von Erwin Bernhart
Die Hinrunde in der 2. Amateurliga endete Mitte November. Während zwei Vinschger Teams vom Titel träumen, kämpft eine andere Vinschger Mannschaft gegen den Abstieg. Der ASV Kastelbell-Tschars kürte sich zum Herbstmeister. Ebenfalls vom Meisterschaftsgewinn träumen darf der ASV Prad, welcher an Position 3 überwintert und nur vier Zähler Rückstand auf die Spitze aufweist. Der FC Oberland befindet sich auf dem vorletzten Platz und kämpft um den Klassenerhalt.
Von Sarah Mitterer
Die einen Teams träumen vom Titel, die anderen Mannschaften kämpfen um den Verbleib in der Liga. Die Ausgangslage bei den sechs Vinschger Vereinen in der 2. Amateurliga könnte nicht unterschiedlicher sein. Die beste Ausgangslage in Hinblick auf den zweiten Teil der Meisterschaft sicherte sich der ASV Kastelbell-Tschars. Das Team holte sich mit 26 Punkten die Herbstmeisterschaft und ist damit dem Meistertitel und dem damit verbundenen Aufstieg in die 1. Amateurliga einen großen Schritt nähergekommen. Die Mannschaft, welche bereits im Vorfeld zum Favoritenkreis gehörte, hat von elf Partien acht Spiele gewonnen und stellt gemeinsam mit Goldrain die stärksten Abwehrreihen der gesamten Liga. Beide Teams haben gerade einmal neun Gegentreffer kassiert. Der Vorsprung auf die Konkurrenz ist jedoch alles andere als groß. Lediglich vier Punkte haben die beiden Verfolger Girlan und Prad Rückstand und befinden sich somit in Lauerpostion. Die Luft an der Spitze ist dünn, Ausrutscher sollte man sich keinen erlauben, denn jeder Fehler könnte am Ende die Meisterschaft entscheiden.
Für die Mannschaft aus Prad, welche sich den 3. Platz in der Hinrunde sicherte, ist somit in der Rückrunde noch alles offen. Die Mannschaft verfügt über den zweitstärksten Angriff der Liga und der Sprung nach ganz oben ist alles andere als unmöglich. Etwas mehr Abstand auf die vorderen Plätze haben Morter, Goldrain und Mals. Das Trio belegt die Positionen 7, 8 und 9. Morter sammelte bisher 15 Punkte, Goldrain und Mals gehen mit einem Punktestand von 13 Zählern im Frühjahr in die Rückrunde. Vor einer schweren Aufgabe steht der FC Oberland. Die Obervinschger holten in den elf Partien einen Sieg und liegen in der Tabelle mit fünf Punkten auf dem aktuell vorletzten Platz.
Man darf auf die Rückrunde gespannt sein, denn sowohl an der Spitze als auch im Tabellenkeller ist noch lange nichts entschieden.
Val Müstair - Don Mario Pinggera ist ein aufmerksamer und humorvoller Beobachter und
hat diesmal ein etwas anderes „Nachgedacht“ eingereicht. Pinggera sagt: „Einen Preis bei
„Unser Dorf soll schöner werden“ ist damit ebenfalls kaum zu gewinnen.“
von Don Mario Pinggera
Wer derzeit durch das Val Müstair fährt, staunt nicht schlecht: An einem Haus in Richtung Ofenpass ist zu lesen: „Steckt Euch Eure Impfung in den Arsch“. Ein befreundeter Mediziner meinte, das ginge gar nicht. Hier könnten höchstens die A-Backen gemeint sein! Abgesehen von einer bestimmten Geisteshaltung, die ein solches Transparent offenlegt, ist es schade um die Fassade des schönen Hauses. Einen Preis bei „Unser Dorf soll schöner werden“ ist damit ebenfalls kaum zu gewinnen. Kommt man von der anderen Seite gefahren, steht „Impfen ist Mord“ an der Fassade. Derartiges muss absolut nicht kommentiert werden. Vielmehr lässt es so manche Betrachterin und so manchen Betrachter ratlos zurück. Ist das die neue Sprache, an die wir uns gewöhnen müssen? Ist unsere Schamgrenze wirklich derart tief gesunken, dass sprachliche Verrohung das einzige Mittel ist, um sich Andersdenkenden gegenüber auszudrücken? Damit eines klar ist: Ich selbst empfinde Impfungen schon seit Kindesbeinen an als unangenehm. Und ich bin überzeugt, dass mir wohl die Meisten beipflichten. Aber bisweilen kommen wir eben in Situationen, wo wir abwägen müssen. Die Ethik spricht von „Güterabwägung“. Das sind Situationen, wo wir uns zwischen zwei Übeln entscheiden müssen. Konsequenterweise wählt der Mensch das geringere Übel. Eine Impfung ist nie ein Allheilmittel, sie kann es gar nicht sein. Aber sie kann, wie auch jetzt, grösseres Übel verhindern. Beispiele in die eine oder andere Richtung durfte ich beruflich in den letzten Monaten zu Hauf erleben. Und diese Erfahrungen lassen sich auch durch keinerlei Geschwätz wegleugnen.
Diese Tage ist vor einem Geschäft zu lesen: „Ungeimpfte unerwünscht“. Auch diese Sprache ist ebenso ungeeignet wie die Transparente im Val Müstair. Wenn wir nämlich nicht mehr in der Lage sind, vernünftig miteinander umzugehen und andere Meinungen als die eigene nur noch, ohne zu überlegen, degradieren, so ist das der Untergang für jedwede gesellschaftliche Kultur. Wenn wir derartige Sprüche an unsere Häuser hängen, ist niemandem einen Gefallen getan, und schön aussehen tuts erst recht nicht. Eine Kultur (!!!) der offenen und ohne weiteres kontroversen Diskussion ist angesagt und keine Parolenschreierei, die ausgrenzt, beleidigt oder einfach nur dumm ist.
Schlanders - Ziel der TFO ist es unter anderem eine praxisnahe Ausbildung, also das erlernte Wissen auf wirkliche Problemstellungen zu übertragen. Mit einer neuen Automatisierungsanlage kommen Schule und Schüler:innen diesem Ziel näher.
von Theodora Kuntner
Derzeit besuchen 55 Schüler*innen die Fachrichtung für Maschinenbau, Mechatronik und Energie der TFO Schlanders. Diese Fachrichtung führt die Inhalte verschiedener Bereiche zusammen. Es werden hier die theoretischen Grundlagen der Mechanik, Elektronik, Informatik und Energietechnik vermittelt. Ziel ist aber die praxisnahe Ausbildung, also das erlernte Wissen auf wirkliche Problemstellungen zu übertragen.
So ist es umso mehr erfreulich, dass seit diesem Schuljahr an unserer Schule die Automatisierungsanlage der Firma ETS in Betrieb ist. Die Anlage simuliert diverse Arbeitsschritte in verschiedenen Bereichen, wie Warenannahme, Verpackung, Befüllung, Sortierung, Qualitätskontrolle und die Lagerung im Hochregallager.
Bevor die Schüler*innen der Anlage selbst arbeiten, eignen sie sich Kenntnisse in der Pneumatik und Elektropneumatik an: Sie lernen die Bauteile kennen (Aktoren, Sensoren und Verarbeitungselemente) und erst dann arbeiten sie mit der speicherprogrammierbaren Steuerung dieser Anlage (SPS). Die SPS löst die verbindungsprogrammierte Steuerung der Elektronik und Elektropneumatik ab. Die Eingabe- und Sensorsignale werden dort verarbeitet und die Aktoren dementsprechend angesteuert. So werden alle mechatronischen Vorgänge, wie beispielsweise das Ausfahren von Zylindern, das Schalten von Stellmotoren oder das Ein- und Ausschalten der Servomotoren geregelt.
„Wenn unsere Schüler*innen das komplexe System dieser Anlagen verstehen und programmieren können, besitzen sie alle Grundlagen für einen abwechslungsreichen und sehr gefragten Berufszweig. Heutzutage ist die Automatisierung in fast allen Fertigungsprozessen weltweit unumgänglich. Daher kann dieses Knowhow als optimaler Einstieg in die Programmierung genutzt werden und damit vielen Arbeitgebern von Nutzen sein.“, so die Fachlehrerin für das Fach „Systeme und Automation“, Martina Trenkwalder.
Schlanders/Landesberufsschule - Ein einzigartiger Übungsparcours für automatisierte Robotik steht den Schüler:innen in der Landesberufsschule Schlanders seit kurzem zur Verfügung. Fachlehrer für Metalltechnik Peter Klotz hat das innovative Trainingsprogramm ausgetüftelt.
von Magdalena Dietl Sapelza
Die Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Metalltechnik an der Landesberufsschule in Schlanders im Fach „Robotik“ haben seit kurzem die Möglichkeit kleine Roboter zu bauen und diese entsprechend der Aufgabenstellung und der Programmierung auf der Übungsfläche zu bewegen. „Die Bautechnik der Roboter lässt sich originalgetreu im Maßstab 1 : 1 auf den realen Maschinenbau übertragen. Auch das Trainingsgelände ist dem Maßstab gerecht gebaut“, erklärt Fachlehrer Peter Klotz. Die Erstellung des Übungsparcours samt Roboter-Prototypen hatte Klotz im Zuge seiner Eignungsprüfung als Fachlehrer in Angriff genommen und unzählige Stunden investiert. Die Richtlinien für den Bau des Trainingstisches entsprechen genau den Vorgaben der World Robot Olympiad WRO (internationaler Roboterwettbewerb für Kinder und Jugendliche mit dem Ziel, sie für MINT-Themen wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu begeistern.) Man könne nun interaktive Übungen originalgetreu planen, umsetzen und trainieren, so Klotz. Die Schüler:innen starten mit dem Bau von einfachen Fahrgestellen, bauen dann weiter zu automatisierten Robotern aus, entsprechend der Leistung, die vorgesehen ist. Die Schüler:innen üben also im Kleinen was sie dann realistisch im Maschinenbau umsetzen. Die Einzelteile für die kleinen Übungsroboter liefert eine spezielle Lego-Technik, die auf Robotikbestandteile spezialisiert ist. „Es geht jedoch in keiner Weise um das Lego-Spielen, sondern um die Software und die ausgetüftelte Programmierung, die dahintersteckt“, unterstreicht Direktorin Virginia Tanzer.
Der Robotik-Übungs-Parcours schafft für die künftigen Fachkräfte in den Unternehmen eine hervorragende Möglichkeit, sich unter fast realistischen Bedingungen auf ihre Berufswelt vorzubereiten, die laufend automatisierter wird. Der innovative Übungs-Parcours in der Metallfachschule ist eine zukunftsweisende Initiative, die ihren Teil dazu beiträgt, den steigenden Ansprüchen der Wirtschaft Rechnung zu tragen. Und nicht zuletzt macht es den Schülern Spaß, die ihrerseits auch selbst neue Ideen entwickeln und sie umsetzen. Interessierte sind gerne eingeladen, sich den Parcours in der Landesberufsschule anzuschauen und auch auszuprobieren.
Partschins - In einer öffentlichen Gemeinderatssitzung klärte die Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer die Gemeinderät:innen über den Gemeindeentwicklungsplan auf. „Wir brauchen künftig weniger Neubauten, wir werden mit Bestehendem arbeiten müssen“, fordert Kuenzer.
von Erwin Bernhart
Ein anderes Denken sei bei der Umsetzung des Gemeindeentwicklungsprogrammes notwendig: ein verantwortungsvoller Umgang mit der Fläche. Der Bodenverbrauch müsse nachhaltig sein. Die für Raumordnung zuständige Landesrätin Maria Kuenzer ließ die Gemeinderät:innen von Partschins in die Zukunft und in die Wichtigkeit des Gemeindeentwicklungsprogrammes blicken. Die Gemeinde sei verpflichtet, den Leerstand, also ungenutzte Kubatur, zu erheben - mit Wertschätzung und Respekt gegenüber den Besitzern. Denn es sei gut, wenn Leerstand genutzt würde, bevor man neue Ressourcen verbrauche. Das neue Denken sei, dass sich die Gemeinde die Frage stellen müsse, wie viel neue Fläche bzw. neue Kubatur gebraucht werde und wie viel Leerstand es in der Gemeinde gebe. Man solle auch ungezwungen darüber diskutieren, ob Eigentum immer an erster Stelle stehen solle. Über langfristige Mieten auch von Seiten der Gewerbetreibenden könne und solle man nachdenken. Im neuen Raumordnungsgesetz seien auch Mischzonen vorgesehen. Ziel sei es damit, die Bereiche Wohnen und Arbeiten stärker zusammenzuführen. In einer Mischzone könne die Gemeinde bis zu 40 % gewerbliche Tätigkeit vorsehen. Die Flächenwidmung sei alleinige Zuständigkeit der Gemeinde.
Kuenzer forderte die Gemeindeverwalter auf, sollten sich diese an das im Raumordnungsgesetz vorgesehene Gemeindeentwicklungsprogramm heranwagen, die Bevölkerung miteinzubinden. Mit klaren zeitlichen Rahmen (etwa maximal 3 Treffen), mit klaren von der Gemeinde festgelegten Themen, etwa beim Wohnen, beim Verkehr, beim Ensembleschutz. Es solle dabei kein Kräftemessen der Verbände werden, aber die Bürgerexpertise sei wichtig.
Kuenzer legte den Gemeinderät:innen nahe, das Programm innerhalb einer Legislatur abzuschließen. Sonst könne es so ergehen, wie in Klausen, die als Pilotgemeinde alles richtig gemacht aber nicht abgeschlossen habe und mit dem politischen Wechsel alles wieder in Zweifel gezogen werde. Lana habe sich als Pilotgemeinde dauernd beschwert, aber selbst nichts getan, rügte Kuenzer. Fazit: Sollten die aktuellen Verwalter der Gemeinde Partschins willens sein, sich an das Gemeindeentwicklungsprogramm heranzuwagen, dann wäre es sinnvoll, rasch zu beginnen.
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Ambrosius, 07.12.2021
Schwund und Verlust von Biodiversität wirken sich auf drei Ebenen aus:
• auf der genetischen Ebene
• auf der Ebene der Arten
• auf der Ebene von Lebensräumen
Die fünf wichtigsten Treiber des Artenverlustes:
• die direkte Zerstörung der Lebensräume
• die Schwemme von Nährstoffen, Giften, Müll und Abwässern
• die Übernutzung durch Fang, Jagd, Kommerz
• die globale Verschleppung von Pflanzen und Tieren in standortfremde Gebiete
• die Erderwärmung und der Klimawandel
Wieviele Pflanzen- und Tierarten gibt es überhaupt?
Biosystematiker gehen davon aus, dass es auf der Erde zwischen 8 und 9 Mio. Arten von Pilzen, Pflanzen und Tieren gibt. Davon sind derzeit 1,8 – 1,9 Mio. beschrieben und benannt. Mit 1,4 Mio. beschriebenen Arten sind die Tiere in der Mehrzahl. Die Insekten machen dabei über 1 Mio. Arten aus. Von den Gefäßpflanzen gibt es ca. 350.000 Arten.
Die Alpen in Zahlen:
8 Staaten,
5.954 Gemeinden,
190.568 km² Flächenausdehnung,
13,9 Mio. Einwohner,
60 Mio. Touristen/Jahr,
13.000 Pflanzenarten,
30.000 Tierarten
Im Nationalpark Stilfserjoch gibt es bei den 5 Wirbeltier-Klassen folgende Artenanzahl: Fische: 8 Arten, Lurche: 5, Kriechtiere: 9, Vögel: 178, Säugetiere: 59. Vögel und Säugetiere sind eigenwarm, d. h. sie können ihre Körpertemperatur eigenständig regulieren. Daher dominieren sie in ihrer Artenanzahl im kontinentalen Klima der Alpen gegenüber den wechselwarmen Klassen der Fische, Lurche und Kriechtiere, welche in ihrer Körpertemperatur von der Außentemperatur abhängig sind.
Im letzten Bericht des Internationalen Rates für die Biodiversität (IPBES, 2019) steht zu lesen:
„Bis zu einer Million Arten sind vom Aussterben bedroht, viele davon in den nächsten Jahrzehnten. Das Artensterben ist heute mindestens zehn- bis einhundertmal höher als im Durchschnitt der letzten 10 Millionen Jahre.“
Beeindruckende Fotos dürfen nicht an der Realität vorbeitäuschen. Um die Biodiversität steht es schlecht, global und lokal.
Drei Viertel der eisfreien Landfläche unserer Erde haben wir Menschen nach unseren Bedürfnissen umgestellt. Und zwei Drittel aller Meere sind von unserem Einfluss gezeichnet. Die Flächen von Städten haben sich seit 1992 verdoppelt, die Verschmutzung durch Plastik seit 1980 verzehnfacht.
Die Natur braucht uns nicht.
Aber wir brauchen sie.
„Wo Natur sich selbst überlassen wird, wo Wildnis entstehen darf, kommen Arten zurück, dort wird klimaschädlicher Kohlenstoff gebunden. Sein lassen, um überleben zu können – das klingt doch gar nicht so schlecht, oder?“
(Fritz Habekuss und Bernd Ulrich: „Unser Aussterben“ in „Die Zeit“ Nr. 48/2021, 25. November 2021, S. 39)
Eyrs/Düsseldorf
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis (DNP) stärkt seit 2008 in mehreren Wettbewerbssparten Unternehmen, die sich mit umweltschonenden und ressourcensparenden Leistungen hervortun. Eine Expertenjury widmet sich auch dem Bereich Design. Den Hanfziegel der Firma Schönthaler (Bausteinwerk und Baustoffhandel) aus Eyrs befand sie als zukunftsfähig und krönte ihn in der Sparte Bauwesen mit dem DNP Design 2022. Der Vinschgerwind hat bei Werner Schönthaler nachgefragt, wie es dazu kam.
Vinschgerwind: Eure Hanfsteine haben den DNP Design erhalten: Gratulation! Was macht das Produkt so umweltfreundlich?
Werner Schönthaler: Vorweg drei Zahlen: 50 % des Abfalls und 30 – 40 % der CO2 Emissionen kommen aus der Baubranche. Die Nutzungsdauer eines Hauses in Europa beträgt 30 – 50 Jahre. Bei diesen drei Zahlen müssten alle Alarmglocken schrillen. Der Baugewerbemarkt ist der größte Sondermüllproduzent, deshalb sind Hanfziegel so umweltfreundlich. Erstens mache ich aus einem Abfallprodukt der Lebensmitteltechnologie etwas Hochwertiges, denn schnell wachsendes Hanfholz wird zum Ziegel aufgewertet. Zweitens brauche ich keine Isolierung anzubringen, der Hanfziegel erreicht mit nur 38 cm Werte für das Klimahaus A. Drittens kann ich das Produkt wiederverwerten und daraus erneut Ziegel machen. Beton schafft das nicht. Außerdem hält ein Hanfkalkziegel länger, weil Kalk mit der Zeit härter wird. Der Wandaufbau besteht aus Hanf, Kalk und Sand. Das ist alles, wir arbeiten ohne Chemie und Zement. In der Preisbegründung bescheinigt man uns, dass wir eine greifbare Lösung für die Klimaproblematik anbieten.
Vinschgerwind: Woher bezieht ihr den Hanf?
Werner Schönthaler: Österreich hat 600 Hektar, wovon wir alles abnehmen. Nächstes Jahr kommt Hanf aus dem Allgäu dazu, hoffentlich auch aus der Schweiz. Wir versuchen im Alpenraum zu bleiben, leider ist dort zu wenig Hanf verfügbar. Letztes Jahr mussten wir deswegen Aufträge ablehnen. Es wäre Nonsens, Hanf aus ferneren Ländern zu kaufen – aus ökologischer Sicht, aber auch aus wirtschaftlicher.
Vinschgerwind: Wie lassen sich die Hanfkalksteine verbauen und wo stehen sie, die Hanfhäuser?
Werner Schönthaler: Bei Neubauten als Außenwände in Skelettbauweise, bei Sanierungen als Innen- und Außendämmung oder als Trennwände. Wir exportieren 99 %, vor allem nach Luxemburg, Deutschland und in die Schweiz. Südtirol ist klein, aber einige Bauten gibt es schon. Es ist immer so, zuerst musst du im Ausland Erfolg haben, dann bist du erst daheim akzeptiert. Ein Wandel geht langsam, ältere Architekten oder Baufirmen sehen ihr Lebensbild zerstört, wenn ich ihre Baustoffe als Sondermüll bezeichne. Ein Wandel geht über Generationen.
Vinschgerwind: Bist du im Familienbetrieb mit dieser Produktidee vorgeprescht?
Werner Schönthaler: Ja, so war es. Mein Vater Alois hat mich dabei unterstützt, er ist noch immer aktiv im Betrieb. Der Zweig der Hanfkalksteine ist dort mittlerweile etabliert, ich betreue diesen. Es ist viel Organisation dahinter. Das Produkt ist zwar angekommen, aber Hanf ist immer anders, das macht es aufwendig. So ist das bei einem Naturprodukt. Und der ökologische Kunde ist ein schwieriger Kunde. Er hinterfragt, er ist kritisch und sensibel, da braucht es viel Beratungszeit. Aber es ist wunderschön und wir haben auch mit Stararchitekten zu tun. Gerade bauen wir mit Fuhrimann und Hächler (Schweizer Architekten) in Zürich.
Vinschgerwind: Wie gelangte der Hanfkalkstein zum DNP?
