Ausgabe 8/2023

Ausgabe 8/2023 (64)

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Burgeis - Bischof Ivo Muser hat am 16. April der Burgeiser Pfarrei eine Pastoralvisite abgestattet. Er werde sich nicht in die Angelegenheiten der vom Kloster Marienberg inkorporierten Pfarrei einmischen, versprach er den Burgeisern. Der Vinschgerwind hat die Gelegenheit der Pastoralvisiote für ein Interview nutzen dürfen.

Vinschgerwind: Eure Exzellenz, ist Musik für Sie entspannend? Welche Musik bevorzugen Sie?
Bischof Ivo Muser: Ja, eindeutig. Entspannung hat mit Freude, auch mit Erholung zu tun. Ich höre sehr gerne Musik entsprechend der Zeit, in der wir sind. Weihnachtsmusik zum Beispiel, festliche Musik an einem Festtag, getragene Musik in der Karwoche. Das hilft mir sehr, in Stimmung zu kommen oder meine Stimmung zum Ausdruck zu bringen. Mit Musik hab’ ich Freude.

Vinschgerwind: Musik ist also für Ihre geistige Regeneration wichtig. Wie halten Sie sich körperlich fit?
Bischof Ivo Muser: Ich war nie und bin kein Sportler. Sport war auch nicht mein Lieblingsfach in der Schule. Ich hatte lieber die Sprachen, Geschichte, Geografie oder Philosophie. Was ich aber gerne mache, ist ein schneller Spaziergang. Anstelle des Mittagsschläfchen mache ich lieber einen Spaziergang. Auch Wanderungen liebe ich. Alles, was mit Gehen zu tun hat, das geht gut, da bin ich immer noch gut beinander. Sonst bin ich kein großer Sportler. Bergwanderungen im Sommer sind sehr erholsam.

Vinschgerwind: Was bereitet Ihnen große Freude?
Bischof Ivo Muser: Freude bereitet mir die Begegnung mit Menschen. Einen Bischof braucht es nur für die Menschen, für das Volk Gottes. Alles, was mit Menschen zu tun hat, ist das Sensibelste, manchmal auch das Komplizierteste, aber sicher auch das Wertvollste. Über Strukturen, über Herangehensweisen usw. kann man diskutieren. Aber Menschen sind durch nichts zu ersetzen. Ich kann nicht sagen, dass mich Menschen müde machen. Natürlich bin ich auch ab und zu müde. Das ist normal. Ich bin sehr dankbar, wenn ich Menschen begegnen kann und ich erlebe oft, dass Menschen Vertrauen zu mir haben. Das hat nicht nur mit meiner Person, sondern auch mit dem Amt zu tun. Ich bemühe mich, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen.

Vinschgerwind: Welche Ängste und Sorgen beschäftigen Bischof Ivo?
Bischof Ivo Muser: Das Gesicht der Kirche ist dabei, sich grundlegend zu verändern. Es ist ein großer Umbruch im Gange. Viele Anfragen an die Kirche, ein Hinterfragen der Kirche, Kritik an der Kirche: Das macht mir aber nicht so sehr Sorgen. Was mir Sorgen bereitet, ist ein zunehmender Individualismus. Auch dass die Glaubensvorstellungen sehr bunt, gegensätzlich und selbstbezogen geworden sind. Oft frage ich mich sogar: Wollen wir noch Christen sein und bleiben? Aber ich will keineswegs alles schlecht reden...

Vinschgerwind: ...jeder formt sich seinen eigenen Glauben?
Bischof Ivo Muser: Genau. Das Problem dabei ist, dass die eigene Sicht der Dinge sehr schnell verabsolutiert wird. Glaube ist persönlich, aber nicht individualistisch. Das ist ein großer Unterschied. Jeder kann und soll einen persönlichen Zugang zum Glauben haben, aber immer im Bewusstsein, dass ich die anderen brauche. Andere korrigieren mich, relativieren mich, fordern mich heraus. Ich habe oft den Eindruck, dass der eigene Standpunkt, der eigene Zugang, die eigenen Erfahrungen sehr schnell zur Norm erhoben werden. In dieser Haltung bekommt es Gemeinschaft schwer. Gemeinschaft hat zu tun mit Hinhorchen, sich etwas sagen lassen, mit Federn lassen, mit Kompromissen. Ohne Gemeinschaft sind wir einsam und kreisen um uns selbst. Gemeinschaft ist Stütze, Halt und Orientierung.

Vinschgerwind: Wir befinden uns im Musikprobelokal der MK Burgeis. Welchen Verein würden Sie als Beispiel hernehmen, um Ihre Sicht zu verdeutlichen?
Bischof Ivo Muser: Bleiben wir bei der Musikkapelle. Die Musikkapelle braucht Leute, die ihr Instrument beherrschen. Aber das, was eine Musikkapelle ausmacht, ist das Zusammenspiel und die Symphonie. Ein einzelner kann und soll sein Instrument gut beherrschen, aber er darf das nicht übertreiben. Sonst stört er die Harmonie und bringt die Gemeinschaft aus der Kontrolle. Um das geht es. Selbstverständlich braucht es das Persönliche, aber es braucht auch die Symphonie. Oder anders ausgedrückt: Weniger Ich und mehr Wir. Nicht um das Ich abwerten zu wollen. Aber wenn wir nur mehr das Ich haben, bekommt es die Gemeinschaft schwer und löst sich unter Umständen sogar auf – auch zum Schaden des Ich. Das ist nicht nur eine gesellschaftliche Herausforderung, sondern auch eine kirchliche.

Vinschgerwind: Muss Kirche ihre Sprache verändern und anpassen?
Bischof Ivo Muser: Ganz sicher. Ich höre das oft und ich denke oft darüber nach. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Dissonanzen nur eine Sache der Sprache sind. Die Inhalte des Glaubens werden oft nicht mehr geteilt. Ich habe nicht selten den Eindruck, dass Menschen ihre individuelle, religiöse Sprache sprechen und dass so die eigenen Vorstellungen nicht mehr mit dem Glauben der Kirche übereinstimmen. Ich rede gerne mit den Leuten und habe nicht den Eindruck, dass sie mich sprachlich nicht verstehen. Aber wie gesagt: Die Glaubensinhalte und die Glaubensvorstellungen gehen heute oft weit auseinander.

Vinschgerwind: „Macht euch die Erde untertan und herrschet über die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels, über das Vieh und alles Getier...“ steht in der hebräischen Bibel in der Genesis. Diese Jahrhunderte lang tradierte Aufforderung geht angesichts des menschenverursachten Klimawandels in die Hosen...
Bischof Ivo Muser: Oder auch nicht. Man muss diese Aufforderung nur richtig verstehen. Für die Bibel ist der Mensch tatsächlich die Krone der Schöpfung und er trägt damit eine ganz besondere Verantwortung. Herrschen heißt nicht zerstören. Im Gegenteil - hegen und pflegen. Dass das Ganze außer das Lot gekommen ist, ist ohne Zweifel. Mir bereitet dieses „Immer mehr, immer weiter, immer schneller“ Sorge. Wir haben begrenzte Ressourcen und die sind mit den Forderungen nach mehr Wachstum auf allen Ebenen nicht vereinbar. Wir sägen am Ast, auf dem wir sitzen. So ist das „Herrschen“ bestimmt nicht gemeint!

Vinschgerwind: Gibt der Bischof diese Neuinterpreation an seine Priester für deren Predigten weiter?
Bischof Ivo Muser: Auf jeden Fall. Da ist ein starkes Bewusstsein gewachsen. Man sieht das an den zwei päpstlichen Enzykliken „Laudato sí“ und „Fratelli tutti. Die Verantwortung der Menschen als Krone der Schöpfung und Partner Gottes muss sich im Staunen zeigen, in Ehrfurcht, in Verantwortung, in Selbstbeherrschung. Wir dürfen nicht alles tun, was wir heute tun können. Das ist eine große Herausforderung – politisch und gesellschaftlich. In der bäuerlichen Bevölkerung war früher viel deutlicher die Beziehung zum Schöpfer und zur Schöpfung vorhanden. Es ist ein großer Trugschluss, zu meinen, dass wir aufgrund der Technik alles tun dürfen. Wir brauchen mehr Maß, Dankbarkeit und Verzicht.

Vinschgerwind: Themenwechsel: Sie sind Vorsitzender der „Kommission für Ökumene und interreligiösen Dialog“ der Regionalen Bischofskonferenz von Nord-Ost-Italien. Stimmen Sie den Überlegungen von Don Paolo Renner zu, eine Moschee in Bozen zu ermöglichen?
Bischof Ivo Muser: Ich habe gar nichts dagegen. Ich bekenne mich mit Überzeugung zur Religionsfreiheit. Religionsfreiheit heißt, dass die Menschen das Recht haben, ihre Glaubens-Überzeugung zu zeigen und zu praktizieren. Das drückt sich in jeder Religion in Gebäuden, in Gebetsräumen, in Festtagen, in Bräuchen usw. aus. Wir brauchen, gerade auch in der Begegnung mit Religionen, den Respekt füreinander. Wenn ich davon überzeugt bin, dass Religion etwas Gutes ist, und wenn mir die eigene Religion heilig ist, dann gestehe ich anderen zu, was ihnen heilig ist. Natürlich braucht es den Willen zur Gewaltlosigkeit, den Ausgleich, den Respekt, auch gesetzliche Regelungen. Für mich ist wichtig: Die eigene Religion mit Freude und Überzeugung leben, Identität im Eigenen haben und nur wenn ich eine solche Identität habe, bin ich auch fähig zum Dialog. Deshalb habe ich überhaupt nichts gegen eine Moschee.

Vinschgerwind: Sind halbleere Kirchen ein Anzeichen dafür, dass sich die Gläubigen von der Kirche abwenden oder dass die Sprache und die Botschaft der Kirche nicht mehr verstanden wird?
Bischof Ivo Muser: Wenn man die Menschen fragt, wird wohl von alldem etwas vorhanden sein.

Vinschgerwind: Darf ich das anders formulieren: Sie sind Jahrgang 62. Viel auseinander sind wir nicht. Wir sind eine Generation, in der das Kirchengehen eine Selbstverständlichkeit war, vielleicht war auch ein bestimmter Zwang vorhanden. Unsere Generation gibt diese Zwänge nicht mehr weiter.
Bischof Ivo Muser: Wir kommen tatsächlich aus einer Generation, in der der volkskirchliche Kontext sehr prägend war. Auch sozial prägend. Jene, die nicht in die Kirche gegangen sind, wurden eher als Außenseiter abgestempelt. So wichtig der gemeinsame Gottesdienst ist, wir dürfen den Glauben nicht darauf beschränken. Das gesamte Umfeld ist wichtig. Wo und wie kommen Kinder mit Religion in Berührung, wird zuhause über den Glauben geredet, beten Erwachsene mit ihnen, erleben sie an den Erwachsenen, was der Sonntag und unsere Festtage vom Glauben her bedeuten? Der Gottesdienst als gemeinschaftlicher Ausdruck des Glaubens muss eingebettet sein in die Erfahrung dieses Glaubens im Alltag. Wenn Glaube in meinem Alltag kaum mehr vorkommt, warum soll ich dann am Sonntag in die Kirche gehen? Wichtig ist, mit Kindern zu beten, sie zu segnen, ihnen den Glauben zu erzählen und die Welt des Glaubens zu erschließen. Mit Kindern darf man auch über die eigenen Zweifel, Sorgen und Enttäuschungen reden. Glaube hat mit allen Fragen des Lebens zu tun. Das macht ihn so kostbar.

Vinschgerwind: Es gibt Personalmangel im Gastgewerbe, im Handwerk und auch in der Kirche. Wie lautet Ihre Suche nach Personal, sprich nach Priestern?
Bischof Ivo Muser: Ob ein Slogan der richtige Weg ist? Ich habe nur die Möglichkeit, davon zu erzählen, was mir Glaube und Kirche bedeuten. Ich bin fest davon überzeugt, dass damit eine andere Qualität ins eigene Leben hineinkommt. Für mich haben Glaube und Kirche vor allem mit Hoffnung zu tun – im Leben, im Sterben und über diese Welt hinaus.

Vinschgerwind: Was war Ihre persönliche Erfahrung, den Weg ins Priestertum zu gehen?
Bischof Ivo Muser: Da hat es viele Mosaiksteine gebraucht. Mich hat diese Welt immer schon angezogen. Ich habe meine Mutter fast dazu gezwungen, mit mir in die erste Kirchenbank zu gehen, damit ich das Geschehen am Altar ganz aus der Nähe sehe. Mich hat niemand gezwungen Priester zu werden. Ich habe gespürt, dass das mein Weg ist. Wenn ich dazu nicht ja gesagt hätte, wäre mein Leben nicht in die richtige Richtung gegangen. Das spüre ich bis heute. Ich bin seit 36 Jahren Priester, ich würde es heute, trotz stark geänderter Bedingungen, noch einmal tun. Für diese Überzeugung bin ich sehr dankbar.

Vinschgerwind: Wir haben von Kindern geredet, von Erwachsenen. Wenn Sie sich im Telegrammstil an die Jugend wenden, was rufen Sie der Jugend zu?
Bischof Ivo Muser: Habt Mut und Hoffnung! Ich kenne Jugendliche, die Angst vor der Zukunft haben. Wegen der Umweltproblematik, wegen des Krieges in der Nähe, weil Beziehungen so brüchig geworden sind. Traut euch etwas zu. Ihr habt kostbares Potenzial. Stellt nicht nur die Frage: Was macht mir Spaß, wie komme ich leicht und ohne Mühe über die Runden? Sondern: Wie kann ich mit dem eigenen Leben beitragen, dass auch das Leben anderer Menschen gelingt? Die beste Werbung für junge Menschen sind junge Menschen, die sich einbringen und einsetzen – mit Mut und Hoffnung. Über die Jugend sollte man nicht schimpfen. Viel wichtiger ist es, dass wir Jugendlichen etwas zutrauen und dass wir sie nicht allein lassen. Meine Sorge sind nicht die Jugendlichen; das Denken, Reden und Verhalten von manchen Erwachsenen schon.

Interview: Erwin Bernhart

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Vinschgau - Der SVP-Bezirk Vinschgau hat kürzlich seine zwei Spitzenkandidaten für die Landtagswahlen gemäß SVP-Statut gewählt. Eine Wahl „per akklamationem“ kam nicht zustande - die 33 im Schlanderser Gamperheim anwesenden Stimmrechte kamen in geheimer Abstimmung zum Einsatz.

von Erwin Bernhart

Der SVP-Bezirksobmann Abi Plangger gab sich wahlkämpferisch: Der LH und der Landesrat Bessone sollen in den Vinschgau kommen, und die genauen Pläne für das Schülerheim in Mals vorstellen. Auch müssen Achhammer und Bessone kommen, um die Tiefbauhalle in Schlanders dingfest zu machen. Beides soll innerhalb Juni passieren. „So geht’s nimmer“, schimpfte Plangger, „die Bozner müssen den Vinschgau schon ernst nehmen.“ Mit den Genagelten wolle er nach Bozen gehen und einige Dinge vor den Wahlen endlich auf Schiene bringen, beim Nationalpark, beim der Gesellschaft für das Joch, beim Krankenhaus, beim Gewässerschutzplan. All diese Forderungen sollen, so fordert es Plangger, noch vor den Wahlen über die Bühne gehen. Beim Schnellbus nach Landeck wolle man dranbleiben.
Mit Sepp Noggler und Verena Tröger, so Plangger, seien zwei bindende Kandidaten für den Vinschgau übriggeblieben. Die hohen Träume für eventuelle Vorwahlen musste man wegen der Absagen vorgeschlagener Kandidaten begraben. Nun seien diese Kandidaten nach SVP-Drittelstatut offiziell zu wählen. Nach kurzen Selbstvorstellungen der Musiklehrerin und amtierenden BMin von Laas Verena Tröger und des Regionalratspräsidenten Sepp Noggler kam die Diskussion auf mögliche Wahlmodi. Der mehrmals geäußerte Vorschlag, vom Goldrainer Ortsobmann Harald Stampfer vehement und von Karl Pfitscher vertreten, dass man die beiden Kandidaten „per akklamationem“ wählen und damit beiden und der SVP-Basis ein starkes Signal der Einheit senden solle, wurde dagegen vom neu gewählten Ortsobmann von Langtaufers Peter Eller mit seinem Einspruch versenkt. Man wolle doch seine mühsam erarbeiteten Stimmrechte einsetzen. Auch die Tauferer BMin Roselinde Gunsch sprach sich für den Gebrauch der Stimmrechte aus. Wenn sich eine Ortsgruppe oder ein Stimmrecht gegen die Akklamation ausspricht, muss laut Statut geheim gewählt werden. Also nix mit Akklamation.
Von den insgesamt 43 Stimmrechten im Bezirk Vinschgau waren 33 am 4. April in Schlanders anwesend und es gab dann ein Stimmensplitting: 21 Stimmrechte gingen an Verena Tröger, 12 Stimmrechte an Sepp Noggler. Vielleicht kommt mit David Frank noch ein junger Kandidat über die Junge Generation hinzu.
In Arbeitsgruppen zogen sich dann die Obleute zurück, um diverse Themen als Wahlkampfthemen aufzubereiten.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

In weniger als drei Monaten ist es wieder soweit: Tausende Läuferinnen und Läufer kommen in den Vinschgau, um am Reschenseelauf, der am 15. Juli stattfindet, und am Stilfserjoch Stelvio Trail Run – ehemals Stelvio-Marathon - der nur eine Woche später am 22. Juli ausgetragen wird, teilzunehmen. Beide Events haben sich in den vergangenen Jahren einen Namen im In- und Ausland gemacht und lockten bisher zahlreiche Athleten aus ganz Europa ins Land.

Von Sarah Mitterer

Der Reschenseelauf gehört seit über 20 Jahren zu den Fixterminen im Südtiroler Laufkalender. Die Veranstaltung, die bereits zum 23. Mal ausgetragen wird, erfreut sich seit jeher an großer Beliebtheit und gehört zu den schönsten Laufevents des Landes. Nicht nur für Profiläufer, sondern auch für Hobbyläufer aus nah und fern ist die Teilnahme an diesem einzigartigen Lauf ein Traum. Gestartet wird vor der märchenhaften Kulisse des versunkenen Turms in Graun. Die Teilnehmer müssen eine Strecke von 15,3 Kilometern – 80 Prozent davon läuft man auf Asphalt - zurücklegen. Neben dem Hauptlauf kann man auch heuer wieder am „Just for Fun“ Lauf teilnehmen, bei dem man ohne Zeitmessung getreu dem Motto „Dabei sein ist alles“ antreten kann oder am Bewerb der Nordic-Walker. Außerdem wird ein Rennen für Handbiker ausgetragen werden. Für Kinder findet erneut der Apfel-Lauf statt. Neben dem sportlichen Aspekt lockt auch das Rahmenprogramm mit der EXPO-Ausstellung und einem Bauernmarkt viele Menschen an den Reschensee. Zudem wird im Festzelt eine Musik- und Lichtershow organisiert.
Nur eine Woche später – am 22. Juli - steht der Stelvio-Marathon, der nun den Namen Stilfserjoch Stelvio Trail Run erhalten hat, auf dem Programm. Bei diesem Lauf gilt es eine Strecke von 21 Kilometern und 2100 Höhenmeter zurückzulegen. Gestartet wird in Prad am Stilfserjoch, der Weg führt die Teilnehmer durch Stilfs, vorbei an der Prader Alm und der Furkelhütte über den Goldseeweg zum Ziel bei der Dreisprachenspitze auf 2.845 Metern. Am Rennen dürfen nicht nur Profis starten, sondern es gibt auch wieder eine Kategorie für Hobbysportler (Just for Fun) und Wanderer (Marsch).

