Ausgabe 11/2019

Ausgabe 11/2019 (57)

titel 11 19


 

Bezirkspräsident Andreas Tappeiner spricht über die Verkehrsproblematik im Vinschgau, über eine mögliche Umfahrung Schluderns-Glurns-Mals, über das Stocken rund um die Pläne bei der Stilfserjochstraße und über Zündstoff bei der Umsetzung des neuen Urbanistikgesetzes.

Vinschgerwind: Der Tunnel in Kastelbell ist angebohrt. Die Umfahrung von Kastelbell ist demnach in Reichweite. Die Vinschger Bürgermeiser haben mehr als 20 Jahre lang auf diese Umfahrung hingearbeitet. Was wird demnzufolge im Vinschgau in 20 Jahren realisiert sein?
Andreas Tappeiner: Ich bin kein Hellseher (lacht).

Vinschgerwind: Sie haben vor einem Jahr gesagt, dass die Bezirksgemeinschaft untersuchen lassen will, ob Ausweichspuren bzw. Kriechspuren auf der Vinchgauer Staatsstraße möglich sind. Ist diese Studie gemacht worden und was ist dabei herausgekommen?
Tappeiner: Die Studie liegt vor. Die Unterlagen sind bewusst nicht vor den Landtagswahlen präsentiert worden, weil das keinen Sinn gemacht hätte. Auch weil sich da kein Politiker klar geäußert hätte. Jetzt ist die Zeit gekommen. Wir werden uns mit dem neuen Landesrat für Mobilität Daniel Alfreider noch vor der Sommerpause treffen und zeitgleich im Juli dem Landeshauptmann die Ergebnisse präsentieren.

Vinschgerwind: Hat man Ausweichrouten ausfindig gemacht?
Tappeiner: Man hat entlang der SS 38 und im Obervinschgau entlang der SS 40 Streckenabschnitte ausfindig gemacht, wo es von der Länge und von der Breite möglich ist, Kriechspuren zu installieren. Diese möglichen Strecken sind mit den Bürgermeistern der Gemeinden Partschins, Plaus und Naturns abgesprochen. Im Gegenzug setzt sich die Bezirksgemeinschaft Vinschgau für die große Umfahrung bei Rabland und Töll ein.
Vinschgerwind: Kriechspuren sind für Fahrzeuge mit geringer Geschwindigkeit gedacht, die auf solchen Abschnitten ausweichen, um die dahinterfahrenden Fahrzeuge passieren zu lassen?
Tappeiner: Man kann sich da eine Art dreispurigen Straßenabschnitt vorstellen, in dem z.B. ein langsam fahrendes Fahrzeug auf die dritte Spur rechts ausweicht. Da wird aus technischen Gründen eine bestimmte Länge benötigt. Von Meran kommend, hat man heute bis Latsch kaum Möglichkeiten, langsame Fahrzeuge zu überholen. Eine solche Ausweichstelle könnte zwischen dem neu zu entstehenden Tunnel für die Umfahrung Rabland und dem Tunnel bei Naturns entstehen. Im Bereich des Latscher Fernheizwerkes würde sich eine solche Strecke anbieten. Entlang der Laaser Umfahrung könnte alternierend eine 2 plus 1 Fahrspur entstehen. Eventuell auch zwischen Eyrs und Spondinig könnte abschnittsweise eine Kriechspur installiert werden. Oberhalb von Mals wären auch zwei Abschnitte möglich, die aber weniger Priorität sein werden.

Vinschgerwind: Bleiben wir im oberen Vinschgau. Es gibt eine Studie vom Ingenieurbüro Patscheider und Partner für Umfahrungen von Schluderns, Glurns, Tartsch und Mals. Welche Perspektive bietet diese Studie?
Tappeiner: Langfristig sicherlich eine Entlastung mehrere Dörfer. Auch eine gewerbliche Entlastung der Handwerkerzonen und der Gumser Gasse in Prad. Man hätte also die Möglichkeit mehrere Gemeinden zu beruhigen.

Vinschgerwind: Die Studie beinhaltet zwei Varianten.
Tappeiner: Wovon wohl nur eine vertieft werden wird. Ich war zu Beginn als neutraler Beobachter dabei, um die Befindlichkeiten in den einzelnen Gemeinden etwas auszugleichen. Ich habe dann nach der grundsätzlichen Einigung, dass das die Lösung sein kann, den für den Verkehr zuständigen Referenten in der Bezirksgemeinschaft Ulrich Veith gebeten, die Koordination und die Rücksprachen in den betreffenden Gremien, den Gemeindeausschüssen und den Gemeinderäten zu übernehmen.

Vinschgerwind: Sprechen wir bei dieser Lösung von einer - von Spondinig kommend – vor Schluderns nach links abzweigenden Umfahrung, die zwischen Glurns und dem Tartscher Bichl unterhalb von Mals verläuft und dann in etwa bei der Schleiser Kreuzung in die bestehende Straße münden wird?
Tappeiner: Dieser Ansatz ist richtig. Damit würden die Gewerbezonen in Schluderns, in Glurns und in Mals miteingebunden werden. Die Trasse ist größtenteils als Unterflurtrasse angelegt und es wäre als Umfahrung die kürzeste Verbindung in diesem Bereich.

Vinschgerwind: Die zweite Variante in der Studie ist die große Umfahrung – nach Spondinig über die vorhandene Brücke, dann entlang des Wassergrabens in Richtung Glurns, links an der Stadt vorbei und in etwa bei der Laatscher Kreuzung in die vorhandene Staatsstraße mündend. Stimmt es, dass laut Studie diese Umfahrung nur rund 50 Prozent des Verkehrs aufnehmen würde?
Tappeiner: Die Informationen stimmen so. Die Datenerhebung, die von Hermann Knoflacher und deren Neuberechnung haben ergeben, dass diese große Umfahrung keine geschickte Lösung für die Dörfer darstellt.

Vinschgerwind: Bleiben wir beim Verkehr: Dem Vinschgau droht in diesem Sommer Ungemach. Die Vinschgerbahn wird von Juni bis Ende September Zwischen Mals und Schlanders gesperrt und es kommt eine Schieneersatzverkehr. Auf der anderen Seite hat Nordtirol angekündigt, dass die Straße zum Reschenpass wegen dringender Hangarbeiten für vier Wochen gesperrt werden soll. Wie ist man da vorbereitet?
Tappeiner: Ich war vor 10 Tagen beim Bezirkshauptmann Markus Maas. Maas ist im Übrigen Vertreter im Interregrat für das Gebiet Landeck. Auf meine Anregung hin wird der Vinschgau in Form von Verkehrsgesprächen miteingebunden. Derzeit ist der Stand so, dass aufgrund von Arbeiten entlang der B180 Holzschlägerungen und Felsberäumungen durchgeführt werden müssen. Bei diesen Arbeiten werden die Sicherheitsnetze beschädigt und deshalb, so die Auskunft von Bezirkshauptmann Maas, die Strecke für den Verkehr komplett gesperrt werden muss. Was die Schließung der Bahn aufgrund der Begradigung der Strecke Schlanders-Laas betrifft, ist das eine Notwendigkeit, um künftig die halbstündigen Zugfahrpläne einhalten zu können. Die Sperre ist eine Gratwanderung, weil die Touristen die Eisenbahn im Sommer nicht nutzen können. Dafür haben wir im Sommer keine Schüler zu transportieren. Es ist auch so, dass wir mittlerweile nicht mehr die Spitze des Verkehrs im Allgemeinen im August haben. Wir haben von Pfingsten bis Ende September konstant hohe Verkehrszahlen. Die rund 30.000 Fahrzeuge, die zu regelmäßigem Kollaps auf der Töll führen, werden mittlerweile immer häufiger erreicht.

Vinschgerwind: Und in Zukunft immer öfter?
Tappeiner: In Zukunft möglicherwiese immer öfter. Vielleicht bringt die Sperre in Nordtirol sogar etwas weniger Verkehr in den Vinschgau.
Vinschgerwind: Themenwechsel und zwar ein Thema, welches durchaus im Interesse des Bezirks Vinschgau sein kann: die Stilfserjochstraße. Man hat den Eindruck, dass beim Umbau der Jochstraße in eine „Erlebnisstraße“ alles ins Stocken geraten ist. Man redet seit Jahren von einer Maut oder von einer „Erlebniscard“. Kommt diese Erlebniscard überhaupt zustande?
Tappeiner: Beim jüngsten Treffen der politischen Vertreter mit dem Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Landesrätin Maria Kuenzer ist meine Erkenntnis die gewesen, dass wir wieder bei Stunde Null angelangt sind. Die Lombarden hätten am Liebsten Geld vom Grenzgemeindenfonds und den Rest bleiben lassen. Das kann es auch nicht sein.

Vinschgerwind: Unter diesen Voraussetzungen wird eine Gründung einer Gesellschaft für die Bewirtschaftung der Jochstraße schwierig?
Tappeiner: Das wird schwierig. Die damaligen Promotoren Stephan Gander und Arnold Gapp bemühen sich im Auftrag des Landeshauptmannes und mit seiner politischen Unterstützung ab sofort, die Kontakte mit Bormio wieder aufzufrischen. Allerdings sind die politischen Vertreter aufgrund der Wahlen neue, mit neuen Ansätzen. Das alles muss neu aufgerollt werden. Ich bin der Meinung, dass das der richtige Ansatz ist, um eine Erlebenisstraße mit wichtigen Sehenswürdigkeiten zu realisieren.

Vinschgerwind: Wie wird diese Erlebnisstraße Stilfserjoch von der Bezirksgemeinschaft unterstützt?
Tappeiner: Durch Zuarbeiten, Unterstützung und Inputs. Politisch ist man bemüht, dass Gelder aus dem Grenzgemeindenfonds auch für die Südtiroler Seite wirksam wird.
Vinschgerwind: Sie sind mit Albrecht Plangger, Sepp Noggler, Karl Pfitscher, Matthias Tappeiner und Christine Bernhart Teil der Kontaktgruppe zum Landeshauptmann. Welche Problematiken soll der LH zur Chefsache machen?
Tappeiner: Zum einen ist es der Nationalapark, bei dem die Weiterführung des Parkplanes nur im Einvernehmen mit der Bevölkerung erfolgen soll. Da wird man wohl um einen Neustart des Parkplanes nicht herumkommen. Das Zweite ist die Verkehrsproblematik, vor allem die Sofortmaßnahmen in der Latschander müssen angegangen werden. Ein drittes Schwerpunktthema ist der Postzustellungsdienst, der im Argen liegt. Da muss das Land Südtirol eigenständig reagieren. Wir möchten, dass der LH Bindeglied zu den Landesräten ist, die ja nicht aus dem Vinschgau kommen.

Vinschgerwind: Die Gemeindeverwaltungen werden in der nächsten Legislatur vor der großen Herausforderung stehen, das neue Urbanistikgesetz umsetzen zu müssen, vor allem mit einer Siedlungsabgrenzung wird man sich befassen müssen. Sie sind bei deisem Prozess aufgrund der Mandatsbeschänkung nicht mehr dabei. Sind Sie froh darüber?
Tappeiner: Die Abgrenzung der Siedlung ist im Gesetz ab Inkrafttreten, welches ab 1.1.2020 sein soll, innerhalb von 24 Monaten vorgeschrieben. Derzeit sind die Durchführungsbestimmungen in Erarbeitung. Ich habe in der Entstehungsgeschichte des Urbanistikgesetzes immer wieder darauf hingewiesen, dass eine Siedlungsabgrenzung großen Unmut hervorrufen wird. Deshalb gelten bis zu einer Neuabgrenzung die heute bereits existierenden Abgrenzungen des bewohnten Gebietes. Wenn die Gemeinden nicht innerhalb dieser 24 Monate die neue Siedlungsgrenze haben, gibt es keine Sanktionen. Für mich ist das beruhigend, denn ich glaube, dass Entwicklungkonzepte und Masterpläne in den Gemeinden oft schneller überholt sind, als es Zeit für die Erarbeitung gebraucht hat. Die Bedürfnisse müssen immer neu definiert werden.

Vinschgerwind: Aufgrund Ihrer Erfahrung ist demnach eine flexible Handhabung der Bebauung realistischer als ein starrer Masterplan?
Tappeiner: Ich bin der Meinung, dass eine Siedlungsabgrenzung politischen Zündstoff birgt und sogar das soziale Gefüge in den Gemeinden aufs Spiel setzen kann. Bei einer Siedlungsabgrenzung entsteht auf einen Schlag potenzielles Bauland. Das sind Grundlagen für Spekulationen.

 

Interview: Erwin Bernhart

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Schlanders/Vinschgau - Im Bezirksrat kam ein in der Bevölkerung offensichtlich gefühltes Thema zur Sprache und sorgte für eine Debatte unter den Bürgermeistern: Wie soll sich die Dorfpolizei verhalten - für die einen gehen die Kontrollen in Richtung „Abzocke“, die anderen verteidigen die Methoden.

von Erwin Bernhart

Genehmigung der Vereinbarung zwischen den Vinschgauer Gemeinden betreffend den Ortspolizeidienst“ stand auf der Tagesordnung des Bezirksrates am 23. Mai. Im Grunde eine Formsache, denn die Gemeinderäte, mit Ausnahme von Glurns, haben diese Vereinbarung ihrerseits bereits genehmigt. Für die Glurnser wurde in der Vereinbarung ein Türspalt eingefügt, der einen späteren Beitritt ermöglichen soll. Trotzdem entwickelte sich eine Debatte über den Dienst der Gemeindepolizei. Bezirkspräsident Andreas Tappeiner wies darauf hin, dass es Bestrebungen gebe, den Ortspolizeidienst auf Landesebene in vier Einheiten zu regeln. Der Vinschgau solle demnach unter dem Stadtkommando Meran agieren. Es sei offensichtlich eine straffe Führung bei den Polizeikräften gewünscht. Allerdings habe man bereits deponiert, dass diese Zentralisierung nicht das Ziel sein kann. Gustav Tappeiner, der Vinschgauvertreter im Gemeindenverband, äußerte die Sorge, dass neben den Carabinieri und der Straßenpolizei mit der Dorfpolizei eine dritte Säule aufgebaut werden soll. Der Quästor habe Befugnis, die Ortspolizei einzubeziehen. Das seien, so Tappeiner, die Aufgabenbereiche genau zu definieren.
Der Grauner BM Heinrich Noggler beklagte seinerseits eine Unterversorgung in Graun bei der Ortspolizei. Geschwindigkeitskontrollen seien für die Gemeinde Graun wichtig.
Es sei Tatsache, sagte der Generalsekretär und zugleich der Koordinator der Ortspolizei auf Bezirksebene Urban Rinner, dass die Carabinieri die Aufgaben in Richtung Ortspolizei abschieben. In der Stadt sei es längst schon klar, dass die Stadtpolizei Unfälle aufnehmen. Es könne aber nicht sein, dass im Vinschgau die Ortspolizisten auf das Stilfserjoch geschickt werden, um dort Unfälle aufzunehmen. Dieter Pinggera sagte, es könne auch nicht sein, dass die Ortspolizei, wie es etwa beim Murenabgang in der Latschander geschehen ist, den Verkehr regeln müssten. Das müsse im Regierungskommisssariat klar deponiert werden.
Erhard Alber lenkte die Diskussion dann auf eine andere Schiene. Es könne nicht sein, dass vor Ort die Leute „abgezockt“ würden. Raser seien zu betrafen, aber wenn man bei leichter Geschwindigkeitsübertretung zur Kasse gebeten werde, das gehe nicht. Der direkt angesprochene Dieter Pinggera konterte. Es spiele sich alles innerhalb der Gesetze ab. Das sei keine Abzocke. Und zudem sei es nicht so, dass die Dorfpolizisten von Schlanders, die das größte Kontingent im Tal stellen, die Tintigen seien. Denn jeder Bürgermeister gebe auf dem eigenen Gemeindegebiet Anweisungen. Diese Aussage brachte den Glurnser BM auf die Palme. Der BM gebe eben nicht die Details vor, wo und was kontrolliert werden soll. Tappeiner mahnte Augenmaß an. Die heiße Diskussion ging nach der offiziellen Sitzung in der Bürgermeisterrunde munter weiter.

