Magitteri Anna haben sich im Weitsprung für das Euregio Weitspringen vor dem Goldenen Dachl in Innsbruck qualifiziert. Bei den Mannschaften hat es nicht ganz für das Podest gereicht, doch die Burschen aus Mals und die Mädchen aus Naturns kamen beide auf einen tollen vierten Platz.
Leider gab es heuer keine Italienmeisterschaften, denn die Zeit von Niederfriniger Jakob wäre im Jahr 2022 der 4. Platz gewesen.
Landesliga - In der neuen Saison wird nur eine Vinschger Mannschaft in der Landesliga am Start sein. Es ist dies die Mannschaft aus Latsch, die die Saison 2022/2023 auf Platz 8 beendete. (sam)
1. Amateurliga - Für Schluderns ist der Traum von der Landesliga geplatzt. Das Team musste sich in einem dramatischen Entscheidungsspiel gegen Kiens mit 1:2 in der Verlängerung geschlagen geben und wird in der neuen Saison erneut in der 1. Amateurliga antreten. (sam)
Graun - Müllsammelaktion des Schulsprengels Graun, der Raiffeisenkasse Obervinschgau und der Gemeinde Graun:
Freitags zu demonstrieren oder sich auf die Straße zu kleben, ist ein Weg für die Umwelt zu sensibilisieren. Dadurch wird derzeit eine große Medienwirksamkeit erreicht. Effektiv für die Umwelt wird während dieser Demonstrationen meist wenig umgesetzt. Gemeinsam mit dem Bürgermeister Franz Prieth und dem Direktor Klaus Wallnöfer hat sich die Raiffeisenkasse vorgenommen mit einer Veranstaltung einen aktiven Leistungsbeitrag für die Umwelt zu tätigen.
Seit 2015 beschäftigt sich die Raiffeisenkasse mit Nachhaltigkeitsthemen. Ab 2016 hat die Bevölkerung von Seiten der Vereinten Nationen eine Orientierung zu Nachhaltigkeitsthemen zu den SDGs (sustainable development goals) erhalten. Gleichzeitig wurden damals auch die Klimaziele nochmals genauer konkretisiert. Die Raiffeisenkasse hat daraufhin diese Themen im bereits vorhandenen Wirtschaftsförderungspaket berücksichtigt. Vergünstigte Finanzierungen für SDG Themen werden seitdem den Mitgliedern der Raiffeisenkasse angeboten.
Viele fragen sich derzeit, was die Bemühungen einer Genossenschaftsbank in Bezug auf Umweltmaßnahmen mit dem Bankgeschäft zu tun haben? In der Tat ist dieser Brückenschlag auf die Schnelle weit hergeholt, nach näherer Betrachtung jedoch auch sehr tiefgreifend.
Aufgrund der Vorgaben der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank, werden Banken zukünftig ein ESG (environment social governance) Scoring durchführen müssen und damit Kunden in Richtung ESG-Maßnahmen sensibilisieren.
Hintergrund dazu, sind die Erreichung der Klimaziele und die Vermeidung des Anstiegs des Wasserspiegels in den Küstenregionen der gesamten Welt. Im Rahmen der Bankberatungen werden zukünftig auch ESG-Strategien und Kompensationsmaßnahmen in Bezug auf Defizite, wichtige Gesprächsthemen sein.
In der Mitarbeiterbefragung 2021 zum Thema Nachhaltigkeit wurde von den Mitarbeitern der Raiffeisenkasse Obervinschgau festgestellt, dass diese zahlreiche Schwerpunkte zum Thema ESG erfolgreich verfolgt werden. Die größten Schwächen der Raiffeisenkasse sind laut den Mitarbeitern beim Thema E (environment) aufgefallen. Während man Mülltrennung und Papiervermeidung bereits par excellence zu betreiben versucht. wurde vor allem die energetische Sanierung der Immobilien als wichtiger Schritt definiert. Derzeit sind Projekte zur energetischen Sanierung des Hauptsitzes und der Filiale Reschen gestartet worden. Bis zur Umsetzung dieser Maßnahmen möchte die Raiffeisenkasse Kompensationsmaßnahmen tätigen.
Die Müllsammelaktionen gemeinsam mit dem SSP Graun und dem OSZ Mals, welche während der Arbeitszeit stattfinden, sollen neben der Sensibilisierung für ESG Themen auch eine Kompensation der Versäumnisse in Bezug auf Umweltmaßnahmen darstellen.
Die Mitarbeiter waren während der Arbeitszeit gemeinsam mit Lehrern und Kindern der Volksschulen in verschiedenen Dörfern der Gemeinde Graun an exponierten Stellen unterwegs. Gemeinsam konnte eine anschauliche Menge an Müll gesammelt werden. Nach der Aktion konnten Kinder, Lehrer:innen und Bankmitarbeiter:innen mit viel Genugtuung auf die Müllsäcke blicken. Die Raiffeisenkasse hat die Kosten der Verpflegung der fleißigen Kinder und Lehrpersonen übernommen.
Mit der Teilnahme an unseren ESG Veranstaltungen, die in den letzten Jahren und zukünftig verstärkt stattgefunden haben, sowie stattfinden werden, soll ein breites Verständnis bei den Mitarbeitern und der Bevölkerung für ESG-Themen geschaffen werden. Es geht uns darum Zeichen zu setzen, dass gemeinsam viel erreicht werden kann und jeder einen wichtigen Leistungsbeitrag erbringen kann.
Markus Moriggl, Direktor Raika Obervinschgau
Tarsch - Am 8. Juni ist Patrozinium in St. Medardus bei Tarsch, Gemeinde Latsch. Leo Gunsch, Bauer und Besitzer von St. Medardus sagt: „Mir bedeutet das Patrozinium sehr viel. Erstens sind wir Katholiken und zweitens ist St. Medardus ein historischer Platz. Wenn ich nichts unternehme, dann gerät alles in Vergessenheit. So haben die Leute die Möglichkeit sich alles anzusehen und sich zu informieren“.
„Der Hof St. Medardus samt der Kirche gehörte bis 1811 dem Malteser- oder dem Johanniter Orden. Durch die Auflösung vieler Klöster, u.a. auch des Malteser Ritter Ordens durch Kaiser Napoleon, fiel deren Besitz, auch das Anwesen zu St. Medarden, der königl. bayrischen Regierung zu, welche diesen Besitz an einen Privaten weitergeben durfte“ (aufgezeichnet von Schönegger Franz, Kurat in Tarsch 1911 – 1950).
1898 verkaufte die Gemeinde Tarsch das ganze Anwesen dem Jakob Gunsch aus Schlinig und seitdem ist St. Medardus im Besitz der Familie Gunsch. Die Restaurierung der Kirche erfolgte 1984/86 in wesentlichen Ausmass aus Mitteln der Messerschmitt Stiftung, München. In den 90er Jahren waren erneut Arbeiten am Glockenturm erforderlich, sodass die Gesamtrestaurierung erst 1999 abgeschlossen werden konnte. Seitdem pflegt Leo Gunsch die Tradition der Patroziniumsfeier.
Der hl. Medard war Bischof von Trier in der Mitte des 6. Jahrhunderts. Aufgrund seiner großen Liebe und Fürsorge gegenüber armen und notleidenden Menschen wurde er schon früh weithin verehrt. Medardus ist der Patron der Bauern, Winzer und Bierbrauer.
Medardus’ Tag ist auch ein bedeutender Lostag im Bauernjahr. „Regen am Medardustag verdirbt den ganzen Heuertrag“. Im Volksmund wird der hl. Medard deshalb auch als „Heuprunzer“ bezeichnet. Regnet es nämlich an Medardi, so regnet es noch 40 Tage danach. „Wie’s wittert auf Medardustag, so bleibt’s sechs Wochen lang danach“, heißt es ebenfalls. In diesem Jahr wechselten Sonne und Wolken einander ab. Am Abend gab es zwar verteilt einige kleinere Regenschauer oder örtliche Gewitter, aber es blieb vorwiegend trocken. Es sollte also 6 Wochen noch so bleiben. (pt)
OSZ Schlanders - Leistungskurs am Real- und Sprachengymnasium:
Wie spannend, bereichernd und unterhaltsam Lesen sein kann, haben jene 19 Schülerinnen des Real- und Sprachengymnasiums erfahren, die im heurigen Schuljahr am Leistungskurs „Bücher und Lesen“ teilgenommen haben. Im Kurs setzten sich die Schülerinnen mit aktuellen Büchern aus unterschiedlichen Genres auseinander; die Unterstützung durch die Raiffeisenkasse Schlanders ermöglichte ihnen schließlich Ende April den Besuch der Leipziger Buchmesse.
Begleitet von den Lehrpersonen Melanie Platzer und Martin Trafoier und der Schulbibliothekarin Petra Pedroß erlebte die Schülergruppe im Messetrubel die Faszination, die von Büchern immer noch ausgeht. In den fünf großen Messehallen stellten Schriftsteller/innen ihre neuen Bücher vor, Verleger erzählten von den Herausforderungen am Buchmarkt, bekannte Autoren wie Jan Weiler („Maria ihm schmeckt’s nicht“) oder Eva Rossmann („Tod einer Hundertjährigen“) signierten bereitwillig Bücher, und in der Manga-Halle wimmelte es von menschgewordenen Comic-Figuren.