Werner Schönthaler: Ich habe telefonisch die Aufforderung bekommen, das Produkt einzureichen. Unter tausenden anderen. Wahrscheinlich ist man durch Medienberichte auf mich aufmerksam geworden, es hatte vorher einen Galileo Beitrag und einen Arte Film gegeben. Als ich Porsche als Mitbewerber gesehen habe, weil in ganz Deutschland Ladestationen gebaut werden, habe ich gedacht, da sind wir ja ein Furz dagegen. Ende Oktober informierte man mich, dass ich Finalist bin – und dann auch noch einer der Gewinner in der Sparte Design.
Vinschgerwind: Im Dezember feierte man dich wegen deiner Innovation dann in Düsseldorf.
Werner Schönthaler: Ja, das war eine große Gala. Van der Leyen (Präsidentin der Europäischen Kommission) war dabei, es gab ein 5-Gänge-Menü mit Lageder-Wein, ich konnte wahnsinnig interessante Gespräche führen. Das Netzwerk ist gewachsen und das ist Gold wert. Hannes Götsch (BASIS) hat mich begleitet, weil wir von Anfang an eine gute Zusammenarbeit hatten, das ist ein wichtiger Teil unserer Entwicklung. Auch Noa Paul war dabei, sie macht mit uns Akustikpaneele aus Hanf.
Vinschgerwind: Wie ordnest du diesen Preis ein?
Werner Schönthaler: Ich empfinde ihn als große Ehre, denn das ist einer der begehrtesten Preise in diesem Segment. Das tut einfach gut, weil wir viele Jahre verspottet und ausgelacht wurden. Wir haben viel auf den Deckel bekommen, jetzt haben wir eine Bestätigung. Der Preis macht uns bekannt und zieht interessante Kunden an. Es gibt sie, sie suchen klimafreundliche Baustoffe und so erreichen sie uns leichter.
Interview: Maria Raffeiner
Laatsch - „Geschichten aus dem Vinschgau“ und „Menschenbilder“ sind die Titel der beiden gemeinsamen Buchprojekte der Kulturzeitschrift Arunda und der Bezirkszeitung Vinschgerwind. In den Menschenbildern präsentiert die Autorin Magdalena Dietl Sapelza 93 Lebensgeschichten und Fotos von Frauen und Männern aus dem gesamten Vinschgau.
In der Arunda 101 „Geschichten aus dem Vinschgau“ wurden in erster Linie ausgewählte Kulturbeiträge von Hans Wielander, publiziert im Vinschgerwind zwischen 2005 und 2021, veröffentlicht. Magdalena Dietl Sapelza arbeitete als Redakteurin von 1996 bis 2005 bei der Bezirkszeitung „Der Vinschger“ und seit 2005 bei der Bezirkszeitung „Der Vinschgerwind“. In dieser Zeit schrieb sie über 400 Porträts. Eine Auswahl dieser Lebensgeschichten, veröffentlicht im Vinschgerwind, können nun in einem schön gestalteten Buch nachgelesen werden. Es sind Geschichten von einfachen Menschen, die Armut, Krankheit, Krieg, Gefangenschaft und den Tod der eigenen Kinder erlebt haben. Die Menschen erzählen über ihre Kindheit, die Schulzeit, die ersten Arbeiten, von ihren Berufsträumen und den Ausflügen, von Wallfahrten und dem Gehorsam gegenüber den Eltern und der Geistlichkeit. Es sind Geschichten von kinderreichen Familien, von Ziehkindern, vom Leben beim Zirkus und von Auswärtigen, die verfolgt wurden. Sie erzählen vom geringen Verdienst, aber auch vom Tanz in den Gasthäusern, dem Kartenspiel, von Hobbies und von jungen Burschen, die nach „schneidigen Madlen“ Ausschau halten. Viele blicken am Ende ihres Lebens in Dankbarkeit zurück, sind stolz über das Erreichte und zufrieden mit ihrem Leben. Die Leser:innen gewinnen tiefe Einblicke in die Lebens- und Denkweise der älteren Generation. „Der greaschte Verdianscht isch‘ s Gwond gwesn“ so eine Aussage. „Zuerst die Männer, dann das Rindvieh und dann erst die Frauen“, so wird treffend die Rolle der Frauen in einem Porträt skizziert. Diese Lebensgeschichten von Einzelpersonen sind auch Familiengeschichten, Dorfgeschichten und ein lebendiges Spiegelbild des 20. Jahrhunderts. Es ist eine facettenreiche Sozialgeschichte über die Zeit des Faschismus, von der Option, der Kriegs- und Nachkriegsgeschichte und dem wirtschaftlichen Aufschwung in Südtirol nach dem Zweiten Weltkrieg. Damit sind die „Menschenbilder“ auch ein wertvoller Beitrag zur Heimat- und Regionalgeschichte. Es ist ein interessantes Lesebuch für die ältere Generation, die das alles miterlebt hat und ein lebendiges Geschichtsbuch für die jüngere Generation, die sich damit ein anschauliches Bild von den früheren Zeiten machen kann. (hzg)
Alle reden über das Klima und von Nachhaltigkeit. Klimaschutz wird zur Existenzfrage für die Menschheit. Wir stehen vor einer großen Transformation, einem großen Wandel, vielleicht dem größten Umbruch der Menschheit. Der Wandel wird kommen. Die Frage ist nur: wird er von uns Menschen gestaltet oder liefern wir uns dem Wandel der Natur aus. Die Klimaerwärmung gefährdet die Zukunft der Menschheit. Klimaschutz kostet viel Geld, die ungebremste Klimaerwärmung wird noch teurer. Deshalb wurde auf der UN-Klimakonferenz (COP21) im Pariser Abkommen im Jahre 2015 die historische Übereinkunft getroffen: „Vorrangiges Ziel ist es, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius und möglichst unter 1,5 Grad Celsius zu beschränken“. Am 25. September 2015 wurden auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung 2015 in New York die „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung“ von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. Mit diesen beiden Dokumenten wurde der Weg der Transformation in eine nachhaltige Entwicklung festgelegt. Seitdem hat sich einiges bewegt. Fridays for Future (FFF) ist zu einer globalen Jugendbewegung geworden, welche sich für umfassende, schnelle und effiziente Klimaschutz-Maßnahmen einsetzt. Durch den europäischen Grün Deal (European Green Deal, EGD) haben sich die 27 EU-Staaten dazu verpflichtet, die EU bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Die Emissionen sollen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 gesenkt werden. Die EU will deshalb bis 2030 insgesamt 1.000 Milliarden Euro investieren, um den Übergang zu einer ressourceneffizienten Wirtschaft zu finanzieren. Auf den seit 1995 jährlich stattfindenden UN-Weltklimakonferenzen werden die weiteren Maßnahmen besprochen. Die letzte Klimakonferenz war vom 31.10. bis 12. 12.2021 in Glasgow (COP26). Italien hat einen Wiederaufbauplan (Recovery Plan) beschlossen. In den nächsten fünf Jahren werden rund 250 Milliarden Euro investiert. Auf allen Ebenen (Staat, Region, Gemeinde) werden Investitions- und Umbaupläne geschmiedet und Programme entwickelt, um jedes Land nachhaltiger und klimaneutraler zu machen. Neben dem Klimawandel gibt es noch weitere globale Herausforderungen: Migration, Artensterben und die Corona-Pandemie. Es gibt viele Bücher, Tagungen und Initiativen zu all diesen Themen.
Auch in Südtirol gibt es viele Initiativen, u.a. die „Toblacher Gespräche“, im Vinschgau die „Churburger Wirtschaftsgespräche“ und die „Marienberger Klausurgespräche“, die sich seit Jahren mit wichtigen Zukunftsfragen beschäftigen. Bei den 32. Toblacher Gesprächen vom 1. bis 3. Oktober 2021 stand das Thema „Wie grün ist der europäische Green Deal?“ im Mittelpunkt. Die 25. Marienberger Klausurgespräche vom 14. bis 16. Oktober beschäftigen sich mit dem Thema „Der Wert des Teilens. Der Preis der Zukunft“ und bei der 36. Ausgabe der internationalen Churburger Wirtschaftsgespräche am 15. und 16. Oktober ging es um die Thematik „(Un)Gleichheit neu denken“. Südtirol hat einen Klimaplan (https://www.klimaland.bz/) und will diesen überarbeiten, um das Land insgesamt bis 2030 zu 90 % klimaneutral zu gestalten (Seite 27 KlimaPlan Energie – Südtirol 2050 Update 2021). Es gibt auch eine unabhängige Allianz von Bürger:innen, die sich dafür einsetzen, dass in Südtirol die Transformation zu einer nachhaltigen, krisenfesten und solidarischen Gesellschaft in einem partizipativen Prozess gestaltet wird. Die Initiative nennt sich „Zukunftspakt für Südtirol – Patto futuro“ (https://zukunftspakt-pattofuturo.org/) und möchte einen Nachhaltigkeitsplan erarbeiten. Außerdem gibt es das Südtiroler Netzwerk für Nachhaltigkeit (www.future.bz.it) der Organisation für Eine solidarische Welt. Persönlich war ich bei den Toblacher Gesprächen und den Marienberger Klausurgesprächen dabei. Ideenreich finde ich das Buch „Unsere Welt neu denken“ von Maja Göpel, der deutschen Transformationsforscherin und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin.
Wegmarken auf der Straße der Nachhaltigkeit
Postwachstum: „Eine Wirtschaftsweise, die in einer begrenzten Welt mit endlichen Ressourcen auf stetes Wachstum setzt, ist nicht nachhaltig“ (Göpel S. 96). Um den Ressourcenverbrauch, die Treibhausgase, den Flächenverbrauch und die Umweltbelastungen zu reduzieren und die Artenvielfalt zu stärken ist eine Verkehrswende, Energiewende, Ernährungswende, eine Wende in der Landwirtschaft und Bauwirtschaft notwendig. Unser Wachstumsmodell ist nicht fortsetzbar.
Kipppunkte, Kultur des Aufhörens: Kipppunkte beschleunigen den Klimawandel und lassen sich, einmal angestoßen, nicht mehr umkehren. Die Zunahme der CO2-Emissionen, das Abschmelzen der Gletscher, die Abholzung der Urwälder, das Auftauen der Permafrostböden, der Verlust der Artenvielfalt führt zu Kettenreaktionen mit weitreichenden Folgen. Harald Welzer, der bei den Marienberger Klausurgesprächen online zugeschaltet war, meint, dass wir eine Kultur des Aufhörens entwickeln müssen. Wir müssen weg von der Wachstumsideologie, der Wegwerfgesellschaft und der Ausbeutung und Zerstörung der Natur.
Zero Waste, Kreislaufwirtschaft: Zero Waste bedeutet „Null Müll“. Es geht um einen Lebensstil bzw. eine Wirtschaftsweise ohne Müll zu produzieren. Dabei muss bei folgenden vier Feldern Müll reduziert werden: Verpackungsmüll, Plastik/Kunststoff, Elektroschrott und Lebensmitteln. Es gibt eine Zero Waste-Bewegung, die ein Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse, den Umweltschutz und ein bewusstes Konsumverhalten schaffen will. Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell zur Förderung der lokalen Kreisläufe. Dabei werden Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt. Es ist das Gegenteil einer Wegwerfgesellschaft. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert. Die lokale Wirtschaft wird gefördert, Ressourcen werden geschont, lange Transporte und Abfall werden vermieden.
Dekarbonisierung, vier F: Mit Dekarbonisierung ist der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen Öl, Gas und Kohle gemeint, Ausstieg aus der Kohleförderung und der Abschied vom Verbrennungsmotor. Der Umstieg von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energien ist eine wichtige Maßnahme, um Klimaneutralität zu erreichen. Maja Göpel spricht von den „vier F“: Fliegen, Fleisch, Fummel (Kleidung) und Finanzen. Vor allem in diesen vier Bereichen gilt es sehr stark zu reduzieren bzw. es zu vermeiden. Geldmittel sollten für nachhaltige Projekte eingesetzt werden.
Greenwashing, Elektromobilität, grüne Technik: Greenwashing ist eine Bezeichnung für einen Etikettenschwindel. Gemeint sind PR-Methoden, die darauf abzielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen. Auch die Elektromobilität wird nicht als Lösung in eine nachhaltige Mobilität gesehen. Emissionen werden zwar reduziert, auch Lärm, aber der Ressourcen- und der Platzverbrach wird nicht reduziert. Ulrike Herrmann meinte bei den Toblacher Gesprächen, dass wir vom Flugverkehr und vom Individualverkehr weg müssen. Beides hat keine Zukunft. Viele Menschen glauben, dass die Probleme des Klimawandels technisch lösbar sind, ohne dass wir unseren Lebensstil ändern müssen. Die meisten gehen aber davon aus, dass es nicht genügt, die Industrie nachhaltig umzubauen, sondern dass wir unseren Lebensstil und unsere Wirtschaftsweise grundlegend ändern müssen.
Externalisierung, Ökozid: Externalisierte Kosten sind Kosten, die von Produzenten und Konsumenten verursacht, aber von der Gesamtgesellschaft getragen werden. Wir sind zu einer Externalisierungsgesellschaft geworden, d. h. Umweltkosten bzw. Folgekosten Einzelner bezahlen die Gemeinschaft, andere Länder oder zukünftige Generationen. Mit dem Begriff Ökozid ist eine massive Umweltzerstörung, bzw. die Zerstörung natürlicher Gemeingüter gemeint. Es gibt Bestrebungen, den Ökozid im internationalen Strafrecht zu verankern. Für schwere Umweltschäden könnten dann einzelne Personen verantwortlich gemacht werden, so wie das bei einem Genozid (Völkermord) schon heute der Fall ist.
Rebound Effekt, Easterlin Paradox: Mit Rebound-Effekt (auch Rückschlag- oder Bumerang Effekt) meint man, dass der Spareffekt durch Effizienzsteigerungen durch den ansteigenden Massenverbrauch zunichte gemacht wird. D. h. dass man nach kurzfristigen Erfolgen, langfristig genau das Gegenteil von dem erreicht, was man erreichen will. Richard Easterlin hat festgestellt, dass ab einem bestimmten Einkommen die Zufriedenheit nicht steigt. Das „Easterlin Paradox“ besagt, dass immer mehr haben nicht automatisch glücklicher macht. Wir müssen uns klar werden, was benötigen wir wirklich und was brauchen wir für ein gutes Leben? Auf vieles können wir verzichten.
Verzicht, kategorische Imperativ in Zeiten des Klimawandels: Maja Göpl meint, dass wir nur auf etwas verzichten können, das uns zusteht. Verzichten heißt, darauf verzichten, den Planeten zu ruinieren und die Lebensgrundlagen zu erhalten. Wir leben nicht über unsere Verhältnisse, sondern über die Verhältnisse der anderen. Deutschland hat am 5. Mai 2021 den Überlastungstag (Overshoot Day) erreicht. D. h. dass bereits im Mai alle für das Jahr 2021 zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen aufgebraucht waren. Deshalb braucht es nach Göpel einen kategorischen Imperativ in Zeiten des Klimawandels: „Konsumiere so, wie du dir wünschen würdest, dass alle es tun“ (S. 134).
Klima, Gerechtigkeit, Demokratie: Nach Joseph Stiglitz befindet sich die Welt heute in drei existenziellen Krisen: Klima, Ungleichheit und Krise der Demokratie. Umweltfragen sind immer Verteilungsfragen und Verteilungsfragen sind Gerechtigkeitsfragen. Deshalb kann man die ökologische Frage nur lösen, wenn man auch die sozialen Fragen löst. Das meint auch Papst Franziskus in seiner Umwelt-Enzyklika „Laudato si“.
Neues Narrativ, eine positive Zukunftserzählung: Seit 50 Jahren, seit 1972 „Die Grenzen des Wachstums“ als Buch vom Club of Rome veröffentlicht wurde, wird mit Fakten aufgezeigt und gewarnt. Und es hat zu keiner Umkehr geführt. Deshalb meint Harald Welzer braucht es eine neue Vision, eine neue Utopie, ein neues Narrativ. Es braucht eine positive Zukunftserzählung über ein nachhaltiges und solidarisches Leben im Einklang mit der Natur für uns alle auf der Welt. Dabei müssen wir unsere Rolle als Teil der Natur, als Teil der Völkergemeinschaft und als Teil der Geschichte finden und gestalten.
Heinrich Zoderer
VIP/Vinschgau - Josef Wielander, langjähriger Direktor des Verbandes der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse VIP, wurde für seine Verdienste um das Genossenschaftswesen mit der Raiffeisen-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.
Nach 43 Jahren Einsatz für die Vinschgauer Obstwirtschaft trat Josef Wielander am 31. März 2019 in den Ruhestand. Nach mehreren Corona-bedingten Verschiebungen konnte am 26. November im Rahmen der VIP-Vollversammlung die Verleihung der Raiffeisen-Ehrennadel in Gold vorgenommen werden. Anwesend waren neben der Führungsspitze und den Mitgliedern von VIP auch der Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler sowie die Vertreter des Raiffeisenverbandes Südtirol in Person von Verbandsobmann Herbert von Leon und Generaldirektor Paul Gasser. „Sepp Wielander erwies sich als erfahrener und weitsichtiger Kapitän, der die positive Entwicklung der Vinschgauer Obstwirtschaft maßgeblich mitgeprägt hat“, so VIP-Obmann Thomas Oberhofer und VIP-Direktor Martin Pinzger. „Wenn VIP heute als erfolgreicher Obstverband dasteht, ist dies auch der Verdienst von Josef Wielander, der stets den Zusammenhalt unter den Genossenschaften und unter den Bauern in den Vordergrund stellte“, sagte Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes, in seiner Laudatio.
Josef Wielander wurde am 1. August 1976 mit nur 21 Jahren Geschäftsführer der Obstgenossenschaft MIVO in Latsch. Mit der Gründung des Verbandes der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse VIP 1990 übernahm Wielander parallel die Funktion des Koordinators der Geschäftsführer der VIP-Mitgliedsgenossenschaften. Nach 20 Jahren als MIVO-Geschäftsführer wechselte Josef Wielander am 1. August 1996 als Direktor zur VIP. Im Jahr 2007 beschlossen die VIP-Genossenschaften die Umsetzung des VIP-3-Konzeptes und bündelten ihre Kräfte in einer gemeinsamen Verkaufsstrategie, zentralen Vermarktung und gemeinsamen Abrechnung. Unter Josef Wielander wurde das Image von VIP als einer der führenden Apfelanbieter am nationalen und internationalen Markt gestärkt. Unter seiner Direktion wurde 1996/97 auch der Bau des neuen VIP-Sitzes in Latsch umgesetzt und in den Jahren 2007 und 2019 der VIP-Sitz erweitert.
Neben seinem 43-jährigen Einsatz für Mivo und VIP war Josef Wielander 29 Jahre im Verwaltungsrat der Raiffeisenkasse Latsch und davon 16 Jahre als Obmannstellvertreter tätig. Er war viele Jahre Direktoriumsmitglied im Vermarktungskonsortium FROM, Verwaltungsrat im Südtiroler Apfelkonsortium und vertrat über Jahre die Interessen von VIP in der Assomela und Novamela.
Die Raiffeisen-Ehrennadel in Gold ist die höchste Auszeichnung des Raiffeisenverbandes und wurde bisher erst 31 Genossenschaftern zuteil. „Die Raiffeisenorganisation ehrt mit Josef Wielander eine Persönlichkeit, die sich in ihrem gesamten Berufsleben beispielgebend für die genossenschaftliche Arbeit eingesetzt hat“, so Von Leon.
Der 27-jährige Martin Pfeifer aus Stilfs lebt täglich mit schmerzenden Wunden. Eigentlich scheut er die Öffentlichkeit. Dem Vinschgerwind erzählt er seine Geschichte nur, weil es ihm wichtig ist, auf das Schicksal der Betroffenen generell aufmerksam zu machen und auch auf den ehrenamtlichen Verein Debra, der Spenden sammelt, um das Leben der Schmetterlingskinder unterstützend zu erleichtern.
von Magdalena Dietl Sapelza
Das „Klosen“ ist für Martin seit jeher ein besonderes Ereignis. Auch heuer hat er all seine Energie gebündelt und ist als „Esel“ mitgezogen. Es war für ihn ein Kraftakt. Martins Leben ist geprägt von schmerzenden Wunden und zeitraubender Pflege. Denn sein Körper, bis jetzt ausgenommen Gesicht und Arme, ist übersät von Blasen und nässenden Wunden, die seine Mutter Zita täglich drei bis vier Stunden lang sorgsam pflegt und verbindet. Anschließend sei Martin jedes Mal fix und fertig und müsse sich hinlegen, sagt sie.
Dass mit der Haut des kleinen Martin etwas nicht stimmt, wurde bald nach der Geburt bemerkt. In der Universitätsklinik Innsbruck waren die Eltern dann mit der Diagnose Epidermolysis bullosa dystrophica (EBD) konfrontiert. Es handelt sich um eine sehr seltene Hautkrankheit, von der sie noch nie etwas gehört hatten. Bei der geringsten Belastung der Haut entstehen Blasen, die zu offenen Wunden und Narben führen. Innerlich sind die Schleimhäute beeinträchtigt. Verunsichert kehrte Zita mit ihrem Baby heim und versorgte die ersten Blasen. Zufällig fand sie eine Wiener Anzeige mit der Kontaktsuche zum selben Krankheitsbild. Das führte sie zu anderen Betroffenen. Sie traf den Dermatologen Prof. Helmut Hintner, der die Krankheit und deren unterschiedliche Formen kennt. Hintner war mit einigen betroffenen Familien federführend bei der Gründung von Debra Austria und beim Aufbau des EB-Hauses in Salzburg, wo Schmetterlingskinder Spezialbehandlungen bekommen und wo zur bislang noch unheilbaren Krankheit geforscht wird. „Es scheint eine milde Form zu sein“, aus diesen Worten Hintners schöpfte Zita damals Hoffnung. Martin wuchs als fröhliches Kind auf. Er besuchte den Kindergarten und die Grundschule in Stilfs. Blasen, Schluckbeschwerden, Verdauungsprobleme, Wunden und das ständige Verbinden gehörten zu seinem Alltag. Martin bewegte sich vorsichtig, um nicht hinzufallen oder irgendwo anzustoßen.