 

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Mals - Der Auftakt bei der Dringlichkeitssitzung des Malser Gemeinderates am vergangenen Montag waren harsche Vorwürfe. Weil ein Beschluss des Gemeinderates anders formuliert worden ist, als beschlossen war, fragte Sibille Tschenett laut, „inwieweit Beschlüsse im Nachhinein geändert“ würden. Da sei die Transparenz nicht groß, wenn Beschlüsse dann anders geschrieben würden. BM Ulrich Veith sprach von einem Missgeschick.
Und dann ging es beim ersten Punkt mit Kritiken von Seiten der Offenen Gemeindeliste Mals weiter. Tschenett stellte Unprofessionalität fest. Ob denn die Vertreter der Touristik und Freizeit (TuFAG) nicht mit BM Ulrich Veith reden würden? Veith sagte, dass da nicht geredet worden sei. Unverständlich wird dieses Verhalten, weil mit Joachim Theiner ein Vertreter des Verwaltungsrates der TuFAG gleichzeitig Refernt der Gemeinde Mals ist. Dies warf Peppi Stecher ein.
Tatsache ist, dass die Touristik und Freizeit AG mit Schreiben vom 23. Mai 2019 die Führung des SportWell, also des Schwimmbades und der Freizeitanlagen dort, gekündigt hat und zwar mit Wirkung zum 31. Mai. Der Gemeinderat hat letzhin einen Antrag um Aufstockung des Führungsbeitrages abgelehnt. Die Gemeinde Mals ist damit unter Zugzwang. Die Lösung, die BM Veith vorgeschlagen hat, ist, die Kündigung mit Wirksamkeit zum 31. Mai nicht anzunehmen. Damit man sich vorbereiten könne, soll die Kündigung erst mit 1. September wirksam werden. Mit vier Enthaltungen wurde der Beschluss angenommen. Tschenett begründete die Enthaltung der Offenen Gemeindeliste damit, dass keine klaren Konzepte vorgelegt seien.
Veith sagt, dass die E-AG die Führung des Hallenbades übernehmen wird. „Wir wollen, dass es besser geführt wird und zwar auf dem Niveau von vor 8 Jahren.“ Dann wurde eine Satzungsänderung der E-AG beschlossen, um überhaupt die Voraussetzung zu schaffen, dass die E-AG das Hallenbad führen kann. Und mit einem nächsten Beschluss wurde die E-AG mit der Führung des Hallenbades ab 1. September 2019 beauftragt. Es bedurfte eines Zwischenrufes von Sportvereinspräsident Helmut Thurner, um die Mitbeteiligung des Sportvereines an der Führung zu verankern. Der Sportverein betreut derzeit die Krafträume im SportWell.
Und im Zuge der 4. Änderung der Haushaltsvoranschlages wurde die E-AG mit 300.000 Euro bedacht, vordergründig für den Ankauf des „mobilen Inventars“ von der TuFAG. Es wird just in etwa der Betrag vorgesehen, um den die TuFAG als Erhöhung des Führungsbeitrages angesucht hatte. Es handle sich um Sachen, sagte BM Veith, die in den letzten 2 jahren und schon vorher angeschafft worden seien. Veith vergaß hinzuzufügen, dass bis vor zwei Jahren die TuFAG zu knapp 90 % der Gemeinde gehörte. (eb)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Schlanders/Theater im Vinschgau - Mit der Komödie „Lysistrata“ präsentiert das Vinschger Bezirkstheater „Der Kreis“ unter der Regie von Christoph Brück bereits das vierte Theaterstück. Die antike Komödie ist heute so aktuell wie damals. Mit außergewöhnlichen Mitteln kämpfen Frauen gegen den Krieg.

von Heinrich Zoderer

Der griechische Dichter Aristophanes hat diese Komödie rund 400 Jahre vor Christi Geburt geschrieben. Hass und Krieg beherrschen den Alltag in Griechenland. Die Männer kämpfen auf den Schlachtfeldern, die Frauen bleiben alleine zurück, viele verlieren ihre Söhne und ihre Männer. Seit 20 Jahren gibt es Krieg zwischen Sparta und Athen. In dieser Situation werden die Frauen aktiv und beschließen den Krieg zu beenden. Sie wollen sich den Männern so lange verweigern, bis endlich Frieden ist. Im Mittelpunkt dieses Theaterstückes stehen die Frauen. Es sind starke, selbstbewusste Frauen aus Athen und Sparta, angeführt von Lysistrata aus Athen (gespielt von Julia Pedross) und Lampito aus Sparta (gespielt von Ruth Kofler), die sich zusammengeschlossen haben, um dem Kriegswahnsinn ein Ende zu bereiten. Die alten und jungen Frauen haben sich in der Burg Akropolis verbarrikadiert und die Staatskasse in Besitz genommen. Doch als Lysistrata zu den Frauen sagt „Wollen wir die Männern zum Frieden zwingen, müssen wir Frauen entsagen“, kommt von den Frauen die spontane Reaktion „Ich kann es nicht tun“. Langsam setzt sich bei den Frauen die Überzeugung durch, dass die Macht der Liebe stärker ist als der Krieg und sie schwören diesen Weg zu gehen. Von den Männern werden die Frauen ausgelacht. Man will sie ausräuchern und so zwingen aufzugeben. Die alten Männer, der Chor der Greise (angeführt von Markus Gamper), erscheinen in zerschlissenen Uniformen. Abgekämpft und kriegsmüde, gestützt auf Stöcken, sehen sie keine Alternative zum Krieg und versuchen die Frauen von ihrem Vorhaben abzusehen. Die Spannung auf der Bühne wird erhöht durch das Auftreten einer dritten Gruppe, dem Chor der alten Frauen. Diese Frauen, gehüllt in schwarze Kleider (angeführt von Irene Bernhart), unterstützen die jungen Frauen und tricksen die alten Männer aus. Auch das Auftreten des Ratsherrn von Athen (gespielt von Hans Peter Plagg) bringt die Frauen nicht zur Vernunft. Am Ende müssen die Männer einsehen, dass es besser ist Frieden zu schließen und zu den Frauen zurückzukehren. „So viel mir der Krieg galt, die Liebe gilt mir mehr“, meint Kinesias (gespielt von Markus Gamper) aus Athen. Nach der Premiere am 24. Mai gibt es bis am 8. Juni noch weitere neun Aufführungen im Kulturhaus Karl Schönherr. Zu sehen ist ein Bühnenstück der Weltliteratur über ein hochaktuelles Thema in einer grandiosen Inszenierung mit vielen Effekten und einer großartigen schauspielerischen Leistung der 16 Laienspieler aus dem ganzen Vinschgau.

 

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Latsch und Partschins haben den Klassenerhalt geschafft und werden auch in der nächsten Saison wieder die Meisterschaft in der Landesliga bestreiten. Nachdem sich die Latscher bereits Anfang Mai den Ligaverbleib sicherten, mussten die Partschinser ein wenig länger dafür kämpfen. Am vorletzten Spieltag stand schließlich auch ihr Klassenerhalt fest.

Von Sarah Mitterer

Fast bis zum Schluss mussten die Partschinser Spieler und Fans um den Verbleib in der Landesliga zittern, ausgerechnet beim direkten Aufeinandertreffen gegen den Vinschger Rivalen Latsch hätte man sich mit einem Sieg den Klassenerhalt gesichert. Das erste Duell der Saison gewannen die Partschinser in Latsch mit 1:0 und auch dieses Mal hofften sie auf solch ein Ergebnis. Beide Teams fanden nur wenige Chancen in der ersten Halbzeit vor, doch keine wurde verwertet. Auch die zweite Spielhälfte blieb torlos und so endete das letzte Vinschger Aufeinandertreffen der Saison mit 0:0. Nun musste Partschins darauf schauen, wie sich die Konkurrenten im Abstiegskampf schlugen, um zu erfahren ob der eine gewonnen Punkt gegen Latsch zum Ligaverbleib reichte. Und tatsächlich, Latzfons patzte zu Hause und stand als Absteiger fest. Für Partschins, das fünf Spieltage vor dem Ende den Trainer wechselte und Gustav Grünfelder für den Kampf gegen den Abstieg engagierte, reichte damit das Unentschieden für den Klassenerhalt und so konnte das Team das Ergebnis wie einen Sieg feiern.
Auf eine durchaus gute Saison dürfen die Latscher Fußballer zurückblicken. Bereits am 27. Spieltag konnten die Schwarz-Weißen den Klassenerhalt fixieren. Großen Anteil am Erfolg hatte mit Sicherheit auch Rückkehrer Mattia Lo Presti. Der Latscher, der in der Hinrunde für Naturns in der Oberliga auf dem Platz stand, kehrte in der Winterpause zu seinem Heimatverein zurück und erzielte gleich schon in seinem Comeback-Spiel im Februar den Siegtreffer. Sein wohl wichtigstes Tor war das 1:0 in der Nachspielzeit gegen Weinstraße Süd am 5. Mai, denn mit diesem Sieg stand der Verbleib in der Landesliga fest. Damit ist es für Latsch im Herbst die dritte Landesliga-Teilnahme in Folge und man hat den Ruf als „Fahrstuhl-Mannschaft“ wohl endgültig abgelegt!
Die Landesligafans können sich jetzt schon auf eine spannende Saison 2019/20 mit brisanten Duelle freuen, denn im nächsten Jahr werden aufgrund des Abstiegs von Naturns gleich drei Teams aus dem Vinschgau in dieser Liga antreten.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Konstantin, 21. Mai 2019

Intergovernemental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) heißt das Gremium der über 400 Wissenschaftlerinnen und Forscher, welches von der UN nach dem Vorbild des Weltklimarates IPCC ins Leben gerufen wurde. Mehr als drei Jahre haben die Experten an dem Bericht gearbeitet, der anfangs Mai d.J. in Paris als „Global Assessment Report“, als Weltvielfaltsbericht vorgestellt und veröffentlicht worden ist. Der Bericht stellt eine gewaltige Leistung internationaler Forschungsarbeit dar. Die Essenz aus 15.000 Studien versucht eine Antwort auf drei P1030287Fragen, die einfach zu stellen, aber schwer zu beantworten sind:
Drei einfache Fragen mit schwierigen Antworten
• Was wissen wir weltweit über den Zustand der Arten und der Ökosysteme und ihrer Funktionen?
• Was bedroht sie?
• Welche Maßnahmen können den Verlust aufhalten?
Heute sind 1,9 Millionen Arten (Mikroorganismen, Pflanzen und Tiere) wissenschaftlich beschrieben. Die unterschiedlichen Schätzungen, wie viele Spezies es überhaupt gibt, geben zwischen 8 und 10 Millionen Arten an. Der IPBES-Bericht deckt jetzt auf, dass eine Million Pflanzen- und Tierarten vom Aussterben bedroht sind. Artensterben hat es auf der Erde immer gegeben. Fünf Mal in der Geschichte unseres Planeten hat sich die Zusammensetzung des Lebens auf der Erde schlagartig geändert. Die Geologen und Paläontologen finden Spuren von erloschenen Arten in den Gesteinsschichten. Die bekannteste dieser Auslöschungen ist das Dinosauriersterben, ausgelöst durch einen Meteoriten-Einschlag am Ende der Kreidezeit vor rund 66 Millionen Jahren im Erdmittelalter. Das 6. Massensterben ist derzeit im Gange. Im Vergleich zu „normalen“ Zeiten der Erdgeschichte sterben Pflanzen- und Tierarten heute Dutzende oder gar Hunderte Male so schnell aus. Was überrascht und schockiert, ist also die DSC 0304Geschwindigkeit des derzeitigen Artensterbens. „Todesursache Mensch“ überschreibt Fritz Habekuss seine Zusammenfassung des Weltvielfältigkeitsberichtes in der Nummer 20/2019 der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ vom 9. Mai 2019. Die globalen Gemeinschaftsgüter Land, Ozeane, Atmosphäre und Biosphäre werden vom Menschen auf beispiellose Art und Weise verändert. Mit Genen, Arten und Lebensräumen verliere die Menschheit ihr natürliches Erbe und ihr Sicherheitsnetz. Unsere Lebensweise ist eine ökologische Katastrophe. Verantwortlich für den Niedergang der Natur, daran lässt der IPBES-Bericht keinen Zweifel, ist der Mensch. Als die fünf wichtigsten direkten „Treiber“ dieses Zerstörungswerkes nennen die Forscherinnen und Forscher folgende:

Die fünf wichtigsten „Treiber“
• Den größten Anteil am Gen-, Arten- und Lebensraumverlust hat die veränderte Nutzung von Land und Ozeanen. Zwei Drittel aller Meeresgebiete und 60% der Landoberfläche sind heute durch menschlichen Einfluss beeinträchtigt. Seit dem Jahre 1992 haben sich die von den Städten bedeckten Gebiete verdoppelt. Riesige Waldgebiete wurden abgeholzt. Die jüngsten Daten von Global Forst Watch zeigen, dass Brände und Rodungen 2018 zwölf Millionen Hektar Tropenwald fraßen. Der entspricht der 16-fachen Fläche Südtirols.
• Der zweitgrößte „Treiber“ ist die direkte Ausbeutung von Tieren und Pflanzen. Dazu zählt etwa die Fischerei: Zahlen der Welternährungsorganisation FAO zeigen, dass 93% aller Fischbestände bis an die Grenze des Verträglichen DSC 5115bewirtschaftet werden und sogar darüber hinaus. Auch Wilderei bringt Arten wie Elefanten, Schimpansen oder Jaguar an den Rand des Zusammenbruchs.
• Parallel dazu wird der Einfluss des Klimawandels größer. Inzwischen lässt sich klar nachweisen, dass viele Arten vor dem Klimawandel zurückweichen: weiter in Richtung der Pole beziehungsweise in höhere Berglagen (in den Alpen z.B. das Steinwild), weil ihr ursprünglicher Lebensraum zu warm geworden ist.
• Die Abfälle des Menschen, von Schwermetallen über Umweltgifte und Plastik bis hin zu einem Übermaß an Dünger überlasten die Ökosysteme.
• Als fünften Treiber benennt der Bericht die eingeschleppten Arten (Neophyten und Neozoen). Globaler Handel und Tourismus ermöglichen ihnen, sich in fremden Gebieten auszubreiten, auf Kosten der dort heimischen Spezies.
Der Report listet bereits erlittene Verluste auf und warnt vor zukünftigen. Wenig Hoffnung haben die Forscher für die Korallenriffe. Korallenriffe sind die Kinderstuben vieler Fische, Schildkröten und Meeressäuger, außerdem schützen sie die Küsten vor Wellen, Stürmen und Erosion. Daher hängen viele Hunderte Millionen Menschen direkt oder indirekt von Korallenriffen ab. Selbst, wenn es gelingt die Erderwärmung bis 2100 auf zwei Grad zu begrenzen, würde nur mehr 1% der Riffe überleben. Diese einzigarteigen Lebensräume zerstört der Klimawandel nicht nur in Form von Wärme, sondern durch die Versauerung der Meere, ausgelöst durch den weiter steigenden Gehalt an Kohlendioxid in der Atmosphäre.
In den Weltmeeren gibt über 400 sogenannte Todeszonen, die wegen Überdüngung so sauerstoffarm sind, dass dort nichts mehr lebt. Die Menge an Plastikmüll hat sich seit dem Jahre 1980 verzehnfacht. Drei Viertel der Landfläche und 20180826 152442zwei Drittel der Meere sind deutlich vom Einfluss des Menschen gezeichnet. Der Mensch hat sich ein Drittel der Landmassen und drei Viertel des verbrauchten Süßwassers genommen, um Tiere zu züchten und Landwirtschaft zu betreiben.
Mit dem IPBES-Bericht der Vereinten Nationen liegt nun das gebündelte Wissen vor. Der Bericht ist adressiert an die Regierungen der Welt und von 130 von ihnen unterzeichnet. Spätestens nach diesem Bericht kann niemand mehr sagen, er hätte nicht gewusst, was da passiert.

Notwendige Konsequenzen
Der IPBES-Bericht ist ein radikales Dokument. Denn es zeigt, dass die Krise das globale System in Frage stellt einschließlich Wachstum und Konsum. Der deutsche Josef Settele, Agrarbiologe vom Helmoltz-Zentrum für Umweltforschung und einer der drei Co-Vorsitzenden mahnt: „Es geht um einen transformativen Wandel, und der heißt nicht weniger, als dass wir die Art und Weise unseres Wirtschaftens ändern müssen.“ Der Bericht zeigt auch, wie der Verlust von Arten und Ökosystemen verlangsamt, gar aufgehalten werden könnte. Dazu wurde systematisch lokales Wissen einbezogen. Denn wo indigene Gemeinschaften Gebiete managen, geht es der Natur im Durchschnitt deutlich besser.
20180826 133507Konkret wird und bleibt der Bericht auch bei der Fragestellung, welche Maßnahmen den Verlust aufhalten können. Die Autoren fordern beispielsweise, umweltschädliche Staatsbeihilfen abzuschaffen. Davon gibt es eine ganze Menge, angefangen bei der Fischerei über die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern bis hin zur Landwirtschaft. Fritz Habekuss (in „Die Zeit“ Nr. 20/2019): „Die neuen Regeln zum Schutz der Natur werden darüber entscheiden, ob es in hundert Jahren noch Regenwälder, Walhaie, Makrelenschwärme, Orchideen, Elefantenherden in freier Wildbahn, Monarchenfalter-Wanderungen, Paradiesvögel oder Hochmoore geben wird.“

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Enthüllung des neuen RÖFIX Hauptsitzes in Partschins:

Offiziell wurde das Gebäude bisher noch nicht eingeweiht, denn noch stehen die letzten Arbeiten am Bauwerk an. Trotzdem werden bereits in den nächsten Wochen die Büros in den neuen Verwaltungssitz übersiedeln.
Das vom Architekturbüro Stuppner-Unterweger Architektur entworfene Gebäude bietet dem RÖFIX Hauptsitz von Italien nun endlich ausreichend Platz und einen angemessenen Rahmen. Bisher hatten die Büros nur einen sehr eingeschränkten Platz zur Verfügung. Eine Situation, die auch angesichts des starken Wachstums, welches das Unternehmen in den letzten Jahren erlebt hat, nicht mehr den Erfordernissen des täglichen Geschäfts entsprach.
Das Ergebnis dieses außergewöhnlichen Projekts ist ein wahrer Eye-Catcher inmitten der wunderschönen Landschaft des Vinschgaus. Das Gebäude verfügt über dreidimensionale Fassaden, deren Tiefenwirkung durch unterschiedliche Farbgebungen und Texturen noch verstärkt wird. Genau wie für die Wände und Oberflächen im Gebäudeinneren, wurden auch für die Fassaden gleich mehrere Materialien verwendet. Dadurch wird das neue Verwaltungsgebäude zu s34 6303einem Pilotprojekt, anhand dessen die Eigenschaften neuer Produkte aus der Abteilung Forschung & Entwicklung getestet werden können.
Das Gebäude mit einem Gesamtvolumen von 4.000 m3 und einer Nutzfläche von 1.000 m2 ist in zwei Teile gegliedert: Im Erdgeschoss befindet sich der Kundenbereich, der unter anderem über einen Showroom und einen Tagungsraum verfügt. Im ersten und zweiten Obergeschoss hingegen sind die Büros untergebracht. Vom Erdgeschoss führt eine Stahltreppe, deren Stufen in knalligem „RÖFIX Orange“ leuchten, hinauf zu den oberen Stockwerken. Die verglasten Bereiche, welche zu den Büros führen, schaffen ein Gefühl von Weite und Offenheit und verleihen dem gesamten Gebäude ein harmonisches Gleichgewicht aus Transparenz, Leichtigkeit und Stabilität.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Der diesjährige Welterbetag beginnt mit dem Gottesdienst zum Pfingstsonntag. Es werden Führungen in der Kirche, im Klostermuseum und in der Heiligkreuzkapelle angeboten. Der Laaser Marmor und die karolingischen Flechtwerksteine von Müstair stehen im Mittelpunkt des Anlasses. An diesem Tag haben unsere Gäste die Möglichkeit, Marmorskulpturen aus der karolingischen Zeit zu sehen, welche normalerweise nicht zugänglich sind. Der Welterbetag wird vom Biosfera Markt mit Festwirtschaft im Klosterhof umrahmt.