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Das Day Hospital am Krankenhaus Schlanders hat sich über zwei Jahrzehnte zu einer wichtigen ambulanten Einrichtung entwickelt, die vor allem für die Verabreichung von Therapien für Tumorpatienten verantwortlich ist. Ein kompetentes, interdisziplinäres Team steht täglich für das Wohl der Patienten im Einsatz.

von Angelika Ploner

20 Jahre sind vergangen, seit im April 2003 das Day Hospital am Krankenhaus Schlanders seinen Betrieb aufgenommen hat. Das Day Hospital, zu deutsch Tagesklinik, ist jene Einrichtung, die vor allem Menschen mit einer Tumorerkrankung im ganzen Krankheitsprozess begleitet. Von Anfang an betreut wurde die ambulante onkologische Einrichtung von Susanne Pragal, die heute zusammen mit Irene Vonmetz das Day Hospital leitet. Zur Seite steht den beiden Ärztinnen ein kompetentes, interdisziplinäres Team, das aus Krankenpflegerinnen, Diätistin, Psychologin und Sozialassistentin besteht.
Schwerpunktmäßig werden die onkologischen Patienten mit verschiedenen Therapieformen betreut, verabreicht werden jedoch auch Transfusions- und notwendige Infusionstherapien für andere Fachbereiche.
Das Day Hospital am Krankenhaus Schlanders umfasst mehrere Behandlungsplätze im Erdgeschoss und ist so organisiert, dass es mit dem ersten Patienten um 7 Uhr öffnet und mit dem letzten schließt.
Die Vinschger Tumorpatienten werden im Day Hospital umfassend betreut. Nach der Diagnosestellung wird die Behandlung in einem interdisziplinären Team, dem Tumorboard, besprochen und festgelegt. Das Tumorboard besteht aus Onkologen, Pathologen, Radiologen, Strahlentherapeuten und – je nach Tumorart – chirurgischen Disziplinen aus der ganzen Provinz. Durch die Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen und das dadurch gebündelte Fachwissen, soll die bestmögliche Therapieform für den jeweiligen Patienten garantiert werden.
Nach kurativer Behandlung werden die onkologischen Patienten fünf Jahre lang in der sogenannten „Follow-up“ Phase begleitet und kontrolliert.
Die Palliativbetreuung für Menschen mit unheilbaren onkologischen Krankheiten dient der Verbesserung der Lebensqualität, sprich der Symptomlinderung, welche sowohl mit tumorspezifischen als auch mit symptomorientierten Therapien erreicht werden kann.
„In allen Phasen der Begleitung des Patienten spielt die Kommunikation mit dem Patienten und den Angehörigen eine wesentliche Rolle“, sagt Susanne Pragal.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Glurns - Seit mehreren Jahren setzt sich das Arbeitskomitee „OK Palabir“ für den Erhalt der Palabirnenbäume in Glurns und Umgebung ein. Ob mit Schnittkursen, Hilfen beim Pflücken, Verkauf oder bei der Veredelung von Palbirnen, das OK Palabir steht gemeinsam mit mehreren Partnern den Besitzern der Bäume beratend zur Seite. Nun wurde mit dem „Generationenbaum“ eine neue Idee geboren, um generationenübergreifend die Zukunft der Bäume zu sichern.

von Ludwig Fabi

Da viele Palabir-Bäume im Glurnser Stadtgebiet schon sehr alt sind und ein Nachsetzen problematisch ist, entstand in der Arbeitsgruppe die Idee des „Palabir-Generationenbaumes“. Dabei wird auf schwach bzw. starkwüchsigen Unterlagen (Mostbirne/Quitte) eine Palabirne aufgepelzt, um anschließend als ortstypischer Jungbaum wachsen zu können. Diese Idee begeisterte Einzelpersonen, Familien, Freunde oder Paare (z. B. Opa und Enkel) aus Glurns und Umgebung. Gemeinsam mit dem Fachmann Dominik Greis vom „Sortengarten Südtirol“ wurden in der Winterruhe Palabirabäume in Glurns nach den Kriterien Baumgesundheit, Fruchtqualität und Fruchtgeschmack ausgewählt und passende Edelreiser entnommen. Am Veredlungstag im Frühjahr wurden Edelreis und Unterlage vom jeweiligen Baumbesitzer unter fachmännischer Aufsicht zusammengeführt („opelzt“), versorgt und etikettiert. Die Jungbäume wurden anschließend in einer Wiese („Reiseisen“ am alten Söleserweg) ausgepflanzt. Dieser Grund wurde freundlicherweise von der Gemeinde Glurns zur Verfügung gestellt. Zwei Jahre lang werden nun dort die Jungpflanzen betreut und können dann vom jeweiligen Baumbesitzer mitgenommen und ausgepflanzt werden. Zudem wurden bei einem Schulprojekt die fünften Klassen der Grundschule eingebunden. Sie erfuhren Interessantes über die großwüchsigen Bäume ihrer Stadt, lernten die Bedeutung von Unterlage und Edelreiser kennen und beteiligten sich am „Opelzn“ und Auspflanzen der Jungbäume. Auch sie können nun gemeinsam mit den übrigen neuen BaumbesitzerInnen den Wachstumsprozess eines Baumes beobachten und betreuen. „Was man kennt, schätzt man“ lautet der Leitgedanke dieser Aktion des OK Palabir, welches hofft, dass dann die zukünftigen Generationen am Obst- und „kulturellen“ Ertrag dieser Initiative teilhaben und in ihrem Sinne weiter tragen werden.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Tschars/Vinschgau - Matthias Bernhart aus Partschins bleibt für die nächsten drei Jahre Obmann des Vinschgauer Weinbauvereins. Er wurde bei der Jahresvollversammlung am 22. März 2023 in Tschars einstimmig wiederbestätigt.

von Magdalena Dietl Sapelza

Bestätigt wurden auch die beiden Obmann-Stellvertreter Elmar Luggin (Schluderns) und Hans Zagler (Mals), sowie die Vorstandsmitglieder Matthias Thoman (Kortsch), Florian Schönthaler (Schlanders), Martin Schuster (Vetzan), Reinhard Massl (Vetzan), Heiner Pohl (Kastelbell), Martin Gapp (Naturns), Gruber Andreas (Naturns) und Roland Fieg (Staben/Juval). Zu Rechnungsrevisoren sind Andreas Forcher (Kastelbell) und Reinhard Unterweger (Tschars) ernannt. Kooptiert ist Martina Kafmann vom Bezirksamt für Landwirtschaft in Schlanders. Bei der Versammlung blickte Bernhart s8 9155auf die vielen unterschiedlichen Aktivitäten des Vereins zurück. Ein Hauptaugenmerk galt der Aus- und Weiterbildung, die seit der Gründung des Vereins 1981 fester Bestandteil der Tätigkeit sind. Organisiert wurden beispielsweise ein Einkellerungsseminar, sechs Beratungsnachmittage mit Ulrich Pedri von der Laimburg, Flurbegehungen, Dorfverkostungen in Kastelbell, Vetzan, Kortsch und Naturns, bei denen rund 150 Vinschger Weine verkostet und besprochen wurden. Organisiert wurde eine Bezirksweinkost in Zusammenarbeit mit der Bauernjugend und im Spätsommer 2022 auch eine mehrtägige Lehrfahrt in die Wachau für Interessierte. Die rund 300 Mitglieder im Vinschgauer Weinbauverein von Partschins bis Schluderns bewirtschaften Weinberge auf einer Fläche von rund 80 Hektar. Sie können mittlerweile mit edlen, qualitativ hochwertigen Tropfen punkten, die dem internationalen Vergleich standhalten. Der Vinschger Weinpionier und langjähriger Obmann des Vereins, Leo Forcher, regte deshalb an sich dafür einzusetzen, dass das DOC-Gebiet, das derzeit Kastelbell, Latsch und Schlanders umfasst, erweitert wird. Höhepunkte 2023 werden die Lehrfahrt ins Cambratal im Spätsommer sein und die Blauburgundertage am 18. und 19. November im Hotel Sand in Tschars. Wie jede Vollversammlung war auch die jüngste kombiniert mit einem Fachvortrag. Pedri referierte über die Anwendung von Bentonit, einem Gesteinsmehl aus Mineralerde, das Eiweiß aus dem Wein bindet und für eine klare Konsistenz sorgt.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Naturns - Kurz vor Ostern trudeln in der Gemeinde Naturns drei Eingaben gegen den Gemeinderatsbeschluss - die Umgestaltung der Plaza, also den Parkplatzes in Rathausnähe in der Dorfmitte betreffend - ein. Die städtebauliche Umstrukturierung, so wie sie der Gemeinderat mit geschlossenem Stimmverhalten der SVP-Fraktion 11:6 beschlossen hat, stößt auf Widerstand. Peter Erlacher und Greti Raffeiner haben ihren Einwand am 6. und Elmar Karl Müller am 5. April in der Gemeinde deponiert. Nun wird sich der Gemeindeausschuss mit den Einwänden zu befassen haben.
Ein für die Gemeindeverwalter weniger leicht zu knackendes „Osterei“ ist zeitgleich in der Gemeindestube eingereicht worden: 17 Promotoren haben den Antrag auf ein „abschaffendes Volksbegehren“ gestellt. Damit soll den Naturnser:innen vorgelegt werden, ob der betreffende Gemeinderatsbeschluss annulliert werden soll. Eine Welle beginnt damit zu rollen, deren Potenzial spaltend und gerade für auf Volksmitbestimmung bedachte Gemeindeverwalter giftig sein kann. Im Gemeindestatut ist ein solches „abschaffendes Volksbegehren“ vorgesehen. Das Ganze kann sich aber ziehen, denn vorerst muss die Rechtmäßigkeit der Fragestellung usw. geklärt werden, um dann entsprechende Unterschriften sammeln zu können.
Offensichtlich ist es BM Zeno Christanell in der Ratssitzung vom 20. März wenig überzeugend gelungen, vor allem kritische Bürger davon zu überzeugen, dass noch gar nichts geplant sei. Dass man mit dem Beschluss für die „städtebaulichen Umstrukturierung“ nur die Rahmenbedingungen vorgegeben habe, innerhalb derer gemeinsame Überlegungen für eine Bebauung angestellt werden können.
Bei der Abstimmung war die Opposition geschlossen gegen den Beschluss, auch weil im Vorfeld Studien aufgetaucht sind, die eine doppelstöckige Tiefgarage und Gebäude von rund 9000 Kubikmetern visualisiert haben. „Die Geister, die ich rief...“ dürften der Gemeindeausschuss und BM Zeno Christanell kaum mehr los werden und der Teppich für eine aus Sicht des Gemeindeausschusses sachliche Diskussion ist mit dem Anrollen einer „abschaffenden Volksbefragung“ weggezogen.
Die SVP-Fraktion und der Ortsausschuss glauben aufgrund der Ergebnisse aus der Vision 2030+ den Volkswillen auf ihrer Seite. Man wird sich aber Gedanken machen müssen, ob man nicht doch einen Schritt zurückmachen sollte. Damit könnte der bereits eingeleitete Partizipationsprozess unbelastet durchgeführt werden. Richtungsentscheidend für die Ratsmehrheit werden wohl die Ergebnisse des ersten Arbeitsabends mit den Bürgern sein, der nächste Woche stattfinden wird. (eb)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Graun - Der Stausee in Graun ist so gut wie leer, Staubwolken werden aufgewirbelt, Bagger und Laster wuseln auf der Mohn-Oberfläche: Durch die Galerien huschende Autofahrer bot sich letzte Woche ein ungewöhnliches Bild am Reschensee. Die Baustelle ist eröffnet, das Zeitfenster kurz. Ziel ist es, eine Riesenmenge an Sand aus dem See am Ufer der Galerien aufzutürmen, um der neu zu errichtenden Umfahrungsstraße einen Untergrund geben zu können. Wegen des kurzen Zeitfensters - ein Teil soll heuer und ein zweiter Teil im nächsten Jahr umgesetzt werden - hat sich rund um das 20 Millionen Euro Projekt eine Bietergemeinschaft der Südtiroler Tiefbauer zusammenschließen müssen, um die eingeplante Zeit mit entsprechenden Anzahlen von Baggern und Lastern abarbeiten zu können. Unter dem Capogruppo Klaus Mair haben sich mit der Marx AG, mit der Brunner&Leitner GmbH, mit der Erdbau GmbH, der Hofer Tiefbau GmbH und mit der Karl Wieser OHG namhafte Tiefbauer aus dem ganzen Land am Reschensee versammelt. Die Logistik dürfte anspruchsvoll und herausfordernd sein. Die Gesamtkoordination liegt bei Umberto Simone von der Abteilung 10 Tiefbau, der Verfahrensverantwortliche ist Johannes Strimmer vom Amt für Straßenbau West, als Planer und Bauleitungsassistenz firmiert der erfahrene Siegfried Pohl. (eb)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Warum ist Selbstfürsorge wichtig?
Selbstfürsorge – der Begriff klingt in den Ohren vieler Menschen egoistisch. Wir sollen und wollen doch für andere da sein – für die Kinder, den Partner und Freunde, ihnen helfen und sie unterstützen. Allzu leicht gerät das eigene Ich dabei allerdings in Vergessenheit. Und das ist nicht nur schade, sondern auch gefährlich. Wer die eigenen Bedürfnisse immer wieder übersieht, wird irgendwann seelisch oder körperlich Schaden nehmen. Spätestens dann kann man auch für andere nicht mehr da sein. Denn eigentlich ist es ganz einfach: Nur ein glücklicher Mensch kann andere Menschen glücklich machen.

Wie stärkt Selbstfürsorge das Selbstbewusstsein?
Das Prinzip Selbstfürsorge bedeutet in der Psychologie, sich die Zeit für Dinge zu nehmen, die dem Einzelnen dabei helfen, gut zu leben und die seelische sowie körperliche Gesundheit zu verbessern. Selbstfürsorge hilft dabei, Stress leichter zu bewältigen und die Energie zu steigern.
Wer gut für sich sorgt, stärkt auch sein Selbstbewusstsein. Denn er bekommt das Gefühl, sein Leben im Griff zu haben. Natürlich gerät jeder Mensch immer wieder einmal in Situationen, in denen er an sich und seinen Fähigkeiten zweifelt – manchmal durchaus zu Recht. Im besten Fall lernt man aus den eigenen Fehlern und agiert beim nächsten Mal anders. Wer jedoch generell mit einem geringen Selbstwertgefühl durchs Leben geht, wird den täglichen Herausforderungen viel schlechter als andere gewachsen sein. Ein gesundes Selbstbewusstsein hilft hingegen, die Dinge positiv zu sehen und so mit den Höhen und Tiefen des Lebens besser zurechtzukommen. Anders gesagt: Selbstfürsorge und Selbstbewusstsein stärken sich gegenseitig.

Wie lässt sich eine grundlegende Selbstfürsorge erreichen?
Gut für sich selbst zu sorgen, kann jeder Mensch lernen. Manchmal sind dazu nur kleine Schritte und Übungen erforderlich, mit denen sich schon viel erreichen lässt.

 Während es mitunter schwierig sein kann, die eigenen, individuellen Bedürfnisse herauszufinden, die jeden einzelnen Menschen vielleicht von allen anderen Menschen unterscheiden, gibt es körperliche und soziale Bedürfnisse, die jeder Mensch hat. Oft ist es daher besonders leicht, auf dem Weg zu mehr Selbstliebe und Selbstfürsorge bei diesen Punkten anzusetzen.

Darauf achten, was man isst und trinkt
Gesunde, abwechslungsreiche und schmackhafte Mahlzeiten, die aus frischen Zutaten hergestellt sind, tun jedem Menschen gut. Wichtig ist, sich zum Essen hinzusetzen und dieses zu genießen, egal ob man allein oder in Gesellschaft ist. Fertigprodukte sollten, so oft es geht, vermieden werden. Auch wichtig: Nicht einfach nebenbei essen, während die Aufmerksamkeit auf anderen Dinge liegt. Auf den Tag verteilt sollten mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßte Früchte- oder Kräutertees getrunken, Koffein und Alkohol hingegen nur in Maßen konsumiert werden.
Schlaf ist ein wichtiger Aspekt der Selbstfürsorge. Zwischen sieben und neun Stunden sollte ein erwachsener Mensch jede Nacht schlafen, und zwar möglichst immer ungefähr zur gleichen Zeit. Das heißt natürlich nicht, dass am Wochenende nicht auch mal morgens eine Stunde länger geschlafen werden darf. Stark schwankende Schlafenszeiten sind einem erholsamen Schlaf allerdings eher abträglich.

Bewegung tut gut
Mindestens eine halbe Stunde am Tag sollte man sich bewegen, es dürfen auch zweimal 15 Minuten pro Tag sein. Das kann ein Spaziergang oder Sport treiben sein.
Wer physisch aktiv ist, produziert im Körper vermehrt Hormone, die die Stimmung heben und das Selbstbewusstsein stärkt. So gewinnt man auch mehr Energie und Zuversicht für andere Tätigkeiten.

Selbstfürsorge: Wie schafft man es, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen?
Schwieriger wird es, wenn es darum geht, die individuellen Bedürfnisse zu erkennen. Dazu braucht es Zeit. Am besten man setzt sich hin und greift zu Zettel und Stift. Welche Dinge sind es, die ganz persönlich guttun und die es für das eigene Wohlbefinden braucht. Das kann Zeit für ein Hobby oder die beste Freundin sein oder auch eine halbe Stunde am Tag, die man nur für sich selbst hat – um zu lesen, Musik zu hören oder in Ruhe den Gedanken nachzuhängen. Diese Zeit sollte unbedingt eingeplant werden. Sie ist mindestens ebenso wichtig wie all die anderen Termine und sollte deshalb auch im Familienkalender Platz finden. Von den übrigen Familienmitgliedern sollte die Zeit für die Selbstfürsorge respektiert werden. Nein sagen zu Tätigkeiten, die man momentan wirklich nicht tun kann oder will, fällt schwer ist aber wichtig. Nein sagen kann zunächst im privaten Bereich geübt und später beruflich bei kleinen Anfragen weitergepflegt werden. Ein Kompromiss wäre einen anderen Zeitpunkt vorzuschlagen, an dem der Bitte nachgekommen wird. Um gut für sich selbst zu sorgen, ist es unerlässlich, die eigenen Grenzen zu erkennen und vor allem auch zu respektieren.

(Quelle: oak.de)

 

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Spätestens Mitte Mai ist der Winter vorbei. Sagt man. Zumindest gibt der Mai mit seinem warmen Sonnenschein einen Vorgeschmack auf den Sommer. Wir läuten vorbereitend mit diesem Sonderthema den Wendepunkt im Garten ein. Im Mai können viele Gartenarbeiten erledigt werden, die zu kälteren Tagen unmöglich sind. Nachfolgend nun einige Tipps.

Rasen pflegen
Durch Trockenheit und Frost im Winter finden sich öfter kahle Stellen im Rasen. Daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dem Rasen eine Auffrischungskur zu gönnen. Ist er, je nach Witterung, schon ordentlich hoch, steht ein erstes Mähen an. Anschließend sollten er vertikutiert werden, um Unkraut und Rasenfilz zu entfernen und den Boden zu belüften. Bei feuchtem Wetter kann dann ein Langzeitdünger verteilt und eine neue Rasensaat ausgebracht werden. Wird der Boden die nächsten 2-3 Wochen gut durchnässt, schließen sich die unschönen Stellen schnell und der Rasen wird wieder schön dicht.

Jungpflanzen an draußen gewöhnen
Damit vorgezogene Blumen- und Gemüsepflanzen den Umzug von der Fensterbank nach draußen gut verkraften, muss man sie langsam an das starke Sonnenlicht und die wechselnden Temperaturen gewöhnen. Dafür sollten die Töpfe tagsüber an ein halbschattiges Plätzchen im Freien und abends wieder nach drinnen gestellt werden. Nach einigen Tagen kann man sie dauerhaft draußen lassen, sollte sie aber nach wie vor noch vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen, da sie sonst einen Sonnenbrand bekommen.

Nutzpflanzen ins Freie setzen
Der Garten im Mai erwartet endlich auch die schon lange vorgezogenen Pflänzchen. Selbst temperaturempfindliche Sorten wie Artischocken, Tomaten, Gurken, Paprika und Melanzane, können - nach erwähnter Eingewöhnung - an ihren Platz im Beet oder Hochbeet gepflanzt werden.
Auch vorgezogene Kohlsorten wie Brokkoli, Rotkohl oder Blumenkohl dürfen endlich nach draußen. Ebenso möchten alle Kräuter wie Basilikum, Majoran oder Kerbel nach den letzten Frösten in den Garten oder auf den Balkon wandern.

