Ausgabe 20bis-2023

Ausgabe 20bis-2023 (57)

titel 20bis 23


 

Miteinander in Mals aufgewachsen, beide Bauern, beide Schwergewichte und nun treten sie gegeneindander für die Landtagswahlen an: Sepp Noggler zum 4. Mal für die SVP und Markus Hafner nach den Parlamentswahlen zum 2. Mal für das Team K. Der Versuch eines Streitgesprächs.

Vinschgerwind: Ihr seids beide Bergbauern. Warum geben immer mehr Bergbauern auf?
Sepp Noggler: Das Leben wird teurer, die Vorstellung vom Leben wird vielfältiger und somit ist nicht alles finanzier- und leistbar. Der finanzielle Aspekt ist einer, warum Bauern aufgeben. Der andere Aspekt ist das intensive und nicht einfache Arbeiten auf den Höfen. Zieht man in Betracht, dass sehr viele Leute die Arbeit bzw. die Produkte der Bergbauern nicht honorieren, dann verdrießt das viele Bauern. Es braucht einen Zuerwerb und der Verdienst daraus wird meist in die Landwirtschaft hineingesteckt. Das ist kräftezehrend. Da sagen sich viele junge Bauern, ich arbeite nicht zwei- dreimal um einmal überleben zu können.
Markus Hafner: Stimmt. Diese Kritik hör’ ich auch immer wieder „Wir müssen zwei- dreimal arbeiten, um einmal zu überleben“. Aber ich muss dir eines sagen, Sepp, es stimmen in der Viehwirtschaft die Rahmenbedinungen nicht mehr. Das geht auf der einen Seite von Brüssel aus. Ich habe das Gefühl, dass wir Bergbauern mit der Klimaneutralitätsdiskussion geopfert werden sollen. Auch in Südtirol stimmen die Rahmenbedingungen nicht mehr. Wir haben einen Stundenlohn von 2 Euro, das weißt du genau. Wir hängen am Tropf der Subventionen. Wir gehen zum Bauernbund und unterschreiben dort die Betreibsprämien, die 300 Euro, heuer haben wir noch nicht die Aufzuchtprämie erhalten. Brüssel hat entschieden, dass die EU bei der Milch einer der vier Global-Player sein will. Aber ganz ehrlich: Die Milch von der Friedolina von Lichtenberg und die Milch vom Langen-Sepp aus Matsch hat auf dem Weltmarkt absolut nichts zu suchen. Oder? Uns hat Matthias Gauly von der UNI Bozen Produktionskosten von 80 Cent für konventionelle und 1 Euro für Biomilch vorgerechnet. Den Super-Milchpreis, der da immer nach außen gelobt wird, den haben wir nicht.
Sepp Noggler: Natürlich haben wir keinen Super-Milchpreis. Sämtliche landwirtschaftliche Produkte sind viel zu billig und werden zu wenig geschätzt. Ziel ist es ja eigentlich, die Regionalität in der Berglandwirtscahft zu forcieren, so dass die Leute einen guten Preis zahlen.

