Ausgabe 24/2019

Ausgabe 24/2019 (71)

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Mit dem italienischen Staatsgesetz vom 22. Dezember 2017 ist die Modalität der Patientenverfügung neu geregelt worden. Diese schafft die Möglichkeit in gesunden Tagen zu entscheiden, was mit mir geschehen soll, wenn ich mich im lebensbedrohlichen Zustand im Sterbeprozess befinde und nicht mehr selbst sagen kann, welche Behandlung ich möchte.

von Magdalena Dietl Sapelza

Die 83-jährige Frau S. erleidet 2007 einen Schlaganfall, wird reanimiert und im Krankenhaus an der Herz-Lungenmaschine angeschlossen. Ärzte retten ihr Leben. Die Angehörigen von Frau S. sind zwei Nichten und drei Neffen. Diese stehen kurz darauf vor der Frage, soll der Tante eine PEC-Sonde zur künstlichen Ernährung gesetzt werden oder nicht. Weil ein Neffe, der sich eigentlich nie um die alte Tante gekümmert hat, auf den Eingriff besteht, fällt die Entscheidung für die künstliche Ernährung. Die alte Dame kommt ins Altenheim, wird dort sorgsam gepflegt, kann aber nicht mehr sprechen, kaum mehr reagieren. Sie muss alles über sich ergehen lassen und schaut ihre Betreuerinnen nur noch mit fragenden Augen an. Ganze neun Jahre lebt Frau S. in bedauernwertem Zustand, ist zwar gut genährt aber mehr tot als lebendig. Nach neun Jahren kann sie endlich sterben.
Frau S. hat in gesunden Tagen nie darüber gesprochen, wie sie es in besagtem Zustand haben möchte. Sie hat auch keine Patientenverfügung verfasst, die ihr das lange Leiden erspart hätte.

Patientenverfügung – Was ist das?

Die Patientenverfügung bietet die Möglichkeit, die Wünsche im Hinblick auf lebensbedrohliche Situationen und auf das eigene Sterben schriftlich zu bestimmen. Man kann also verlangen, dass nichts mehr gemacht wird, wenn keine Besserung zu erwarten ist und sich gegen eine Verlängerung des Sterbeprozesses wehren. Mit der Patientenverfügung hat man das Recht, Einfluss auf die medizinischen Behandlungen zu nehmen, auch wenn man nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu äußern. Für Angehörige, Ärztinnen, Ärzte, Pflegende stellt es eine große Erleichterung dar, wenn sie wissen, wie weit die Lebenserhaltungsmöglichkeiten nach dem Willen der/des Betroffenen ausgeschöpft werden sollen. Denn Ärztinnen und Ärzte sind grundsätzlich verpflichtet, Leben zu erhalten.
Die Patientenverfügung ist eine Art biologisches Testament, das es im Ernstfall anzunehmen gilt. Deshalb sollte man sich ernsthaft mit der Thematik beschäftigen - auch in Gesprächen mit den Angehörigen.
Ein wichtiger Ansprechpartner ist der Hausarzt, weil er die Patientin/den Patienten am besten kennt. Hausärzte sind zwar nicht verpflichtet beim Verfassen der Patientenverfügung zu helfen, sie werden ihren Patientinnen und Patienten aber in den meisten Fällen informierend und beratend zur Seite stehen. Der Hausarzt muss in jedem Fall die Zurechnungsfähigkeit der Verfasserin/des Verfassers einer Patientenverfügung bescheinigen.

In gesunden Tagen entscheiden

Das Verfassen einer Patientenverfügung ist freiwillig und bewirkt, dass sich Menschen mit dem eigenen Sterbeprozess, mit der Endlichkeit allen Lebens, mit Palliativ-Behandlungen auseinander setzen. Es stellen sich die Fragen: Will ich in einer lebensbedrohlichen Situation, bei unheilbarer Krankheit, im Wachkoma, im hohen Alter eine Magensonde zur künstlichen Ernährung gesetzt bekommen? Will ich von einer Herzlungenmaschine beatmet werden? Will ich im Endstadium einer unheilbaren Krankheit noch operiert werden oder lasse ich dem natürlichen Sterben seinen Lauf. Will ich als Alzheimer-Patientin/Patient, bei der/dem nur noch eine künstliche Ernährung möglich ist, dass mir eine Sonde gesetzt wird? Will ich, dass mir am Lebensende Flüssigkeit und Nahrung zugeführt werden? Möchte ich bei Hirnschäden oder bei Wachkoma, dass alles getan wird, um mein Leben zu verlängern? Will ich meine Organe für eine Transplantation spenden oder nicht? Denn auch das kann ich mit einem klaren Ja oder Nein in der Patientenverfügung bestimmen. Der in der Patientenverfügung erklärte Wille muss respektiert werden. Der Entscheidungsdruck entfällt. Hilfreich ist, wenn im Vorfeld in der Familie über das Thema Krankheit und Sterben gesprochen wird. Die Erste Hilfe ist jedoch in lebensbedrohenden Situationen immer gesichert, so bei Unfall, Herzinfarkt, Schlaganfall und dergleichen. Die Patientenverfügung kommt erst dann zum Tragen, wenn sich die Patientin/der Patient nicht mehr erholt und sich nicht mehr verständigen kann. Ansonsten zählt ausschließlich, das, was sie/er bei klarem Verstand äußert. Das Gesetz sieht vor, dass auch eine Vertrauensperson ernannt werden kann, die die Patientin/den Patienten bei Ärztinnen, Ärzten und Krankenhauspersonal vertritt. Dabei stellt sich die Frage: Wem ist es zuzutrauen ihren Willen zu verdeutlichen, auch gegen Widerstand?

Wie verfasse ich die Patientenverfügung?

Die Patientenverfügung kann frei formuliert werden oder mit Hilfe eines Formulars. Das Resort für Gesundheit, Sport, Soziales und Arbeit in der Autonomen Provinz Bozen hat zusammen mit der Landesethikkommission eine Broschüre zum Thema Patientenverfügung veröffentlicht und auch ein Formular erarbeitet. Denn es hat sich als Vorteil erwiesen, wenn die Verfügung einheitlich gestaltet ist und medizinisch korrekte Festlegungen enthält. Grundsätzlich können Patientenverfügungen unterschiedliche Formen haben:
a) öffentliche Urkunde oder beglaubigte Urkunde, beim Notar hinterlegt;
b) Privaturkunde, welche die Erklärenden beim Standesamt ihrer Wohnsitzgemeinde abgeben.

Die Patientenverfügung mit Datum und handschriftlicher Unterschrift muss in jedem Fall beglaubigt sein. Es ist ratsam, Kopien bei Familienangehörigen oder bei der Vertrauensperson zu deponieren, um sicher zu gehen, dass die Verfügung gegebenenfalls auch auffindbar ist. Derzeit fehlt noch die Einrichtung eines telematischen Dienstes für Krankengeschichten. Es ist geplant, im Zusammenhang mit einer elektronischen Gesundheitsakte technische Vorkehrungen zu treffen, um die Daten der beim staatlichen Gesundheitsdienst Gemeldeten zu verwalten.

 

INFOS:
Die Broschüre und Formulare zur Patientenverfügung liegen in Arztpraxen, Sprengelsitzen, Stützpunkten der Sanitätseinheiten, Altenheimen und dergleichen auf. Sie können bei der Landesethikkommission angefordert oder im Internet herunter geladen werden.
http://www.provinz.bz.it/gesundheit-leben/gesundheit/publikationen.asp

 

Angehörige können nicht entscheiden

Vinschgerwind: Ein 88-jähriger Patient ohne Patientenverfügung hat einen Schlaganfall erlitten, wird reanimiert, an lebenserhaltenden Geräten angeschlossen, liegt im Koma. Was müssen Ärzte alles tun, um dieses Leben zu erhalten?
s7 8408Hartmann Aichner: Hier stellt sich zunächst die Frage ob es sich um ein reversibles oder ein irreversibles Koma handelt. Handelt es sich um ein irreversibles Koma und der Betreffende hat keine Patientenverfügung verfasst, sind zunächst Familienangehörige, Bezugspersonen, Hausarzt usw. zu befragen, um den mutmaßlichen Willen des Betroffenen zu eruieren. Das heißt, man versucht die Lebenseinstellung, die Werthaltungen und Vorstellungen des Erkrankten zu erfahren. Wichtig dabei ist, dass die Angehörigen zwar in eine Entscheidungsfindung einbezogen werden, aber sie können letztendlich nicht entscheiden was definitiv zu geschehen hat. Ob lebensverlängernde Maßnahmen fortgeführt werden oder nicht, bleibt letztlich auch nicht in der Verantwortung der Ärzte, sondern des Gerichtes. Eine solche Entscheidung muss mit den Familienangehörigen (falls vorhanden) bzw. mit einem gerichtlich bestellten Vormund besprochen werden und sollte einvernehmlich erfolgen.

Vinschgerwind: Was geschieht wenn, der mutmaßliche Wille der Patientin/des Patienten nicht ermittelt werden kann?
Aichner: Sollte dieser nicht eruierbar sein, weil keine Bezugspersonen vorhanden oder Diskrepanzen in den Aussagen von Bezugspersonen bestehen, dann muss nach dem „objektiven Wohl“ des Patienten entschieden werden, das heißt: es erfolgt eine sorgfältige Nutzen-Risiko Abwägung im Interesse des Patienten. Dabei sind therapeutischer Übereifer und medizinische Maßnahmen, die dem Patienten keinen Nutzen mehr bringen, aus ethischen Gründen zu unterlassen. Jede Entscheidung auf Verzicht von lebensverlängernden Maßnahmen sollte von einer klinisch–ethischen Beratung begleitet sein, muss natürlich peinlichst genau dokumentiert werden und muss, nach einem Urteil des Kassationsgerichtes von 2007 auf Ersuchen eines vertretenden Vormundes von einem Richter/ einer Richterin abgesegnet sein.

Vinschgerwind:  Wann wird beispielsweise eine PEG-Sonde zur künstlichen Ernährung gelegt?
Aichner: PEG-Sonden werden bei Verengungen im Bereich der Speiseröhre zum Beispiel, durch Tumore, bei bestimmten neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen mit Schluckstörungen bzw. anhaltender Nahrungsverweigerung und bei Komapatienten gelegt, um eine noch einigermaßen adäquate Ernährung zu gewährleisten. Nach dem neuen Gesetz zur Patientenverfügung können Menschen diese Art der Ernährung ganz klar ablehnen.

Vinschgerwind: Sind Ärzte bei fehlender Patientenverfügung verpflichtet, alle Register der modernen Medizin zu ziehen, unabhängig davon, ob es Sinn macht oder nicht, auch wenn ihnen bewusst ist, dass nicht nur das Leben, sondern auch das Leiden verlängert wird?
Aichner: Grundsätzlich sind Ärzte zwar nicht verpflichtet, in aussichtslosen Situationen und bei fehlender Patientenverfügung, bzw. Nicht-Eruierbarkeit des mutmaßlichen Patientenwillens alle „medizinischen Register“ zu ziehen, falls diese keinen Nutzen für den Patienten mehr bringen. Aber solche Entscheidungen sind zum einen sehr subjektiv (was ist Nutzen?) und zum anderen rechtlich leicht anfechtbar, sodass in der Praxis lebens- und leidensverlängernde Maßnahmen oft über Jahre bis Jahrzehnte durchgeführt werden, genau so lange, bis ein Gericht eine Entscheidung getroffen hat. Es ist also hilfreich, wenn man in gesunden Tagen mit der Patientenverfügung bestimmt, was gegebenfalls zu geschehen hat.
Interview: Magdalena Dietl Sapelza

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Gomagoi/Stilfs/Prad - Albrecht Plangger und die Arbeitsgruppe für die Aufwertung der Stilfserjochstraße und des Stilfserjochs haben am vergangenen Montag zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung geladen. Es gehe schleppend voran und die Anwohner fordern mehr Mitsprache.

von Erwin Bernhart

Die Sache gestalte sich „zach“, sagte Der SVP-Kammerabgeordnete Albrecht Plangger gleich zu Beginn. Bisher könne man von keinem Erfolg sprechen, nicht einmal die Müllfrage konnte geklärt werden. Der derzeitige Stand der Dinge: Stillstand. Denn die seit Juni von LH Arno Kompatscher eingesetzte Arbeitsgruppe ist dabei, sich die Zähne auszubeißen. Ein Zahn ist schon gezogen: Die Lombarden bzw. die dortige ANAS ist gegen eine wie auch immer geartete Eintrittskarte auf’s Joch. Auf Schweizer Seite kommt diese ohnehin nicht in Frage. Also wolle man darauf hinarbeiten, vorerst ausschließlich eine Eintrittskarte auf Südtiroler Seite einzuheben. Auch das ist nicht einfach, denn es fehlen Daten, wer wohin und von wo aufs Joch fahre. Deshalb, so Kurt Sagmeister, seien Kameras für ein Monitoring ein erster Schritt. Die anderen Dinge sind bekannt und wurden im Sitzungssaal des E-Werkes Stilfs am Montagabend wiederholt: Man wolle am Joch oben „aufräumen“, Parkplätze, Sanitäranlagen usw. Man wolle die Festung Gomagoi herrichten, vielleicht mit einem Museum darin, und dazu habe der Architekt Markus Scherer einen Planungswettbewerb gewonnen. Eine Radroute zwischen Prad und Stilfserbrücke sei in Planung und zwar auf der zu verlegenden Wasserableitung für das E-Werk Prad, erläuterte Stefan Gander. Der Müll auf dem Joch soll in Richtung Bormio abtransportiert werden. Das sei, so Plangger bislang noch nicht gelungen. Die Stromleitungen auf’s Joch hinauf sollen unterirdisch verlegt werden, Beschilderung, Lawinensprengungen... Die Visionsliste ist lang. Vor drei Jahren habe man bereits ein fertiges Konzept gehabt, sagt Kurt Sagmeisgter. Die Visionen blieben dieselben. Als Ziel hinzugekommen sei eine Verkehrslenkung, eine Verkehrssteuerung.
Der Prader BM Karl Bernhart erläuterte das Bemühen auf Prader Seite, den Verkehr zu beruhigen und zu verlangsamen.
Das primäre Ziel von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer ist es, den Parkplan rasch unter Dach und Fach bringen zu können.
Aus der anschließenden Diskussion ging klar hervor, dass die Anrainer mitsprechen, miteingebunden sein wollen. Diesen Informationsabend habe man als ersten Schritt dahin gesehen. Klagen kamen aber vor allem über den zunehmenden Verkehr, über den Motorradlärm und vor allem auch über die Mountainbiker, die auf allen Wanderwegen unterwegs seien und diese regelrecht zerstören würden.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Schlanders/Jubiläumsfeier - Im Jahre 1969 wurde am 11. November die Sektion Schlanders des Weißen Kreuzes gegründet. Heute hat die Sektion 192 aktive Mitglieder und Angestellte, davon 148 Freiwillige. Mit den 10 Fahrzeugen werden täglich rund vier Transporte und 2 Notfalleinsätze durchgeführt.

von Heinrich Zoderer

Landesweit wurde das Weiße Kreuz 1965 gegründet. Im Vinschgau gab es bereits mit der Inbetriebnahme des Krankenhauses im Jahre 1958 einen Rettungswagen, der vom Krankenhausportier gefahren wurde. Welche Entwicklungen sich in den letzten 50 Jahren ergeben haben, wurde am 9. November bei einer Jubiläumsfeier im Kulturhaus Schlanders vorgetragen. Daniel Platzgummer, der derzeitige Sektionsleiter und der frühere Sektionsleiter Edmund Gurschler erzählten abwechselnd die ereignisreiche Geschichte der Sektion Schlanders. Geprägt von Idealismus, Enthusiasmus und Freiwilligkeit haben Männer und Frauen bei Tag und in der Nacht bei vielen Einsätzen unzähligen Menschen geholfen und Leben gerettet. Rudi Schuster, der erste Sektionsleiter von 1969 bis 1993 war anfangs mit seinen Freiwilligen für den Rettungstransport im ganzen Vinschgau zuständig. Bälle und Sammelaktionen wurden organisiert, um die notwendigen Geldmittel zu bekommen. Unter dem Sektionsleiter Helmut Fischer (von 1993 bis 2006) kam es zu einer besseren Ausbildung und Ausrüstung. Die ersten Notärzte traten an den Wochenenden ihre Dienste an. Es entstand die Jugendgruppe, die Notrufzentrale wurde ausgebaut. Aber auch die Bürokratie nahm zu. Edmund Gurschler, der Sektionsleiter von 2006 bis 2014, war mit der Suche nach einer neuen Unterkunft, der Planung und den Bauausführungen beschäftigt. In dieser Zeit kam es auch zu einer stärkeren Zentralisierung, Digitalisierung und Spezialisierung. Zu einem außerordentlichen Großeinsatz kam es am 12. April 2010 beim Zugunglück in der Latschander, wo 9 Menschen ihr Leben verloren und 28 Schwerverletzte gerettet werden mussten. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Rettungsorganisationen wie der Feuerwehr, der Notfallseelsorge, dem Bergrettungsdienst und den verschiedenen Behörden wurden verbessert. Daniel Platzgummer, der nach Guido De Vido seit drei Jahren die Sektion Schlanders leitet, kann heute auf eine gut ausgebildete und ausgerüstete Gruppe bauen. 2018 wurden 61.900 Arbeitsstunden geleistet und 4.522 Personen transportiert. Neben den 148 Freiwilligen gibt es 14 Angestellte, 1 Sozialdiener und 1 Zivildiener. Gruß- und Dankesworte überbrachten bei der Jubiläumsfeier die Präsidentin Barbara Siri, BM Dieter Pinggera und Roman Horrer vom Bezirksfeuerwehrverband. LH Kompatscher bedankte sich in einem Brief bei allen und lobte den freiwilligen Dienst des Weißen Kreuzes für die Allgemeinheit.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Schluderns - Mit Paul Köllensperger und Peter Faistnauer hat der Team K-Koordinator für den Vinschgau, der ehemalige Schludernser BM Erwin Wegmann zwei Landtagsabgeordnete nach Schluderns geladen. Es wurde am 14. November eine Vorstellungsgespräch mit angeregter Diskussion.

von Erwin Bernhart

Respekt zollten die zwei Vertreter des Team K der SVP. Aber mittlerweile seien viele Strukturen verkrustet. Das Team K, kurz vor den Landtagswahlen gegründet, habe mit 6 Abgeordneten als größte Oppositionspratei frischen Wind in den Landtag gebracht. Nun werden die Gemeinderatswahlen angepeilt. Paul Köllensperger sprach von Netzwerkgedanken, von Kooperationen. „Politik ist das, wie wir leben wollen“, sagte Köllensperger. Bürgerlisten seien wichtig, als Politik von unten. Peter Faistnauer, der ehemealige BM von Freienfeld, hat als gestürzter BM eine glänzende Wiederwahl erlebt. „Die Leute wollen kompetente Leute in der Politik“, sagte Faistnauer und auf seine selbstgestellte Frage, wie man Streitereien in der Gemeinde beenden könne, gab Faistnauer die Zielrichtung des Team K vor: „Auf einer Gemeinschaftsliste können die Leute die besten Köpfe wählen.“ Er könne sagen, dass man keinen Nachteil befürchten müsse, wenn man nicht bei der SVP sei. Dem pflichtete auch Erwin Wegmann bei: „Geld bekommen die Gemeinden laut geltendem Gesetz, auch wenn jemand Bürgerlisten-BM ist.“
„Gemeinschaftslisten sind unser Ziel“, sekundierte Köllensperger. Da gebe es keinen Fraktionszwang, variable Opposition sei möglich, der Gemeindeausschuss müsse sich permanent Mehrheiten suchen. Allerdings wolle man sich nicht bei den Bürgerlisten aufdrängen. Und zur Landtagsarbeit sagte Köllensperger: „Landtag ist mühsam.“ Aber das Team K widme sich vier Hauptthemen: dem Gesundheitswesen, der Wirtschaft und der Umwelt, der Bildung und dem Sozialen und der Digitalisierung. Warum sich die Opposition im Landtag nicht zusammentue, eröffnete ein Zuhörer die Diskussion. Die gesamte Opposition seien 16 Abgeordnete und die Mehrheit habe 19, gab Köllensperger die Unterlegenheit und die Knochenarbeit zu verstehen. Beim Thema Flugplatz Bozen hoffe man auf den Staatsrat in Rom. Der Rekurs beim Verwaltungsgericht in Bozen sei dort nicht in „einer objektiven Situation“. Beim Thema Sicherheit habe man in Südtirol kaum Handhabe. Zum Thema Kaunertal nimmt das Team K die Position ein, dass eine Liftverbindung nicht gebaut werden sollte. Und zur Weißkugelhütte: Die alte Weißkugelhütte sei zu sanieren. Auf die Frage, welche konkreten organisatorischen Angebote das Team K möglichen Bürgerlisten anbietet, sagte Faisnauer, dass man Synergien unter den Bürgerlisten schaffen wolle. Wegmann sei der Ansprechparter im Vinschgau.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Plaus ist Herbstmeister! Das Team, das eine fast perfekte Hinrunde zeigte, beendete die Herbstmeisterschaft in der 2. Amateurliga auf dem ersten Platz. Erster Verfolger ist die Mannschaft aus Kastelbell, welche sechs Punkte Rückstand auf Plaus aufweist. Auf eine starke erste Saisonhälfte kann auch Goldrain zurückschauen. Mals und Oberland beendeten die Hinrunde im Mittelfeld, haben aber nur wenige Punkte Rückstand auf die vorderen Plätze.