Einige Schülerinnen begegneten sogar dem österreichischen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen, der sich in Leipzig aufhielt, weil Österreich das Gastland der diesjährigen Buchmesse war.
Nach dem Messebuch genossen die Jugendlichen abends noch die Autorenlesungen im Leipziger Stadtzentrum und kehrten, beladen mit Büchern, Broschüren und Lesezeichen, nach vier spannenden Tagen schließlich in den Vinschgau zurück. (mt)
Burgeis/Lehrfahrt - Letzthin unternahmen die Schüler:innen der 5. Klasse der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung eine Lehrfahrt nach Salzburg, Linz, Mauthausen und Obersalzberg. Begleitet wurde sie von Nicole Ieronimo und vom Schulleiter Andreas Paulmichl. Erste Station der Bildungsreise war die Geburtsstadt Mozarts, Salzburg. Dort begaben sich die Lernenden auf eine jüdische Spurensuche, zunächst mit einem Workshop im Museum Salzburg und schließlich bei einem geführten Rundgang durch die historische Altstadt. Zum Abschluss erklomm die Gruppe eine der größten Burgenanlagen Europas, nämlich die Festung Hohensalzburg, welche hoch über der Stadt thront und einen überragenden Blick auf Salzburg und die Umgebung freigibt. Tags darauf fuhr die Gruppe nach Linz, wo nach einem kurzen Aufenthalt vor allem der Mariendom einen bleibenden Eindruck hinterließ, denn die neugotische Kathedrale ist vom Fassungsvermögen her die größte Kirche Österreichs. Der Turm ist lediglich um zwei Meter niedriger als der Südturm des Wiener Stephansdoms. Für den frühen Nachmittag war schließlich die Führung im Konzentrationslager Mauthausen gebucht. Während eines zweistündigen Rundgangs wurde den angehenden Maturantinnen und Maturanten die Geschichte des Lagers, die unmenschlichen Lebensbedingungen und die Gräueltaten der NS vor Augen geführt. Der Begleiterin der Gedenkstätte Mauthausen gelang es, auf sehr bewegende und berührende Weise die Geschichte einzelner Häftlinge zu vermitteln und anhand dieser machte sie die nationalsozialistischen Massenverbrechen sichtbar. So wird im ehemaligen Tatort Mauthausen die Erinnerung an die Opfer bewahrt und dazu sensibilisiert, nationalsozialistischer Wiederbetätigung, Antisemitismus, Rassismus, Diskriminierung von Minderheiten und Demokratiefeindlichkeit entschlossen entgegenzutreten. Eine besonders beklemmende Stimmung erzeugten die Räumlichkeiten zur systematischen Ermordung der Häftlinge im Lagerbereich und die so genannte „Todesstiege“. Häftlinge wurden gezwungen, Granitblöcke über insgesamt 186 Stufen der Treppe 31 Meter nach oben zu tragen. Hunderte Menschen fanden dabei einen grausamen Tod. Am letzten Tag besuchte die 5. Klasse noch einen weiteren Tatort, nämlich den Obersalzberg in Bayern. Adolf Hitler wählte diese Abgeschiedenheit zunächst als Feriendomizil, ließ aber schon bald nach der Machterschleichung 1933 den Berghof als repräsentative Machtresidenz ausbauen und er wurde somit zum zweiten Regierungssitz Hitlers, an dem weitreichende Entscheidungen gefällt wurden. Nach einer kompetenten Führung wurde schnell klar, dass der Grat zwischen einer touristischen Nutzung und einer verantwortungsvollen Erinnerungskultur am Obersalzberg, dem ehemaligen „Führersperrgebiet“, generell ein schmaler ist. Schließlich kehrten die Schülerinnen und Schüler mit vielen bleibenden Eindrücken in den Schulalltag zurück.
Schlanders/Avimundus - Vor über 100 Jahren wurde 1913 der letzte Alpenbartgeier im Aostatal getötet. Im Jahre 1986 wurde das Wiederansiedelungsprojekt gestartet und heute gibt es wieder rund 300 Bartgeier im Alpengebiet.
Am 27. Mai stand der Bartgeier im Mittelpunkt von zwei Veranstaltungen im Vinschgau. Am Vormittag gab es eine Exkursion zum Bartgeierhorst im Pfossental. Klaus Bliem vom Forstamt Schlanders führte 37 Personen von 4 bis 91 Jahren. Das Bartgeierpaar wurde beobachtete und allerlei Wissenswertes über das Brutverhalten und die Lebensweise wurde erzählt. Am Nachmittag konnte Birgith Unterthurner, die Leiterin des Besucherzentrums avimundus, den Bartgeierexperten David Jenny aus Graubünden begrüßen. Der Koordinator des Wiederansiedelungsprojektes informierte im Vogelmuseum sehr anschaulich und lebendig über die Besonderheiten des Bartgeiers und die Geschichte der Wiederansiedelung. Mit einer Flügelspannweite von fast drei Metern ist der Bartgeier der größte Brutvogel der Alpen. Als reiner Aasfresser ist er eine Besonderheit. Hauptsächlich frisst er die Knochen von toten Tieren. Obwohl Bartgeier nur ein Jungtier pro Jahr aufziehen, legen sie im Abstand von rund einer Woche zwei Eier. Die Konkurrenzsituation im Nest führt dazu, dass das stärkere Küken das schwächere in den ersten Lebenstagen drangsaliert und vom Fressen abdrängt bis dieses stirbt. Dieses Verhalten wird „Kainismus“ genannt. Das Wiederansiedlungsprojekt begann 1986 im Nationalpark Hohe Tauern. 1987 wurde ein junger Bartgeier in Hochsavojen (Frankreich), 1991 im Schweizer Nationalpark am Ofenpass und 1993 im Nationalpark Mercantour freigelassen. In den Jahren 1990 – 2000 gab es auch 11 Freilassungen von Jungvögeln im Schludertal in Martell. Bis zum Jahr 2022 wurden laut Stiftung Pro Bartgeier insgesamt 243 junge Bartgeier im Alpenraum ausgewildert. Rund 10 Jahre nach der ersten Freilassung erfolgte 1997 die erste Naturbrut in den Westalpen und 1998 in den Zentralalpen. Bis heute gab es insgesamt 402 Naturbruten, davon 96 in Graubünden und 77 im Stilfserjoch Nationalpark. In Südtirol gibt es 5 Bartgeierpaare im Martelltal, Trafoi, Planeil, im Pfossental und am Reschenpass. Im Martelltal gab es seit 2015 jedes Jahr ein Jungtier. 2022 gab es erstmals 1 Jungtiere von allen 5 Paaren. Durch DNA-Analysen kann heute das Verbreitungsgebiet und der Verwandtschaftsgrad der Bartgeier ermittelt werden. Es gibt lange Partnerschaften, aber auch Partnerwechsel, Polygamie und Inzucht. David Jenny berichtete von Luftkämpfen zwischen Steinadlern und Bartgeiern, von illegalen Abschüssen, Stromschlägen und Bleivergiftungen. Der Bartgeier ist nach David Jenny zum Sympathieträger für den Naturschutz geworden. (hzg)
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders
Musikalische Leitung: Hptm Philipp Werlen (Bild)
Solisten: Thomas Rüedi (Euphonium)-Les Neish (Tuba) – Owen Farr (Es Horn)
Die Swiss Army Brass Band gehört zu den gefragtesten Militärorchestern der Schweiz. Zu den rund 30 Mitgliedern zählen die begnadetsten Brass Band Musiker aus allen vier Landesteilen. Mit einem reichen und anspruchsvollen Repertoire treten sie in verschiedenen Konzertsälen, bei Kongressen und Seminaren im In- und Ausland auf. Auch suchen sie regelmäßig die Zusammenarbeit mit internationalen Komponisten, Solisten, Chören und Dirigenten. Somit ist die Brass Band ständig bemüht neue Literatur zu generieren und jungen Talenten eine Plattform zu bieten.
Freuen Sie sich auf ein attraktives, hochstehendes und unterhaltsames Konzertprogramm mit einem der vielfältigsten Ensembles, einem “musikalischen Aushängeschild”, der Schweiz!
Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Abendkasse vor der Aufführung erhältlich.
Vormerkungen: T 0473 737777 oder kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt von der Marktgemeinde Schlanders, dem Amt für deutsche Kultur, der Raiffeisenkasse Schlanders, Fa. Schönthaler A. & Söhne, Rechtsanwaltskanzlei Dr. Pinggera, Parkhotel „Zur Linde“ und Besson London.
Trafoi - Der Wettergott hatte es wirklich gut gemeint mit den unzählig vielen Pilgern, die sich am Pfingstmontag, den 29.05., auf den Weg zu den heiligen drei Brunnen in Trafoi aufmachten.