Vinschgerwind: Welche Lösungsvorschläge habt ihr?
Sepp Noggler: Die Produkte der Berglandwirtschaft müssen so honoriert bzw. bezahlt werden, dass die Landwirte davon leben können. Das wünschen sich die Bauern.
Markus Hafner: Stichwort Hofkäserei. Das trägt nicht für viele. Mir sagen Bergbauern klar, was sie wollen: Sie wünschen sich einen einzigen Viehzuchtverband. Dann kommt eine soziale Sache: Bauern sagen, wir brauchen eine soziale Absicherung, vielleicht über eine Art Grundeinkommen. Eines muss auch klar sein: Mit der Arbeit der Bergbauern profitiert auch der Tourismus, auf den Almen, bei der Landschaftspflege usw. Da werden wir mit dem Tourismus verhandeln müssen. Dein Kollege Schuler redet da von einem „grünen Euro“, ich nenne das ein Art Grundeinkommen „reddito di cittadinanza“.
Sepp Noggler: Wir kommen schon zum Ziel. Bisher hat sich noch niemand so richtig Gedanken gemacht, wie die 30 Millionen Euro aus der Aufenthaltsabgabe verteilt werden sollen. Da ist noch viel Vorarbeit zu machen. Eine diesbezügliche Umfrage vom Bauernbund läuft derzeit.
Vinschgerwind: Verteilt man da nicht das Fell eines Bären, der noch nicht erlegt ist?
Markus Hafner: Das ist richtig. Aber die Diskussion wird man führen müssen. Das wird die Aufgabe vom Noggler Sepp sein oder auch meine, falls ich gewählt werde. Der Sepp wird sich da mit seinen Lobbyisten im Hintergrund leichter tun. Wir brauchen eine soziale Berglandwirtschaft und auf dem Weltmarkt haben wir nichts zu suchen. Für den „grünen Euro“ fehlt ja heute die gesetzliche Basis. Da wird der neue Landesrat für Landwirtschaft mit den Bauern und mit dem HGV Verhandlungen führen müssen...
Sepp Noggler: Die Verhandlungen laufen ja schon. Die Gegenwehr des HGV ist auch da. Wobei der HGV genau weiß, dass er die Berglandwirtschaft auch für die Gäste benötigt. Das Verständnis für das Vorhaben eines „grünen Euro“ ist jedenfalls vorhanden. Da ist noch viel zu klären.
Markus Hafner: Unsere Aufgabe ist, den Bergbauern eine Perspektive zu geben.

Vinschgerwind: Themenwechsel. Für den Vinschgau hat in den letzten Jahrzehnte das Thema Energie eine große Rolle gespielt. Wie positioniert ihr das Thema Energie neu?
Markus Hafner: In Schlanders startet der Bau von 5 kleinen Kraftwerken. 13 Jahre hat der Schlanderser Bürgermeister Arbeit gehabt, bis er die Genehmigungen erhalten hat. Das VEK hat eine Studie beauftragt, um herauszufinden, wo noch Ressourcen für Stromerzeugung vorhanden sind. Beim Marteller Stausee sind wir mit wieviel Prozent beteiligt?
Sepp Noggler: Bei der Marteller Konzession mit 25 und beim Reschenstausee mit 8 Prozent. Das ist viel.
Markus Hafner: Bleiben wir beim Beispiel Schlanders. Die Bürokratie ist riesig, es bestimmen die Beamten. Und überall ist der Landschaftsschutz drauf. Die Gründung des Vinschgauer Energiekonsortium (VEK) zielte auf eine autonome Energieversorgung des Vinschgau ab. Albrecht Plangger hat in den Gemeinden dafür geworben, das jeweilige Stromnetz zu kaufen. Für 2,2 Millionen Euro hat die Gemeinde Mals zum Beispiel ihr Stromnetz gekauft und das wurde dann kostenlos dem VEK zur Verfügung gestellt. Aus wirtschaftlichen Gründen absoluter Nonsens, aber moralisch und politisch ok.