Von Sarah Mitterer

Mit einem echten Knüller endete die Hinrunde der 2. Amateurliga. Tabellenführer Plaus empfing im Spitzenspiel das zweitplatzierte Team aus Kastelbell. Die Kastelbeller hatten vor dem Match drei Punkte Rückstand auf Plaus. Das Spiel zog die Fußballfans in Scharen an, die Tribüne beim Plauser Sportplatz war bis zum Bersten voll. Kastelbell startete besser ins Match und ging mit 1:0 in Führung. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause und Kastelbell wäre damit punktgleich mit den Plausern gewesen. Doch in der zweiten Halbzeit drehten die Plauser mächtig auf, innerhalb 11 Minuten erzielten die Hausherren drei Tore und lagen plötzlich mit 3.1 in Führung. Kurz vor dem Schlusspfiff fiel noch das 4:1 für die Heimmannschaft und der Herbstmeistertitel für Plaus war unter Dach und Fach. Damit kann Plaus auf eine fast perfekte Hinrunde zurückblicken, denn man konnte bis auf ein Mal (Niederlage gegen Girlan) immer als Sieger vom Platz gehen.
Auch wenn es für Kastelbell nicht für die Spitzenposition gereicht hat, so kann man trotzdem auf einen starken ersten Meisterschaftsteil zurückblicken. Nur eine Niederlage kassierte Kastelbell, drei Mal endete ein Match mit einem Unentschieden. In der Defensive ist man mit elf Gegentreffern das stärkste Team der Liga. Mit sechs Punkten Rückstand und Platz zwei in der Tabelle ist für die Mannschaft in der Rückrunde noch alles möglich. Bereits einiges an Rückstand auf die beiden Topteams hat Goldrain. Die Goldrainer sammelten 16 Zähler und teilen sich mit Marling Tscherms den dritten Platz in der Tabelle. In den Reihen der Goldrainer befindet sich mit Lukas Schuler auch der Toptorjäger der Gruppe A (acht Treffer).
Mals beendet die Hinrunde mit 14 Zählern auf Platz 7 und hat nur zwei Punkte Rückstand auf den dritten Platz. Auch Oberland, das Position 9 belegt, ist nur knapp hinter Goldrain. Die Obervinschger (13 Punkte) sammelten gerade einmal drei Zähler weniger als die beiden drittplazierten Teams. Ein Sprung nach vorne ist alles andere als unmöglich, denn aufgrund des geringen Punkteabstandes zwischen Platz 3 und 9 kann das Klassement in der Rückrunde noch einmal ordentlich durchgemischt werden.

 

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Mals - Am 07. & 08. November 2019 fand die 2. Auflage der Interalpinen Energie- und Umwelttage in Mals statt. Referenten aus Südtirol, Österreich und Deutschland lieferten interessante Vorträge zum Motto ” Fernwärme – wie rentabel ist dezentraler Klimaschutz?”und es wurden verschiedene ökologische und sozio ökonomische Aspekte der Fernwärmeanlagen erörtert.

von Erwin Bernhart

Der Klimawandel und dessen Folgen, mögliche Handlungsfelder und Beispiele dafür waren die Themen bei den 2. Internationalen Energie- und Umwelttagen in Mals. Dem Organisationsteam bestehend aus dem IBI – Euregio Kompetenzzentrum, dem Ingenieurbüro Patscheider & Partner GmbH, dem Südtiroler Energieverband – SEV, Geisseler Law und TIQU- Tiroler Qualitätszentrum für Umwelt, Bau und Rohstoffe GmbH ist es gelungen, hochkarätige Referenten nach Mals zu lotsen und sie ließen aufhorchen. Denn der Klimawandel ist Fakt und verschont möglicherweise kein Land. Zur hochkarätigen Rednerriege zählten Dr. Marc Zebisch, Eurac Research, DI Dr. Gerhard Löffler, Abteilung Lebensgrundlagen und Energie, Salzburger Landesregierung, Bettina Geisseler, Geisseler LAW (in Vertretung durch Walter Gostner), Andrea Marmsaler, SYNECO group GmbH/Gruppe Kofler Energies, Christian Holzinger, Aqotec GmbH, Dr. Ing. Jens Kühne, AGFW, Thomas Stockerl, GTU Geothermie Unterschleißheim AG, DI Georg Tollinger, TIGAS- Erdgas Tirol GmbH, Thomas Egger, SEV – Südtiroler Energieverband, Roland Schroffenegger, Fernheizwerk Gossensass Genossenschaft und Mag. Ulrich Veith, E-AG & Bürgermeister von Mals. So wies etwa Thomas Egger darauf hin, dass bei einem Anstieg des Meeresspiegels um einen Meter rund 13 Millionen Europäer betroffen sein werden, weltweit allerdings um die 500 Millionen Menschen. Fernheizwerke, so Egger, tragen zu einem erheblichen Teil an CO2-Einsparungen bei. Pro Kopf und Jahr ist der CO2 Ausstoß in Südtirol rund 5,3 Tonnen (in Italien 7,1 und in Deutschland 10 Tonnen. Ohne die 80 bestehenden Fernheizwerke in Südtirol wären es im Jahr 5,9 Tonnen. „Das ist eine sehr große Zahl“, sagte Egger. Zudem seien die sozioökonomischen Auswirkungen ebenso beeindruckend. Für jeden Euro, der in ein Fernheizwerk investiert wird, werden 2,36 Euro direkt, indirekt und induziert generiert. Egger plädierte für eine gezielte Strategie für die Verdichtung mit entsprechenden Förderungen. Eine Strategie in Sachen Fernheizwerke könne er in der Landespolitik derzeit nicht erkennen. In der Diskussion wurde der SEV aufgefordert, sich um eine Verminderung der Bürokratie einzusetzen. Roland Schrofenegger referierte über das Fernheizwerk Gossensass und BM Ulrich Veith über die Energie-Strategie der Gemeinde Mals.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Katharina von Alexandrien, 25. November 2019

Organisiert von den Landesjagdverbänden Südtirols, Tirols und
Bayerns, hat am vergangenen 24. und 25. Oktober im Brixner Vinzentinum ein internationales Raufußhühner-Symposium stattgefunden. In der Nr. 23/2019 dieser Zeitung vom 14.11. habe ich in einem ersten Beitrag die Inhalte und Erkenntnisse aus den Referaten zusammengefasst, die sich auf die Raufußhühner im Allgemeinen und deren Situation in Tirol bezogen haben. Im heutigen Beitrag fasse ich zwei Referate mit Südtirol-Bezug zusammen.

Das Monitoring von Schnee- und Steinhuhn
Lothar Gerstgrasser vom Südtiroler Jagdverband und Thomas Clementi vom Landesamt für Jagd und Fischerei der Autonomen Provinz Bozen Südtirol erfassen seit dem Jahr 2008 mit einem kleinen Team von Mitarbeitern den Bestand von Schneehühnern (Lagopus muta) und Steinhühnern (Alectrois graeca). In ausgewählten Transekten werden in den verschiedenen Landesteilen bei Anwendung verschiedener Zählmethoden wie dem Vorspiel von Lockstimmen vom Band oder dem Einsatz von Vorstehhunden die beiden Vogelarten in einer Frühjahrs- und einer Sommerzählung erfasst. Das nunmehr zwölfjährige Monitoring lässt folgende Ableitungen zu:

Schneehuhn
Die Bestände des Schneehuhns nehmen seit Jahren in den Frühjahrs- und Sommerzählungen leicht zu. Die mittlere Dichte im Frühjahr liegt derzeit bei 4,1 nachgewiesenen Hähnen pro 100 Hektar, im Sommer bei ca. 13 Schneehühnern pro 100 Hektar Sommerlebensraum. Unterhalb von 2.500 Metern Seehöhe sind Beobachtungen von Schneehühnern selten, der Großteil der Beobachtungen erfolgt in Höhen ab 2.700 m. Die festgestellten Zuwachsraten, sprich die Anzahl der Jungvögel von Schneehühnern ist im Vergleich zu den Angaben aus der Literatur für skandinavische Länder gering. Im heurigen Jahr 2019 gab es am meisten Gesperre und die höchste Anzahl von jungen Schneehühnern über den gesamten Beobachtungszeitraum von 2008-2019. Der vorausgehende Winter 2018/19 war schneereich und die Schneedecke hielt in den Sommermonaten 2019 lange an. Schneearme Winter scheinen sich auf den Schneehühnerbestand negativ auszuwirken, ebenfalls extrem heiße Sommer mit geringen Restschneeflächen.

Steinhuhn
Das Hauptverbreitungsgebiet des Steinhuhnes in Südtirol liegt im Westen, also im Vinschgau an der Südabdachung der Ötztaler Alpen. Das Steinhuhn ist keine nordisch boreale Art, sondern von seiner ursprünglichen Herkunft ein ostmediterraner, balkanisch-dinarischer Einwanderer. Zu Beginn des Erhebungszeitraumes gab es im Jahre 2008 ein alpenweites Hoch an Steinhühnern. Dichten von 12 balzenden Steinhühnern /100 Hektar konnten erfasst werden. 2019 gab es im Vinschgauer Erhebungsgebiet 6,3 Hähne pro 100 Hektar. Besorgniserregend sind die starken 104B1Bestandsrückgänge in den tiefen Lagen des Vinschgauer Sonnenberges (2008: 4,6 Männchen/100 ha, 2019: 0,9 M/100 ha). Auf den Annenberger Böden am Latscher Sonnenberg konnten 2008 noch vier singende Steinhähne nachgewiesen werden, 2019 keiner mehr. In seinem Brixner Referat hat Thomas Clementi folgende Gründe für den Rückgang des Steinhuhnes in den tiefen Lagen am Vinschgauer Sonnenberg genannt: Arealverkleinerung für die Vogelart durch die Schwarzföhre, Verbuschung des Lebensraumes durch die Abnahme der Schafweide, Abdrift von Spritzmitteln aus dem Obstbau durch Thermik. Steinhuhn-Küken leben in der ersten Lebensphase von Insekten und sind über die Nahrungskette betroffen.

Landschaft im Visier
Dass die Veränderung oder der Verlust von Lebensräumen vorrangig verantwortlich sind für den Rückgang von Pflanzen- und Tierarten, ist heute schon Allgemeinwissen. Es gibt keinen Artenschutz ohne Lebensraumschutz. In einer Metapher: Es gibt keine Seerose ohne einen Teich.
Birgit Unterthurner, Ornithologin und Wildtierökologin aus Rabland, hat im Rahmen des Brixner Symposiums die wertvolle und informative Publikation „Landschaft im Visier. Ein Überblick über die historische Entwicklung der jagdbaren Tierarten in Südtirol“ vorgestellt und dabei die Situation der Raufußhühner in Südtirol beleuchtet. Die wissenschaftliche Publikation ist in der Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Ökologie der Universität Innsbruck, dem Südtiroler Jagdverband, dem Amt für Jagd und Fischerei in der Südtiroler Landesverwaltung und der Europäischen Akademie Bozen entstanden und in der Reihe eurac research 2019 auch als gedruckte Papierversion publiziert worden. Wertvoll ist die Arbeit auch deswegen, weil sie lange Datenreihen auswertet. Beim Südtiroler Jagdverband sind Abschuss-Statistiken seit 1875 verfügbar und in der oben genannten Publikation werden Langzeittrends für die Bestände der Paarhufer, Hasen und Nagetiere, Karnivoren und Vögel vorgestellt und kommentiert. Jede Tierart wird in dem Raster „Habitat und Verbreitung, Klassifizierung nach Jagdgesetz, (Langzeit-)Entwicklung der Jagdstrecke, Abschussverteilung in Südtirol, Einfluss der Jagd und Weitere Daten“ erfasst. Bezogen auf die vier Arten der Raufußhühner können aus der Studie und aus dem Referat von Birgit Unterthurner folgende Punkte zusammengefasst werden:

Auerhuhn
Die Jagd hat heute auf den Bestand des Auerhuhns keinen Einfluss mehr. Der Auerhahn ist seit 1984 nicht mehr jagdbar. Das Auerhuhn ist ein Lebensraumspezialist und reagiert besonders sensibel auf Veränderungen im Lebensraum und auf Störungen an den Balzplätzen. Die Verdichtung der Wälder, die Abnahme der Waldweide und der Nutzung von Lärchenwiesen sind ungünstig für das Auerhuhn. Seine Küken brauchen in der ersten Lebensphase viel Eiweiß, das sie vorwiegend aus den Roten Waldameisen aufnehmen. Wo Ameisenhaufen und im schattigen Unterwuchs des zu dichten Waldes die Strauchschicht mit Beeren wie etwa Schwarzbeeren fehlen, wird es für das Auerhuhn schwierig. Eine hohe Dicht von Rotwild verringert als Nahrungskonkurrent zudem das Beerenangebot als Herbstnahrung.

Haselhuhn
Das unauffällige, scheue Haselhuhn besiedelt gebüschreiche Mischwälder mit Weiden, Birken, Ebereschen und anderen Laubhölzern und steigt in Lawinenrunsen mit Erlen in den Bergen auch weit nach oben. Der Lebensraum deckt sich praktisch mit dem des Auerhuhns. Beide Arten sind Waldhühner. Für das Haselhuhn kann der Wald im Unterholz auch dicht werden, wichtig sind hohe Anteile an Laubholzarten wie sie im Mischwald des Südtiroler Unterlandes vorkommen. Eine Überjagung hat die Haselhuhnbestände in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts reduziert. 1986 wurden daraus die Konsequenzen gezogen und das Jagdverbot verfügt.

Birkhuhn
Das Birkhuhn ist wie das Auerhuhn ein Lebensraumspezialist. Der Verlust des Lebensraumes ist auch bei dieser Art einer der Hauptgründe für den Rückgang. Das Birkhuhn besiedelt den Bereich an der Waldgrenze und knapp darunter und darüber. Unterhalb der Waldgrenze sind viele Habitate durch Verdichtung des Waldes zugewachsen. Ein Höhersteigen der Art mit dem Anstieg der Waldgrenze infolge Erderwärmung ist erkennbar. Der Birk- oder Spielhahn gehört derzeit zu den jagdbaren Arten. In Südtirol wurde 1991 die Umstellung von der Frühjahrsjagd auf die Herbstjagd verfügt. In Tirol wird der Birkhahn im Frühjahr bejagt.

Alpenschneehuhn
Das Alpenschneehuhn kommt vorwiegend oberhalb der Waldgrenze vor. Im Sommer besiedelt es den Raum bis zum Gletschervorfeld auf 3.000 Metern. Das Schneehuhn ist eine kälteliebende Art. Durch die Erderwärmung kommt es in heißen Sommern in den Hitzestress. Im Klimawandel zählt es zu den Verlierer-Arten. Die großflächige Abnahme der Almwirtschaft führt zu einem vermehrten Aufkommen des Waldes und damit zu einer Verkleinerung der Schneehuhn-Habitate. Das Schneehuhn ist eine jagdbare Tierart. Die Vergabe von Gastkarten wurde seit 1997 stark eingeschränkt. In Südtirol hat es seinen Verbreitungsschwerpunkt im Norden des Landes mit den Ötztaler und Zillertaler Alpen und der Rieserferner-Gruppe.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Heimatbühne Taufers i. M. - Die Schauspielerinnen und Schauspieler der Heimatbühne Taufers i. M. gaben kürzlich mit der Premiere des Stückes „Meine Frau, die Wechseljahre und ich“ von Betti und Karl-Heinz Lind ihr Debüt. Für den lachenden Auftakt sorgte gleich zu Beginn Vinzenz Fliri, der das Publikum als Anton Knopf auf der Bühne davor warnte, dass die Wechseljahre der Frauen gefährlich für die Männer sind und dramatisch enden können. Und er trug in seiner Rolle den Esprit mit gekonnter Mimik und großartiger Gestik durch das ganze Stück. Engagiert ins Zeug legten sich auch die übrigen Darstellerinnen und Darsteller. Zum Inhalt: Knopfs Frau Helga (Renate Riedl Gunsch) will in „Wir- Manier“ ihren Lebensstil und in erster Linie den ihres Mannes ändern. Ihre attraktive, aber einfältige und äußerst langsame Freundin Berta (Juliane Wiesler Blaas) sucht einen Mann, der über Internet gefunden werden soll. Sophie (Lara Bringenti), die Tochter das Hauses, hilft ihr dabei. Ins Spiel kommen „die Geliebte Klara“ die „Dicke Berta“ und ein Entführer (Tobias Kapeller). In die Irre geführt werden der Kommissar Blond (Hubert Peer) und sein stotternder Assistent Harry (Michael Pircher). Der Lohn für die Darsteller/Innen war Lachen und spontaner Szenenapplaus. Für die Regie zeichnet Davide Brighenti verantwortlich, für die Gesamtleitung Florian Rufinatscha. (mds)

 

Nächste Aufführung in der Schulturnhalle Taufers i. M.:

Samstag, den 30. November 2019 um 20.00 Uhr;
Platzreservierung: 349 33 94 442 (zu Geschäftszeiten)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Ein Wunsch geht in Erfüllung: Das 100 jährige Bestehen im kommenden Jahr feiert der ASV Latsch-Raiffeisen im neuen Sport- und Jugendzentrum in Latsch. Dieses ist kürzlich fertig gestellt worden.

Text & Fotos: Angelika Ploner

 

Sport und Jugend gehören zusammen. Auch räumlich. Vor diesem Hintergrund ist das neue Sport- und Jugendzentrum Latsch erweitert und gebaut worden. Für Vizebürgermeisterin Sonja Platzer war und ist das Projekt eine Herzensangelegenheit, in das sie viel Zeit und Energie gesteckt hat und das zwischen Planung und Bauzeit die gesamte Legislaturperiode in Anspruch genommen hat. Es wurde viel diskutiert, immer wieder nach Finanzierungen gesucht und neu verhandelt. Nun ist das neue Sport- und Jugendzentrum Latsch fertig gestellt. Entstanden ist ein Gemeinschaftsprojekt, auf das alle zurecht stolz sein dürfen.

DER WERDEGANG
Bereits viele Jahre hat das alte Stadion nicht mehr den Standards entsprochen. Der Ausschuss des ASV Latsch Raiffeisen verwaltete ohne Büroräumlichkeiten über 600 Mitglieder. Der Jugendtreff Chillout wurde 2008 als Übergangslösung in der Marktstraße untergebracht mit dem Versprechen, dass innerhalb drei Jahren das neue Jugendzentrum eröffnen wird. Vor diesem Hintergrund machte sich Vizebürgermeisterin Sonja Platzer im Jahr 2015 auf Finanzierungssuche. Nach einer Zusicherung von Seiten des Landes und zähen und mühsamen Verhandlungen innerhalb der Gemeinde wurde ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Dass diesen die beiden Architekten Werner Tscholl und Florian Holzknecht gewonnen haben, zwei, die um die Anliegen von Sportverein und Jugend wissen und selbst aus der Gemeinde stammen, war ein glücklicher Zufall. Das Ausführungsprojekt wurde zum Gemeinschaftsprojekt. „Mir war wichtig gemeinsam mit der Jugend und dem Sportverein ein Projekt auszuarbeiten, hinter dem alle stehen, unter Einbezug sämtlicher Wünsche und Anliegen“, erklärt Platzer dem Vinschgerwind. Deshalb wurde das Projekt bewusst geplant, mit gestalterischem Fingerspitzengefühl von Seiten der Architekten, und unter Einbezug aller, die das neue Sport- und Jugendzentrum nutzen. Entstanden ist ein Projekt, das sich nicht nur an den Bedürfnissen seiner Nutzer orientiert, sondern maßgeschneidert wurde. Genügend Platz- und Stauraum, Büroräume, Aufenthaltsräume und das Jugendzentrum beherbergt das neue Sport- und Jugendzentrum Latsch. Im August 2017 begannen die Bauarbeiten. Weil immer wieder um neue Finanzierungen angesucht werden musste, dauerte es zwei Jahre, bis nun alles fertiggestellt worden ist.