Es galt, wie jedes Jahr, die Statue der heiligen Gottesmutter von der Trafoier Pfarrkirche zur Kapelle der drei heiligen Brunnen zu bringen.
Dort wird dies Statue der Gottesmutter mit Kind den ganzen Sommer über bleiben, bis sie im September zum Winterquartier wieder zurückgebracht wird.
Es ist ein großes Fest, welches jedes Jahr hunderte Menschen aus Nah und Fern nach Trafoi bringt. Viele Pilger wandern viele Kilometer betend nach Trafoi, andere warten bereits an der Pfarrkirche. Gemeinsam mit der Geistlichkeit, Musikkapellen, Schützenkompanien und Vereinen beginnt dann die gemeinsame Reise zum Wallfahrtsort der 3 heiligen Brunnen.
Die heilige Messe wurde dieses Jahr von Pfarrer Öttl, Bischof Muser und Pfarrer Michael Horrer zelebriert und von der Musikkapelle musikalisch umrahmt . Bischof Muser brachte in der Predigt seine Freude über so viele Mitwirkende zum Ausdruck und bedankte sich herzlich bei allen. Er sprach davon, dass es heutzutage sehr wichtig wäre den Zusammenhalt und das Miteinander der Menschen zu fördern und einander beizustehen und Wege miteinander zu gehen.
Nach der heiligen Messe wurden Würstel gegrillt, fröhlich miteinander bei einem guten Glasl Wein und viel Musik gefeiert und versprochen, auch nächstes Jahr wieder in Trafoi mit dabei zu sein. (ck)
Reschen - Aus einem Teilgefahrenzonenplan aus dem Jahr 2014 für die Lawinen- und Wassergefahren für die Ortschaft Reschen geht hervor, dass sich fünf Gebäude in der roten Zone und 25 in der blauen Zone befinden, darunter auch ein Beherbergungsbetrieb. An die 100 Anwohner sind demnach von der Lawinengefahr betroffen. Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West hat 2014 damit begonnen, einen in den 1990er-Jahren errichteten Lawinendamm in Richtung Osten und Westen zu verlängern und zu verbessern. Seither hat der Bautrupp mit Vorarbeiter Florian Hofer fünf Baulose umgesetzt, insgesamt wurden rund 1,3 Millionen Euro investiert. Mit dem sechsten und letzten Baulos werden die Arbeiten in diesem Jahr abgeschlossen, berichtet Projektant und Bauleiter Julius Staffler.
Die Finanzierung des letzten Bauloses von 350.000 Euro erfolgt mit Geldern des staatlichen Wiederaufbauplans Pnrr (Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza). Nach Abschluss der Arbeiten wird der Lawinendamm Klopairspitz rund 500 Meter lang und zwischen 10 und 14 Meter hoch sein.
Schluderns/Lange Nacht der Kirchen - Im Zuge der Initiative „Lange Nacht der Kirchen“, öffneten Nadja und Ulrich Ruepp am 02. Juni ihre Hofkapelle am Gialhof, Schluderns. Den Besucher:innen bot sich ein stimmiges Rahmenprogramm. Es waren lyrische Texte von Christine Weithaler und Musik von David Frank zu hören. Beide freuten sich über die Einladung und Mitgestalter:in des Abend zu sein. Die Gedichte handelten von der Natur, das Leben und deren Vergänglichkeit. David gab mit seiner Steirischen den Texten den passenden Rahmen. Die Kapelle ist der Hl. Anna und dem Hl. Bernhard geweiht. Der Neubau begann 2021 und wurde voriges Jahr fertig gestellt. Nadja und Ulrich Ruepp erhalten unterschiedliche Rückmeldungen auf die neuartige, individuelle Gestaltung ihrer Hofkapelle. Ein Tisch und vier Sitzbänke aus Zirbe füllen den Innenraum. An den schlichten Wänden hängen ein Marienbild und zwei weitere Bilder, die von den Kindern der sechs köpfigen Familie Ruepp gezeichnet wurden. Weiters ist ein kleiner Seitenaltar aus Holz und ein älteres Kruzifix zu sehen. Bewusst ließ Ulrich Ruepp das Kreuz nicht restaurieren und meint: „Jede Kerbe erzählt eine Geschichte“. Mehrere Blumenstöcke und Kerzen zieren den Raum. Die Südfront ist aus Glas. Den Besucher:innen bietet sich ein weiter Blick auf den oberen Vinschgau. Die Kapelle soll ein Ort zum Einkehren sein, so Ulrich Ruepp. In seiner Begrüßung bedankte er sich bei allen Mitwirkenden zum guten Gelingen des Abends. In einem Gebet wurde an den kürzlich verstorbenen Matthias Wagmeister und an seine Lieben gedacht. Beim abschließenden Umtrunk gab es noch einen regen Gedankenaustausch. Der gesamte Erlös der gesammelten freiwilligen Spenden kommt einer Vinschger Familie zu Gute. (chw)
Vinschgau - Am 20. Mai fand in Tschars die heurige Bezirkswallfahrt der Vinzenzgemeinschaft statt. Diese Wallfahrten wurden von der vormaligen Bezirkspräsidentin Regina Marth Gardetto eingeführt und dienen dazu, dass sich die Schwestern und Brüder in der Vinzenzgemeinschaft einmal im Jahr treffen. Organisiert werden diese Wallfahrten abwechselnd von einer der Vinzenz-Konferenzen, von denen es im Vinschgau sechs gibt. Graun, Burgeis, Mals, Schlanders, Martell und Latsch. Die heurige Wallfahrt wurde von der Konferenz Latsch mit der Vorsitzenden Heidi Hell unter der Federführung von Ida Lampacher organisiert.
Am Parkplatz neben dem Josef-Maschler-Haus konnte der Bezirksvorsitzende Hans Tappeiner den Zentralratspräsidenten Josef Andreas Haspinger und die Vorsitzenden der Konferenzen von Graun Alfons Wallnöfer, von Burgeis Karl Josef Moriggl, von Martell Regina Marth-Gardetto und von Latsch Heidi Heel begrüßen. Die Konferenzen Mals und Schlanders waren durch Mitglieder vertreten.
Vom Parkplatz aus zog die Gemeinschaft dann in die Pfarrkirche zum Hl. Martin von Tschars. Dort fand dann unter der Leitung von der Wortgottesdienstleiterin Karin Mitterer und einer Singgruppe aus Tarsch eine kleine Andacht mit Gebeten, Liedern und Fürbitten statt. Anhand des Evangeliums vom Barmherzigen Samariter zeichnete Karin Mitterer das Wirken der Vinzenzgemeinschaft nach. Der Samariter, der den Verwundeten versorgt, ihn zur Herberge bringt und dann namenlos und ohne Applaus verschwindet.
Anschließend an die Andacht wurde in der Pizzeria zur Sonne die offizielle Bezirks-Jahresversammlung abgehalten, zu der auch der Sozialreferent der Gemeinde Kastelbell Daniel Alber begrüßt werden konnte. Präsident Haspinger berichtet neben Gemeinschaftsbelangen über die Gründungen von sogenannten Lebensmittel-Tafeln im Lande und von der Eröffnung der Duschgelegenheit für Obdachlosen in Bozen. Auch die einzelnen Konferenzen zeigten ihre Tätigkeiten auf. Eine breite Diskussion befasste sich mit organisatorischen Fragen zu den Hilfeleistungen. Präsident Haspinger verwies dazu auf die neue Geschäftsordnung, die in einer dreijährigen gemeinsamen Arbeit erstellt und von der Vollversammlung genehmigt wurde.
Ein weiterer Punkt der Versammlung, war die Wahl der Stellvertreterin für den Bezirksvorsitz. Regina Marth Gardetto, selbst langjährigen Bezirksvorsitzende, hatte diese Funktion inne, hat sie aber im Februar zurückgelegt. Präsident Haspinger nahm hier die Gelegenheit wahr, Frau Regina für ihre wertvolle Arbeit zu danken. Sie hat viel Aufbau geleistet.
Als Kandidatin hatte sich Frau Marion Januth, Vizebürgermeisterin von Mals zur Verfügung gestellt. Sie war leider verhindert, hatte aber einen Brief überreicht, mit dem sie sich der Gemeinschaft vorstellte. In einer geheimen Abstimmung wurde sie einstimmig gewählt.
Nach der offiziellen Versammlung saßen alle noch bei einer kleinen Marende zusammen. In einer entspannten Atmosphäre fanden unter den Anwesenden entspannte Gespräche statt. Viele Informationen und Erfahrungen wurden ausgetauscht, sodass die Veranstaltung von einigen als äußerst wertvoll eingestuft wurde.