Vinschgerwind: Das Lob an ihre politischen Widersacher ist schon ok. Aber was ist die Vision für den Vinschgau?
Markus Hafner: Wir haben nur Wasser zur Verfügung und etwas Wind. Wind ist marginal und die Windkraftwerke habt ihr abgebaut.
Sepp Noggler: Nicht wir. Wir haben die Windräder aufgebaut.
Markus Hafner: Der ehemalige BM von Graun, der Heinrich Noggler hat mir gesagt, dass er unheimlich viel Druck von den Touristikern bekommen hat.
Sepp Noggler: Zur Frage der Vision: Unsere Vision ist, den Vinschgau energieautark zu machen...
Markus Hafner: ... gibt’s nicht...
Sepp Noggler: Das gibt es sehr wohl, das ist unser Vision und in diese Richtung sind wir gestartet. Wir haben bei der Wasserkraft sehr große Schritte nach vorne gemacht. Es muss nicht jeder Bach genutzt werden. Wir haben große Speicher und da ist der Vinschgau in einer Super-Situation wie kein anderer Bezirk mit Reschen, Schnals und Martell. Uns geht es darum, politisch so stark zu sein, damit wir die Beteiligung bei der nächsten Ausschreibung so hoch als möglich hinaufschrauben können. In Martell haben wir damals als VEK angesucht und da hat uns zum Teil die Erfahrung gefehlt. Im Nachhinein waren wir vielleicht zu nachgiebig. Aber der Vinschgau hat mittlerweile die Erfahrung und das VEK, das wir von Null aufgebaut haben, steht wirtschaftlich sehr gut da. Das VEK hat bei den hohen Strompreisen jedem Mitglied 15 Cent pro Kilowattstunde nachlassen können. Das war für jedes Mitglied und für die energieintensiven Betriebe großes Geld und die Leute sind zufrieden gewesen. Zum Stromnetz: Das Netz war für uns wichtig. Das Problem war, dass wir das Stromnetz viel zu spät bekommen haben. Als das ENEL das Netz abgetreten hat, waren die Kosten pro Stromkunden 500.000 Lire, das war nicht viel. Damals hat das Netz die SELnet übernommen und es ist für uns teurer geworden. Ohne Stromnetz wäre unser ganzes Unterfangen in Richtung VEK sinnlos gewesen.
Markus Hafner: Aber das Netz haben die Gemeinden für das VEK gekauft...
Sepp Noggler: Es hatten nur die Gemeinden die Möglichkeit, das Stromnetz zu kaufen. Das VEK gehört ja auch den Gemeinden und den energieproduzierenden Genossenschaften. Alles, was die Fotovoltaik anbelangt, für die wir im Vinschgau von der Sonne bevorzugt sind, können wir mit dem eigenen Stromnetz gestalten.
Markus Hafner: Du weißt schon, dass um die Mittagszeit zu viel Fotovoltaikstrom vorhanden ist...
Sepp Noggler: Was heißt zuviel Strom? Der erzeugte Strom wird eingespeist und dann gilt halt ein anderer Tarif..
Markus Hafner: Teilweise ist der gezahlte Tarif ganz tief... In der Energie war die letzten 5 Jahre der Vettorato zuständig. Eine einzige Katastrophe, das brauche ich dir nicht zu sagen. Das war ein Fehlbesetzung. Aber zu deiner Stromautonomie: In Schlanders werden die 5 Kraftwerke mit dem VEK gebaut. Aber wenn die fertig sind, steigt Schlanders aus und bewirtschaftet diese Kraftwerke alleine. Prad geht auch allein. Da sind wir von einer Stromautonomie weit entfernt. Sehe ich das falsch?
Sepp Noggler: Das siehst du falsch. Es ist ja heute schon so, dass das VEK die Dienstleistungen in Schlanders übernimmt. Es wird so sein, dass die E-Werke an das VEK verpachtet werden, wie in Planeil, am Rambach usw.

Vinschgerwind: Themenwechsel. Was die Polen für Deutschland sind, sind die Vinschger für die Schweiz...
Markus Hafner: Richtig. 1000 Leute pendeln in die Schweiz. Das ist ein großes Problem. Sicher, auf der anderen Seite wird das in der Schweiz verdiente Geld wieder im Vinschgau investiert. Aber unsere Handwerker, die Gastbetriebe und wir Bauern auf den Almen bluten aus. Weil wir diese Löhne nicht zahlen können. Die Handwerker bilden Lehrlinge aus und sobald diese ausgebildet sind, wandern sie in die Schweiz ab, weil dort doppelt soviel gezahlt wird.