Gemüse direkt ins Freiland aussähen
Scheut man die Arbeit des Vorziehens auf der heimischen Fensterbank, lassen sich im Garten im Mai endlich auch viele Gemüsepflanzen direkt im Beet aussähen. Allen voran die verschiedenen Salate wie Eissalat, Kopfsalat und Spinat. Auch Busch- und Stangenbohnen sowie Möhren, Wirsing, Rosenkohl und Weißkohl können direkt gesäht werden, und auch noch nicht vorgezogene Kräuter wie Koriander, Maggikraut, Dill, Kresse und Kapuzinerkresse lassen sich im Mai direkt ins Freiland aussähen.

Hochbeet oder Kräutergarten anlegen
Kräuter oder Salat aus dem eigenen Garten – besser geht es nicht. Der Mai ist daher genau der richtige Monat, um das Projekt eines eigenen Kräutergartens oder Hochbeets anzulegen. Viele Küchenkräuter mögen es eher sonnig und wachsen in durchlässiger und eher magerer Erde. Namensschilder eignen sich, um sie im Beet unterscheiden zu können. Bei einem Hochbeet bietet sich als unterste Schicht Hackgut und Äste an. Danach folgt kompostiertes Material, zum Schluss hochwertige Erde. Zwischen den Pflanzen sollte genügend Platz sein, damit sie sich ausbreiten können.

Ausdünnen von Reihensaaten
Vor Mai in Reihen bereits ausgesätes Gemüse ist inzwischen schon gut aus der Erde emporgekommen und kann nun ausgedünnt werden. Damit sich die Pflanzen gegenseitig nicht beim Wachsen behindern, vorsichtig einzelne Pflänzchen herausziehen, sodass je nach Gemüsesorte zwischen 5 und 10 cm Abstand zwischen den Pflanzen ist.

s38 schubkPastinaken, Karotten oder auch Radieschen benötigen genügend Platz, um sich gut entwickeln zu können. Gehen beim Herausziehen keine Wurzeln kaputt und sind die Pflanzen schon kräftig genug, können sie an andere Stelle nochmals eingepflanzt werden.

Erste Ernten im Garten im Mai
Die Gartensaison wird auch schon mit der ersten Ernte eingeläutet. Ackersalat und frühgesetzter Pflücksalat ist ebenso schon für den Verzehr geeignet wie Bärlauch, Schnittlauch, Frühlingszwiebeln, Zitronenmelisse, Minze und Waldmeister. Dazu kommen Rhabarber, Spargel, Mairübchen sowie Erdbeeren.

Kübelpflanzen aus dem Winterquartier holen
Die im Haus überwinterten Kübelpflanzen können den Garten im Mai wieder erfreuen. Auch hier sind die Eisheiligen zu beachten, da zu tiefe Temperaturen die mühselige Pflege über die Wintermonate mit einer frostigen Nacht kaputtmachen würde. Doch auch zu starke Sonne ist schädlich. Am besten gewöhnt man Pflanzen wie etwa Oleander langsam an das schöne Wetter und stellt sie nur stundenweise hinaus ins Freie.

Blumen säen und pflanzen
Mit überwinterten Blumenknollen können Gladiolen, Dahlien und Ranunkeln, die im Herbst ausgegraben wurden, im Mai direkt im Freiland bepflanzen werden, da sie nicht frostfest sind. Die vielen hübschen Sommerblumen können direkt an Ort und Stelle gesäht werden. Zu den Klassikern zählen hier Sonnenblumen und Akelei, aber auch Tagetes, Löwenmäulchen, Bartnelken, Ringelblumen und Chrysanthemen.

Hortensien schneiden
Um Frostschäden zu entgehen, sollten die alten Blütenstände der Garten-Hortensie bis in den Frühling am Strauch bleiben. Da sie am einjährigen Holz blüht und schon im Vorjahr die Blütenknospen für das nächste Jahr ausbildet, sollten nur die Äste mit alten Blüten am oberen Ende gekappt werden. Bei der Rispen- und der Schneeballhortensie ist der Schnitt einfacher. Sie blühen am diesjährigen Holz. Für den besten Blüherfolg und eine gute Stabilität der sehr großen und schweren Blüten die Triebe im Mai bis auf kurze Zapfen zurück kürzen.

Beete hacken und mulchen
Damit der Boden für die kommende Saison bestmöglich vorbereitet ist, sollte die Erde im Mai gut durchhackt werden. Dabei einfach unerwünschtes Unkraut, bevor es sich stark ausbreitet, entfernen und so gleichzeitig den Boden belüften. Mit regelmäßigem Harken wird die Mineralisierung der Erde angeregt und Wasser kann von der Pflanze besser aufgenommen werden. Um Böden länger feucht zu halten, bietet sich an, sie zu mulchen. Dabei wird organisches Material wie etwa Rasenschnitt oder Hornspäne auf den Beeten oder unter Beerensträuchern verteilt. Das hält den Boden länger feucht, versorgt die Pflanzen mit Humus und unterdrückt sprießendes Unkraut.

Rosen pflegen
Diese ganz besonderen Gartenpflanzen benötigen ein wenig mehr Aufmerksamkeit als andere. Sehr viele Krankheitserreger überwintern gerne im zugehörigen Bodenbereich. Die ersten Anzeichen von Krankheiten werden aber oft erst im Sommer erkennbar, daher ist gute Pflege im Garten im Mai für die Rosen wichtig.
Als Erstes müssen jetzt die Abdeckungen mit Tannenreisig entfernt werden. Abgefallenes Laub, das eventuelle Pilzsporen enthält, sollte sorgfältig entfernt und der Boden gut durchharkt werden. Die Rosen sollten außerdem sachgemäß zurückgeschnitten und mit speziellem Rosendünger gestärkt werden. War das Frühjahr bisher sehr trocken, sollten die Rosen gründlich gewässert werden.

Beerensträucher und Obstbäume pflegen
Die Zeit der großen Gehölz- und Heckenschnitte ist zwar seit dem Beginn des März vorbei, für kleinere Sträucher und Obstgehölze gibt es aber im Garten im Mai noch diverse Pflegearbeiten zu erledigen.
Beispielsweise sollten die Himbeeren gedüngt und verholzte Triebe bodennah gekürzt werden. Bei jungen Obstbäumen müssen die Seitentriebe heruntergebunden beziehungsweise bei Spalierobst eingekürzt werden. Alle Beerensträucher wie auch Erdbeeren sollten eine ordentliche Mulchschicht erhalten, um gut mit Nährstoffen und Feuchtigkeit versorgt zu sein.

Der Mai ist Pflanzzeit
Nachdem die letzten Fröste vorbei sind, ist die perfekte Pflanzzeit für alle Arten von Hecken und Stauden. Durch die gemäßigten Temperaturen und häufig noch den ein oder anderen Regenschauer können sich die Pflanzen an ihren neuen Standort gewöhnen, ohne gleich dem Stress von Hitze oder Trockenheit des Sommers ausgesetzt zu sein.
Alle Laubgehölze wie Kirschlorbeer, Eibe, Rhododendron, Buchsbaum, aber auch Hortensie, Lavendel und viele mehr möchten erst nach dem Frost gepflanzt werden und lange Zeit haben, gut anzuwachsen, bis der nächste Winter kommt. Alle frisch gesetzten Pflanzen immer großzügig wässern, um Hohlräume zwischen den Wurzeln zu schließen.

Buchsbäume pflegen
Die schon früh in alle Himmelsrichtungen sprießenden Triebe können bei Buchsbaumkugeln eingekürzt werden, um einen weiteren Formwuchs zu fördern. Eine Düngung mit Langzeitdünger bringt nach dem Winter Nährstoffe.

Kompost umsetzen
Sobald im Garten im Mai die Temperaturen wieder wärmer werden, beschleunigen auch die Mikroorganismen im Komposthaufen wieder ihre Arbeit. Um diesen Prozess noch weiter zu beschleunigen, bietet sich jetzt ein Umsetzen an.
Ist der Kompost noch nicht ganz fertig, kann man ihn perfekt als mittlere Füllschicht bei der Anlage eines Hochbeetes nutzen. Der reife Kompost kann dagegen optimal gleich für neue Beete und zum Düngen von Pflanzen verwendet werden.

Wege von Moos befreien
Nach dem Winter besiedelt gerne Moos Terrassenplatten aus Stein und Holz. Wege und Sitzplätze müssen im Garten im Mai davon befreit werden. Den unliebsamen grünen Belag bekämpft man am besten mit einem Wasserdampfgerät oder Hochdruckreiniger und einem Fugenkratzer.

Rückzugsort Garten auffrischen
Nach dem Winter werden verstaute Gartenmöbel wieder aus ihrem Winterquartier geholt und sollten von Staub und Schmutz befreit werden. Mussten sie den Winter über draußen stehen, sind die Gartenmöbel eventuell sehr hässlich geworden. Frost, Schnee, Sonne und Regen können ihnen ganz schön zusetzen. Daher ist jetzt Zeit für eine gründliche Auffrischung mit unterschiedlichen Mitteln je nach Material. Bei Kunststoffmöbeln ist herkömmliches Spülmittel optimal. Gartenmöbel aus Teakholz sollten erst mit einem speziellen Teakholzreiniger gesäubert und anschließend neu eingeölt werden. Jetzt kann das erste gemütliche Beisammensein kommen.
Zwischen Lockdowns und Reisebeschränkungen ist der heimische Balkon ein ebenso wichtiger Rückzugsort geworden. Wie Terrasse und Garten bieten Balkone zusätzlichen Wohnraum im Freien. Auch Balkone können jetzt frühlingsfit gemacht und geschmückt werden.

Grillequipment vorbereiten
Vor dem ersten Angrillen muss auch das Grillequipment wieder hervorgekramt und von Staub und Dreck befreit werden. Einzelne Teile setzen bei zu feuchter Lagerung gerne auch mal Roststellen an. Diese können mit einer Drahtbürste und etwas Öl leicht entfernt werden.
Vor dem ersten Einsatz sollte der gesamte Grill auf seine Funktionsfähigkeit überprüft werden, denn durch das Lagern und Umräumen können Teile verbogen sein oder sich gelöst haben.
Auch diverses Zubehör wie Handschuhe, Grillzangen und Spieße sollte griffbereit hergerichtet werden. So vorbereitet steht dem ersten Angrillen im Garten im Mai nichts mehr im Wege.

 

 TIPP & VORSCHAU:
Dem Thema Grillen widmen wir übrigens das Sonderthema in der Vinschgerwind-Ausgabe vom 18. Mai. 

Quelle:
https://hausundgarten-profi.de

Publiziert in Ausgabe 8/2023

von Angelika Ploner

Es geht um Spaß, um Freude, um Experimentieren und Enthusiasmus. Das Juvi ist der jüngste Theaterverein im Vinschgau und macht Theater für Jugendliche greif- und erlebbar. Ein Verein am Puls der Jugendlichen ist das Juvi - ein Name, der für Jugendtheater Vinschgau steht, aber auch für jung und vielfältig. Man ist eine kleine Familie geworden, die versucht gemeinsam an einem Strang zu ziehen und immer wieder Kleines und Großes miteinander zu schaffen. Denn:

„Letztendlich sind es die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert und immer wieder besonders machen.“

Der 19. Mai 2019 ist der Gründungstag des Juvi. Seitdem erarbeiten Jugendliche zwischen 12 und 21 Jahren gemeinsam im Team und unterstützt von Daniel Trafoier, dem künstlerischen Leiter und der Obfrau Nadja Senoner Theaterprojekte. „Unser Bestreben ist es ganzheitlich zu arbeiten, Fähigkeiten und Fertigkeiten auszubauen und zu nutzen, persönliche Kompetenzen auf- und auszubauen, soziale Kompetenzen zu schulen, den Jugendlichen Raum zum Entfalten lassen und mit seinen Ideen und seiner Kreativität in den Mittelpunkt zu stellen“, ist man beim Juvi überzeugt. Deshalb entstehen immer wieder spannende Projekte und neue Zusammensetzungen. Theater in all seinen Formen vom Musical bis zum klassischen Theater, Impro-Theater, Kasperltheater oder Kindertheater werden auf die Bühne gebracht.

Doch Juvi setzt nicht nur auf Theater spielen. Juvi hat viele Gesichter. Eines ist die Theater- und Musicalarbeit. Dann gibt es Juvi on tour, wo man unterwegs ist, den Horizont erweitert, andere Kulturen entdeckt und sich verschiedene Stücke und Bühnen im In- und Ausland erkundet. Denn:

„Hinterm Horizont geht‘s weiter!“

Fort- und Weiterbildung sind ein Schwerpunkt von Juvi, ein Herzensanliegen. Workshops aller Art von Sprache, richtiges Herangehen an die Rolle bis hin zu Gesang, Kostüme, Lichttechnik und Tontechnik werden angeboten. Jüngstes Beispiel ist ein Workshop mit Margot Mayrhofer, Dozentin für Stimmbildung/Sprechtechnik für mehr Stimmpräsenz und verbesserte Sprechtechnik. Und auch der Zusammenarbeit mit Partnern - Schulen und anderen Vereinen - wird große Wichtigkeit beigemessen. Immer öfter kommen auch die Schienen Musik und Bewegung/Tanz dazu. Das Juvi ist immer in Bewegung. Auch während der Corona-Epidemie war man online unterwegs mit Hörspielen, Gewinnspielen, einem Faschingsumzug online oder einem Adventskalender. Man wächst mit den Ideen. Und diese gehen nicht aus.

 

Die Theatercrew.
s34 juvi crewDem neuen Ausschuss, der aufgrund gesetzlicher Vorgaben aus sechs Erwachsenen besteht, wurde die gleiche Zahl an Jugendlichen als Beirat zur Seite gestellt. Der Jugendbeirat, der den Verein jung und am Geist der Zeit halten soll, daran möchte Juvi ständig weiter investieren - in Bewegung bleiben, Neues wagen, junge Kreativität zulassen, das Ehrenamt und Vereinsführung auch in diesen schwierigen Zeiten aufzeigen und vertraut machen, Jugendliche auf die Erwachsenen-Bühnen vorbereiten.

 

Projekt:

BARFUSS IM REGEN

s34 juvi barfussDas Juvi lässt einmal mehr mit einem besonderen Projekt aufhorchen. Ein Freilichttheater wird im Mai im Freibad Schlanders auf die Bühne gebracht. Das Jugendmusical, geschrieben und inszeniert von Daniel Trafoier unter Verwendung verschiedenster bekannter Melodien, trägt den Titel „Barfuss im Regen“. Auf dem Beach-Volleyball-Platz wird die Bühne aufgebaut. Beachfeeling gibt es demnach unter Einsatz von viel Technik und Bühnen-Aufbau.
Die Geschichte? Der Inhalt dreht sich um die 16 Jährige Chrissy und ihre Freunde. Chrissy wächst mit Mutter, Bruder und Stiefvater behütet auf, ist zufrieden mit ihrem Leben bis sie alte Liebesbriefe an ihre Mutter findet, die ihr Leben auf den Kopf stellen. Eine rasante, abenteuerliche, lustige und berührende Reise beginnt!
Seit Oktober wird zusammen mit Julia Horrer und Ramona Zueck fleißig geprobt und Leseproben und Gesangsproben, Theaterproben und Workshops abgehalten. Es wirken 20 Darsteller mit, davon 15 Kinder und Jugendliche, eine junge Band und ca. 20 Helferinnen und Helfer im Hintergrund für Technik, Bühnenbau, Maske und Frisuren, Kostüme und und und.
Unterstützung erhält das Juvi von privaten Betrieben, aber auch der Gemeinde Schlanders, der Provinz Bozen, der Stiftung Sparkasse, der Bezirksgemeinschaft Vinschgau und auch dem STV, der immer wieder helfend zur Seite steht.

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Publiziert in Ausgabe 8/2023

Als kleines Mädchen saß Berta oft vor ihrem Heimathof und schaute in den Himmel. Immer wenn sie ein Flugzeug erspähte, war sie fasziniert. Damals waren es noch wenige. „Oamol zu fliagn, isch olm mai Traum gwesn“, meint sie. Doch ehe sich dieser Traum erfüllte, sollte noch viel Zeit vergehen.

von Magdalena Dietl Sapelza

Berta wuchs auf dem „Ratschlonhof“ in Freiberg bei Kastelbell als fünftes von zehn Kindern auf. Den Hof hatten ihre aus Ulten stammenden Eltern in verwahrlostem Zustand gekauft und bewohnbar gemacht. „Meine Eltern hobm si in Joggasunnta pan Tarscher Kirchtog kennenglearnt“, erzählt Berta. Da seien so manche Ehen zwischen Ultnern und Vinschgern arrangiert worden. Auf dem Hof erwirtschaftete die Familie fast alles, was sie zum Leben brauchte. „Miar sain mit Eardäpfl unt Kiblmilch aufgwochsn“, betont sie. Berta besuchte die Volksschule in Freiberg mit 30 Kindern aller acht Schulstufen in einem Raum. Das Brotbacken war für sie ein besonderer Tag, genauso wie der Schlachttag. „Obr earsch, wenn dr Fock hin gwesn isch“, meint sie. Vom Rüssel bis zum Schwanz wurde alles verwertet. Nachdem der Vater in den Krieg ziehen musste, veränderte sich die Stimmung auf dem Hof. Berta spürte den Kummer ihrer Mutter. Bei der Feldarbeit halfen die Nachbarn. „Di Freiberger hobm olm an guatn Zommaholt kopp“, bekräftigt sie. Von Malaria und Ruhr geschwächt kehrte der Vater zurück. Den traurigen Anblick kann Berta bis heute nicht vergessen. „Er isch lai mea Haut und Boaner gwesn unt hot nimmr geahn kennt“, erzählt sie gerührt. „Di Mama hot ihn mit Brenntsupp unt an Löffl Wein drin aufpapplt.“ Bertas Vater erholte sich. Er fand wieder ins Leben zurück und übernahm aktiv Verantwortung für die Fraktion Freiberg. Bis im Alter von 22 Jahren wurde Berta auf dem Hof gebraucht, weil ihre älteren Schwestern Dienststellen angetreten hatten. Dann kam auch sie als Hausmädchen zu einer Arztfamilie nach Bozen. Zu ihren Aufgaben zählte das Waschen von 300 Mehlsäcken der „Rössl Mühle“ einmal in der Woche, da die Arztfrau die Tochter des Besitzers der Mühle war. Berta arbeitete sieben Tage in der Woche. „Oanmol in der Woch fa z` Mittog bis zun Kaffee isch mai freier Tog gwesn“, scherzt sie. Doch es sei ihr in Bozen gut gegangen. Hie und da traf sie sich mit ihrem späteren Mann Sepp Eberhöfer (Jg. 1931) aus Kastelbell. Sie kannte ihn seit Kindertagen. Zwischen ihnen gefunkt habe es nach einer Prozession in Kastelbell, bei der sie die Muttergottes getragen hatte, verrät sie. Sepp, der bereits Förster in Sand in Taufers war, hielt um ihre Hand an. Am 28. Dezember 1961 läuteten in Kastelbell die Hochzeitsglocken. „Dr Sepp hot lai selm drei Tog frei kopp“, erklärt sie. Mit ihm zog sie am 1. Jänner 1962 nach Steinhaus, wo er seine zweite Dienststelle antrat. Vier Söhne erblickten fast der Reihe nach das Licht der Welt. Ein fünfter Sohn kam später dazu, nachdem die Famile in den Vinschgau gezogen war. Sepp hatte 1972 die Stelle in der Forststation Mals zugesprochen bekommen. Die Familie wohnte beim „Stocker Joggl“ und begann schon bald mit dem Bau des Eigenheimes in Tartsch. Als wegen Geldmangel eine Pause beim Weiterbau eingelegt werden musste, kam der Zufall zu Hilfe. Der Bäckermeister Norbert Schuster hatte sich bei den Buchungen seiner Gästezimmer vertan und kam bei seiner verzweifelten Suche nach einem Ausweichquartier zu Berta. Er bürgte für einen Kredit bei den Handwerkern, die dann weiterbauten und die Gästezimmer errichteten. „Um holbe naine sain di Moler gongen unt um 11e sain di Gescht kemman“, erinnert sie sich. Von nun an vermietete sie „Zimmer mit Frühstück“ und bezahlte nach und nach die Schulden ab. „Dr Sepp isch dr Orbat nochgongen, unt i hon di Kindr unt di Gescht kopp“, beschreibt sie. Nebenbei engagierte sie sich in der Tartscher Dorfgemeinschaft. Sie war Mitbegründerin der Frauensinggruppe, aus der später der Tartscher Kirchenchor wurde. Über drei Jahrzehnte lang wirkte sie als dessen Obfrau. Dann zog sie sich zurück. Zum ihrem 80. Geburtstag dankten ihr die Chormitglieder mit einem Fotoalbum, das sie hoch in Ehren hält. Oft blättert sie darin und lässt die Erinnerungen an viele schöne Momente schweifen. „Dr Chor isch main Ein unt Alles gwesn“, bekennt sie.
Und auch der Wunsch vom Fliegen wurde ihr zum 80sten erfüllt. Zusammen mit ihrem Mann bestieg sie in Bergamo erstmals ein Flugzeug, das sie zum Wallfahrtsort
Lourdes brachte. „Deis isch a unbeschreiblich scheans Gfühl gwesn“, schwärmt sie.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Zeno, 12. April 2023

Die Laichwanderungen von Grasfröschen und Erdkröten im zeitigen Frühjahr sind mir Anlass, diesen meinen Beitrag den Lurchen zu widmen.
Werner Schwienbacher, der Autor des Fachaufsatzes über die Lurche in Südtirol gibt in der „Roten Liste gefährdeter Tierarten Südtirols“ (1994) 12 Arten von Lurchen an, die in Südtirol vorkommen. Und er führt aus, dass alle 12 Arten vor allem wegen des Schwindens der Laichplätze und der Verschlechterung der Lebensbedingungen potentiell bis stark gefährdet sind.
Die Lurche sind eine der fünf Klassen von Wirbeltieren. Weltweit gibt es rund 6.150 Arten von Lurchen oder Amphibien. Der Verbreitungsschwerpunkt der Lurche liegt in den Tropen. Die zoologische Systematik unterscheidet in Schwanzlurche, Schwanzlose oder Frosch-Lurche und in Blindwühlen.