Mals - Das Projekt „sicherer Schulweg“ hat sich über das ganze Schuljahr 2022/23 gezogen. Die Grundschulkinder der Grundschule Mals haben sich intensiv mit ihrem Schulweg auseinandergesetzt. Im Unterricht haben sie viele Regeln des Straßenverkehrs kennengelernt und mit dem Dorfpolizisten in der Praxis angesehen und ausprobiert. Zusammen mit der Gemeinde Mals und dem Saftypark wurden Holzmännchen entworfen und von den Kindern und Lehrpersonen angemalt und kreativ gestaltet. Ende Mai war es dann soweit zusammen mit der Direktorin Doris Schönthaler, der Referentin für Schule Marion Januth, dem Zentrumsleiter des Saftyparks Lukas Nothdurfter, dem Dorfpolizisten und dem Bauhofarbeitern wurden die Männchen an den gefährlichen Stellen auf dem Schulweg im Dorf angebracht. Sie sollen die Autofahrer sensibilisieren und dazu anregen langsam und aufmerksamer zu fahren und besonders auf die Kinder gut aufzupassen.
Die Verkehrsmännchen bleiben noch bis zum Ende des Schuljahres hängen, im Sommer werden sie auch Ferien machen, damit sie im Herbst die Kinder wieder auf ihrem Schulweg unterstützen können.
Am 13. Mai luden der Jugenddienst Mittelvinschgau und der Bildungsausschuss Laas zum Tag der offenen Tür im Jugendtreff LaMa ein, um die Jugendarbeit in der Gemeinde Laas vorzustellen. Eingeladen war jede/r Interessierte, der/die Lust auf einen „gemiatlichen Ratscher“ hat.
Mit dabei waren die Vertreter/innen der verschiedenen Jugendvereine in der Gemeinde Laas, sowie die Fachstelle des Jugenddienstes EO, die Mobile Jugendarbeit und die offene Jugendarbeit. Bei einem kleinen Frühstück konnten sich alle Vereine kurz vorstellen, ihre Tätigkeiten vorbringen und Anliegen äußern. Danach wurden die verschiedenen Arbeitsbereiche des Jugenddienstes erklärt.
Anschließend war noch Zeit für eine Austauschrunde in der über die Bedürfnisse & Wünsche der Jugendlichen der Gemeinde gesprochen wurde, dadurch konnten Ideen für neue, gemeinsame Projekte gesammelt werden.
Mit den Sommerferien werden auch die Öffnungszeiten im Jugendhaus Phönix an den Bedürfnissen der Jugendlichen angepasst. Das heißt, dass auch das Mädchentreff Sommerpause macht. Wir schauen heuer auf ein besonders gut besuchtes Jahr beim Mädchentreff zurück. Jeden Mittwoch von 15:00 – 17:00 Uhr hat das Jugendhaus nämlich immer nur für Mädchen geöffnet. Die Mädchen können das Programm selbst gestalten. Es wird immer versucht ein sehr leicht zugängliches Programm anzubieten, bei dem man sich spontan anmelden kann oder einfach vorbeikommen kann. Heuer hat sich eine konstante Gruppe von Mädchen gebildet welche die ersten und zweiten Klasse Mittelschule besuchen. Es sind nicht nur Mädchen aus Schluderns gekommen, sondern auch Glurnserinnen und Tauferinnen haben den Mädchentreff regelmäßig besucht. Die Programmpunkte waren sehr verschieden, so haben wir Regenbogenkuchen gebacken, Vater – und Muttertagsgeschenke gebastelt, Pizza und Brot backen, Nagelstudio und Ohrringe gemacht, um nur einige zu nennen. Und als Abschluss haben wir ein Mädchentreff im Schwimmbad verbracht. Ein sehr tolles Mädchentreffjahr geht zu Ende und wir hoffen im Herbst wieder alle beim Mädchentreff zu sehen.
Des Johr 2023 isch mit viel Power im Treff gestartet, es wird olm recht guat besucht und mir hobns meistens recht flott. A Erste Hilfe Workshop mitn Toni Spieß von Weißen Kreuz hobmer ghob, und den Mädels hots richtig Spaß gmocht. Dafir mechatn mir ins no herzlich bon Toni bedanken!
Gardaland wor sicher es Highlight am 1. April - koan April Scherz ;-) Es wor a flippiger luschtiger Tog, mir hobns richtig fein ghob mit den Schludernser, Glurnser und in restlichen Vinschgau zom. Mir sein dabei den Treff, so z.B. die olten Sofas im Treff wieder „aufzupeppn“ und frein ins dabei af jede Unterstützung, Ideen und onderes wos mir kriagn! A groaßes Dankeschön geat dafir in Gaiser Hans, die Sofas und Sessel hobn endlich ihren Plotz im Treff gfundn und sein voll gemialtich!
Mir worn firn Muttertagsgeschenkl a kreativ im Treff… leider kloppts non et gonz mit dem Mädelstreff, wos enkrer Wunsch war, ober wos net isch, konn io no werdn ;-)
Dafir wird der Treff olm mear a fir Partys noch der Treff-Öffnungzeit genutzt, wo sich der Ausschuss fest driber freit und unterstützt. Des hoaßt bitte meldets enk bon Alex, Max oder Anna folls es dron interessiert seids (mindestens 3 Tog frier!!!) nor schaugmer es meglich ze mochn und besprechn olles ondre... Aufsicht tat in Zukunft wer vom Ausschuss mochn. Des Ongebot isch a im Summer meglich ze nutzen, a wenn der Treff noch Schualende donn in Summerpause geat.
I frei mi no af an flotten Obschluss im Treff und winsch i enk ollen no an schianen Summer, enkre Anna
pr-info VIP
Die aromatischen Erdbeeren aus dem Vinschgau bringen den Sommer ins Haus. Saftig, süß und herrlich duftend begeistern die köstlichen Früchtchen jedes Jahr aufs Neue.
Rot leuchten die Erdbeerfelder im Vinschgau, die sich auf einer Höhe von 900 bis 1.800 Metern befinden. Nun kommt es auf das Wetter an: Wird es nicht allzu heiß, können die Erdbeeren langsam reifen und an Größe gewinnen. Die Nächte sind in den Höhenlagen meistens kühl, die Tage sonnig und warm. Diese ausgeprägten Temperaturunterschiede führen zu konzentrierten Zuckereinlagerungen, die den Berg-Erdbeeren ihren süß-aromatischen Geschmack verleihen. Die Vinschger Bauern lassen den Beeren reichlich Zeit: Die Früchte werden hier nämlich etwas später als in anderen Anbaugebieten Europas gepflückt. So können sich die natürliche Süße und das facettenreiche Aroma voll entfalten. Die ersten reifen Erdbeeren werden derzeit geerntet. Bis September soll die Ernte dauern, zirka 350 Tonnen Vinschger Erdbeeren gelangen heuer vom Feld ins Regal. Es ist jedoch nicht die einzigen Beerensorte, die im Vinschgau wächst: Mit Ende Juni startet auch die Ernte der Himbeeren und Heidelbeeren.
Seit Generationen widmen sich die Vinschger Bauern mit Leidenschaft dem Anbau von Beeren. Die steile Lage der Anbaugebiete und die kleinen Familienbetriebe benötigen viele fleißige Hände, um die Herausforderungen der Berglandwirtschaft meistern zu können. Die Mühe macht sich bezahlt: Die leckeren Berg-Erdbeeren aus dem Vinschgau punkten mit ihrer hohen Qualität und sind am Markt sehr gefragt. Ob Groß oder Klein, das sommerliche Geschmackserlebnis will sich niemand entgehen lassen! Pur, mit einem Sahnehäubchen oder im Obstsalat: Die frisch geernteten Erdbeeren sorgen für gesunden Genuss mit vielen Vitaminen und Ballaststoffen, aber wenig Kalorien. Wer sich das ganze Jahr über an den Geschmack des Sommers erfreuen mag, der veredelt die Vinschger Erdbeeren zur fruchtigen Marmelade.
Die täglich frisch geernteten Erdbeeren sind jetzt in den Detailgeschäften der Genossenschaften im Vinschgau erhältlich. Mit dem Kauf erwartet Sie nicht nur ein besonderes Genusserlebnis, Sie unterstützen auch die lokale Bergwirtschaft.
WFO Schlanders - Im Mai machte sich die Klasse 3AB der WFO Schlanders auf nach Caorle in das Sommerlager “Josef Ferrari”. Italienisch stand vormittags auf dem Programm. Die Schüler*innen befassten sich mit aktuellen Themen und konnten dabei ihre Sprachkenntnisse vertiefen.
Die Nachmittage wurden am Strand und bei diversen Spielen und sonstigen Aktivitäten verbracht: “Non avevamo connessione Internet o era molto debole e siamo riusciti ad apprezzare di più il tempo libero.”
Auf den Spuren des Commissario Brunetti wandelten die Schüler*innen schließlich bei einem Tagesausflug nach Venedig.Gut gelaunt, mit vielen neuen Eindrücken, Erfahrungen und Erinnerungen stieg die Klasse nach einer Woche wieder in den Schulalltag ein.
Fürstenburg/Beilngries - Gymnasium Beilgries trifft Landesfachschule Fürstenburg und Oberschulzentrum Mals: Der Schüleraustausch zwischen Beilngries, Fürstenburg und OSZ Mals ging kürzlich in die 2. Runde
Das Programm war dicht bepackt: Schloss Trauttmannsdorff, Ötzi-Museum, Siegesdenkmal Bozen, Tartscher Bühel, Glurns, Bunker, Ferienregion Obervinschgau, GEOS in Eyrs, Fachschule Kortsch, Marmor in Laas, Unterrichtsbesuche und Führungen an der Fachschule Fürstenburg und am OSZ Mals, Auseinandersetzung mit Schul- und Lernkultur.