 

Das Ziel der Umgestaltung des Sport- und Jugendzentrums Latsch war die bestehende unbefriedigende Situation rund um das Sportstadion von Latsch städtebaulich aufzuwerten, da der Bereich seiner Bedeutung für den Ort Latsch nicht gerecht wurde.
Der alte Zugang zum schönen Sportforum erfolgte ausschließlich über einen kaum definierten Parkplatz. Ebenso nicht zeitgemäß erschien der damalige Zugang zum Sportplatz und zu den Tribünen. Die ehemaligen Umkleidekabinen des alten Freibades versperrten den Zugang und den Blick zur dahinterliegenden Grünzone. In dieser Definition wurde diese Zone seiner Bedeutung für den Ort Latsch nicht gerecht.
Es sollte zudem eine „Brücke“ geschlagen werden zwischen Sport und Jugend, und ein „offener“ Treffpunkt zwischen beiden Funktionen entstehen.
Die städtebauliche Umsetzung erfolgte über einen Verbindungsweg, der direkt von der Marktstraße zum Stadioneingang und weiter zum Jugendzentrum führt, somit alle Teile des Projektes tangiert und verbindet sowie durch die Weiterführung über eine neue Brücke zum Moosweg auch zu einem Bindeglied mit der westlichen Dorfhälfte von Latsch wird. Somit wurde eine klare Trennung zwischen dem Parkplatz und dem Fußgängerbereich geschaffen.
Durch dieses Konzept konnte diesem Bereich jene Wertigkeit zurückgegeben werden, die ihm aufgrund seiner Rolle als anerkanntem „Sportforum“ und neuem „Jugendzentrum“ für die Gemeinde Latsch zukommt.
Das neue Sportzentrum wurde als Weiterbau des bestehenden Stadions verstanden. Durch diesen Weiterbau in derselben Form, Gestaltung und Materialwahl ist ein harmonischer Baukörper entstanden, ohne die Zone mit zusätzlichen Baukörpern zu belasten. Er ist bestens integriert und erhielt nur einen Akzent mit dem Glaskörper des neuen Aufenthaltsraumes. Über den überdachten Eingangsbereich können nun alle Ebenen barrierefrei erreicht werden, einschließlich dem höchsten Bereich der Tribünen und dem neuen Aufenthaltsbereich, welcher als Glaskörper mit großer Aussichtsterrasse unter das erweiterte Stadiondach eingeschoben wurde.
Der neue Baukörper des fertiggestellten Jugendzentrums ist als teilbarer Großraum mit Küche, Theke und Bühne konzipiert. Die Bühne öffnet sich auch auf den Veranstaltungsbereich im Freien. Das Jugendzentrum erhält mittels der vorgestellten und dem Dach durchdringenden Holzstelen, welche die historischen „Eirlen“ symbolisieren, eine jugendlich frische Ausstrahlung.
Arch. Florian Holzknecht und Arch. Werner Tscholl

 

DAS SPORTFORUM
sportpl latsch 3876Schwarz-Weiß: So ist die Farbgebung des neuen Sportforums. Die Architekten haben die Vereinsfarben des Amateursportvereins in ihrem Entwurf aufgenommen und die Farben nicht nur außen, sondern auch innen konsequent fortgesetzt. Deshalb trägt das Mobiliar in der neuen Sportbar ebenso schwarz-weiß wie die Außenfassaden. Insgesamt ist ein harmonischer Baukörper entstanden: Das alte Stadion wurde einfach in den neuen Bau integriert. Der neue überdachte Eingangsbereich zum Sportforum erschließt gleichzeitig den gesamten Baukörper behindertengerecht. Die Tribünen nehmen naturgemäß den höchsten Bereich des Sportforums ein. Genau hier entstand auch ein neuer Aufenthaltsbereich, der für alle Vereine zugänglich ist und eine Koch- und Aufschankgelegenheit bietet. Die große Glasfront erlaubt Ein- und Ausblicke, Innen- und Außenbereich gehen nahtlos ineinander über. Architektonisch wurde der Aufenthaltsbereich „als Glaskörper mit großer Aussichtsterrasse konzipiert und einfach unter das erweiterte Stadiondach eingeschoben“. Runde Akustikpaneelen, die von der Oberdecke baumeln sind im Inneren Blickfang und sorgen nicht nur für eine gute Raumakustik, sondern sind auch ästhetisch wertvoll. Schwarze Stühle, weiße Tische: Das Spiel mit den Vereinsfarben des ASV Latsch Raiffeisen wird im Inneren konsequent fortgesetzt.
sportpl latsch 3896Räumlich orientiert sich das neue Sportforum vor allem an seinen Nutzern. Deshalb haben im neuen Baukörper auch ein Wachslraum und ein Skidepot für die Sektion Langlauf Platz gefunden, ein Büro für die Sektion Red Lions, ein Probelokal für die Jugendlichen, ein Mehrzweckraum für verschiedene Vereine, der auch für Kindergeburtstagsfeiern angemietet und mit dem Spielplatz daneben sehr gut kombiniert werden kann. Zudem sorgen mehrere Lagerräume für genügend Platz und Stauraum.

 

Als Präsident des ASV Latsch Raiffeisen bedanke ich mich besonders bei der Gemeindeverwaltung von Latsch, der Raiffeisenkasse von Latsch, der Fraktion von Latsch, der Referentin für Sport Sonja Platzer und der Landesregierung und dem Amt für Sport für die Finanzierung der gesamten Sportanlage rund um das Stadion in Latsch. Die Architekten Werner Tscholl und Florian Holzknecht mit Thomas Stecher haben dem Stadion die Vereinsfarben des ASV Latsch Schwarz-Weiß zurückgegeben: Dafür ein großes Kompliment für die Ausführungen dieses Projektes. Danke auch allen beteiligten Firmen für das Gute Gelingen. Dass der Sport in all seiner Vielfalt in Latsch eine beeindruckende Tradition hat, ist weitum sichtbar. Wir als ASV- Latsch Raiffeisen freuen uns schon auf 2020. um die 100 Jahre des ASV gebührend im neuen Stadion zu feiern.
Werner Kiem,
Präsident des ASV Latsch Raiffeisen

 

DAS JUGENDZENTRUM
sportpl latsch 3609Das Jugendzentrum ist ein Blickfang. Die Architekten schreiben in ihrem Entwurf: „Das Jugendzentrum hat eine jugendlich frische Ausstrahlung erhalten.“ Vorgestellte und das Dach durchdringende Holzstelen in grün sind Akzent und Blickfang. Die Innenraumgestaltung haben die Jugendlichen selbst übernommen, das Interieur ist wandelbar – mit anderen Worten: Immer in Bewegung. Auch hier sind die Akustikpaneele, die von der Beton-Oberdecke baumeln ein peppiger Blickfang, die Raumakustik ist zum ästhetischen Accessoires geworden. Der Baukörper, der „Green turtle“ ist als teilbarer Großraum mit Küche, Theke und Bühne konzipiert. Die Bühne öffnet sich auch zum Veranstaltungsbereich im Freien hin.Der Jugendraum wird vom Jugenddienst Mittelvinschgau geführ und die Jugendlichen werden von ausgebildeten Jugendarbeitern begleitet.

 

sportpl latsch 3944Jugendzentrum „Green Turtle“ Latsch. Vor 26 Jahren war eine der ersten Amtshandlungen des ehemaligen Amtsdirektors für Jugendarbeit Klaus Nothdurfer ein Gespräch zur Standortbestimmung für ein neues Jugendzentrum in Latsch. Nach nunmehr 26 Jahren ist es Sonja Platzer, als Gemeindereferentin für Jugend und aktive Kämpferin für die Anliegen der Jugendlichen gelungen, gemeinsam mit ihren politischen KollegInnen die Vorstellungen und Wünsche der Jugendlichen mit dem Bau des Jugendzentrums konkret werden zu lassen. Entstanden ist eine Einrichtung der Offenen Jugendarbeit (OJA), die den aktuellen Standards der OJA entspricht und welches die Schnittmenge der Ideen und Gedanken der gesamten Partizipationsprozesse der letzten Jahre verwirklicht. Sonja Platzer, ihren politischen WeggefährtInnen sowie Klaus Nothdurfter gilt dafür unser besonderer Dank. Seit dem 29. Oktober ist das JuZe nun täglich von Dienstag bis Samstag für alle Jugendlichen ab dem elften Lebensjahr geöffnet und wurde von ihnen bereits mit regem Leben gefüllt.
Michael Kneissl, Geschäftsführer
Jugenddienst Mittelvinschgau

 

 

Sport und Jugend ist mir eine Herzensanliegen. Die neuen Räume für den Jugendtreff waren unbedingt notwendig
und haben sich schon jetzt als nicht mehr wegzudenkende soziale Infrastruktur herausgestellt. Einen angemessenen Freiraum, Entwicklungs- und Begegnungsraum braucht die Jugend in der heutigen Zeit mehr denn je.
Sonja Platzer, Vizebürgermeisterin

 

2020: 100 Jahre
Amateursportverein Latsch Raiffeisen

Er ist einer der ältesten Sportvereine Südtirols, der Amateursportverein Latsch Raiffeisen. Er wurde im Jahr 1920 gegründet und feiert im Jahr 2020 sein 100jähriges Bestehen. Als sich im Jahr 1920 einige fußballbegeisterte Jugendliche aus Latsch zusammentaten, um einen Fußballclub zu gründen, ahnte noch niemand, was daraus einmal werden würde.
sportpl latsch 3487Den Start begleiteten ganz unterschiedliche Probleme, von denen eines das Hauptproblem war: Es fehlte das Geld für die Anschaffung des ersten Fußballs. Recherchen in verstaubten Akten haben das genaue Datum der Gründung ergeben, es war der 24. April 1920. Fußball gespielt wurde damals auf der sogenannten „Tuchbleiche“ am Latscher Moos, etwas oberhalb der heutigen Feuerwehrhalle. Diese baumfreie Fläche diente damals zum Ausbreiten und Bleichen der selbst gewobenen Leinen- und Hanftücher. Mangels Gegner wurde im ersten Jahr untereinander auf ein improvisiertes, selbstgezimmertes Tor gespielt.
Als sich mehr Jugendliche für den Fußball begeisterten, stellte man zwei Tore auf und trug das erste Freundschaftsspiel untereinander aus. Von einer Spielerausrüstung, Regelkenntnis oder Schiedsrichter war damals überhaupt keine Rede. Jeder spielte in seiner Kleidung, auch genagelte Bergschuhe mussten als Fußballschuhe herhalten. Die Gründungsmannschaft löste sich bald auf, weil die Spieler zum Militärdienst eingezogen wurden. Jüngere traten in ihre Fußstapfen und trugen schon bald Spiele gegen benachbarte Mannschaften aus. Durch Erfolge bei Vergleichsspielen gegen andere Vinschger Mannschaften ermutigt, wagten es die Latscher gegen Meran anzutreten. Obwohl als „Berger“ verspottet, gelang ihnen ein viel umjubelter Sieg. Faschismus und Wirtschaftskrise konnten den Eifer im jungen Verein nicht bremsen. Der Zweite Weltkrieg brachte aber den Fußballbetrieb bald zum Erliegen, nur gelegentlich spielten die Jüngeren noch weiter.
Sofort nach der Heimkehr von Krieg und Gefangenschaft nahmen einige der Sportler ihre Tätigkeit wieder auf. Während des Krieges hatten die Soldaten in verschiedenen Sportarten fachmännische Ausbildung erhalten. Nun begannen sie neben Fußball vor allem Ski Langlauf, Ski Alpin und Leichtathletik zu betreiben.
Es war daher nahe liegend, die Sportarten in Sektionen mit verantwortlichen Sektionsleitern aufzuteilen. Nach und nach vergrößerte sich der AVS Latsch Raiffeisen, eine um die andere Sektion kam dazu, heute sind es 14.
(Quelle: https://www.asvlatsch.com/de/asv-latsch/)

 

Zusammen mit der Gemeinde Latsch machte man sich Gedanken, dass es einen Umbau geben sollte. Das Bestreben war die Vereinsbar vom Keller zur Tribüne zu verlegen und auch die baufälligen Garagen zu erneuern. Es wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, in der man konkret an die Sache heranging und auch noch die Jugend mit einbezog, da auch diese dringend einen Raum benötigte. Die Gemeinde Latsch machte eine Ausschreibung für einen Ideen-Wettbewerb, welchen die Architekten Werner Tscholl und Florian Holzknecht gewonnen haben. Heute muss ich sagen, der ASV Latsch Raiffeisen hat ein schönes und zweckmäßiges Gebäude zu seinen 100sten Geburtstag im Jahr 2020 bekommen und kann sich glücklich schätzen.
Dolly Stecher, ehemalige Präsidentin des ASV Latsch Raiffeisen

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Tarsch/Latsch/Südtirol - Am Sonntag, 17. November fand im Kulturgasthof „Zum Riesen“ in Tarsch eine Lese-Matinee der GAV Südtirol statt. Zur diesjährigen Auflage, durch die Birgit Unterholzner führte, waren Tanja Raich und Sepp Mall eingeladen. Unterstützt wurde die Organisation der Veranstaltung von der Bibliothek Latsch.
Bei Schneegestöber und Kerzenlicht fand heuer die dritte Ausgabe der Veranstaltung der Grazer AutorInnenversammlung Südtirol in Tarsch statt. Während im Vorjahr Sabine Gruber und Josef Oberhollenzer zu Gast waren, lasen bei der diesjährigen Matinee Tanja Raich und Sepp Mall aus ihren neuen Werken. Trotz Wetterkapriolen fand sich das Publikum zahlreich im Herrenzimmer des Kulturgasthofs ein. Den Anfang machte, die in Meran geborene und in Wien lebende Schriftstellerin, Tanja Raich. Mit im Gepäck hatte sie ihren Debütroman „Jesolo“, der heuer im Blessing Verlag erschienen ist. Das Buch erzählt zehn Monate aus dem Leben der Protagonistin Andrea und zeigt aus ihrer Perspektive einen bewegenden Blick auf Beziehung, Schwangerschaft und Familie. In knappen Sätzen formuliert, nahm die Gedankenwelt der jungen Frau Form an und das Publikum konnte darin eintauchen. Raichs Erstlingswerk hat im ganzen Sprachraum sehr gute Kritiken bekommen und wurde auch in Tarsch mit viel Applaus belohnt. Im Anschluss las der Vinschger Schriftsteller Sepp Mall aus dem Buch „Ressentiment“, das als erster Band der neuen Reihe s24 8275Zeitworte/Parole del tempo, einem zweisprachigen Projekt von Edizioni alphabeta Verlag Meran und dem Limbus Verlag Innsbruck, erschienen ist. Mall las einen Teil von „Ein Hund kam in die Küche“ und brachte das Publikum in die Zeit der Umsiedlung durch die Nationalsozialisten, während des Zweiten Weltkrieges. Durch seine bildhafte Sprache, kam das Publikum der Sicht der Kinder ganz nahe, die in ihrer Unschuld nicht von Stereotypen, Groll und Hass verschont blieben. Ein Text der berührt, weil er so verstörend echt wirkt und in die Vergangenheit geht, um von heute zu erzählen. Ein besonderer literarischer Vormittag im stimmungsvollen Rahmen. (cg)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Am Samstag, 7. Dezember 2019, um 18 Uhr werden im Kulturgasthaus Tschenglsburg in Anwesenheit der Autoren drei neue ARUNDA Titel vorgestellt:
KLARAS SCHUHE von Wolftraud de Concini;
HEILIGE II von Reiner Schiestl und
DER WEISSE TISCH von Hans Wielander

 

Klaras SchuheWolftraud Schreiber/de Concini bei Vorbereitungen für die ARUNDA 84/2013 zum Thema BÖHMEN HIN UND ZURÜCK, in dem die Wolftraud die Erinnerung an ihre Heimat und an die Vertreibung darstellt.
In der neuen ARUNDA 96/2019 „KLARAS SCHUHE“ wird die Geschichte einer böhmischen Jüdin erzählt. Ihr Schicksal hätte auch den Südtirolern passieren können, als sie über halb Europa verteilt wurden. Im Unterschied zu Klaras und der Juden Schicksal, das in den Tod mündete, waren den Südtirolern „nur“ die Aussiedlung und das daraus entstehende Elend bestimmt.

Woftraud Schreiber de Concini wurde in Böhmen geboren und lebt seit 1964 in Italien. Nach mehr als 30 Publikationen mit touristisch- kunsthistorischen Texten veröffentlichte sie ihr erstes literarisches Werk: Böhmen hin und zurück als ARUNDA Nr.84/ 2013. Fotos oben: in Pergine und auf der Brunnenburg von Kristin Duthoit.

 

Weisser Tisch coverDER WEISSE TISCH/ARUNDA 97/2019 von Hans Wielander, Geschichten einer Großfamilie.
Von der Gängelung der Südtiroler durch die italienischen Faschisten, später durch die Hitlerleute und noch lange im „demokratischen“ Italien wird im Buch DER WEISSE TISCH mit vielen Zeitzeugen erzählt.
Hans Wielander, geboren 1937 in Schlanders, Mitbegründer der Kulturzeitschrift ARUNDA, die seit 1976 erscheint.
Mut zum Experiment und Ideenfreudigkeit bestätigen auch seine seit vielen Jahren erscheinenden Kulturbeiträge im „Vinschger WIND“.

Mary de Rachewiltz, Tochter des Dichters Ezra Pound auf der Brunnenburg zusammen mit Hans und Ulrich Wielander, der seit vielen Jahren die Redaktion der ARUNDA leitet. Mary de Rachewiltz gehört mit ihrem Buch „Diskretionen“, in dem sie ihre Erziehung im Pustertal lebendig werden lässt, zu den wichtigsten Zeitzeugen der Optionszeit 1939 bis1945, Originaltitel: Discretions. Boston 1971, auf Deutsch: Diskretionen Erinnerungen der Tochter Ezra Pounds, Innsbruck, Haymon, 1993 ISBN 3852181321.

 

Umschlag Aufriss 3Heilige II

Reiner Schiestl, geboren 1939 in Kufstein, vielseitiger Künstler, ist Maler, Illustrator, Schreiber und macht spielerische Collagen in Wort und Bild.
Der Künstler Reiner Schiestl, Aquarellist und Erschaffer von Heiligenlegenden, hat mit seinem Buch HEILIGE II dieses Thema genussvoll weiterentwickelt, wobei ihm immer wieder neue Aspekte der Sinndeutung und Verehrung gelingen.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Göflan hat seit Kurzem einen öffentlichen Treffpunkt. Zu Martini hat die „Bar-Restaurant Am Platzl“ seine Türen geöffnet.

Text & Fotos: Erwin Bernhart

Kurz vor der Brücke in Göflan auf der linken Seite von Schlanders kommend ist ein Neubau der besonderen Art entstanden. Auffällig: Eine Art Turm bei der „Bar-Restaurant Am Platzl“ erinnert daran, dass hier mal die alte Feuerwehrhalle gestanden hat. Auffällig auch ist das Marmorband vor der Bar, welches sich dann durch die Räume des Restaurants durchzieht. Eine Remineszenz an den Göflaner Marmor, an den Wantl-Bruch, der im Besitz der Fraktion Göflan ist und aus der Pacht für den Marmorbruch die Fraktion Göflan einiges an Geld lukrieren kann. Vor dem Eingang des neuen Restaurants steht ein Brunnen - wie es sich für Göflan gehört - aus Marmor. Die Gestaltung ist vom Kortscher Künstler Karl Grasser, die Ausführung wurde im Werk der Göflaner Marmor GmbH vorgenommen. Die Fassade des neuen Gebäudes ist in Zirmholz gehalten.
goeflan 2Die alte Feuerwehrhalle, der Marmor, die Zirmholzfassade, ein neuer Treffpunkt: Alles hängt zusammen. Denn das Gebäude ist und war im Besitz der Fraktion Göflan, der Marmor, für dessen Abtransport - vom Wantlbruch durch Göflan nach Schlanders - die Fraktion kämpft wie eine Löwin, das Zirmholz, welches aus dem Fraktionswald stammt und vor allem die Idee, ein Gasthaus in Göflan zu errichten: Ideen und zum Teil Geldgeber ist die Fraktion Göflan um den Fraktionspräsidenten Erhard Alber und den Verwaltungsratsmitgliedern Johannes Schuster, Armin Raich, Doris Tumler und Andreas Kofler gemeinsam mit dem Fraktionssekretär Georg Sagmeister.
„Die Abwicklung der Verwaltung und der Ausschreibungen ist über die Marktgemeinde Schlanders abgelaufen“, sagt Erhard Alber. Insgesamt wurden in Göflan 2,5 Millionen Euro investiert - die Dorfplatzgestaltung, die Infrastrukturen, der Neubau.
Bis zur Verwirklichung der Idee ist einige Zeit vergangen und es hat viele Diskussionen gegeben. Die Idee eines Ankaufes des „Schwarzen Adlers“ konnte nicht verwirlicht werden. An der vor knapp 10 Jahren geborenen Idee eines von der Fraktion Göflan finanzierten Gasthauses wurde festgehalten.