Vinschgerwind: Gibt es da Lösungen?
Markus Hafner: Sehr schwierig. Ein Problem sind die Lohnnebenkosten bei uns. Ich weiß, dass Arbeiter in der Schweiz 3000 und gute Arbeiter 4000 Franken verdienen. Bei uns verdienen Arbeiter 1600 bis 1700 Euro.
Sepp Noggler: Das unterscheidet den Vinschgau vom Pustertal: Das Unternehmertum wächst bei uns nicht. Der Grund dafür ist auch die Schweiz. Fluch und Segen zugleich. Der Verdienst ist ganz ein anderer, und es stimmt, wie du gesagt hast, dass das Geld hier bei uns investiert wird. Wenn wir die Schweiz nicht hätten, hätte sich wohl ein anderes Unternehmertum im Vinschgau gebildet. Auch die Hoppe verhindert den Aufbau eines Unternehmertums. Das Problem ist, dass gut ausgebildete Handwerker abwandern...
Markus Hafner: Moralisch ist dann der Handwerkermeister, der die jungen Leute ausgebildet hat, am Boden.
Sepp Noggler: Als mögliche Lösung wurde des Öfteren diskutiert, dass sich die Lehrlinge verpflichten, eine längere Zeit im Betreib zu bleiben. Oder dass es so etwas wie eine Ablösesumme geben könnte, wie es bei den Fußballern der Fall ist (lacht). Die Betriebe stecken schließlich sehr viel Herzblut in die Ausbildung und bilden fähige Leute aus.
Markus Hafner: Wenn bei uns junge Leute selbständig werden, so sind die zu unterstützen. Das ist mein bzw. unser Credo in der Familie Hafner.

Vinschgerwind: Mit welchen Argumenten wollt ihr jene überzeugen, die heute noch Zweifel haben, zu den Wahlen zu gehen?
Markus Hafner: Ich habe den Mut zu sagen, dass hinter mir keine Lobby steht, kein Bauernbund. Ich setze mich ein, wie ich das mit vielen Aktionen schon in der Vergangenheit getan habe. Die Leute wissen, dass ich mich im Gemeinderat gegen Enteignungen eingesetzt habe. Der Sepp ist in einem Korsett drinnen, in einer mächtigen Partei und vom Bauernbund geschoben. Er ist ein Schwergewicht und ich bin ein Leichtgewicht. Vielleicht haben sie viele Leute voll und sagen, jetzt geben wir dem Hafner die Stimme.
Sepp Noggler: Der Markus sagt, er sei kein Lobbyist. Ich bin Lobbyist für den Vinschgau. Mir ist der Vinschgau immer ein Anliegen gewesen. Natürlich bin ich ein Vertreter von Südtirol, aber mir liegt halt der Vinschgau zuerst am Herzen.

Moderation: Erwin Bernhart

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Burgeis/Mals - Günther Ziernheld aus Burgeis hat die Schnauze voll. Ziernheld liegt seit 5 Jahren mit der Gemeinde Mals im Clinch. Es geht um’s Trinkwasser und es geht um’s Prinzip.