Eine Schülerin aus Beilngries: „Mir fällt angenehm auf, dass bei euch die Anzahl der Schüler in den Klassen kleiner ist als bei uns. 27 oder 30 Schüler pro Klasse sind bei uns keine Seltenheit. In kleineren Klassenverbänden ist das gemeinsame Lernen und Arbeiten jedoch persönlicher, individueller. Es ist auch schön zu sehen, dass es bei uns und bei euch in Südtirol unterschiedliche Lernkulturen gibt. Da kann man gerne das eine oder andere auch an unserer Schule anregen.“
Georg Denicolò, ein Lehrer der Schülergruppe aus Beilngries stellte fest: „Wir haben vieles von Südtirol und vom Vinschgau gesehen, und wir sind dabei auch Zeugen eines Ereignisses geworden, das es im Vinschgau schon lange nicht mehr gegeben hat: Es hat tagelang geregnet. Wir hatten Glück, es gab dabei auch das eine oder andere Sonnenfenster.“
Die Organisatoren des Schüleraustausches vor Ort, Monika Aondio, Ruth Kofler, Ulrich Moriggl (FS Fürstenburg), Barbara Wallnöfer und Werner Oberthaler (OSZ Mals) sind sich mit dem Gymnasium Beilngries einig, dass der Austausch gelungen ist und dass man ihn im nächsten Schuljahr fortführen will.
Am Gemeinschaftsabend in der FS Fürstenburg nahmen auch Ehrengäste teil: Marion Januth (Vizebürgermeisterin und Gemeindereferentin für Kultur), Florian Punt (Fraktionsvorsteher von Burgeis), Peppi Moriggl (Initiator des Austausches) und Eduard Liebscher mit Frau (Vorsitzender der Willibald-Schmidt-Stiftung in Beilngries). Für den musikalischen Rahmen sorgten drei Enkel von Peppi Moriggl und für die kulinarischen Kostbarkeiten Manfred Ziernheld.
Martell - Bereits zum siebten Mal wurde in Martell ein Jahrgangsbaum gepflanzt. Das Elki Martell, die Gemeindeverwaltung und der Pfarrgemeinderat luden gemeinsam zur Jahrgangsbaumfeier ein.
Pfarrer Johann Lanbacher feierte mit den Anwesenden eine Andacht und segnete den Baum und das dazugehörige Schild mit der Aufschrift „Jahrgangsbaum 2022“. Der Baum soll wachsen und gedeihen, wie die Kinder selbst, erklärte der Pfarrer. Den Kindern wurde ein Geschenk und gleichzeitig ein Andenken an die Taufe überreicht: eine Taufurkunde, ein Kreuz und Weihwasser.
„Wir sind heute vollzählig. Es ist sehr schön, dass alle Eltern mit den Kindern und deren Paten der Einladung gefolgt sind“, betonte Heidi Gamper, Vizebürgermeisterin und Mitglied des Elki-Teams und meinte weiter: „Diese Feier ist auch eine Gelegenheit sich kennenzulernen und sich auszutauschen.“ Im Anschluss wurde bereits zum siebten Mal zusammen mit den Eltern ein Baum oberhalb der Kapelle St. Maria in der Schmelz gepflanzt. Die Eltern können in Zukunft das Bäumchen mit den Kindern besuchen und gemeinsam darauf achten.
Laas - Es ist ein Juwel geworden: Die Sanierung des 100 Jahre alten Doktorhauses in Laas ist auf allen Ebenen geglückt und am 9. Juni 2023 ist das Haus im Rahmen einer kleinen Feier mit musikalischer Begleitung der Kita-Kinder von Pater Jolly eingeweiht und offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Die Sozialfeferentin Elfi Kirmair modertierte, BMin Verena Tröger und der Architekt Martin Stecher ließen Baugeschichte und Intentionen Revue passieren.
Die Entscheidung über eine Sanierung hatte vor einigen Jahren eine Initiativgruppe um Michael Gurschler und dem Heimatpflegeverband der Gemeinde abgenommen. Gurschler hatte 2016 auch auf einer Kulturseite im Vinschgerwind auf den Wert des architektonischen Kleinods hingewiesen. Dann haben Ex-BM Andreas Tappeiner und Ex-Gemeindesekretär Georg Lechner mit einem Vorprojekt von Christa Mair und dem Planungszuschlag an die Bietergemeinschaft um Martin Stecher Nägel mit Köpfen gemacht. 2020 war Baubeginn und nach dem Regierungswechsel in Laas im Dezember 2021 Bauende. Mit demselben Elan haben sich die neue BMin Verena Tröger und die Sozialreferentin Elfi Kirmair um die Fertigstellung und um die Belebung des Doktorhauses gekümmert. Im März 2022 sind im Erdgeschoss die Kita-Kinder eingezogen, im Sommer 2022 konnte der Gemeidnearzt Markus Messner die Ambulatorien eröffnen. Der Sozialpsrengel und der Sanitätssprengel sind mit Hauskrankenpflege, Blutabnahme und Krankenpflege im „Doktorhaus“ vertreten. Die ehemalige Garage ist zu Toiletten für den nahe gelegenen Spiellatz umfunktioniert worden.
Die insgesamt 1,75 Millionen Euro sind also gut investiertes Geld. (eb)
Schräge Bühne - Theaterverein Schlanders
In Schlanders gibt es eine lebendige Theaterlandschaft. Allein in den Monaten Mai und Juni wurden von vier verschiedenen Theatergruppen vier ganz unterschiedliche Aufführungen geboten. Der Theaterverein Schlanders spielte Anfang Mai für Groß und Klein die bekannte Kindergeschichte „Peter Pan“. Lebendig und berührend war das Stück „Tagträume“ der Integrierten Volkshochschule, das in der Basis Vinschgau am 12. Mai aufgeführt wurde. Mitte Mai wurde in der Grundschule Schlanders das bekannte Kindermusical „Der kleine Tag“ von den Grundschülern aufgeführt. In der Sportzone Schlanders präsentierte das JUVI-Jugendtheater Vinschgau das Musical „Barfuß im Regen“. Am 16., 18. und 20. Juni unterhielt die „Schräge Bühne“ im Theaterverein Schlanders das Publikum mit verschiedenen Sketchen. Es sah aus wie eine improvisierte Theaterprobe, als die fünf Spieler:innen, zusammen mit dem Spielleiter Günther Vanzo in der Aula Magna der WFO auftraten. Auf der Bühne gab es nur 9 Stühle, 7 Stühle im Halbkreis hinten und 2 Stühle für die Spieler:innen vorne. Außerdem lag eine Tasche mit Kleidern und Theaterrequisiten auf der Bühne. Und dann ging es los. Der Spielleiter forderte zwei Spieler auf den ersten Sketch zu spielen: Der Lord und sein Butler John. Nach kurzen Besprechungen ging es zum zweiten Sketch: Der Graf, seine Geliebte, die Stallmagd, die Gräfin und der Diener Hans. Abwechselnd traten zwei, drei oder vier Spieler in den Vordergrund, legten sich eine Perücke an, eine Kutte oder ein Jackett und spielten. Die anderen saßen auf den Stühlen im Hintergrund. Die weiteren Sketche: die Jungbauernwachküsserin, die Operndiva Olga, Alice, das Freudenmädchen aus Berlin und der Freier vom Land, der Professor und der Doktor und ihre Zeitungen, sowie Romeo und Giulia, die Verliebten, die von Fra Lorenzo getraut wurden. Außerdem gab es noch zwei Lieder über das wichtigste Accessoire des modernen Menschen: das Handy. Es war insgesamt eine recht unterhaltsame und bunte Abendveranstaltung. (hzg)
Schlandersburg/Konzert - Es fielen ein paar Regentropfen, das Wetter war unsicher und deshalb wagte man es nicht im Innenhof der Schlandersburg aufzutreten. Das Konzert musste in den Bibliotheksraum der Schlandersburg verlegen werden. Dort war alles bis auf den letzten Platz besetzt, als die fünf Bandmitglieder von „Opas Diandl“ ihr erstes Stück spielten. Seit 15 Jahren gibt es die Gruppe, seit dieser Zeit begeistert sie Jung und Alt mit ihrer lebendigen und erfrischenden Musik. Präsentiert wurden alten Melodien mit eigenen Interpretationen, sanfte und schrille Töne und nachdenkliche Texte. Ist es Volksmusik, Rock Pop, Klassische Musik oder eine Mischung aus allem? Ganz sicher ist es eine schwungvolle Musik, voller Energie und Spielfreude. Die fünf Profimusiker spielen mehrere Instrumente, sie singen und jodeln, dass es eine Freude ist. „Strömen“ heißt das neue Programm des Quintetts aus Südtirol/Vorarlberg. Nach der Pandemie bedingten Zwangspause soll alles strömen, schweben und pulsieren: das Blut, die Melodien, die Rhythmen und die Wörter. Gespielt und gesungen wurden alte und neue Lieder: „Mit dir bei mir“, „In di Berg bin i gearn“, „Blattl im Wind“, „Sternenmeer” und andere Lieder über die Liebe, das Leben und die Musik, großteils aus der Feder von Thomas Lamprecht, dem Gitarristen der Band. Markus Prieth ist der Bandleader und Erzähler, der gerne zum Mitjodeln animiert, das Publikum mit seinen Sprüchen einheizt und herausfordert. Es wirkt alles so leicht und unbeschwert, wenn Veronika Egger auf der Geige eine Melodie anstimmt und zu singen beginnt, die anderen mitspielen und Jan Langer mit seinen Trommeln und Löffeln einstimmt. Matthias Härtel spielt auf einer Nyckelharpa, ein Streichinstrument aus Schweden, auch Schlüsselfidel oder Schlüsselgeige genannt. Es war ein unterhaltsamer und bewegender Abend. Ein gelungener Auftakt zu den Schlandersburger Sommerkonzerten, die am 25. Juli beginnen und jeweils am Dienstag zu stimmungsvoller Musik verschiedener Gruppen einladen. (hzg)
Kolping im Vinschgau - Nach dem Schrecken des 2. Weltkrieges brauchte es viel Zeit, bis die Wunden des Krieges geheilt waren. Die Völker und die Menschen waren einander fremd geworden und misstrauten einander. Im Kolpingwerk bestanden über den Kolping Generalrat zwar Kontakte zu den einzelnen noch verbliebenen Kolping- Verbände in Europa, aber die echten Begegnungen, über die Grenzen hinweg, fehlten.