 

Rund 1300 karolingische Marmorfragmente befinden sich im Kloster St. Johann in Müstair. Sie konnten zu über 200 Werkstücken zusammengefügt werden und sind Teil der Erstausstattung der Klosterkirche, welche um 775 errichtet wurde. Alle Fragmente wurden nach dem Ausbau in der Kirche Mitte des 10. Jahrhunderts wieder verwendet, meist als Baumaterial, vor allem im Plantaturm, wo sich das heutige Museum befindet. Die Vielfalt der gefundenen Fragmente ist ausserordentlich, der Reichtum an Motiven überwältigend. Unter den Müstairer Marmorfragmenten befinden sich Flechtmuster, Ranken, Blüten, Konchen, Zierstäbe, Bogenfolgen und Krabben, zoomorphe Gebilde, figürliche Darstellungen und Drachengeflechte.
Im Klostermuseum ist nur ein Bruchteil dieses Reichtums ausgestellt. Am Welterbetag wird Dr. Katrin Roth-Rubi nicht nur einen Vortrag zu den Müstairer Marmorskulpturen halten, sondern auch Flechtwerksteine zeigen, die normalerweise nicht zugänglich sind. Sie ist Autorin des zweibändigen Werkes „Die frühe Marmorskulptur aus dem Kloster St. Johann Müstair“, das 2015 erschien und zum ersten Mal alle karolingischen Marmorwerkstücke in einer Publikation zusammenfasst.

Der Müstairer Marmor wurde in Laas, im angrenzenden Vinschgau, gebrochen. Heute noch wird dieses edle Material dort abgebaut. Ein Film, kommentiert vom Bildhauer Torsten Anders, wird das Vorgehen beim Abbau, sowie die Verarbeitung des „weissen Goldes“ einst und heute erklären. Zudem wird er vor Ort am Biosfera Markt zeigen, wie Marmor früher verarbeitet wurde.

s33 welterbetag flyerDer Biosfera Markt wird vom Regionalen Naturpark „Biosfera Val Müstair“ organsiert und findet im Klosterhof statt. Es werden regionale Produkte aus dem Val Müstair, dem Engadin und dem Puschlav angeboten, die Festwirtschaft sorgt für das leibliche Wohl und das musikalische Rahmenprogramm für gute Stimmung. Als Besonderheit ist in diesem Jahr die MERKwürdige Wanderbank zu Gast. Damit wird auf die vielseitige Bedeutung von Sitzbänken für das Wandern, die Erholung und den sozialen Zusammenhalt aufmerksam gemacht. Als Abschluss des Welterbetages wird die Musica Concordia von Müstair unter der Leitung von Tobias Mair ein Kirchenkonzert geben.

Der Welterbetag wird sehr facettenreich. Die angebotenen Führungen und Vorträge sind kostenlos, jedoch ist eine Anmeldung am Veranstaltungstag im Klosterladen aus Platzgründen erforderlich. Jede freiwillige Spende für unsere Restaurierungsarbeiten ist herzlich willkommen.

Das Kloster St. Johann in Müstair und der Naturpark Biosfera Val Müstair freuen sich auf viele Besucherinnen und Besucher aus nah und fern!

 

Nähere Infos zum Programm unter:
www.muestair.ch/welterbetage

Kontakt:
Klostermuseum Müstair
visit-museum@muestair.ch
www.muestair.ch
+41 81 858 61 89

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Der Ackerwaal oder einfach nur Waalweg führt vom Bergsteigerdorf Matsch zu den Glieshöfen. Man wandert auf der Sonnenseite durch das Tal. Auch für Familien mit Kindern ist diese Waalweg-Wanderung ein Genuss.

TOURENINFO: Das Auto kann auf dem großen Parkplatz kurz vor dem Dorf Matsch (1.564 m) oder auf den begrenzten Parkplätzen im Dorf selbst geparkt werden. Auf dem Dorfplatz startet die Waalwanderung, die Beschilderungen bei der alten Volksschule weisen den Weg. Wanderer folgen der Markierung Nr. 11 Ackerwaal - Glieshöfe und steigen auf geteerter Straße, wenig später auf einem Traktorweg hoch, bevor nach wenigen Metern der Ackerwaal rechts abzweigt. Die Markierung 11 wird im weiteren Verlauf von rot/weißen Markierungen, die den Waalweg säumen, abgelöst. Der s22 0142s22 0142Waalweg schickt die Wanderer durch saftige Blumenwiesen, über kleine Holzstege - gemütlich und immer dem Wasser entlang - idyllisch in Richtung Glieshöfe. Bei der Thialbrücke endet der Ackerwaal. Für das letzte kurze Stück können Wanderer wählen: Entweder man wandert auf der geteerten Straße bis zu den Glieshöfen oder aber nimmt vor der Brücke den Weg Nr. 20, der in rund 20 Minuten zu den Glieshöfen führt. Nach rund 2 - 2,5 Stunden ist das Ziel, die lohnende Einkehre Glieshöfe für eine Stärkung erreicht.
Rückkehr nach Matsch auf demselben Weg. (ap)

Wanderinfos:

Dauer: 2 – 2,5 h
(insgesamt 4 – 4,5 h)
Strecke: 7,3 km
Max. Höhe: 1.824 m
Min. Höhe: 1.564 m
Höhendifferenz: 250 m

TIPP:
Wandern ohne Auto - Wandertaxi Glieshöfe fährt vom 18.06.19 – 06.10.19:
ab Matsch, Wendeplatz Richtung Glieshöfe um 8:35 Uhr und 10:35 Uhr.
Ab Glieshöfe Richtung Matsch um 15:15 Uhr und 17:15 Uhr.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Glurns/Schluderns/Schleis - Vom 17. bis 19. Mai gab es auch dieses Jahr wiederum die „Tage der Architektur“, eine landesweite Initiative der Architekturstiftung in Zusammenarbeit mit IDM, LVH und HGV. Im ganzen Land wurden insgesamt 10 Touren angeboten, um gemeinsam mit Architekten und Bauherrn Gebäude zu besichtigen und über das Baukonzept und die Bauausführung zu diskutieren. Die beiden Architektinnen Julia Pircher und Sylvia Dell´ Agnolo organisierten im Obervinschgau eine interessante Route mit Baubesichtigungen in Glurns, Schluderns und Schleis. Um 10 Uhr traf sich eine Gruppe von 16 Personen in Glurns, um mit Arch. Jürgen Wallnöfer sein Büro in der Silbergasse zu besichtigen. Wallnöfer hat in einem ehemaligen Stadel sein Architekturbüro eingerichtet und dabei eine angenehme Arbeitsatmosphäre mit wunderbarem Blick über die Dächer von Glurns geschaffen. Arch. Werner Pircher führte anschließend die Gruppe durch die umgebauten Räume im Restaurant Flurin im Stadtzentrum, aber auch in das Obergeschoss, dem ehemaligen Gefängnis, wo kleine Wohneinheiten und Zimmer eingerichtet werden. Erstaunt waren alle vom Dachraum des Turms mit der beeindruckenden Dachkonstruktion. Der rund 8 x 8 Meter große Raum soll in Zukunft für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden. Die Außenfassade des Gebäudes aus dem 13. Jahrhundert, die Türen und Fenster wurden ganz bewusst nicht verändert, der Innenraum wurde hingegen modern eingerichtet, um die Spannung zwischen Tradition und Moderne klar hervorzuheben. Nach dem Mittagessen im Restaurant Flurin ging die Besichtigungstour nach Schluderns weiter, wo Arch. Roland Baldi den neuen Kindergarten und sein Baukonzept zwischen Grundschule und Kulturhaus vorstellte. Zum Abschluss ging es nach Schleis zur Hofkäserei Englhorn von Alexander Agethle. Arch. Jürgen Wallnöfer erläuterte den Umbau des massiven Steingebäudes aus der Jahrhundertwende. Die Tour wurde mit einer Käseverkostung abgeschlossen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Die Feuerwehr Göflan ist eine besondere Feuerwehr. Das Dorf mit nur 600 Einwohnern hat 58 aktive Wehrmänner, davon zwei Frauen und zusätzlich acht Jungfeuerwehrmänner. Das hat mit dem Dorf, aber auch mit dem Kommandanten zu tun. Kurt Tappeiner war 32 Jahre ihr Kommandant, 21 Jahre Abschnittsinspektor und ist seit 42 Jahren bei der Feuerwehr.

von Heinrich Zoderer

Stolz und selbstbewusst präsentiert sich die Feuerwehr Göflan bei der Jahreshauptversammlung im Mehrzwecksaal. Alle sind gekommen: der Bürgermeister, der Landeskommandant, der Bezirksinspektor, Kommandanten der Nachbarwehren, der Fraktionsvorsteher, die Patinnen, Freunde aus Hottingen-Zürich, Vereinsvertreter und seine Frau Andrea. Als langjähriger Kommandant übergibt Kurt Tappeiner das Amt in jüngere Hände. Dies ist Anlass zum Feiern und Danken. Neben dem Jahresbericht und der Angelobung von drei neuen Mitgliedern, gibt es mehrere Grußworte. Wolfram Gapp, der Landeskommandant der Feuerwehren, meint, dass es im ganzen Land nur drei Personen gibt, die über 30 Jahre als Kommandanten im Dienst sind. Einer davon ist Kurt Tappeiner, der seit 1987 Kommandant der Feuerwehr Göflan ist. Kurt Tappeiner wurde 1977 Mitglied der Feuerwehr. Als 1986 Franz Mair, der damalige Feuerwehrkommandant im Alter von 54 Jahren plötzlich verstarb, musste ein neuer Kommandant gesucht werden. Am 15. März 1987 wurde Kurt Tappeiner einstimmig zum Kommandanten gewählt. Das war nicht ganz selbstverständlich, weil Kurt Tappeiner nicht Mitglied im Ausschuss war. Für ihn war deshalb alles neu und die Herausforderungen waren groß. Am 18. bis 20. Juli regnete es in Strömen, ein Viertel der Fläche des Sportplatzes wurde weggespült. Als Kommandant musste er die Hochwassereinsätze koordinieren und wichtige Entscheidungen treffen. Am 24./25. August gab es Hochwasseralarm in Martell. Die Feuerwehr Göflan beteiligte sich an den Aufräumarbeiten nach der Katastrophe. Am 25. September verunglückte am Schlanderser Sonnenberg eine Person auf tragische Weise mit dem Lastauto tödlich und musste geborgen werden. Kurt Tappeiner war bei vielen Einsätzen dabei. Es gab Buschbrände, Wald-, Kamin- und Stadelbrände, aber auch Hausbrände und Großbrände mehrerer Häuser, von Betrieben, der Obstgenossenschaft und vom Bürgerheim. Die technischen Einsätze haben in den letzten Jahren zugenommen. 2018 hatte die Feuerwehr Göflan 25 Einsätze, davon 21 technischer Natur. Die Feuerwehr muss gerüstet sein für Suchaktionen, bei Verkehrsunfällen, Unwettern, Felsstürzen, Fahrzeugbergungen, Tierrettungen oder bei Chemieunfällen. Am 31. August 1990 kehrte der Göflaner Priester Leo Tappeiner von einer Bergtour nicht mehr zurück. 70 Personen suchten am Nördersberg nach dem Vermissten, bis der leblose Körper entdeckt wurde. Kurt Tappeiner hatte damals die schwierige Aufgabe diese Todesnachricht der Schwester des Verunglückten zu überbringen. 2011 wurde am Nördersberg ein zweijähriger Bub von einem Bagger überrollt. Diese Bilder eines toten Kindes bleiben hängen. Auch das Zugunglück in der Latschonder am 12. April 2010 mit neun Todesopfern und 28 Verletzten war für die Angehörigen, aber auch für die beteiligten Rettungshelfer eine große psychische Belastung. Kurt Tappeiner erzählt wie die Toten weggetragen und die Verletzten aus dem Schlamm befreit werden mussten. Er berichtet von der guten Zusammenarbeit mit dem Weißen Kreuz, der Bergrettung, der Notfallseelsorge und anderen Institutionen. Seit 1998 ist Kurt Tappeiner einer der vier Abschnittsinspektoren im Bezirk Untervinschgau. Er muss die fünf Feuerwehren in der Gemeinde Schlanders koordinieren, gemeinsame Großübungen vorbereiten und leiten. Dabei braucht es Einfühlungsvermögen, einen guten menschlichen Umgang, aber auch große Fachkenntnis, Organisationstalent und Führungsqualitäten. Bei Einsätzen müssen schnelle Entscheidungen getroffen werden. Zum Glück kam es nie zu gröberen Verletzungen der eigenen Leute und zum Glück mussten nie Entscheidungen gefällt werden, wo es um Leben und Tod ging, meint Tappeiner. Als Kommandant war es für Kurt Tappeiner wichtig, die Gruppe zusammenzuhalten und eine gute Kameradschaft zu pflegen. So wurden neben Einsätzen, Proben, Fortbildungen, Leistungswettbewerben und Ordnungsdiensten auch Bälle, Gartenfeste, Preiskarten, Preistrendeln, Fußballturniere, Rodel- und Skirennen durchgeführt. Das Gartenfest im Melcheranger zu Pfingsten ist immer wieder ein richtiges Dorffest. Heute ist dieses Fest die wichtigste Einnahmequelle der Feuerwehr. Zu einem Freudentag für die ganze Feuerwehr und für ganz Göflan kam es am 4. September 1999. Damals wurde das 100-jährige Bestehen gefeiert, gleichzeitig die neue Feuerwehrhalle eingeweiht und das neue Tanklöschfahrzeug gesegnet. Auch die 25-jährige Freundschaft mit der Feuerwehr Hottingen-Zürich wurde gefeiert. Bei der Hauptversammlung am 30. März wurde Manuel Schuster zum neuen Kommandanten gewählt. Als aktiver Feuerwehrmann bleibt Kurt Tappeiner der Göflaner Wehr aber weiterhin erhalten und wird sie mit Rat und Tat unterstützen.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Mals - Die Aktion „do leb i. do kaf i.“ der Vinschger Kaufleute im hds fand kürzlich mit der Preisverteilung am Hauptplatz in Mals seinen Abschluss. 25 Gewinnerinnen und Gewinner konnten sich über Einkaufsgutscheine, Wertkarten zum Einkaufen und Erlebnistage in Vinschger Hotels freuen.