Je älter Martin wurde, umso mehr litt er unter den Auswirkungen der Krankheit, die sich schleichend verschlechterte. Kräfteraubend war für ihn die Mittelschul- und die Oberschulzeit. „I hon probiert unt probiert. Nor hon is in Maturajohr oanfoch nimmr drpockt“, sagt er. Dabei kämpfte er, wollte es schaffen. Denn er liebte die Geselligkeit in der Schulgemeinschaft, wo er sich auch angenommen fühlte. Schmerzlich bewusst wurde ihm, dass er nicht wie seine Freunde die Kraft haben würde, in der Arbeitswelt zu bestehen. Auch seine Eltern mussten lernen, sich damit abzufinden. Gerne wäre Martin Schlosser geworden. Auch künstlerisch ist er sehr begabt, wie einige von ihm gemalte Bilder zeigen. Aufwändig und kostspielig war anfangs die Beschaffung des speziellen Verbandsmaterials. „Wenn`s di Kronkenkasse nit übernummen hat, miaßatn miar bettlan geahn“, meint Zita. Wertvolle Hilfe erfuhr Martin im EB-Haus und von der Selbsthilfegruppe Debra, die beispielsweise Behandlungen zahlt, die vom Sanitätsbetrieb nicht übernommen werden. Seit 2004 gibt es den ehrenamtlichen Verein Debra auch in Südtirol. Weltweit haben sich Familien mit Schmetterlingskindern zur großen Debra-Familie zusammengefunden. Zentrale Anlaufstelle ist das EB-Haus ins Salzburg. Martin musste dort schon viele Male behandelt werden. Seine Speiseröhre musste operativ erweitert werden, und seine Hautverwachsungen an den Fingern wurden gelöst. Von einem dauerhaften Erfolg konnte er jedoch nur träumen. Bei den Behandlungen ist kein Ende in Sicht und mit seinen vernarbten Fingern kann er mittlerweile nur noch die Tastatur seines Computers bewegen. Dieser ist zu seinem wichtigsten Zeitvertreib geworden. „I mecht lei amol di Hänt richti offtean unt eppas auflupfn kennen“, betont er. Äußerst schmerzhaft und kompliziert sind auch die Zahnbehandlungen. Martin braucht regelmäßig ärztliche Hilfe. Einfühlsam begleitet ihn nicht nur das Team in Salzburg, sondern auch der Hausarzt Georg Hofer und die Dermatologin im Krankenhaus Bozen Nadia Bonometti mit ihrem Team.
Das Essen und Schlucken ist für Martin seit jeher ein zeitaufwändiger Kraftakt. Zita kocht ihm Gerichte, die er leicht schlucken kann und die er mag. Seine Familie versucht alles, um ihm das Leben zu erleichtern. Auf seinen Wunsch hin kauften sie ihm vor einiger Zeit ein vierrädriges Motorrad. Seine Freude war riesig. Doch leider musste er das Fahren aufgeben. Das Sitzen und die Vibrationen waren zu schmerzhaft.
Genießen konnte er kürzlich einen Hubschrauberflug auf weichen Unterlagen, den ihm das Team der Bergrettung Sulden ermöglicht hatte.
Wie gerne möchte Martin seinen Schmerzen und seiner Kraftlosigkeit entfliehen und mit seinen Freunden etwas unternehmen. Er hätte nur einen Wunsch: „I mechat lei amol zmorgaz aufstean kennan, ohne Weah duschn, ounlegn unt ohne Verbond oanfoch frei sein.“
ASV Venusta Vallis - Der Vinschger Golfverein ASV Venusta Vallis beendet eine erfreuliche Golfsaison. Der Verein blickt auf ein spannendes Traditionsturnier, das Hotel Maria Theresia Turnier, am 12. Juni 2021 auf der 18-Loch Anlage des Golfclubs Passeier zurück und freut sich über die wohlverdienten Erfolge seiner sportlichen Mitglieder: Lukas Holzner (Vetzan) siegt vor Ulrich Pedross (Latsch) und Mirko Holzner (Vetzan). Im Anschluss an das Turnier in Passeier werden jedoch alle 21 Teilnehmer:innen reichlich belohnt, die Gastgeber des Hotel Maria Theresia, Helga undNorbert Tappeiner, verwöhnen die fleißigen Golfer:innen mit einem schmackhaften Menu und einer feierlichen Prämierung der Sieger:innen.
Im Laufe der Golfsaison können gar einige Mitglieder des ASV Golffreunde Venusta Vallis ihre fantastischen Schwünge unter Beweis stellen und in zahlreichen Turnieren Spitzenergebnisse erzielen. Besonders hervorzuheben ist hier das Ergebnis von Robert Pitscheider (Kortsch)welcher zum Südtiroler Seniorenmeister in der Nettowertung gekürt wird.
Das Saisons-Highlight, das Abschlussturnier des ASV Golffreunde Venusta Vallis, geht am 23.10.2021 auf der Golfanlage des Golfclubs Lana bei strahlendem Wetter und traumhaften Temperaturen bereits in die vierte Runde. Oswald Rizzi (Latsch) darf sich dabei erneut Vereinsmeister nennen, Andrea Mayer (Lermoos) sichert sich ihrerseits den Titel derVereinsmeisterin. Der ASV Golffreunde Venusta Vallis bedankt sich bei seinen motivierten Mitgliedern für eine dynamische Golfsaison und verfolgt weiterhin mit Nachdruck das Ziel, eine Golfübungsanlage im Vinschgau zu errichten.
Schlanders/Innsbruck - 17 Jahre lang haben wir gebuckelt bis wir den Durchbruch geschafft haben.“ sagte der sichtlich erleichterte Meeting Manager Armin Margreiter im Anschluss. Einen neuen Asienrekord im Stabhochsprung stellte Ernest Obiena (PHI) in der Innsbrucker Altstadt auf. Mit 5,93 m übertraf er damit auch den Platzrekord von Schlanders vom Brasilianer Thiago Braz da Silva um 3 cm. Da die Veranstaltung in Schlanders schon seit Jahren ruht wird es auch fraglich sein ob der Rekord wieder in den Vinschgau zurückgeholt werden wird. Obiena selbst war bereits schon mal in Schlanders und hat immer noch eine Rechnung mit dem Italienischem Kampfgericht offen, welches ihm eine Sprungwiederholung verweigerte und ihm darauf aus dem Wettkampf ausschloss. Auf der Theresienstrasse mit dabei war auch der Olympia Sieger von Tokio der Kategorie Special Olympics. Der Unterschenkelamputieret deutsche Sportler gewann den Weitsprung mit 7,95 m. (mT)
Ferienregion Reschenpass - Er ist nicht nur das Symbol der Gemeinde Graun, sondern des gesamten Vinschgau‘s und gehört zu den bekanntesten Fotomotiven Südtirols. Der Grauner Kirchturm vereint erstmals im Jahr 2022 die drei Sportgroßveranstaltungen La Venosta – Ortler Bike Marathon und Reschenseelauf
Los geht es mit dem internationalen Langlaufrennen „La Venosta-Reschenseerennen“ am 15./16. Jänner. Das Rennen ist Teil der VISMA Ski Classic Rennserie und kann als Langstrecken Weltcup eingestuft werden. Es werden Athleten aus über 20 Nationen in Graun erwartet, wobei die meisten aus Skandinavien sind. Start und Ziel befindet sich in Graun direkt vor dem Turm. Die Strecke verläuft rund um den Reschensee, bis zur Grenze und nach Nauders und wieder zurück. Die Profis absolvieren am Samstag insgesamt 75 km (3 Runden), die Amateure am Sonntag können zwischen 25 km und 50 km aussuchen. Gelaufen wird alles in klassischer Technik. Neben den großen Medieninteresse freuen sich die Teilnehmer auf sehr viele Zuschauer entlang der Strecke.
Am Samstag, 4. Juni 2022 werden erstmals zahlreiche Mountainbike Liebhaber in Graun am Start des Ortler Bike Marathon stehen. Neben den neuen Start/Zielgelände in Graun (bisher war Glurns der Austragungsort) verläuft der drittgrößte MTB Marathon Südtirols durch den kompletten Oberen Vinschgau bis nach Nauders. Die 4 verschiedenen Strecken vereinen alle Kultur- und Naturschätze was der Vinschgau nur so bieten kann. Neben vielen Dörfern und Almen, vom Reschen- und Haidersee, der Churburg, der Stadt Glurns, dem Kloster Marienberg, Grün-Schwarzsee bis zum Highlight dem Aussichtspunkt auf Plamort, alles ist eingebunden. Die Veranstalter freuen sich nach zwei Jahren Pause jetzt schon auf die Neuausrichtung des Rennens und die vielen Biker werden es Ihnen danken.
Nach 22 Jahren immer noch ein Aushängeschild der Vinschger Sportveranstaltungen. Die Rede ist vom Reschenseelauf, der größten und beliebtesten Laufveranstaltung Südtirols und ist heute weiterhin noch ein Magnet für viele Laufsportler aus Nah und Fern. Nicht mal Corona konnte das Rennen und die Organisatoren stoppen. Seit dem Jahr 2000 fand das Rennen jährlich statt. Das Laufwochenende im Juli ist für die Sichtbarkeit der Region und für die Tourismustreibende sehr wichtig und nicht mehr wegzudenken. Am 16. Juli 2002 werden Tausende Hobbysportler um den größten See Südtirols laufen.
Landesliga - Anfang Dezember hat auch in der Landesliga die Winterpause begonnen. Am besten aus Vinschger Sicht beendete die Hinrunde der SSV Naturns, welcher ein Wörtchen im Kampf um den Titel mitreden möchte. Die Gelb-Blauen überwintern an Position 5 und haben auf den Spitzenreiter Bruneck lediglich vier Punkte Rückstand. Es hätten womöglich auch weniger Zähler sein können, denn das Spitzenspiel gegen Bruneck wäre das letzte Spiel vor der Winterpause gewesen, doch der 17. Spieltag wurde verschoben und wird im Frühjahr nachgeholt. Die Latscher werden von Position 10 aus in die Rückrunde starten, allerdings hat das Team neben dem 17. Spieltag auch den 16. Spieltag nicht bestritten. Partschins, das sich nach einem verpatzten Saisonstart in der zweiten Hälfte der Hinrunde deutlich steigern konnte, wird von Platz 15 aus im Frühjahr die Rückrunde in Angriff nehmen. Ebenso wie Latsch müssen die Partschinser neben dem 17. Spieltag auch den 16. Spieltag nachholen. (sam)
Mals/Schlanders - Eine Reihe von Fortbildungen für Athletik veranstaltete der Lac Vinschgau Raiffeisen im Herbst. Referent und Nationaltrainer Othmar Velte vermittelte einen Einblick in die Theorie und Praxis der Leichtathletik, spezifisch auf allgemeine athletische Grundfähigkeiten sowie speziell für Sprint- und Sprungfertigkeiten auf hohem Niveau. Zur Veranschaulichung brachte er gleich den schnellsten Deutschen mit. Olympiateilnehmer von Tokio Steven Müller zeigte auf nette Art und Weise Übungen und Sprünge und brachte damit so manche Trainer nur ins Staunen. Austragungsorte waren Mals und Schlanders. (mT)
Reschen - Yacht, Europas größtes Segelmagazin, widmet dem hochalpinen Segelrevier Reschensee in Südtirol eine Hommage mit einer doppelseitigen, mächtigen Landschaftsaufnahme. Den Hintergrund bilden Schöneben und die Rojer Grenzberge zur Schweiz. Zauberhafte Alpenwolken gestalten den Himmel. Im Vordergrund peilt eine Soling Crew den erhabenen Kirchturm im See an. „Beidseits des Sees liegt eine Gebirgskette, zwischen denen der von Norden wehende Oberwind hindurch gen Süden gepresst wird. Nicht zuletzt das macht das Gewässer auch für Regattasegler attraktiv“, steht in der Bildunterschrift. Der Beitrag im Segelmagazin ist sicherlich etwas ganz Besonderes für den Segelverein Reschensee und den Vinschgau. Und die Landschaftsaufnahme sagt sicherlich mehr als tausend Worte. Die kostenlose aber unschätzbare Werbung für das Oberland, ja für ganz Südtirol, ist zweifellos der zehnjährigen Aufbauarbeit des Segelvereins Reschensee zu verdanken. (aw)
2. Amateurliga - Die Rückrunde der 2. Amateurliga beginnt am zweiten Wochenende im März. (sam)
2. Amateurliga - Jonas Gander vom ASV Prad führt mit 12 Treffern die Torschützenliste der 2. Amateurliga an. (sam)
Laas/Bozen - Bozens neue Einkaufsadresse im historischen Palais Campofranco am Bozner Waltherplatz, präsentiert sich im weihnachtlichen Gewand. In diesem Jahr findet kein Weihnachtsmarkt im bekannten Innenhof statt, allerdings verwandelt sich dieser in einen weihnachtlichen, stilvoll beleuchteten Kunstraum. Das diesjährige Augenmerk lag auf der Kunst, der Ruhe und dem besonderen Lichtspiel. Die bekannten UNIKA Künstler Armin Grunt, Otto Piazza, Ivo Piazza, Chelita Zuckermann und Ivan Lardschneider präsentieren ihre einzigartigen Figuren aus Holz, Stein und Metall rund um den Gingko Biloba-Baum. Und mit dabei auch ein weißer Weihnachtsgruß aus dem Marmordorf Laas: ein Christbaum ganz aus Marmor.
Zum Millennium schaffte es der Vinschger Traditionsbetrieb LASA Marmo mit einem 9 m großen und 12,5 t schweren Marmor Christbaum am Meraner Weihnachtsmarkt sogar in das Guinnessbuch der Rekorde. Nahezu zierlich dazu scheint jetzt der knapp 2,5 m große und 270 kg schwere Marmorbaum, den die Laaser im Palais Campofranco ausstellen. Geschmückt mit einem roten traditionellen Bozner Weihnachtsstern des Bozner Designers Marius Romen, trägt der Design-Baum aus feinstem LASA Bianco Classico® nun zur weihnachtlichen Atmosphäre der Hauptstadt bei. Als Hommage an den bekanntesten Baum Bozens, dem Gingko Biloba, ein Geschenk der Kaiserin Elisabeth „Sissi“ von Österreich, wird jeden Abend die Geschichte von „Sissi“ und ihrem Gingko über eine gigantische Projektion von „Lucedipinta“ an die Hauswand des Palais erzählt. Schließlich wurde der Gingko im Jahr 1889 von Sissi’s Hofgärtner im Innenhof des Palais Campofranco gepflanzt. In diese Zeit fällt bekanntlich auch der Beginn des industriellen Abbaus des Laaser Marmors und nicht zuletzt waren eben die Habsburger wohl die ersten Großkunden.
Das Videomapping findet ab 18:00 Uhr immer zur vollen Stunde statt.
Südtirol/Vinschgau/Schlanders - Die Stiftung „Onda“ (Osservatorio nazionale sulla salute della donna e di genere), welche italienweit analysiert, welche Dienste besonders für Frauen in den Krankenhäusern angeboten werden, hat gestern (2. Dezember) in Rom wieder alle Krankenhäuser in Südtirol ausgezeichnet.
Die Auszeichnung wird durch sog. „bollini rosa“, also rosa Punkte, angezeigt. In diesem Sinne kann sich Südtirol wieder über einen rosaroten Punkteregen freuen: Alle 7 Krankenhäuser sind ausgezeichnet worden.
Die Kriterien für eine besonders frauenfreundliche Betreuung sind streng: Dabei werden nicht nur klinische Angebote für Frauen abgefragt (wie z.B. Brustkrebsbetreuung, Geburtsstandards…), sondern auch die Anzahl der weiblichen Führungskräfte, die Möglichkeit, online-Visiten in Anspruch zu nehmen oder die Rücksicht auf kulturelle Besonderheiten. Aber auch, welche familienfreundlichen Angebote der Betrieb seinen Angestellten bietet, wird erhoben. Ob man überhaupt qualifiziert ist, einen Punkt zu erhalten, oder gar einen, zwei oder – Höchstpunktestand – drei Punkte erhält, berechnet ein komplexer Algorithmus.
„Wir freuen uns sehr, dass es unsere Krankenhäuser wieder geschafft haben, als besonders frauenfreundlich klassifiziert zu werden“, so Landesrat Thomas Widmann. „Es ist nicht einfach, all diese Kriterien zu erfüllen und die Auszeichnung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Höchstpunktezahl von 3 ‚bollini‘ erhalten im italienischen Vergleich vor allem Universitätseinrichtungen, dass wir hier in Südtirol gleich zweimal diese erhalten haben, ist eine sehr schöne Bestätigung.“
Generaldirektor Florian Zerzer dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne die diese Auszeichnung nicht möglich gewesen wäre: „Südtirols Krankenhäuser haben einen sehr guten Ruf, nicht wenige Patientinnen kommen aus anderen Regionen, um unsere Leistungen in Anspruch zu nehmen. Dies wäre ohne den tatkräftigen Einsatz unserer motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht möglich. Deshalb geht mein aufrichtiger Dank an alle Frauen und Männer im ganzen Land, die jeden Tag dafür sorgen, dass Sie die beste Versorgung erhalten – was besonders in Krisenzeiten nicht einfach ist.“
Die Auszeichnung gilt für 2 Jahre, für das Biennium 2021-2023 haben in ganz Italien insgesamt 354 Krankenhäuser die rosa Punkte erhalten.
Punktevergabe:
KH Bozen: 3 Punkte (Höchstpunktezahl)
KH Meran: 3 Punkte (Höchstpunktezahl)
Krankenhaus Schlanders: 2 Punkte
Krankenhaus Brixen: 2 Punkte
Krankenhaus Sterzing: 2 Punkte
Krankenhaus Bruneck: 2 Punkte
Krankenhaus Innichen: 2 Punkte
Kolping im Vinschgau - Wir Menschen können untereinander das Vertrauen zueinander nun einmal nicht missen, und wenn dieses erschüttert wird, stürzt ein Hauptfeiler unserer gesellschaftlichen Zustände zusammen.“-Adolph Kolping.
Mit unserer Geburt traten wir aus der Geborgenheit des Mutterschoßes. Seitdem sind wir als „unbehauste Wesen“ auf der Suche nach Beheimatung, nach einem physischen, seelischen und auch religiösen Zuhause. Wir suchen nach einem Ort, wo wir mit J.W. Goethe sagen können: “Hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein.“ Wir kranken daran, wir haben Heimweh, wenn wir erleben müssen, irgendwie doch immer draußen vor der Tür zu sein. Wo aber Menschen einander vertrauen, sich aufeinander einlassen, da geschieht Beheimatung.
Das kommende, jährliche Weihnachtsfest spricht diese unsere Sehnsucht nach Heimat und Geborgenheit an. Gott selbst ist mit seinem Sohn auf Herbergsuche. Er bittet um Einlass in unser Leben, in unsere kleine und große Welt. Er klopft an die Türen unserer Häuser und Herzen. Wird er wie damals das Schicksal erleiden, dass er auf verschlossene Türen stößt?
Das war das besondere Anliegen von Kolping, Menschen zu beheimaten; den jungen Handwerksgesellen ein „Familien-/Vaterhaus in der Fremde anzubieten. Und so betrieb er mit ganzer Kraft und mit viel Herzblut die Gründung von Gesellenvereinen und den Bau von Gesellenhäusern! Und heute?
Otto von Dellemann
Naturns - Das Naturnser Nikolausspiel hat sich in den 40 Jahren seines Bestehens zu einem Ereignis entwickelt, das einzigartig in ganz Südtirol ist und sich jedes Jahr größter Beliebtheit erfreut. Der Empfang durch die Bläsergruppe auf dem Rathausplatz, das lebendige und spannende Spiel im Saal des Bürger-und Rathauses, der anschließende Geschenketausch mit dem Hl.Nikolaus – der Hl.Nikolaus teilt Nikolausbrote aus und nimmt im Gegenzug Spenden entgegen für die Unterstützung von Hilfsprojekten auf der ganzen Welt - der Lichtergang nach Hause sind bereits zu einem Stück Naturnser Brauchtum geworden. Beim Spiel begnügt man sich nicht damit, die überlieferte Nikolauslegende auf die Bretter zu bringen, sondern steckt sich zum Ziel, Themen unserer Zeit (Umweltschutz, Hunger in der Welt, Frieden unter den Völkern, zwischenmenschliche Beziehungen) einfließen zu lassen. Es ist nicht nur ein Spiel zur Unterhaltung, sondern will uns den Gedanken des Heiligen Nikolaus vom Helfen in (unmittelbarer) Not und somit vom Teilen, von der Güte und der Menschlichkeit näher bringen. So konnten im Laufe der Jahre mit Hilfe der Spenden an den Nikolaus viele Projekte verwirklicht werden, die den Menschen langfristig helfen.