Der damalige Schweizer Zentralpräses Josef Eberli hatte diese Lage erkannt und startete mehrere Initiativen, um das internationale Miteinander wieder zu beleben. So rief er 1968 unter anderem zum ersten Internationalen Friedensmarsch auf. Kolpinger aus der Schweiz, Deutschland und Luxemburg trafen sich in Sachseln, dem Wirkungsort von Bruder Klaus. So finden nun seit 1968 jährlich diese Kolping Friedenswanderungen statt. Heuer die 54. Wanderung in Aschendorf/Papenburg im Emsland(D) vom 18.-21. Mai unter dem Motto: Tu das Gute, suche den Frieden.
Der erste Tag stand im Zeichen der Hoffnung, der zweite Tagesimpuls zum Thema Liebe und Frieden. Menschen haben Hunger nach Zuspruch, Nähe und Geborgenheit und vor allem nach einem Lächeln. Teilen wir ein Lächeln, um die Einsamkeit in Gemeinschaft zu wandeln, so der Auftrag. Keiner soll zurückbleiben, wir schauen was der andere braucht! Kolping kann Vorbild sein.
Mit dem Dank an die Organisatoren wurde zur nächsten, 55. Friedenswanderung, nach Timisoara in Rumänien vom 9.- 12. Mai 2024 eingeladen.
Otto von Dellemann
Kastelbell - Es gibt Vinschger Weine, die durchaus mit großen Weinen mithalten können“, sagt Sonya Egger Trafoier vom Sterne Restaurant Kuppelrain. Die Sonya muss es wissen, denn sie ist die erste Frau Italiens, die mit dem Michelin Sommelier Award 2022 Italy ausgezeichent worden ist. Überzeugt davon, dass die Vinschger Weine eine große Bühne und eine gute Präsentation verdienen, hat Sonya Egger Trafoier gemeinsam mit dem Tourismusverein Kastelbell-Tschars mit Präsident Manfred Prantl und mit Direktorin Priska Theiner für heuer die „Vinschger Weinpräsentation“ in Schloss Kastelbell organisiert. Am 2. Juli werden rund 20 auserlesene Weine von Winzern zwischen Partschins und Schluderns im inspirierenden Ambiente von Schloss Kastelbell auf eine Verkostungs-Bühne gebracht. Sonya ist als ausgesprochene Wein-Netzwerkerin bei vielen Vinschger Weinbauern auf großes Interesse gestoßen. Mit Peppi Tischler, dem langjährigen Freund des Kuppelrain und im Besonderen von Sonya Egger Trafoier, konnte der südtirolweit bekannte und beliebte Karikaturist gewonnen werden, die Einladungskarte zu gestalten und Tischler wird im Schloss mit vielen anregenden Karikaturen die Weinpräsentation begleiten. Für bodenständige und traditionelle Küche wird das Stadlgut in Tarsch sorgen. Schloss Kastelbell eignet sich aus zweierlei Gründen hervorragend für die Weinpräsentation. Kastelbell-Tschars ist Zentrum des Weinbaus im Vinschgau und in der Vergangenheit sind entscheidende Impulse für die Hebung der Weinqualität von Kastelbell und von Galsaun ausgegangen. Von 1983 an wurde 28 Jahre lang die „Vinschger Weinkost“ veranstaltet, bis diese sich 2011 „verlaufen“ hatte. Mehr als 10 Jahre gab es keine Weinkost mehr und damit, mit Ausnahme der Rieslingtage in Naturns, keine wirkliche Bühne mehr für die Vinschger Weine, die sich, wie eingangs erwähnt, durchaus mit großen Weinen messen können. Das soll mit der 1. Vinschger Weinpräsentation nun anders werden.
CD-Neuerscheinung - Ein Musikalbum zu veröffentlichen, bedeutet größte Anstrengung. Neben musikalischer Professionalität sind gute Kontakte gefragt, außerdem kostet eine Studioaufnahme eine Menge. Die Sängerin ElisaLeen hat es auf eigene Faust gewagt und einen Befreiungsschlag in der Form ihres Debütalbums hingelegt. Im Stil der deutschen Popmusik gießt sie ihre Liedkunst aus tiefen Emotionen, die sie zu persönlichen Botschaften wie Selbstverwirklichung oder Selbstakzeptanz führen. „Lass uns anfangen zu leben“ heißt es im ersten Titel, der Türöffner ist für die „Neuen Kapitel“, die die Künstlerin aufgemacht hat. In manchen Songs verweist sie kraftvoll auf sich („Hausverbot“, „Bye bye Rückbank“, „So wie du bist“), andere betonen die verletzlich-zärtliche Seite („Wildes Herz“, „Sommerregen“, „Herz aus Glas“, „Mein Wegbegleiter“). Gitarrensound, Piano und Schlagzeug-Beats schmiegen sich um die Songherzen, manchen verleihen sie pochenden Nachdruck.
Mit ihrem beachtlichen Stimmumfang verschafft sich ElisaLeen schon länger Gehör. Viele kennen die Musikerin aus St. Valentin auf der Haide, die immer mit Hut auftritt, nun auch aus „Toms Kellershow“ auf Rai Südtirol. In der Fernsehsendung hat sie von ihrem Durchhaltevermögen erzählt und ihre Lieder präsentiert. Obwohl sie die motivierende Gute-Laune-Seite von Musik vorziehe, enthält das Album von ElisaLeen auch einen zeitkritischen Song: „Still“ ist ein Anti-Kriegslied. Es erzählt von einem zerbombten Zuhause und einem zwingenden Abschied.
Das Release-Konzert hat neulich im CulturForum in Latsch stattgefunden. Gemeinsam mit ihrer Band, die aus Leonhardt Kinzel, Thomas Ebner, Dominik Told, Chris Kaufmann und Michael Gschliesser besteht, hat ElisaLeen ihrer Fangemeinde „Neue Kapitel“ und einige Coverversionen vorgestellt. Ein Duett sang sie mit Schw4rz, der Sänger und Gitarrist aus dem Passeiertal war zuvor als Vorband aufgetreten. Für ElisaLeen sei mit dem Album ein Traum in Erfüllung gegangen, der sie schon seit Kindesbeinen begleite. Sie wünsche sich nun, dass ihre Musik, an der sie seit 2021 gearbeitet hatte, viele Menschen erreiche und berühre. Wer neugierig auf die elf eingängigen Songs (+ Bonustracks) ist, kann sich auf den online Musikplattformen umhören oder auf www.elisaleen.com die CD bestellen.