vom Magdalena Dietl Sapelza

Was wären Vinschger Ortskerne ohne Geschäfte? Menschen würden nicht mehr zirkulieren, wie bisher, würden weniger geselligen Austausch haben. Aber vor allem die Nahversorgung wäre nicht mehr gewährleistet. Was das vor allem für nicht mobile und ältere Menschen bedeutet, lässt sich leicht ausmalen. Auch viele Gastbetriebe hätten ebenfalls das Nachsehen. Kurzum, es gäbe kaum noch lebenswerte Orte.
„Amazon hält Orte nicht lebendig“, bringt es Bezirkspräsident der Kaufleute und Dienstleister hds Dietmar Spechtenhauser auf den Punkt. Denn der Online-Handel wirkt sich bedrohlich auf die kleinen Geschäfte aus. „Wir vom hds bemühen uns, Kaufleute in den Orten zu halten, die ihrerseits versuchen, ein bestmögliches Preisleistungsverhältnis zu bieten. Um der Bevölkerung bewusst zu machen, welche Folgen es hätte, wenn den heimischen Geschäften die Kundschaft verloren geht, haben die Vinschger hds-Verantwortlichen bereits vor Jahren begonnen, Sensibilisierungskampagnen zu gestartet, verbunden mit Gewinnspielen. Nach der vergangenen Aktion „Mein Ort soll leben. Erlebe deinen Ort“ lautete das diesjährige Motto „do leb i. do kaf i in.“ 120 Vinschger Betriebe beteiligten sich an der Aktion. Kundinnen und Kunden konnten im Rahmen eines Gewinnspieles vom 1. bis 20. April 2019 nach jedem Einkauf ein Kärtchen mit Name und Adresse in eine bereit gestellte Urne werfen. Dann wurden die 25 Gewinnerinnen und Gewinner unter notarieller Aufsicht nominiert und zur Preisverteilung geladen, die am Samstag 18.Mai in der Malser Fußgängerzone über die Bühne ging. Fast alle Gewinner waren anwesend oder hatten sich vertreten lassen. Hds Präsident Spechtenhauser und Bezirksleiter Walter Holzeisen überreichten Einkaufsgutscheine zu 100 Euro, zu 200 Euro, zu 250 Euro sowie Einkaufswertkarten Wertkarten, einzulösen in Vinschger Geschäften.
Die drei Hauptpreise - die Erlebnistage mit Übernachtungen in Vinschger Hotels gingen an Thomas Unterberger aus Prad (Hotel Gerstl, Prämajur), an Tobias Kapeller, aus Taufers i. M. (Glieshof, Matsch) und an Eva Oberhofer aus Latsch.
Auch bei der Wahl der Hotels wurde darauf geachtet, dass die Wertschöpfung im Tal bleibt. Der anwesenden Gemeindevertreter Josef Thurner unterstrich den Wert belebter Orte und meinte: „Einkaufen im Ort ist ein Gewinn für alle.“

 

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Sportoberschule Mals - 25 Jahre Mut, Begeisterung, Innovation. Der 31.05.2019 ist der Geburtstag einer Erfolgsgeschichte. Der Anfang war schwer: Zwar von Skigebieten umgeben, litt die Umsetzung dieses besonderen schulischen Modells zunächst an unzureichender Infrastruktur und und und. Pioniergeist, Hartnäckigkeit, Bauernschläue, Sinn für das Machbare, ein klares Konzept und unermüdlicher Einsatz verhalfen dem Projekt zum Erfolg.
s10 Hofer Max thoeniDie Sportoberschule Mals hat viele Väter. Mit einem Bonmot des unbestrittenen Gründervaters Dir. a.D. Max Bliem gesprochen: „Wenn alle ‚Gründer‘ der Sportoberschule Tantiemen bezahlen müssten, wäre das ein fantastischer finanzieller Zugewinn.“ Tatsache ist, dass es weitsichtige und kluge Leute gab, welche 1994 die einmalige Chance und Notwendigkeit dieser Bildungseinrichtung erkannten und beherzt umsetzten: Neben Max Bliem Josef Hofer und Gustav Tschenett, LH a. D. Luis Durnwalder, die „Mutter der Sportoberschule“ LR a. D. Martha Stocker, VSS-Obmann Günther Andergassen, Amtsdir. a D. Arthur Pernstich, der ehem. Präsident des Wintersportverbandes F.I.S.I Südtirol Martin Wieser, LR a. D. Otto Saurer, Markus Westreicher, die „Südtiroler Sporthilfe“.
Heute ist die Sportoberschule aus der Schullandschaft Südtirols nicht mehr wegzudenken. Sie ist zu einer Bildungseinrichtung geworden mit dem Ziel, der sportbegeisterten Jugend eine stimmige Kombination von schulischer Ausbildung und Leistungssport zu bieten.
Aus der Sportoberschule Mals sind erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler hervorgegangen. Ebenso machten s10 maxauch jene ihren Weg - und das sind die meisten - welche die sportliche Karriere mit der einer beruflichen getauscht haben. Bestes Beispiel sind die Gebrüder Markus und Dominik Windisch: Dominik ist neben Absolventin Dorothea Wierer amtierender Weltmeister im Biathlon und Markus ein erfolgreicher Unternehmer in München.
Die Sportoberschule Mals ist eine gute Investition in die sportbegeisterte Jugend, ist ein großzügiger Vertrauensvorschuss in junge Menschen, in ihr Können, in ihre Entwicklung zu Lebenstüchtigkeit, zu leistungsbewusster, ganzheitlich glücklicher, mental starker, mündiger und eigenverantwortlicher Lebensführung. Die Bedeutung der Sportoberschule misst sich nicht primär an Medaillen, sondern am erfolgreichen Nachhalt ihres Bildungsauftrages.
Gewinnen ist mehr als nur gewinnen. Sport formt Geist, Körper und Persönlichkeit. Dominik Windisch beschreibt in der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum der Sportoberschule Mals eindrücklich sein Werden als Mensch und Sportler: „‘Aufgeber gewinnen nie, Gewinner geben nie auf!‘ – dies ist für mich nicht nur mein sportliches Motto, sondern auch meine Lebenseinstellung. Und diese kommt nicht von ungefähr. Im Kindes- und Jugendalter belegte ich bei Wettkämpfen meistens einen der hinteren Ränge, was mich jedoch nie besonders s10 Malago Giacomelstörte. Anlässlich eines Wettkampfes wurde ich als Letzter ins Team gewählt, da niemand so recht an meine Fähigkeiten glaubte. Das motivierte mich besonders. Ich wollte es allen zeigen und es gelang mir, meinen Gegner zu schlagen. (…) Der Stolz auf diese Leistung war mir buchstäblich ins Gesicht geschrieben. In diesem Moment erwachte mein Kampfgeist, (…) ich fing an hart zu trainieren und konnte mich kontinuierlich verbessern. Diese persönlichen Teilerfolge steigerten meine Motivation von Mal zu Mal und führten zum Entschluss, mein Leben dem Biathlon zu widmen.“

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Vom wind gefunden - Jemanden zum Sündenbock machen bedeutet, dass jemand, unabhängig von seiner tatsächlichen Schuld, für einen Misserfolg oder eine Niederlage verantwortlich gemacht wird, z.B. im Sport oder in der Politik. Es kommt auch vor, dass ganze Völker oder Bevölkerungsgruppen zu Schuldigen, d.h. zu Sündenböcken gemacht werden. Die Nationalsozialisten haben die Juden zum Feindbild erklärt und sie für alles Mögliche verantwortlich gemacht. Die Bezeichnung Sündenbock geht auf das Alte Testament und den jüdischen Glauben zurück. Dabei wurden zwei Böcke aus der Herde einer Gemeinde ausgesucht. Dann wurde per Los entschieden, welcher der beiden dem Gott Jahwe geopfert werden sollte. Den anderen Bock übertrug symbolisch der Hohepriester am Jom Kippur, dem Tag der Sündenvergebung im Judentum, durch Handauflegen alle Sünden des Volkes Israel. Zur Sühne jagte man ihn sodann in die Wüste, was auch heutigen „Sündenböcken“ nicht selten widerfährt. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Nachdenkpause - Das „Pföstlhaus“ in Partschins gegenüber dem Altersheim, als Ensemble unter Ensembleschutz und seit 2002 unbewohnt und damit dem Verfall preisgegeben, ist arg ramponiert worden. Ein versuchter Abbruch, ohne Abbruchgenehmigung, konnte vom alarmierten Heimatpflegeverein Partschins und vom Denkmalamt in letzter Sekunde gestoppt werden. BM Albert Gögele hat ein Verwaltungsverfahren eingeleitet. Am vergangenen Dienstag gab es in Partschins eine Aussprache zwischen dem Besitzer Bernhard Matzohl vom Hotel Stachlburg, BM Gögele, Vertretern der Heimatpflege und des Denkmalamtes. Im Hintergrund steht ein Antrag Matzohls zur Abänderung des Durchführungsplanes mit einem Vorprojekt. Die Baukommission habe, so Gögele, dieses grundsätzlich gutgeheißen. Das Vorprojekt, eine Art Erweiterung des Hotel Stachlburg, hat sowohl das Pföstlhaus als auch den „Sagbauer“ (dessen Stadel mittlerweile verfallen ist) miteinbezogen, bei dem es, laut Gögele, einen Kaufvorvertrag mit dem Besitzer Simon Gamper gebe. Das Pföstlhaus wird wohl kaum mehr zu retten sein. Deshalb ist auch von Seiten der Heimatpfleger Schadensbegrenzung mit einer annehmbaren Lösung ein möglicher Weg. (eb)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Südtirol/Vinschgau - Der bekannte deutsche Wetterfrosch Jörg Kachlemann hat unlängst in mehreren Tweeds die Wettervorhersagen vor allem von Google und mehreren Apps als „Wurstmodellphantasie“ angeprangert. Und er hat dafür Beispiele angeführt und zwar den Vinschgau. Weil die Wettervorhersagen von Google und Co. vor allem auf dem kostenlosen US-Modell mit grober Auflösung (Bild) basieren. Das europäische Modell sei, so kachelmann, mit 9x9 Kilometer zwar besser aufgelöst, „macht aber immer noch aus dem trockensten und relativ wärmsten Ort der Alpen (Vinschgau) eine kalte Hochalpengegend“, schreibt Kachelmann. Das Problem sei, dass die Modelle nicht berücksichtigen, dass der „Vinschgau ein tiefes Tal ist“. Auch die entsprechenden Winde werden nicht berücksichtigt. Er habe selbst ein ein 1x1 Kilometermodell, bei dem die Topografie entsprechend berücksichtigt werden könne. Dem Landeswetterdienst attestiert Kachelmann dagegen gute Arbeit.
Mit seiner harschen Kritik an die großen Wetterpropheten in Google gibt Kachelmann indirekt dem HGV-Präsidenten Manfred Pinzger recht, der schon seit längerem öffentlich die Diskrepanzen zwischen den Wettermeldungen in Deutschland und dem tatsächlichen Wetter in Südtirol anprangert. (eb)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Herbert Dorfmann von der SVP ist für das europäische Parlament wiedergewählt, mit insgesamt mehr als 100.000 Vorzugsstimmen, davon rund 87.000 in Südtirol. Renate Holzeisen hat beachtliche 22.4223 Vorzugsstimmen in Südtirol erhalten und insgesamt 23.736. Die Liste +Europa hat allerdings die staatliche Wahlhürde von 4 % nicht erreicht. Deshalb kann Holzeisen nicht nach Brüssel. Norbert Lantschner von den Grünen kommt in Südtirol auf gut 9.300 Vorzugsstimmen - die Grünen erhalten insgesamt gut 21.000 Listenstimmen in Südtirol. Die 4%-Hürde auf Staatsebene wurde allerdings klar verfehlt.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Dass die Lega mit 42.500 Listenstimmen 17,47 Prozent in Südtirol eingefahren hat, gibt zu denken. Vor allem, dass auch in den Vinschger Gemeinden die Lega Stimmen holte.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Europawahlen sind geschlagen und mit Herbert Dorfmann ist die SVP einzige Vertreterin in Strassburg bzw. in Brüssel. Realpolitisch hat die SVP aus der Sicht des Wahlergebnisses alles richtig gemacht. Das technische Wahlbündnis mit Forza Italia hat der SVP nicht geschadet, die Wählerinnen und Wähler haben das Edelweiß angekreuzt und dem Dorfmann viele Vorzugsstimmen gegeben. Das ist Realpolitik - die Vertretung in Brüssel ist gesichert, das war das Ziel.
Weniger realpolitisch waren das Team Köllensperger und die Grünen unterwegs. Auf einen gemeinsamen Kandidaten bzw. eine gemeinsame Kandidatin hat man sich im Vorfeld nicht einigen können. Teile der Grünen wollten nicht mit dem Team Köllensperger in ein Boot steigen und schon gar nicht Renate Holzeisen als gemeinsame Kandidatin akzeptieren. Das ist das eine. Das zweite ist, dass es offensichtlich nicht direkt Ziel war, neben Dorfmann eine zweite Stimme in Brüssel zu haben. Denn die Listenverbindung, die das Team Köllensperger mit PlusEuropa eingegangen ist, war mehr als riskant. Deshalb, weil PlusEuropa die Hürde von 4 Prozent italienweit nur mit großem Glück schaffen werde, so hieß es vor den Wahlen. Richtig ist, dass Glück in der Politik und dort vor allem bei Wahlen wichtig ist. Glück hat aber nichts mit Realpolitik zu tun. In diesem Fall mit einer sicheren, also die 4%-Hürde locker meisternden Listenverbindung. So hat die aussichtsreichste Kandidatin Renate Holzeisen, die trotz fremdem Listenzeichen viele Vorzugsstimmen in Südtirol erhalten hat, den Sprung nach Brüssel nicht geschafft. Das Ziel ist klar verfehlt. Nun kann man sagen, dass man sauber geblieben ist, dass das Team Köllensperger gut gewählt worden ist, dass man eben keine Realpolitik betrieben hat.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Das Skigebietes Schöneben-Haideralm - seit kurzem zu einem Skikarussell zusammengeschlossen - wurde am Samstag, den 18. Mai 2019 auf einem Schiff im Achensee mit den begehrten Skiareatest-Awards und Gütesiegel ausgezeichnet.
Das Skigebiet Schöneben war in Vergangenheit bereits viermal vom internationalen Skiareatest-Team ausgezeichnet worden. Nun gab es zum fünften Mal die begehrten Auszeichnungen, dieses Mal für den neuen Skiverbund Schöneben-Haideralm. Mit insgesamt sieben Top-Bewertungen räumte das Oberländer Team kräftig ab. Neben dem „Internationalen Pistegütesiegel“ in Gold (das drei Jahre Gültigkeit hat) wurde den Betreibern des Skiverbundes auch die „Sicherheitstrophy, die Awards „Familienskigebiet des Jahres 2019“ und die „Besten Kinderangebote“ in Doppelgold zugesprochen. Mit dem Award „Aufsteiger des Jahres 2019“ gab es die Anerkennung für den gelungene Zusammenschluss zum Skigebiet Schöneben-Haideralm mit skitechnischer Verbindung durch zwei neue Bahnen. s40 8730Freuen konnten sich auch die Verantwortlichen der Skischule Reschen über die Auszeichnungen „Skischule des Jahres – 5 Schneekristalle in Gold“ und die „Besten Kinderangebote“ in Doppelgold. Zur Preisverteilung auf dem Achensee waren rund 300 Preisträger aus unterschiedlichen Skigebieten des Alpenraumes gekommen. Ehrengast war die österreichische Skilegende Annemarie Moser Pröll. Rund 220 erfahrene Mitglieder des „Internationalen Skiareatests“ aus allen Berufsgruppen, von Experten aus der Seilbahnbranche, Journalisten, fachlich kompetente Hobby-Skiläufer, Familien mit Kindern bis hin zu Exekutiv-Beamten, führen anhand vorgegebener Testkriterien anonyme Qualitätschecks im den Skigebieten durch und nehmen Tourismusdestinationen unter die Lupe. Die gesammelten Ergebnisse bilden dann die Grundlagen für die Bewertungen. Geführt wird der „Internationale Skiareatest“ vom Präsidenten Klaus Hönigsberger. (mds)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Südtiroler Kuppelcup - Mit einem Vinschger Erfolg endete der diesjährige Südtiroler Kuppelcup, der sich aus drei Bewerben zusammensetzt. Einer der drei Austragungsorte befand sich auch im Vinschgau. Anfang April wurde in Antholz/Mittertal der erste Bewerb ausgetragen, Ende April war schließlich die Freiwillige Feuerwehr aus Kastelbell Gastgeber des zweiten Bewerbs. Beim großen Finale Mitte Mai in Winnebach sicherte sich das Team Latsch 3 den Gesamtsieg und setzte sich damit gegen zahlreiche Teams aus dem ganzen Land durch. Es war ein Kopf-an-Kopf Rennen bis zum Schluss, Latsch 3 führte nach zwei Bewerben nur zwei Zehntel vor Steinhaus 2 und konnte durch eine weitere tolle Leistung die Spitzenposition verteidigen und den Sieg in den Vinschgau bringen. Zum Siegerteam gehörten Felix Weitgruber, Thomas Janser, Alexander Mantinger, Alexander Wielander und Andreas Fischer, trainiert wurden sie von Walter Innerhofer. (sam)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Kastelbell/Vinschgau - Der Leichathletikclub Vinschgau, 1971 gegründet, hat einen neuen Vereinsbus. „Der alte Bus hat mit 18 Jahren Dienstzeit ausgedient. Weil wir lange Fahrten unternehmen, ist ein neuer Bus von unschätzbarem Wert“, sagte Heiner Pohl. Ermöglicht wurde der Ankauf durch Sponsoren. Diese und Interessierte hat die LAC-Führung am 18. Mai in den Marinushof in Kastelbell geladen, um Danke zu sagen und um die Tätigkeiten des LAC in einem größeren Rahmen vorstellen zu können.
Am Sponsorentreffen nahmen Vertreter der Raiffeisenkassen des Vinschgaus, von Pohl&Partner und Heiner Pohl vom Marinushof teil. Weitere Sponsoren sind Ivoklar Vivadent aus naturns, Mernaer Mineralwasser und Stahlbau Pedross aus Latsch.
Leichtathletik vereine mit Laufen, Springen und Werfen die ursprünglichsten Sportarten, sagte Pohl. Michl Traut wies als Trainer auf die TRainings hin, die insgesamt 5 Mal in der Woche abwechselnd in Latsch, Schlanders und in Mals stattfinden. Die Wettkämpfe erfreuen sich großen Zuspruchs. So haben rund 100 Kinder am 3-Kampf in Latsch teilgenommen. Anklang finde auch der Fakie-Cup in Schlanders. Tobias Lechthaler formulierte das LAC-Zie, nämlich die Vielseitigkeit zu fördern. Mit den Leichtahletikcamps, die vor 8 Jahren initiiert worden sind, gelinge das gut und man bekomme positive Rückmeldungen. heuer sei es das 7. Camp in Latsch und das 2. in Mals.
Ein Herzstück des LAC ist das Stabhochsprungmeeting in Schlanders, welches heuer an einem Samstag stattfinden wird. Erwin Schuster, Hauptinitiator dieses Events mitten im Dorf, hat 18 Jahre in München gelebt und von dort aus wertvolle Kontakte zu Verantwortlichen und Athleten knüpfen können. Ein Ergebnis dieses Beziehungsgeflechts ist Stabhochsprung in Schlanders.
Heuer werde es erstmals einen Sprintwettbewerb für Kinder auf der Anlaufstrecke beim Stabhochsprung geben. „Ein Sprintchampionat in der Euregio und ein Rennen davon in Schlanders“, sagte VSS-Viezpräsident Josef Platter.
Weil der LAC übergemeindlich arbeite und vor allem weil die Jugend seit mehr als 40 jahren inspiriert werde, sei die Tätigkeit des LAC zu wertschätzen und zu untersttzen, sagte Bezirkspräsident Andreas Tappeiner.
Der Sportverein Schlanders hat eine neue Stabhochspunganlage angekauft und dafür bedankte man sich beim Sportvereinspräsidenten Georg Hasenburger und beim Schlanderser Sportreferenten Manuel Trojer. (eb)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Reschenseelauf - In wenigen Wochen ist es soweit, am 13. Juli findet die 20. Ausgabe des Reschenseelaufs statt. Aufgrund dieses besonderen Jubiläums haben sich die Veranstalter dazu entschieden, wie bereits vor zehn Jahr den Lauf wieder als Nachtrennen auszutragen. Der Startschuss für den Hauptlauf erfolgt um 21.30 Uhr, auch die Teilnehmer des Just for Fun Laufs werden zu dieser Zeit starten. Die Handbiker bestreiten ihr Rennen um 17 Uhr, die Nordic Walker werden um 17.05 Uhr mit der Umrundung des Sees beginnen. Ab 17.15 Uhr werden die Kinderläufe ausgetragen. Um Mitternacht darf man sich schließlich auf ein großes Feuerwerk freuen.
Neben dem sportlichen Programm findet auch wieder der traditionelle Bauernmarkt statt (ab 10 Uhr). (sam)