Zur Evolution
In der Evolutionsgeschichte der Lebewesen stehen die Lurche unter den Wirbeltieren für den Übergang vom Leben im Wasser zum Leben am Land. Dieser Übergang ist im Erdzeitalter des Devons vor etwa 350 Millionen Jahren erfolgt. Die Bezeichnung „Amphibien“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „beide Lebensweisen“. In diesem Abschnitt der Jahrmillionen langen Erdgeschichte hievten sich Schlammspringer, Quastenflosser und Lungenfische als Fische an Land, blieben aber als Kiemenatmer an die ständige Rückkehr in das Wasser gebunden. Obwohl diese Fische schon Darmtaschen als erste Anpassungen für die Luftatmung entwickelten, scheiden sie aber als direkte Vorfahren der Amphibien aus. Zu unterschiedlich ist der Bau ihrer Schädel. Das entscheidende Merkmal für die Besiedlung des Landes als Wirbeltier war nämlich die Verbindung der Nasenhöhle mit der Mundhöhle. Alle Landwirbeltiere besitzen diese Verbindung. Im Laufe der Evolution wurden die Bewegungen der Lurche und ihre Atmung als Landwirbeltiere außerhalb des s48 park2Wassers immer vollkommener. In den folgenden 100 Millionen Jahren beherrschten die Amphibien das Land. Schließlich wurden sie von den Reptilien mit deren austrocknungsfähiger Schuppenhaut in den Schatten gestellt.
Den besten Eindruck, wie die früheren Amphibien aussahen, vermitteln die heute lebenden Salamander und Molche als Schwanzlurche.
In den gemäßigten Klimazonen der Erde kommen mit den Fröschen und Kröten zwei verschiedene Gruppen der Froschlurche oder Schwanzlosen Lurche vor. Dabei haben die Frösche eine glatte und feuchte Haut, die Kröten hingegen eine trockene und warzige Haut.

Springen und Tarnen
Die Entwicklung des Sprunges bei den Amphibien bedeutete ebenfalls einen evolutionären Fortschritt: Der Sprung eines Frosches ist nicht nur eine Fortbewegungsart, sondern auch sehr geeignet, einem Feind zu entkommen. Da Froschlurche mit ihrem weichen Körper ein sehr begehrtes Futter sind, müssen sie sich wehren, wie sie können. Viele verlassen sich auf Tarnung durch Anpassung der Körperfarbe an den Untergrund. Andere Froschlurche verteidigen sich aktiv: Wenn die europäische Erdkröte einer Schlange begegnet, bläht sie sich auf und stellt sich auf die Zehenspitzen, wodurch sie plötzlich gewachsen erscheint. Das bringt die meisten Schlangen offenbar aus der Fassung. Die Gelbbauchunke wirft sich bei Gefahr auf den Rücken und zeigt ihre gelb-schwarz gemusterte Bauchseite. Die Gelbbauchunke blufft aber nicht nur. Sie hat auch Schleimdrüsen in ihrer Haut. Diese Drüsen erzeugen ein bitter schmeckendes Gift.

Die Schnellzunge
Von Anbeginn ihrer Geschichte waren die Amphibien in ihrem Erwachsenstadium an Land carnivore Jäger. In ihrem Entwicklungsstadium als wasserbewohnende Kaulquappen waren und sind sie hingegen Pflanzenfresser (Herbivore). Im Erwachsenenstadium an Land erbeuten Amphibien Würmer und andere Wirbellose, die in der Evolution schon lange vor ihnen das Land besiedelten. Aber Amphibien sind nicht besonders flink und auf ihrer Jagd nach Beute müssen sie sich auf etwas anderes verlassen als ihre Laufschnelligkeit – auf ihre Zunge. Die vorstreckbare Zunge ist – in der Evolution - eine Amphibienerfindung. Sie ist nicht, wie die Zunge der Säugetiere, hinten im Mund, sondern vorne befestigt. Daher können Frösche und Kröten die Zunge weiter herausstrecken als Säuger. Das ist eine sehr nützliche Eigenschaft für einen langsamen Jäger, der keinen Hals hat. Die Zungenspitze ist nicht nur klebrig, sondern auch muskulös und dient auch dem Nahrungstransport. Kein Amphibium kann kauen. Aber eine Kröte beispielsweise kann durch die spezielle Anatomie der Mundregion einen Wurm oder eine Schnecke zuerst packen und dann als Ganzes in den Mund befördern. Amphibien zerkleinern ihre Beute nicht zu leicht schluckbaren Bissen oder, um ungenießbare Teile zu entfernen. Die Zunge unterstützt den Schluckvorgang, indem sie größere Schleimmengen erzeugt, welche die Nahrung schlüpfrig machen. Und die Zunge ist auch beim Nahrungstransport entlang des Mundbodens behilflich. Ja sogar die Augen unterstützen bei den Froschlurchen den Schluckvorgang: Alle Frösche kneifen beim Schlucken ihre Augen zu. Ihre Augenhöhlen haben keine knöcherne Ausbildung, so dassdie Augäpfel, wenn die Augen halb geschlossen sind, in den Schädel gezogen werden und einen Vorsprung am Munddach bilden, der das Futter in die Kehle drückt.

Trommelfell und Paarung
Auch die Vorrichtung, mit der Amphibien Schallwellen wahrnehmen können, ist evolutionär völlig neu. Die Methode der Fische, Geräusche durch den Körper aufzunehmen, funktioniert außerhalb des Wassers an der Luft nicht zufriedenstellend. Die meisten Frösche und Kröten haben daher Trommelfelle entwickelt. Mit dem zunehmenden Hörvermögen bildete sich bei den Froschlurchen auch eine Stimme heraus. Frösche und Kröten sind daher zu höchst eindrucksvollen Sängern geworden. Die Lungen, welche die Luft für die Stimmbänder liefern, sind noch einfach und relativ schwach, aber viele Frösche verstärken den Klang ihrer Stimmen durch aufblasbare Kehlsäcke oder Schallblasen. Der Amphibienchor bildet den Auftakt zur Paarung. Die überwiegende Anzahl der Amphibienarten paart sich immer noch im Wasser. Die Befruchtung erfolgt mit wenigen Ausnahmen außerhalb des Körpers. Die Samen der Lurche schwimmen wie die Samen der Fische zu den Eiern hin. Für diesen Vorgang ist Wasser wichtig. Nach der Paarung kehren die abgelaichten Tiere gewöhnlich wieder an Land zurück.

Große Eiermengen
Die externe Befruchtung von Fischen und Lurchen ist im Vergleich zur Kopulation der Vögel und Säugetiere eine unsicherere und eher ungezielte Befruchtungsart. Die körperexterne Befruchtung macht die Erzeugung großer Eiermengen erforderlich. Die abgelaichten Eier von Fischen und Lurchen sind zudem vielen Gefahren ausgesetzt. Von keiner Schale geschützt, sind sie für viele Insektenlarven und Plattwürmer eine leichte Beute. Die Sterblichkeitsrate ist sehr hoch, was durch eine hohe Zahl von gelegten Eiern kompensiert wird. So kann ein Krötenweibchen in jeder Laichzeit 20.000 Eier legen und während ihres ganzen Lebens vielleicht eine Viertelmillion. Nur zwei dieser Eier brauchen sich zu geschlechtsreifen Tieren zu entwickeln, um den Populationsstand dieser Tierart zu erhalten.
Einige Froscharten haben ein anderes Verfahren zum Erhalt ihrer Art entwickelt. Sie legen vergleichbar wenige Eier, kümmern sich aber durch verschiedene Strategien um die Brutpflege.

Das Fehlen wasserdichter Eier
Wasserdichte und damit relativ austrocknungsresistente Eier bringen erst die Kriechtiere oder Reptilien als dritte Wirbeltierklasse hervor. Die austrocknungsfähige Haut durch Bildung von Schuppen und die wasserdichten Eier stellen den nächsten großen Fortschritt in der erdgeschichtlichen Entwicklung der Wirbeltiere dar. Dieser Fortschritt beendet die Ära der Amphibien und lässt die Reptilien als nächste große Gruppe der Wirbeltiere in der Erdgeschichte erscheinen.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Der ausgebildete Forst- und Landschaftsökologe und gebürtige Malser Hanspeter Staffler hat seine Wurzeln wiederentdeckt. Die Themenpalette war in der vergangenen Legislatur vielfältig: Schigebietserweiterungen, Pestizidanwendungen, Waldrodungen, Borkenkäfer oder Artenschutz: erst kürzlich wurde sein Gesetzesvorschlag zum Kollisionsschutz für Singvögel an Lärmschutzwänden diskutiert. Staffler tritt für die Grünen zu den Landtagswahlen im Herbst 2023 wieder an.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Laas - Im Gemeindehaus von Laas ist die Staatsanwaltschaft vorstellig geworden. „Die Staatsanwaltschaft hat Akten zur Causa ‚Sportbistro Eyrs‘ geholt“, bestätigt Bürgermeisterin Verena Tröger. Gegen wen sie ermittelt, wisse man nicht. Beim Sportbistro Eyrs ist in den vergangenen Jahren einiges dazu gebaut worden. Ob das alles mit den entsprechenden Genehmigungen und Konzessionen - speziell was den Speisesaal anbelangt - geschehen ist, war Gegenstand einer Anfrage der Bürgerliste vergangenen Jahres und scheint nun auch die Staatsanwaltschaft zu interessieren. Eine komplexe Angelegenheit ist das Ganze. Das Sportbistro Eyrs wird von der Genossenschaft „Sport- und Freizeitanlagen Eyrs“ geführt. Präsident ist Referent Arnold Rieger. Rieger ist bereits als Referent für Raumordnung mit dem Regionalgesetz Nr. 2 aus dem Jahr 2018 in Konflikt gekommen. Die entsprechende Anfrage der Bürgerliste hat die Staatsanwaltschaft ebenso abgeholt. Der Artikel 64 besagt: „Die für die Sachbereiche Raumordnung, Bauwesen und öffentliche Arbeiten zuständigen Mitglieder des Gemeindeausschusses dürfen in dem von ihnen verwalteten Gebiet keine berufliche Tätigkeit im Bereich des privaten und öffentlichen Bauwesens ausüben.“ Der für Raumordnung zuständige Referent Rieger war als Geometer im privaten wie im öffentlichen Bausektor tätig, Beispiel Anpassungsarbeiten Peerenstadel in Laas, wo Rieger von der Gemeinde Laas den Auftrag als Geometer bekommen hat. (ap)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Nun denn: Ich hab’ kein Militär gemacht und von daher hab’ ich keinen emotionalen Bezug zu irgendwelchen Militärgebäuden. Auch nicht zum Schlanderser Militärareal. Dieses Militärareal ist im Besitz der Gemeinde Schlanders. Rund um dieses Militärareal ist viel Staub aufgewirbelt worden, auch Asbeststaub. Man erinnere sich an die konzertierte Nacht- und Nebelaktion im vergangenen Herbst. Dass die Bagger da in Allerherrgottsfrüh aufgefahren sind und nur ein kleinster Personenkreis über diese Aktion informiert war, hat zu einem Aufschrei geführt und die Aktion wurde vielfach öffentlich verurteilt. Auch von uns. Das bis dahin schlafende Denkmalamt hat daraufhin eine Unterschutzstellung des Kasernenareals für 180 Tagen verfügt. Diese Zeit ist abgelaufen und zwar ohne dass die Landesregierung in irgendeiner Form aktiv geworden ist. Die Beschlüsse aus der Vergangenheit, von Seiten der Landesregierung, von Seiten der Gemeinde, sind alle auf Abbruch der Militärgebäude ausgerichtet. Das Land hat Interesse an einer Tiefbauhalle für die Berufsschule, die Gemeinde hat Interesse an Wohnungen und an einem neuen Siedlungskonzept. Die Gemeinde Schlanders wird, so ist es anzunehmen, wohl wieder die Bagger auffahren lassen und die Gebäude abbrechen lassen - diesmal natürlich mit entsprechenden Voruntersuchungen auf Asbestrückstände. Proteste sind zu erwarten - aber eine in Mode gekommene Anklebeaktion wird da wohl nichts ausrichten.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Mit unbegrenzten Wandermöglichkeiten wartet der Naturnser Sonnenberg auf. Hauptader hier oben ist der Meraner Höhenweg, mit ihm kreuzen sich die vielen, gut markierten Wanderwege immer wieder. Ins Wanderparadies hinauf und wieder zurück ins Tal bringt Wanderer - bequem und einfach - die Seilbahn Unterstell.

TOURENINFO: Die Seilbahn Unterstell bringt die Wanderer bequem hoch auf den Naturnser Sonnenberg. Die Bergstation (1.300 m) ist Ausgangspunkt vielzähliger Wanderungen. Attraktion hier ist auch ein großer Kinderspielplatz mit vielen unterschiedlichen Spielgeräten. Wandermöglichkeiten gibt es hier viele: Eine davon startet an der Bergstation und verläuft immer den Weg Nr. 24b folgend bis zum Galmeinhof. Im weiteren Verlauf folgen Wanderer dem Meraner Höhenweg mit der Nr. 24 bis zum Pirchhof auf 1.224 Meter, wieder zurück zum Galmeinhof, weiter bis nach Innerforch und immer der Nr. 24 folgend auf dem Meraner Höhenweg bis nach Lint. IMG 9450Eine Abzweigung bringt die Wanderer dann bis nach Patleid auf 1.386 Meter Höhe. Von Patleid führt der Weg 10 und im weiteren Verlauf die Markierung 10a zurück zum Ausgangspunkt: die Bergstation der Seilbahn Unterstell. Hier kann man den Tag noch wunderbar im Gasthaus Unterstell ausklingen lassen. Bequem geht’s dann wieder mit der Seilbahn bis nach Naturns, wo Auto, Bus oder Zug warten.(ap)

 

Wanderinfos:

Sommerfahrplan:
Von Montag bis Sonntag von 8 – 19 Uhr jede halbe Stunde. Die Fahrten finden jeweils zur halben Stunde und vollen Stunde statt.

IMG 9397TIPP:
Der Kinderspielplatz an der Bergstation Unterstell hält einige Attraktionen für die Kleinen bereit: Dank der unterschiedlichen Spielgeräte, wie Trampolin, Sandkästen, Rutschen, Klettergerüste, Wippen und Schaukeln, können sich die Kinder so richtig austoben.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Schöneben - Alljährlich, am Ostermontag, findet im Skigebiet Schöneben das beliebte Dreiländerrennen statt. Am 10. April war es wieder soweit! Bei sonnigem Frühlingswetter stellten knapp 400 Skirennfahrer aus Italien, Österreich und der Schweiz ihr sportliches Können unter Beweis.
Einen spannenden Wettkampf lieferten sich Simon Stangl und Paul Stricker, der für den ASV Schnals an den Start ging. Mit einem hauchdünnen Vorsprung von zwei Hundertstel schnappte sich Stangl den Dreiländersieg, den Tagessieg auf der längeren Strecke. Yannick Mangweth vom ASV Vinschger Oberland überzeugte mit Platz drei. Bei den Damen war Selina Trafoier die Schnellste, vor der Vorjahressiegerin Selina Mall (ASV Vinschger Oberland) und Annalena Ortler (ASC Ortler). Den Heimvorteil nutzen konnte auch Leon Schöpf (ASV Vinschger Oberland), der in der Kategorie Jugend nicht zu schlagen war. Mit einer schnellen Fahrt schaffte es Nikolai Federspiel (ASV Vinschger Oberland) noch aufs Podest. Für die musikalische Umrahmung sorgte Jason Nussbaumer. Doch die Sportveranstaltung stellte nicht nur den Wintersport und die Unterhaltung in den Mittelpunkt, sondern ließ durch eine besonders herzliche Aktion aufhorchen: die Versteigerung eines Skipaares, das von prominenten Skirennläufern wie Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde im Vorfeld signiert wurde. Für den guten Zweck konnten durch diese einmalige Aktion beachtliche 4.000 Euro gesammelt werden. Die 72. Auflage war somit in vielerlei Hinsicht ein gelungener Saisonausklang, für Athleten, Zuschauer und Mitwirkende. (ana)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Naturns - Am Samstag, 01.04.2023 stand Naturns ganz im Zeichen des Trailruns! Bei dem Alpenplus Ötzi Trailrun, der in diesem Jahr bereits seine dritte Ausgabe hatte, gingen über 400 begeisterte Hobby- und Profiläufer an den Start!
Beim „Sunny Mountain Trail“ mussten die Läufer 30 KM und über 2.000 Höhenmeter zurücklegen: hier gings über den Dursterhof, weiter zur Texelbahn in Partschins, über den Meraner Höhenweg – und die 1.000-Stufen-Schlucht – zurück Richtung Naturns und auf Weg Nr. 10 unterhalb der Seilbahn Unterstell weiter bis zum Endspurt ins Zentrum von Naturns. Unterwegs warteten freiwillige Helfer an drei Verpflegungsstationen, die die Läufer mit Obst und Getränke versorgten. Dieses Jahr konnte der 25-jährige Daniel Pattis einen neuen Streckenrekord aufstellen: mit sagenhaften 2:39:36,0 schlug er den bisher schnellsten auf Strecke, Andreas Reiterer. Aber auch der Haflinger konnte seine bisherige Streckenzeit um sagenhafte 20 Minuten schlagen. Dritter wurde Marc Dürr aus Deutschland. Aber auch die Damen ließen sich nicht lange bitten: mit 3:28:38,6 ließ die deutsche Sarah Kistner die Spanierin Moana Lilly Kehres und Dioni Gorla hinter sich.
Auch beim kürzeren „Skyrace“ wurden die Trailrunner gefordert: bei der 15 KM langen Strecke mussten 1.150 Höhenmeter bewältigt werden! Hier gings über den steilen Weg Nr. 6 hoch zum Naturnser Sonnenberg, beim Gasthaus Unterstell, konnten die Läufer eine kurze Pause bei der Verpflegungsstation einlegen, ehe es dann unterhalb der Seilbahn wieder zurück ins Dorf von Naturns ging. Hier konnte der Italiener Alberto Vender mit einer Zeit von 1:14:29,7 den bisherigen Streckensieger Armin Larch knapp schlagen! Der deutsche Marcel Höche konnte sich den 3. Platz sichern! Laura Hampel siegt hier knapp mit 1:33:22,7 vor Anna Hofer und Kimi Schreiber.
Beim Just for fun – Lauf, der dieses Jahr zum ersten Mal mit auf dem Programm stand, konnten sich Thomas Steck, Moritz Kliewer und Christof Schwienbacher die Bestzeiten sichern!
Bei herrlichem Wetter und super Laufbedingungen waren Dani Jung und das OK-Team des Ötzi Trailruns mehr als zufrieden und möchten sich auf diesem Wege bei allen Sponsoren, freiwilligen 