 

Der Handlungsbedarf war absehbar, weil der „Schwarze Adler“ und auch die Gaststube-Pizzeria Prax ihre Schließung angekündigt hatten und Göflan dann über kein Gasthaus und über keine Bar verfügt hätte.
Es sei zwar nicht die primäre Zuständigkeit der Fraktion, aber den Schritt für die Neuerrichtung eines Gasthauses habe man für die Bevölkerung gemacht. Auch um das Geld aus dem Marmor mit einem sozialen Aspekt verbinden zu können, sagt Alber. Ein Treffpunkt, wo man miteinander in Kontakt kommt, wo man miteinander reden kann, sei wichtig. Gerade in Göflan mit seinem aktiven Vereinsleben, an dem die Feuerwehr, die Schützen, die Bäuerinnen, die Jugend, die Ministranten, der Bauernbund und viele mehr teilnehmen.
Für die Fassade und für die Innenverkleidungen wurden einheimische Materialien verwendet, sagt Erhard Alber. Vom Mitterwald, der der Fraktion Göflan gehört, wurden 60 Kubikmeter schönes Zirmholz geschlagen, abtransportiert, geschnitten, getrocknet und dann vom Zimmermann fachgerecht eingebaut. „Wir haben Wert darauf gelegt, den guten Zirm im Gebäude zu verarbeiten“, sagt Alber.
Mit Lukas Kaserer konnte nach einer öffentlichen Ausschreibung ein Pächter gefunden werden, der das Gasthaus den Vorgaben entsprechend bewirtschaftet. Ihm zur Seite stehen seine Schwester Michaela und Sarah Blaas. Noch sei hier und dort eine Schraube anzuziehen, bis alles pico bello sei, sagt Lukas Kaserer.

goeflan 3Betritt man das Lokal, findet man eine weite und geräumige Barsituation vor, weit auch nach oben mit einem Band aus Fensteröffnungen unter dem Dach. Oberhalb des Aufschankes befindet sich eine Galerie, von der man in die Bar und auf die Berge blicken kann und die noch von den Göflanern entdeckt werden will.
Der Architekt Christoph Gapp hat das Gebäudedesign entworfen- eingefärbter Sichtbeton, Glas, Metall und der Budel mit einer schönen Marmorplatte verkleidet. Der Aufschank und die Küche sind in einer Reihe ausgeführt, leicht zugänglich und dies trägt zur Erleichterung der Arbeitsschritte bei.
Eine große Terassentür hinaus in Richtung Etsch wird in den Sommermonaten neben den Göflanern und anderen Gästen wohl auch viele Fahrradfahrer zum Verweilen anregen. Der Vinschger Fahrradweg führt direkt am neuen Gasthaus in Göflan vorbei. Ein Fahrradabstellplatz aus Metall steht jedenfalls bereit. Der Fahrrad-Langes kann kommen.
Der Bau sei herausfordernd gewesen, der Bau habe sich hingezogen, sagt Erhard Alber. Es habe Diskussionen gegeben, weil es vom Abriss der Feuerwehrhalle und der Lagerräume bis zur Fertigstellung rund 2,5 Jahre gedauert habe. Aber das Resultat sei ein „schönes, flottes Lokal“, sagt Alber.
In Göflan wird wieder in einem Restaurant aufgekocht. Die Küche und die Stube wurde mit Fachleuten geplant und zwar so, dass dem Pächter und Betreiber einige Freiheiten offen stehen sollen. In der hinteren mit Holz verkleideten Stube wurden mit einer Leinwand und mit goeflan 4entsprechenden Verbindungen und Verkabelungen einige Vorrichtungen so eingeplant, dass es möglich sein wird, Versammlungen, Vorträge und Diskussionsrunden abhalten zu können. Auch das war den Fraktionsverwaltern ein großes Anliegen.
In den rund 2,5 Millionen Euro sind die Investitionen, die technischen Spesen usw. enthalten. Hinzu kommen noch die Investitionen in die Einrichtung.
Ein Gasthaus in Göflan sei wichtig, sagt ein Göflaner. Neugierig ist man auch in Schlanders und Neugier treibt auch Besucher und Gäste von umliegenden Dörfern ins neue Gasthaus nach Göflan.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Am 08.11.19 fand der Computer-Workshop im Jugendzentrum Phönix statt. Da unsrer Computer in die Jahre gekommen sind haben wir diese ausgetauscht. Wir nutzten dabei die Gelegenheit ein Workshop daraus zu machen und die Jugendlichen mit einzubeziehen. Die Computer wurden in Einzelteilen bestellt und an einem Nachmittag gemeinsam zusammengebaut und installiert. Nach getaner Arbeit haben wir noch zusammen Nudel gekocht. Ein großer Dank geht dabei an unseren Präsidenten der dies ermöglicht hat und natürlich an unsere fleißigen Helfer.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Marienberg. In Zeiten, in denen immer mehr Populismus, Faschismus und für mich Rheumatismus zunehmen, ist es vielleicht gut sich gelegentlich zu entspannen, „zrugg zu lehnen“ und nachzudenken.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Mals/Graun - Seit April 2019 liegt das „Decreto di autorizazzione“ vor, also grünes Licht aus dem Ministerrat. Die Trasse für die 220 Kilovolt-Leitung zwischen Reschen und Schluderns ist fixiert und somit fix. Es gibt keine Rekusmöglichkeit mehr. Im kommenden Frühjahr soll mit den Arbeiten an diesem sogenannten „Intercennector“ begonnen werden. TERNA, der für die Hochspannungleitungen zuständige staatliche Betrieb, plant und begleitet die Verlegung der Stromtrasse. Die Trasse wird zur Gänze unterirdisch verlegt werden.
Eine erste Variante für diese Trasse hat TERNA im Jahr 2015 vorgelegt. Dann wurden Gespräche mit Vertretern der zwei Gemeinden Graun und Mals geführt, mit interessierten Grundbesitzern, mit wehrhaften Anrainern, mit Technikern. Im Zuge dieser Gespräche ist eine Trasse herausgekommen - in Graun auf der orografisch rechten Uferseite des Reschenstausees, vor St. Valentin in Richtung linke Talseite, von dort über alte Straßen und Heuwege oberhalb von Burgeis vorbei, mit einem Bogen um Mals herum und durch die Sportanlagen wieder hinauf nach Tartsch und von dort nach Schludern in die Umspannkabine. 2017 wurde vom damaligen Energielandesrat Richard Theiner ein erstes OK von Seiten der Landesregierung gegeben. Um die 74 Millionen Euro werden investiert. Die Investoren dieser Trasse sind Industriebetriebe vorwiegend aus der Poebene, die elektrischen Strom zu günstigen Kondiionen aus dem Ausland beziehen können.
Die Trasse wird ab Fertigstellung von einer „Resia srl“ betrieben und zwar 10 Jahre lang. In dieser eigens für den „Interconnector Resia“ gegründeten Gesellschaft sind die Investoren und TERNA Gesellschafter. Nach 10 Jahren geht die Starkstromleitung unentgeltlich an TERNA über. Weder Gemeinden noch Bürger haben etwas von dieser Trasse davon, außer Atomstrom unter den Füßen.
Um die Bevölkerung von all diesen Dingen und vor allem auch um die Art der Verlegung in Kenntis zu setzen, haben Techniker, Mitarbeiter und Öffetnlichkeitsarbeiter von TERNA zwei Informationsabende, einen in der Gemeinde Mals und einen in der Gemeinde Graun abgehalten. Ein Schwarm junger und zuvorkommender Techniker hat sich bemüht, die Fragestellungen möglichst zu beantworten.
Einige Grundbesitzer, durch deren Grund die Trasse verlaufen wird, haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Informationen zu bekommen. Die Verlegung der Stromleitung wird, so die Auskunft der Techniker, in einer Tiefe von 1,5 und an manchen Stellen von 8 Metern erfolgen. Die SErvituten auf den GRundstücken werden laut Provinz-Tarif einmalig abgegolten und dann je nach nachträglichem Eingriff errechnet. Die Servituten können je 3 Meter links und rechts der verlegten Trasse oder auch je 10 Meter zu beiden Seiten im Grundbuch eingetragen werden. (eb)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Vom wind gefunden - Vor 40 Jahren kam es zu großen Veränderungen, zu einer Zeitenwende. Drei Ereignisse bilden die Geburtsstunde des politischen Islam und des islamistischen Terrorismus. Am 1. Februar 1979 kehrte Ajatollah Chomeini in den Iran zurück. Zwei Monate später am 1. April rief er dort die Islamische Republik aus. Erstmals entstand ein islamischer Gottesstaat. Am 20. November 1979 (Beginn des arabischen Jahrhunderts 1400) besetzen 500 militante Islamisten die Große Moschee von Mekka in Saudi-Arabien. Am 25. Dezember 1979 marschierte die Sowjetunion in Afghanistan ein. Die Islamische Revolution im Iran hatte einen enormen Einfluss auf die islamisch geprägte Welt. Doch keine islamistische Bewegung ist so erfolgreich wie das schiitische Regime im Iran. Die Taliban herrschten nur kurze Zeit in Afghanistan. Die Muslimbrüder (Ägypten) wurden vom Militär abgesetzt. Der Islamische Staat hat den Zenit seiner Macht überschritten. Die Hisbollah (Libanon) muss die Macht mit anderen Gruppen teilen. Im Gaza-Streifen (Israel) ist die Macht der Hamas eingeschränkt. Die Besetzung der Großen Moschee von Mekka richtete sich gegen das saudische Königshaus und den Einfluss des Westens. Die Moschee konnte durch französischer Spezialkräfte befreit werden. Die saudischen Herrscher haben gesellschaftliche Liberalisierungen zurückgenommen und islamistische Gruppen finanziell unterstützt. In Afghanistan leisteten islamistische Gruppen Widerstand gegen die Sowjets. Unter ihnen ist auch ein Millionärssohn, der später zum einflussreichsten islamistischen Terroristen der Geschichte werden sollte: Osama bin Laden. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Hochzeitsfoto - Das Hochzeitsfoto von Stefanie Gurschler und Dominik Mair mit Jan hat gewonnen. Die interne Jury hat das Bild zum Sieger gekürt. Das Hochzeitspaar, dem wir gratulieren, kann sich über eine Überraschung, hergestellt von Flamingo Group, freuen. In der Redaktion des Vinschgerwind kann diese Überraschung abgeholt werden.
Wir haben auch einen zweiten und dritten Platz ermittelt: Der zweite Platz geht an das Brautpaar Carolin Müller und Andreas Rechenmacher und der dritte Platz an das Brautpaar Stefanie Telser und Manuel Gurschler. Auch diese Paare können sich jeweils eine Überraschung in der Redaktion (Dantestraße 4 in Schlanders) abholen. (eb)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Prad - Die Räte der Süd-Tiroler Freiheit Alfred Theiner und Ronald Veith sind geschockt über die Vorkommnisse im Prader Gemeinderat. Bei der vorbereitenden Sitzung kam es beim Thema Erweiterung des Prader Ärzteambulatoriums zu schweren Entgleisungen und Beleidigungen gegenüber der Opposition.“ Die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit Alfred Theiner und Ronald Veith ziehen in einer Presseaussendung ordentlich vom Latz: „Dass bei gewissen Themen emotional und hart diskutiert wird ist vollkommen in Ordnung. Allerdings darf dabei die rote Linie vom gegenseitigen Respekt und Anstand nicht überschritten werden. Aber weder der Bürgermeister noch andere Ratsmitglieder der Liste Gemeinsam für Prad oder der SVP fanden es notwendig ihr Wort gegen ein solches Fehlverhalten zu erheben.“ Die Opposition werde im Gemeinderat beleidigt. Ein Skandal sei zudem, dass es heuer keine öffetnliche Bürgerversammlung in Prad gebe. Ob die Prader Gemeindeverwalter „angesichts fehlender Erfolge zunehmend Angst vor den Prader Bürgern“ habe, fragen sich Theiner und Veith. Und: Die Prader müssten nach 5 Jahren immer noch „Zickelwasser“ trinken und der Trinkwasserverlust sei nie wirklich angegangen worden. (eb/r)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider hat sich am 21. November, mit den Geologen und Vertretern des Straßendienstes, der Gemeinde, der Feuerwehr, der Ortspolizei und der Carabinieri in Latsch informiert. „Mit mehreren Eingriffen werden wir für mehr Sicherheit auf dieser wichtigen Verkehrsader im Vinschgau sorgen“, unterstrich Alfreider vor Ort. Neben dem Anbringen von noch mehr Schutznetzen sowie dem Bau von Dämmen und Zäunen fasst Alfreider auch den Bau von Steinschlagschutzmaßnahmen am neuralgischen Punkt Latschander ins Auge.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Die Gemeindeverwalter von Mals geben den Kaufleuten von Mals Geld für die Weihnachtswerbung - mit der Auflage, ja nicht im „Vinschgerwind“ zu werben.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Ein neuer Anlauf: Die Aufwertung des Stilfserjochs ist in der Gemeinde Stilfs ein Traum. Oben am Joch soll, so die Vorstellung, das bisherige Chaos geordnet und die Festung in Gomagoi zu einem Eintritts-portal mit einer Eintrittskartensituation ausgebaut werden. Viele kleine Schritte hat man zusätzlich vor. Die Arbeitsgruppe, die seit Juni eingesetzt ist, bemüht sich, rackert sich ab. Man sagt, dass die Gründung der Gesellschaft Stilfserjoch GmbH heuer noch erfolgen könnte. Diese Gesellschaft ist notwendiger Dreh- und Angelpunkt für sämtliche Arbeitsschritte. Denn diese Gesellschaft, zu je 50% zwischen der Autonomen Provinz Südtirol und der Lombardei und zu je 150.000 Euro Gesellschaftskapital aufgeteilt, soll als Bauherr fungieren und damit Investitionen voranbringen. Man habe den Lombarden zugesagt, dass sämtliche Gelder aus den künftigen Joch-Eintritten, die in Gomagoi erhoben werden sollen, in diese Gesellschaft fließen sollen. Die Gesellschaft solle dann über die Verwendung der Gelder entscheiden. Die Lombarden sollen, so hieß es in Gomagoi (sh. Seite 4) damit einverstanden sein.
Vor drei-vier Jahren hatte man auf Südtiroler Seite bereits ein Konzept für das Joch und für die Jochstraße. Das landete in der Schublade, weil die Ansprechpartner in der Lombardei durch Neuwahlen für die Region und für das Parlament abhanden gekommen sind. Zwei auf dem Joch feierlich unterzeichnete Einvernehmensprotokolle später will man mit demselben Konzept neu starten.
Gespannt darf man sein, wie viel Wasser den Trafoibach hinunterfließen muss, bis sich die erste „Maltamaschine“ (Zitat Albrecht Plangger) auf dem Joch drehen wird.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Nachruf für Peter Oberhofer

Zum Lebenslauf

Peter wurde am 4. Juni 1961 in Martell als 2. Sohn von Rudolf und Maria geboren.
Er war stets ein lebensfreudiger und aufgeweckter Junge, der die Natur liebte und gerne in die Berge ging. In seinen jungen Jahren war Peter in mehreren Vereinen tätig. Beim AVS, der Bergrettung und als begeisterter Fußballspieler beim Fußballverein in Martell. Die Mittelschule besuchte Peter in Schlanders. Neben der Schule arbeitete er im Sommer als Hirtenjunge auf der Alm und half bei der Baufirma seines Vaters Rudolf mit.
Er besuchte zwei Jahre das Lyzeum, bevor er beschloss auf die Geometer Schule in Bozen wechseln. In dieser Zeit lernte er mit 17 seine geliebte Frau Rita kennen, mit der er sein Leben verbrachte. Nach zwei Jahren wurde er erstmals Tata von Thomas. Jeden Tag nach der Schule fuhr er von Bozen nach Graun um bei seiner Rita und seinem Sohn zu sein.
Nachdem er die Schule erfolgreich absolvierte konnte er für einige Zeit in verschiedenen Architekturbüros Erfahrungen sammeln. Anschließend gründete er sein eigenes technisches Büro in Graun. Über die Jahre hat Peter viele Projekte in und außerhalb der Gemeinde realisiert. Außerdem war er langjähriges Mitglied der Baukommission in Glurns. Sei es als Planer als auch in der Freizeit, Peter hatte stets Visionen und verfolgte diese mit Hingabe und Erfolg.
Mit 28 Jahren wurde Peter erneut stolzer Tata von Fabian.
Überall bekannt wurde er für seinen einzigartigen Humor, seine Verlässlichkeit und Freundschaft geschätzt. Oft, auch unerwartet zauberte er uns mit seinem Jodeln ein Lachen ins Gesicht.
Mit seiner Frau Rita, wurde Peter auch noch mit seiner Tochter Selin beschenkt. Er war ein liebevoller, einfühlsamer Ehemann, Vater und Opa. Mit Hingabe förderte und unterstützte er seine Kinder und begleitete sie beim Sport. Thomas beim Skifahren, Fabian beim Kiten und Selin beim Reiten. Die Freunde seiner Kinder und ihre Partnerinnen waren immer willkommen und er nahm sie herzlich in die Familie auf.
Als Gründungsmitglied der ZEITLOASEN und bei seiner langjährigen Mitgliedschaft des Kiwanis-Club Vinschgau engagierte er sich für wohltätige Zwecke.
Seine größte Leidenschaft war jedoch das Segeln. Anfangs noch allein auf dem See versuchte er immer mehr Freunde und Kameraden für diesen Sport zu gewinnen.
Und wie es sein sollte, trafen sich die richtigen Segelbegeisterten zum richtigen Zeitpunkt und es kam zur Gründung des Segelvereins Reschensee. Gemeinsam mit seinen Segelfreunden hat er dazu beigetragen, dass der Reschensee heute belebt und genutzt wird.
Es lag ihm sehr am Herzen Kinder und Jugendliche beim Segeln zu fördern.
Seinen sportlichen Ehrgeiz konnte er sowohl bei den Vereinsmeisterschaften, als auch bei der Teilnahme des Dolomity Cup sowie der Brennercom Sailing Week in Kroatien ausleben.
In seinem Verein fand er einen Ausgleich, bei dem er Energie tanken konnte.
Kameradschaft und Geselligkeit hatten immer einen großen Stellenwert für ihn.
Sei es auf dem Wasser oder nach dem Sport - bei einem Karterle und a guatn Marend
Peter wusste zu leben und zu genießen.
Der Verein und die Kameraden bedeuteten ihm und auch seiner Frau Rita sehr viel.
Als Ehemann, Vater, Freund und vieles mehr sind wir mit Peter wunderbare Wege gegangen und haben viel mit ihm erlebt. Peter wird nie vergessen sein und wir sind für immer dankbar für die gemeinsame Zeit mit ihm.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Langlauf - Skilanglauffans aufgepasst! Am 14. und 15. Dezember steht das Langtauferer Tal ganz im Zeichen des Langlaufsports. Denn an diesem Dezemberwochenende feiert der Bewerb „La Venosta“, der von der renommierten Skilanglauf-Wettkampfserie „Visma Ski Classics“ in den Wettkampfkalender aufgenommen wurde und für mindestens drei Jahre Teil dieser Rennserie sein wird, seine Premiere. Zahlreiche Elite- aber auch Hobbyläufer werden in Langtaufers an den Start gehen. Während am Samstag das Rennen in der klassischen Technik (Elite-Teilnehmer müssen bei diesem Bewerb eine längere Distanz absolvieren als Hobbyläufer) ausgetragen wird, wird das Rennen am darauffolgenden Tag als Skating-Bewerb über die Bühne gehen. Alle Informationen findet man auf www.lavenosta.com/de. (sam)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