Auf Grund der Corona-Pandemie ist es uns auch heuer leider nicht möglich unser Naturnser Nikolausspiel in gewohnter Weise im Bürger- und Rathaus von Naturns aufzuführen. Wir haben das Nikolausspiel aber aufgezeichnet und die Zuschauer können es am 5. Dezember 2021 Nikolausabend um 19 Uhr auf YouTube sehen. Alle weiteren Informationen zum Stück und zur Spendenaktion im Rahmen des Nikolausspieles 2021 können Sie im beigelegten Flyer nachlesen.
Volksbühne Naturns und Eine-Welt-Gruppe Naturns
Zur Videobotschaft kommen Sie mit folgendem Link: https://youtu.be/BBjMvD2YCko
Auf YouTube finden Sie außerdem einen Rückblick auf 40 Jahre Naturnser Nikolausspiel unter dem Link: https://youtu.be/Ont2oSyZKyY
Martell - Es dauerte eine Weile bis die bildliche Darstellung der Weihnachtsgeschichte entstand und sich die wichtigsten Figuren des Weihnachtsgeschehens entwickelten.
Im Jahre 1223 war es Franz von Assisi, der statt einer Predigt, die Erlebnisse aus jener Zeit mit Mensch und Tier nachbildete. Das Thema der Geburt Christi nahm in der Folge immer mehr einen sozialen Charakter an und erreichte vor allem im deutschsprachigen Raum eine immer größer werdende volkstümliche Ausgestaltung. Die Kirche erkannte die Bedeutung und die Wichtigkeit der Krippe für das Volk und ließ die ersten Kirchenkrippen erbauen. Um 1370 entstand in Tirol im Auftrag der Habsburger Herzöge am Altar von Schloß Tirol eine der ersten Darstellungen der Geburt Christi (Tiroler Landesmuseum Innsbruck). Mit dem Beginn des Zeitalters der Aufklärung, also Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte ein Rückschlag. Weil die Krippen in der Kirche als „Verdummungsmittel für das Volk“ hingestellt wurden, soll 1782 Kaiser Josef II, der Sohn von Kaiserin Maria Theresia alle Kirchenkrippen verboten haben. Auslöser dafür soll eine Kaminkehrer-Figur gewesen sein, die als Glücksbringer auf die Krippe gestellt wurde. Es dauerte einige Jahrzehnte bis die Krippen wieder in die Kirchen zurückkehren durften.
Zu den ältesten Kirchenkrippen Südtirols – anfänglich herrschten die gemalten Bretterkrippen vor - gehört die Bretterkrippe in der Pfarrkirche in Kortsch. Sie stammt aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts und wird dem Vinschger Maler Florian Greiner zugeschrieben. Weitere sehenswerte Vinschger Bretterkrippen findet man in der Pfarrkirche in Reschen, in Stilfs, Tanas, in der Pfarrkirche zur Hl. Katharina in Schluderns und in der Parrkirche von Naturns. Interessant ist die Kirchenkrippe in der Pfarrkirche in Tschars mit ihren geschnitzten Figuren aus dem Jahre 1937. Klein und außergewöhnlich ist die Krippe im „Nazarenerstil“ in der Pfarrkirche zur Hl. Walburga in Martell. (pt)
Buchtipp - Tiziana Turci legt mit „Herzhaut“ einen Gedichtband mit 44 Gedichten und dazu selbst gezeichnete Illustrationen vor. Das Buch mit elegantem Format ist im Verlag A. Weger, Brixen erschienen. Die gebürtige Trafoierin lebt in Meran und beschreibt sich als Geschichtenerzählerin, Kunstliebhaberin, Vielschreiberin, kreativ Schaffende, Kriegerin... Die zwischen Leidenschaft, Zartheit und „Dornen und Unkraut“ changierenden Gedichte rahmt die Autorin mit Malereien von ebensolchem Charakter.
Herzhaut
Tiziana Turci
Verlag A. Weger, 80 Seiten, Hardcover, ISBN 978-88-6563-305-2
Schluderns - Am Stephanstag, den 26. Dezember 2021 wird es in der Pfarrkirche von Schluderns ein Orgelkonzert der Extraklasse geben. Unter dem Motto „Lasst uns das Kindlein wiegen“ wird der Cembalist und Organist Peter Waldner, der aus Mals stammt und am Landeskonservatorium und am Mozarteum in Innsbruck unterrichtet, weihnachtliche Orgelwerke des europäischen Barock zum Besten geben. Werke von Georg Muffat, Johann Sebastian Bach, Domenico Zipoli, Jean-Nicolas Geoffroy, Anton Estendorffer, Nicolas de Grigny, Franz Xaver Murschhauser und Louis-Claude Daquin kommen zur Aufführung.
Peter Waldner gilt als profunder Kenner des reichhaltigen Repertoires für die Tasteninstrumente Cembalo, Orgel, Fortepiano und der entsprechenden historischen Aufführungspraxis.
Konzertbeginn ist um 17.00 Uhr.
Schlanders/Kulturhaus und Pfarrkirche - Am dritten Adventsonntag gab es in Schlanders um 17 Uhr im Kulturhaus ein weihnachtliches Konzert und um 19 Uhr eine musikalische Andacht in der Pfarrkirche. Im Kulturhaus spielte ein Streichquartett mit freischaffenden Musikern aus der Region. Neben Matteo Bodini (Violoncello) aus Schlanders, spielten Andrea Ferroni und Josef Höhn (Violinen), sowie Katia Moling (Viola). Gespielt wurden mehrere Werke von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) u. a. aus der „Wassermusik“. Zu hören waren auch das „Streichquartett KV 156, G-Dur“ von Wolfgang A. Mozart (1756 – 1791), das „Minuetto“ von Luigi Boccherini (1743 – 1805), sowie das „Adagio in g Moll“ von Tomaso Albinoni (1671 – 1751). Sehr fröhlich und schwungvoll war die bekannte „Waltz Nr. 2“ von Dmitri Shostakovich (1906 – 1975). Zuletzt spielte das Streichquartett das Liebeslied „Salut d´amour“ von Sir Edward Elgar (1857 – 1934) und das „Concerto per la notte di natale“ von Arcangelo Corelli (1653 – 1713). Als Zugabe zu den besinnlich, fröhlichen Werken gab es noch bekannte weihnachtliche Lieder und anschließend einen großen Applaus für die vier jungen Musiker:innen. Die Roratemesse mit der Andacht am Adventsabend wurde musikalisch von den Joyful Singers unter der Leitung von Pasquale Bonfitto umrahmt. So gab es neben Kerzenschein in der Kirche auch meditative und lebendige Lieder. Dekan P. Mathew Kozhuppakalam meinte bei der Predigt, dass sich derzeit viele die Frage stellen: was sollen wir tun? Als Antwort meinte er: wir müssen dem Prinzip der Liebe folgen. (hzg)
Geschenksideen - „Wer Bücher schenkt, schenkt Wertpapiere“, wusste schon der Dichter Erich Kästner. Wer den Wunschzettel an das Christkind noch nicht geschrieben hat, findet hier eine Auswahl an nigelnagelneuem Lesestoff. Bei der Suche nach dem passenden Buch helfen auch die lokalen Buchhändler:innen gerne weiter, sie packen es außerdem liebevoll ein! Frohes Schenken wünscht Maria Raffeiner.
Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ So beginnt das Johannesevangelium, so beginnt das Tagesevangelium an Weihnachten. In der Tat ist es die Schilderung dessen, wie die Geschichte Gottes mit uns Menschen anfängt. Sie kommt nicht aus dem Nichts: Es gibt einen Plan! Die Geschichte Gottes mit uns Menschen ist nicht einer Beliebigkeit überlassen – im Gegenteil – alles ist exakt geplant. Was ist das für ein Plan, der Plan Gottes mit uns Menschen? Wer plant, hat in der Regel klare Vorstellungen, wer plant, hat eine Idee, die er auch umsetzen möchte. Wer plant, hat auch ein Ziel. Welche Vorstellung hat Gott, welche Idee verfolgt er und welches Ziel verfolgt er? Ein Plan muss ausgedrückt werden, in Wort und Tat. „Am Anfang war das Wort.“ Gott spricht dieses Wort in die Ewigkeit: Nichts, was geworden ist, ist ohne dieses Wort geworden. Und in diesem Wort ist nur Eines: Leben, nichts als Leben. Dieses Wort Gottes ist Leben. Nicht umsonst schliesst jede Lesung mit „Wort des lebendigen Gottes“. Plan, Idee und Ziel Gottes ist Leben, nur Leben. Und dieses Leben muss uns Menschen erst einmal gezeigt werden. Wie geht Leben, wie funktioniert Leben? Und zwar nicht irgendein Leben, sondern ein Leben, welches den Namen auch verdient: Mit Sinn, Fülle und Freude. Jesus sagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10). Es ist Jesus, durch welchen das Wort Gottes absolut sichtbar und damit konkret wird. Keine Theorie des Wortes, sondern menschgewordenes Leben Gottes. Genau darauf bereiten wir uns an Weihnachten vor, genau das meint das Wort Gottes am Anfang und genau auf diese Geburt kommt es an. Gottes Wort gewinnt Gestalt, und das auf sehr unkonventionelle Art und Weise. Kein Ereignis in wohliger Geborgenheit, wie wir es uns vorstellen, wie wir es gerne hätten. Nein, die Heilige Familie befindet sich auf der Flucht, die Geburt Jesu geschieht unter armseligsten Bedingungen. Kein Platz in der Geborgenheit einer Herberge ist zu finden, ein einfacher Stall muss genügen. Zu allem Überfluss ist Josef nicht einmal der Vater! Was sind das bloss für Zustände! Ja, so denken wir Menschen über andere, wenn sie so leben, wie es nicht unseren Vorstellungen entspricht. Wenn man bedenkt, dass vor nicht allzu langer Zeit sowohl auf sogenannte uneheliche Kinder als auch deren Mütter mit dem Finger gezeigt wurde! Wenn man bedenkt, dass sogenannte uneheliche Kinder bis vor wenigen Jahrzehnten vom Priesteramt ausgeschlossen wurden! Ja, wir Menschen sind gnadenlos im Urteilen und Verurteilen. Ausschliesslich Menschen sprachen und sprechen Todesurteile aus, bis zum heutigen Tag, und nicht Gott!
Aber das Wort Gottes klingt anders als unser oft erbarmungsloses Menschenwort. Das Wort Gottes ist das Wort des Lebens und der Liebe. Nur der Mensch spricht allzu oft das Wort des Streites, Krieges, Hasses und des Todes. Menschenwort und Gotteswort stehen nicht selten im krassen Gegensatz zueinander. Ganz dezent, fast diskret klingt deshalb das Wort Gottes an Weihnachten an unser Ohr. Ganz diskret führt sich Gott an Weihnachten uns vor Augen. Selbst Maria „bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach“. (Lk 2,19) Gott lässt seinen Sohn in eine stark verdunkelte Welt hineintreten. In eine durch Menschen immer wieder neu verdunkelte Welt. Die verängstigten Hirten sind deshalb zunächst auch erschrocken über den Engel des Herrn und den neuen Glanz, der sie umstrahlt: „Fürchtet euch nicht!“. Hineingesprochen an Weihnachten, damals und heute. Hineingesprochen in eine Welt, die immer wieder aus den Fugen gerät, weil die Menschen sich gegenseitig Angst machen, weil Menschen sich gegenseitig missbrauchen, wehtun, ja sogar umbringen. Genau in diese unsere Welt bekommen wir den Zuspruch, dass wir uns nicht fürchten müssen. Mehr noch: Der Friede Gottes wird uns im Gloria verheissen: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden den Menschen guten Willens.“ Ja genau, den guten Willen des Menschen brauchts halt auch! Gott kann uns noch so viel Frieden zusprechen: Haben wir Menschen nicht den Willen dazu, wird es nichts mit einem einigermassen erträglichen Leben. Und auch hier nimmt uns Gott ernst, weil er uns liebt: Er zwingt uns seinen Willen nicht auf. Wir selbst sind frei zu entscheiden. Wer wirklich liebt, muss auch Freiheit wollen. Das gilt für jede Beziehung. Liebe und Unfreiheit oder Zwang schliessen sich aus.
Auch dieses Jahr an Weihnachten meldet sich Gott wieder zu Wort. Gott, der nichts anderes ist, als grenzenlose Liebe. Sein Ein und Alles sendet er in diese Welt, und dies nur aus einem einzigen Grund: Damit wir Menschen das Leben haben, damit wir es in Fülle haben und mit Sinn füllen. Dafür ist jede und jeder selbst verantwortlich. Die Heilige Familie ist dafür auserwählt: Die sehr jung schwanger gewordene Maria, Josef, der trotzdem zu ihr steht und Jesus, das hilflose Kind in der Krippe. Die äusseren Umstände, mit welchen die Heilige Familie zunächst umgehen muss, sind alles andere als heile Welt. Aber es kann etwas wahrhaft Heiliges daraus erwachsen, wenn Menschen Gottes Wort ernstnehmen und dort heilen, wo die Wunden sind. Die dort trösten, wo Trauer ist und die dort lieben, wo Hass und Streit Leben vergiftet. Wer Weihnachten wirklich leben und erleben will, der muss sich auf den Weg machen, gleich der Heiligen Familie. Der muss den alten und ausgetretenen Pfad der Lebensferne verlassen: Geh hin zur Krippe und staune! Bleib aber nicht zu lange dort, sondern nimm das Licht aus der Krippe mit und trage es in Deine Welt!
von Don Mario Pinggera
Taufers i. M. - Stimmungsvoll und voller Erwartung auf das nahende Nikolausfest mit seinen Schemen, wurden am Abend des 28. November 2021 am Pavillon vor dem Gemeindehaus von Taufers i. M. die Festlichkeiten zum „ADVENT in Dorf an dr Grenz“ eingeleitet. Entzündet wurde die erste Kerze auf dem Adventkranz, den Antoinette Bader kunstvoll gestaltet hatte. Zahlreiche Menschen begleiteten die Zeremonie bei Einhaltung der Corona-Bestimmungen. Stefanie Dietl umrahmte die Eröffnungsfeier mit Ziehharmonikastücken. Die Mundartdichterin Rosina Spiess trug passende Gedichte vor. Die kleinen Gäste interessierten sich besonders für Ausstellung der einzigartigen Tauferer „Schemenlarven“. Viele von denen waren kurz vorher von acht großen und kleinen Künstlern bei einem Larvenschnitzkurs gestaltet worden. Betreut hatte den Kurs Dennis Federspiel.
Vorgestellt wurde am 28. November auch das „Tauferer Adventkistl“, das vorwiegend landwirtschaftliche Produkte aus dem Ort enthält und den Wert der Nahversorgung mit regionalen Produkten unterstreicht. Die vorweihnachtlichen Programmpunkte wurden laufend fortgesetzt, mit Veranstaltungen in der Bibliothek, Rorate in der Kirche und regelmäßig am Adventkranz, begleitet von Frauenchor, Jugendkapelle, Weisenbläser und mit wärmender Suppe. Die sympathische Veranstaltungsreihe „ADVENT in Dorf an dr Grenz“ ist in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Glurns/Taufers und der gemeindeeigenen Einrichtung „Tuberis“ entstanden. Unterstützung bot auch Ludwig Fabi vom Bezirksservice für Bildungsausschüsse. Die Gemeinschaftsaktion findet großen Anklang und berührt die Herzen in der derzeit bedrückenden Zeit der Unsicherheit. (mds)
Marienberg/Landlust - Ein schön aufgemachter Artikel unter dem Titel „Schatzkammern des Wissens“ findet sich in der neuen „Landlust“ Januar/Februar 2022. Mit „Klosterbibliotheken sind Zeugen der Geschichte, gleichzeitig tragen sie auch heute die Leidenschaft fürs Wissen in die Zukunft. Eine Reise durch alte und neue Zentren des Geistes“ führt die Autorin Sonja Still in das Thema ein. Unter den prächtigen Klosterbibliotheken von Waldsassen in der Oberpfalz, von Admont in der Steiermark, von Maria Laach in der Eifel und der Klosterbibliothek von Kloster Metten in Niederbayern findet sich das Kloster Marienberg als „jüngstes Zeugnis einer imposanten Klosterbibliothek“ in bester Gesellschaft.
In der Klosterbibliothek mit seinen rund 135.000 Büchern finden sich Schätze aus aller Welt. „In der Sammlung finden sich unter anderem Teile der „Schedelschen Weltchronik“ von 1493, das ist ein illustrierter Druck, in dem die Geschichte von der Erschaffung der Welt bis zum Ende des 15. Jahrhunderts dargestellt ist. Es gibt ein Kräuterbuch von 1539, das „Puch der Natur“ von Konrad von Mengenberg aus dem frühen 14. Jahrhundert oder das „Regimen sanitatis, von der Ordnung der Gesundheit“, das eine Art Ratgeberlektüre für gesunde Lebensführung im Mittelalter darstellt. Im 18. und 19. Jahrhundert“, so schreibt die Autorin Sonja Still in der „Landlust“, „reisten und forschten einige Äbte des Klosters in Rom und im Orient, sodass es Bücher gibt, die anderswo in Europa nicht erhalten bleiben.“
Die „Landlust“ hat sich als jahreszeitlich angepasste Blumen-, Garten-, Strick- und Kochlektüre im Laufe der letzten Jahre eine Marktlücke erorbert, mit einer hochwertigen Aufmachung, mit schönen Bildern und ab und zu mit interessanten Reportagen. Die „Landlust“ erreicht nach eigener Aussage rund 4 Millionen Leser:innen im deutschen Sprachraum. Ab und an finden sich im Kleinanzeiger werbende Hotels aus Südtirol. Wenn angenommen werden kann, dass die Leserschaft vor allem in der urlaubsbestimmenden Frauschaft zu finden ist, sind schöne Reportagen ein wertvolles Aushängeschild der jeweiligen Region. So auch für das Kloster Marienberg.
Die Autorin Sonja Still: „Vor zehn Jahren begann das Land Südtirol in Kooperation mit dem Kloster, den Bestand zu digitalisieren. Darum entschloss sich der Konvent unter Führung von Abt Markus Spanier, eine neue Bibliothek zu erbauen. Der Südtiroler Architekt Werner Tscholl plante die Bibliothek in die historischen Grundmauern der Kosteranlage hinein, zwei Stockwerke tief. 2015 wurde der Grundstein gelegt. Spezielle Bagger waren nötig, um die Erde auszuheben. Dennoch gibt es keine „Bestandsberührung“, wie der Architekt es nennt, das heißt, die neuen Einbauten wären für nachfolgende Generationen rückbaubar.“
Auch der Leiblingsplatz von Abt Markus Spanier kommt zu Ehren: „Eine meterlange durchgängige Glasscheibe ermöglicht den Blick auf den Reschenpass. Es ist der Lieblingsplatz von ABt Markus, der hier immer wieder in alten Buchsammlungen blättert.“
aufgezeichnet von Erwin Bernhart
Schlanders - Die Obstgenossenschaft GEOS in Schlanders hat sich zum 75. Jubiläum ein außergewöhnlich schönes bebildertes und gleichzeitig informatives Buch geschenkt, das kürzlich im Anschluss an die Mitgliederversammlung vorgestellt wurde. Im Buch aufgefädelt sind die einzelnen Stationen der GEOS seit der Gründung, die laufenden Veränderungen im Obst- und Gemüseanbau, getätigte Investitionen und viele Interviews. Symphatisch ist, dass nicht nur die Führungskräfte eine Rolle spielen, sondern auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, und dass langweilige Vorworte fehlen. Den jeweiligen Anforderungen des Anbaues und des Marktes hat sich die GEOS laufend angepasst und war stets zukunftsorientierte Begleiterin ihrer Mitglieder. Das Jubiläumsbuch trägt die Handschrift vom Lehrer am Realgymnasium Martin Trafoier aus Kortsch als Koordinator und Autor. Er befasste sich eingehend und in mehreren fortlaufenden Abschnitten mit der Geschichte der GEOS von den Anfängen bis in die Gegenwart. Bei seinen Recherchen las er monatelang Protokolle, führte viele Gespräche mit GEOS-Verantwortlichen, so beispielsweise mit dem amtierenden Obmann Theo Grasser, mit den ehemaligen Geschäftsführern Hansjörg Pechl und Karlheinz Wörnhart, mit Menschen aus dem Mitarbeiterteams der GEOS, des Beratungsrings, mit Obstbauern und einigen mehr. Walther Waldner vom Südtiroler Beratungsring und Chefredakteur der Fachmagazins für Obst- und Weinbau beleuchtete in mehreren Kapiteln ausführlich alles rund um den Anbau. Ein Kapitel widmete Reinhard Schwalt dem internationalen Austausch. Eindrucksvolle Bilder stammen von Gianni Bodini, Johannes Thomann, Kurt Wieser und Bernhard Botzner. Abgedruckt sind auch Werke mehrere Schlanderser Künstlerinnen. Auch Bilder des Kortscher Künstler Karl Grasser sind abgedruckt. Die grafische Gestaltung des 300 Seite starke Jubiläumsbuch trägt die Handschrift von Ronny Marchegger von Pötzelberger Druck in Meran. Ihm attestierte Trafoier eine „unglaubliche Geduld“. Abschließend wurden die Bucher verteilt. Eine größere Feier musste coronabedingt auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. „Wir werden die Feier nachholen, sobald sich die Lage wieder beruhigt hat“, versprach Obmann Theo Grasser. (mds)
Laatsch/Bozen - Das Land Südtirol bezuschusst ein Forschungsprojekt des Museion zu dem 2020 verstorbenen Performance-Künstler Sven Sachsalber. Die Landesregierung hat eine außerordentliche Zuweisung beschlossen.