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Vinschgau - Vier Vinschger Langläufer nahmen vom 18. bis 24. März 2023 erfolgreich am Masters Weltcup in Seefeld teil, und zwar Walter Schütz aus Burgeis, Elmar Folie aus Graun, Richard Andres aus Tschengls und Bernhard Capitani aus Mals. Der Masters-Weltcup wird jährlich ausgetragen und gilt als inoffizielle Weltmeisterschaft der Seniorinnen und Senioren (für Athleten ab 30 Jahren - ohne Beschränkung nach oben). Heuer waren 898 Athleten aus 25 Nationen am Start. Der herausragende Vinschger Langläufer in Seefeld war Walter Schütz. Der amtierende Italienmeister vom 4. März 2023 in Vermiglio am 4. März 2023 eroberte bei der MWC in Seefeld den Vizeweltmeistertitel in 7 Km. Im 20 Km Rennen wurde er Dritter und in der Staffel (4 x5 Km) holte er sich den vierten Platz. Hervorragend waren auch die Leistungen von Elmar Folie (6. bei der Italienmeisterschaft) mit einem fünften Platz in 7 Km, einem achten Platz in 20 Km, einem neunten Platz in 30 Km, sowie mit einem vierten Platz in der Staffel (4x5 Km). Richard Andres und Bernhard Capitani waren in den Bewerben ihrer jeweiligen Kategorien zwischen Rang 15 und Rang 25 platziert, was angesichts der hohen Teilnehmerzahl ebenfalls beachtlich ist. Italien erreichte im Medaillenspiegel beim MWC hinter Deutschland den zweiten Platz. Zurück zu der Italienmeisterschaft: Georg Frollano aus Taufers i. M./derzeit wohnhaft in Deutschnofen eroberte einen achten Platz. Und die Erfolge der Master gehen weiter: Am 31. März 2023 feierte Capitani den Sieg in seiner Kategorie beim Volkslauf Galtür Country Climb. Walter Schütz ist treibende Kraft in der Vinschger Gruppe. Und er möchte andere einst aktive Langläuferinnen und Langläuferinnen und Langläufer dazu ermutigen, die Langlaufskier aus dem Keller zu holen und wieder aktiv zu werden. „Es geht in erster Linie um Freude an der Bewegung, um Spaß in der Gemeinschaft und nicht so sehr um das Siegen“, erklärt Schütz. Der nächste die Master Olympia findet in Vermiglio am 12. Jänner 2024 statt, der Master Weltcup vom 10. bis zum 17. Februar 2024 in Vuokatti in Finnland. Walter Schütz steht gerne für Informationen bereit: Telefon 0039 348 735 85 36

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Mals - Jakob Niederfriniger (13 Jahre) spielt seit Herbst 2016 Schach, sein Bruder Simeon (10 Jahre) seit 2018. Was als spannendes Erlebnis bei einem Schulfreund begann, setzte sich mit ersten Anfängen beim Schachclub Lichtenberg fort und ist heute ein sportlicher Kopf- und Strategie-Sport bei regelmäßigen Turnieren mit Schachfreunden aus ganz Südtirol. Regelmäßige Schachstunden bei ihrem Trainer IM Joško Mukić in Bozen und Jugendturniere in der Schweiz, in Liechtenstein, im Trentino und in Nordtirol gehören seit Jahren zu den regelmäßigen Wochenend-Schachausflügen mit den Eltern. Bereits fünf Mal waren die Jungs bei der Jugend Schach Italienmeisterschaft dabei: in Chianciano Terme, in Scalea, zweimal in Salsomaggiore und 2022 für acht Tage in Sizilien.
In dieser Saison beteiligten sich beide bei den fünf Spielen des Jugend Grand Prix des Südtiroler Schachbundes und dominierten als Gesamtsieger (nicht nur) in ihren Kategorien. Während Jakob beim Heimspiel in Lichtenberg alle neun Spiele für sich entscheiden konnte, machte Simeon es ihm beim Finale in St. Ulrich nach und holte sich alle neun Punkte.Auch bei den Turnieren mit Erwachsenen-Beteiligung halten Jakob und Simeon gut mit: beim Bozen Open Anfang Februar 2023 konnte Jakob den 4. Rang in der C-Gruppe erspielen.
Beim 35. Kalterer Osterturnier erspielte Jakob den Sieg in der C-Gruppe und Simeon den 2. Platz in der U 16 Wertung.
Die nächsten Ziele sind die Südtiroler Jugend-Landesmeisterschaft am 7. Mai in Klausen, die als Qualifikation zur Italien-Meisterschaft vom 2. Bis 9. Juli in Tarvis ausgetragen wird.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Reschenseelauf/ Stilfserjoch Stelvio Trail Run
Alle wichtigen Infos findet man auf den offiziellen Internetseiten der beiden Veranstaltung: https://www.reschenseelauf.it/ und https://www.stelviomarathon.it/ (sam)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

pr-info Braunsberg- u. Volksbühne Lana

Nach sieben Jahren ist es wieder so weit: Die Heilig-Kreuz-Kirche in Lana wird zum Schauplatz des Leidens und Sterbens Jesu Christi. In der heurigen Produktion mit dem Titel TU SOLUS geht es um Jesus, den Menschensohn, der, ausgegrenzt und auf sich allein gestellt, seinen Weg geht. Peter Huber, der Autor der Textgrundlage, fungiert bereits zum zweiten Mal als Regisseur, unterstützt von Szenenleiterin Brigitte Maria Pircher und Regieassistentin Sandra Spinell. Getragen werden die Szenen von Chorwerken, die auf Josquin Desprez (ca. 1450 -1521) zurückgehen und von Josef Sagmeister neu vertont wurden. Agnes Schwienbacher begleitet den 35-köpfigen Chor, der von Armin Gritsch geleitet wird, an der Orgel.
In Lana werden seit 34 Jahren Passionsspiele aufgeführt. Zu Beginn bescheiden, über die Jahre wuchsen sie unter der Leitung von Regisseuren wie Oswald Waldner, Erich Innerebner, Alfred Meschnigg und zuletzt Peter Huber zu einer Großveranstaltung heran. Mit über 6.000 Zuschauern 2016 und um die achtzig Akteuren auf der Bühne zählen diese Mysterienspiele mittlerweile zu den bedeutenden Kulturereignissen des Landes und die einzigen dieser Größenordnung, die in einer Kirche stattfinden. Für die Veranstalter, Künstler und Akteure eine besondere Herausforderung. Eine theatralische Darbietung darf schließlich nicht mit einem Gottesdienst verglichen werden, trotzdem muss bei der Behandlung des Stoffs in künstlerischer Hinsicht die Sakralität des Raumes mitberücksichtigt werden. Gleichzeitig wird den Spielen dadurch ein besonderer Charakter verliehen. Organisiert werden die Passionsspiele von der Braunsbergbühne Lana in Zusammenarbeit mit der Volksbühne, unterstützt von der Gemeinde, von der Pfarrei und von vielen ortsansässigen Vereinen.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Latsch - Der „Weltladen“ organisiert im Rahmen der Latscher Kulturtage am 05. Mai um 20 Uhr ein Konzert der Gruppe „Zeitlous“. Im Anschluss feiert das obengenannte Musikvideo Prämiere. Die Band hatte mit „Kennsch du den“ einen ausdrucksstarken Song und eine Idee! Simon Rainer, Fotograf/Künstler, setzte diese in ein Singlevideo und einem ca. 1½ stündigen multimedialen Rahmenprogramm um. Er sah dies als Gelegenheit, erstmals in die Welt des Films und seines Vorbilds Terrence Malick (Drehbuchautor, Regisseur & Filmproduzent) ein zu tauchen. Gedreht wurde in Morter, Latsch, Tschars und Schlanders. Keiner der 15 Mitwirkenden ahnte welche Arbeit hinter so einer Produktion steckt. Geduld und Durchhaltevermögen waren gefragt. Das Filmprojekt ging von Mai bis September 2022. An die 300 Stunden und viel Herzblut wurden investiert. Das Ergebnis ist ein Video voller verschiedenster Details und Symbolik die viele Interpretationen des Betrachters zulassen. Das Lied handelt vom Gerede der Leute. Dieses Thema ist „ZeitLous“ und wird es immer geben. Die Band möchte auf keinen Fall wertend darauf antworten, es nur ansprechen. Es geht um Menschen unterschiedlicher Herkunft, Alters und Lebensgeschichten. Erst wenn wir auf einander zu gehen und offen miteinander reden, erfahren wir mehr voneinander und werden zur Gemeinschaft. So die versteckte Botschaft des Songs. Die Band besteht seit 2011. Michaela Schölzhorn, Markus Gasser und Amin Arab kreieren mit ihren Rhythmus von Percussion, kleineren Schlaginstrumenten, Didgeridoo und Gitarre einen für sie „ZeitLousen“ Sound. Sie verbinden Weltmusik mit Südtiroler Dialekt zu speziellen Liedern, die zum Nachdenken anregen und in denen die Hoffnung immer im Vordergrund steht. Eine Tour im deutschsprachigen Alpenraum in nächster Zeit ist geplant. (chw)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Vinschgau - Blöde Frage! Natürlich braucht es die Biene, jede Einzelne. Albert Einstein soll gesagt haben: „Stirbt die Biene, so geht innerhalb von vier Jahren die Welt zugrunde“. Einstein wollte damit die Bedeutung der Biene für die Menschheit hervorheben und darauf hinweisen, dass deren Schutz von größter Bedeutung sei. Weltweit gibt es zwischen 20.000 und 30.000 Bienenarten. Unsere Honigbiene, Apis mellifera, ist nur eine von etwa 750 Arten, die im Alpenraum heimisch sind. Ihre Haupttätigkeit ist die Bestäubung der Blüten, zirka
80 % aller Blüten werden von Honigbienen bestäubt. Natürlich bestäuben auch andere Insekten, wie Wildbienen, Hummeln oder Fliegen, jedoch nur in begrenztem Maße. Ohne die Honigbiene wäre es unmöglich, die zahlreichen Obstblüten in unserem Tal zu bestäuben. Daher sind Bauern auf die Bienenvölker angewiesen. Im Vinschgau sind zum Zeitpunkt der Apfelblüte um die 7.000 Völker im Einsatz, um die Bestäubung der Blüten zu garantieren. Es braucht die Biene jedoch nicht nur zur Bestäubung der Obstpflanzen, was wäre unser Land ohne seine schönen Berglandschaften mit Blumenwiesen? Sie ist Balsam für die Seele und viele Touristen kommen nur deshalb nach Südtirol. Es profitiert also nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch der Tourismus und alle Bergbegeisterten. Der Schutz und Erhalt unserer Bienen ist wichtiger denn je. Dadurch, dass wir die Honigbienen schützen, helfen wir gleichzeitig auch Wildbienen, Hummeln und anderen Insekten. Der weit verbreitete Irrglaube, dass Honigbienen eine Konkurrenz für Wildbienen darstellen, ist wissenschaftlich nicht hinterlegt. Bienen konkurrieren bewusst nie untereinander, wenn das Angebot an Pollen und Nektar stimmt, dann funktioniert auch das Zusammenleben zwischen den Arten. Die Natur hat andere Bedürfnisse als der Mensch und könnte problemlos ohne ihn existieren. Der Mensch ist jedoch auf die Natur angewiesen, der Erhalt unserer Umwelt ist daher eine existentielle Aufgabe. Jeder kann und soll einen Beitrag leisten. So bietet beispielsweise ein Blumengarten bereits eine große Hilfe, jede Blüte, die den Bienen zur Verfügung steht, trägt zum Erhalt der Völker bei. Ein Wildwuchs ist für Bienen eindrucksvoller als ein Englischer Rasen, es muss nicht alles sauber und ordentlich sein. Auch die schönsten Insektenhotels nützen nichts, wenn die Tiere keine Nahrung finden. Früher hieß es: „Bien und Schaaf ernähren den Herrn im Schlaf.” Dem ist heute nicht mehr so, die Imkerei ist harte Arbeit und am Ende eines Bienenjahres heißt es immer öfter: „Außer Spesen nichts gewesen!“. Die wertvolle Arbeit der Imker und Imkerinnen kann deshalb nicht hoch genug geschätzt werden, und sollte in jeder Hinsicht unterstützt werden. (pt)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

SOGYM Mals - Das Sozialwissenschaftliche Gymnasium (SOGYM) am Oberschulzentrum Mals bietet Plattform zum Austausch über soziale Berufe – Information zu sozialen Einrichtungen und Ausbildungswege im Vordergrund Uni Brixen, „Claudiana“, Sozialsprengel Mittel- und Obervinschgau, Viso/Lola, SOVI, SH asus, Jugenddienst (offene und mobile Arbeit), Hauspflegedienst und Waldorf Vinschgau. Sie alle waren kürzlich mit Vertretungen an der Schule und standen den Schüler*innen den 4. und 5. Klassen Rede und Antwort. Initiiert und geleitet wurde der sog. “SOGYM-Tag“ von den Fachlehrpersonen Christian Greis, Nadia Malloth und Viktoria Wegmann.
Den Schüler*innen bot sich die Gelegenheit, sich umfassend zu informieren. Auch die Referent*innen/Einrichtungen waren dankbar für die Möglichkeit zum Austausch. Der Personalmangel ist eklatant. Vor allem die Schüler*innen der 4. Klassen haben rückgemeldet, dass dieser Tag hilfreich gewesen sei, da die Weiterbildung und Aufnahmetests immer früher stattfinden und es daher umso wichtiger sei, sich rechtzeitig zu informieren.
Im nächsten Schuljahr startet der „SOGYM-Tag“ bereits im Herbst, damit die Abschlussklassen zeitig auf das Informationsangebot zugreifen können.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

CulturForum Latsch - Das CulturForum von Latsch war bis auf den letzten Platz besetzt, als Leo Lanthaler, der Obmann vom Amateurfilmer Verein Vinschgau (AVV), die 30. Filmvorstellung am 15. April eröffnete. Einmalig in Südtirol kann der Verein, der 1990 gegründet wurde, auf eine lange Geschichte zurückblicken. Beim Filmabend wurden 12 Kurzfilme von 2 bis 12 Minuten präsentiert. Helmut Pöhl zeigte unter dem Filmtitel „Kreuzzeichen“ eine Dokumentation über die Neuerrichtung des Wetterkreuzes am Tarscherjöchl. Bei strahlendem Wetter wurde unter Beteiligung von vielen Personen das 7 Meter lange Holzkreuz aufs Tarscherjöchl gezogen bzw. getragen und dort aufgestellt. Mehrere Personen erzählten über die Hintergründe und die Geschichte des Wetterkreuzes. Beeindruckend und informativ war der Film „Die Höhlentaucher“ von Oswald Gerstl. Gezeigt wurde die mystische Unterwelt der Oliero Höhle und ihre Erforschung. Im Film „Raufußhühner“ erzählte Daniel Kofler über das Balzgeschehen im Frühjahr. Ulrich Schwienbacher stellt in seinem Film „Weltladen Latsch“ die Tätigkeit der Sozialgenossenschaft und die Menschen vor, die hinter den Projekten des Weltladens stehen. In 7 Minuten zeigte Anton Blaas bilderreich eine Ortler Besteigung über den Hintergrad. Die Leidenschaft des Goaszüchters Roman Oberhofer kam im Kurzfilm von Thomas Tutzer sehr schön zur Geltung. Josef Gufler, der langjährige Obmann der Amateurfilmer, zeigte in seinem Dokumentarfilm die Einsegnung der neuen Hängebrücke über den Fallerbach oberhalb von Vetzan am 14. Mai 2022. In 10 Minuten lieferte Alois Winkler, der ehemalige Kochlehrer aus Meran, mit seinem Kurzfilm eine ganze Reihe nützlicher Koch Tipps. Einen Ausschnitt aus der Rockoper „Die drei Kreuze“ mit der Musikgruppe Tellura X zeigte Ulrich Schwienbacher. Sehr lustig und unterhaltsam waren die Kurzfilme „Ötzi“ von Walter Raffeiner, „Die Parklücke“ der Filmreihe Schlawiner von Leo Lanthaler und „Harley“ von Siegfried Schnitzer. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Bläsergruppe Latsch. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Schlanders - Der Rosenwirt in Schlanders war das dritte Lokal, welches an der Initiative des Weltladen Latsch teilnahm. Im Rahmen des Projektes werden faire Produkte zur Verfügung gestellt, um die traditionelle Küche von Dorfgasthäusern zu bereichern.
Der Obmann des Weltladens Richard Theiner zeigte sich erfreut und meinte, „Es gibt nicht nur das übliche Wiener Schnitzel mit Pommes, sondern auch noch etwas anderes. Er verwies damit auf die Vielfältigkeit und den Reichtum der Südtiroler Küche. Mit der Aktion “Vinschger Welt essen” möchte der Weltladen Latsch die Menschen für das Thema Nachhaltigkeit und fair produzierte Produkte sensibilisieren. „Denn darin liegt auch eine große Chance für uns, nämlich, dass wir uns fragen: wo kommen wir her, womit haben sich unsere Vorfahren beschäftigt, was sind die Herausforderungen und wie gelingt es uns, diesen Herausforderungen gerecht zu werden?“, so Theiner.
Die Speisen, die beim Rosenwirt in Schlanders serviert wurden, zeigten wie kreativ unsere Dorfgasthäuser sind und wie regionale Produkte neu interpretiert werden können. Als Gruß aus der Küche wurde Hirschsalami von selbst erlegten Trophäenhirsch aus dem Schlandrauntal serviert. Es folgten Hanf-Gnocchi mit Röstzwiebeln und Preiselbeeren, Orzotto mit Roter Bete und als Dessert Hagebutten-Parfait, Apfel-Hanf-Cookies, Golden-Delicious-Pralines und karamellisierte Hanfkörner.
Gianni Bodini, bekannt durch seine regelmäßigen Impressionen im Vinschgerwind, zeigte Dias zum Thema Klimawandel, Nachhaltigkeit und Nahrungsmittel. Außerdem ging er auf die Überproduktion von Äpfel in unserem Tal ein und verwies dabei auf unsere Bergbauern, “die seit Jahrhunderten nur das produzierten, was sie wirklich brauchten und trotzdem überlebten“. Seiner Meinung nach wäre dies unsere Rettung. Seine zum Teil romantischen und nostalgischen Bilder regten zum Nachdenken an und bereicherten die Initiative des Weltladens. Das nächste und letzte “Weltessen” findet am 6. Mai 2023 in der Goldenen Rose in Naturns statt. (pt)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Prad - Die indische Küche schmeckt mit Masala ab, Gewürzen. Ihre aromatischen Speisen hatten im aquaprad einen großen Auftritt. Die „Kulinarische Weltreise“ war von der Caritas (Sarah Patscheider) und dem Beirat für Chancengleichheit von Prad (Michaela Platzer) zusammen mit BASIS und dem Prader Bildungsausschuss ausgerichtet worden. Damit die Integration leichter falle, aber auch Kulturverständnis gefördert werde. Sarah Patscheider erklärte die Grundidee: „Wir wollen Frauen sichtbar machen, Menschen zusammenbringen und die Vielfalt feiern.“ Die Prader Musikerin Greta Brenner hatte eine indische Familie aus ihrem Bekanntenkreis für die Gestaltung des Abends gewinnen können. Ihre Freundin Parmila Patwan stammt aus der Region Rajasthan, lebt aber bereits seit 16 Jahren in Bozen. Parmilas Familie bereitete zusammen mit einigen Helfern das 5-Gänge-Menü zu, während sie durch anspruchsvolle Tanzeinlagen beeindruckte. Und mit Erfahrungsberichten. Sie betrafen die prekäre Situation der Frauen in Indien. Obwohl sie damit hadere, erachte sie Küche, Tanz und Kleidung „als Geschenke des bunten und wunderschönen Landes.“ Wissenswertes streute auch Raja Shahed aus Bangladesch ein, zusammen mit Parmila beantwortete er Publikumsfragen. Etwa zum Kastensystem oder dem Hinduismus. 70 Personen kamen in den Genuss von Chicken Curry, Naan Brot, Mango Lassi und Gewürztee, einem Masala Chai. Raja klärte über die Zutaten der weniger bekannten Speisen auf: Aloo paratha (Kartoffelbrot) und Pakora (frittiertes Gemüse im Teigmantel). Reisebilder von Marlene Patscheider sowie authentische Musik tauchten den Saal in orientalische Stimmung.
Die zweite Etappe der Kulinarischen Weltreise führt nach Nordafrika: In der BASIS in Schlanders bitten Marokkanerinnen und Tunesierinnen zu Tisch. Der Abend ist bereits ausverkauft. Weitere interkulturelle Treffen sind für den Herbst geplant. Der Reinerlösung wird dem Südtiroler Verein „Es geat di a un - tocca a te“ gespendet. Er setzt sich gegen Gewalt an Frauen ein.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Naturns - Offensichtlich muss sich das Publikum in Naturns und weit darüber hinaus erst wieder an „seine“ Musikkapelle gewöhnen. Denn der große Saal im Bürger- und Rathaus von Naturns war für das Frühlingskonzert am 1. April, wie man es in der Vergangenheit gewohnt war, nicht restlos besetzt. Dafür wurde einiges nachgeholt: Von Obmann Andreas Pircher wurde in seiner Begrüßung das Jubiläum von Kapellmeister Dietmar Rainer ausdrücklich erwähnt: Sein 10-jähriges Bühnenjubiläum ist ins Coronajahr 2020 gefallen. Und: In den Reihen der Musikkapelle werden 14 neue Gesichter willkommen geheißen.
Und dann ging es mit der „Fanfare for the Common Man“ von Aaron Copland und arrangiert von Dietmar Rainer gleich ins volle Blech. Und in „Monte Medulio“ von Andrés Àlvarez entfesselte Rainer seine Musikkapelle zu militärischer Schlacht, zum Chaos.
Judith Leiter und Daniel Götsch führten charmant in die musikalische Literatur ein. Mit dem „Marche Militaire Francaise“ führte Rainer seine Kapelle und das Publikum in ein weiteres martialisches Werk.
Dass in Naturns und speziell bei Dietmar Rainer immer Experimentierfreudigkeit herrscht, bewies die Aufführung von „Cobra“ von Jan Bosveld. Vier Bilder aus der Künstlergruppe „Cobra“, die über die Musikkapelle projiziert waren, setzte die Naturnser Musikkapelle in die Musik Bosvelds um.
Angstfrei gingen Rainer und die Musikkapelle mit der Uraufführung „Der Frühling“ von Gottfried Veith um. Der Verbandsehrenkapellmeister und 80-jährige Gottfreid Veith war wegen der Darbietung berührt und gerührt. Der Verband der Südtiroler Musikkapellen wird heuer 75 und die Musikkapelle Naturns hat die Ehre, bei den Feierlichkeiten im Mai als eine von zwei Südtiroler Kapellen in Bozen spielen zu dürfen.
Sehr gefühlvoll spielten die Naturnser das „Poco Allegretto aus der Sinfonie Nr. 3“ von Johannes Brahms und vor den zwei Zugaben kam die selten gespielte „Sinfonie Festiva“ von Arne Runnings als Höhepunkt des Konzerts zur Aufführung.
Das Publikum hat das Konzert sichtlich genossen und der Applaus war nicht zu knapp. (eb)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Von Wind und Wetter haben sich rund 1.600 Leute nicht abhalten lassen, dem Konzert von Ray Wilson auf Madritsch beizuwohnen, mitzufiebern und mitzutanzen. Wilson hat die Fans nicht enttäuscht und in den 1,5 Stunden auch die beliebten Klassiker von Genesis eingebaut. Die Stimmung bei der Madritschhütte war prächtig. Schnappschüsse von einem beeindruckenden Konzert auf höchster Ebene.