LAC Vinschgau - Beim Pressefrühstück am Marinushof in Kastelbell wurde der Sprint Champion von Josef Platter erstmals vorgestellt. Nun wurde das Projekt mit den Finals der Euregioregion Tirol Trentino in Innsbruck auf der Maria Theresiastraße abgeschlossen. Auf einen eigens für diese Veranstaltung ausgerollten blauen Filz spurteten die fünf besten Südtiroler Teilnehmer pro Alterskategorie gegen ihre Freunde aus dem Trentino und Tirol. Qualifiziert haben sie sich dafür bei der VSS Landesmeisterschaft in Latsch und zuvor mussten sie sich in einen der sechs Wettbewerbe behaupten. Einer davon wurde auf der Anlaufbahn beim Stabhochspringen in Schlanders s55 Daniel Maya Andreasausgetragen. Maya Schnitzer aus Partchins kann sich nun gebührend als die schnellste Sprinterin des Wettberwerbs bezeichnen. Von Sportlehrer Edi Götsch gecoacht, brachte sie die Zeitmessung nach nur 8,72 Sekunden zum Stehen. Schnell war auch in der U8 Kategorie Lilly Schuster. Sie kam bis ins Finale und wurde Vierte. Erfolgreich waren aber auch die beiden Zwillingsbrüder Holzner Andreas und Daniel. Mit einer Zeit von 8,43 und 8,45 Sekunden wurden sie Dritter und Vierter. Insgesamt nahmen an der gesamten Initiative ca. 4000 Kinder teil. Das Konzept den Sport ins Dorf zu den Menschen zu bringen ist auch hierbei aufgegangen und wurde zu einem vollen Erfolg. Nächstes Jahr trifft es Südtirol das Finale auszutragen. Die Tiroler haben durch eine perfekte Organisation die Latte sehr hoch gelegt. (MT/ lt)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Schlanders - Am frühen Abend des 24. Oktobers fand ein Staffellauf der besonderen Art in Schlanders statt. Der Sportverein Lac organisierte in Zusammenarbeit mit der FÜ-Gruppe des OSZ Schlanders einen Staffellauf mit anschließenden Kastanien braten.
Die Vereinsmitglieder und die Schüler des OSZ traten in eigens konzipierten Teams gegeneinander an. Alle Gruppen konnten hervorragende Ergebnisse abliefern. Mit 36,13 Sekunden aber gewann das Team bestehend aus Manuel Modica, David Traut, Michael Albrecht und Jakob Pohl die aufregende Staffel mit einem beachtlichen Vorsprungs.
Nachdem alle wieder zu Atem gekommen waren, begann auch schon das gemeinsame Kastanien braten. Gegen 20:00 Uhr endete der spannende Abend und die Athleten machten sich auf den Weg nach Hause.
Als besondere technische Herausforderung für die Sprinter zeigte sich die kurze Stadionrunde. Nicht 400m sondern nur 300m ist eine Runde auf der Laufbahn in Schlanders. So waren die drei Wechsel über 4x 75m für eine gute Zeit noch ausschlaggebender.
MT, lt

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Landesliga - Die ersten Vinschger Teams, die in der Rückrunde wieder auf Punktejagd gehen, sind jene der Landesliga. Für Naturns, Partschins und Latsch beginnt die zweite Halbzeit der Meisterschaft am 16. Februar 2020. (sam)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Amateurligen - Die drei Südtiroler Amateurligen bestreiten ab März die Rückrunde. (sam)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Vinschgau - ProMusicante Vinschgau ist eine Plattform für motivierte Erwachsene, die bisher wenig Möglichkeiten zum gemeinsamen Musizieren und Singen hatten, neue Erfahrungen in diesem Bereich machen wollen und dabei Unterstützung brauchen. Jeweils zehn Treffen werden dabei nach Bedarf für Instrumentenlehre und Singlehre abgehalten. Für diejenigen, welche sich mit der allgemeinen Musiktheorie und Notenlesen beschäftigen möchten, wird am Dienstag, 03.12.2019 von 19.30 bis 21.00 Uhr ein Informationsabend im neuen Kursraum der GWR am Bahnhof in Spondinig organisiert. Wer also Gitarre, Ziehharmonika, Blech- und Orchesterinstrumente spielt, sich in der Notenlehre verbessern oder Freude am gemeinsamen Singen hat, kann sich bei den Kursangeboten von ProMusicante Vinschgau informieren und anmelden. (lu)

Info: www.promusicante.it oder Tel. 346 0098494

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Vinschgau/Landeck - Nach einer langen Vorbereitungszeit ermöglicht nun ein INTERREG-ITA-AUT 2014-2020 Projekt den Start von Mobiler Jugendarbeit im Vinschgau. Inhaltlich geht es im Projekt darum, die Jugendkultur mit seiner Vielfältigkeit und Andersartigkeit anzuerkennen, zu fördern und neue Brücken zu bauen. Dabei erfährt die bestehende verbandliche und offene Jugendarbeit eine ergänzende Verstärkung. Mobile Jugendarbeit spielt sich dort ab, wo die Jugendlichen sind. Die Mobilen JugendarbeiterIinnen Maria Flora und Johannes Waldner sind bereits seit November gemeinsam auf den öffentlichen Plätzen im Vinschgau unterwegs. Die ausgebildeten JugendarbeiterIinnen haben die Aufgabe, junge Menschen dabei zu unterstützen, den öffentlichen Raum als Entwicklungsfeld wieder nutzen zu können. War das Spielen und Verweilen auf der Straße vor einigen Jahrzehnten noch ein Selbstverständnis, zeigt sich der öffentliche Raum heute klar vom Privatgrund getrennt, intensiv verbaut, kaum belebt und doch konfliktreich. Junge Menschen benötigen aber diesen Freiraum für ihre Persönlichkeitsentwicklung und zur Steigerung ihrer Handlungskompetenzen. Nur wenn wir junge Menschen auch im öffentlichen Raum mitbestimmen und gestalten lassen, können sie auch Mitverantwortung für eine zukunftsfähige Gesellschaft übernehmen. Am 04. Dezember wird das Projekt von 16.00 bis 18.00 Uhr im Kasernenareal Schlanders offiziell vorgestellt. Dabei berichten Sabine Trenker und Mario Pircher von der MOJA Landeck über ihre Erfahrungen in Landeck und mögliche Schnittstellen im Netzwerk werden gemeinsam erarbeitet. Die Mobile Jugendarbeit wird von den Jugenddiensten Obervinschgau und Mittelvinschgau in Zusammenarbeit mit der Mobilen Jugendarbeit Landeck und mit Unterstützung von der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, sowie dem Landesamt für Jugendarbeit getragen. (lu)

 

Infos: Tel. +39 328 839 7035 (Maria Flora), +39 328 460 3921 (Johannes Waldner) Mail via moja-vinschgau@jugenddienst.org

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Rund um die Uhr für euch da – das war das Motto einer speziellen Öffnungszeit Ende Oktober im JuZe Naturns.Ein spezielles Angebot wartete auf die Treffbesucher am letzten Samstag des Monats. Nicht wie gewohnt um 15.00 Uhr, sondern bereits ab dem Vormittag konnten die Jugendlichen sich im JuZe zu Hause fühlen. Das Angebot kam sehr gut an – bereits um zehn Uhr kamen die ersten Besucher und genossen die Herbstsonne auf dem Balkon. Für jene, die auch über die Mittagszeit im Juze blieben, gab es als Sondermenu Schnitzel und Frankfurter. Die Jugendlichen nutzten die Struktur von früh bis spät. Es gab keine Minute, wo das Zentrum leer stand. Jene, die vom „Ausgehen“ nicht genug hatten, kamen wieder ins JuZe zurück und kosteten die Möglichkeit aus, auch die Nacht hier zu verbringen. Wie im normalen JuZe-Alltag wurde gechillt, gespielt, gelacht und viel geredet. Am Morgen gab es für die letzten Verschlafenen noch frische Croissants, bevor das JuZe dann nach 25 h seine Türen wieder schloss.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Cannabis legalisieren?
Was spricht dafür und was dagegen? Diskutiert wird mit den Gästen Dr. Peter Koler vom Forum Prävention und Dr. Edmund Senoner.
Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Wie jedes Jahr herrschte auch dieses Jahr geschäftiges Treiben in der Vor-Krampus-Zeit im Jugendtreff "All in" Kastelbell-Tschars. Rechtzeitig zur Krampusmaskenausstellung auf Schloss Kastelbell am 9.+10.November konnten alle Masken fertig geschnitzt, bemalt und bearbeitet werden. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: voller Stolz wurden die Masken bei der Ausstellung präsentiert und die Bevölkerung konnte sich ein Bild davon machen, welchen Arbeitsaufwand die Jugendlichen betreiben mussten und wie gut ausgearbeitet die Masken wurden. Nun stehen die ersten Krampusläufe und das Tragen der Masken an, bevor sie dann bis nächstes Jahr sorgfältig verstaut werden können. Mit dem Jugendlichen freuten sich neben dem Jugendtreff "All in" auch der Bildungaausschuss und die Pfoffagonder Tuifl über das gelungene Krampusschnitzen.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Laas - Der Begriff Kinaesthetics kann mit der Kunst und Wissenschaft der Bewegungswahrnehmung übersetzt werden und wird vor allem im Pflegebereich angewandt. Sie bietet aber auch viele praktische Hilfen im alltäglichen Bewegungsablauf in der Arbeit oder Zuhause beweglicher zu sein. Das Kinaesthetics-Netzwerk Vinschgaus unter der Leitung von Sibille Tschenett hat daher sogenannte Bewegunscafès ins Leben gerufen. Sie bieten Interessierten aller Altersstufen eine ungezwungene Lernumgebung zum Weiterentwickeln und Erforschen der alltäglichen s33 Kinaesthetics LogoBewegungsaktivitäten. Das fängt schon mit dem richtigen Hinsetzen und Aufstehen an und reicht über viele Bewegungsabläufe im Alltag. Im Bewegungscafe sind ausgebildete Kinaesthetics-TrainerInnen anwesend und neben viel Bewegung ist auch Zeit für einen gemeinsamen Kaffee und Kuchen und für Fragen und Anliegen. Die ersten Einheiten des Bewegungscafes in Form von Einzel und Gruppenstunden werden im Wohn- und Pflegeheim St. Sisinius ab Mitte Januar 2020 abgehalten. (lu)

 

Info und Anmeldung:
www.kinaesthetics-vinschgau.com
Tel. 342 9642935

Richtige Bewegungsabläufe bedeuten mehr Lebensqualität – Peter Zingele/Kinaesthetics-Italia

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Laatsch - Am Samstag, den 16. November beging die Musikkapelle Laatsch ihre diesjährige Cäcilienfeier und schloss damit das Tätigkeitsjahr ab. Die Musikantinnen und Musikanten gestalteten unter der Leitung von Kapellmeister Werner Brunner die Vorabendmesse in der Pfarrkirche St. Luzius, die Dekan Stefan Hainz zelebrierte. Zur Aufführung kam die Pöhamer Musikantenmesse von Matthias Rauch. Am Ende der Festmesse erklang zusammen mit den Stimmen der Gottesdienstbesucher/-innen der „Canto ambrosiano“ von Alfred Bösendorfer, der das Lied „Großer Gott wir loben dich“ verarbeitet. Dekan Hainz dankte in seiner Ansprache den Mitgliedern der Musikkapelle für die zahlreichen musikalischen Auftritte während des gesamten Kirchenjahres und für ihren unermüdlichen Dienst zur Ehre Gottes und zur Freude der Pfarrgemeinde. Nach dem Gottesdienst lud die Musikkapelle zum Abendessen in das Gasthaus Calva. Vor dem Essen, zubereitet von Chefkoch Meinrad Paulmichl, dankte Obmann Andreas Paulmichl allen Musikantinnen und Musikanten, besonders Kapellmeister Werner Brunner für seinen Einsatz bei Proben und Auftritten. Gruß- und Dankensworte richtete er auch an die Raika Prad-Taufers, vertreten durch Hildegard Spiess und an die Mitsponsorin des Jahreskalenders, Hilde van den dries, die Winzerin vom Weinhof „Calvenschlössl. Im Rahmen der Cäcilienfeier wurde Marian Brunner für seine 15-jährige Tätigkeit mit dem Ehrenzeichen in Bronze vom Obmann und dem Kapellmeister ausgezeichnet. Marian trat als 11-Jähriger der Kapelle mit seinem Euphonium bei. Mit einem Ausblick auf das kommende Jahr, in dem die Musikkapelle ihr 20-jähriges Bestehen feiert, klang die Cäcilienfeier gemütlich aus.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Laas/Eyrs - Der 27-jährige Malergeselle Thomas Biedermann aus Eyrs hat sich neben seiner Arbeit im Malerbetrieb Horst Eberhöfer in Prad der Portrait-Malerei verschrieben. „Ich bin dankbar, dass ich bei der Suche nach meiner Malerlehre das Glück hatte, einen Betrieb zu finden, der über das normale Malerhandwerk hinaus auch verschiedene Sparten der Kunst und Techniken bedient“, erklärt Thomas. Das war auch der Nährboden, dass sich seine Leidenschaft für das Malen auf unterschiedlichsten Unterlagen entwickelte. Als Atelier dient ihm bisher seine Wohnung. „Ich interessiere mich im Speziellen für Menschen, für deren verschiedene Ausdrucksformen in ihrem Tun und Sein“, erklärt er.
Bei der Wahl der Materialien entwickelte er eine besondere Vorliebe für Skiboard-Bretter aus Holz, die er im Rohzustand ankauft und auf denen er mit Acrylfarbe seine Motive malt. Es entstehen Momentaufnahmen aus dem Leben als tiefsinnige Betrachtungen.
s21 8484Eine kleine Auswahl der Werke von Thomas ist derzeit in den Gasträumen des „Schwarzen Adlers“ in Laas zu sehen. Es ist seine erste Ausstellung. Die meisten Bilder haben keinen Titel. „Betrachterinnen und Betrachter sollen den Bildern selbst den Titel geben“, erklärt er.
Jedenfalls lohnt es sich, die Bilder genauer zu betrachten, denn es kommt Überraschendes zutage, so zum Beispiel bei dem unten abgebildeten Bild. Dieses zeigt ein scheinbar idyllisches Beisammensein in einer alten Bauernstube, was aber angesichts der vielen Handys eine ganz andere Botschaft vermittelt. Dieses Bild beschreibt der Künstler ausnahmsweise folgendermaßen: „Du bist überall, aber nicht hier bei mir“.
Die Werke von Thomas Biedermann sind bis Ende Februar 2020 zu sehen. (mds)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

zomkemmen und helfn auf dem Lacusplatz in Latsch

 

Bildungsausschuss Latsch

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Genießen Sie die besondere Adventstimmung mit dem
Pop-Gospel-Chor „Joyful Singers“ aus Latsch unter der
Leitung von Pasquale Bonfitto.

Sonntag, 08. Dezember 2019
18.00 Uhr
Pfarrkirche Tschars

Der Bildungsausschuss Kastelbell-Tschars freut sich auf rege
Beteiligung. Freiwillige Spende

 

 

Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Eröffnung der Ausstellung mit Einführungs-referat von Dr. Siegfried de Rachewiltz:

am Samstag, 7. Dezember 2019
um 17.00 Uhr im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders.
Ausstellungsdauer: vom 9. bis 20. Dezember 2019
Öffnungszeiten: Mo bis Sa von 10.00 – 12.00 Uhr und von 15.00 bis 18.00 Uhr. Eintritt frei.

 

Bildungsausschuss Schlanders

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Zeitzeugen unseres dörflichen Lebens
Bilder: Erwin Tarneller; Worte: Herbert Raffeiner

Mittwoch 04. Dezember 2019, Kultursaal Tschengls 16 Uhr
Eintritt frei

 

 

Bildungsausschuss Laas

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Toulr Lichterwanderung

1. Adventsonntag, 1. Dezember, 17.00 Uhr

 

Bildungsausschuss Graun

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Schlanders/Drususkaserne - Seit dem 1. Oktober wird im Innovations- und Gründerzentrum in der Drususkaserne in Schlanders der große Büroraum genutzt. BASIS Vinschgau hat in der ehemaligen Palazzina das Startbase Coworking eröffnet. Seit dieser Zeit arbeiten Claudia Aimar, eine junge Architektin aus dem Piemont und Valentin Eberhöfer aus Glurns, Mitarbeiter des Unternehmens pem.bz, im großen Gemeinschaftsbüro. Auch Hannes Götsch, der Koordinator und Projektleiter von Basis und seine Mitarbeiter Luca Daprá, Kunigunde Weissenegger und Lukas Tappeiner haben ihr Büro nun in der umgebauten Palazzina. In einem großen Raum mit schnellem Internet wird freies Coworking, d.h. ein offenes Zusammenarbeiten, betrieben. Man will bewusst langsam starten und eine neue Unternehmenskultur, geprägt von Austausch und Zusammenarbeit, aufbauen. Im Büroraum mit mehreren Arbeitsplätzen, können sich Kreative, Freiberufler oder Startups einmieten, arbeiten und sich mit Gleichgesinnten vernetzen und austauschen. Am 8. November gab es einen „Open Coworking Day“ in Schlanders, aber auch in den anderen Startbase Coworking Zentren in Meran, Bozen und Bruneck. Den ganzen Tag konnten Interessierte die Räume anschauen, aber auch freies Coworking betreiben. Einige junge Kreative kamen mit ihrem Laptop, setzten sich an einen Bürotisch und machten ihre Arbeiten. Im Salotto traf am sich zum Kaffee und zum Gespräch. Am Nachmittag gab es einen Workshop zum Thema „Selbstmanagement und effizientes Arbeiten“ mit der Publizistin und Moderatorin Susanne Barta. Abends wurde bei Musik und einer Pizza aus dem eigenen Pizzaofen lange geplaudert und philosophiert. Wie Hannes Götsch mitteilte, werden im nächsten Jahr die vier Projektwohneinheiten, die beiden Seminarräume und der große Multifunktionsraum bezugsfertig. Nachfragen für die Nutzung der Seminarräume gibt es bereits. Die nächste große Veranstaltung gibt es am 26. Dezember im Multifunktionsraum. Da findet ein ganz spezielles Partykonzert zum Jahresende statt. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Bregenzerwald/IDM/Vinschgau - Beim Film Sound Lab, einem Workshop im Rahmen von MOV!E IT! Young, stand vom 26. bis 29. Oktober ganz viel Kreativität auf dem Programm. Organisiert wurde der Workshop von der IDM Film Fund & Commission in Zusammenarbeit mit AFZACK.
Junge Musik- und Filmbegeisterte aus ganz Südtirol nutzten die Chance, in Begleitung von Referenten aus den Bereichen Film und Sound, vier Tage lang ihre Ideen zu verwirklichen. „Vergesst das Ergebnis. Hier geht es darum, sich auszuprobieren, neue Grenzen zu testen und um die Interaktion mit den Anderen“, so Florian Pallua, Koordinator der Fachstelle Jugend, zu Beginn. Eine Hütte im Bregenzerwald, ein bunter Haufen und ganz viel Raum für künstlerische Entfaltung: Diese Kombination verwandelte das Lab in einen Ort voller Kreativität und gegenseitiger Unterstützung, s30sp4 823bei der eine Vielzahl an Liedern und Videos entstanden ist. „Besonders gefallen hat mir die Atmosphäre, die wir uns geschaffen haben und die es mir ermöglicht hat, mich und meine Fähigkeiten zu finden und zu verbessern. Kreativität, Freiheit und Geborgenheit sind wohl die besten Worte, um die Tage zu beschreiben“, so Andrik Stricker, der zum ersten Mal dabei war. Während AFZACK bereits ähnliche Projekte organisiert hat, waren die Zusammenarbeit mit der IDM und die Kombination aus Film und Sound eine Premiere. „Unser Ziel war es, den Jugendlichen nicht nur die Vielfalt der Berufe im Filmsektor aufzuzeigen, sondern auch Synergien der Bereiche Film und Musik zu verdeutlichen“, so Vera Leonardelli für die IDM. Bei der abschließenden Präsentation am letzten Abend wurde gestaunt und auch herzhaft gelacht. Dabei standen der Stolz und die Begeisterung allen im Raum ins Gesicht geschrieben. „Mir geht das Herz auf, wenn ich hier sitzen und zuschauen kann, wie junge Leute drauflos probieren, ihre Ideen umsetzen und ihr Potenzial auf die Bühne bringen. Das ist genau der Grund, warum wir unser Ding machen: Um dabei zu sein, wenn ihr euer Ding macht!“, so Pallua. Ein gelungenes Projekt, das zeigt, wie viel Potenzial in Jugendlichen steckt, wenn sie den Raum bekommen, sich zu entfalten. (cg)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

pr-info Avanti - Das Alpaka ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kamelform, die vorwiegend wegen ihrer Wolle gehalten wird. Die Tiere leben in 3500 bis 6000 m Höhe, schon daher hat Alpakahaar gute thermische Eigenschaften und ein gutes Isoliervermögen.
Roland Fuchs, Inhaber der Möbelhäuser Avanti Trendstore, der selbst schon seit mehreren Jahren erfolgreich Lamas züchtet und sein Herz an diese Tierart verloren hat, lernte die Herstellerfamilie Cáceres 2018 zufällig bei einem Aufenthalt in Ecuador kennen.

Seine Idee: Die ecuadorianische Familie im Absatz ihrer Produkte zu unterstützen und gleichzeitig dieses außergewöhnliche Naturprodukt in Südtirol bekannt zu machen. Die angebotenen Produkte aus feinster Alpaka-Wolle stammen direkt vom Hersteller, ohne Umwege über Groß- und Zwischenhändler, was natürlich unmittelbar Familie Cáceres zu Gute kommt. Aus dieser Idee wurde mittlerweile eine gute Geschäftsbeziehung und Freundschaft, sodass auch der Jungunternehmer Misael Cáceres Anfang Oktober zu Besuch nach Latsch kam.