Weitere Infos findet man unter http://www.reschenseelauf.it/de/

Publiziert in Ausgabe 11/2019

s38 Schluderns2. Amateurliga - Eines der beiden Teams kürte sich am vergangenen Wochenende zum Meister der 2. Amateurliga und wird damit in der nächsten Saison in der 1. Amateurliga antreten. Wer der beiden Vinschger Teams der glückliche Sieger ist, stand jedoch bei Redaktionsschluss noch nicht fest. (sam)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Landesliga - Der SSV Naturns hat bereits einen neuen Trainer gefunden. Norbert Pixner wird in Zukunft das Kommando auf der Bank übernehmen, Willi Platzgummer wurde als Co-Trainer engagiert. (sam)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Reschen/St. Valentin - Skischule des Jahres 2019 (Fünf Schneekristalle Gold) und Doppelgold für das beste Kinderangebot: Die Skischule Reschen-St. Valentin hat bei der Verleihung der Winterawards 2019 Bestnoten erzielt. Am 18. Mai 2019 wurden die begehrten Preise für Skigebiete, Pistenpräparierung, Skiverleih und einige mehr und darunter auch für Skischulen am Achensee in Tirol verliehen.
Die 40 SkilehrerInnen der seit 2017 zusammengeschlossenen Skischulen Reschen und St. Valentin werden mit diesen Auszeichnungen in ihrer Arbeit, in ihren Angeboten bei der Kundenbetreuung voll bestätigt. Skischulleiter Peter Hohenegger freut sich: „Wir lassen uns seit 10 Jahre von externen Experten anonym überprüfen und haben in diesen 10 Jahren insgesamt 5 Preise gewonnen. Mit den 5 Schneekristallen in Gold und mit dem Doppelgold bei der Kinderbetreuung konnten wir uns heuer auf ein hervorragendes Niveau steigern.“
Die Skilehrer/innen und Mitarbeiter in der Verwaltung der Skischule Reschen -St. Valentin sind stets bemüht ihr Bestes zu geben. Das Feedback von Kunden wurde vor einiger Zeit mittels Fragebogen erhoben. Die vielen mündlichen Rückmeldungen und die Rückmeldungen über E-Mail von Seiten der Kunden werden intern ausgewertet und dienen dazu, die Qualität andauernd zu verbessern.
Mit den Akteuren im Skibereich arbeitet die Skischule Reschen-St. Valentin gut zusammen. Eingebettet in das Geflecht zwischen der Liftgesellschaft Schöneben-Haideralm AG, den Skiverleihs, den Hotel- und Gastwirtebetrieben, dem Tourismusverein und den Tourismustreibenden im Allgemeinen spielt die Skischule als Dienstleister eine wichtige Rolle.
Jedenfalls bringen die heurigen Preise eine Supermotivation in die Skilehrerschaft im Oberland und sie sind Bestätigung und Ansporn zugleich. (eb)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

VSS-Fußball - Fußball ist im Vinschgau die wohl beliebteste und am meist ausgeübte Sportart. Bereits im Kindergarten- und Grundschulalter besuchen die Kinder das Fußballtraining und lernen auf spielerische Art und Weise diese Sportart kennen. Da es sich um einen Mannschaftssport handelt, werden dabei das Verantwortungsbewusstsein und die Sozialkompetenz der Nachwuchsdribbler gestärkt, sowie die Freude an der Bewegung und am Spiel gefördert.
Durch den VSS-Fußball kann auch im Vinschgau fleißig an der Förderung des Nachwuchses gearbeitet werden. Der Bezirksausschuss besteht aktuell aus fünf Mitgliedern: Martin Rinner (VSS-Bezirksleiter Fußball Vinschgau), Hans Daniel Fahrner, Isidor Wieser, Martin Stricker und Raimund Lingg. Diese organisieren Turniere und Meisterschaften im Bezirk Vinschgau in den folgenden fünf Kategorien: U8, U10, U11, U12 und U13.
In der Kategorie der Jüngsten (U8) gibt es weder eine Meisterschaft noch einen Vinschgaumeister. Es geht vor allem darum, dass die Kinder lernen gegeneinander zu spielen und so erste Erfahrung für spätere Meisterschaften sammeln. Insgesamt werden auf das ganze Jahr verteilt sieben Turniere gespielt. Das Abschlussturnier der Vinschger U8-Teams, an dem 19 Mannschaften teilnehmen werden, findet am 8. Juni in Kastelbell statt.
Der Bezirk Vinschgau organisiert auch heuer wieder die traditionellen Pokalspiele, deren Finalspiele am Pfingstsonntag (9. Juni) in Glurns bestritten werden.
Zudem spielen die Teams ab der Kategorie U10 jeweils eine Meisterschaft, bei der sie sich für die Landesfinal-Ausscheidungsspiele qualifizieren können. Die Finalspiele werden in diesem Jahr am Pfingstmontag (10. Juni) in der Sportzone von Nals ausgetragen.
Auf diesem Weg bedankt sich der VSS-Bezirksleiter Martin Rinner beim Ausschuss für die gute Zusammenarbeit sowie bei den Vereinen, die immer die Plätze für die Spiele zur Verfügung stellen. Ein weiterer Dank geht an den Vinschger Schiedsrichterobmann Johann Messner sowie an seine Schiedsrichterkollegen. (sam)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Real- und Sprachengymnasium/Schlanders - Seit mehreren Jahren leitet der Allround-Musiker Hannes Ortler aus Glurns die Schulband und den Schulchor am Real- und Sprachengymnasium in Schlanders. An mehreren Nachmittagen spielen und singen die Schüler sowohl bekannte und aktuelle Pop-Songs als auch musikalische Klassiker vergangener Jahrzehnte. Ihr buntes Repertoire und musikalisches Können zeigen die musikbegeisterten Jugendlichen jedes Jahr bei den Tagen der offenen Tür und beim Abschlusskonzert in der geräumigen Leseveranda des Realgymnasiums.
Gefördert von der Raiffeisenkasse Schlanders konnten der Schulchor und die Schulband heuer zudem in Innsbruck die überwältigende Inszenierung von Leonard Bernsteins Musical „West Side Story“ besuchen. Die beeindruckenden Tanzeinlagen und die Ohrwürmer wie „“I Like to Be in America“, „Maria“ oder „I’m So Pretty“ begeisterten alle und ernteten großen Applaus. Zur Freude der Schüler nahmen sich die drei Hauptdarsteller Sophia Theodorides (Maria), Florian Stern (Tony) und Lucía Isabel Haas Munoz (Anita) in der Pause sogar Zeit für ein Gruppenfoto. (mt)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

pr-info Weisses Kreuz - In der Vergangenheit haben sich Hunderte junge Leute für den freiwilligen Zivildienst beim Weißen Kreuz entschieden und damit bewiesen, dass sie bereit sind, sich für die Gesellschaft einzubringen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Der Landesrettungsverein beschäftigt seit 2005 freiwillige Zivildiener: Jugendliche sind engagiert und motiviert.
Würde auch dich dieser Dienst beim Weißen Kreuz interessieren? Dann verlier keine Zeit und zeig, was in dir steckt! Der Zivildienst beim Weißen Kreuz bietet dir die Möglichkeit, dich ein Jahr lang einer spannenden und sinnvollen Aufgabe zu widmen.
Dass der Zivildienst sowohl für die Jugendlichen als auch für unser Land wichtig und wertvoll ist, beweist, dass die Landesregierung dieses Projekt immer tatkräftig finanziell unterstützt.
Die Zivildiener beim Weißen Kreuz sind vor allem im Krankentransport tätig. Das bedeutet, dass sie Patienten begleiten und einfache Hilfestellungen geben. Das Schöne dabei ist, dass die begleiteten Menschen sehr dankbar sind und das Gefühl entsteht, etwas Gutes getan zu haben. Neben einer erstklassigen und vom Land Südtirol anerkannten Ausbildung bekommen die Zivildiener für ihre Mitarbeit im Weißen Kreuz pro Monat eine Spesenvergütung von 430 bis 450 Euro.
Du willst zeigen, was in dir steckt, bist zwischen 18 und 28 Jahren alt, motiviert und bereit, Menschen zu helfen und sie zu begleiten sowie in einer großen Gemeinschaft mitzuarbeiten? Dann verliere keine Zeit und melde dich beim Weißen Kreuz:
Tel. 0471444 382 oder Grüne Nummer 800110911 www.weisseskreuz.bz.it
Wir freuen uns auf ein spannendes gemeinsames Jahr mit dir!