sulden impr

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Der große Aprilscherz blieb aus, trotzdem gab es ganz viele Lacher bei unserer Fahrt in das Gardaland am 01. April. Die gemeinsame Fahrt der Vinschger Jugendtreffs und -zentren hat schon fast traditionellen Charakter bekommen, da sie bereits so oft unternommen wurde. Vom Oberland bis Naturns schließen sich die Jugendeinrichtungen zusammen und organisieren den Gardalandtag. Mit 3 Bussen und inklusive Jugendarbeiter*innen 151 Teilnehmenden wurde früh am Morgen gestartet. Alle gemeinsam etwas nervös trotz müder Körper, aber auch voller Vorfreude auf den Tag hieß es erst mal Bus fahren. Angekommen beim Freizeitpark ist von Müdigkeit nichts mehr zu spüren. Die Jugendlichen waren fast nicht mehr zu halten und das Sich Aufstellen für das Gruppenfoto wurde zur Herausforderung. Endlich geschafft – nichts wie hinein in das Adrenalin-Junkies-Paradies.
Von der höchsten zur schnellsten, von einem Looping zum anderen. Vom Süßigkeitenstand zum Riesenkuscheltierstand.Die jungen Vinschger*innen waren überall.
Für alle zu früh (ausgenommen die nun müden Begleiter*innen) musste dann am späten Nachmittag die Heimreise angetreten werden. Man würde denken, irgendwann ist jede Batterie leer, aber unsere Jugendlichen beweisen uns immer wieder das Gegenteil und der Bus wird auf der Rückfahrt zum Partybus bis die Ausstiegshaltestellen am späten Abend erreicht werden.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Der Wunsch diesmal: eine Übernachtung im JuMa.
Schlafplatz: Zusammengeschobene Couchen auf der Bühne, darüber Pavillon.
Abendessen: JuMa Burger selbstgemacht mit Tomaten, Zwiebeln, Salat, Spezialsauce und Gurken. Nachspeise Pudding schwarz-weiß!
Programm: wozu immer wir spontan Lust haben » erst Film, dann skaten draußen, dann verstecken im Dunkeln drinnen, dann noch ein zwei Brettspiele, zum Schluss
eine Runde Billard und
jugend schlafendann chillen.
Schlafen: 5:00 Uhr -
Aufstehen: 7:30 Uhr.
Frühstück: Pancakes, ja auch wieder selbstgemacht, mit Massen an Obst, ein bisschen Nutella und Ahornsirup,
dazu Milch, Kakao oder Tee.
Zusammen alles wieder
aufräumen und putzen:
kein Problem.
Alles in Allem: viel Gelächter, wenig Schlaf » gelungen und Wiederholung erwünscht!

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Wanderung in den Biotop mit Udo Thoma

am Samstag, 06. Mai 2023
Start um 07.00 Uhr
an der Brücke beim Sportplatz

 

 

Bildungsausschuss Schluderns

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Freitag, 6. Mai 2023

von 8 bis 15 Uhr

Dorfplatz Kastelbell

 

Bildungsausschuss Kastelbell-Tschars

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Das kleine Dorffest am 1. Mai
bz latsch1Lacusplatz: Essen & Trinken ab 11.00 Uhr, Festbetrieb mit Musik ab 14.00 Uhr. Es geht hoch her unterm Maibaum mit der Naturnser Böhmischen und Musik, die in die Beine geht. In die Beine geht auch der Bandltanz der Burgstaller Volkstanzgruppe.
Latscher treffen Latscher. Man spricht miteinander, man ratscht, man genießt gemeinsam, freut sich über den sonnigen Tag und die schmissige Musik und hat heuer gar nichts dagegen, wenn es richtig regnet.

 

Ausstellung „In deinen Schuhen“
bz latsch2Von Mittwoch, 3. bis Freitag, 12. Mai weist eine Ausstellung im Foyer des Rathauses auf die Empathie als wichtige Säule unserer Demokratie hin. Es geht um nicht weniger als um Verständnis für den anderen, um den Abbau von Vorurteilen und in Zeiten wie diesen um das Hinterfragen von Informationen. Stell dir vor, du bist der oder die andere.

 

 

Bildungsausschuss Latsch

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Pflanzen (Tausch) Markt

Samstag, 29. April 2023

09.00 bis 12.00 Uhr

Fußgängerzone Schlanders

 

Bildungsausschuss Schlanders

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Pressemitteilung Die Grünen - Der Landtag hat in der vergangnen Woche den Gesetzentwurf SVP/Grüne (vorgelegt von den Abg. Manfred Vallazza, Franz Locher, Josef Noggler und Brigitte Foppa) zur Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln in der Gastronomie behandelt und genehmigt. „In allen Gastbetrieben und Mensen wird also angegeben werden, woher Fleisch, Eier und Milchprodukte kommen. Das ist ein enormer Fortschritt,“ so Mitunterzeichnerin Brigitte Foppa. Sie hat sich seit vielen Jahren für die Herkunftskennzeichnung eingesetzt und sich zu diesem Zweck auch mit den Bauernvertretern der SVP zusammengetan. „Mit dem Gesetz wird ein Prozess in Gang gesetzt, die Gastronomie hat schon damit begonnen, sich mit der Herkunft der Produkte auseinanderzusetzen. Verbraucherinnen und Verbraucher werden darüber Bescheid wissen, woher die Lebensmittel auf dem Teller kommen. Damit können sie bewusstere Entscheidungen für Klimaschutz und Tierwohl treffen,“ resümiert Brigitte Foppa. Die ursprüngliche Form wurde aufgeweicht, aber es geht auch um den Weg des Machbaren – und man bewegt sich hier auf rechtlichem Neuland: „Es geht um die Richtung, die eingeschlagen wird. Weitere Schritte können folgen, wenn es das Gesetz erst einmal gibt.“
Dagegen gestimmt hat Helmut Tauber (SVP). Er erinnerte daran, dass er dem Gesetz nicht zustimmen werde. Er wolle aber nochmals unterstreichen, dass es in Südtirol bereits eine gute Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Gastronomie gebe. Er hätte diesem Gesetz, das nicht der große Wurf sei, den Weg der Freiwilligkeit vorgezogen. Man werde sehen, wie sich das Gesetz auf Südtirol auswirken werde. (r)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Schluderns/Vinschgau - Das Passionssingen vor der beginnenden Fastenzeit am Schluderner Kalvarienberg hat Tradition. Eingeladen hatten die Verantwortlichen des Südtiroler Volksmusikvereins (vorher Volksmusikkreis) mit Obmann Gernot Niederfriniger und dem Vinschger Bezirksobmann Martin Moriggl.
Nach der kurzen Probe mit dem Malser Chorleiter Ernst Thoma in der Schludernser Pfarrkirche wanderten auch heuer wieder zahlreiche Sängerinnen und Sänger zusammen mit vielen Gläubige am Passionssonntag zum Kalvarienberg. Pfarrer Werner Mair und seine Ministranten führten den Prozessionszug an. Erstmals mit dabei waren die „Obervinschger Passionsbläser“. Es handelt sich dabei um eine Gruppe passionierter Bläser aus mehreren Orten des Vinschgaus, die kurzfristig zusammengefunden hatten. und zwar um Alfred Folie (Mals), Lusi Dietl (Taufers i. M.) Peter Peer (Mals), Christian Horrer (Laas) und Kurt Moriggl (Mals). An jeder Ölbergkapelle auf dem Weg zu den drei Kreuzen auf „Golgotha“ wurden Gebete gesprochen, mehrstimmigen Passionslieder gesungen und Blasmisikstücke gespielt. Im Jahre 2006 hatten Vertreter des Südtiroler Volksmusikkreises den Kreuzgang mit dem Passionssingen wieder belebt, mit passenden Texten und alpenländischen Passionsliedern, die auch in der Publikation „Passionsleider – offenes Passionssingen am Kalvarienberg in Schluderns“ festgehalten sind. Der Kalvarienberg, angelegt Ende des 18. Jahrhunderts, hatte lange Zeit ein Schattendasein geführt, bis 2007 auf Initiative der Schützenkompanie das „Kuratorium Kalvarienberg Schluderns“ gegründet und die Sanierung der Kapellen und Kreuze in Angriff genommen wurde. 2009 konnten die Arbeiten abgeschlossen werden. Die Schützen kümmern sich seither um die Anlage. Und sie errichten in der Karwoche auch das Heilige Grab in der Pfarrkirche. Auch diese Ostertradition wurde vor einigen Jahren von den Schützen wiederbelebt. (mds)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Heimatbühne Kastelbell-Tschars

Ja, wir leben noch! Und das mit ziemlich viel Schwung. In der Heimatbühne Kastelbell-Tschars ist im Hintergrund nämlich einiges passiert, worüber wir euch hier in diesem kurzen Bericht informieren wollen. Zuallererst haben wir im Verein einen neuen Obmann, obwohl Obfrau hier besser passen würde: Ida Lanbacher übernimmt bis zu den nächsten Wahlen die Rolle der Obfrau und entlastet somit Werner, der dafür umso mehr Energie in unser nächstes Stück investieren kann. Dafür ein großes Dankeschön an Ida und toitoitoi!
„Hab ich gerade nächstes Stück gehört?“, haben sich sicher nun einige von euch gedacht. Und ja, ihr habt richtig gehört. Wie gesagt, wir leben noch! „Oma ist online“ heißt das neue Stück und wie der Titel schon verrät, wird es drunter und drüber gehen: Online-Dating für Großmuttis ist doch schließlich gang und gäbe, oder?

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Prad/Vinschgau - Am 25. März 2023 trafen sich Vertreter der Volkstanzgruppen des Bezirks Vinschgau im Nationalparkhaus „aquaprad“ in Prad zur Vollversammlung.
Nach der Begrüßung durch den Bezirksleiter Norbert Kofler und der Obfrau der Vtg-Prad Liselotte Parth wurde auf das abgelaufene Jahr zurückgeblickt. Neben der Teilnahme an Veranstaltungen auf Landesebene mit Landesversammlung, Maitanz, Almtanz, Kathreintanz und Winterlehrgang gab es noch eine Gemeinschaftsprobe in Schlanders und den fast schon traditionellen Hoangart auf der „Oberen Stilfser Alm“, wo alle Gruppen beteiligt waren. Auch der „Bandltanz“ wurde von einer Sammelgruppe in Eyrs und Glurns aufgeführt. Ein besonderes Erlebnis, vor allem für die Vtg-Eyrs, aber auch für den Bezirk, war der Besuch der Volkstanzgruppe und des gemischten Chores aus Szulok/Ungarn. Im Rahmen der Vollversammlung wurde dem Gruppenleiter und Tanzleiter der Vtg-Martell Josef Stricker die Urkunde und Ehrennadel für 25 Jahre im Dienste der Volkstanzpflege überreicht. Die Ehrung vorgenommen hat der wichtigste Ehrengast der Versammlung, der 2. Vorsitzende der ArGe Volkstanz, Klaus Tappeiner. Er war dafür extra vom Ritten zu uns gekommen. In seinen Grußworten bekräftigte er, dass die Volkstänzer nicht nur über Kultur reden, sondern das Volksbrauchtum, die überlieferten Tänze, leben und auch bereit sind, sie weiterzugeben. Er betonte, dass es wichtig sei die Veranstaltungen der Arge zu besuchen und auch bei den Proben wieder aktiv dabei zu sein. Vor allem die Aus- und Weiterbildung und die Einbeziehung der Jugend sind ihm ein großes Anliegen. Bei der abschließenden Diskussion wurde unter anderem die Notwendigkeit betont, dass sich die einzelnen Gruppen zu bestimmten Tänzen, den sogenannten „Großformen“ zusammentun sollten, weil sie einzeln kaum die nötige Anzahl an Tanzpaaren zusammen bekommen. Reinhard Zangerle von der Vtg-Eyrs richtete an Klaus den Wunsch, die Landesversammlung auch Mal in den Vinschgau zu bringen. Klaus und Norbert werden das im Vorstand deponieren. Eine Führung durch die Ausstellungen im „aquaprad“ und ein Imbiss, der von den Mitgliedern der Vtg-Prad vorbereitet wurde, bildeten den Abschluss der diesjährigen Vollversammlung.
Norbert Kofler
Vtg-Bezirksleiter 

Publiziert in Ausgabe 8/2023

TFO Schlanders - Am Montag, den 3. April startete die Lehrfahrt der beiden vierten Klassen der TFO Schlanders nach Innsbruck und Salzburg. Begleitet wurde die dreitägige Fachexkursion von unseren beiden Fachlehrern Georg Breitenberger und Michael Wieser.
Am ersten Tag erwartete uns eine besondere Privatführung auf dem Stubaier Gletscher in 3000 Meter Höhe. Dort bekamen wir einen Einblick in die Vielfalt der komplexen 3er-Bahnen und Pumpstationen. Nach einem ausgiebigen Mittagessen, das uns freundlicherweise vom Team des Stubaier Gletschers serviert wurde (vielen Dank dafür!), fuhren wir weiter zu unserem Hotel in Innsbruck. Am Abend gingen wir alle zusammen essen und besichtigten die Altstadt von Innsbruck.
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Mattighofen, wo wir den für uns alle wohl spannendsten Teil der Exkursion erlebten: Wir besuchten das KTM-Werk, wo wir die verschiedenen Motoren und Motorräder der letzten Jahrzehnte in Einzelteilen besichtigen und erforschen konnten.
Am späten Nachmittag fuhren wir bei einem wunderschönen Sonnenuntergang nach Salzburg, wo wir etwas zu essen bekamen und den Tag gemütlich ausklingen ließen. Am letzten Tag traten wir die Heimreise von Salzburg über den Brenner nach Bozen an, wo wir die Firma Technoalpin, den Weltmarktführer für Beschneiungsanlagen, besuchten. Dort konnten wir u.a. die Montage von kleinen und großen Teilen kennenlernen. Nach dieser Besichtigung ging ein spannender und sehr entspannter Lehrausflug zu Ende.
Noah Pileggi und Fabian
Gruber für die Klassen 4A und 4B 

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Glurns/Buchbesprechung - Man nehme einen weltoffenen Quereinsteiger, einen Tüftler am Herd. Man nehme sein tüchtiges familiäres Umfeld. Man hole ein einmaliges Objekt, den Glurnser Flurinsturm, aus dem Dornröschenschlaf. Man übergebe ihm dessen Leitung und die Restaurantküche. Man garniere mit einem eingespielten Team. Man lasse erstaunlich wenig Zeit vergehen. Fertig ist das Erfolgsprojekt, sodass es nun auch ein Buch dazu gibt. Gemeint ist Thomas s22 Kochbuch CoverOrtler, Chefkoch im Flurin, Historiker und Autor. Soeben ist im Münchner Christian Verlag sein erstes Kochbuch erschienen: „Südtirol Fine & Fancy. Gerichte & Geschichten von Berg, Tal und Welt“. Die 18 heimischen Produkte in kreativer kulinarischer Abwandlung wurden vom Kastelbeller Fotografen Udo Bernhart in Szene gesetzt.
Am Gründonnerstag fand im Flurin-Dachgeschoss die Buchpräsentation statt. Moderator Patrick Rina entlockte Ortler und Bernhart Einzelheiten über ihre Zusammenarbeit. Dem weitgereisten Fotografen sei die Arbeit leichtgefallen. Wegen der Ausstrahlung des Gebäudes und der gewachsenen Küche habe er sich beim Fotografieren wohl gefühlt. Thomas Ortler hatte über 50 Gerichte ausgewählt, die er gerne kocht und isst. Von echten Zutaten ausgehend, legt er der Leserschaft je ein Rezept aus drei Phasen seines Kochuniversums ans Herz. Erstens Vinschger Hausmannskost als Reminiszenz an die (Groß)Eltern, zweitens mediterrane Küche, drittens neue Kochtradition aus der ganzen Welt, nach seinen Prinzipien umgemodelt. Patrick Rina kommentierte redegewandt und verlas einige Textstellen aus den pfiffigen Essays, die Thomas Ortler verfasst hatte. „Ich bin mit gutem Essen aufgewachsen“, begründete Thomas Ortler seine Passion für gute, originelle Kost. Dynamik erhält sie durch Gewürzvielfalt, wovon sich die Gäste dank einiger Kostproben überzeugen konnten. Auch im musikalischen Bereich gab es Eigenkompositionen, denn Veronika Schicho und Gerd Hermann Ortler traten auf.
Das Kochbuch ist im Buchhandel erhältlich. Die Rezepte sind nicht alltäglich, aber alltagstauglich. Zum Ausprobieren. In den Texten steckt ortlersche Philosophie, die weit über den Tellerrand hinaus schaut. Zum Überlegen und Schmunzeln. Aus den Fotos spricht Schönheit, der Natur und Genuss eigen sind. Zum Reinbeißen!
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Graun - Ortsversammlung des Wirtschaftsverbandes hds mit Neuwahlen:

Das Problem der Wasserknappheit, der Personalmangel bei den Betrieben und die steigenden Immobilienpreise waren nur einige der Themen der diesjährigen und kürzlich stattgefundenen Ortsversammlung des Wirtschaftsverbandes hds in Graun. Dabei wurde Bilanz gezogen und der Ortsausschuss neu gewählt.
Ortsobmann ist Günther Folie, während Andreas Eller, Günther Angerer, Maria Daniel und Simone Folie mit ihm den Ortsausschuss für die nächsten fünf Jahre bilden. Geleitet wurde die Ortsversammlung von hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser und Bezirksleiter Aaron Pircher Bürgermeister Franz Prieth dankte den Mitgliedern des Ortsausschusses für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Der Bürgermeister erklärte, dass das Turmgelände beim Reschensee großteils dem Land gehört. Die geplante Aufwertung gehe nur schleppend weiter, da die Zone historisch wertvoll und komplex sei und viele Interessen vertreten werden müssten. Des Weiteren informiert er über den aktuellen Stand des Baus eines Schwimmbades. Der Geschäftsführer der Ferienregion Obervinschgau, Gerald Burger, erklärte, dass erstmals der Sommertourismus besser als der Wintertourismus gelaufen ist.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Schlanders/Vinschgau - Das Elki Schlanders hat 193 aktive Mitgliedsfamilien, drei hauptberufliche und 23 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und aufgerundet 865 Freiwilligenstunden im Jahr 2022 geleistet. „Das sind viele Stunden, die wir mit Freude, aber auch Pflichtbewusstsein gemacht haben“, sagte Ausschussmitglied Christiane Pircher bei der kürzlich abgehaltenen Vollversammlung in Göflan. „Das, was wir tun, tun wir für die Familien in Schlanders und im Vinschgau“, betonte auch die Vorsitzende Kunhilde von Marsoner, die im vergangenen Jahr zur landesweiten Baumeisterin der Elkilandschaft ernannt und damit eine besondere Wertschätzung erhalten hat. Den wachsenden Bedürfnissen begegnet man im Elki Schlanders mit einer breiten Themenvielfalt. Ein wichtiges Projekt nennt sich Family Support, das praktische Unterstützung nach der Geburt für Familien bietet. 2022 nahmen sieben Familien den Family Support in Anspruch. Im Zeitraum von zwei bis zehn Monaten wurden die Familien für zwei bis drei Stunden pro Woche begleitet. Es waren vor allem Mehrgebärende, die Unterstützung über das Projekt Family Support erhielten, und vor allem Familien mit neugeborenen Zwillingen. 13 freiwillige Frauen waren involviert, die zusammen 415 Stunden Freiwilligendienst direkt in den Familien oder als Fortbildung geleistet haben. Die Kernaufgabe der Elkis, die offenen Treffs, fanden in Schlanders an zwei Vormittagen und ein bis zwei Nachmittagen pro Woche statt, in Tarsch hingegen an einem Vormittag pro Woche. Die Spielgruppen, die sich in Zwergen-, Krabbel-, Waldspielgruppe und in die Spielgruppe Hand in Hand unterteilen, hatten gemeinsames Spielen, Singen, Tanzen und erste Schritte ohne Eltern zum Ziel. Entspannung boten Angebote wie Babyschwimmen, Mama-Baby-Yoga und Yoga in der Schwangerschaft, Bewegung hingegen das Eltern-Kind-Turnen, Tanzen für Kids, Freude am Tanzen und Hip Hop für Kinder. Auch Kreatives kam nicht zur kurz: Die Kreativkurse mit der Krempempel-Kreativ-Malwerkstatt, einem Make-up-Kurs, mit Weihnachtsbäckerei und Geschichten am Lagerfeuer waren ebenso gut besucht wie die Faschingsfeier, die Frühlings- und Kastanienfeste und die Nikolausfeier.
Der Rückblick war gleichzeitig die Vorschau auf das kommende Jahr: Denn die bestehenden Angebote werden fortgeführt und im Mai mit einer „Eltern-Baby-Runde“ ergänzt.
Die Raumsuche des Elki Schlanders wird in den kommenden Monaten intensiviert, denn der Raum in der Lebenshilfe Schlanders steht nur mehr zwei Jahren zur Verfügung. (ap)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Kortsch - Bahn frei“ hieß es am Samstag, den 25. März für Kapellmeister Benjamin Blaas, für die Musikkapelle Kortsch und ihre vielen Zuhörerinnen und Zuhörer. So erklangen an diesem Abend musikalische Werke, welche die letzten 100 Jahre Revue passieren ließen und ein neues Jahrhundert einleiteten.
Werke wie Exultation (Philip Sparke), Fourth Suite for Band (Alfred Reed), Sleep (Eric Whitacre), Toccata for Band (Frank Erickson) sowie die Overture To a New Age (Jan de Haan) erfreuten das Publikum, ebenso wie unser Saxophon-Register, welches beim Vortrag des Stückes Sax, Wind & Funk (arr.: Stefan Schwalgin) mit schwungvollen Klängen aufhorchen ließ. Eines der Highlights des Festkonzertes war der Jubiläumsmarsch „Scala Solaris“. Er erinnert an die sonnigen Steinterrassen am Kortscher Sonnenberg, die „Rautstéiln“, wo seit einigen Jahren der wohlschmeckende Weißwein „Solaris“ gedeiht. Anlässlich des Jubiläums erteilte unser ehemaliger Kapellmeister Stefan Rechenmacher dem Komponisten Johann Finatzer den Auftrag, diesen Marsch zu komponieren. Für dieses Sponsoring ergeht an Stefan und die Firma BSV ein Dankeschön!
Ein weiterer Höhepunkt war die Ernennung von Stefan Rechenmacher zum Ehrenkapellmeister der Kortscher Musi, diese Ehrung soll Ausdruck unserer Wertschätzung und unseres Dankes sein. So hat Stefan doch fast 20 Jahre lang den Taktstock geführt, den Verein mitgeprägt und dazu beigetragen, dass wir auf hohem Niveau musizieren. Herzlichen Glückwunsch!
Aufhorchen ließen auch die Zugaben „Kortscher Marsch“ von Karl Pichler (neu arrangiert von Dietmar Rainer) und „Bahn frei“ von Eduard Strauss (arr.: Alfred Reed), mit welchen der Abend schwungvoll beendet wurde. So war unser 44. Festkonzert ein Auftakt in ein neues musikalisches Jahrhundert – „Bahn frei“!
Für die Kortscher Musi
Patrizia Pircher und Simone Lingg

Publiziert in Ausgabe 8/2023

von Don Mario Pinggera - Mit Sorge beobachte ich die Emotionen, mit welchen auch in dieser Zeitung das Thema «Migration» geschildert wird. Wir sind uns alle einig, dass Randalierende in Berlin, Köln und anderswo sich vor dem Gesetz verantworten müssen. Wenn allerdings das Strafrecht als letzte Konsequenz einschreiten muss, wurde ganz sicher an einer oder mehreren Stellen etwas übersehen. Oder wie der unvergessliche Stan Laurel nach stundenlangem Herumirren in einem Labyrinth zu seinem Partner Oliver Hardy gesagt hat. «Ich glaube, wir sind irgendwo falsch abgebogen.»
Mein Friseur hier in Richterswil ist Kurde und ein Virtuose in seinem Fach! Geflüchtet wie viele andere vor einem blutigen Krieg, darf er seit ein paar Jahren arbeiten. Und er hat sich zur Institution hochgearbeitet. Kurz nachdem der Ukraine – Krieg im letzten Jahr begann, war ich bei ihm. Er war sehr nervös, gleichzeitig aufgebracht und kleinlaut. Denn ihm ist keineswegs entgangen, wie Europa und damit auch die Schweiz Flüchtende aus der Ukraine mit ungewohnt offenen Armen empfangen hat. Das ist ja grundsätzlich richtig so, aber !: Er meinte zu mir, dass er diese Offenheit bei seinen Landsleuten und sich sehr vermisst hat. Nicht nur das: Oft war spürbar, dass, wie er sagte, «wir wohl nicht willkommen sind». «Der blutige Krieg in Syrien tobt nun schon so viele Jahre, hat uns unserer Heimat beraubt, wieso wurden wir nicht auch so aufgenommen wie die Ukrainer? Wieso hat Europa bei uns so nachhaltig weggeschaut?» Ganz sicher legitime Fragen! Syrien war doch für uns weit weg. Es ist eine Frage der Ehrlichkeit, diese eklatante Ungleichbehandlung auch einzugestehen. Versetzen wir uns doch in eine Person, die sich nicht aufgenommen und ständig abgelehnt fühlt: Eine solche Person wird ständig verletzt. Eine Kränkung folgt der anderen, so lange, bis es zu viel wird, und sich das Angestaute plötzlich löst. Durch Aggression gegen sich selbst oder eben andere. Irgendwann wird die Kränkung zur unheilbaren Krankheit. Vergessen wir nicht, dass die Amokläufe der letzten Jahre (nicht von Migranten ausgeführt) in der Regel am Ort einer nachhaltigen Kränkung geschehen sind: an der Schule! Ein junger Mann, der ein solches Blutbad anrichtete, antwortete auf die Frage des Warum: «Vor Jahren waren wir auf Klassenreise, niemand wollte mit mir ins Zimmer!». Aggression hat immer auch eine Ursache. So lange es uns nicht gelingt, drohende Gewaltspiralen zu eliminieren, bevor nur noch das Strafrecht als letzte Möglichkeit bleibt, werden wir immer ein Problem haben. Kränkungen jedweder Art gilt es möglichst zu vermeiden. Da muss auch ich selbst mich ändern, indem ich eben nicht mehr Menschen ausgrenze, mit Taten, Worten oder Werken.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Sulden/Madritsch - Rund 2.300 Gäste waren am Ostersonntag, den 9. April 2023 zur Osterparty „Madritsch Openair“ in die bezaubernde Schneewelt von Sulden auf über 2.000 Metern Meereshöhe gekommen - die einen mit ihren Skiern, mit Snowborads, Tourenskis und Schneeschuhen, die anderen zu Fuß auf Schusters Rappen. Eingeladen hatten die Verantwortlichen der Seilbahnen Sulden um Präsident Erich Pfeifer in Zusammenarbeit mit jenen der Ferienregion Ortlergebiet um Adrian Gamper und seinem Team. Und diese hatten auch mehrere verkleidete Osterhasen engagiert, die an der Bergstation und auf den Pisten von Madritsch fleißig Ostereier und andere Süßigkeiten verteilten, was besonders bei den kleinen Besucherinnen und Besuchern gut ankam. Die Gäste, darunter Touristinnen und Touristen, die ihren Oster-Ski-Urlaub in Sulden und Umgebung verbracht haben, und auch viele Einheimische aus ganz Südtirol erfreuten sich am herrlichen Wetter. Vor grandioser Gletscherkulisse genossen sie zuerst den griffigen Schnee auf den bestens präparierten Pisten und anschließend den Partyflair vor der Madritschhütte mit Dj Bugs Bunny und den brillanten Darbietungen von Djane ENA und Carol Sax Live. „Die Stimmung war sehr gut, alle freuten sich endlich wieder unbeschwert Party feiern zu können. Wir erhielten viele Komplimente für die Organisation und die Akteurin und die Akteure für ihre Leistungen auf der Bühne viel Applaus“, erklärt der Tourismusdirektor Gamper. Im Skigebiet Madritsch kann man bei sehr guten Verhältnissen noch bis zum 2. Mai 2023 Skifahren und die Frühjahrssonne genießen. (mds)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Die Musikschulen Ober- und Untervinschgau, der BA Kortsch und der Verein Venusta Musica laden am Samstag 22. April zu einem klassischem Konzert mit Beginn um 17 Uhr in das Vereinshaus von Kortsch ein. Der Verein Venusta Musica unterstützt mit den gesammelten Spenden Komponisten im ukrainischen Kriegsgebiet. So auch das Anliegen des Vinschgers Vereines, der 2020 gegründet wurde. Er möchte insbesondere Kinder und Jugendliche ansprechen. Dieser Abend ist eine Kostprobe.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Kolping im Vinschgau - Bildung ist einer der wichtigsten Schlüssel für Entwicklung, auch in Bolivien. Das Kolping- Bildungszentrum in Sucre bildet jedes Jahr über 150 Jugendliche zu Fachkräften in den Bereichen Gastronomie, Konditorei, Kosmetik und pharmazeutische Assistenz aus. Die gute Qualität dieser Ausbildungen hat sich herumgesprochen, so die Leiterin Mayra Elsida Vanegas. Schon nach der ersten Lehreinheit finden Teilnehmer einen Job. So Reyna Perez: „Mit s18sp1 boliviendiesem Job und den Verdienst kann ich als alleinerziehende Mutter meine zwei Kinder ernähren.“ Sie träumt schon weiter- vielleicht gar in die Selbständigkeit.
Seit sich die Klimaextreme mehren, leistet Kolping Indien immer häufiger humanitäre Hilfe. Deshalb wurde vor Jahren das Programm „Kolping Cares“ ins Leben gerufen. Zum letzten Mal kam es zur Jahreswende 2022/23 zum Einsatz, als der Zyklon Mandous in Südindien starke Regenfälle und Überschwemmungen brachte. Viele Menschen gerieten in Not, darunter auch Angehörige der Narikuvarar und Irular in Tamil Nadu, die der indische Verband fördert. Die beiden indigenen Gemeinschaften gehören zur untersten, stark diskriminierten Schicht der indischen Gesellschaft und leben in extremen Verhältnissen. Nach dem Zyklon startete Kolping Indien eine Hilfsaktion und verteilte Pakete mit Reis, Linsen, Decken, Matratzen, Schlafmatten und Moskitonetzen an über 300 Familien: finanziert aus dem Katastrophenfond von Kolping International.
Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Theaterverein Schlanders

Fleißig geprobt wird derzeit wieder beim Theaterverein Schlanders. 5 engagierte Darsteller*innen schlüpfen in dem von Daniel Clemente als Requisitenspiel adaptieren Bühnenstück „Peter Pan“ von Jan Bodinus in mehrere Rollen und entführen Jung und Alt ins Nimmerland, dort wo Träume wahr werden.
Ein Bühnenstück, gespielt von Erwachsenen, für Kinder und Junggebliebene auf die Bühne zu bringen, war schon länger der Wunsch des Theatervereins gewesen. Mit „Peter Pan“ kann er nun verwirklicht werden.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Schluderns - Am Samstag, 18. März 2023, wurde in Schluderns ein Sensiblisierungstag zum Thema „Zigarettenstummel – Schau drauf!“ organisiert, initiiert von privater Seite. Gerne unterstützt und getragen wurde das Projekt vom Jugendhaus Phoenix, dem ASV Schluderns und dem KFS Schluderns. Um 10:00 Uhr sammelten sich große und kleine fleißige Helfer:innen beim Pfarrwidum und wurden von Moser Isolde und Folie Elke eingewiesen. Mit Kübeln und Handschuhen bewaffnet machten sich vier Gruppen auf, unser Dorf von den auf dem Boden weggeworfenen Stummeln zu säubern. Zigarettenstummel gehören zu den am häufigsten achtlos in der Natur „entsorgten“ Gegenständen. Dort gehören sie aber absolut nicht hin! Sie sind extrem robust und verrotten erst nach ca. 10 bis 15 Jahren. Zudem lassen sich bis zu 4.000 verschiedene Schadstoffe in den Stummeln nachweisen. Diese machen den kleinen Zigarettenrest zu Sondermüll, der keineswegs harmlos ist. Eine einzige Kippe mit ihrem Mix aus Toxinen kann zwischen 40 und 60 Liter sauberes Grundwasser verunreinigen oder das Pflanzenwachstum negativ beeinflussen! Nachweislich sind in den Filtern 50 Stoffe kanzerogen und somit krebserregend. Um 11:30 Uhr wurde die Ausbeute am Ausgangspunkt gesammelt und dokumentiert und von der Gruppe und Mitbürger:innen fassungslos bestaunt.
Ein großer Dank gilt auch der Gemeindeverwaltung Schluderns, welche den Helfern nach Abschluss ihrer Sammelaktion Getränke und Brote spendiert hat, sowie der Firma Pinggera Peter & Töchter GmbH, welche noch leckere Äpfel dazulegte. Alle waren stolz auf die getane Arbeit, und die Gruppe hofft, auch die Mitbürger:innen aufmerksamer gemacht zu haben: Wer also seine Zigarette fertig geraucht hat - bitte in den Müll damit - denn dort gehört sie hin! Dir, Deinen Mitmenschen und der Umwelt zuliebe. Schau drauf!

Publiziert in Ausgabe 8/2023

pr-info VEK

Liebe Latscherinnen
und liebe Latscher,

wir freuen uns bekannt zu geben, dass unsere Mitarbeiter jeweils an jedem Dienstag und an jedem Donnerstag im Mai von 9 bis 12 Uhr im Gemeindehaus von Latsch vertreten sein werden, um euch über unsere Stromangebote zu informieren.
Unsere Experten stehen für alle Fragen zu unseren Dienstleistungen zur Verfügung und machen den Wechsel so reibungslos wie möglich. Verpasst nicht die Chance, die Vorteile von VION zu erfahren und zu erleben.