100% Handmade aus Ecuador: In aufwändiger Handarbeit wird die hochwertige Wolle in der eigenen Weberei in Otavalo zu kuschligen Plaids, Ponchos, Schals, Kordelzug-Rucksäcken, niedlichen Deko-Alpakas, Pullovern, Mützen, Handschuhen, Socken, Kissenbezügen und vielem mehr verarbeitet. Auch der 78-jährige Großvater von Misael sitzt noch täglich am Webstuhl.

Besonders pflegeleicht: Alpaka-Wohndecken halten bis zu 4 Mal wärmer als Schafwolle und sind außerordentlich pflegeleicht: Häufiges Waschen von Alpakadecken ist nicht notwendig, da Alpakahaar besonders schmutz- und geruchsabweisend ist.

Mach auch du deinen Liebsten eine Freude mit einem besonderen Weihnachtsgeschenk aus 100% handgefertigter Alpakawolle und unterstütze damit gleichzeitig die Herstellerfamilie Cáceres in Ecuador.

www.avantishop.it/alpaca

avanti it neu 2010

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Prad/Bildungstage - In den letzten 25 Jahren hat das Kuratorium Schloss Lichtenberg unter dem Präsidenten Kurt Stecher die großen Sanierungsarbeiten durchgeführt und das Schloss aus dem jahrhundertelangen Dornröschenschlaf herausgeführt. Im Sommer 2017 hat die Feuerwehr von Lichtenberg das erste Schlossfest „Licht&Burg“ durchgeführt. Bei einer Veranstaltung im Rahmen der Prader Bildungstage gaben die beiden Schlossbesitzer Ivo und Gregor Khuen-Belasi einen historischen Rückblick und Kurt Stecher informierte über die aktuelle Situation und die weitere Vorgehensweise. Die Burganlage war der Stammsitz der Herrn von Lichtenberg, ging in den Besitz der Grafen von Tirol und 1513 in den Besitz der Grafen Khuen-Belasi über. Die Familie Khuen-Belasi zählen zu den alten Tiroler Adelsgeschlechtern mit weit verzweigten Besitzungen im gesamten ehemaligen Habsburgerreich. Heute ist die Schlossanlage im Besitz der beiden Kusinen Ivo und Gregor Khuen-Belasi. Der Architekt Kurt Stecher informierte, dass es im letzten Jahr gelungen ist mit den Besitzern einen 15-jährigen Leihvertrag abzuschließen. Das war die Voraussetzung, dass die Gemeinde Prad, zusammen mit der Gemeinde Nauders, über ein Interreg-Projekt um Geldmittel für Schloss Lichtenberg und die Festung Nauders ansuchen konnte. Es ist gelungen 550.000 Euro für die weitere Sanierung und die kulturelle Adaptierung der Schlossanlage aufzutreiben. 350.000 € kommen von der EU, 61.000 vom Staat und 137.000 muss die Gemeinde an Eigenmitteln beisteuern. Im Rondell sollen Ausstellungsräume geschaffen werden. Vom Rondell zum großen Palas wird ein begehbarer Wehrgang gebaut, Treppen und Podien sollen errichtet werden. Die Schlossanlage soll dann für Feste und verschiedene kulturelle Veranstaltungen wie Freilichttheater, Konzerte und Ausstellungen genutzt werden. Über eine Ausschreibung ist es auch gelungen Walter Gamper aus Lichtenberg als Projektmanager zu engagieren. Bis 2022 soll das Interreg-Projekt abgeschlossen und Schloss Lichtenberg für die Lichtenberger, Prader und den gesamten Vinschgau als ein ganz besonderer Ort mit Leben erfüllt werden. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Schlanders/Ausstellung Weltreligionen - Im Rahmen der Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ organisierte der Pfarrgemeinderat von Schlanders und Kortsch einen Vortrag über den Islam. Als Referenten konnte Monika Bleimschein Plangger den Brixner Theologieprofessor und Direktor des ökumenischen und interreligiösen Instituts für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, Paolo Renner, im Kulturhaus begrüßen. Renner informierte über die Entstehung, die Ausbreitung und die Glaubensinhalte des Islam. Den Islam als einheitliche Religionsgemeinschaft gibt es nicht, meinte Renner. Es ist ein Sammelbegriff verschiedener Richtungen. Die Sunniten sind die größte Gemeinschaft, außerdem gibt es die Schiiten, die Sufis, die Bahai und weitere Untergruppen, so wie es auch bei den Christen verschiedene religiöse Strömungen gibt. Mohammed gilt als der höchste Prophet und der Koran als Wort Gottes. Die 5 Säulen sind die wichtigsten Regeln für Muslime. Renner berichtete, dass die Araber ganz Nordafrika und den Großteil von Spanien eroberten und dort rund 800 Jahre bis 1492 herrschten. Doch die Muslime haben in Spanien die anderen Religionen respektiert und im Bauwesen und in der Landwirtschaft viel geleistet. Viele Kenntnisse im Bereich der Medizin verdanken wir den Arabern. Nach dem Koran gibt es keinen Zwang zur Religion. Solidarität und Menschlichkeit sind die Grundbotschaften aller Religionen und wenn alle Christen nach dem Evangelium und alle Muslime nach dem Koran leben würden, wäre die Welt ein Paradies, meinte Renner. Aber es gibt eben überall, bei allen Völkern und bei allen Religionen solche und solche. Es gibt viele Vorurteile und Missverständnisse. Die Islamisierung Europas ist eine Tatsache, weil die Anzahl der Muslime zunimmt, aber eine Gefahr sieht Renner nicht. Im Gegenteil, es kommt zu einem Wetteifer zwischen den Religionen und seit es mehr Muslime gibt, fragen sich auch viele Christen, was es heißt Christ zu sein. Renner kritisierte Karikaturisten und Kabarettisten, die Weltanschauungen und religiöse Führer lächerlich machen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Prad/Bildungstage - 150 Jahre Industriegeschichte in Südtirol hat der Historiker Hansjörg Telfser aus Kortsch im Rahmen einer mehrjährigen Forschungsarbeit aufgearbeitet. Die Ergebnisse der umfangreichen Recherchen hat er im Buch „Von Kunstdüngerträumen, Blusenmädchen und Plünderkapitalisten – Südtiroler Industriedebatten von den Anfängen bis zum Jahr 2000“ veröffentlicht. Im 1. Band beschäftigt sich Telfser mit der Industrieansiedlung im Lande, besonders in Bozen und Meran. Im 2. Band geht es um die Industriebetriebe im Vinschgau, hauptsächlich in Laas und Prad. Im Rahmen der Prader Bildungstage konnte Telfser seine Arbeiten vorstellen und über die wechselhafte Geschichte der Industrialisierung in Südtirol erzählen. In einer ausführlichen Einleitung gab der Historiker und ehemalige Landtagsabgeordnete Hans Heiss einen Überblick über die Industriepolitik Italiens, die ursprüngliche Abwehrhaltung der Südtiroler und den Haltungswandel der SVP. Die Faschisten wollten durch die Ansiedlung italienischer Großbetriebe das Land italianisieren und majorisieren. Deshalb gab es bis nach dem 2. Weltkrieg eine breite Abwehrhaltung gegen eine Industrialisierung. In Prad gab es vor dem 1. Weltkrieg mit den Kalköfen bereits erste Ansätze eines Industriebetriebes. In Laas spielten der Marmorabbau und die Marmorverarbeitung eine große Rolle. Nach dem 2. Weltkrieg waren die Abwanderung und die Zahl der Grenzpendler im Vinschgau besonders groß. Deshalb war man bemüht, in den 60er Jahren bundesdeutschen Unternehmern zu sehr günstigen Bedingungen Gründe für eine Industrieansiedlung zur Verfügung zu stellen. In Laas siedelte sich die Krumm-Alpina und in Prad die Blusenfabrik „Bohne“ an. In Laas sollten 400 Arbeitsplätze entstehen, in Prad rund 300 Arbeitsplätze vor allem für Frauen. Was hoffnungsvoll begann und einige Jahre gut funktionierte, endete nach rund 20 Jahren. 1981 wurde die Blusenfabrik Bohne geschlossen, 1984 wurden die Arbeiter der Krumm-Alpina entlassen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Partschins/Rabland/Töll - Vertreter von 16 Mitgliedsvereinen sind der Einladung vom Bildungsausschuss Partschins am 5. November ins „Spotti“ gefolgt. Der mittlerweile 7. Stammtisch ist ein hervorradendes Diskussionsforum bei einer Marende. Die Präsidentin Waltraud Nardelli berichtete über das Projekt „Partschins begegnet“, welches im Laufe des heurigen Jahres viele Veranstaltungen hervorgebracht hatte. Sehr positiv waren die Rückmeldungen zum Film „Heimat“, den die Jungschar Partschins gemeinsam mit gugg-Film mit Unterstützung des Bildungsausschusses realisiert hat. Der Film hatte als Höhepunkt des Projektes „Partschins begegnet“ am Tag der Bildungsausschüsse am 23. September in Rabland seine Premiere. Im Dezember wird es eine Multivisionsshow von Theresa Theiner geben, die die Rablander Sternsinger im vergangenen Jänner begleitet hat und heuer nach Ghana gereist ist, wo das gesammelte Geld investiert wird. Im neuen Seniorenheim ist von den Chronisten eine Fotoausstellung geplant mit alten Schulfotos von vor 1960 im neuen Seniorenheim. Die Volksbühne wird im kommenden Jahr eine Faschingsrevue zusammenstellen und es wurde der Wunsch geäußert und angeregt, wiederum ein Theaterstück aus dem Archiv von Baronin Alexandra von Goldegg aufzuführen. Über den Klimschutz wurde angeregt diskutiert. Ein neues Projekt des BA Partschins könnte „do leb i - des pfleg i“ oder „Partschins hegt und pflegt“ sein.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Reschen/Vinschgau - Pasquale Bonfitto wohnt in Reschen und seit 5 Jahren ist er Lehrer für Italienisch und die Wahlfächer Orgel und Chor an der musikalischen Ausrichtung der Mittelschule Schlanders. Darüber hinaus ist er als Chorleiter, Organist, Pianist und auch als Übersetzer beschäftigt. Am Donnerstag (17.10) beendete er eine Spezialisierungsausbildung am Konservatorium „Monteverdi“ mit dem Studium in Kirchenmusik (Schwerpunkte: Orgel, Chorleitung und Stimmbildung) bei Professor Heinrich Walder. Sein Diplomkonzert gab er in der Franziskanerkirche in Bozen auf der großen, imposanten Pirchnerorgel. Sie ist dreimanualig mit Pedalklaviatur, mechanisch und nicht nur besonders geeignet für barocke, sondern auch für moderne und Musik aus der Romantik. Auf dieser Orgel spielte Bonfitto im Rahmen seines Diplomkonzertes Werke von Georg Böhm, Johann Sebastian Bach und seines Lieblingskomponisten Franz Liszt. Und als modernes Stück interpretierte er eine Komposition von Louis Vierne. Erst 24 Stunden vor dem Konzert wurde ihm ein Lied aus dem „Gotteslob“ mitgeteilt. Dieses musste er als Begleitung zum Gemeindegesang, als liturgisches Orgelspiel und als Improvisation und Variation vortragen. Im theoretischen Teil der Diplomprüfung besprach Bonfitto seine deutschgeschriebene Diplomarbeit, in welcher er über die Orgel als Soloinstrument in der Katholischen Liturgie mit besonderer Betrachtung der Orgelsolomesse KV 259 in C-Dur von Mozart geschrieben hat. Dieses Thema hat er deshalb gewählt, weil er im Mai diese Orchestermesse im Bozner Dom zu einem Sonntagsgottesdienstes dirigieren durfte. Außerdem schrieb er über das Reglement, in der katholischen Liturgie die Orgel als Soloinstrument betreffend, das durch die verschiedenen Regelungen und Konzile entstanden ist. Zu guter Letzt teilte ihm die Prüfungskommission mit, dass er die Abschlussprüfung mit Auszeichnung absolviert habe. „Ja, es war schon eine echte Herausforderung, dieses Studium durchzuziehen, das vierte, neben meiner Arbeit. Deshalb war ich bei der Diplomübergabe wirklich ganz glücklich und zufrieden.“ erzählt Bonfitto. „Jetzt mache ich weiter, ein Forschungsdoktorat an der Universität Innsbruck in Bildungswissenschaften.“ Viele Musiker, Freunde, Bekannte, Professoren und Schüler gratulierten dem Diplomanten. Dann ging es zum gemütlichen Teil in den Spiegelsaal des Konservatoriums. Dort hatten die Eltern Bonfittos mit Unterstützung der Chöre „Joyful Singers“ aus Latsch und Kirchenchor Reschen ein üppiges Büfett vorbereitet. „Das war eine Feier, die ich als Musiker und Chorleiter ganz tief gespürt und wahrgenommen habe. Dankbar bin ich auch, dass meine Eltern, meine Chöre, meine Sängerinnen und Sänger, die mit großem Enthusiasmus die Musik mit mir zusammen erlebten, mich begleitet haben.“ (aw)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Matsch - Die Albumpräsentation „Amazia“ des Musikers David Frank aus Matsch hat einen Besucheransturm ausgelöst, den der Saal im ehemaligen Malser Kindergarten nur knapp aufnehmen konnte. Wegen der winterlichen Verhältnisse fand die Veranstaltung nämlich nicht wie geplant im Sockerhof-Stadel statt. Doch weit wichtiger: Der Vinschgau hat einen talentierten Musiker, der mutig in Eigenregie ein Debütalbum aufgenommen hat! Die Steirische Ziehharmonika ist das Instrument von David Frank, weshalb ihre Klänge die erfrischenden Kompositionen dominieren. An der Einspielung im Tonstudio waren weitere vier Musiker beteiligt, zwei von ihnen begleiteten die Präsentation: Martin Hauser an der Gitarre sowie Thomas Singer an der Klarinette, beide stammen aus Nordtirol und studieren mit David Frank in Wien an der BOKU. Inspiriert vom erfolgreichen Herbert Pixner Projekt hat Frank ausgewählte Momente in Musik gesetzt, er verglich s32 musikerden Tonträger mit einem Fotoalbum, Klänge erinnern an Erlebtes, zugleich transportieren sie Stimmungen. Ein leichtes Sommergefühl kommt als Walzer daher („Sommerliebe“), „Unter Verdacht“ löst Nervenkitzel aus, durchzechte Nächte in Wien klingen in „Vienna Nightlife“ an und das Titellied „Amazia“ ist eine klangschöne Hommage an das Matschertal. David Frank stellte die Grundideen seiner Kompositionen vor, außerdem erzählte er von den Studiotagen und der Produktion, die nur dank der finanziellen Unterstützung von Alfred Lingg (LICO) und Hermann Gahr (Maschinenring Tirol) möglich gewesen war. Mögen die Kompositionen und die CD auch in Matsch und Wien entstanden und thematisch dort anzusiedeln sein, musikalisch tun sich weite Klangwelten auf. Blues, Elemente aus dem Alpen-Folk, eine jazzige Nummer, überraschende Variationen in Tempo und Tonart, im Dialog zwischen den Instrumenten: David Frank ist wandelbar - und eins mit seiner Steirischen.
Die Darbietung der drei Musiker stieß in Mals auf große Begeisterung, sie spielten ohne Noten und hatten Freude am Improvisieren. Viele Zuhörer nahmen sich „Amazia“ mit nach Hause. Wer reinhören möchte, kann die Platte auf der Webseite von David Frank bestellen.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 24/2019

pr-info Weltladen Latsch - Jetzt in der Weihnachtszeit suchen wir nach Geschenken für unsere Lieben, die Freude bereiten. Mit Geschenken aus dem Fairen Handel ist die Freude gleich dreimal so groß: Neben dem Beschenkten und dem eigenen guten Gefühl, unterstützen Sie auch benachteiligte Kleinbäuerinnen und Arbeiterinnen.

Der Faire Handel ist eine der größten sozialen Bewegungen der Welt und ermöglicht Kleinproduzenten in Entwicklungs- und Schwellenländern sich aus Armut und Abhängigkeit zu befreien. Kunden von Weltläden genießen Produkte, die garantiert ohne ausbeuterische Kinderarbeit und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Vor über vier Jahren entstand im Zentrum von Latsch der erste Weltladen im Vinschgau, eine Sozialgenossenschaft ohne Gewinnabsicht. Angeboten werden im Weltladen Latsch neben Fairtrade-Produkten aus aller Welt auch nachhaltig erzeugte hochwertige Lebensmittel aus unserer Region sowie Produkte, die von Menschen mit Beeinträchtigung hergestellt wurden.
So finden Sie im Weltladen Latsch Lebensmittel, kreative Handwerksartikel, biologische Kosmetik- und Körperpflegeprodukte, originellen Schmuck, Geschenkkörbe und Gutscheine. Das Team vom Weltladen freut sich auf Ihren Besuch.

 

www.weltladen-latsch.com

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Schlanders - Am 8. November 2019 hat am OSZ-Schlanders der erste Elternsprechtag stattgefunden. An diesem Tag hat an der WFO die Klasse 4 AC einen Kuchenverkauf im Sinne der Nachhaltigkeit organisiert. Bei der Planung des Kuchenverkaufs hat die Klasse besonders auf eine nachhaltige und ressourcenschonende Durchführung geachtet. So gab es auf den Verkaufstischen Tischdecken aus Stoff, Tassen, in denen der Kaffee serviert wurde und Keramikteller. Zum Kaffee wurde kein Zucker in kleinen Tütchen gereicht, sondern es gab nur Zucker aus der Dose. Die Löffelchen und das gesamte restliche Besteck waren ebenfalls keine Einwegware. Einzig bei den Bestellungen zum Mitnehmen musste auf Papierteller und Alufolie zurückgegriffen werden. Die Teller waren aber zumindest biologisch abbaubar. Am Ende des Tages war die Bilanz durchwegs positiv. Trotz des erheblichen Mehraufwandes, der entstand, da die Teller, Tassen, Gläser und das Besteck schließlich auch gespült werden mussten, bereitete der Müllsack, der nicht einmal zu einem Viertel gefüllt war, allen eine Freude. Es wurde auch auf die korrekte Mülltrennung geachtet.
Elias Pazeller