Der in Laatsch im Vinschgau aufgewachsene Künstler Sven Sachsalber, der mit seinen Performances, seiner Videokunst, seiner Malerei und seinen konzeptionellen Arbeiten internationale Anerkennung gefunden hat, ist fast genau vor einem Jahr, am 13. Dezember 2020, im Alter von 33 Jahren in Wien verstorben. Heute (7. Dezember) hat die Landesregierung auf Vorschlag von Landesrat Philipp Achammer beschlossen, das Forschungsprojekt des Museums für moderne und zeitgenössische Kunst Museion, über das der Nachlass und der Werkbestand des Künstlers aufgearbeitet werden sollen, finanziell zu unterstützen.
Landesrat Achammer bezeichnet Sachsalber als hervorragenden Kunstschaffenden: „Konsequent und authentisch hat er kulturelle und gesellschaftliche Machtstrukturen thematisiert, wobei seine künstlerische Interpretation alles andere als oberflächlich war. Er wollte Grenzen erweitern und kollektive Normen sprengen und dabei durfte ein Funken Ironie nicht fehlen. Damit die Kunst und das Verständnis von Kunst dieses auch menschlich beeindruckenden Künstlers zugänglich und erfahrbar ist, unterstützt das Land über die deutsche Kulturabteilung das Forschungsprojekt des Museion.“
Für die Durchführung des Projekts weist das Land der Stiftung Museion einen Betrag von 53.000 Euro zu. Im Rahmen des Forschungsprojektes soll der künstlerische Nachlass fachgerecht erfasst und analysiert werden. Zudem sollen die Werke in Laatsch gesichert sowie der Nachlass in Laatsch ebenso wie jener bei privaten und öffentlichen Sammlern inventarisiert und katalogisiert werden. Hinzu kommt die fotografische Dokumentation.
Nach seiner Jugend im Vinschgau und Ausflügen in den Skirennsport studierte Sven Sachsalber zunächst Betriebswirtschaft und Sprachen in Bologna und absolvierte dann ein Masterstudium am Fine Arts Royal College of Art London. 2014 gewann er den New York Art Price. 2019 zeichneten die Länder Tirol und Südtirol Sachsalber mit dem Paul-Flora-Preis aus. Neben Performances arbeitete Sachsalber auch mit Zeichnung und Malerei. Aufmerksamkeit erregte er mit seiner Ausstellung im Palais de Tokyo in Paris, wo er den Ausstellungsraum mit einem Heuhaufen füllte und darin während der Ausstellungsdauer eine Nadel so lange suchte, bis er sie fand.
pr-info ALBER MÖBEL
Wussten Sie, dass wir 1/3 unseres Lebens verschlafen? Außerdem bewegen wir uns im Schlaf ca. 20 mal in der Stunde und verlieren zwischen 1/4 und 2 Liter Flüssigkeit jede Nacht.
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Mit der innovativen 3D-Liegediagnose finden wir im Handumdrehen die ideale Matratze für Sie. Legen Sie sich auf unsere Messmatratze, die mit hunderten Flachsensoren ausgestattet ist. Der Diagnosecomputer erkennt in Echtzeit, ob die Matratze zu weich, zu hart oder optimal für Sie ist. Dabei werden natürlich auch die Liegepositionen, wie z. B. die Rücken- und Seitenlage sowie die Formung und Entlastung Ihrer Wirbelsäule und Bandscheiben berücksichtigt. Den Messvorgang können Sie auf einem Flachbildschirm mitverfolgen.
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Tierschutzverein Vinschgau - Die kleine Katze Holly kam mit ca. 7 Wochen mit ihren zwei Geschwistern zu uns in die Pflegestation. Alle drei litten an Katzenschnupfen und entzündeten Augen. Wir spürten ihren Schmerz aber auch ihren ungebrochenen Lebenswillen. Holly war die Schwächste. Es bedurfte strenger Hygienemaßnahmen, verschiedene Therapien in Absprache mit dem Tierarzt. Hollys Zustand besserte sich nur sehr langsam. Manchmal stellten wir uns die Fragen: Machen wir das Richtige? Ist unsere Hilfe sinnvoll? Was passiert mit Holly, wenn sie nicht vollständig gesund wird. Wird sie eine Familie finden, die sie so annimmt wie sie ist? Heute ist Holly sieben Monate alt und etwas klein für ihr Alter. Ihre Freude am Leben hat sie wiedergefunden. Hollys Geschichte ist ein Beispiel für die vielen Tiere, die verwahrlost zu uns gebracht werden. Oft stehen unsere Tierärzte vor der Frage: Was ist für das Tier sinnvoll? Was kann man ihm noch zumuten? Im Vordergrund steht das Leben zu erhalten. In bestimmten Fällen ist Tierschutz auch die Beendigung des Leidens.
Durch Aufklärung, Sensibilisieren, Kastrieren von Streunerkatzen sind wir bemüht dem Tierleid entgegen zu wirken. Wir sind dabei aber immer auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen, auf wachsame Augen, die Tierelend sehen, die es uns mitteilen. Und angewiesen sind wir auch auf die Bereitschaft mitzuhelfen, um die Situation zu verbessern. Seit 15 Jahren setzten wir uns ein. Seither haben wir ca. 4000 Katzen zur Kastration gebracht und ca. 1000 erkrankte bzw. verwaiste Katzenwelpen/Katzen aufgenommen. Auch heuer waren es wieder an die 220 Katzen, die kastriert wurden. 90 kleine Kätzchen waren bzw. sind noch bei uns in Pflege. Der Einsatz zum Wohle der Tiere ist wie eine Kette mit vielen Gliedern. Alle sind wichtig, damit wir für mehr Tierwohl sorgen können. An dieser Stelle ein Dank an meine Kolleginnen, die sich unermüdlich für die Pflege und die Organisation der Kastrationen einsetzen, an unsere Tierärzte, die Tag und Nacht für uns erreichbar sind, an den tierärztlichen Dienst, an die öffentlichen Stellen, die uns mit finanziellen Beiträgen unterstützen, an unsere treuen Mitglieder, die uns immer wieder weiterhelfen, wenn wir uns in einer finanzielle Notsituation befinden.
Danke allen, die uns durch Futter- und finanzielle Spenden unterstützen und an alle, die mithelfen, zum Wohle der Tiere etwas zu verbessern.
Anita Pircher
Info:
Vinschgau@tierschutzverein.it
Tel. 333 5418810
Laas - 17 Ziegenzüchter des Schaf- und Ziegenzuchtvereins Laas haben im November im Allitzer Waldele rund 250 Ziegen ausgestellt und bewerten lassen. Die gelungene Vereinsausstellung haben viele Züchter aus allen Teilen des Landes für einen Besuch in Laas zum Anlass genommen. Den Wettbewerb für die Böcke hat ein Bock von Martin Ladurner gewonnen (Reservesieger wurde ein Bock von Reci Fatjon), den Wettbewerb der Ziegen konnte eine Ziege von Gustav Gurschler für sich entschieden (Reservesiegerin wurde eine Ziege von Hannes Ladurner) und bei den Kitzen wurde ein Kitz von Manuel Oberhofer Tagessieger.
Eine solche Ausstellung mit Wettbewerb ist mit viel Organisation und organisatorischem Geschick verbunden und ohne Sponsoren nicht zu bewältigen. Der Obmann des Schaf- und Ziegenzuchtvereines Laas Martin Ladurner bedankt sich ausdrücklich bei den Sponsoren, bei den freiwilligen Helfern und beim Vinschger Reit- und Fahrverein für die Unterstützung und die damit verbundene Wertschätzung.
St. Martin im Kofl - Am Fest des hl. Martin versammelten sich wieder mehrere Gläubige zur Eucharistiefeier in der „Wallfahrtskirche“ zum hl. Martin auf St. Martin im Kofl. Die Gründung der Kirche reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Der hl. Martin galt schon lange als der große Viehpatron, zusammen mit Antonius dem Einsiedler. Als das Wallfahrtswesen noch blühte, kamen Pilger aus Nah und Fern nach St. Martin im Kofl, einzeln und in Prozessions-Gruppen. Dort, wo zuletzt die Grundschule und der Widum waren, befand sich auch ein Hospiz.
Pfarrer Johann Lanbacher, der schon seit 15 Jahren die Pfarre Latsch mit der Außenstelle St. Martin versorgt, hielt die Hl. Messe. Er erinnerte an das Leben und Wirken des Heiligen. Der hl. Martin lebte bescheiden und teilte sein Essen mit den Armen. Er trat für Frieden ein und half den Unterdrückten.
Die wohl bekannteste Überlieferung ist jene, in der Martin als Soldat der Kaiserlichen Garde seinen Mantel mit dem Schwert teilte und eine Hälfte einem armen Bettler gab.
Das Leben und Wirken des hl. Martin kann uns Vorbild sein. Es soll uns ermutigen achtsamer durchs Leben zu gehen und anderen Menschen, ohne Rücksicht auf deren Herkunft von unserem Reichtum etwas abzugeben. (pt)
Nepal/Bozen/Vinschgau - Die Südtiroler Ärzte für die Welt mit ihrem Gründer und Präsidenten Dr. Toni Pizzecco unterstützen weltweit soziale und medizinische Projekte. Ein Projekt in Asien ist das Dhulikhel Hospital in Nepal. Es ist ein gemeinnütziges not-profit- Krankenhaus, circa 30 km östlich von der Hauptstadt Kathmandu. Für ein Einzugsgebiet von 1,9 Millionen Einwohnern sorgt es für die medizinische Versorgung. In den vergangenen Jahren haben die Südtiroler Ärzte für die Welt in Zusammenarbeit mit dem Dhulikhel Hospital und mit Dr. Ram Shresta den Bau eines Stockwerks für die Geburtenabteilung mit Therapiegarten, den Bau einer Klinik in den Bergen von Sindhuli, eines Kindergartens in Bolde und ein Webhaus in Manekharka ermöglicht. Nun wollen die Südtiroler Ärzte für die Welt das neue „Augenprojekt“ unterstützen. Seit über 15 Jahren bietet die Augenabteilung eine spezialisierte Patientenversorgung im Krankenhaus an. Es werden Augenleiden behandelt, Sehschärfen kontrolliert und chirurgische Eingriffe vorgenommen. Mit dem Projekt will man den Ankauf eines automatischen Facettier Gerätes und die Ausstattung eines bereits vorhandenen Schiffcontainers in eine Optikerwerkstätte finanzieren. In Nepal kommen Patienten von weither über umständliche Transporte zum Krankenhaus. Darum ist es von enormer Bedeutung, dass sie noch am selben Tag der Augenuntersuchung ihre Sehbrille erhalten. Bisher wurden die Brillengläser manuell geschliffen. Ein automatisches Facettier Gerät könnte in relativ kurzer Zeit viele Brillen einschleifen. Dazu braucht es geeignete Räumlichkeiten. Helmut Spiess und seine Frau Helga aus Taufers im Münstertal bauen seit Jahren an dieser symbolischen Brücke zwischen Südtirol und Nepal, um auch diesen Menschen die Hand zu reichen. Seit 10 Jahren begleiten sie die Projekte der Südtiroler Ärzte für die Welt in Nepal und rufen dazu auf, auch dieses Projekt zu unterstützen. (hzg)
Betreff: Augenprojekt Dhulikhel Nepal
Südtiroler Ärzte für die Welt EO
Spendenkonten: Die Spende ist steuerlich absetzbar!
Volksbank: IBAN: IT95 U05856 11601 050570000333
Südtiroler Sparkasse: IBAN: IT35 E 06045 11600 000005003779
Raiffeisenkasse Bozen: IBAN: IT25 U 08081 11610 000306005349
Laas - Seit dem Jahre 1985 veröffentlichen die Verantwortlichen der Raiffeisenkasse Laas einen Sonderkalender. Der diesjährige 38. Kalender ist dem Laaser Bildhauer Alfred Gutweniger (geb. 1946) und einigen seiner Werke gewidmet.
Der Künstler studierte nach seiner Steinmetzlehre an der der Kunstakademie Wien bei Pillhofer, Andrè und Avramidis. Er führte den väterlichen Bildhauerbetrieb in Laas weiter und unterrichtete in der Kunst- und Steinmetzschule. Seit 1994 ist er freischaffender Künstler.
Die Texte zu den abgedruckten Werken Gutwenigers auf den Kalenderseiten stammen vom Naturwissenschaftler Helmuth Moser, der sich als „poetischer Mensch“ bezeichnet. „Der Kalender spricht für sich. Bilder und Texte ergänzen sich sehr gut“, betonte der Obmann der Raiffeisenkasse Laas Johann Spechtenhauser kürzlich bei der Kalendervorstellung in kleinem Kreis. Anwesend war neben dem Obmann, den beiden Kalendermachern auch der Dierektor der Raiffeisenbank Josef Ruffa und Medienvertreter. Moser fand den Zugang zu den Werken des Künstlers über die Musik. „Ich habe über den Bildern meditiert und habe diese selbst reden lassen. Dabei ist mir die Musik eingefallen, von der ich mich habe leiten lassen“, erklärt Moser. Die Skulptur „Stäbe im Raum“ auf dem Februar – Kalenderblatt verbindet Moser mit Taktstöcken und schreibt dazu Folgendes: „Die zeichnerischen Bewegungen eines Taktstockes verfestigen sich zu farbigen Raumlinien. Sie wachsen zu kantigen Willensbestrebungen und zu genau setzender Begrifflichkeit. Und vergessen sich wiederum im angedeuteten Käfig von dünnen Stäben.“ Die Texte müsse man selbst reden lassen. Man müsse sie interpretieren, verstehen und so in die Ausdruckskraft der Werke eintauchen, so Moser. Entstanden ist eine Kalender Kantate, ein stimmiger Zweiklang von Bild und Text. (mds)
Schlanders/history on tour - Mit dem Vortrag „Die Pariser Entscheidung. Wie Südtirol nach dem 1. Weltkrieg zu Italien kam“ wurde die Vortragsreihe über die Südtiroler Geschichte abgeschlossen. Oswald Überegger vom Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen berichtete sehr anschaulich über die Vorgeschichte, über den Londoner Geheimvertrag und die Friedensverhandlungen in Paris. Überegger zeigte auf, dass es bei den Friedensverhandlungen um globale Interessen ging und die Anliegen Südtirols nicht Gegenstand eigener Verhandlungen waren. Italien sicherte sich im Londoner Geheimvertrag vom 26. April 1915 Gebietsgewinne am Balkan und in den Alpen bis zur Brennergrenze. Italien wechselte deshalb die Fronten und erklärte am 23. Mai 1915 Österreich den Krieg. Bei den Friedensverhandlungen in Paris spielten weder der Londoner Geheimvertrag noch die vom amerikanischen Präsidenten Wilson vorgebrachte Idee des Selbstbestimmungsrechts der Völker eine große Rolle. Wilson ging es um die Befriedigung des Balkans und die Schaffung eines starken Jugoslawiens. Deshalb machte er Italien keine Konzessionen bei den Forderungen nach Istrien und Dalmatien, versprach den Italienern aber schon recht früh die Brennergrenze. Außerdem wollte Wilson Italien für den Völkerbund gewinnen. Die Habsburger Monarchie brach nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zusammen. Die neu gegründete Republik Österreich war schwach konnte bei den Friedensverhandlungen nicht mitverhandeln. Am 10. September 1919 musste Karl Renner, der Staatskanzler Österreichs, den Friedensvertrag unterschreiben. Am 21. Oktober 1919 trat der Friedensvertrag in Österreich in Kraft, am 10. Oktober 1920 trat die Annexion Südtirols durch Italien in Kraft. Die vorangehenden Proteste in Österreich über das Friedensdiktat und den Verlust der ehemaligen Gebiete blieben ergebnislos. Auch die anschließenden Autonomiegespräche mit den liberalen Nachkriegsregierungen Italiens brachten für Südtirol kein konkretes Ergebnis. Im Oktober 1922 übernahmen Benito Mussolini und seine faschistischen Gefolgsleute nach dem Marsch auf Rom die Macht. Für Südtirol begann eine schwere Zeit. (hzg)
Eyrs - Die Orgel in der Remigiuskirche erbaut 1907 vom bekannten Orgelbauer Franz Reinisch (1840 bis 1921)) aus Steinach am Brenner wurde innerhalb von rund zwei Jahren und in 1.800 Arbeitsstunden vom Team der Nordtiroler Orgelbauerfamilie Alois Lindner aus Nussdorf am Inn rundum erneuert.
Fertig gestellt worden war die Orgel bereits Ende des Jahres 2020. Doch bedingt durch die Corona-Pandemie wurde sie erst im vergangenen Oktober, erneut unter Einschränkungen, offiziell eingeweiht. Die junge Pianistin Stefanie Dietl aus Taufers i. M. sorgte für festliche Klänge. Sie begleitete auch die Lieder des Kirchenchores, den ihre Mutter Heidi Warger leitet. Der Vorsitzende der diözesanen Orgelkommission, P. Urban Stillhard, der den Orgelbau begleitet und das Instrument auch kollaudiert hatte, ging als Zelebrant kurz auf den Umbau ein. In ihrer Form und Grundstruktur ist die Reinischorgel erhalten geblieben, auch der Klang ist derselbe. Und davon konnten sich die Festgäste in der Kirche überzeugen. Erhalten geblieben ist auch das alte Pfeifenmarerial. Es konnte wieder verwendet werden. Die Spielanlage, der Windladen und die Mechanik mussten jedoch vollkommen neu geschaffen werden.
Zur Einweihung der restaurierten Orgel gestaltete Reinhard Zangerle die informative und reich bebilderte Broschüre „Kirchenorgel und Kirchenmusik an der Remigiuskirche in Eyrs“. Darin dokumentiert er nicht nur die Geschichte der Orgel samt Organisten, sondern auch das lebendige Chorleben, gefördert von engagierten Chorleitern und Chorleiterinnen in den vergangenen Jahrzehnten und auch der Gegenwart, das von großer Begeisterung und ehrenamtlichem Einsatz geprägt war und ist. Herausgeber der Broschüre ist die Pfarrei Eyrs. Für die grafische Gestaltung zeichnet Roland Lechner verantwortlich und für den Druck das Unternehmen Unionprint in Lana. In der Abschlusszeile schreibt Zangerle: „Möge diese Broschüre denen, die nach uns kommen, ein wenig davon berichten, was vor ihnen war.“ (mds)
Schnals - Im Zuge des Jubiläumsjahres 30 Jahre Ötzifund 1991 – 2021 hat die Tourismusgenossenschaft Schnalstal zum Jubiläumsausklang den 19991 Grappa Riserva Superba kreiert. Die erste Verkostung des edlen Tropfens aus der Destillerie Walcher wurde standesgemäß bei der Schnalstaler Gletscherbahn zelebriert.
Am 19.9.91 entdeckte das Ehepaar Simon die bekannteste Mumie der Welt. Das Funddatum ist auch der Name dieses grandiosen Destillats: 19991. Der 19991 Geschenkpackung beigelegt ist auch die älteste Karte Tirols. Als große Besonderheit zeigt die Karte von Warmund Ygl, welche er Anno 1604 erschuf, erstmals einen alpinen Gletscher: „der Groß Verner – Glacies continua et perpetua“. Dieses riesige Gletschermassiv erregte in dieser Zeit besonderes Interesse, da um 1600 in Folge einer Klimaverschlechterung, die sogenannte kleine Eiszeit, wieder in die Täler wie das Ötztal oder Schnalstal vordrang. In diesem damalig gewaltigen Gletschermassiv war Ötzi, der Mann aus dem Eis bereits seit 4900 Jahren eingeschlossen.
Für die Wissenschaft: 1.- Euro jeder verkauften Flasche geht direkt an die Ötzi, der Mann aus dem Eis Stipendiaten. Diese Fördergelder werden an Studenten*innen vergeben, welche archäologische und wissenschaftliche Forschungsarbeiten rund um die Fundstelle von Ötzi, dem Mann aus dem Eis, gelegen zwischen dem Ötztal in Tirol und dem Schnalstal in Südtirol, erforschen. Den Vertrieb im Vinschgau übernimmt der Getränkehändler Schweitzer und für das Ötztal die Rizzi Group in Latsch.
Die Vinschger Kaminkehrer im Interview
Die Vinschger Kaminkehrer und den Vinschgerwind verbindet seit einigen Jahren eine lieb gewordene und wertvolle Zusammenarbeit. Heuer standen die Mitarbeitersuche, der 110 Prozent-Bonus und die steigenden Energiepreise im Fokus des Gesprächs.
Interview: Angelika Ploner
Vinschgerwind: Die Vinschger Kaminkehrer sind auf Mitarbeitersuche.
Richard Schupfer: Ja, wir suchen und brauchen kurz- und langfristig gesehen Mitarbeiter. Kaminkehrer ist ein sehr interessanter und vielseitiger Beruf. Für Männer genauso wie für Frauen.
Vinschgerwind: Wie verläuft der Ausbildungsweg eines Kaminkehrers?
Hanspeter Schwemm: Die Ausbildung verläuft wie in anderen Berufen auch: Wir haben drei Jahre Berufsschule im Blockunterricht.
Vinschgerwind: Die Anforderungen an den Kaminkehrer haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert.
Hanspeter Schwemm: Der Kaminkehrer ist nicht mehr der klassische Dreckkehrer, wie er es früher war. Der technische Bereich nimmt heute einen Großteil unserer Arbeit ein: Wir machen Kamininspektionen, wir haben Messgeräte, wo man die Verbrennung oder die Abgase messen kann. Mit den gleichen Geräten können wir Unterdruckmessungen im Gebäude durchführen bzw. im Wohnraum, die 4-Pascalmessung, die Zuluftmessung, das alles fällt in unseren Tätigkeitsbereich und dafür sind wir auch ausgerüstet.