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Matsch - Am vorvergangenen Samstag fand nach vielen Jahren in Matsch wieder die gemeinsame Müllsammelaktion statt.
Ausgehend von der AVS Ortstelle Matsch in Zusammenarbeit mit der Jugend und der FF Matsch kamen Jung und Alt zum gemeinsamen Müll sammeln im Dorf zusammen. Kindergartenkinder, Schüler, Jugendliche und Erwachsene- alle halfen mit. Gesäubert wurden die Wege, Straßen und Plätze im Dorf, der Sport- und Spielplatz und die Pausenplätze von Schule und Kindergarten. Ebenfalls abgegangen wurden die Wege um das Dorf und zu den Höfen und der Waal- und Almweg.
Zu Mittag trafen sich alle Helfer und Helferlein in der Feuerwehrhalle zum Würstchen essen und „Kracharle“ trinken.
Bis zum Nachmittag kam die unglaubliche Summe von 23 Müllsäcken und einem Anhänger voller Alteisen, Reifen, alten Badewannen usw. zusammen.
Als Dank für ihren Fleiß bekamen die Kinder am Ende ein kleines Geschenk, gesponsert vom AVS Referat für Natur und Umwelt. Außerdem übernahm die Firma Windegger dankenswerterweise gratis die Entsorgung der Großmüllteile.
Eine sinnvolle Aktion, die hoffentlich nicht nur die Kinder, sondern vor allem die Erwachsenen sensibilisieren soll. (klf)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Naturns - Der Tag der offenen Tür bot ein buntes Programm, bei dem alle Altersklassen auf ihre Kosten kamen. Führungen durch das Museum, eine Schnitzeljagd rund um St. Prokulus sowie die Besichtigung der St. Prokulus Kirche ließen die Zeit für alle wie im Flug vergehen.
Die Schatzsuche, organisiert vom Prokulus Kulturverein, gehört inzwischen schon zur Tradition. Vor allem auch von Naturnser Familien sehr geschätzt, haben sich rund 70 Kinder auf die Suche gemacht! Für jeden Schatzsucher gab es dann auch ein tolles Geschenk!
Führungen lockten Kulturinteressierte ins Museum, doch auch neugierige kleine Besucher wurden bei einer spontanen, kindgerechten Führung nicht enttäuscht.
Der Internationale Museumsrat ruft seit 1992 jedes Jahr ein unterschiedliches Motto für den Internationalen Museumstag aus. Dieses Jahr fand er am Sonntag, den 19. Mai unter dem Motto „Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“ statt.
Um 17.30 Uhr luden wir zur Sagen-Lesung mit Christian Kössler ein, im Fokus standen schaurige „Geister- und Teufelssagen aus Südtirol“. Wir erlebten eine unheimliche Rundreise durch Südtirols Sagenwelt, von der „Übernachtung auf der Kortscher Alm“, dem „Friedhofswärter in Burgeis“, bis hin zu den „Räubern der Christnacht in Wangen“ und der „Pest in Kaltern“. Christian Kössler erzählte von rätselhaften Begegnungen bis den Kindern der Atem stockte.
Ein besonderer Dank gilt dem Prokulus Kulturverein, für die wertvolle Unterstützung und Betreuung an diesem Tag.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Schlanders/Latsch - Das Netzwerk der Südtiroler Weltläden präsentiert in mehreren Schlössern Schmuck aus der ganzen Welt. Den Auftakt zu dieser interessanten Initiative machte der Weltladen Latsch in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss und der Gemeinde Schlanders in der Bibliothek Schlandersburg. Brigitte Gritsch, die Koordinatorin der Weltläden, erklärte, dass es neben der Präsentation von handgemachten Halsketten, Ohrringen und Armbändern aus Seide, Keramik, Straußeneiern oder Tagua-Nüssen, vor allem darum geht, die Hintergründe und Produktionsweise dieser Schmuckstücke aufzuzeigen. Es geht um die Schönheit der Produkte, aber auch um Frauenarbeit, um Zukunftsperspektiven von Familien in Kolumbien, Kenia, den Philippinen oder Ecuador. Hinter den vielfältigen Schmuckstücken stehen Kooperativen und Familienwerkstätten, welche mit dem Schmuck die Lebenssituation ihrer Familien verbessern und die Armut bekämpfen wollen. Auch Richard Theiner vom Weltladen Latsch und Monika Wielander, die Kulturreferentin von Schlanders betonten, dass es um eine Sensibilisierungskampagne geht, um globale Zusammenhänge aufzuzeigen und Lebensgeschichten zu erzählen, die hinter den Schmuckstücken stecken. Brigitte Knapp aus dem Pustertal las dann auf lebendige Art eine Geschichte vor, die von zwei Frauen und ihren Hoffnungen erzählt. Kamilla stellt Schmuckstücke her, um ihre Familie zu ernähren und mit dem Geld die Ausbildung der Kinder zu bezahlen. Nathalie erhält von ihrem Mann einen Gutschein für ein Schmuckstück. In einem Weltladen findet sie ein schönes Stück, das Kamilla gemacht hat. Sie kauft es, macht sich schön und besucht dann ihren Mann im Krankenhaus. Der Schmuck gibt beiden Kraft und neue Hoffnung. Neben den Schmuckstücken gab es auch eine Fotoausstellung von Simon Terzer. Der Fotokünstler hat auf besondere Weise Schmuck mit Gemüse, Blumen und Alltagsgegenständen kombiniert und interessante Fotos gemacht. Bei der Ausstellungspräsentation gab es noch Harfenmusik von Gernot Niederfriniger und ein Buffet aus regionalen Produkten. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Kastelbell - Mit dem „großen österreichischen Zapfenstreich“ feierte die Schützenkompanie „Major Michael Mayr“ Kastelbell ihre 60-jährige Wiedergründung. Die Ehrenkompanie konnte am 18. Mai 2019 eine große Zahl von Gratulanten und befreundeten Vereinen im Schloss Kastelbell willkommen heißen. Nach einem feierlichen Fackel-Einzug unter den Klängen der Musikkapelle Kastelbell, dem Abschreiten der Ehrenkompanie durch BM Gustav Tappeiner und dem Landeskommandant-Stellvertreter des Südtiroler Schützenbundes Renato Des Dorides und dem ehemaligen Landeskommandanten Elmar Thaler, wurde der „große österreichische Zapfenstreich“ unter der Leitung des jungen Kommandanten Dietmar Pixner abgehalten. Fixe Bestandteile des Großen Österreichischen Zapfenstreichs sind die Österreichische Bundeshymne und der Traditionsmarsch „O du mein Österreich“. Der „Zapfenstreich“ geht zurück bis zum dreißigjährigen Krieg. Mit ihm wird seit Beginn des 17. Jahrhunderts üblicherweise die Nachtruhe musikalisch angezeigt.
Hauptmann Pixner konnte neben den Genannten auch den Bezirksmajor Arno Rainer, Schützenabordnungen aus dem Vinschgau und aus dem Burggrafenamt, die Freiwilligen Feuerwehrn Kastelbell und Galsaun sowie befreundete Abordnungen aus Eutin (Schleswig Holstein) und Sandhofen (Allgäu) begrüßen.
In der Festrede rief Elmar Thaler zu Wachsamkeit auf und rief in den Schlosshof: „Steht zu eurer Heimat.“ Es sei nachhaltig, wenn man Tiroler sei und auch bleibe. Das Interesse an Europa sei „mau“. Denn es sei Usus, Erfolge zu nationalisieren und Misserfolge zu europäisieren. Gerade in der Frage Katalonien habe sich Europa weggeduckt. Man solle sich nicht auf die Politiker verlassen, sagte Thaler, denken müsse das Volk selbst.
BM Gustav Tappeiner erinnerte an die Zeiten der Weidergründung. Er mache sich aufgrund des zunehmenden Nationalismus heute Sorgen.
Von Verantwortung und Ehrfurcht sprach Pixner in seinen Abschlussworten. Man habe ein wertvolles Erbe zu verwalten, deshalb Verantwortung. Und Ehrfurcht deshalb, weil viele unserer Vorfahren Immenses geleistet hätten. Pixner dankte den noch lebenden Gründungsmitglieder Jakob Raffeiner, Toni Linser, Toni Moser und Natz Ratschiller. (eb)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Laas -Die Bilder von den Wunden der Schmetterlingskinder am ganzen Körper berührten die Laaser Grundschulkinder im Saal genauso wie das, was Zita Pfeifer, die Mutter eines betroffenen Sohnes und Vertreterin der Selbsthilfegruppe Debra, über dessen Leidensweg erzählte. Und aufmerksam hörten sie auch den Vertretern des Vereins für die Palliativbetreuung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen MOMO Evelyn Gruber und Rudi Sampt zu, die darüber berichteten, wie über den Verein schwerkranke Kinder und deren Familien unterstützt werden können. In Prissian entsteht ein Haus, in dem betroffene Familien, Hilfe von Fachkräften erfahren und sich eine Auszeit nehmen können. Für beide Organisationen hatten die Schüler/Innen insgesamt 1.140 Euro gesammelt und gerecht aufgeteilt. MOMO erhielt zusätzlich 830 Euro von Schülern der 4. Klassen aus dem Verkauf von Bastelsachen beim Laaser Ostermarkt. Pate für die Aktionen stand die Religionslehrerin Waltraud Telser Gianordoli, die es versteht, das Verständnis der Kinder für bedürftige und benachteiligte Menschen zu wecken. (mds)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Prad/aquaprad - Bereits zum zweiten Mal lud die Werkstatt für Menschen mit Behinderung aus Prad zu schrägen und kunterbunten Begegnungen in das Nationalparkhaus „aquaprad“. Von Dienstag, 14. bis Freitag, 17. Mai wurde gespielt und gelacht, es gab eine Bar und warme Küche, eine Zirkusvorführung, Theater, Seniorentanz, Bastel- und Vorlesestunden. Immer wieder trat die Werkstattband „Kraut und Ruabm“, geleitet von den beiden Betreuern Franziska Schuler und Maurizio Floridia auf und gab ihre Musikstücke zum Besten. Das umfangreiche Programm wurde realisiert in Zusammenarbeit mit der Bibliothek, dem Zirkusverein Animativa, den „Spielideen“ von Hanspeter Schönthaler, der Integrierten Volkshochschule Vinschgau, dem Theaterverein und der Bürgergenossenschaft Obervinschgau „da“. Unterstützt wurde die Projektwoche von der Gemeinde und dem Bildungsausschuss Prad. Am Freitagnachmittag wurde das Theaterstück „vollwertig.wertvoll“ zweimal aufgeführt. Das Stück ist das Ergebnis eines besonderen Theaterprojektes der Integrierten Volkshochschule Vinschgau, getragen von der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR). In drei verschiedenen Kursen bzw. Werkstätten haben Menschen mit Beeinträchtigung und ohne Beeinträchtigung gemalt und Geschichten geschrieben und diese Texte dann in einer Theaterwerkstatt einstudiert. Heike Haller aus Naturns hat mit ihrer Gruppe in einem entspannten Malprozess die Bühnenbilder erstellt, die Gruppe von Dominik Wallnöfer hat in der Schreibwerkstatt Geschichten geschrieben und Ruth Kofler und Nadia Schwienbacher haben in der Theaterwerkstatt diese Texte mit den Theaterspielern einstudiert und auf die Bühne gebracht. Bei den Aufführungen im Nationalparkhaus waren nicht nur Verwandte und Bekannte der 10 Theaterspieler anwesend, sondern auch viele interessierte Theaterfreunde. „Jeder von uns ist wertvoll, wie er ist, auch wenn er nur DA ist oder gerade weil er DA ist.“ Das war einer der zahlreichen Texte, welche die Theatergruppe auf der Bühne präsentierte. Dafür erhielt die Gruppe großen Applaus. (hzg)

 

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Hier eine Übersicht der Sommeraktionen der Vinschger Jugendtreffs und Jugendzentren in den Monaten Juni, Juli und August.

 

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Rätselfans aufgepasst! Am Samstag den 15. Juni plant das Jugendcafé Chillout Latsch einen Ausflug nach Meran in den Escape Room. Ein Escape Room ist ein besonderes Gruppen-
erlebnis, bei dem man in einem realen Raum Aufgaben oder Rätsel rund um eine mysteriöse Geschichte lösen muss. Der Escape Room Meran bietet dazu eine einmalige Location in einer alten Kirche! Darin gilt es verschollene Seiten des „geheimen Manuskripts“ zu finden. Spaß und so einige Überraschungen sind im Escaperoom garantiert. Alle interessierten
Jugendlichen können sich bis 05. Juni bei Christian im Chillout Latsch oder Check In
Goldrain anmelden. Alle Infos gibt es auch telefonisch unter der Nummer: 388 78 83 077.
Wir freuen uns auf eure Anmeldung.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Der Sommer naht und damit auch
das Etschside Open Air 2019!
Der Festplatz in Naturns
öffnet seine Tore für alternative
Jugendmusikkultur.
Das Openair von Jugendlichen
für Jugendliche.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Jugendtreff„All In“ - Bereits zum vierten Mal fand dieses Jahr der Garten und Genussmarkt in Kastelbell statt und der Jugendtreff „All In“ Kastelbell-Tschars nahm zum 4. Mal daran teil. Mit leckeren dunklen und hellen Muffins, alkoholfreiem Hugo und hausgemachtem Frischesaft verwöhnten die Jugendlichen die Besucher des Genussmarktes. Bereits Tage zuvor hatte die Vorbereitung dazu begonnen. Die Motivation war den Jugendlichen direkt anzusehen. Bei schönem Wetter waren viele Besucher anwesend und als die Mittagzeit kam, gingen Jugendliche und Besucher wieder glücklich nach Hause!

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Naturns - Am 12. April unternahmen die Bewohner des Seniorenwohnheimes von Naturns einen Ausflug in die Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Dies war der Auftakt des Projektes „SINNvoll“, welches die Heimbewohner das ganze Jahr über begleiten wird, und bei welchem das Wahrnehmen mit allen Sinnen im Vordergrund steht.
Kräftige Farben und allerlei Sorten,jahreszeitlich bedingt vor allem durch diverse Zwiebelpflanzen, überraschten die Heimbewohner, die diese Vielfalt auf unterschiedliche Weise warnahmen, sie spürten aber alle eine intensive Beziehung zur Natur und deren Kraft. Durch die früheren Arbeiten im Blumen- und Nutzgarten erweckte der Besuch in Trauttmansdorff Erinnerungen an einstige Tätigkeiten, sodass tiefverwurzeltes Wissen um Wachstum, Ernte und alte Bauernregeln wieder ins Gedächtnis gerufen wurden. Besondere Anerkennung gebührt den freiwilligen Helfer, ohne die dieser Ausflug nicht möglich gewesen wäre, und die auch sonst den Alltag im Seniorenwohnheim unterstützen und beleben. Abschließend wurden die Senioren am Seerosenteich von dem für Landwirtschaft und Tourismus zuständigen Landesrat Arnold Schuler überrascht, dessen Resort, durch die Unterstützung des Projektes, maßgeblich zum Gelingen dieses Ausfluges beigetragen hat. (ria)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Laas - Welche Straßenbereiche können LKW-Fahrer von ihrer Kabine aus sehen und welche nicht? Wo ist der nicht einsehbare tote Winkel? Das konnten Grundschulkinder aus Laas und Eyrs kürzlich selbst nachempfinden, als sie sich der Reihe nach ans Steuer des LKWs setzten, das die Firma Transalbert am Laaser Sportplatz bereit gestellt hatte. Die Aktion „Toter Winkel“ hatte die für Verkehrserziehung zuständige Lehrerin Ruth Abart im Rahmen des Projektes SOS zusammen mit Mitarbeitern des Öko Instituts und des LVH organisiert. Ziel ist es, den Kindern die Gefahren im Straßenverkehr generell bewusst zu machen und speziell den Unfällen im „toten Winkel“ vorzubeugen. Parallel dazu lief im Rahmen von SOS Zebra auch das Projekt „Hallo Auto“, bei dem sich die Schüler in Autos setzen konnten. Sie wurden über Bremswege informiert und über einiges mehr. „Die Möglichkeit, alles hautnah selbst miterleben und betrachten zu können, schärft das Bewusstsein für richtiges Verhalten viel mehr, als reine Theorie“, sagt Abart. Die Aktionen unterstützte auch der Gemeindepolizist Klaus Obwegeser. Bisher haben an die 2.500 Schülerinnen und Schüler in Südtirol bei den Aktionen von SOS Zebra mitgemacht. Es handelt sich um eine Sensibilisierungskampagne der Landesabteilungen Mobilität und des Straßendienstes in Zusammenarbeit mit dem Ökoinstitut, um die Sicherheit am Zebrastreifen und auf dem Schulweg zu erhöhen. (mds)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Laas/Marmorwerk - Die Landesberufsschule lud im Rahmen der Vortragsreihe „Berufsbildung im Gespräch“ am 17. Mai zu zwei Vorträgen in das Laaser Marmorwerk. Hans-Jörg Ruch referierte über Umbauten im historischen Kontext und Elmar Grasser über die Chancen des anbrechenden 5G-Zeitalters.
Viele Architekten aus dem ganzen Land, aber auch Politiker, Verwalter, Unternehmer, Handwerker, Vertreter von Verbänden und interessierte Bürger kamen in die große Werkshalle des Laaser Marmorwerkes, um Referate über zwei aktuelle Themen anzuhören. Nach der Begrüßung durch Erich Tscholl, dem Betriebsdirektor der Lasa Marmo und Peter Spechtenhauser von der Berufsschule und einführenden Worten vom Bildungsdirektor Gustav Tschenett, berichtete der Architekt Hans-Jörg Ruch über umgebaute Bauern- und Patrizierhäuser im Engadin. Ruch zeigte Fotos und Pläne von alten umgebauten Gebäuden, die in seinem neuen Buch „Close-up“ dokumentiert sind. Anhand konkreter Beispiele erläuterte der engadiner Architekt das Bemühen seines Architekturbüros das Alte zu bewahren, das Gebäude aber modern einzurichten und eine angenehme Wohnatmosphäre zu schaffen. Bei einigen Häusern wurde der Heustadel s21 marmorwerknicht einfach abgerissen oder für Wohnzwecke umgebaut, sondern in seiner ursprünglichen Form belassen und ein Bad oder ein Zimmer wie ein Haus im Haus, bzw. wie ein Rucksack hineingestellt oder hineingehängt. Ruch verwendet Materialien aus der Region und erzählte vom Bemühen individuelle Lösungen für jedes Gebäude zu finden. Er meinte am Ende des Referats: „Das Einfache ist nicht immer das Beste, aber das Beste ist immer einfach.“ Der zweite Referent, Elmar Grasser, stammt aus Laas, hat in Wien Informatik studiert und arbeitet seit 2013 im Technikvorstand bei Sunrise, mit 1.700 Mitarbeitern der größte private Telekommunikationsanbieter der Schweiz. Grasser referierte über Digitalisierung, Künstliche Intelligenz (KI) und das 5G Netz, die neue Mobilfunktechnologie. Grasser meinte, während Europa noch führend in den klassischen Industrien ist, wird in den USA und besonders in China die Digitalisierung stark vorangetrieben. Damit Europa mithalten kann, müssen das Glasfasernetz und das 5G Netz ausgebaut und mehr in die Softwareentwicklung investiert werden. Die Digitalisierung muss als Chance gesehen werden. Wir dürfen nicht aus Angst vor den Veränderungen stehen bleiben, meinte Grasser. In der Diskussion wurden vor allem die Bedenken gegenüber dem 5G Netz angesprochen. Zum Abschluss der Veranstaltung wurde ein virtueller Bruchbesuch mit moderner 360° Filmtechnik vorgeführt. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Glurns - In den Glurnser Lauben und am Stadtplatz bot man ein umfangreiches Marktsortiment, einen Orchideen-Umtopfservice sowie ein humorvolle, passendes Musikprogramm an.
Glurns – Anknüpfend an die historische Markttradition richtet die Einrichtung „Glurns Marketing“ bereits zum achten Mal in den Monaten Mai, Juni, September und Oktober die Glurnser Laubenmärkte aus. Es sind dies Themenmärkte als attraktive Erlebnismärkte, jedes Mal ergänzt mit den zusätzlichen Nahversorgungsständen der Direktvermarkter mit bäuerlichen Produkten. Den erfolgreichen Auftakt der Themenmärkte bildete Anfang Mai bereits der Blumen- und Gartenmarkt. Zahlreiche Gärtnereien, Hobbyaussteller sowie einige Direktvermarkter mit hochwertigen landwirtschaftlichen Produkten verwandelten die Glurnser Laubengasse und heuer auch zusätzlich den Stadtplatz in einem bunten Marktschauplatz. Der Zeitpunkt zur Abhaltung dieses Marktes schien gut gewählt, denn es war ein enormer Besucherstrom zu verzeichnen. Aber auch mit dem Wetter hatte man großes Glück, denn es war ursprünglich ganz schlechtes Wetter angekündigt. Jedoch war von morgens bis abends kein Tropfen Regen gefallen. Die Marktbetreiber waren sehr zufrieden, denn der Kauf großer Mengen an Garten- und Blumenprodukten war ersichtlich. Neben Gärtnereien, Hobbyausstellern war auch das Forstinspektorat Schlanders mit einem schön gestalteten Ausstellungsstand vertreten. Besonders viel Bewegung war beim Verein „Freunde der Orchideen“ zu verzeichnen. Diese gaben tolle Tipps für die richtige Haltung und Pflege von Orchideen und boten für mitgebrachte Orchideen einen Umtopfservice an. Für Klein und Groß war ganztägig ein Workshop zum Bau eines Insektenhotels angesagt. Zum Marktprogramm gehörte aber auch passende Musik. Man bestaunte deshalb die erste und einzige Gartengeräte-Band „Floraphoniker“, die mit verschiedenen Gartengeräten, wie Gießkannen, Rechen, Töpfe und dazu passenden Texten zum Thema Garten, die Zuhörer zum Lachen brachten.
Der zweite Markt ist dem Thema „Mittelalter und altes Handwerk gewidmet„ , der am Samstag, 15. Juni in den Glurnser Lauben stattfinden wird. Am selben Abend folgt sodann im mittelalterlichen Städtchen das interessante Event „Nacht der Kultur“ mit einem Kampf der Ritter, Feuershow und vieles.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Schluderns - Es herrschte ein reges Kommen und Gehen am Internationalen Museumstag im Vintschger Museum. Es waren vor allem Familien mit Kindern die den Tag nutzen, um sich bei freiem Eintritt die Ausstellungen anschauen zu können und nicht zuletzt das vom Mitarbeiterteam zusammengestellte Animationsprogramm genießen zu können. Begrüßt wurden sie höchstpersönlich vom Präsidenten des Muserumsvereins, Harald Trafoier.
Der Tag stand unter dem Motto: „Frühjahrsbräuche im Vinschgau lebendig erleben“. Interessante Informationen erhielten die Kinder und deren Eltern im Rahmen einer Dia-Schau, über kirchliche und weltliche Bräuche im Vinschgau, kindgerecht aufbereitet und lebendig vorgetragen von der Historikerin Helene Dietl Laganda. Der Vortrag drehte sich dann nicht nur ausschließlich um Bräuche im Frühjahr sondern um viele andere im Jahreslauf. Es ging um den hl. Nikolaus, den hl. Martin, um bäuerliche Rituale aus der Vergangenheit, um Scheibenschlagen, um Fasnachtsveranstaltungen wie der Kinder Schützenumzug in Mals und das Zusselrennen in Prad, und vieles mehr. Brennend interessierten sich einzelne Kinder für die Schemen- und Krampuslarven, nach denen sie dann beim Rundgang durch die Ausstellungsräume suchten. Großer Andrang herrschte an der Bastelecke, wo die Kleinen unter Anleitung von Betreuerinnen die Kreativität entfalten konnten. Am Vorabend der „Internationalen Museumstage“ drehte sich im Vintschger Museum in Zusammenarbeit mit den Schludernser Bäuerinnen alles um das Buch „Lebendige Bräuche in Südtirol“ und dessen Buch-Präsentation durch die Autorin Jutta Tappeiner. (mds)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Für 4 Personen
Zubereitungszeit: 15 Min.
Marinierzeit: 1 – 2 Std.
Grillzeit: 10 – 12 Min.