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Tschirland - Ein besonderes Jubiläum wurde im Monat Oktober in der Residence Hochwart gefeiert. Seit bereits 40 Jahren verbringt die Familie Friedriszik aus Bochum Ihren Urlaub bei der Familie Lechner. Die Gastgeber Evelyn und Renate Lechner luden ihre Freunde Liesel und Gerd Friedriszik ein, um sich bei ihnen mit einer netten familiären Feier und Ehrung im Hochwart zu bedanken.
Auch der Geschäftsführer des Tourismusvereins Naturns Uli Stampfer ließ es sich nicht nehmen, persönlich vorbeizukommen und den treuen Gästen den Dank auszusprechen.
Bei einem gemütlichen Beisammensein und einer Tiroler Marende wurde der Abend mit vielen Rückblicken und netten Erinnerungen abgeschlossen. Musikalisch wurde die Feier von den beiden Kindern des Hauses, Simon und Michaela, mit der steirischen Harmonika umrahmt.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Planeil - Eine interessante Sommer-Initiative in Planeil, über die es sich zu schreiben lohnt, ist dem Vinschgerwind erst kürzlich bekannt geworden. Kinder haben für Kinder die „Sommerschule Kunterbunt“ organisiert und betreut. Doch der Reihe nach: Die 12-jährige Sofie Winkler traf sich zu Beginn der Sommerferien im vergangenen Juni öfters mit ihrer Freundin, der 13-jährige Annamaria Paulmichl, zum Spielen im Gartenhaus. Schon bald erhielten sie Besuch von kleineren Gästen, von Grundschülern und Kindergartenkinder. Die beiden Mittelschülerinnen spielten mit den Kleinen Schule und hatten schließlich die zündende Idee für ein Sommerprogramm. „Wir haben ein Konzept zur Kinderbetreuung entwickelt, sowie Hefte und Stifte gekauft“, erklärt Annamarie. Und Sofia ergänzt: „Wir haben uns gedacht, wir betreuen die Kleinen während ihre Mütter arbeiten müssen.“ Die Idee fand deren volle Unterstützung, und sie stellten sich mit Rat und Tat hinter die beiden Initiatorinnen. Von Ende Juni bis Ende August funktionierte dann die Sommerbetreuung von 9.30 bis 11.30 Uhr, meist im Freien, weil das Wetter mitspielte, ganz unkonventionell ohne jegliche Bürokratie. Die beiden Initiatorinnen verschafften sich stets Respekt. Gelegentlich erhielten sie Beistand auch vom Mittelschulkollegen, den 11-jährigen Maris Paulmichl. Auf dem Programm standen viele unterschiedliche Spiele, viele Bewegung, so zum Beispiel beim Trampolinspringen, kleinere Ausflüge, so nach Mals in die Bibliothek, Waldspaziergänge und einiges mehr. Gelegentlich wurde der Schullehrstoff wiederholt und Bastelstunden für den Flohmarkt abgehalten, der dann etwas Geld für die Lesenacht einbrachte. Zum Abschluss der Sommerschule gab’s ein Fest mit Eltern bei einem Dreigänge-Menü. Die beiden Initiatorinnen wollen das Projekt im kommenden Sommer weiterführen. (mds)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Schlanders - Trotz widriger Wetter- und schlechten Straßenbedingungen war das Ein- und Ausgehen am Real- und Sprachengymnasium rege. Den Tag der offenen Tür musste man heuer auf den 16. November vorverlegen und vom traditionellen Termin im Jänner Abstand nehmen. Der Grund: Die Einschreibungen finden heuer im Zeitraum vom 15. Jänner bis 15. Februar statt. „In beiden Gymnasien wird die Vermittlung von möglichst umfassender Allgemeinbildung angestrebt, die als Vorbereitung für ein weiterführendes Studium und als Grundhaltung für lebenslanges Lernen verstanden wird“ - genau dieses Profil versuchte man am Tag der offenen Tür den Interessierten Mittelschülern zu vermitteln: mit naturwissenschaftlichen Experimenten, mit Theatervorstellungen, mit Schülervorträgen, Ausstellungen und Präsentationen. Nie zu kurz kommt das gesellige Beisammensein am Real-und Sprachengymnasium in der Veranda: mit Schulband und -chor sorgte man für Unterhaltung. (ap)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Kommentar - Im Tagblatt der Dolomiten vom Freitag (08.11.) berichtet Aldo Parmeggiani über die Streichung der „christlichen Wurzeln“ Europas von der Präambel der Europäischen Verfassung durch Frankreich. Es ist nicht zu leugnen, dass Europas Kultur im „finsteren Mittelalter“ vom Christentum geprägt war, was aber nicht bedeutet, dass diese Religion auch das einzige Fundament der europäischen Kultur bildet. Europa wuchs aus vielen Quellen. Die ergiebigste, der Grundstock unserer Kultur, war die antike griechisch-römische, die ihr Ende durch die Erhebung des Katholizismus in Rom zur Staatskirche im Jahre 380 fand. Zwischen den Jahren 700 und 1400 n.Chr. bestand neben der christlichen auch die islamisch-arabische in großen Teilen Südeuropas. Diese stand im Vergleich zur christlichen Klosterkultur deutlich höher. In islamischen Bibliotheken wurde ein großer Teil des antiken Erbes vor der Zerstörung durch christliche Fanatiker gerettet. Erst in der Renaissance wurde das übers finstere christliche Mittelalter gerettete antike Wissen wieder aufgenommen. Im 18. Jahrhundert leitet die Aufklärung, als moderner Höhepunkt der europäischen Geistesgeschichte, Revolutionen für Freiheit und Menschenrechte ein. Die Forderung nach Demokratie, Freiheit und Gleichberechtigung mussten gegen den heftigsten Widerstand von Feudalmächten und Klerus hart erkämpft werden und sind heute die anerkannten Werte, die es zu verteidigen gilt.
Andreas Waldner

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Laas/Säulen der Freiheit - Mitten im Dorf Laas, neben der Bar Rosi, habe ich eine Säule der Freiheit übersehen. Dietmar Spechtenhauser, der hds Bezirksobmann, hat mich dankenswerterweise darauf aufmerksam gemacht. „Ausbruch“ nennt der Künstler Günther Schrade seine Säule am Vinschger Radweg. Die Findlinge in der Marmorstruktur, sie sollen Menschen darstellen, die ausbrechen wollen, um sich keiner Norm zu unterwerfen. Freiheit bedeutet für Schrade, sich nicht gesellschaftlichen, politischen oder anderen Zwängen unterzuordnen, sondern ein selbstbestimmtes Leben zu führen. In der Ausgabe Nr. 18 vom 5.09.2019 habe ich auf der Kulturseite die anderen fünf Säulen der Freiheit, entstanden im Rahmen des Marmorsymposiums 2017, beschrieben und das weltweite Projekt des deutschen Künstlers Alfred Mevissen vorgestellt. s21sp2 artNun hat Mevissen ein neues Projekt initiiert: Art moves Europe. Künstler in ganz Europa sind eingeladen, Kunstwerke zu schaffen, um an die Errungenschaften für Europa zu erinnern und mit neuen Visionen für die Europäische Idee zu begeistern. Die Kunstobjekte sollen möglichst eine Größe von mindestens 2 Meter Höhe haben. Der Plan ist, diese Kunstwerke in allen europäischen Ländern aufzustellen. Beim Europatag am 9. Mai 2020 sollen dann alle fertigen Kunstwerke öffentlich und virtuell zu einem Gesamtkunstwerk vereint werden. Vielleicht wird auch im Marmordorf Laas ein Künstler eine Skulptur mit einer Vision für Europa anfertigen und im öffentlichen Raum ausstellen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Glurns/Vinschgau - Der Verein der Südtiroler in Liechtenstein hat jahrzehntelang für die im Fürstentum lebenden Vinschger (darunter sehr viele aus Matsch) unterschiedliche Treffen und Veranstaltungen organisiert. Die gemeinsame Erinnerung an die alte Heimat wurde gepflegt. Es waren gewissermaßen Begegnungen gegen das Heimweh. Da die Zahl der einst nach Liechtenstein ausgewanderten Vinschgerinnen und Vinschger im Laufe der Jahre immer kleiner geworden ist und die nachkommenden Generationen keine so große Bindung zur Heimat ihrer Vorfahren mehr haben, wurde nun die Auflösung des Vereins beschlossen. Der Vorstand entschied nun, das in der Vereinskasse verbliebene Geld an Vinschger Organisationen zu spenden.
Ausgewählt wurde die Vinschger Organspender-Vereinigung AIDO und die Freiwillige Feuerwehr von Matsch. Kürzlich erfolgte bei einem gemeinsamen Mittagessen der Vorstände im „Gasthof Post“ in Glurns die offizielle Übergabe der Spenden. 2.000 Euro konnten die Vorstandsmitglieder von AIDO Gustav Kofler und Egon Blaas in Empfang nehmen. 2.000 Euro erhielt Erwin Stecher für die FF-Matsch.
Die Beschenkten berichteten den Spendern kurz über die Tätigkeit der jeweiligen ehrenamtlichen Organisationen und über die Verwendung der Gelder. In geselliger Runde ließen die Liechtensteiner und die Vinschger anschließend den Tag ausklingen. (mds)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Theaterverein Schlanders - Dass du schwul bist, damit kann ich leben. Aber nicht mit Lügen....so lautete das Fazit auf der Bühne nach turbulenten eineinhalb Stunden. Kurzweilig und bittersüß war die französische Komödie „Zwei Männer ganz nackt“ von Sébastien Thièry, die vom Theaterverein Schlanders nach einer nicht weniger turbulenten Vorgeschichte vier Mal aufgeführt wurde. Stückauswahl, wochenlange Proben, Absage wegen Autorenrechten, neue Suche: Das war zusammengefasst das interne Vorspiel von „Zwei Männer ganz nackt“. Dem Publikum gefiel die zweite Wahl auf Anhieb, es ging begeistert mit, lachte, gab Szenenapplaus. Denn die vier Spielerinnen und Spieler (Stefano Tarquini, Ivan Runggatscher, Susanne Resch Villardo und Neuzugang Birgit Pedross) waren perfekt eingespielt, dass es eine reine Freude war, im Publikum zu sitzen. Scheinbar ausweglose Verstrickungen, immer absurder werdende Notlügen und ein durchwegs ironischer Unterton ist das Ergebnis, wenn zwei (fast) nackte Männer um ihre Erinnerungen ringen. Kompliment, es war eine etwas andere Komödie - keine Schenkelklopfer-Komödie - was da unter der Regie von Daniel Clemente auf die Bühne gebracht wurde. (ap)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Buchtipp - Irene Dische: Zwischen zwei Scheiben Glück (Hanser Verlag, München 2018, 86 S.) Aus dem Englischen von Reinhard Kaiser.
Peter, ein wissbegieriger Junge, kennt zwei männliche Extreme. Auf der einen Seite den temperamentvollen Vater Laszlo, „er liebte das Lebendigsein“. Auf der anderen Seite den kühlen, strengen Großvater Dr. Nagel. Zunächst verlässt er als Halbwaise mit seinem Vater Ungarn und zieht in den 30er Jahren nach Berlin. Die beiden tauchen ein in das pulsierende Stadtleben, der aufkeimende Nationalsozialismus wird kindlich beobachtet, der Vater vertuscht ihn tunlichst. Bis die Reichskristallnacht den Ernst der Lage zeigt und Peter erfährt, dass seine tote Mutter Jüdin war. Er muss sicherheitshalber zurück nach Ungarn und die Stille und Kälte im Haus des Großvaters ertragen. Mit dem Vater bleibt er im Briefwechsel verbunden, beide schmücken den Alltag mit Lügen aus. Eines Tages lüftet Peter mehrere Geheimnisse und der Großvater erscheint in einem anderen Licht. Ein sanftes Buch, das aus der Perspektive eines starken Jungen die Kriegsjahre lebendig hält, nicht mit Fakten, sondern durch Gefühle und Beziehungslinien. Zwischen zwei Scheiben Glück hält das Leben oft eine Scheibe Unglück bereit, vermittelt Irene Dische auf berührende Weise. Die einfach gehaltene Erzählung wurde schon 1998 mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet und jetzt wieder ins Verlagsprogramm aufgenommen. Kürzlich hat sie Anna Wielander Platzgummer bei der Literaturrunde in der Schlandersburg vorgestellt. Alles Hinweise, dass die Erinnerung wachgehalten werden muss, auch durch die Literatur. Empfohlen ab 12 Jahren, nicht nur für Jugendliche ein Gewinn.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 24/2019

pr-info VION

Stromrechnungen per E-Mail

800 unserer Kunden nutzen mittlerweile diese schnelle, günstige und verlässliche Zustellungsform der Stromrechnungen. VION will diesen Zustelldienst ausweiten und begrüßt es, wenn sich möglichst viele Kunden dafür entscheiden. Also, geschätzte Kunden, kontaktiert uns und teilt uns Eure E-Mail Adressen mit.

Abschluss Stromlieferungsvertrag

Zahlreiche Stromabnehmer sind unserem Aufruf nach Abschluss eines Stromvertrages und Dauerauftrages für die Bezahlung der Stromrechnungen nicht gefolgt. Der Übergang vom ENEL am 01.01.2017 zu uns macht den Abschluss neuer Verträge notwendig. Daher nochmals der Appell an diese Stromabnehmer in unser Büro zu kommen.

Fernsehgebühr

Empfehlung: die Kunden mögen genau kontrollieren, ob die Fernsehgebühr innerhalb Dezember 2019 (in Summe 90 €) über die Bolletten bezahlt wurde, andernfalls empfehlen wir, den Betrag von € 90,00 innerhalb 31. Dezember 2019 mittels Modell F24 einzuzahlen. Das VION-Büro steht gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.
Um die Befreiung von der Fernsehgebühr muss jährlich neu angesucht werden. Wir empfehlen diesen Kunden das eigens dafür vorgesehene Modell bis Mitte Dezember eines jeden Jahres an die RAI zu übermitteln. Das Modell und Hilfe zum Ausfüllen erhalten die Kunden in unserem Büro. Es kann auch unter folgendem Link heruntergeladen werden:

http://www.canone.rai.it/doc/dich_sost_RAI_mod_2017_DE.pdf

 

Kontakt / Erklärung VEK/VION - Das Vinschgauer Energie Konsortium, kurz VEK, ist der lokale Netzanbieter Vorort und die Strommarke nennt sich, Vinschgau On, kurz VION. Sie erreichen uns während den Bürozeiten unter 0473 057300. Gerne können Sie uns jederzeit mit Ihren Anliegen eine Mail an info@vion.bz.it senden.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Latsch - Am 15. November reiste das Publikum im Raiffeisensaal des CulturForum Latsch, im Rahmen der Vortragsreihe „Anders leben – anders reisen“ des Weltladens, mit Gianni Bodini und seinen Bildern in die Arabische Wüste.
In längst vergangenen Zeiten durchquerten römische Karawanen die Wüste, vom Roten Meer bis zum Nil, um Waren aus Indien über das Mittelmeer zu bringen. Rund 2.000 Jahre später durchquerte das Publikum mit Gianni Bodinis Fotos das Naturschutzgebiet „Wadi El Gemal“, das Tal der Kamele. Bereits seit vier Jahren reist Bodini für einige Wochen im Jahr in diese Gegend. Während der Hauptfokus zu Beginn die Dokumentation archäologischer Ausgrabungen war, verliebte sich der Fotograf in die atemberaubende Landschaft und fand schließlich auch den Draht zu den Menschen, die diese Gegend bewohnen. Er begeisterte das Publikum mit Bildern, die für sich sprachen. Immer wieder erklomm er die umliegenden Berge und erntete von den Einheimischen dafür fragende Blicke. „Ich weiß selbst nicht warum, aber ich muss einfach hoch“, so Bodini lachend. Der Blick von oben offenbarte kilometerlange Wadis, trockene Flussbetten, die sich wie Adern durch das felsige Gelände ziehen. Es ist eine gebirgige Wüste, ohne Oasen, wo Wasser und Schatten kostbare Schätze sind. „Die Wüste ist voller Überraschungen, sie lebt“, so Bodini und erzählte von Überresten der damaligen Zeit, zeigte Fotos von tausenden Keramikscherben im Sand, in den Fels gehauenen Tempeln und uralten Felsenzeichnungen, die Segelschiffe und Händler abbilden. Das in der Glut zubereitete Brot und den mit Gewürzen verfeinerten Kaffee konnte man förmlich riechen, so begeistert berichtete Bodini davon: „Die Gastfreundschaft der Menschen ist wundervoll. Sie haben selbst nichts, geben aber alles“. Eine Bilderreise, bei der die Leidenschaft und Liebe für Landschaft und Kultur mit jedem Satz und jedem Bild spürbar wurde. (cg)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Kolping im Vinschgau - Ein Kolpinglied ist wie eine Nationalhymne: Egal ob du sie magst oder nicht – Text und Melodie sind leicht und eingängig, und wenn sie gesungen wird, stellt sich unweigerlich das Gefühl der Zusammengehörigkeit ein.
Bei Kolping- auf Orts- und internationaler Ebene – erfüllen das Kolpinglied „S`war einst ein braver Junggesell“ und das Kolping Grablied „Ein Gotteshaus steht zu Köln am Rhein“ diesen Zweck. s18sp1 KolpingliedDoch weil beide Lieder eher den früheren Gesellenverein als das heutige Kolpingwerk umschreiben, wurde zum Kolpingtag 2000 in Köln das Kolpingslied „Wir sind Kolping“ von Pro Joe komponiert und von den mehr als 20.000.- Teilnehmern- darunter auch etwa 50 Südtiroler- in der Kölnarena begeistert aufgenommen. Inzwischen wird es langsam in unserem Kolpingverband immer mehr zu einer „Nationalhymne“, die gerne und immer wieder begeistert gesungen wird. Ich denke, wir brauchen neben einen traditionellen auch ein zeitgemäßes Liedgut. Beides hat seine Berechtigung im Verband.
Ich bin fest davon überzeugt, dass alle drei Lieder ihre Wichtigkeit haben. Eines wird sich dann wohl im Laufe der Zeit als die sogenannte“ Nationalhymne“ Kolpings durchsetzen.
Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 24/2019

In Tabland werden am 7. Dezember von 10-19 Uhr und am Sonntag, den 8. Dezember von 9.30 bis 18 Uhr prächtige Krippen ausgestellt. Anschließend findet eine Krippenverlosung statt.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Aus dem Gerichtssaal - Dieser leicht abgewandelte Text eines Schlagers aus den 90-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts könnte das Verhältnis beschreiben, das in den vergangenen 15 Jahren zwischen den Protagonisten des Marmorabbaus im Tale, der Lasa Marmo und dem Betreiber des Göflaner Wantlbruchs, geherrscht hat. Die beiden mochten sich ungefähr so wie der Teufel das Weihwasser. Zum Teil war der Grund für die Unverträglichkeit in einem Verdrängungsbestreben zu suchen, wollte doch die Lasa Marmo einen Konkurrenten vom Marmormarkt fernhalten, den sie bis 2006 praktisch dominiert hatte, auch weil beide Brüche sich in einer, in Laaser Hand befunden hatten. Einen weiteren Zankapfel bildeten die unterschiedlichen Auflagen des Landes bzw. des Nationalparks für den Abtransport des „Weißen Goldes“. Während es den Laasern zur Pflicht gemacht wurde, diesen über die Schrägbahn zu bewerkstelligen, erlaubte man den Göflanern dazu als Transportmittel den Lkw. Also ein Wettbewerbsnachteil für die Laaser, die wohl oder übel gezwungen waren, in eine früher als Meisterwerk der Technik angesehene, inzwischen aber obsolet gewordene Transportstruktur zu investieren. Verständlich daher die ständigen „Querschüsse“ über die Gerichte mit dem Ziel, den Jahr um Jahr provisorisch verlängerten Abtransportgenehmigungen über die Forststraße endgültig den Garaus zu machen. Geradezu grotesk und schon zur Posse degenierte der Streit im Sommer 2013, als der damalige Landeshauptmann Durnwalder ein absolutes Lkw-Fahrverbot auf der Forststraße verhängte und die Forstbeamten mit der Umsetzung seiner Anordnung beauftragte. Die Göflaner entwickelten im Übrigen, auch weil sie auf die Schützenhilfe der Gemeinde Schlanders zählen konnten, sehr viel schöpferische Phantasie beim Aushecken immer neuer Ideen, um in den Genuss eines gesicherten Transportweges zu gelangen: zuerst den Versuch einer Enteignung des Abschnittes der Straße, der den Grund des Tafratzhofes tangierte, anschließend die missglückte Umwandlung der Forst – in eine Gemeindestraße. Und nachher reihte sich ein Provisorium ans andere, mit dem Ergebnis, dass inzwischen nichts sicherer mehr ist als ein Provisorium! Aus unserer Sicht scheint für alle Beteiligten der Zeitpunkt gekommen, Streitäxte und Kriegsbeile endlich zu begraben und eine einvernehmliche Lösung anzustreben. Der „Zauberstab“ dafür liegt allerdings beim Land. Kompatscher & Co. müssen für alle Beteiligten „Waffengleichheit“ in der Weise schaffen, dass beiden der Abtransport mittels Lkw gestattet wird. Die Schrägbahn könnte als technisches Museumsstück erhalten bleiben und für touristische Zwecke sowie als Teilstück eines „Marmorpfades“ genutzt werden. Eine solche Lösung wäre gut für Göflan und Laas, und die wünscht sich auch

Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Vinschgau/Landeck/Unterengadin - Kürzlich traf der INTERREG-Rat-Terra Raetica in Spondinig zusammen, um über grenzüberschreitende Projektanträge im Dreiländereck Italien-Schweiz-Österreich zu beraten und abzustimmen. Knapp eine halbe Million Euro an Fördermittel aus dem INTERREG-Topf ITA-AUT 2014-2020 wurden dabei für sechs Projekte genehmigt. Mit dem Projekt „Klimawandel Terra Raetica“ soll eine Koordinationsstelle als Ansprechpartner für alle beteiligten Gemeinden eingerichtet werden, welche das Thema Klimawandelanpassung sichtbar macht. Projektepartner sind die Gemeinde Prutz und Schluderns.
Ein weiteres Projekt „Fahrgastinformation Terra Raetica“ beschäftigt sich mit einem einheitlichen Standard und Erscheinungsbild für die Haltestellen des Öffentlichen Personennahverkehrs im Dreiländereck. Dabei arbeiten die Bezirksgemeinschaft Vinschgau, der Verkehrsverbund Tirol und das Amt für Energie und Verkehr in Graubünden zusammen. „Nachhaltigkeit als Chance“ wird mit einem weiteren Projekt thematisiert. Ein gezieltes Beratungsangebot auf regionaler Ebene bietet dabei die Möglichkeit, Gemeinden auf den Weg zu nachhaltigen Strategien zu bringen und sie damit zukunftsfit zu machen. Projektpartner sind das Regionalmanagement Landeck und das Vinschger Energie Konsortium (VEK). Das bereits bewährte „Fahrplanheft Terra Raetica“ wird mit einer Grenzpendlerinformation erweitert, welche die neuen Verbindungen an den Tagesrandzeiten enthält. Projektpartner sind RegioL Landeck und die Gemeinde Taufers i.M. Mit einem grenzüberschreitenden Austausch des bereits vorhandenen Know-Hows bei „Natur-Erlebniswegen“ wird die Revitalisierung des desolaten Natur- und Tierlehrpfades beim Winklerbergsee in der Gemeinde Längenfeld umgesetzt. Ötztal Tourismus und die GWR in Spondinig sind die Projektpartner. Beim „Erfahrungsaustausch Landwirtschaft“ wird im kommenden Jahr das Thema Bewässerung in den Mittelpunkt gestellt. Die Landwirtschaftskammer Imst und die GWR sind dabei Projektpartner. (lu)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Was hat die Natur vorgesehen? Etwa Krankheit und Leid? Nein! Also was hat uns von der Natur entfernt? Unser Schutzmechanismus, das Unterbewusstsein nimmt alles Verdrängte und Erfahrene auf. Durch schmerzhafte Erinnerungen bilden sich wiederum unbewusste Glaubensgrundsätze, nach denen wir im Alltag handeln und dies kann sich höchst bedrückend auswirken. Bernadette Schwienbacher, Pranatherapeutin und Innerfitness®-Trainerin hält zwei Vorträge auch im Vinschgau: Am 10.12.2019 in Pfarrsaal von Naturns und am 11.12.2019 in der Tschenglsburg, jeweils ab 20.00 Uhr. Eintritt frei.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Burggrafenamt/Vinschgau - Die beiden Aldeiner Andreas Kalser und Josef Obkircher gewinnen den Innovationspreis „IM.PULS“ der Südtiroler Bauernjugend. Sandra Telser vom Tröghof in Laas sichert sich den zweiten Platz. Platz drei geht an Lukas Unterhofer vom Valentinhof in Meran.
Die Südtiroler Bauernjugend ist begeistert: Findige Jungbäuerinnen und Jungbauern aus allen Landesteilen haben beim Innovationspreis IM.PULS mitgemacht. Nach einem harten Auswahlverfahren zeichnete die Bauernjugend auf der Agrialp die drei Gewinner aus: Andreas und Josef, die Jungs von „Kirnig Südtiroler Edelpilze“ können sich innovativste Jungbauern Südtirols nennen.
Feinschmecker ganzjährig mit frischen und biologischen Edelpilzen versorgen, das haben sich Andreas Kalser und Josef Obkircher am Hof im Thal in Aldein zur Aufgabe gemacht. Unter dem Namen „Kirnig Südtiroler Edelpilze“ züchten die beiden Jungbauern in einem umgebauten Stadel biologische Kräuterseitlinge und Shiitake-Pilze, die ganzjährig geerntet werden. Die frischen Edelpilze werden über Bio- und Feinkostläden vermarktet. Die beiden Jungbauern dürfen sich über Einkaufsgutscheine der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft (LHG) im Wert von 3.000 Euro freuen.
Nicht weniger als 3.000 Südtirolerinnen und Südtiroler haben für ihr Lieblingsprojekt abgestimmt.