Christian Eberhart: Es ist einfach so, dass die Anlagen immer effizienter werden und die technischen Anforderungen immer größer. Wir sind eigentlich Kamintechniker und nicht mehr nur reine Kaminkehrer.
Helmuth Holzner: Weil die Technik schnelllebig ist, müssen wir uns auch laufend fortbilden. Ein bis zwei Fortbildungskurse pro Jahr sind bei uns fix. Junge technikbegeisterte Lehrlinge sind bei uns sicher gut aufgehoben.
Vinschgerwind: Themenwechsel: der 110-Prozent-Bonus sorgte für einen regelrechten Sanierungs-Boom. In diesem Zusammenhang gibt es wichtige Neuerungen auch was die Feuerstellen betrifft.
Richard Schupfer: Gerade was die Sanierungen betrifft, herrscht ganz großer Handlungs- und Aufklärungsbedarf. Wenn Fenster und Türen ausgetauscht werden, dann muss man in diesem Zuge auch schauen, dass Herde und Öfen funktionstüchtig und sicher sind.
Hanspeter Schwemm: Bei der Dämmung von älteren Dächern ist auch der Brandschutz an den Kaminen ein wichtiges Thema. Es ist in jedem Fall ein Hafner oder Kaminkehrer hinzuzuziehen und zu schauen, ob zum Beispiel genügend Zuluft vorhanden ist usw. Wenn wir Kaminkehrer rechtzeitig zu Rate gezogen werden, dann können einfach ideale Lösungen gefunden werden.
Christian Eberhart: Da geht es ganz einfach um die Sicherheit zum Beispiel können so Kohlenmonoxid-Vergiftungen vermieden werden.
Helmuth Holzner: Es geht um die Sicherheit und um die Gewährung der Funktionstüchtigkeit. Es geht darum, dass man das Haus einpackt und nicht mehr gewährleisten kann, ob die Feuerungsanlage noch einwandfrei funktioniert. Die Feuerungsanlage muss an das Haus, an die neuen Gegebenheiten angepasst werden.
Johannes Tappeiner: Im Zuge der Sanierungen sind auch die Dachsicherungen nicht zu vergessen. Austiegsfenster sollten richtig positioniert und verschiedene Sicherungssysteme, wie Haken oder eine Seilsicherung vorgesehen werden. Diese sorgen dafür, dass sich der Kaminkehrer sicher auf dem Dach bewegen kann.
Vinschgerwind: Wird der 110%-Bonus im Vinschgau viel genutzt?
Richard Schupfer: Also ich kann in meinem Einzugsgebiet sagen, dass er viel genutzt wird.
Hanspeter Schwemm: Ja, er wird viel genutzt. Umso wichtiger sind die Punkte, die wir gerade genannt haben.
Vinschgerwind: Steigende Energiepreise haben die Nachfrage nach Herden, Öfen und Pelletöfen verstärkt.
Helmuth Holzner: Ja, das stimmt. Hier muss man aber aufpassen. Denn Herde, Öfen und Pelletöfen müssen professionell installiert werden. Man kann nicht einfach einen Fertigofen aus dem Handel selbst installieren, ohne zu wissen, ob zum Beispiel der Kamin dafür geeignet ist.
Christian Eberhart: Man soll sich unbedingt vor dem Kauf ausreichend informieren und einen Fachmann oder ein befähigtes Unternehmen mit der Installation beauftragen. Der Fachmann stellt dann auch die Konformitätserklärung aus, die es braucht.
Johannes Tappeiner: Der Fachmann weiß einfach, welcher Ofen zu den Gegebenheiten vor Ort passt.
Vinschgerwind: Viele haben es bereits erhalten: Das neue Kehrbuch. Was ist daran neu?
Richard Schupfer: Das Besitzen eines Kehrbuches, in dem sämtliche Reinigungsarbeiten, Überprüfungen, Abgaskontrollen, das Ausbrennen u.a. Tätigkeiten, sowie ein eventueller Brand vermerkt werden, ist Pflicht. Der Kaminkehrer oder die Kaminkehrerin vermerkt im Kehrbuch nach jeder ordentlichen und periodischen Reinigung und/oder Überprüfung die Fälligkeit der nächsten Reinigung.
Vinschgerwind: Wo ist das neue Kehrbuch erhältlich?
Hanspeter Schwemm: Neue Kehrbücher sind auf der Gemeinde oder beim jeweiligen zuständigen Kaminkehrer... ...
Vinschgerwind: Zum Abschluss noch ein Heiztipp von jedem...
Johannes Tappeiner: Das richtige Heizmaterial verwenden, trockenes sauberes richtig gespaltenes Brennmaterial.
Hanspeter Schwemm: Bei den neuen Stückholzanlagen, also Holzheizungen, oder Öfen und Herden muss man sich an die Bedienungsanleitung des Herstellers halten und so befeuern oder den Brennstoff so einführen, wie der Hersteller oder der Hafner vorgibt.
Richard Schupfer: Richtiges lüften, 5 Minuten lang und immer wieder Stoßlüften, damit Sauerstoff in den Raum kommt.
Helmuth Holzner: Bei den Heizkörpern den Druck checken.
Christian Eberhart: Den Kamin kontrollieren und schauen ob die Heizanlage sauber und gewartet ist.
pr-info HDS
Die vom Handels- und Dienstleistungsverband hds vor einigen Jahren ins Leben gerufene Aktion „Vinschger Weihnachtslicht“ läuft auch im heurigen Advent. Heuer gemeinsam mit dem Wirtschaftsverband für Handwerker und Dienstleister lvh.
Der Grundgedanke ist eine Spende von 1 Euro pro Tag im Advent, also mindestens 24 Euro pro teilnehmenden Betrieb.
Die Geschäfte und die beteiligten Betriebe machen mit Glaslaternen, Plakaten, Aufkleber und Spendenboxen auf die gemeinschaftliche Aktion aufmerksam. Mit den Spendenboxen sind auch die Kunden eingeladen, sich mit einer Spende an der guten Sache zu beteiligen. Aufgrund der schwierigen Corona-Lage für manche Familien gilt der Aufruf im Besonderen. Die Aktion wird zudem von den Raiffeisenkassen des Vinschgaus unterstützt.
Der Unternehmer bzw. der beteiligte Betrieb überweist dieses Spendengeld und auch die Spenden der Kunden auf das Konto der Vinzenzgemeinschaft Vinschgau. Die Vinzenzgemeinschaft ist im Vinschgau durch sechs Konferenzen bzw. Ortsgruppen vertreten und kann bei Notfällen schnell und unbürokratisch helfen. Mit den Spendenerlösen der vergangenen Jahre „Vinschger Weihnachtslicht“ konnten zahlreiche Vinschger Familien in Notlagen unterstützt werden.
Mitte Januar 2022 werden die Spendengelder dem Vinzenzverein in Form eines symbolischen Schecks übergeben.
Mit „Ihre Spende zählt“ ruft der hds auf, dass nur gemeinsam etwas bewirkt und ein starkes soziales Signal gegeben werden kann.
Kochtipp
4 Portionen
Zutaten:
40 g Butter
40 g Zwiebel
40 g Knollensellerie oder Petersilienwurzeln
40 g Weizenmehl
1,2 l Knochenbrühe oder Wasser
100 g Petersilienblätter; Kresse
1 dl flüssige Sahne, Sauerrahm
Salz, Pfeffer, ein Lorbeerblatt, Maggikraut, essbare Wildkräuter, z. B. Sauerampfer, Girsch... evtl. können auch getrocknete Kräuter verwendet werden.
So gelingt‘s:
Die Zwiebeln schälen, fein hacken und mit den Selleriewürfeln in einem passenden Topf, in der Butter gut andünsten. Mit Mehl stauben und mit der heißen Knochenbrühe unter starkem Rühren einrühren. Die Suppe ca. 30 Minuten kochen lassen. Die gewaschenen Petersilienblätter und Kresse ca. 2 Minuten mitkochen lassen. Die Suppe mit dem Mixer fein pürieren und während dem Mixen die Sahne dazugeben. Die Suppe abschmecken und heiß servieren.
Als Einlage:
Rinds- besser Hirschrücken im Kakaomantel mit Wildkräuterknödel und karamellisiertem Apfel
Martin Schatzer,
(Jahrgang 1984) ist Mitglied des SKV Bezirk Vinschgau. Mit 14 Jahren hat er im Goldrainerhof bei Rizzi Markus seine Kochlehre begonnen. Er arbeitete anschließend in Algund im Hotel Gstör, in Eppan im Restaurant Zur Rose bei Herbert Hintner, in Kastelbell im Restaurant Kuppelrain bei Jörg Trafoier und zuletzt in Sölden im Ötztal. 2020 machte er sich als Koch selbsständig und führt seither den Radtreff am „Fischteich Brugg“ direkt am Vinschger Radweg zwischen Laas und Schlanders.
pr-info Vip
Überrasche deine Lieben mit einer schönen Weihnachtsbox mit frischen Vinschger Äpfeln!
VIP, dem Verband der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse, war es für diese Weihnachten ein Anliegen, seinen Apfelfans eine originelle und gleichzeitig natürliche Geschenkidee anzubieten: Eine elegante Weihnachtsbox, gefüllt mit 18 Premium-Äpfeln aus dem Vinschgau. Ob als Mitbringsel zum Festtagsessen, als Geschenk für Mitarbeiter und Kunden oder für Freunde und Familie: das erfrischende, gesunde und regionale Weihnachtspräsent bereitet sicher viel Freude und Genuss!
Attraktive Verpackung, hochwertiger Inhalt
Die ansprechende Geschenkverpackung kann mit allen verfügbaren Apfelsorten aus dem Vinschgau gefüllt werden. Abgerundet mit einer personalisierbaren Grußkarte ist das einzigartige Weihnachtsgeschenk in allen Detailgeschäften der Vinschger Genossenschaften erhältlich. Dort wird das Geschenkset von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit ausgewählten Äpfeln liebevoll von Hand verpackt.
Online-Versand in ganz Italien
Die weihnachtliche Apfelbox lässt sich zudem ganz bequem von zuhause aus online bestellen und wird an Empfänger in ganz Italien geliefert. Damit die Äpfel absolut frisch und knackig bei den Beschenkten ankommen, werden sie einmal in der Woche verschickt: immer am Dienstag. Bei einer Bestellung ab 36 Euro fallen dabei keine Versandkosten an. Ein origineller Weihnachtsgruß aus dem Vinschgau für Verwandte und Freunde, der gewiss für freudige Überraschung sorgt.
St. Valentin - Der Gemeinderat von Graun traf sich am Dienstag (30.11.) im Vereinssaal in Graun. Im Rahmen dieser Sitzung stellten der Präsident Konrad Raffeiner und die Direktorin Roswitha Rinner den Sozialbericht 2020 und die „Vision 2030“ des Martinsheimes von Mals vor. Die Zahl der Zweibettzimmer hat sich nach dem Um- und Erweiterungsbau auf 17 vermindert und die Einzelzimmer sind auf 66 gestiegen. Die insgesamt 100 Heimplätze sind vorgesehen: 5 für Kurzzeit- und Übergangspflege, 20 für Demenzkranke und 70 für zeitlich nicht festgelegtem Heimaufenthalt. 26 Heimplätze sind für die Gemeinde Graun reserviert. In 10 Jahren seien jeder dritte Einwohner in Südtirol älter als 60 Jahre. Das ist für die Pflege und Betreuung von betagten Menschen eine echte und schwierige Aufgabe. Für begleitetes und betreutes Wohnen hat die Gemeinde neben dem Hospiz im alten Frühmessstadel 5 Wohneinheiten geschaffen. Mit der Führung des Dienstes „Begleitetes und betreutes Wohnen für Seniorinnen und Senioren“ sollen die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft betraut werden. Das Seniorenwohnheim soll nach seinem Gründer Ulrich Primele benannt werden. Der wohlhabende Burgeiser hat im Jahr 1140 ein Hospiz zur Rettung und Aufnahme von Reisenden gegründet. Im Anschluss stellte Architekt Iwan Zanzotti den Durchführungsplan der neuen Erweiterungszone im Talaiweg in St.Valentin vor. Sie umfasst 4.830 m². Es sind 7 Einheiten für den geförderten Wohnbau und 2 für den freien Markt vorgesehen. Der Plan soll noch mit Gutachten ergänzt und von der Landeskommission für Raum und Landschaft gutgeheißen werden, damit ihn der Gemeinderat endgültig genehmigen kann. Die vorgesehene Bauzone sei eine der ansprechendsten in St. Valentin. (aw)
Rabland/Buchvorstellung - Sternenvolle Nächte“ – Buchvorstellung von Anna Theiner aus Rabland
Am Donnerstag, 18. November fand in der Bibliothek Rabland eine Buchvorstellung der besonderen Art statt. Anna Theiner, ein junges Mädchen aus Rabland, stellte ihr Buch „Sternevolle Nächte – Eine Reise durch die Erinnerung“ vor. Es ist die Geschichte zweier Geschwister, getrennt durch den Tod, verbunden durch die Erinnerung.
Anna erzählt von ihrem verstorbenen Bruder, der im Alter von 24 Jahren den Kampf gegen den Krebs verliert. Sie erzählt von all den schönen und lustigen Momenten, die sie für immer mit ihrem Bruder Elias verbinden. Und sie möchte vor allem eins: dass alle sehen, wie cool und besonders ihr „Eli“ war.Es war eine berührende Buchvorstellung, aber auch eine Buchvorstellung, die viel Kraft und Zuversicht gezeigt hat. Anna hat ein Buch geschrieben, das sicherlich vielen Menschen guttun und auch helfen wird, auch in besonders schwierigen Situationen, wie es der Verlust eines geliebten Menschen ist. Sie zeigt, wie wichtig es ist, nicht aufzugeben, aufzustehen und weiterzugehen. Und zu wissen, mit einem geliebten Menschen bleibt man immer verbunden.
Irene Volgger von der Caritas-Hospizbewegung gab eine sehr gute Einführung in die Trauerbewältigung, vor allem in die Bewältigung von Trauer bei Kindern und Jugendlichen, die einen geliebten, sehr nahestehenden Menschen in der Familie verlieren. Wichtig war dabei vor allem die Botschaft, dass niemand diese schwere Last und Trauer allein tragen muss, sondern dass es Hilfe gibt. Hilfe, die in Anspruch genommen werden kann und auch sollte.
„Sternenvolle Nächte“ ist im November 2021 im Weger-Verlag, Brixen erschienen und im Buchhandel erhältlich.
Barbara Rechenmacher Pircher
mein Name ist Fabian Müller, ich bin der neue Jugendarbeiter in Teilzeit im Jugendzentrum All In Tschars und Kastelbell, bin 21 Jahre alt und lebe in Naturns. Ich freue mich darauf Zeit mit den Jugendlichen zu verbringen, zu spielen, zu kochen, ihnen zu helfen und einfach als Gesprächspartner da zu sein. Es ist mir ein wichtiges den Jugendlichen zu helfen den Alltag zu meistern und Probleme zu lösen. Mein Treff ist von Mittwoch bis Samstag, nachmittags geöffnet (abwechselnd Kastelbell und Tschars). Alle Jugendlichen sind herzlich eingeladen vorbeizuschauen und zu verweilen. Mein Ziel ist es die Zeit im Jugendtreff in dieser schwierigen Zeit für die Besucher so normal wie möglich zu gestalten, natürlich immer im Rahmen der Gesetze und Vorschriften.
JuMa Jugendzentrum Mals - Aufgeklärt? Na logo!? Das- leider immer noch- etwas stillgeschwiegene Thema rund ums eigene Geschlecht, den Monatszyklus, die eigenen Grenzen, Verhütung und vieles mehr stand im November im Mittelpunkt bei ein paar Veranstaltungen im JuMa. In der Ferienwoche wurden Workshops für Mädels und für Jungs organisiert, ein Elternabend stand auf dem Programm und ganz viele Diskussionen mit den älteren Jugendlichen. In Gesprächen kam heraus, dass die Aufklärung beziehungsweise der Sexualkundeunterricht oft nicht stattfindet. Die Eltern sind oft hin- und hergerissen, sie würden die Aufklärung lieber abgeben bzw. jemand anderen überlassen, andererseits möchten sie selbst bestimmen, wann und welche Infos das Kind bekommt. Wir haben dazu ausgebildete Sexualpädagogen eingeladen und werden weiterhin Angebote in diese Richtung organisieren!
Mals - Der hds - Handels und Dienstleistungsverband Südtirol besucht auch in diesem Schuljahr im Rahmen einer landesweiten Informationskampagne Südtirols Mittelschulen. Die Schüler werden über die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten in 13 Fachberufen im Handels- und Dienstleistungssektor informiert.
In der Mittelschule in Mals begrüßten vor Kurzem 46 Schüler der 2. Klassen sowie das Lehrerkollegium die Verantwortliche für Jugendprojekte im hds, Elisabeth Nardin.
Begeistert waren die Schüler vor allem über die Berufsinformationsseite myway.bz.it. Das auf der Seite integrierte Berufsprofil, eine Stärken- und Schwächenanalyse, hilft den Jugendlichen, den richtigen Beruf für sich selbst zu finden.
Schluderns/Laas - Da regen sich die Leute maßlos auf, wenn Katzen ihrem Instinkt entsprechend eine Amsel fangen. Dabei ist es Vogelfängern mit rechtlicher Bewilligung erlaubt, Amseln, Singdrosseln und Wachholderdrosseln in Obstanlagen zu jagen. Darüber ärgerte sich kürzlich eine Spaziergängerin in Schluderns. Aufgeschreckt vom Knallen der Schrotflinten beobachtete sie die Abschüsse der Vögel in den Obstanlagen der Laimburg auf dem ehemaligen Flugplatz von Schluderns. „Es isch antrisch gwesn unt wia in Kriag“, meinte sie. „I hon Angst kopp, weils übroll gschnöllt hot.“
Und sie war nicht die einzige. Bereits vor drei Wochen hatte eine andere aufgeschreckte Spaziergängerin ihren Unmut bekundet. Sie war mit ihrer Enkelin und dem Hund in den selben Obstanlagen unterwegs. „Af oanmol hots nebm inz gschnöllt.“ Kein Schild habe auf das „Vogel-Abschuss-Manöver“ hingewiesen. Es sei beängstigend gewesen. Dem Vogeljäger, der italienisch sprach sah, sei sie erst kurz darauf begegnet. Er habe ihr freundliche erklärt, dass alles seine Richtigkeit habe. Die beiden Augenzeuginnen sind dem Vinschgerwind bekannt. Der Abschuss der Vögel sei ganz legal, erklärt der Schludernser Revierleiter Franz Kofler. Von Seiten der Obstbauern komme der Druck, dass es zu viele Vogel-Schädlinge gebe, die die Äpfel anpicken, deshalb seien eine gewisse Anzahl an Amseln, Sing- und Wachholderdrosseln in ausgewiesenen Zeiträumen zum Abschuss freigegeben. Die Vinschger Jagdreviere geben entsprechende Tageslizenzen aus. Er komme nicht umhin, das den Bestimmungen entsprechend auch zu tun, so Kofler.
Es müssen auch keine Warnschilder aufgestellt werden, wenn die Vogelfänger 50 Meter von der Landstraße entfernt jagen. Vogeljäger, meist aus dem norditalienischen Raum, können dann einen Tag lang ungehindert drauflos ballern. Den Jägern kommt entgegen, dass Obstbauern Äpfel an den Bäumen hängen lassen - bewusst oder unbewusst - um die Vögel für einen Abschuss anzulocken?
Die zwei Zeuginnen können das Ganze nicht nachvollziehen und fragen sich: Wer kontrolliert, ob die Jäger nicht auch andere für den Abschuss nicht freigegeben und geschützte Vögel schießen? (mds)
OSZ Mals/Vinterra - Essn heb Leib und Seal zom“. Doch Lebensmittel sind mehr als nur Bindemittel für Leib und Seele. Bereits der Anbau und die Herstellung der Lebensmittel wirken sich nachhaltig auf Mensch und Menschheit aus.
Diese Erkenntnis machten Schüler*innen des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums in Mals, als sie die Felder der Sozialgenossenschaft „Vinterra“ besuchten. Die Präsidentin Martina Hellrigl erklärte den Schüler*innen das Konzept der Sozialgenossenschaften.
Eine Schülerin fasst zusammen: „In der Landwirtschaft sind viele Menschen beschäftigt und viele Menschen leben in der Landschaft, wo Landwirtschaft betrieben wird. Eine nachhaltige Landwirtschaft sollte nicht nur ökologisch, sondern auch sozial nachhaltig sein.“
Dominik Greiss, Mitarbeiter der Sozialgenossenschaft, führte die Schüler*innen durch die Felder und erklärte ihnen die Art des Anbaus, welche Bedürfnisse Pflanzen und der Boden haben und wie wichtig eine nachhaltige aber auch unabhängige Landwirtschaft ist. Greiss zu den Problempunkten: „In zahlreichen Gebieten der Erde kann man erkennen, welche Formen die industrielle Landwirtschaft zum Leidwesen von Mensch, Tier und Umwelt angenommen hat. Bauern, die in Abhängigkeit geraten, Tiere, welche ein artfremdes und grausames Leben fristen, verarmte Biodiversität und Umweltgifte.“
„Vinterra“ legt Wert auf ökologische und soziale Landwirtschaft, bindet Menschen in Anbau und Herstellung ein und produziert gesunde, qualitativ und geschmacklich hochwertige Lebensmittel. Viele Menschen setzen vermehrt auf regionale, nachhaltig produzierte Lebensmittel, weil sie sich bewusst ernähren und auch Verantwortung für Landwirtschaft und Landschaft übernehmen wollen.