Für die Paste:
4 EL Olivenöl
1 EL fein gehackte frische Rosmarinnadeln
1 EL Dijon-Senf
1 EL frisch gepresster Zitronensaft
2 TL fein gehackter Knoblauch
1 TL grobes Meersalz
½ TL gemahlene Fenchelsamen
¼ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

4 Hähnchenbrustfilets, je etwa 180 g

Für die Oliven-Mayonnaise:
125 ml Mayonnaise
2 EL dunkle Olivenpaste (Tapenade)
1 EL frisch gepresster Zitronensaft
1 TL fein gehackte frische Rosmarinnadeln
¼ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

 

 

Zubereitung
1 In einer kleinen Schüssel die Zutaten für die Paste vermischen. Die holzigen Stiele der Rosmarinzweige beiseitelegen und später auf die Glut geben. Die Hähnchenfilets auf beiden Seiten mit der Paste bestreichen und abgedeckt auf einem Teller 1 – 2 Stunden kalt stellen.

2 In einer kleinen Schüssel die Zutaten für die Oliven-Mayonnaise mit dem Schneebesen zu einer glatten Masse verrühren. Abdecken und bis 30 Minuten vor dem Servieren in den Kühlschrank stellen.

3 Eine Zwei-Zonen-Glut für mittlere Hitze vorbereiten.

4 Den Grillrost gründlich reinigen. Die Rosmarinstiele auf die Glut legen. Die Hähnchenfilets über direkter mittlerer Hitze bei geschlossenem Deckel 10 – 12 Minuten grillen, bis das Fleisch sich fest anfühlt und durchgegart ist. Die Filets in dieser Zeit ein- bis zweimal wenden und gegebenenfalls auf dem Rost umplatzieren, damit sie gleichmäßig garen. Vom Grill nehmen und warm oder raumtemperiert mit der Oliven-Mayonnaise servieren.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Marienberg - Neben den angebotenen Sonderprogrammen war das Museum am Samstag (08.05) von 09.00 bis 17.30 Uhr frei zugänglich. Das ehemalige Wirtschaftsgebäude wurde 2007 renoviert. Die Erhaltung der ursprünglichen Mauern schafft einen interessanten Kontrast zwischen der antiken Struktur und dem modernen Mobiliar. Das Haus beherbergt das Museum, die Gästezimmer, Seminarräume und Büros. Jedes Jahr öffnet das Kloster einen anderen Raum. So gewährte heuer Abt Markus einen Einblick in das Tafelzimmer aus dem 19. Jahrhundert, das immer noch für den Empfang von Ehrengästen genutzt wird. Pater Anselm führte Besucher gruppenweise in die Krypta, einen besonderen Ort im Kloster, und erläuterte den romanischen Freskenzyklus aus dem 12. Jahrhundert. Viele Besucher nahmen an der Mittagshore, das ist eine der 5 Gebetszeiten der Mönche, teil. Nach der Mittagspause führte Abt Markus zu der neu eröffneten Sonderausstellung „Klosterarbeiten“ aus s16 161655dem 18. Jahrhundert, die er persönlich kuratiert hat. Pater Philipp, Prior und Gastpater im Abt-Hermann-Haus, führte in die Thematik „Exerzitien und Auszeit im Kloster“ ein und führte durch Räumlichkeiten, die dabei von Bedeutung sind. Mit Pater Urs konnten interessierte Besucher einen kleinen Rosenkranz knüpfen. Zu guter Letzt luden die Mönche von Marienberg zur gemeinsamen Feier der Vesper in der Krypta. „Wir haben 467 Karten ausgegeben und sind an organisatorische Grenzen gestoßen“ resümiert Museumsleiterin Annemarie Schwarz. Ziel des Museumsteams sei es, die Besucher rundum zufrieden zu stellen. Sie freute sich, dass immer mehr Einheimische aus Südtirol, aber auch aus dem Oberinntal und aus dem Engadin den offenen Tag benützen, das Kloster kennen zu lernen. Ein beliebter Treffpunk war auch der Klosterladen mit seinem besonderen Flair. Dort werden Artikel angeboten, die mit dem Kloster und mit der Vinschgauer Kultur und Tradition in Zusammenhang stehen. Das breitgefächerte Sortiment erfreut Geist, Herz und Sinne. (aw)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Aus dem Gerichtssaal - Diese Geschichte hat sich zugetragen als Schlanders noch ein eigener Gerichtsort war mit allen dazugehörigen Einrichtungen und Personalien. Der Sitz des Gerichts war in der Schlandersburg (Bild). Im Erdgeschoss, wo heute Landesämter untergebracht sind, befand sich das Gefängnis. Einer der Aufseher war der legendäre Hans Schönthaler, ein glühender Verfechter und Pionier des sog. offenen Strafvollzugs, soll heißen: sinnvolle Beschäftigung der Häftlinge anstelle von stumpfsinnigem Absitzen der Strafe. Die ihm anvertrauten Gefangenen hatten untertags „Freigang“, um sich bei den Bauern eine Marende und ein Taschengeld zu verdienen. Am Abend machte der Aufseher dann eine Runde durch die Gasthäuser, um seine Häftlinge einzusammeln und über Nacht wieder in sicheren Gewahrsam zu nehmen. Noch lieber war ihm jedoch, wenn er den Insassen des Tschumpus in seinem Weingut in Vezzan eine sinnvolle und nützliche Beschäftigungstherapie angedeihen lassen konnte.
Zum Stammpersonal des Gerichts gehörte auch ein Gerichtsvollzieher. Er stammte aus dem Süden Italiens, aus einer Stadt an einem wunderschönen Golf gelegen, in deren Hintergrund sich ein Vulkan erhebt. Zu den Besonderheiten dieser Stadt gehört, dass deren Bewohner wahre Künstler sind, weil sie die Kunst des Sich-Durchwurstelns („L‘arte dell’arrangiarsi“) meisterhaft beherrschen. Ich konnte mich persönlich einmal davon anlässlich eines Auftritts vor dem dortigen Gericht überzeugen, als mich am Eingang Männer ansprachen und mir ihre Visitenkarte in die Hand drückten, auf der ihr Name stand und als Beruf jener des „testimone oculare“, also des „Augenzeugen“ angegeben war! Nun, dieser Gerichtsvollzieher aus der Stadt am wunderschönen Golfe hatte auch so seine Eigenheiten. Eine davon war, dass er zu den Versteigerungen auch gleich die Käufer mitbrachte, welche die Pfandsachen in der Regel um einen Pappenstiel ersteigerten und dann gleich abtransportierten. Natürlich fiel dabei auch für den Exekutor ein fetter Brocken ab! Diese seine Gewohnheiten waren bekannt. Ich hatte in der Malser Gegend eine Zwangsvollstreckung laufen, bei der 3 Kühe und 4 Kälber zur Versteigerung anstanden. Schlimmes ahnend begab ich mich vorsichtshalber an den Ort des Geschehens. Tatsächlich warteten dort bereits die Komplizen des Exekutors mit einem Viehtransporter. Also beteiligte ich mich kurzerhand persönlich an der Versteigerung. Doch als der Gerichtsvollzieher den Bietvorgang mit den Worten:“ dichiaro aperta l’asta“, eröffnete, kam es zu einem Eklat: Eine der Kühe hob ihren Schwanz und schiss dem Exekutor eine lautere Flade geradewegs vor die Nase! Über den weiteren Verlauf der Versteigerung berichten wir in der nächsten Ausgabe!

Peter Tappeiner Rechtsanwalt

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Rampenlicht Lootsch - Mit der humorvollen Komödie in drei Akten „Iatz kearsch dr Kotz, Ferdl“ von Jürgen Schuster begeistern die Schauspielerinnen und Schauspieler der Bühne „Rampenlicht Lootsch“ derzeit ihr Publikum. Sie agierten mit Einsatzfreude und Textsicherheit.
Deftige Sprüche, lustige Szenen bedienen altbackene Klischees der Paarbeziehungen und sorgen für Lachen und Szenenapplaus. Zum Inhalt sei Folgendes verraten: Alles dreht sich um den Macho Ferdl (Egon Reinstadler), der seine Frau Annemarie (Dorothea Mayr) fordernd und barsch behandelt, genauso wie seinen Sohn Martin (Alex Habicher) und dessen Freundin Elfi (Lea Paulmichl). Mit Hilfe von Elfis Mutter Afra (Manuela Thöni) wird ein s14 6059außergewöhnlicher Plan ausgeheckt, um Ferdl zur Vernunft zu zwingen. Sein Freund, der einfältig wirkende Pantoffelheld Heini (Andreas Paulmichl), und der absonderliche Doktor Beinbruch (Christian Mayr) schließen sich der Intrige an und glänzen als brillante, komödiantische Farbtupfer der Komödie.
Regie führt Pankratius Eller. Koordinator ist Christian Schöpf mit seinem Team. Unzählige Stunden haben wiederum die Bühnenbauer investiert. Seit der Gründung der Bühne von vier Jahren müssen sie die Bühne im Mehrzwecksaal jedes Mal von Grund auf neu aufbauen. Hut ab vor der Leistung der Laatscher Theatermacher! (mds)

 

Nächste Aufführungen
im Mehrzweckgebäude Laatsch:
Freitag, 31. Mai.20.00 Uhr;
Samstag, 1 Juni 20.00 Uhr
Sonntag 2. Juni um 17.00 Uhr
Reservierung: 371 14 03 892
(ab 16.00 Uhr)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Burgeis/Obervinschgau - Die Raiffeisenkasse Obervinschgau organisierte gemeinsam mit der Südtiroler Herzstiftung am Samstag (11.05.) einen Gesundheitstag „Rund ums Herz“ im Kulturhaus in Burgeis. Es wurde eine „Gesundheitsstraße“ eingerichtet, um folgenschwere Werte für die Herzgesundheit zu ermitteln. Ein medizinisches Team prüfte Cholesterin-, Zucker- und Blutdruckwerte sowie BMI – Bauchumfang, welche anschließend bei einem individuellen Arztgespräch analysiert wurden. Die 70 Teilnehmer mussten nüchtern erscheinen. Deshalb stand nach der Untersuchung und Besprechung für jeden ein köstliches Frühstück bereit.
Anschließend begrüßte Gerhard Stecher von der Raiffeisenkasse die Teilnehmer an den Fachvorträgen. Er freute sich über die positive Resonanz des Gesundheitstages und versprach, weitere Veranstaltungen dieser Art zu organisieren. Franz Bauer, Landesvorstandsmitglied der Herzstiftung, freute sich über diese Veranstaltung. Damit würde die Tätigkeit der Stiftung in die Öffentlichkeit getragen. In Südtirol gebe es 27 Herzsportgruppen, die sich wöchentlich treffen und unter ärztlicher Aufsicht Übungen absolvieren.
Stefan Waldner, Gemeindearzt von Graun, referierte in allgemein verständlicher Sprache und erschöpfend über Herzkreislaufprobleme und ihre Konsequenzen. Helmuth Weiss, Internist im Krankenhaus Schlanders, erläuterte die Risikofaktoren von Herz-Kreislaufproblemen. Kurt Habicher, Notarzt und Anästhesist, vermittelte, was zu tun ist, wenn ein Notfall eintritt, speziell bei einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt. In dieses Fällen zählt jede Minute. ZEIT IST MUSKEL! Zu guter Letzt bedankte sich Stecher bei den Referenten für die interessanten und aufschlussreichen Fachvorträge, bei dem medizinischen Team für die Vorsorgechecks und beim Weißen Kreuz Mals und Vinschgauer Oberland für ihre Unterstützung und wünschte allen eine gute Heimfahrt. (aw)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Kürzlich haben die SVP-Frauen im Bezirk Vinschgau die Bezirksfrauenleitung neu gewählt. An der Spitze stehen nun Christina Hanni Bernhart aus Kastelbell als Bezirksfrauenreferentin und Kunhilde von Marsoner Holzner, Gemeinderätin und Bezirksvorsitzende der ArbeitnehmerInnen aus Schlanders, als ihre Stellvertreterin. Komplettiert wird die Bezirksfrauenleitung von Andrea Frank Patscheider, VizeBM von Graun und SVP-Ortsobfrau aus St. Valentin, Lydia Helga Schötzer, Mitglied des Gemeindefrauenausschusses Schlanders und Andrea Kofler, Gemeindereferentin aus Latsch.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Kompatsch „Neuräutl“. Zwischen den beiden Behausungen liegen über 8.000 Jahre. Was für eine erstaunliche Kontinuität! Uralte Spuren menschlicher Besiedlung wurden auch beim nahe gelegenen Schnalserhof gefunden. Weiter oben gab es ein Riesenschloss das mit
einer „Lederner Luftbrücke“ mit Juval verbunden war... so erzählt zumindest eine Sage.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Karl Plattner Gedenkjahr
Kein Zweifel, Karl Plattner hat seinen Ruhm selber, durch sein Werk, begründet. Gefördert wurde er zunächst von Freunden im Vinschgau, doch auch gegenteilige Aktionen von weniger kunstsinnigen Zeitgenossen machten ihn bekannt – natürlich ungewollt.
So ist Plattners Frühwerk in Naturns, das Fresko zum Gefallenen-Denkmal von 1951/52, zerkratzt und schamhaft abgedeckt worden; öffentliche Polemiken folgten. An Plattners Fresko im Bozner Landtags-Saal störte den Redakteur einer lokalen Presse der „rachytische Ochs“, anno 1955. Man erinnert sich an Norbert Kaser, der wurde durch die Presseattacken nach seiner provokanten „Brixener Rede“ schlagartig bekannt. Doch zu Plattners frühen Förderern: Seine erste Ausstellung bestritten die kunstsinnigen Brüder Gurschler in Schlanders, anno 1946.
1951 kam dann der öffentliche Naturnser Auftrag für das genannte Fresko; Bürgermeister war dort – bezeichnender Weise von 1945 bis 1952 - der politisch untadelige Musiker Hermann Kristanell (1902-1977); in seinem Haus gingen Intellektuelle und Künstler ein und aus, Karl Plattner, der malende Vagabund Kuperion, der Dichter Josef Leitgeb und Andere. So auch bei Kristanells Bruder Adolf (1900-1960), dem dichtenden Rechtsanwalt und Vizebürgermeister in Meran. Beide stammten vom Dorfmair-Hof in Naturns.
Übrigens: Der Literat und Plattnerfreund Roland Kristanell (1942-2000), Mitbegründer und Mitarbeiter der Kulturzeitschrift ARUNDA, war Hermanns Sohn.