Hartes Auswahlverfahren der Kandidaten
Die Punkte der Jury sowie das Ergebnis des Online-Votings ergaben im Zusammenspiel die Platzierung der drei Finalisten. Keine leichte Aufgabe für die hochkarätige Jury, bestehend aus Astrid Weiss, Leiterin der Abteilung Innovation & Energie im Südtiroler Bauernbund, Klaus Gasser Direktor der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft, Christian Gruber, Unternehmensberater und Landwirt, Markus Riedl, Stellvertretender Institutsleiter bei Fraunhofer Italia, Christian Fischer, Professor an der Freien Universität Bozen und Franz Schöpf, Direktor des Amtes für Innovation und Technologie.

Platz zwei sicherte sich Sandra Telser vom Tröghof in Laas
Über den zweiten Platz und damit Einkaufsgutscheine bei der LHG von 1.500 Euro jubelte Sandra Telser vom Tröghof in Laas. Die junge Tüftlerin entwickelte eine Maschine, welche den Rodungsvorgang von Obstbäumen vereint. Der Baum wird von der Maschine als Ganzes ausgerissen, die Erde abgeschüttelt und anschließend der Wurzelstock vollautomatisch abgeschnitten. Diese Innovation spart nicht nur Zeit und Mühe bei der Arbeit, sondern ist auch umweltfreundlicher und bringt eine größere Holzausbeute. Bald wird es nochmal spannend für Sandra, denn die Maschine kommt in die Produktion.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Naturns bis Glurns/Open Day - Die Industriebetriebe im Vinschgau beschäftigen nicht nur viele Menschen, sondern sind auch spezialisierte Produktionsstätten und Dienstleister für den Weltmarkt, aber auch für unser Land und unser Tal. Damit Mittelschulabgänger im Vinschgau die Betriebe und die Vielfalt der Berufe kennen lernen, organisierte der Unternehmerverband im Bezirk Vinschgau zwei Tage der offenen Tür am 8. und 15. November in 10 Betrieben zwischen Naturns und Glurns. In Naturns konnte die Firma Schweizer (Geschäfte- und Ladeneinrichtungen) und die Firma Ivoclar (Produktpalette für Zahnärzte und Zahntechniker) besucht werden. In Latsch beteiligte sich die Firma Pedross (Sockelleisten), in Schlanders die Firma Josef Mair (Tiefbauunternehmen) und das IT-Unternehmen Systems, in Laas die Firma Hoppe, in Prad das Tiefbauunternehmen Hofer, die InterFama GmbH und Polyfaser (Hersteller von Schwimmbädern und Dampfbädern), sowie in Glurns das auf Rohrsanierung spezialisierte Unternehmen Moriggl. Viele Schüler und Schülerinnen, ihre Eltern, aber auch Lehrpersonen, haben sich für die Betriebserkundungen angemeldet. Betriebsinhaber, viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nahmen sich die Zeit, um den interessierten Schülern und Erwachsenen den Betrieb zu zeigen, die vielen Berufe vorzustellen und die Arbeitsabläufe zu erklären. Die Besucher wurden in kleinen Gruppen von 10 bis 12 Personen durch die Produktionshallen bzw. die Arbeitsstätten geführt. Klar gemacht wurde, dass Zusammenarbeit innerhalb des Betriebes und die Kooperation mit Kunden und Kooperationspartnern, aber auch eine ständige Fortbildung für den Erfolg des Unternehmens wichtig sind. Sichtbar wurde das breite Spektrum der Berufe. Neben Tischlern, Schlossern, Elektrikern und Maurern, sind auch Grafiker, Programmierer, Stapelfahrer, Konstrukteure, Ingenieure, Buchhalter und viele andere Berufe zu finden. Da die Betriebe großräumig tätig sind und mehrere Niederlassungen haben, sind Sprachkenntnisse sehr wichtig. Aber auch technische und kaufmännische Kenntnisse sind gefragt, genauso wie handwerkliche Fähigkeiten. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 24/2019

RA Peter Tappeiner verlässt mit seinem Bericht das juridische Feld und bringt seine persönliche Meinung zum Ausdruck. Dazu erlaube ich mir zwei Punkte anzumerken: Tappeiner hat Recht, wenn er die Verwendung heimischer Lebensmittel in der Gastronomie anmahnt. Das wird nur funktionieren, wenn der Kunde das wünscht. Dafür muss der Kunde jedoch wissen, was er auf seinem Teller hat. Darum muss die Speisekarte transparent sein und die Herkunft der wichtigsten Zutaten enthalten. Da gäbe es noch einiges zu tun. Zum Zweiten über das geforderte Verbot der Hagelnetze und der Betonsäulen zum Nutzen der heimischen Fremdenverkehrswirtschaft: ist es jetzt schon so weit, dass sich die Landwirtschaft allen und jedem unterordnen muss? Ist die landwirtschaftliche Produktion und damit unser Essen so wenig wert, dass jeder andere darüber bestimmen können, was und wie angebaut werden darf? Und zum Schluss: ich bin stolz auf unsere Demokratie. Was aber unterscheidet im Kern einen Demokratie von einer Autokratie, zB. so wie in der Türkei? Es ist nicht die direkte Demokratie, sondern die Gewaltenteilung: Verwaltung, Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit arbeiten unabhängig und garantieren damit unsere persönlichen Freiheiten. Das ist der Kern unserer Demokratie.
Siegfried Rinner,
Direktor des SBB

Positive Überraschung
In den vergangenen Jahren fanden sich im Vinschger Wind immer wieder Artikel, die den Malser Weg unterschwellig oder auch offen angegriffen haben. Das machte einen sehr seltsamen Wind in einer ansonsten sich unvoreingenommen gebenden Zeitschrift. Wir waren als Familie mehrmals knapp dran, die Zusendung zu verweigern.
Nun fand sich in der Nummer eine Stellungnahme des Rechtsanwaltes Peter Tappeiner, die in einer treffenden Sprechweise wesentliche Argumente für die Rechtmäßigkeit des Ansinnens der Malser präsentierte: ein durchjudizierter Präzedenzfall, eine besondere landschaftliche, klimatische und ökonomische Situation und eben jene Sorgfaltspflicht auf Gemeindeebene, die eigentlich Landesrat Schuler in seiner vorhergehenden Position aus der Taufe gehoben hatte.
Wenn jetzt auf diesen Weg wie zu Andreas Hofers Zeiten Steine heruntergelassen werden, dann dient es ganz sicher nicht dem Land, nicht der Landschaft und nicht dem Wohl der Bevölkerung. Kurzsichtige ökonomische Interessen an Obstplantagen werden da von der Politik und von einer ihr offenbar willfährigen Justiz geschützt. Viele Bürger sehen dies mit einer gewissen Traurigkeit und mit Resignation: So ist es eben und man kann nichts machen. Die Malser haben trotzdem etwas getan und ihre Aussichten sind gut. Es sind junge Leute da, die kraftvoll eine neue Form von Ökonomie und aufmerksamer Umsicht anstreben, dabei das Besondere des Obervinschgaus bewahren wollen. Das ist entscheidend. Und wer dem Raisonnement des Rechtsanwaltes folgt, kann zudem mit guten Gründen auf Rom hoffen.
Josef Perger, ETH Zürich/Müstair/Prad

Auf einem Auge blind…
Natur- und Umweltschutz ist heutzutage ein wichtiges und heikles Thema. Viele Vereine und Parteien setzen sich korrekterweise dafür ein. Die südtiroler Umweltschutzverbände und der AVS haben sich genau diesem Natur- und Umweltschutz verschrieben, und zeigen dies momentan deutlich, in dem sie sich vehement gegen die geplante Skiverbindung Langtaufers-Kaunertal stellen.
Vielen Bewohnern des Vinschger Oberlandes brennt allerdings schon seit einiger Zeit eine nicht unwichtige Frage auf den Lippen. „Sind diese Verbände auf einem Auge blind?“ Dies würde einiges erklären, vor allem, wenn es sich bei dem besagten blinden Auge um das Linke handelt. Überquert man die Malser Haide und fährt durch das malerische Dorf St. Valentin so sah man einen ganzen Sommer lang eine gewaltige Schneise auf der linken Seite. Wo sich früher ein schöner durchgehender Wald befand, Heimat vieler seltener Tierarten und Brutstätte des Auerhahns, befindet sich heute eine geschlagene Schneise. Ca. 30 Hektar Waldgrund, welcher einer Gondelbahn zwecks Skiverbindung Schöneben-Haideralm weichen musste. Ein groteskes Schauspiel, für jeden, der weiß, wie wichtig die Wälder und Bäume für unsere Natur sind.
Zurück also zu dem blinden linken Auge unserer Umweltschutzverbände. Trotz negativen Umweltgutachtens wurde diese Waldrodung und Trassengrabungen kommentarlos, ohne jeglichen Einwand von dem südtiroler Heimatpflegeverband, durchgeführt. Verdeckt man sein linkes Auge, so kann man diesen Eingriff in die Natur tatsächlich übersehen, man schafft es aber trotzdem noch, einen Blick nach rechts in das Langtauferertal zu werfen. Eine These, die eine passable, wenn auch unwahrscheinliche Erklärung für die Einseitigkeit des durchgeführten Naturschutzes vom südtiroler Heimatpflegeverband liefert. Andere Erklärungen für dieses Phänomen existieren, wären aber für den Otto-Normal-Bürger fast schon unaussprechlich, denn niemand würde es wagen, besagten Verbänden solche schlimmen Dinge wie Voreingenommenheit, persönlicher Nutzen, Unsachlichkeit oder gar Korruption vorzuwerfen.
Einige Einwohner
aus Langtaufers

 

von Don Mario Pinggera
Nachgedacht
November 2019

s10sp1 098Die österreichische Regierung ist noch nicht einmal gebildet, schon kommt wieder das Thema „Doppelpass“ von Südtiroler Seite auf die Agenda. Abgesehen davon, dass „Doppelpass“ ein irreführender Begriff ist – geht es doch darum, neben dem italienischen Pass noch einen österreichischen zu erwerben, also einen Zweit- und keinen Doppelpass – werden erneut die Hürden ausgeklammert, die ein solches Unterfangen mit sich bringen. Bevor ich damals das Schweizer Bürgerrecht erwerben durfte, musste ich als Österreicher dem Amt der Wiener Landesregierung Rede und Antwort stehen. Grundsätzlich gibt es neben der österreichischen Staatsbürgerschaft von Gesetzes (§ 28 des Staatsbürgerschaftsgesetzes) wegen KEINE weitere Staatsbürgerschaft (oder die österreichische geht verloren!). Einzige Ausnahme: Der Nichterwerb der zweiten Staatsbürgerschaft bringt beruflich erhebliche (!) Nachteile mit sich. In meinem Falle: Ich kann als Pfarrer in der Schweiz gewählt werden, habe aber jedoch selbst weder Wahl- noch Stimmrecht, was für mich einen erheblichen beruflichen Nachteil bedeutet. So bekam ich vom Amt der Wiener Landesregierung eine Ausnahmegenehmigung und damit die Berechtigung, die österreichische Staatsbürgerschaft beibehalten zu dürfen. Mir wurde darauf eingeschrieben ein grosses DIN-A4 Zertifikat „Bewilligung zur Beibehaltung der österreichischen Staatsbürgerschaft“ direkt von der österreichischen Botschaft übersandt. Und zwar gebunden nur (!) „für den Fall des Erwerbes des Schweizer Bürgerrechts“. Das Procedere dauerte über zwei Jahre und war doppelt so teuer wie der Erwerb des Schweizer Bürgerrechts. Österreich wird dieses Verfahren wohl nicht so ohne Weiteres ändern, auch auf aktuelle Wünsche hin nicht. Eine erhebliche Gesetzesänderung wäre erforderlich, die parlamentarische Mehrheit dafür fragwürdig und ein Referendum ziemlich sicher. Wenn ich meine zahlreiche Verwandtschaft in Nordtirol dazu befrage, wird dies mit argwöhnischen Blicken belohnt. Auf gut Deutsch: wohl nur wenige in Österreich würden eine mehrfache Staatsbürgerschaft befürworten. Sollte hierzulande dieser Wunsch weiterverfolgt werden, so ist zuerst einmal zu sondieren, welche Chancen auf Erfolg das Ganze überhaupt hat, in einem weiteren Schritt ist viel, sehr viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Denn eine derart weitreichende Gesetzesänderung ohne positiven Volksentscheid in Österreich ist völlig undenkbar.

 

Erreichbarkeit ist entscheidend für die Region
Gemeinsame Versammlung der Bezirke Burggrafenamt und Vinschgau:
Die Industrie ist der wichtigste private Arbeitgeber nicht nur in den Ballungszentren, sondern auch in den ländlichen Gebieten. Dort hängen die Wettbewerbsfähigkeit und die Entwicklungsmöglichkeiten für die Unternehmen entscheidend von den Anbindungen und effizienten Infrastrukturen ab. „Aus diesem Grund braucht es von Seiten der öffentlichen Verwaltung eine spending review, um Ressourcen für Investitionen freizumachen, welche die Erreichbarkeit des gesamten Landes auf allen Ebenen garantieren: Straße, Schiene, Daten- und Energienetz“, unterstrich der für die Bezirke zuständige Vizepräsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Heiner Oberrauch, bei einer gemeinsamen Sitzung der Bezirke Burggrafenamt und Vinschgau, die kürzlich in Algund stattfand.
Besonders wichtig für diese beiden Bezirke ist die Fertigstellung zweier strategischer Projekte: „Meran und das gesamte Burggrafenamt warten seit Jahren auf die Verwirklichung der Umfahrung von Meran. Einen weiteren Aufschub dieser Infrastruktur, die sehr positive Auswirkung für Unternehmen und Bürger mit sich bringen würden, können wir uns nicht erlauben“, so Norbert Nägele, Vertreter des Bezirks Burggrafenamt im Unternehmerverband.
Gustav Rechenmacher, Vertreter des Bezirks Vinschgau, verwies auf den Bau der Umfahrung Rabland-Töll-Forst. „Es muss endlich die bestmögliche Streckenführung gefunden werden, damit die Arbeiten beginnen können: eine verbesserte Mobilität erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, aber auch die Lebensqualität und die Sicherheit auf den Straßen“, so Rechenmacher.
Die geplante Elektrifizierung der Vinschger Eisenbahn wird von den Unternehmern sehr positiv gesehen: „Die technologische Entwicklung leistet einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Mobilität. Sie macht sie effizienter, aber auch nachhaltiger“, unterstrichen Nägele und Rechenmacher. Vor diesem Hintergrund müssen auch die Infrastrukturen für die Fahrräder angepasst werden: neue Ladestationen für die E-Bikes entlang der Fahrradwege sowie sichere und großzügige Depots in den Bahnhöfen sind notwendig.
Josef Negri, Direktor Unternehmerverband Südtirol  Assoimprenditori Alto Adige

Publiziert in Ausgabe 24/2019

Der Abbau digitaler Grenzen wurde kürzlich in Nauders durch die Inbetriebnahme der neuen Nord-Süd-Datenachse vollzogen. Durch diese Verbindung ist die gesamte Europaregion an die internationalen Netzknoten Mailand und Frankfurt angebunden. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat am 20. November, gemeinsam mit seinem Tiroler Amtskollegen Günther Platter und der Tiroler Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, den Zusammenschluss vollzogen.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

von Albrecht Plangger - Der Staatshaushalt 2020 wird gerade geschnürt. Wir Parlamentarier sind bei der Arbeit. Im Senat wurden ca. 6.500 Abänderungsvorschläge zum Haushalt eingebracht. Diese müssen jetzt von den Parteien auf die Wichtigsten (700/800) reduziert werden. Aus Südtiroler Sicht sind dies Themen, wie die Harmonisierung der Gemeindehaushalte, Steuerregelung bei Feuerwehr und Musikkapellen, Akzisen, Ökosteuer, Mehrwertsteuer effiziente Biomasse-Fernheizwerke, Registergebühren, Neutralitätsklausel, Sicherungsklausel usw.
Die Erwartungshaltung ist groß und das ein oder andere Thema wird sich durchbringen lassen, soweit es wenig Haushaltsdeckung braucht. Geld zum Verteilen und echte Steuergeschenke sind keine in Sicht.
In der Abgeordnetenkammer sind wir beim sog. „Decreto Fiscale“. Schwerpunkt ist dort eine großzügigere Auslegung der Bestimmungen zum sog. „Rientro Cervelli“. Die Erst- und Zweitwohnsitzregelungen in vielen europäischen Staaten - wie z.B. Österreicht - bringt Anwendungsschwierigkeiten mit sich, wenn aus diesen Ländern gut ausgebildete Südtiroler in die Heimat zurückkehren wollen. Nun muß sich die neue Mehrheit von 5 Sterne Bewegung, Partito Democratico und Italia Viva vom Ex Ministerpräsidenten Renzi aber wirklich zusammenfinden, denn die Opposition wird auf allen Ebenen und bei allen Themen „provozieren“, in der Hoffnung die Regierungspartner auseinander zu dividieren. Alle „politischen Fallen“ sind scharf gestellt. Der Haushalt soll definitiv erst zwischen Weihnachten und Neujahr beschlossen werden. Bis dahin kann noch viel passieren. Das Problem „ILVA Taranto“ spitzt sich zu, bei „Alitalia“ geht es in die 8. Verlängerung, ohne Aussicht auf eine zukunftsträchtige Lösung.
Beim neuen Wahlgesetz ist es noch ruhig. Es muss/soll noch vor Weihnachten als Gesetzesentwurf definitiv vorliegen. Jetzt aber kommen erst die Details und dann erst wird es meist „haarig“.. Wir sind allerdings bei den Verhandlungen zwischen den Mehrheitsparteien mit dabei. Das ist schon etwas und unsere Verhandlungspartner wissen, daß wir wieder eine „Ausnahme von der Ausnahme“ brauchen, um unserer spezifischen Situation um dem Minderheitenschutz und der Vertretung aller Sprachgruppen gerecht zu werden.

Publiziert in Ausgabe 24/2019

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