Maria Raffeiner
Schlanders/Informationsabend - Frauen verdienen nicht nur rund 17 % weniger als Männer, auch die Renten sind mit durchschnittlich 775 Euro nur rund halb so hoch wie jene der Männer. Deshalb ist die Sozial- und Familienlandesrätin Waltraud Deeg seit Jahren im Lande unterwegs, um über die finanziellen Unterstützungen durch den Staat, die Region und das Land zu informieren und vor allem die Frauen darauf aufmerksam zu machen, sich um die eigene Rentenvorsorge zu kümmern. Beim Informationsabend „Mami sorgt vor“, im Rahmen des Familienmonats Mai der Marktgemeinde Schlanders, berichtete am 15. Mai die Landesrätin über das neue staatliche Kindergeld (Assegno unico), auch Einheitsscheck genannt. Bis zum 21. Lebensjahr erhalten Eltern pro Kind und Monat je nach Einkommen und Vermögen zwischen 54,10 und 189,20 Euro. Um das Geld zu beantragen, muss eine ISEE Erklärung (Indikator der Einkommens- und Vermögenslage) auf der Seite des INPS oder über ein Patronat gemacht werden. Bis zum dritten Lebensjahr erhalten Eltern zudem und unabhängig vom Einkommen das Landesfamiliengeld in Höhe von 200 Euro pro Kind und Monat. Außerdem gibt es unter bestimmten Voraussetzungen vom Land das „Familiengeld+“ von 400 bis zu 800 Euro monatlich. Neben dem staatlichen Kindergeld gibt es das Landeskindergeld bei einem ISEE-Wert unter 40.000 Euro. Für Frauen mit geringem Einkommen, die ein Kind geboren, adoptiert oder in Pflege genommen haben, gibt es ein staatliches Mutterschaftsgeld, das einmalig ausgezahlt wird. Im Jahr 2023 beträgt dieser Betrag insgesamt 1.917,30 Euro. Außerdem gibt es den Kita-Bonus von max. 3.000 Euro pro Jahr bei einem ISEE-Wert unter 25.000 Euro und 1.500 Euro pro Jahr bei einem ISEE-Wert über 40.000 Euro. Große Änderungen gibt es durch die Rentenreformen der letzten Jahre. Seit 1. Jänner 1996 gibt es die beitragsbezogene Rentenberechnung, d.h. der Pensionsbetrag wird auf die eingezahlten
Beträge berechnet. Da viele Frauen vor allen in Erziehungs- und Pflegezeiten keine Löhne erhalten und deshalb auch für die Rentenvorsorge keine Beiträge einzahlen, gibt es entsprechende Beiträge der Region in Höhe von 2.000 bis zu 9.000 Euro pro Jahr. Informationen dazu gibt es bei allen Patronaten und bei der Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung (ASWE) (hzg)
Stopp für Ortler Ronda!
Die Umweltschutzgrupe Vinschgau schließt sich den Forderungen des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz und von Mountain Wilderness an: Stopp für die Ortler Ronda!
Dass der Staatsrat die Entwicklung des Skikarussells Ortler Ronda in Sulden gestoppt und damit den rekurrierenden Umweltorganisationen Recht gegeben hat, wird von der Umweltschutzgruppe Vinschgau begrüßt. Nun soll auch die Landeregierung Farbe bekennen und diesem nicht mehr zeitgemäßen Projekt endgültig eine klare Absage erteilen.
In Zeiten von Klimawandel, Abnahme der Schneesicherheit und stagnierenden Skifahrerzahlen kann die Lösung nicht heißen: Immer höher und größer!
Schnee wird in den Alpen zunehmend ein kostbares, rares Gut: Gletscher schmelzen, die Schneefallgrenze steigt, zudem verringert sich die Dauer der Schneebedeckung insgesamt.
Doch für die Projektbetreiber scheint der Klimawandel ein vernachlässigbares Übel zu sein. Anstatt nach alternativen Konzepten zu suchen, rüsten sie auf, modernisieren, erweitern.
Nachhaltigkeit bleibt leere Floskel
Bei der flächenhaften Ausbreitung des Skigebietes kommen naturbelassene Abschnitte arg unter die Räder. Die Errichtung der neuen Seilbahn zum Hintergratkopf und der Bau einer neuen Skipiste würde die Moräne unter der Hintergratspitze unwiederbringlich zerstören. Dass damit der Lebensraum für Steinadler, Bartgeier und Schneehühner zerstört würde, kümmert die Projektbetreiber anscheinend wenig. Stattdessen wird versucht mit dem Schlagwort „autofreies Sulden“ dem Projekt ein Nachhaltigkeitsmäntelchen umzuhängen. Allerdings besteht die Verpflichtung ein „autofreies Sulden“ umzusetzen schon seit 2014, passiert ist bis heute nichts. Damit wird klar, dass dieses Argument ausgedient hat.
Wäre nicht die unberührte Natur ein weitaus größeres Kapital für nachhaltigen Tourismus?
Eva Prantl,
Umweltschutzgruppe Vinschgau
Zum Leserbrief von Hartmann Raffeiner
Die andere Seite des Arbeitsabends
Auch ich war einer dieser etwa 50 Naturnser, die im April beim Arbeitsabend zur Umgestaltung des Parkplatzes am Naturnser Rathaus dabei waren, und habe mit meinen eigenen Ideen und Meinungen mitgewirkt. Die Mehrheit hat sich konstruktiv und sachdienlich eingebracht und gemessen an der Bedeutung des Vorhabens wurden die Themenschwerpunkte sinnvoll gesetzt. Wir wurden vorab über einschränkende Gesetzesvorgaben informiert und haben daraufhin in Kleingruppen a 8 Personen darüber diskutiert, in welcher Form und mit welchem Ausmaß eine Umsetzung gewünscht wäre. Wir haben unser Meinungsbild schriftlich festgehalten, ein Gruppensprecher hat dieses allen vorgetragen und danach wurde, von Evi Keifl professionell moderiert, darüber gesprochen. Es ging um Verbauungsvolumen, Nutzungsvarianten, Tiefgarage, Finanzierungsmöglichkeiten etc. Man konnte sich mit einer Angabe von 0% auch gänzlich gegen ein mögliches Projekt positionieren. Die Ergebnisse und Ideen wurden von den Organisatoren festgehalten und im Nachgang systematisch kategorisiert. Alle Rückmeldungen wurden in Zahlen und Tabellen anschaulich und leicht verständlich aufbereitet. In weiteren Treffen wäre zu einem späteren Zeitpunkt angedacht gewesen, dem ersten „Brainstorming” dann eine deutlichere Fassung abzuringen. Alles in allem ein zweckmäßig organisierter Bürgerabend, mit einer weiteren Querschnittsanalyse zum Meinungsbild der lokalen Bevölkerung, wie man den zentralen Parkplatz vor der Gemeinde neu gestalten könnte. Den Hergang bis zu diesem Treffen mag ich in seiner Komplexität nicht ausreichend zu durchschauen, um mir dazu eine Meinung zu erlauben, aber der Arbeitsabend an sich war aus meiner Sicht sicherlich keine Farce. Auch als unpolitischer Bürger habe ich mich in die weitere Entscheidungsfindung eingebunden und ernst genommen gefühlt.
Gregor Schaller, Naturns
HAIKU zum Thema „Traditionen“:
Herz-Jesu-Feuer
aneinandergereiht
das Licht am Berg
©Helga Maria Gorfer, Schlanders
Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com
Psychologie
„Einfach genial der neue Job und die Kollegen“. So in etwa hört es sich an, wenn wir von etwas begeistert sind. Wir sind aufgeregt, gespannt und vielleicht sogar überrascht, insbesondere dann, wenn unsere Erwartungen übertroffen wurden. Begeisterung kann sich auf viele Bereiche des Lebens beziehen, auf die Arbeit, ein Hobby oder ein Projekt. Nehmen wir als Beispiel das Klettern: diejenigen, die dieser Sportart leidenschaftlich und mit viel Herzblut nachgehen, erleben die Begeisterung in vielen Facetten: die Vorfreude, den Enthusiasmus und die Hochstimmung, die ungemein motivierend sein können und die Leistungsfähigkeit steigern. Beim Klettern ist es die Faszination für die Bergwelt, die Bewältigung unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, der Austausch mit Gleichgesinnten, insbesondere der Flow, wenn man direkt am Felsen ist. All dies sorgt für gute Laune, wirkt inspirierend oder sogar ansteckend auf andere und man möchte am liebsten gar nicht mehr damit aufhören.
Mit der Aufregung, dem schnellen klopfenden Herzen und den Erfolgserlebnissen verspüren wir Selbstwirksamkeit. Die Welt mit ihren Möglichkeiten scheint grenzenlos und wir schwimmen in beinahe kindlicher Begeisterung. Die Passion für eine Sache geht mit dem Bedürfnis einher, sich entsprechend den eigenen Neigungen und Interessen auszudrücken und sich dabei mit dem Leben und Mitmenschen verbunden zu fühlen.
Verschreibt man sich allerdings ausschließlich einer Idee oder Sache, kann sich die Begeisterung ins Extreme steigern und den eigenen Blickwinkel einengen. Es gibt nur noch die eine „wahre“ Überzeugung, in der man aufgeht und sich mit Haut und Haaren engagiert. In der übersteigerten Form neigen wir dann zu einer Art Tunnelblick. Die Folge des unbedingten Dafür- oder Dagegenseins kann Abwertung oder sogar Ausgrenzung Andersdenkender sein.
Die Begeisterung als Triebfeder für eine Beschäftigung ist mit Maß und Ziel völlig in Ordnung. Zudem darf ich mich als Außenstehender an der Begeisterung anderer freuen, auch wenn ich dessen Motive nicht nachvollziehen kann. Dies ist glücklicherweise auch gar nicht nötig.