Paul Peims

 

„Ja ich bin ein Revoluzzer!“
Neulich wurde ich für meine Idee, der EU eine neue „Verfassung“ zu geben und damit die Nationalstaaten zu überwinden als „Revoluzzer“ bezeichnet. Daraufhin habe ich mich gefragt, wie denn eigentlich die Begriffsdefinition von Revolution lautet. In eine Suchmaschine eingegeben, fand ich folgende Definition auf Wikipedia: „Eine Revolution ist ein grundlegender und nachhaltiger struktureller Wandel eines oder mehrerer Systeme, der meist abrupt oder in relativ kurzer Zeit erfolgt.“ (Wikipedia, 27.04.19)
Die Begriffsdefinition gelesen und verstanden, stellte ich fest, dass ich wirklich ein kleiner „EU- Revoluzzer“ bin. Ich möchte die EU strukturell verändern und dies lieber heute als morgen. Dies aus einem guten Grund. Ich glaube, dass die EU Sinn macht!
Ca. 25 Jahre nach ihrer Gründung steht eine EU, wie wir sie kennen, vor dem Scheideweg. Die Zusammenarbeit vieler europäischer Staaten hat zu einer Hülle von Vorteilen für viele Europäer geführt, jedoch stehen wir nach der erfolgreichen Befriedung und wirtschaftlichen innereuropäischen Zusammenarbeit vor vielen Fragen und Grundsatzentscheidungen (Immigrationskrise, Steuerpolitik, Außenpolitik, Finanzsystem, Sozialpolitik, uvm.), welche m.M.n. nur auf europäischer Ebene beantwortet werden können. Der derzeitige überstaatliche Aufbau auf der Grundlage souveräner Staaten und das dazugehörigende institutionelle System verhindern jedoch, dass in bestimmten Bereichen (Sozialpolitik, Steuerpolitik, Außenpolitk, Immgrationspolitik usw.) zufriedenstellende europäische Lösungen ausgearbeitet werden können. Nationale Befindlichkeiten und Politik werden zukunftsorientierten Lösungsansätzen vorgeschoben. Zusätzlich hat man sich über Jahrzehnte in vielen Bereichen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt, mit sichtlichen negativen Auswirkungen (z.B.: Steuer- und Lohndumping). Hinzu kommt, dass sich viele Bevölkerungsschichten nicht mehr mit dieser EU identifizieren können (z.B.: 37% der europäischen Bevölkerung haben noch nie ihren Heimatstaat verlassen) und wollen diese nicht mehr mittragen, was m.M.n. ein großer Rückschritt ist.
Deshalb bin ich der Überzeugung, dass wir einen Schritt in Richtung mehr EU machen sollten. Dies jedoch nicht mit dem aktuellen Aufbau. Ein neues Korsett für die Zukunft muss her! Umso früher, desto besser. Ich bin für eine EU der Regionen, in der lediglich die zwingenden Schlüsselkompetenzen (z.B.: Außenpolitik, Finanzwesen, Immigrationspolitik) an die EU abgegeben und alle restlichen Entscheidungen auf regionaler Ebene getroffen werden. Dies bringt einerseits den Vorteil mit sich, dass in vielen Bereichen kleinere Strukturen einfacher, effizienter und nachhaltiger zu verwalten sind und so die Bevölkerung durch partizipative Prozesse auf regionaler Ebene mehr Zugriff auf die regionale und europäische Politik hat und andererseits, dass europäische Fragen auf EU-Ebene entschieden werden können, ohne ein nationales Veto.
#mehrEU #mehrBeteiligung #EUderRegionen #EUrevoluzzer

Benjamin Schupfer,
Rabland

 

Lösungsgeld I
Ich möchte eindeutig darauf hinweisen, dass die von Menschen geschaffene Monokultur, die der von Gott gezeugten Biodiversität, zuwider läuft. Wegen ihr treten immer mehr Krankheitserreger und Schädlinge auf, welche eigentlich das Futter der Nützlinge sind. Jedoch das monokulturelle Wirtschaften versiebt das ökologische Gleichgewicht zugunsten der Krankheitserreger und Schädlinge, sodass immer mehr Pestizide und Herbizide eingesetzt werden müssen, um überhaupt noch etwas Essbares produzieren zu können.
Paul Gruber, Mals
(Forstetzung folgt)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

s10sp1 098von Don Mario Pinggera - Wie viele Anhänger die österreichische FPÖ in unserem Lande wohl hat? In diversen Gesprächen fiel mir immer wieder auf: nicht wenige! Was grundsätzlich ja auch nicht tragisch ist. Es ist legitim, sich für eine demokratisch gewählte Partei zu begeistern. Umso übler ist das Erwachen nach dem wahrhaft ekelhaften Video von Ibiza. Heinz-Christian Strache hat mit dieser törichten Aktion sogar die österreichische Regierung weitgehend zu Fall gebracht. Ausgang ungewiss! Ganz ähnlich den Missbräuchen in der Kirche wurde hier das Vertrauen der Menschen schamlos missbraucht. So entsteht Politikverdrossenheit! Die Menschen verlieren jeden guten Glauben. Als Inhaber (auch) eines österreichischen Passes bin ich froh: Das Land hat mit Alexander Van der Bellen einen besonnenen Bundespräsidenten. Und den braucht es jetzt auch! Dabei ist das Verhalten Straches eigentlich nicht überraschend. Schon das unselige Agieren des ehemaligen Landeshauptmannes von Kärnten, Jörg Haider, wies in eine wenig segensreiche Richtung. Der verächtliche Umgang dieses Potentaten beispielsweise mit der slowenischen Minderheit in Kärnten ist hier lediglich die Spitze des Eisberges. Strache befindet sich deshalb durchaus im Rahmen der Tradition der FPÖ. Durch das Verhalten Straches auf Ibiza dürfte nun auch die Hoffnung auf den sogenannten ‘Doppelpass’ in unserem Land in weiteste Ferne gerückt sein. Ehrlich gesagt: wer mich als Wähler derart betrügt, auf den werde ich mich niemals wieder verlassen wollen und müssen! Auf der anderen Seite ist es gar nicht schlecht, was geschehen ist. Im Gegenteil – es könnte sogar heilsam sein! Heilsam insofern, als man nicht mehr so leichtfertig Fundamentalisten und Fundamentalistinnen folgt, ob diese nun von links oder von rechts kommen! Die Geschehnisse in Österreich haben Aufmerksamkeit erregt, im positiven Sinne und in ganz Europa. Die Verlogenheit und der Betrug an den wählenden Menschen werden garantiert nicht ohne Folgen bleiben. Im Hinblick auf die Geschichte Europas, insbesondere Deutschlands und Österreichs, sind wachsame Augen und Ohren gefragt. In einer Zeit wie heute, wo zweifelhafte Gestalten in der Politik wieder versuchen, mit einfachen und zum Teil brutalen (und dummen) Phrasen die Menschen aufzustacheln, ist erhöhte Wachsamkeit und ein klares NEIN gegen jede Art von Fundamentalismus absolut NOT-wendig.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Taufers i. M./Vinschgau - Wenn Martin Fliri Dane in die Redaktion des Vinschgerwind kam, hatte er immer eine Geschichte im Gepäck, eine Anregung über etwas Interessantes, Humorvolles oder Kritisches, über das man schreiben könnte. Redefreudig und philosophisch sprudelte es dann nur so aus ihm heraus. Und er hat auch selbst Beiträge geliefert, zum Beispiel Texte und Bilder für Kulturseiten. So schrieb er über die Schellennarren im Dreiländereck und über die Maulwürfe und deren Ausrottung im Münstertal. Vor einem Jahr erzählte er für den Sommerwind 2018 die abenteuerliche Geschichte rund um die „Blocher -Wurst“, die er sich nach Absprache mit dem Schweizer Politiker Christoph Blocher hatte patentieren lassen.

Martin Fliri Dane, geboren am 11. 11.1949 in Taufers i. M. besuchte die Klosterschule in Marienberg und das Gymasium in Bozen. Dort entwickelte er seine Leidenschaft zur Fotografie. Sein Können und sein fotografisches Gespür zeigen beispielsweise seine spektakulären Bilder von der Skirennsportlegende Gustav Thöni und dem Steilwandfahrer Heini Holzer. Beide hatte er über Jahre mit seiner Kamera begleitet. Martin arbeitete als Mitarbeiter im Sanierungsbüro in Glurns, als rühriger Kellermeister im Schloss Rametz in Meran und im Nobelhotel Palace in St. Moritz, sowie bei den dortigen Bergbahnen. Er war Gründungsmitglied des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz, Dolomiten-Redakteur, Gemeinderat in Taufers i. M. und dort sogar Bürgermeister-Kandidat, der es um ein Haar ins höchste Amt geschafft hätte und vieles mehr.

Martin suchte immer wieder nach neuen Herausforderungen und arbeitete unerschütterlich an seinen Zielen. Die „Hunza Marille“, die er von Pakistan nach Südtirol gebracht hatte, machte ihn zum „Marillenpapst“ und Botschafter für die Veredelung der süßen Frucht. Martin war ein authentischer Freigeist mit Sinn für Recht und Gerechtigkeit, der sich immer treu blieb.
Er war ein außergewöhnlich vielseitiger Mensch, ein Tausendsassa, ein Abenteurer, ein großartiger Erzähler und Schreiber, der sich nie ein Blatt vor den Mund genommen hat. Nach schwerer Krankheit starb Martin am 16. Mai 2019. Sein wacher und kritischer Geist, sein Ideenreichtum, seine Anekdoten und Geschichten werden uns fehlen. (mds)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Oberland - Im schweizerischen-österreichischen Grenzgebiet entsteht eines der größten Laufwasserkraftwerke des Alpenraums.
Auf mehrfachem Wunsche organisierte Kurt Ziernhöld im Auftrag der SVP-Ortsgruppe Reschen am Donnerstag (23.05) eine Fahrt zur Besichtigung des Gemeinschaftskraftwerks Inn (GKI). Dieses Kraftwerkprojekt vor unserer Haustür ist zurzeit die größte Baustelle im Lande Tirol. Zu Beginn unseres Besuches hielt Ing. Lukas Winkler einen kurzen Einführungsvortrag, stellte das Projekt in Form einer Projektion vor und erteilte die notwendigen Sicherheitsinstruktionen. Anschließend wurden uns Warnwesten und Helme überreicht. Entsprechend ausgerüstet betraten wir das Krafthaus in Prutz. Mittels zweier Francis-Turbinen und zweier Generatoren sollen dort 400 Gigawattstunden Strom erzeugt werden. Das entspricht einem Stromverbrauch von rund 90.000 Haushalten. Über ein erdverlegtes Kabel wird der Strom dann zum benachbarten Umspannwerk des Kraftwerks Kaunertal geleitet und dort in das Netz eingespeist. Das gigantische Krafthaus ist außen kaum noch sichtbar, weil es nur mehr 4,5 m über das Geländeniveau hinausragt. Der Krafthausschacht reicht 26 m in den Untergrund. Zwischen Triebwasserstollen und Krafthaus befindet sich noch ein 105 m hohes Wasserschloss, welches für den Druckausgleich sorgt. „Das GKI bietet eine Reihe von Vorteilen“ ließ uns Winkler wissen. Dazu gehört eine Mindestabflussmenge von 10 m³/s im Sommer. Weiters gibt es eine Reihe von Ausgleichsmaßnahmen: die Stauraumgestaltung in Martina, ein Biotop in Maria Stein, Bepflanzung und Begrünung beim Krafthaus, die Aufforstung der Innschlucht, die Erweiterung von Uferflächen und Schotterbänken am Inn sowie das Sicherstellen der Fischpassierbarkeit. An der Wehranlage Ovella bei Martina erwartete uns Ing. Mathias Oparian. „Die Anlage ist als Staubalkenwehr mit zwei Wehrfeldern projektiert und wird etwa 15 m hoch werden und der Stauraum wird auf 2600 m Länge ein Volumen von ca. 500.000 m³ fassen.“ Auf der östlichen Seite werde der Triebwassereinlauf, die Fischwanderhilfe und das Betriebsgebäude gebaut. Um eine solide Baufläche zu gewährleisten, wurde der Schuttkegel mit einem Volumen von etwa 100.000 m³ komplett abgetragen. An der Felswand im Osten wurden neben großflächigen Bodennetzen 13 zum Teil mehrere hundert Meter lange Steinschlagschutzzäune verankert. Diese werden regelmäßig inspiziert und von Geröll und Gehölz gereinigt. Der Inn wurde verlegt und rinnt bereits durch das im Bau befindliche Wehr. (aw)

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Laas - „Der Vinschgau braucht eine nachhaltige Verkehrspolitik“ - unter diesem Motto haben die lvh-Bezirke Unter- und Obervinschgau zu einer Podiumsdiskussion ins Josefshaus nach Laas geladen. Mit Gustav Tappeiner (Kastelbell-Tschars), Helmut Fischer (Latsch) und Peter Trafoier (Schluderns) fanden nur drei BM den Weg nach Laas.

von Erwin Bernhart

Seit einem Jahr sind der Prader Günther Platter für den Obervinschgau und Hermann Kerschbaumer-Raffeiner für den Untervinschgau die Bezirksobleute des Landesverbandes für Handwerker lvh. Gemeinsam haben sie am 21. Mai zu einer Podiumsdiskussion geladen - moderiert vom ehemaligen Rai-Redakteur Eberhard Daum. Interesse gezeigt haben viele Handwerker, durch Abwesenheit wenig Interesse gezeigt haben die Lokalpolitiker. Der Kammerabgeornete Albrecht Plangger ist erschienen und frühzeitig gegangen.
Der Diskussion vorausgegangen sind drei Impulsreferate. Stephan Bauer, Amtsdirektor des Straßendienstes Vinschgau, wies auf die Entwicklung der Straßenverwaltung und der Instandhaltung seit 1998 hin. Damals sind die Straßen von der ANAS zum Land übergegangen. Mit heute 74 Mitarbeitern werden im Vinschgau von der Töll bis Reschen 378 Kilometer Straßen gepflegt - Brücken, Tunnels, Steinschlagschutz, Asphaltierungen, Mauern und Leitplanken. In Kastelbell sei mit dem Tunnelbau die größte Baustelle im Lande eröffent worden, die Sanierung der Steinschlagschutzgalerien in Graun seien geplant, in St. Valentin und in Taufers habe man geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen angebracht, innovative Steinschlagschutzbauten mit Recyclingmaterial seien in Latsch gebaut und jedes Jahr werden rund 15 Kilomter Straßen neu asphaltiert.
Der Generaldirektor der STA Joachim Dejaco berichtete über die Fortschritte in Richtung Elektrifizierung der Vinschgerbahn. In den kommenden Monaten werden an der Strecke Schlanders-Laas Kurvenradien etwas begradigt, um den künftigen Halbstundentakt einhalten zu können. Von Mitte Juni bis Ende September werde von Mals nach Schlanders eine Schienenersatzdienst fahren. 2020 und 2021 werden 1.500 Masten für die Stromleitungen gesetzt und 2022 werden die neuen Züge, die bereits bei der Firma Bombardier bestellt sind, fahren.
Elmar Morandell, der Obmann der Frähcter im lvh, brach eine Lanze für den Warentransport mittels LKW. Allerdings seien die Kunden am vermehrten LKW-Aufkommen selbst schuld. Morandell brachte die Bestellungen via Internet ins Spiel. Das sei mit einer jährlichen Zunahme von 12% ein rasant wachsender Markt. Und 9% aller Bestellungen werden wieder zurückgeschickt. Eines sei sicher, so Morandell: Der Verkehr werde in allen Sparten zunehmen. Durch entsprechendes Verhalten könne jeder einen Beitrag für die Verkehrsreduzierung leisten.
In der Diskussion wurde Kritik laut, vor allem an die lokale Politik: Es gehe nicht an, dass durch die Gemeindepolizei vor allem die Arbeiter regelrecht schikaniert würden, sagte etwa Albert Hutter. Auch die vielen Ampeln an der Vinschger Straße, besonders jene in Kastelbell und auf der Töll wurden kritisiert. In Schlanders möge man beim Kreisverkehr in richtung Bahnhof eine Brückenlösung für die Schüler herbeiführen. Tenor unter den Handwerkern war es, dass 20 Jahre lang eine falsche Verkehrspolitik im Vinschgau betrieben worden sei.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

von Albrecht Plangger - Alle sind jetzt gespannt, wie es nach den Europawahlen weitergeht. In der Regierung fliegen buchstäblich die Fetzen. Sogar der Ministerpräsident kommt zwischen die Stühle und scheint nun mehr auf der Seite der 5 Sterne Bewegung zu stehen, statt als Garant für beide Regierungsparteien in der Mitte. Plötzlich bescheinigen mehrere Meinungsumfragen dem allgegenwärtigen Innenminister sinkende Umfragewerte. Jetzt ist der „politische Zahltag“ da und es wird sich zeigen, ob die Wähler effektiv eine Veränderung wollen. Wird die LEGA mit ihrem antieuropäischen Kurs prämiert und die 5 Sterne Bewegung abgestraft, dann wird es aus meiner Sicht eine Veränderung geben. Bleibt der Unterschied zwischen beiden Parteien innerhalb einer 10% Spanne, dann wird man sich nach den Wahlen wieder Treue schwören und wieder eine Weile zusammen marschieren bis mit dem Haushaltsgesetz im Herbst die nächste große Herausforderung kommt. Eine Mehrwertsteuererhöhung muss vermieden werden und dazu braucht es 23 Milliarden Euro. In Rom befassen wir uns mit dem sog. „DL crescita“ (Wachstum), welches die Wirtschaft ankurbeln soll und somit mithelfen könnte, die Mehrwertsteuererhöhung zu vermeiden. Im letzten Haushaltsgesetz hatte noch Salvini Südtirols Gemeinden mit Investitionsbeiträgen für öffentliche Infrastrukturen (Straßen, Plätze, Sicherheitsmaßnahmen usw.) „beglückt“, nun macht es der Di Maio in diesem Gesetzesdekret nach und „beglückt“ Südtirols Gemeinden mit Staatsbeiträgen zwischen € 40.000 und 120.000 für energetische Maßnahmen an öffentlichen Gebäuden. Salvini will sein Sicherheitsdekret vom vergangenen Dezember verschärfen, welches wir in Südtirol in Bezug auf die neue Handhabung mit den ausländischen Autokennzeichen kennen gelernt haben. Das geht für uns gut, denn somit ergibt sich die Möglichkeit, die Unsicherheiten für die ausländischen Saisonsarbeiter, die Grenzpendler, für sog. „Gefälligkeitsfahrten“ oder einer Nutzungsleihe innerhalb der Familie in Ordnung zu bringen.

Publiziert in Ausgabe 11/2019

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.