Wir freuen uns darauf, dich in Latsch begrüßen zu dürfen.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Partschins/Algund - Mit dem „Peter Mitterhofer Jubiläumsmarsch“ von Christoph Österreicher beginnt die Musikkapelle Partschins ihr Frühlingskonzert am 2. April 2023 im Peter Thalguterhaus. Im im September 2022 uraufgeführten Marsch hat Österreicher das bewegte Leben des Erfinders der Schreibmaschine Peter Mitterhofer musikalisch variantenreich verpackt. Die Partschinser lieben ihre Musikkapelle und ehren sie mit Anwesenheit - bis auf den letzten Platz. Mit dem Triumphmarsch „Aida - Gran Finale Secondo“ von Giuseppe Verdi spielt sich die Kapelle unter der seit 27 Jahren währenden und bewährten Leitung von Michael Pircher in die Ohren, in die Seele und in die Herzen der Konzertbesucher:innen. Die 31 Proben im Winter machen sich sehr bezahlt beim ersten Auftritt nach den musik- und tonlosen Coronajahren.
Zu Beginn des Konzertes gibt es einen offiziellen Stabwechsel: Die Obmannschaft geht von Andreas Österreicher zu seiner Tochter Eva Maria und zu Ferdinand Abler. Mit großem Engagement und Charme hat sich Andreas Österreicher für seine Musikkapelle in den letzen Jahren eingesetzt und unter anderem der Kapelle das Kurzbairische ermöglicht. Wunderbar und charmant hat dann Andreas Österreicher die Aufgabe des Konzertsprechers erfüllt, in die einzelnen Stücke eingeführt und die Begrüßung zahlreicher Prominenz übernommen, darunter die Landesräte Sepp Noggler und Waltraud Deeg, die Ur-,Ur-Urenkelin des Förderers der Musikkapelle Baronesse Alexandra von Goldegg.
Im „Concerto for Trombone“ brilliert Ulrich Schönweger mit großartiger Leistung als Solist an der Posaune und wird von der Kapelle regelrecht getragen. Druckfrisch und so als Premiere in Südtirol tragen die Musikanten „Spirit of Time“ von Otto M. Schwarz vor und sorgen damit für gute Stimmung im Saal. Mit „Mazurky Rhapsody“ von Alfred Besendorfer, mit der Filmmusik „The Hunchback of Notre Dame“ von Alan Menken, mit „Lord Tullamore“ von Carl Wittrock und mit „Toto in Concert“ trifft Michael Pircher mit den engagierten Musiker:innen den Geschmack des Publikums, welches mit langem Applaus dankt und zwei Zugaben geschenkt bekommt. (eb)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Zum Leserbrief von Elmar Karl Müller:

Aufwertung des Dorfzentrums von Naturns – Beschluss des Gemeinderates

Nachweislich unwahr ist die Behauptung von Herrn Müller, dass der Beschluss des Gemeindesrates den Rathausplatz betrifft. Wahr ist hingegen, dass es vor allem um den Parkplatz und die Rathausstraße geht. Unwahr ist, dass der Beschluss des Gemeindesrates einen Verkauf an Immobilienfirmen vorgibt. Wahr ist, dass eine Gestaltung ermöglicht wird, welche vor allem eine Tiefgarage und einen öffentlichen Park sowie eine leichte Verbauung als Abgrenzung zur Hauptstraße vorsieht. Unwahr ist, dass es bereits einen Vorentwurf gibt und die Planungen für ein konkretes Projekt weit fortgeschritten sind. Wahr ist hingegen, dass ein partizipativer Prozess eingeleitet wurde, bei dem Vorschläge von allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern gesammelt und dann in Form eines Ideenwettbewerbs konkretisiert werden sollen. Unwahr ist, dass ein Architekt bereits einen Auftrag erhalten hat. Wahr ist, dass sich Menschen aus Überzeugung auch ehrenamtlich „umsonst“ engagieren. Unwahr ist, dass die Bevölkerung nicht hinter dem Anliegen einer Neugestaltung des Parkplatzes steht. Wahr ist hingegen, dass im Abschlussdokument bei der „Vision 2030+“ beschlossen wurde: „Die Parkplätze vor den Geschäften sind zu überdenken und zentral in einer Tiefgarage unterzubringen.“ Zudem wurde festgehalten, dass der Ausweisung von neuem Bauland die Verdichtung im Dorf vorzuziehen ist und für das organische Wachstum rund 25 neue Wohnungen pro Jahr realisiert werden sollen. Unwahr ist abschließend auch, dass man „selig“ wird, wenn man glaubt, dass der Gemeinderat von Naturns im öffentlichen Interesse handelt. Wahr ist hingegen, dass die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte aller Parteien ausschließlich zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger arbeiten. Es gibt keinen dokumentierten Gegenbeweis, geschweige denn ein anderslautendes Urteil. Diesen wichtigen legitimierten Einsatz pauschal zu diffamieren ist eine böswillige und nichthaltbare Abwertung der lokalen demokratischen Organe.

Wer in dieser unsachlichen Form argumentiert und dann auch noch der „Glaubwürdigkeit“ wegen eine Bürgerbefragung fordert, erweist der eigentlichen Idee und auch dem wichtigen Instrument der Bürgerbeteiligung wenig Wertschätzung. Durch diese Art der Desinformation wird Misstrauen erzeugt, was für jede Dorfgemeinschaft schlecht ist. Wir werden unbeeindruckt weiterhin in transparenter Form im Interesse ALLER arbeiten und konstruktiv unseren Beitrag für eine gesunde Entwicklung von Naturns leisten. Dazu laden wir alle Interessierten herzlich ein – denn wir sind gemeinsam unterwegs!

Andreas Pircher
SVP Fraktionssprecher Naturns

Michael Kaufmann
SVP Ortsobmann Naturns

 

Sehr geehrter Chefredakteur Herr Bernhart
Ich verstehe Ihren privaten Ärger über ein relativ kleines Problem mit Ihren E-Auto. Dass Sie aber deswegen die Politiker angehen und nicht Ihr Autohaus, ist kleinkariert und unverständlich. Ich fahre auch seit viereinhalb Jahren E-Auto, ohne das kleinste Problem.
Der Vergleich mit den Hoteliers ist ausgesprochen dumm und den Klimawandel haben Sie genauso wenig verstanden. Zudem denke ich, dass Ihnen das Missgeschick kaum Geld gekostet hat, da auf die Batterien mindestens 5 Jahre aber eher 8 Jahre Garantieleistung besteht
Anton Köhle, Latsch

 

HAIKU
in Vinschger Dialekt:


Hearsch in Guggu?
Gstott Minz in Housnsock
a laare Fauscht.


© Helga Maria Gorfer, Schlanders

Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com

*
Haiku-Ausstellung in der Bibliothek
Schlandersburg bis Samstag, 6. Mai 2023
zu den Öffnungszeiten

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Psychologie

„Ich könnte platzen vor Wut,…“ Mit dieser Aussage wird gleich klar, dass es sich um ein großes Gefühl handelt. Erst einmal nehme ich die Wut als Anspannung im Körper wahr, die unmittelbar einen Drang zum Angreifen oder Flüchten auslöst. Um zu vermeiden, dass man selber oder das Gegenüber Schaden nimmt, ist es wichtig, die körperlichen Frühwarnzeichen zu erkennen. Das kann die Anspannung im Körper sein, innere Hitze, Schwitzen, die laute Stimme oder die geballte Faust, die ich besser „im Sack“ lasse. Alle Gefühle sind erlaubt, aber eben nicht jedes Verhalten.
Indem ich tief durchatme, bis zehn zähle oder auf den Boden stampfe gelingt es mir schon ein wenig, mich selber zu beruhigen und den ersten destruktiven Handlungsimpuls abzuwenden. Das s12 img805Gefühl der Wut wird kleiner, wenn ich es wahrnehme und für mich benenne, auf wen oder was sich meine Empörung richtet. Hilfreich bei dem inneren Zwiegespräch kann die Wunscherfüllung in der Phantasie sein. Ich stelle mir dabei vor, wie ich den anderen z. B. am liebsten auf den Mond schieße. All dies hilft als Notprogramm in der akuten Situation.
Über dieses Erfassen meiner inneren Bewertungen wird mein Kopf langsam frei für klarere Gedanken. Welche Bedürfnisse stecken hinter meinen Urteilen und meiner Wut? Wonach sehne ich mich in dieser konkreten Situation? Welches Bedürfnis wäre dann erfüllt? Vielleicht geht es mir im Grunde darum, von meinem Gegenüber mit Respekt behandelt zu werden oder ich möchte für meine Anliegen einstehen ohne dass es mir bisher gelingt. Vielleicht möchte ich meine eigenen Grenzen gewahrt wissen, kann dem übergriffigen Verhalten aber keinen Einhalt gebieten. So werden mit einer ersten Entspannung und der Erkenntnis, dass sich eine Kluft zwischen meinem Bedürfnis und den momentanen Gegebenheiten auftut, die eigentlichen Gefühle, die hinter der Wut stecken, sichtbar. Diese können dann der Wegweiser für das konkrete Angehen der nächsten Schritte sein hin zu einer möglichen Lösung und damit zur Befriedigung meiner eigentlichen Bedürfnisse.
Hilfreich ist es zudem, wenn wir bei den Personen, die uns am Nächsten stehen und bei sehr guten Freunden erzählen können, was uns bewegt und sie uns aufmerksam zuhören, mitfühlen und uns beistehen.
Elisabeth Hickmann
Systemische Therapie und Beratung (SG)
Tel. 333 269 0799
www.beratung-hickmann.it

 

Publiziert in Ausgabe 8/2023

FF-Bezirk Obervinschgau - Der 68. Bezirksfeuerwehrtag Obervinschgau am 16. April 2023 in Graun begann mit der Festmesse zelebriert von BFV-Kaplan Florian Öttl. Die anschließende Tagung stand im Zeichen eines ausführlichen Rückblicks und des Dankes. Im Bezirk stehen 838 aktive Wehrmänner:frauen bereit wenn’s brennt. 32.132 Einsatzstunden haben diese im vergangenen FF-Jahr geleistet, sei es bei Bränden, technischen Hilfestellungen oder sonstigen Einsätzen. 246 Stunden investierten sie in Aus- und Weiterbildung. Das und vieles mehr berichtete der Bezirksfeuerwehrpräsident Klaus Obwegeser. Er dankte allen Aktiven für ihren selbstlosen Einsatz, den Ausschussmitgliedern und all jenen, die das Feuerwehrwesen stützen. Seinen persönlichen Arbeitsaufwand als Präsident im verwaltungstechnischen Bereich bezifferte Obwegeser mit eineinhalb Stunden täglich. Es sei vieles zu tun und zu organisieren, was nach außen hin kaum ersichtlich sei. Er könne aber auf sein Team im Vorstand zählen. Bezirksfeuerwehrinspektor Peter Theiner ließ in seinem Rückblick Bilder sprechen. Von den 153 Bränden waren mehrere Waldbrände. Besonders schwierig waren die Löscharbeiten am Frauwaal bei Prad. Von den 370 technischen Hilfeleistungen bezeichnete er den Einsatz beim tödlichen Autounfall in Langtaufers als den dramatischten, weil sich Retter und Opfer kannten. Hart ins Gericht ging Theiner mit jenen, die den Herz Jesu Sonntag dazu genutzt hatten, ihren riesigen Reisighaufen als größtes Herzjesufeuer Tirols zu entsorgt. Theiner lobte die FF-Bootsgruppe Reschen, die immer wichtiger werde. Der Bezirksjugendreferent David Waldner vermeldete über 3.000 Übungs- und Sportsstunden mit Jugendlichen. Das Wort ergriffen Hausherr BM Franz Prieth, Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp, LR Arnold Schuler, Bezirkspräsident Dieter Pinggera, Andreas Platter von der Forstverwaltung und Hermann Wolf vom Landesfeuerwehrverband Landeck. Für Auflockerung sorgte der humorvolle Auftritt des ehemaligen FF-Arztes Helmut Rauner mit Pfarrer Florian Öttl. Gedankt wurde der Feuerwehrärztin Bettina Skocir zum Abschied mit einem Blumenstrauß. Höhepunkt der Tagung war die Ehrung verdienter Wehrmänner. (mds)

 

Verdienstkreuz in Gold mit Auszeichnung: Roland Stecher (Reschen), Verdienstkreuz in Gold: (Manfred Thöni (Burgeis), Anton Stecher (Glurns), Leo Eller (Langtaufers), Bernhard Köllemann (Langtaufers), Serafin Stecher (Reschen), Richard Hirschberger (Schleis), Manfred Gruber (Schleis) und Lorenz Fliri (Taufers i. M.); Verdienstkreuz in Silber mit zwei Sternen: Stefan Winkler (Glurns).

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Kastelbell/Tschars - Im „Kesslwirt“ in Tschars ist die 15. Kastelbeller Spargelzeit am 13. April 2023 eröffnet worden. Ab da und bis Ende Mai werden die Kastelbeller Spargel, angebaut auf etwas mehr als einem Hektar von der Köfelgut-Familie Pohl, am Markt sein und im Besonderen in den Gastronomiebetrieben der Gemeinde Kastebell-Tschars, im Sterne Restaurant Kuppelrain, im Gasthof Gstirnerhof, in der Pizzastube zur Sonne, in den Restaurants Himmelreich und Kesslwirt, in feiner und vielfältiger Art und Weise angeboten werden. Begleitet werden die Spargelgerichte von Kastelbeller Weinen von den Weinhöfen Köfelgut, Lehengut, Marinushof und Rebhof.
Mit einem symbolischen Spargelanstich hat der Präsident des Toursimusvereines Kastelbell-Tschars Manfred Prantl, Christina Bernhart in Vertretung der Raika Untervinschgau und Köfelgut-Spargelbauer Max Pohl die Spargelwochen eröffnet.
Die Bedeutung und die Wichtigkeit der bemerkenswerten und seit 15 jahren anhaltenden Zusammenarbeit zwischen Spargelanbau, Winzern und Gastronomiebetrieben unterstrichen unisono BM Gustav Tappeiner und hgv-Obmann Manfred Pinzger. „Wir Vinschger brauchen uns nicht zu verstecken. Wir haben Alleinstellungsmerkmale“, sagte etwa Tappeiner.
Die Eröffnungszeremonie ausklingen ließen die Anwesenden bei den von den Winzern vorgestellten Weinen und bei den vom Kesslwirt zubereiteten Spargelspezialitäten. (eb)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Graun - Eines wurde bei der Vollversammlung der Ferienregion Reschenpass deutlich: In der Gemeinde Graun wird gemeinsam an einem Strang gezogen. Erstmals in der Geschichte hielten mit 210.000 Nächtigungen im Sommer und 203.000 im Winter die beiden Saisonen 2022 die Waage und mit insgesamt rund 414.000 Nächtigungen konnte man an die Spitzensaison von 2019 andocken. „Es geht nur gemeinsam“, sagte die amtierende Präsidentin Deborah Zanzotti, und: „Wenn wir die Vereine nicht hätte, könnten wir nichts tun.“ Von einem Top-Jahr sprach auch der Geschäftsführer Gerald Burger, der auf eine nicht enden wollende Liste an Veranstaltungen und Tätigkeiten zurückblicken und auch vorausschauen konnte. Dass man bei der Südtirol Guest Card noch nicht mitmache, sei den noch vom Land zu erfüllenden Forderungen geschuldet.
Lob für die umsichtige Finanz- und Kassenführung kam von Aufsichtsrat Ignaz Bernhart in seinem Kassenbericht, der das Gebahren für das Jahr 2022 als „in ruhigen Gewässern“ bezeichnete.
Ohne Beanstandungen wurden Abschlussrechnung mit vorgetragenem Verwaltungsübershuss von 328.000 Euro und Haushaltsvoranschlag 2023 genehmigt.
In seinem Grußwort verpackte BM Franz Prieth neben dm Lob für die Tätigkeiten auch diverse Anliegen und Zukunftspläne der Gemeinde Graun, davon vieles, was den Tourismus betrifft. Die gemeinsame Zusammenarbeit betonte auch die Geschäftsführerin der benachbarten Ferienregion Obervinschgau Katharina Fritz. Christian Maas, Präsideten der Schöneben AG, wies auf den heurigen Rekordwinter hin und kündigte, neben vielem anderen, eine Sommerrodelbahn bei der Haideralm an. Thomas Strobl stellte aufgrund der Ganzjahresdestination Überlegungen an, dass man beim Personal Ganzjahresstellen anbieten könnte. Der LTS-Geschäftsführer Hubert Unterweger betonte, dass es künftig Aufgabe der Tourismusvereine sein werde, die Tourismusgesinnung zu pflegen. (eb)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Bozen/Mals - Der Wettbewerb „Gemeinsam für unsere Zukunft“ wurde von den Südtiroler Raiffeisenkassen gemeinsam mit der Plattform Land heuer zum ersten Mal ausgeschrieben. Insgesamt wurden 51 Projekte eingereicht.
Ziel des Wettbewerbs ist es, innovative und nachhaltige Projekte für den ländlichen und urbanen Raum in Südtirol zu fördern. Bei der Siegerauswahl legt die Jury großes Augenmerk darauf, dass die Projekte nicht nur im Bereich der Ökologie nachhaltig sind, sondern auch für ökonomische und soziale Nachhaltigkeit stehen. Unter den 51 eingereichten Projekten befanden sich 15 Projekte von Genossenschaften - ein Zeichen dafür, dass Genossenschaften zu den treibenden innovativen Kräften im Land zählen.
Kürzlich wurden die drei Siegerprojekte bei einer Abschlussveranstaltung auf der Haselburg in Bozen prämiert. Insgesamt wurden 30.000 Euro (1. Preis: 15.000 Euro, 2. Preis: 10.000 Euro und 3. Preis: 5.000 Euro) ausgeschüttet.
„Die Entscheidung über die Siegerauswahl war nicht einfach. Daran kann man einmal mehr sehen, dass wir in Südtirol ein großes Potential an engagierten und kreativen Menschen und Unternehmen haben, welche zu einem lebenswerten Südtirol beitragen,“ betonte Robert Zampieri, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Südtirol. Dem pflichtete der Geschäftsführer der Plattform Land, Ulrich Höllrigl bei: „Die Förderung und das Sichtbarmachen von innovativen Ideen tragen auch zukünftig zu einem lebendigen ländlichen Raum bei.“

Das Siegerprojekt:
1. Bistro Vinterra: Das Projekt der Sozialgenossenschaft Vinterra stärkt regionale Kreisläufe und verringert somit den ökologischen Fußabdruck. Ferner werden Arbeitsplätze für sozial Benachteiligte geschaffen. Diese werden betreut und begleitet, sodass sie gestärkt im Arbeitsmarkt integriert sind und Wertschätzung erfahren. Nach einer schwierigen Anfangsphase ist es gelungen, das Bistro auf eine wirtschaftlich stabile Basis zu stellen und Überschüsse zu erwirtschaften. Die Sozialgenossenschaft bindet eine Vielzahl von Akteuren in ihre Tätigkeit ein; durch die Lieferung von regionalen Produkten profitieren sowohl der ländliche als auch der urbane Raum. Die geplante Installation einer PV-Anlage, zu der das Preisgeld beiträgt, stärkte die Jury in der Entscheidung, diese als Gewinner zu küren.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Erfreuliche Zahlen konnte der Verein freiwillige Arbeitseinsätze EO (VFA) am 6.4.2023 bei seiner Mitgliederversammlung vorlegen: Sowohl die Zahl der Helfer als auch jene der Einsatztage ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Sorgen bereitet der Rückgang bei den Gesuchstellern. Die Zahl der Helfer ist nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2021 voriges Jahr wieder leicht gestiegen – von 1935 auf 1979. Von den Spitzenwerten(2014 waren es 2414 Helfer), ist der VFA damit zwar noch weit entfernt, aber ein Aufwärtstrend ist erkennbar.

Publiziert in Ausgabe 8/2023

Graun - Mit kaum zu überbietendem Selbstbewusstsein hat der Grauner BM Franz Prieth (Bild) Forderungen und Vorhaben der Gemeinde vorgetragen. Anlass war die Vollversammlung des Tourismusvereines Reschenpass (sh. Seite 10). Einmal ging es um die Südtirol Guest Card. Die Touristiker der Gemeinde Graun zögern einen Beitritt zu dieser GuestCard hinaus. Als Grund dafür nannte Prieth, dass man den Eindruck habe, dass das Geld dafür, also die vorgesehenen 53 Cent pro Nächtigung, direkt nach Bozen geschickt würden, ohne dass die Peripherie etwas davon habe. „Wir sind in der Peripherie nicht so gut aufgestellt, ähnlich wie das Ortlergebiet oder Schnals, weit weg von einer Zugverbindung“, sagte Prieth. Es sei ein erfolgreicher Prozess im Gange, um „für die Gemeinde Graun etwas rauszuholen“. Ein großes Thema seien etwa die Skibusse. Die Skibusse in der Gemeinde Graun würden mit mehr als 200.000 Euro Kosten zu Buche schlagen. Diese Finanzierung solle das Land übernehmen, so eine der Forderungen. Denn nur so könne man gewährleisten, dass ein Teil der Gelder für die GuestCard in der Gemeinde blieben. „Wir werden die Bushaltestellen ausbauen“, gelobte Prieth. Zugeben musste Prieth, dass die 11 kostenpflichtigen Parkplätze in der Gemeinde rund eine halbe Million Euro an Einnahmen im Jahr generieren.
Beim geplanten Hallenbad in Graun sei man nach zwei Jahren und 20 Varianten mit der Planung „fast durch“. Die Finanzierung stehe und die Baukomission habe bereits so gut wie zugestimmt und nun komme das Projekt in den Gemeinderat. Beim Landesprojekt Weißkugelhütte ist der Vertrag für die Grundverfügbarkeit von der Fraktion Langtaufers nach langen Verzögerungen unterschrieben worden und man sei bemüht, für heuer einen Pächter für die alte Hütte zu gewinnen. Und beim großen Projekt Turmareal sei man ebenfalls dahinter. Die Machbarkeitsstudie sei, nach Einigung mit dem Landesdenkmalamt und dem Vermögensamt des Landes, in der Ausschreibung. (eb)

Publiziert in Ausgabe 8/2023

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