Elisabeth Hickmann
Systemische Therapie und Beratung (SG)
Tel. 333 269 0799
www.beratung-hickmann.it
Schlanders/Kulturhaus - Im Rahmen des Projekts „Bienen und Imkerei in Schlanders“, organisiert vom Imkerverein und dem Bildungsausschuss Schlanders, führte Franco Bernard, seit 20 Jahren Imker in Meran, das Publikum auf sehr unterhaltsame Weise durch die vielschichtige Welt der Bienen. Er erzählte u.a. von der Bienenzucht, den Bienenstichen, vom Bienenmuch, dem Bienensterben und Bienentanz. Es ist eine eigene Welt, eine eigene Wissenschaft. In Südtirol gibt es 3.000 Imker, die rund 40.000 Bienenstöcke haben und jährlich rund 520 kg Honig produzieren, d.h. für jeden Südtiroler rund 1 kg Honig. Der Imkerverein Schlanders hat laut Obmann Marcel Schwarz derzeit 72 Mitglieder und rund 700 Bienenvölker. Der Vater der Bienenzucht in Südtirol ist der „Bienenmuch“. Pater Romedius Girtler, bekannter als „Bienenmuch” wie sein gleichnamiges Buch, verwendete eigene Bienenstöcke. Bernard erzählte von der Biene Maja, dem Fleiß der Bienen und der Biene als Logo einer Bank. Er berichtete von der wichtigen Rolle der Bienen als Bestäuber und nannte das berühmte Zitat von Albert Einstein aus dem Jahre 1949: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“ Der Dienst der Biene ist für Natur und Mensch wichtig und mittlerweile sogar ein lohnendes Geschäft geworden: Farmer bezahlen in den USA Imker dafür, dass sie ihre Bienenvölker in die Nähe der Felder bringen und dort ausschwärmen lassen. Es gibt rund 500 Wildbienenarten in Südtirol. Als Honigbiene wird hauptsächlich die Carnica, auch Kärntner Biene genannt, verwendet. Außerdem gibt es die Buckfastbiene und besonders in Italien die Ligustica, die italienische Biene. Bernard erzählte über den Bienensex, von Königinnen, Arbeiterinnen und Drohnen, vom Bienentanz und Schwänzeltanz, den Stockbienen und Sammelbienen und meinte, dass der Bienenstaat doch keine ideale Staatsform ist. Durch die Globalisierung, das Ausbringen von Pestiziden und durch den Verlust von Lebensräumen kommt es zum Insektensterben und Bienensterben. Die Varroamilbe vernichtet viele Bienenvölker. (hzg)
Vinschgau/Latsch - Mit der Prämierung der Gewinner:innen hat die hds-Aktion „do lebi do kaf i“ kürzlich in Latsch einen vorläufigen Höhepunkt erfahren. Mit großer Freude und mit Genugtuung über den Erfolg der Aktion überreichte hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser die Einkaufsgutscheine an die ausgelosten Gewinner:innen und zwar 13 Mal (je einen Preis für jede Gemeinde im Vinschgau) je 200 Euro und den Hauptpreis einen 2.000 Euro Einkaufsgutschein, den Günther Gurschler aus Laas ergattern konnte. Dagmar Thöni aus Graun, Magdalena Burger aus Taufers, Caroline Stecher aus Mals, Esrefa Zelihic aus Glurns, Rita Reinstadler Telser aus Schluderns, Eva Grassl aus Laas, Wally Telser aus Prad, Maria Luise Habicher und Kathrin Oberhofer aus Schlanders (weil sich in der Gemeinde Stilfs kein Betrieb an der Aktion beteiligt hatte), Petra Hillebrand aus Martell, Monica Galikova aus Latsch, Verena Tappeiner aus Kastelbell und Karl Josef Weithaler aus Schnals freuten sich über die 200 Euro Einkaufsgutscheine.
Die Botschaft, vor Ort einzukaufen, um die Orte lebendig zu halten, ist bei der Bevölkerung angekommen. „Wir müssen gemeinsam auf unsere Dörfer schauen“, sagte Dietmar Spechtenhauser. 106 Betriebe haben im Vinschgau bei der Aktion mitgemacht und mit mehr als 40.000 Coupons habe die Aktion eine tolle Resonanz bei der Bevölkerung gefunden, freute sich der Ausschuss des hds Vinschgau. Denn es gehe auch um das Erscheinungsbilde in den Dörfern, um Verkehrsvermeidung, um die Unterstützung der Vereine und vieles mehr. Mit großem Interesse mitverfolgt wurde die Prämierung vom neuen hds-Bezirksobmann des Burggrafenamtes Adi Erlacher. (eb)
Schlanders - Ruck-Zuck hat BM Dieter Pinggera die Gemeinderatssitzung in Schlanders am 8. Juni 2023 durchgezogen. Man habe sich entschieden, den Dringlickeitsbeschluss des Ausschusses vom Rat als 5. Bilanzänderung ratifizieren zu lassen. Vor allem die 140.000 Euro PNRR Geld für die Digitalisierung in der Gemeinde. Rund 200.000 Euro hat man dann für den Schlanderser Anteil an der Primärkabine in Goldrain vorgesehen. Etwas kniffliger war die Annullierung des Ratsbeschlusses 31/2022. Für den Bau der FF-Halle in Göflan hatten die Schlanderser 1 Million Euro vorgesehen. Den unterirdischen Teil solle, so der Plan, die Bezirksgemeinschaft gemeinsam mit dem Bau des Radweges übernehmen. Danach soll es eine Rückerstattung der Gemeinde geben. Durch die horrenden Preissteigerungen ist es nun anders gekommen. Die Vorzeichen drehen sich um: Die Gemeinde Schlanders wird nun den Radwegteil gemeinsam mit dem unterirdischen FF-Teil übernehmen und dann soll die Bezirksgemeinschaft ihren Anteil zurückzahlen. Nun ist die Projektsumme 1,9 Millionen Euro (davon 250.000 Euro Radweg).
Es gab zwar Allfälliges als Tagesordnungspunkt, den wollte Pinggera rasch übergehen, denn es war nach der Sitzung ein für mehr als zwei Stunden dauernder Workshop zum Gemeindeentwicklungsplan vorgesehen, mit Christoph Koch von rcm, der vor vielen Jahren Tourismusdirektor von Schlanders gewesen war.
Trotzdem gab es zu Allfälligem eine Wortmeldung von der SVP-GEmeinderätin Kunhilde von Marsoner. Marsoner wollte vom BM wissen, wie denn die Einladungen zu den Abenden zur Bürgerbeteiligung, den Kapuzineranger betreffend, hinausgegangen seien. Denn von den 5 geplanten Abenden seien bereits zwei abgehalten worden, die ganz schlecht besucht waren. Es würden alle Kanäle bedient, antwortet BM Pinggera. Jene, die bei den Bürgerversammlungen direkt ihre Mail-Adreassen abgegeben haben, seien direkt angeschrieben worden und zudem gebe es seit September eine kapuzineranger@schlanders.it Adresse, unter der sich alle Interessierten melden können.
Christian Tappeiner von der Süd-Tiroler Freiheit lieferte eine Erklärung dafür, dass sich immer weniger Leute bei den Abenden beteiligen. Der Moderator lasse nämlich keine andere Meinung zu und ignoriere Vorschläge. Die Leute haben deswegen die Lust am Mitdiskutieren verloren. (eb)
Schöneben - Gleich zum Saisonbeginn fand in Schöneben die Eröffnung des neuen Kinder- und Familientrail statt. Der neue Piz Trail schlängelt sich auf einer Länge von 7 km mit 600 HM von der Bergstation der Schönebenbahn in Richtung Tal und ist somit der längste Flowtrail Italiens. Der neue Trail-Zuwachs auf den 3 Länder Enduro Trails in grüner Schwierigkeitsstufe (sehr leicht) führt besonders mühelos und verspielt durch den Wald, wobei er rasant, spannend und besonders naturschonend um die vielen Zirben- und Fichtenbäume herum angelegt wurde. Es gibt mehrmals die Möglichkeit zwischen dem Piz Trail und dem Schöneben Trail (rote Schwierigkeitsstufe) hin und her zu wechseln. Dadurch eröffnen sich neue Kombinationsmöglichkeiten und ein behutsames Herantasten an größere Herausforderungen wird, Step by Step, ermöglicht. Als besonderes Highlight fand ein Kids Race auf dem neuen Piz Trail statt, wo die Nachwuchsbiker des ASV. Vinschger Oberland rund um Trainer Waldner Marcel, junge Biker der Region, aber auch Gäste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihr Können unter Beweis stellen konnten.
Gemeinsam mit dem Planer Stefan Falkeis, den Vertretern der Schöneben AG, der Ferienregion Reschenpass, den Partner von Nauders und allen Beteiligten wurde auf das neue touristische Angebot angestoßen.
Die Sozialsprengel Mittel- und Obervinschgau laden am Freitag, den 23. Juni ab 16.30 Uhr zu einem großen Dankesfest bei einem gemeinsamen Abendessen alle Freiwilligen der Sozialdienste ein. Eine schöne Geste der Dankbarkeit.