„Als Konsumenten haben wir die Möglichkeit mitzugestalten, auch wenn es oft schwierig ist“, meint ein Schüler. Im eigenen Bistro bringt „Vinterra“ frische, saisonale, biologische Produkte auf den Teller.
Es ist nicht selbstverständlich, dass alle 14 Bildungsausschüsse in den 16 Dörfern des Vinschgaus in den COVID-Jahren 2020 und 2021 ein Bildungsprogramm erstellt haben und dieses trotz erschwerter Rahmenbedingungen auch durchgeführt wurde. Diesem ehrenamtlichen Engagement für die Bildung im Dorf kann am Ende eines Jahres nur ein großes DANKE ausgesprochen werden. DANKE für den Mut und dem Durchhaltevermögen, für die Kreativität und gemeinschaftlichem Denken und Initiieren.
Die letzten beiden Jahre haben vor Augen geführt, dass ein vielfältiges Bildungs- und Kulturangebot in Präsenz eine hohe Qualität besitzt und nur teilweise von Videokonferenzen abgelöst werden kann. Die Vinschger Bildungsausschüsse haben auch während der Pandemie aufgezeigt, dass sie ein wichtiges Glied in der Kette sind, der den Zusammenhalt fördert und diesen Mehrwert von zwischenmenschlicher Begegnung in den Dörfern ermöglicht. Auch die institutionellen Partner der Bildungsausschüsse wie die Aut. Prov. Bozen/Amt für Weiterbildung und die Gemeindeverwaltungen im Tale haben bewiesen, dass sie ehrenamtliches Engagement für die Bildung im Dorf schätzen und sie inhaltlich und finanziell voll unterstützt. Auch ihnen ein herzliches DANKE.
Um die Motivation und Engagement für Bildungs- und Kulturarbeit in den Dörfern hochzuhalten, braucht es weiterhin eine unkomplizierte öffentliche Rückendeckung für die Bildungsausschüsse. Die wertvolle Arbeit der Bildungsausschüsse im Dorf benötigt Motivation und Wertschätzung und nicht weitere umfassende verwaltungstechnische Vorgaben, wie sie im Rahmen der Reform des 3. Sektors teilweise vorgesehen sind.
Fabi Ludwig – Bezirksservice
Bildungsausschüsse Vinschgau
Bildungsausschuss Graun
A wie Aktionstage und Advent
Seit über 20 Jahren werden in der Gemeinde Graun dorfübergreifend die Oberländer Aktionstage abgehalten und seit 15 Jahren die Aktion „Oberländer Advent“. Unzählige Vorträge, Kurse, Ausstellungen, Seminare, Lesungen, kleinere und größere Projekte wurden dabei vom Bildungsausschuss koordiniert und organisiert. Heuer stand die Erinnerung an die Seestauung vor 71 Jahren bei den Aktionstagen und vier Lichterwanderungen in allen Dörfern im Advent im Mittelpunkt.
Bildungsausschuss Mals
B wie Bildungsherbst
Der Malser Bildungsherbst hat mittlerweile eine jahrzehntelange Tradition und umfasste heuer wiederum ein buntes und vielfältiges Programm. Das Malser Naherholungsgebiet „Malettes“ ist mit seinem Rund- und Ausblick das Sinnbild für den Bildungsherbst geworden. Neben den lokalen Bildungs- und Kulturangeboten strahlt die Verleihung des Gabriel Grüner Schülerpreises landesweit und die Verleihung des Gabriel Grüner Stipendiums in Mals sogar international aus.
Bildungsausschuss Goldrain/Morter
D wie Dorftage
Wenn in einem kleinen Dorf wie Goldrain seit über 30 Jahren ununterbrochen Dorftage abgehalten werden, dann ist das schon bewundernswert. Die Goldrainer schaffen es immer wieder aktuelle Themen, Geselliges und die Vereine in den Dorftagen einzubinden. Mit dem Goldrainer Treff wurde das Ziel verfolgt, ein Zusammenrücken zu aktuellen Fragen und Themen des Dorfes zu ermöglichen. Der kürzlich neu angliederte Bildungsausschuss in Morter führt mit den Nibelungentagen in Morter diese Tradition nahtlos weiter.
Bildungsausschuss Schlanders
G wie gefeiert
Mit 35 Jahren ist der Bildungsausschuss Schlanders einer der ältesten im Tal und hat mit der langjährigen Vorsitzenden Christine Holzer eine Trägererin des Tiroler Verdienstkreuzes in ihren Reihen. So umfangreich und vielfältig die Tätigkeiten in den vergangenen Jahrzehnten, auch mit Einbezug der italienischsprachigen Bevölkerung waren, stand 2021 eine Neu-Positionierung des Bildungsausschuss auf dem Programm. Neben einer internen Klausur wurde das gesamte Dorf unter dem Motto: „Lebenswertes Schlanders – was ist gut, was wollen Sie anders?“ eingebunden.
Bildungsausschuss Prad a. Stj.
H wie historisch
In der Gemeinde Prad a. Stj. sorgen die Dorf-, Bildungs- und Gesundheitstage seit Jahren für ein reichhaltiges und buntes Bildungs- und Kulturangebot vor Ort. Die gemeinsame Bildungsfahrt im Sommer verknüpft Inspiration über den Tellerrand hinaus mit geselligem Beisammensein. Für das kommende Jahr soll mit dem Projekt „Prader Dorfgeschichten“ die Dorfhistorie aufgearbeitet werden.
Bildungsausschuss Stilfs
J wie Jubiläum
Der Bildungsausschuss von Stilfs mit den Fraktionen Gomagoi, Trafoi, Sulden und Stilfserbrücke wurde vor 25 Jahren gegründet und hat seitdem unzählige Veranstaltungen entweder selbst geplant und durchgeführt oder die örtlichen Vereine und deren Initiativen finanziell unterstützt. Als einer ersten im Tale hat der Bildungsausschuss Stilfs ein eigenes Logo entwickelt und eine eigene Homepage erstellt. Die Reaktivierung des „Stilzer Pfluagziachn“ hat zudem einen wichtigen soziokulturellen Schwerpunkt im Dorf Stilfs gesetzt.
Bildungsausschuss Latsch
K wie Kulturtage
Die Latscher Kulturtage erfinden sich seit 15 Jahren jedes Jahr neu. Heuer ausnahmsweise im Sommer, beginnen sie normalerweise mit dem 1. Maifest. Sie wachsen von Jahr zu Jahr und sind ein Paradebeispiel für die Zusammenarbeit der Vereine im Dorf. Viele wollen bei den Kulturtagen dabei sein, das ist ein toller Erfolg und bringt Vielfalt in die Angebote. Koordiniert und ergänzt werden vom Bildungsausschuss auch die Angebote im Rahmen des Latscher Advent.
Bildungsausschuss Schluderns
K wie Katharinatage
Der Bildungsausschuss Schluderns hat sich vor über einem Jahrzehnt die Hl. Katharina als Sinnbild dafür ausgewählt, ein Identitätsstiftendes Kultur- und Veranstaltungsprogramm für die Schludernser auf die Beine zu stellen. Neben neuen und vielfältigen Bildungs- und Kulturangeboten wird seither im Rahmen der Katharinawoche viel Wert auf Tradition gelegt. Der Kathrinamarkt wurde belebt und der traditionelle Kathrinakirchtag wird weiterhin gefeiert.
Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Tanas-Allitz
L wie Literatur
Der rührige Bildungsausschuss ist neben dem Hauptort in den Dörfern Eyrs, Tschengls, Tanas und Allitz mit interessanten und vielfältigen Angeboten ganzjährig unterwegs. Literarischer Höhepunkt war heuer die Organisation und Abhaltung des 7. Franz Tumler Literaturpreises, der deutschsprachige Debütromane auszeichnet. Was 2007 zögerlich begann, ist mittlerweile zu einem literarischen Fixpunkt im gesamten deutschsprachigen europäischen Raum geworden und ist immer mehr im Dorf und im Vinschgau verankert.
Bildungsausschuss Kortsch
M wie Mahnmal
Weil er sich geweigert hatte, für das Nazi-Regime in den Krieg zu ziehen, wurde der 21-jährige Markus Dapunt, ein Hirte aus dem Gadertal, am 29. August 1944 am Schießstand in Kortsch standrechtlich erschossen. Ein Mahnmal wurde mit einer kleinen Feier mit Zeitzeugen und Familienangehörigen aus dem Gadertal am Kortscher Küheweg nach Allitz heuer eingeweiht. Dadurch wird die Erinnerung an ein dunkles und oft noch verdrängtes Kapitel der Südtiroler Geschichte wachgehalten.
Bildungsausschuss Glurns-Taufers i.M.
N wie nachhaltig und neu
Über ein Jahrzehnt Koordination der Palabiratage in Glurns sprechen für das dortige nachhaltige und kulturelle Engagement rund um die Vinschger Palabirne. Derzeit läuft sogar ein Antragsverfahren um Erfassung und Eintragung als immaterielles Kulturgut der Palabirnenbäume im Vinschgau. Im angegliederten Bildungsausschuss von Taufers i. M. ging man hingegen im Advent neue Wege. Mit vier Aktionen unter der Bezeichnung „Advent in Dorf an dr Grenz“ wurde dort eine kreative, besinnliche und lokal verortete Veranstaltungsreihe umgesetzt.
Bildungsausschuss Martell
O wie Online
Aufgrund der COVID-Pandemie mussten die Bildungsausschüsse vermehrt die Angebote mittels Videokonferenzen organisieren. Auch der Bildungsausschuss Martell bediente sich dieser digitalen Möglichkeiten der Informationsvermittlung. So wurden die Vorträge über „Naturnahes Gärtnern“ und „Kräuter stärken das Immunsystem“ im Frühjahr und Herbst als Online-Vorträge angeboten und kamen gut an.
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
W wie Wir
Kein anderer Bildungsausschuss im Tale hat so ein breit gefächertes Angebot von Kursen und Seminaren wie jener von Kastelbell/Tschars. Gesundheitsgymnastik, Feldenkrais, Fastenseminare bis hin zu Schnitzkursen sind nur einige der erfolgreich angebotenen Inhalte. Auf Schloss Kastelbell findet immer das Sommerkonzert statt und die Dorfchronik wird unterstützt. Unter dem Motto „Zwischen den Schlössern“ setzte man in Projektform über einem Zweijahreszeitraum kulturelle Schwerpunkte. Im kommenden Jahr wird unter dem Thema „Vom Ich zum Wir- Wir bringen Menschen zusammen“ dieser Ansatz weitergeführt.
Bildungsausschuss Tarsch
Z wie Zusammenhalt
Seit über zwanzig Jahren ist der Bildungsausschuss Tarsch wortwörtlich in Sachen „Weiterbildung im Dorf“ unterwegs. Dabei wurde bei den Angeboten gezielt auf den Bedarf vor Ort eingegangen. Neben vielen Gesundheitsangeboten waren Italienischkurse für Grundschüler, Jugendliche und Erwachsene sehr gefragt. Für die Vereinsgemeinschaft wurden technische Hilfsmittel wie Beamer und Kopiermaschine angekauft. Mit der Mithilfe beim Suppnsunnta, waren die Tarscher eine der ersten im Tale, die einfaches Essen mit Wohltätigkeit verknüpften. Eine Themenwoche beschäftigte sich dem Thema Wasser und mit der Geschichte vom Bau des Jochwaales.
Bozen/Vinschgau - Der Aufteilung von Wasserzinseinnahmen unter den 116 Gemeinden hat die Landesregierung zugestimmt. Damit hat sie dem Vorschlag des Rates der Gemeinden entsprochen.
Mit insgesamt elf Millionen Euro an Wasserzinsmitteln für das Jahr 2021 können Südtirols Gemeinden rechnen. Die Landesregierung hat am 30. November auf Vorschlag von Landeshauptmann Arno Kompatscher der vom Rat der Gemeinden vorgeschlagenen Aufteilung der Finanzmittel unter den 116 Südtiroler Gemeinden zugestimmt. Bekanntlich erhält das Land Südtirol für die Nutzung öffentlicher Gewässer zur Stromerzeugung jährliche Wasserzinse. Mindestens 50 Prozent davon stehen den Gemeinden zu.
Bei der Zuweisung der Mittel an die Gemeinden werden Standortgemeinden von Stromerzeugungsanlagen aus Wasserkraft besonders berücksichtigt. Diese erhalten 72 Prozent der Mittel, während 28 Prozent an die restlichen Gemeinden gehen. Von den 72 Prozent, die den Standortgemeinden vorbehalten sind, werden zwei Millionen Euro zu gleichen Teilen an alle Gemeinden verteilt, während die restlichen knapp sechs Millionen Euro abhängig von Nennleistung der Wasserkonzessionen zugewiesen werden. Eine Ausnahme bildet das Kraftwerk St. Florian im Unterland, bei dem nur die Nennleistung des Südtiroler Anteils berücksichtigt wird.
Von den rund drei Millionen Euro, die unter den Gemeinden aufgeteilt werden, in denen sich keine Kraftwerke mit mindestens 3000 Kilowatt Nennleistung befinden, werden 70 Prozent zu gleichen Anteilen zugewiesen, 30 Prozent hingegen unter Berücksichtigung der Bevölkerungszahl.
Die Gemeinden Ritten (378.371 €), Graun (317.100 €) und Algund (315.335 €) können mit den höchsten Beträgen aus dem Wasserzins rechnen. Es folgen die Gemeinden Sarntal (248.910 €), Ulten (228.389 €), Kastelruth (222.749 €) und Schnals (207.048 €). Was die Gemeinden im Vinschgau ähnlich einem Weihnachtsgeschenk an Wasserzinsgelder erhalten werden, ist in der Tabelle dargestellt.
Kastelbell-Tschars - Kürzlich fand die Jahresversammlung der Ortsgruppe Kastelbell-Tschars des HGV statt. Lukas Bernhart vom Hotel „Sand“ wird auch in Zukunft Obmann bleiben. Die restlichen Mitglieder des Ortsausschusses sind Marion Rinner vom Café „Seeber“ und Rudolf Alber vom „Tscharser Dorfcafè“.
Bernhart dankte vor allem der Gemeindeverwaltung für die gute Zusammenarbeit und dem HGV für die wertvolle Unterstützung während der Pandemiezeit. Rückblickend auf die Sommersaison sagte Bernhart, dass man trotz der ungünstigen Begleitumstände eine zufriedenstellende Saison erleben konnte. Ein großer Wermutstropfen sei der spürbare Mangel an Fachkräften.
Vinschgau/Bozen/Südtirol - Ein Zukunftsbereich stagniert: In den Räumen des Südtiroler Energieverbands SEV sind Vertreter der Südtiroler Biogasbetriebe zu einem Treffen zusammengekommen und sprachen dabei mit SEV-Vertretern über die Positionierung ihrer Branche. Das Fazit: Die Anliegen der Biogasunternehmen werden von Politik und Verwaltung seit Jahren vernachlässigt – obwohl gerade der Bereich Biogas ein wichtiges Element in der Klimapolitik des Landes sein könnte.
„Früher war in Südtirol ein Vorzeigebeispiel für die Biogasproduktion in Italien. Heute ist es für Biogasunternehmen trotz des großen einheimischen Potentials viel interessanter, in einer anderen italienischen Provinz zu investieren“, erklärt SEV-Generaldirektor Rudi Rienzner. Die aktuelle Situation könne man daher nur mit einem „totalen Stillstand“ beschreiben. Selbst im kürzlich vorgelegten Update des „KlimaPlans Energie Südtirol“ werde der Bereich Biogas kaum beachtet. So zöge die Planvorlage zwar die Einspeisung von Biogas in das bestehende Erdgasnetz in Betracht, konkreter werde das Klimapapier aus dem Landhaus allerdings nicht.
Dabei können Biogasanlagen in Südtirol einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Schließlich sind Mist und Gülle wertvolle Rohstoffe. So können Gärreste aus Biogasbetrieben nicht nur zu organischem Dünger weiterverarbeitet werden und im Rahmen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft Kunstdünger im Südtiroler Obst- und Weinanbau ersetzen. Biogasanlagen produzieren auch „grünen“ Strom oder Wärme. Zudem wird aus Biogas Bio-LNG gewonnen – ein CO2-neutrales Flüssiggas mit einer höheren Energiedichte als Dieselkraftstoff, das an Tankstellen abgegeben werden kann. Die Lebensmittelindustrie könnte das bei der LNG-Produktion gewonnene CO2 wiederum bei der Anreicherung von Kohlensäure einsetzen.
Kürzlich fand die Jahresversammlung der Ortsgruppe Prad des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) statt. Dabei stand auch die Wahl des neuen Ortsausschusses auf dem Programm. Michael Nigg vom Gasthof „Stern“ wurde als Ortsobmann bestätigt. Zugleich wurde auch der Ortsausschuss neu gewählt. Diesem gehören nun Alfred Karner vom Hotel „Zentral“, Fabian Rungg von der Pension „Astoria“, Karl Unterberger von der Pizzeria „Sandheim“ und Karin Wunderer vom Camping „Sägemühle“ an.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders
Neujahrskonzert 2022:
Orchestra Regionale
Filarmonia Veneta
Am Sonntag, 02. Jänner 2022 um 19 Uhr
Karten sind an der Abendkasse ab 18.00 Uhr erhältlich. Vormerkungen:
Telefon 0473 737777 oder Kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders und der Stiftung Sparkasse.
Wieder wird das Neue Jahr im Kulturhaus Karl Schönherr von Schlanders mit einem glanzvollen Konzert eröffnet. Unter der Leitung des bewährten Dirigenten Marco Titotto spielen 45 Musiker und Musikerinnen Werke von Mozart, Puccini, Bizet, Lehar, Morricone, Rossini und Strauß. Die Sopranistin Chiara Milini und der Tenor Cristian Ricci singen dazu Melodien und Arien aus bekannten Opern und Operetten. Natürlich darf auch bei diesem Konzert der Radetzky-Marsch nicht fehlen!
Freuen Sie sich auf das Orchestra Regionale Filarmonia Veneta, das überall, wo es auftritt von der Presse gelobt und vom Publikum gefeiert wird.
Aus dem Gerichtssaal - Dieses Gebot aus George Orwells „Farm der Tiere“ kam mir im Zusammenhang mit den Turbulenzen in den Sinn, zu denen es in der Gemeinde Naturns im Umgang mit dem umstrittenen Ausbau des Hotels „Lindenhof“ und der leidigen „Causa Saumairhof“ gekommen ist. Zum Verständnis: Der englische Schriftsteller Orwell schrieb in der Form einer Tierfabel eine knallharte Satire gegen die Russische Revolution und den Stalinismus. Die unzufriedenen Tiere auf einer Farm in England führen erfolgreich eine Revolution durch, vertreiben ihren Herrn und übernehmen den Hof. Eines der sieben Gebote, die sie gemeinsam formulieren, lautet: Alle Tiere sind gleich. Nach und nach übernehmen die Schweine die Macht. Am Schluss herrschen auf der Farm wieder die gleichen Zustände wie vor dem Aufstand. Der hehre Satz von der Gleichheit aller Tiere wird durch den Zusatz verdreht:, „aber manche sind gleicher“. Zum weiteren Verständnis: Vor zwei Jahren wurde das Hotel „Lindenhof“ in Naturns umgebaut und erweitert. Beim Trakt in Richtung Gemeindestraße und Kriegerdenkmal hatten der Bauherr und der Projektant den Bauleitplan wohl etwas gar zu „schöpferisch“ ausgelegt. Denn bei genauem Hinsehen stellte der Gemeindetechniker fest, dass beim bereits fertiggestellten Rohbau unter anderem die Abstände zur Straße nicht eingehalten worden waren. Daraufhin musste der Bürgermeister wohl oder übel nicht nur den Bau einstellen, sondern auch den Abbruch verfügen. Aber wo ein Wille, da ein Weg! Flugs wurde der Durchführungsplan so abgeändert und zurechtgeschneidert, dass er zum umgebauten Lindenhof passte. Nun ist jeder ein Schelm, der sich dabei etwas denkt. Zwar gibt es im Strafgesetzbuch den Tatbestand der Wahrnehmung von Privatinteressen in Amtshandlungen, aber der Staatsanwalt sah anscheinend keinen Grund zum Einschreiten und stellte das eingeleitete Verfahren ein.
Nicht so glimpflich wie dem „Lindenwirt“ erging es dem Besitzer des Saumairhofes. Der hatte vor Jahren die Hofstelle verlegt und war der in der Baugenehmigung enthaltenen Auflage zum Abbruch des alten Wohnhauses nicht nachgekommen. Die Erteilung der Benützungsgenehmigung für das neue Wohnhaus war aber an diese Bedingung geknüpft. Weil er darin ohne Genehmigung wohnte, wurde er von der Gemeinde mit einem Bußgeld belegt. Mittlerweile macht die Verwaltungsstrafe stolze 185.000 Euro aus! Nun sind die beiden Fälle nicht gleich gelagert, aber wenn die Gemeinde Naturns bei der Behandlung des Falles „Saumairhof“ ähnlich „phantasievoll“ vorgegangen wäre wie beim Lindenhof, dann wäre das dem dörflichen Zusammenleben förderlicher und nicht „manche Tiere gleicher“!
Peter Tappeiner
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Ehrlichkeit wird bestraft
Die vergangenen Wochen, Monate und die letzten 2 Jahre haben uns gezeigt, wie unterschiedlich mit Hausversand und dem Virus Covid 19 umgegangen wird.
Vorausschicken will ich auch, dass ich kein Impfgegner, Masken- oder Testverweigerer bin. Ich und mein Mann sind beide geimpft und wir gehen zum Testen, oder testen uns auch zuhause selbst.
Meine 4-jährige Tochter hatte Anfang November einen Eingriff im Krankenhaus. Nun stand Ende November eine Kontrollvisite an. Da meine beiden Kinder etwas „rotzig“ waren und ich mir meiner Verantwortung bewusst bin, machten wir am Vorabend der besagten Kontrollvisite, alle 4 einen Nasenflügeltest (auf der Packung steht „Antigen Test“). Alle 4 fielen negativ aus. Zudem habe ich meiner Tochter vor dem Zu Bett gehen noch Fieber gemessen. Auch negativ.
Am Morgen dieser Kontrollvisite habe ich dann doch, und das war mein Fehler, mit dem Krankenhaus und dem entsprechenden Ambulatorium telefoniert und die Situation geschildert: etwas rotzig, negativer Test, kein Fieber.
Ich bekam die Weisung, wir sollen doch lieber einen Test in einer Apotheke oder bei einem Arzt machen. Mit Verwunderung fragte ich, ob man denn nicht im Krankenhaus so einen Schnelltest machen könnte, wenn das schon gewünscht wird. Das verneinte man, mit der Begründung, dass im KH nur PCR Tests gemacht werden (?????) und ich einen Antigen Test benötige. Worauf ich der Dame am Telefon versucht habe zu erklären, dass meine Tests zuhause auch „Antigen“ sind. Sie antwortete mir, dass die Antigen Tests in die Nasenhöhlen eingeführt werden und nicht nur die Nasen-Innen-Wände berühren. Für mich alles verständlich, doch dann frage ich mich, ob man wirklich darauf besteht, einem 4-jährigen Kind wirklich ins Gehirn zu bohren???
Das hat nicht einmal die freundliche Schwester beim PCR Test gemacht, den meine Tochter für die OP gebraucht hat. Und dem ist noch anzufügen, dass ich als begleitende Mama nicht getestet wurde, obwohl wir beide 2 Tage im KH waren. Für mich unverständlich.
Und nebenbei gesagt bohrt nicht einmal so mancher Arzt erwachsenen Leuten ins Gehirn und rührt vielleicht nur, wenn überhaupt, ein bisschen an der Nase herum, nur damit manch einer den Wisch für 2 Tage bekommt.
Auf alle Fälle ist die Geschichte mit der Kontrollvisite dann so verlaufen, dass diese dann doch verschoben wurde, nachdem ich mit einem Arzt und zwei Apotheken gesprochen habe, um am selben Tag doch noch einen Termin zum Testen zu bekommen. Dafür hätte man die Visite um eine Stunde verschieben müssen. Doch dann hat es geheißen: „Machen sie den Test in Ruhe und kommen sie in vier Tagen wieder“. Natürlich wurde mir Tag und Zeit genauestens mitgeteilt.
Hätte man mir gleich gesagt, dass der Termin verschoben wird und, dass es vielleicht besser wäre das Kind testen zu lassen, wäre alles im Lot. Aber dieses nicht wissen wie tun, kein einheitliches Vorgehen, Test ja, aber bitte ganz nach oben, finde ich sehr abstrus.
Mit allem Respekt dem Personal im Krankenhaus und ihrer Arbeit gegenüber, sei es Pflegern oder Ärzten und mit Verständnis auch dieser extremen Situation und mühevollen Zeit. Aber so ein Chaos, ein Wirrwarr, so ein nicht nachvollziehbares Handeln……. das kann nicht sein, nicht nach der langanhaltenden Dauer dieser Pandemie, die wir nicht erst seit gestern haben.
Ich, für mich habe gelernt, das nächste Mal den Mund zu halten, und einfach mit meiner Tochter ins Krankenhaus zu marschieren die Sache dort zu erledigen und Gut ist.
Doch frage ich mich, ob das sein kann?
Wird man zum Lügner erzogen, wenn man es nicht schon einer ist?
Eine verärgerte Mutter
(Name der Redaktion bekannt)
Die Kunst der Beschränkung
Nach knapp zwei Jahren Pandemie müssten wir doch allmählich ein wenig „professioneller“ umgehen mit der Gesamtsituation, deren Entwicklung in groben Zügen sich wiederholt.
In der wärmeren Jahreszeit wähnen wir uns in (akzeptabler) Sicherheit, meinen zeitweise die Geschichte fast zu vergessen, zumindest zu verdrängen. Frönen fröhlich und verdienterweise den Freuden des Sommers mit all dessen Annehmlichkeiten, die wir immer schon geliebt haben.
Sobald jedoch die Temperaturen sich wieder gegen null hin bewegen, stellen wir erstaunt fest, dass wir noch lange nicht „durch“ sind, mit dieser alles verändernden Herausforderung.
Je nach Charakter und Temperament der Menschen kristallisieren sich nun die verschiedensten Typen hervor, wie ich immer wieder in Gesprächen feststelle, in unserem Geschäft und privat.
Egal ob geimpft oder ungeimpft - auf dieser Ebene diskutiere ich grundsätzlich nicht – gibt es nun die Wütenden, die Resignierenden, die (Pandemie unabhängigen) ewigen Jammerer, die plötzlich allgegenwärtigen „Wissenschaftler“…
Doch treffe ich auch schlicht dankbare Menschen, solche die sich bewusst sind, dass sie ein warmes Heim haben, ein Dasein in Sicherheit. Wenn unser aller Leben sich teilweise extrem verkompliziert hat, so überwiegen doch bei weitem die positiven Aspekte, sofern wir von schweren Schicksalsschlägen verschont bleiben.
In diesem Sinne, tun wir nicht „wüten“, da dieses so viel an Energie verbraucht, die wir nicht haben. Üben wir uns z.B. lieber in eine „abgespeckte“ Version von Advents- und Weihnachtszeit. Eine gewisse Bescheidenheit ist erlernbar und äußerst wohltuend nach Jahrzehnten des „Überdrüber“ in allen Bereichen.
Haben Sie eine gute Zeit,
herzlichst,
Ihre Claudia P., Modefachfrau,
Farb-Typ-Stilberaterin
Alle Jahre wieder...
Wie schnell doch die Zeit vergeht! Eigentlich um diese Jahreszeit eine wunderbare weisse Winterwelt. Der Schnee verzaubert die Landschaft plötzlich in ein Bild der Ruhe und Zeit. Sich an nette Stunden und an liebe Menschen, an unsere Kranken zu denken!
Zeit auch, für alles „Dankeschön“ zu sagen sowie dankbar sein, für das Jahr, welches bald wieder vergangen ist, für Glück, Frohsinn und vor allem für Gesundheit und für neue Freundschaften die entstanden sind.
Was für eine herrliche Zeit, Weihnacht; Kristallklare Luft atmen, weisse Winterwelt entdecken, Winterzauber, Kinderlachen, geschmückte Tannenbäume die faszinieren wie zu Grosseltern Zeiten die auf besinnliche Weihnachten hoffen lässt...
Obwohl die Welt ist, wie sie ist, oder gerade auch deswegen..
Ja, die heutige Zeit; viele Menschen haben genug von Weihnachten und können mit dem Fest eigentlich nichts mehr anfangen. Sie fühlen sich diesem Fest einfach ausgeliefert, ohne sich dagegen wehren zu können.
Die Weihnachtsbeleuchtung und mag sie noch so schön sein wie jetzt wieder, wird sie manchenorts in den Strassen und Geschäften jedes Jahr immer früher aufgehängt, die Weihnachtsdekorationen borden jedes Jahr mehr und mehr über und die Werbung wird das Wort Liebe in der Weihnachtszeit jedes Jahr wieder von Neuem entdeckt.
Natürlich geschieht all das völlig selbstlos und nur zum Besten des Konsumenten. Viele haben genug und wollen sich dem Geschenke-Diktat nicht mehr beugen. Wer will es Ihnen verübeln?
Mit diesem Frieden auf Erden beschwört - und wir sehen dennoch jeden Tag die Tragödien überall auf der ganzen Welt... Alles geht so an der menschlichen Realität vorbei, diese Weihnachten...
und trotzdem ist Weihnachtsfeiern eine Erfolgsgeschichte. Menschen feiern es immer noch. Vielleicht auch deshalb, weil Weihnachten zum Träumen anregt: „Wie wäre es wenn wir Menschen im Umgang mit unseren Mitmenschen wirklich menschlicher würden, wenn die zermürbenden Streitereien des Alltags nicht wären, wie sähe die Welt aus, wenn sie wirklich friedlicher wäre, wenn die Kraft dazu von Weihnachten ausginge?“
Weihnacht macht uns Mut für das Leben. Für kurze Zeit brechen wir aus der Realität aus - und denken uns in eine andere, eine friedvollere Welt und das gibt so viel Kraft, dass sie für manche ein ganzes Jahr vorhält... bis dann im nächsten Jahr wieder Weihnachten ist!
Ja, ja Weihnacht... wenn es sie nicht längst schon gäbe: Sie müsste erfunden werden!
Giacumin Bass, Müstair
HAIKU
DES MONATS NOVEMBER 2021
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:
*
Blass werden nun die
glühenden Lärchen unter
ziehendem Nebel
Helmut Zischg, Mals
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com
Andrà tutto bene!
Finora nessuno ha infranto la legge se non si è fatto inoculare il vaccino sperimentale, che fino ad oggi non è ancora obbligatorio, per cui è una libera scelta.
La verità è che la libera scelta è messa a repentaglio dal regime del terrore instaurato.
Chi rifiuta il trattamento viene etichettato come la causa di tutti i mali.
Il punto è, quali sono i rischi e i benefici?
La grande manovra politica, per salvaguardare a tutti i costi la nostra salute, da agosto 2021 ci ha “offerto” l` infame tessera verde; chiamata cosi dal filosofo Diego Fusaro.
Io mi sono fatta una domanda.
Ma veramente le persone pensano che la tessera verde sia uno strumento che garantisce la libertà? Non vi sembra più un controllo? Stiamo attenti, perché è una libertà autorizzata cosi come la definisce Giorgio Agamben e può essere in qualunque momento revocata e cambiata da chi ha dato l` autorizzazione.
Tra poco ci “offrono” la super, super tessera verde e dopo?
Daniela Montini Alber
zona rossa
Weihnachten zu Großmutters Zeiten
Die Olte drzeiln,
sie drzeiln dia olte Gschichtn,
sie drzeiln va Ormuat, va Kriag und verzichtn
und wia Weihnachten dechtersch schean gwesn isch
wenns a lei mogr isch gwesn pan Tisch.
Und sie drzeiln
wos s Christkindl selm hot brocht
in der friarn Heilign Nocht.
Epfl, Feign, Nussn -sell lei a poor- und Winterpirn.
Dr Muatr zun Neien an storkn Zwirn,
zun Schtrickn a Woll van weißn Lampl,
die Madlan an Lauskampl, Schtrumpfbondlaschte und Sunntamaschn fir die Zepf,
fir die Buabasarner Hiarschhournknepf,
in Voter a poor Schofwollsockn,
in Neina an Tabag zun Pfeifl stopfn
und dr Nandl a Flaschl Hoffmannstropfn.
Die Augn hobn gschtrohlt, die Kindarlan glocht,
obr zearsch hott ma betat vour ma se driebr hott gmocht
in deer friarn Heilign Nocht
Dezember 2021 Rosina Spiess Wittmer
Betreff: „Das Ei beim Saumoar“
Betreff: „Das Ei beim Saumoar“ – Vinschgerwind vom 02.12.21
Am Anfang kleines „Ei“ (Intrige) seitens der Liste „Zukunft Naturns“. Mit freundlicher Unterstützung der Mehrheitspartei, den Unterfertigten „nicht leicht Pflegsamen“ (Zitat: Andreas Heidegger) als Listenführer loszuwerden; getarnt als Maßnahme zu mehr Transparenz und in der Form der bereits bekannten Anfrage an den Bürgermeister, den alten und neuen Saumoarhof betreffend. Der Unterfertigte – Arzt und Humanist und Kenner der Situation – erkennt die Intrige und tritt umgehend aus der von ihm mit gegründeten Liste aus. Der verbleibenden Liste reicht es nicht: Sie tritt noch medienwirksam nach, schreibt von Tränendrüsendrückerei, Schlaumeierei, typischer Fall von Kubaturvermehrung und entfacht dadurch einen Shitstorm, der Folgen haben wird und offenbar selbst Gerichtsentscheidungen beeinflussen wird. (Auch der Vinschgerwind scheint betroffen?) Das kleine Ei wird zum Schneeball, der lawinenartig die Familie R. in die Katastrophe führen wird – lebensbedrohend, existenzgefährdend, Ruf ruinierend sowieso.
Das Ei landete beim (ehemaligen) Bürgermeister A. H. Dieser reagiert bekannterweise hart. Warum wohl? Ihn interessieren weder ärztliche Zeugnisse noch Mahnungen der Volksanwaltschaft und des Denkmalamtes noch das Vorhandensein der Bankgarantie; auch nicht die Kenntnis des nicht erfolgten Anschlusses an die öffentliche Kanalisierung für den Neubau, wie in der Baukonzession festgeschrieben. Er verweigert die Benutzungsgenehmigung! Diese unverständlich harte Haltung steht in krassem Widerspruch zu seinem späteren Verhalten in der Causa Hotel Lindenhof.
Jetzt ist das anfangs kleine Ei beim neuen Bürgermeister gelandet, groß und bereits faul! Hoffentlich gelingt es ihm, in einer außergerichtlichen Lösung das Ei zu begraben.
Ich, der Unterfertigte, sehe es außerdem als Beleidigung seines Berufstandes, wenn ärztliche Zeugnisse weder vom Bürgermeister noch vom Gericht als ernstzunehmend anerkannt werden.
Dr. Johann Pöll
P.S.: Ich behalte mir die Veröffentlichmachung dieses Schreibens vor.
Der Finailhof ist zum Teil abgebrannt. Unter dem Decknamen „Urlaub auf dem Bauernhof“ werden in Südtirol zahlreiche Bauernhöfe in Luxushotels so umgestaltet, dass oft vom Hof nur mehr die eingerahmte alte Urkunde bleibt. Nicht so beim Finailer, der mit so viel Liebe restauriert und geführt wird. Wir können helfen, damit der Finailhof wieder wird, wie er gewesen ist.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Vom Wind gefunden - Die Überalterung der Gesellschaft, zumindest in den westlichen Industriegesellschaften, ist eine der großen Herausforderungen der heutigen Zeit. Die Anzahl der über 60-Jährigen nimmt zu und die Anzahl der unter 20-Jährigen nimmt ab. Das ist der demografische Wandel, der das Rentensystem, das Gesundheitssystem, den Arbeitsmarkt und die Sozialsysteme total verändern wird. Die Überalterung ist ein Megatrend. Die Menschen werden nicht nur immer älter, dank der guten Gesundheitsfürsorge bleiben die Menschen auch länger gesund, fit und aktiv. Sie verfügen über Wissen, Erfahrung und finanzielle Mittel. Deshalb spricht man von der Silver Society, der Seniorengesellschaft und der Silver Economy, der Seniorenwirtschaft. Die Konzentration der Werbung auf die Jugend und Jugendlichkeit, der Jugendwahn wird sich ändern und ein neues Bild über die Senioren schaffen. Der Megatrend wird auch Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Politik haben. Die ältere Generation wird ein starker Treiber bei der Entschleunigung vieler Lebensbereiche. In einer alternden Gesellschaft wird der Trend in Richtung Achtsamkeit zunehmen und die Lebensqualität stärker in den Mittelpunkt treten. Vielleicht wird es auch zu innovativen Beschäftigungsmodellen und einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen den Generationen führen und den Wirtschaftswandel in Richtung einer Postwachstumsökonomie unterstützen. (hzg)
Vinschgau/Wien - Wir müssen die CO2 Emissionen schnell reduzieren, um das Klima zu stabilisieren. Sonst verlieren wir die Kontrolle und es kommt zu unumkehrbaren Veränderungen. Eine Reduzierung der Emissionen ist noch möglich und kann sogar zu einem lebenswerteren Leben führen, wenn wir in den nächsten 10 Jahren gewaltige Anstrengungen hin zu einer nachhaltigen Lebensweise umsetzen. Dies meinte Helga Kromp Kolb, emeritierte Professorin am Institut für Meteorologie und Klimatologie der BOKU Wien bei einem online Vortrag am 3. Dezember, organisiert von der Umweltschutzgruppe Vinschgau. Neben Kolb referierte auch Harald Frey vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien zum Thema „Klimakrise und nachhaltige Mobilität“. Frey meinte, dass der Verkehr neben der Industrie und der Landwirtschaft die treibende Kraft der CO2 Emissionen ist. Wir müssen den Autoverkehr reduzieren, den Fußgänger und Radfahrer stärken und die öffentlichen Verkehrsmittel ausbauen. Am besten gelingt das, indem man die Strukturen ändert. In den letzten Jahrzehnten wurden riesige Infrastrukturen für den Autoverkehr errichtet. Alle anderen Verkehrsteilnehmer wurden geschwächt. Dadurch entstand eine Abhängigkeit vom Auto. Der Ruf nach immer neuen Straßen, neuen Umfahrungen, noch mehr Parkplätzen und noch mehr Platz für das Auto ist allgegenwärtig. Um aus der Abhängigkeit vom Auto los zu kommen, müssen wir die Strukturen ändern, dann wird sich das Verhalten automatisch ändern, meinte Frey. Wir müssen öffentliche Räume wieder für die Menschen zurückgewinnen, Straßen zu Spielstraßen und Bewegungsstraßen umfunktionieren. Die Chancengleichheit für den öffentlichen Verkehr muss erhöht werden. Deshalb soll die Parkgarage für das eigene Auto genauso weit entfernt sein wie die Bushaltestelle. Auch die Elektromobilität ist keine Lösung. Die Emissionen werden zwar reduziert, aber nicht der Flächen- und der Ressourcenverbrauch und auch nicht die Zahl der Unfälle. Helga Kromp Kolb meinte in ihrem Vortrag, dass wir unsere Ernährung verstärkt auf eine vegane bzw. vegetarische Ernährung umstellen sollten, Flächen besser nutzen und zu einer Kreislaufwirtschaft umstellen müssen. 73 % der Kleidung landet im Müll, genauso wie viele andere Produkte. Diese Wegwerfmentalität muss sich ändern. Wir müssen auf Verzichtbares verzichten und uns fragen: was brauchen wir wirklich? (hzg)
Im Auftrag des Landesamtes für Wildbachverbauung West werden derzeit Arbeiten zur Erhöhung der Hochwassersicherheit im Vetzanerbach in Goldrain durchgeführt. Aufgrund der Gefahrenzonenplanung und der Unwetter von vor zwei Jahren war es nötig, Schutzvorkehrungen im Bereich des Schießstandes in Goldrain durchzuführen, erklärt Bauleiter Roland Schweitzer, stellvertretender Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West. In dieses Baulos werden 200.000 Euro investiert.
von Albrecht Plangger - Letzthin ist in der Kammer - parteiübergreifend im Schatten von Green-Pass, Corona-Booster Impfung und dem Haushaltsgesetz 2022 - ein Ermächtigungsgesetz für die Menschen mit Beeinträchtigung verabschiedet bzw. auf den Weg gebracht worden. Mit diesem Gesetz wird die Regierung dazu ermächtigt, mit finanziellen Mitteln aus dem Wiederaufbaufond (Recovery Plan) die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung in der Gesellschaft voranzutreiben und auch Italien auf europäischen Standard zu bringen. Betroffen sind in Italien mehr als 3 Mio. Menschen und deren Familien. Viel Lob gab es parteiübergreifend für die Lega Ministerin Erika Stefani, die in dieser Regierung das ganz spezielle „Ministero per le disabilità della Repubblica Italiana“ übernommen hat. In der Parlamentsdiskussion steht sonst der Super Green Pass an oberster Stelle. Die Zustimmung ist groß und für halbwegs normale Weihnachtsfeierlichkeiten zeigen die Leute gern 10-20 mal am Tag ihren Super Green Pass. Der Ministerpräsident Draghi marschiert aber unbeeindruckt durch !! Auch das Parlament und die Kommissionen „trotzen „und können sich auf keinen gemeinsamen Nenner bringen .Dafür müssen nun die Parlamentarier nicht nur bis zum Heilig Abend, sondern sicher auch zwischen Weihnachten und Neujahr arbeiten. Dann vielleicht finden sich die Kompromisse. Drei König ist keine Option. Endlich ist auch die EU Richtlinie zu den erneuerbaren Energien (RED II) von der Regierung genehmigt worden, welche den „ökologischen Übergang“ von der Kohle zu erneuerbaren Energien nun enorm beschleunigen soll. Man erwartet sich 90.000 neue Arbeitsplätze und 100 Milliarden Investitionen von privater Seite. Leider gibt es immer noch kein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Regierung und Lokalkörperschaften bei der Umsetzung des Aufbaufonds. Die Regierung will alles zentral verwalten. Da wird Ministerpräsident Draghi einlenken und den Regionen und Gemeinden mehr Vertrauen entgegen bringen müssen.