von Erwin Bernhart

Trinkwasser ist Angelegenheit und Oberhoheit einer Gemeinde. Die Versorgung mit sauberem Wasser muss gewährleistet sein, dafür stehen Steuergelder zur Verfügung, die mit entsprechender Umsicht vom BM, dem Ausschuss und dem Gemeinderat eingesetzt werden. Unsauberes Trinkwasser muss mit allen Mitteln vermieden und eventuelle Mängel behoben werden - im Normalfall mit Steuergeld.
Dem ist offensichtlich nicht immer so. Der Fall von Günther Ziernheld liegt rund 5 Jahre zurück: Unsauberes Trinkwasser kam aus dem Wasserhahn und das für mehrere Monate. Mit diesem Problem war Ziernheld allen. Nun kann es ja sein, dass die Ursache auf privater Seite liegen kann. Ziernheld hat in seinem Heizkeller auf Anweisung des Gemeindetechnikers Martin Eberhöfer Umbauarbeiten vorgenommen, um diese Möglichkeit ausschließen zu können. Die Umbauarbeiten haben mehrere Tausend Euro gekostet. Unsauberes Wasser ist dann trotzdem geflossen. Also lag die Fehlerquelle nicht im privaten Bereich. Dies wurde auch von der Hydraulikerfirma Bliem schriftlich bestätigt.
Die Verschmutzung wurde dann doch geortet: Weil der Anschluss für die Garage und das Haus Ziernheld am Ende einer Trinkkwasserleitung liegt, hat sich Schmutz ansammeln können. Auch eine Lösung wurde gefunden - am Ende der Trinkwasserleitung wurde ein Schlauch gelegt und damit findet eine dauernde Entwässerung statt. Letztlich eine Trinkwasserverschwendung von rund 10 Kubikmeter pro Jahr.
Ziernheld wollte bei der Gemeinde Mals die Kosten für seine Umbauten und für den 5-monatigen Ankauf von Trinkwasser zurückerstatten haben.
Und genau da beginnt die Gemeinde Mals zu bocken und will von einer Rückerstattung nichts wissen. Mit den zwei marginal reduzierten Wasserrechnungen fühlt sich Günther Ziernheld eher gefrotzelt als zufrieden. Ziernheld hat weder mit Anwälten noch mit der Volksanwaltschaft seine Forderungen einlösen können. Dabei hätte die Gemeinde Mals allen Grund dazu, den „Brandherd“ ehestmöglich zu löschen. Denn um die Trinkwasserproblematik für alle in Außerbrugg in Burgeis endlich lösen zu können, ist eine Ringleitung vonnöten. Diese ist von den Malser Gemeindeverwaltern angedacht, müsste aber ausgerechnet durch Ziernhelds Grund geführt werden. Günther Ziernheld gibt allerdings seine Zustimmung erst, wenn seine letztlich nicht notwendigen Umbauten für das Trinkwasser von der Gemeinde Mals bezahlt worden sind. „Solange die Gemeinde bockt, zahle ich keine Abwassergebühren mehr, bis der Betrag von 3.000 Euro erreicht ist“, sagt Ziernheld.

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Die Gruppe A der 2. Amateurliga ist die Vinschger Fußballhochburg. Wer jedoch geglaubt hat, dass dort die Mannschaften aus dem Vinschgau den Ton angeben, der hat sich geirrt. Nach fünf Spieltagen ist lediglich Schlanders an der Spitze dran und gleich zwei Teams – Morter und Prad – bilden das Schlusslicht der Liga.

Von Sarah Mitterer

Der Start in die Herbstmeisterschaft der 2. Amateurliga könnte für die sieben Vinschger Mannschaften unterschiedlicher nicht sein. Während die einen zufrieden auf die ersten Spieltage zurückblicken, schleichen sich bei manch anderem Team erste Abstiegssorgen ein. In der aktuell besten Position befindet sich der aktuelle Derbykönig Schlanders. Alle bis dato gesammelten Punkte sicherte sich die Mannschaft in Vinschger Derbys. Das Team von Stefan Federspiel ist stark in die Herbstmeisterschaft gestartet. Nach fünf Spieltagen befindet es sich auf Platz 2. Drei von fünf Spielen konnten die Schlanderser bisher für sich entscheiden. Alle Siege fuhr man gegen Vinschger Mannschaften ein, gegen Prad gelang Schlanders nach einem 0:2 Rückstand noch ein 2:2 Unentschieden. Die einzige Niederlage kassierte man gegen den aktuellen Tabellenersten Völlan Tisens.
Das Mittelfeld der Tabelle ist in Vinschger Hand. Laas, Goldrain und Kastelbell Tschars konnten bisher sieben Punkte sammeln. Neuaufsteiger Laas ist die einzige Mannschaft, die bisher den Tabellenersten schlagen konnte. In Sachen „Vinschger Derby“ gab es bisher eine Niederlage gegen Schlanders, sowie einen Sieg gegen Morter. Als einziges Team noch ungeschlagen, aber dennoch nicht an der Tabellenspitze ist Goldrain. Die Mannschaft ist der König der Unentschieden. Bis auf den Sieg gegen Mölten/Vöran/Hafling endete jede Partie für die Goldrainer mit einem Unentschieden – darunter auch die Spiele gegen Morter und Kastelbel-Tschars. Etwas unter den Erwartungen blieb die Mannschaft Kastelbell-Tschars, das zum erweiterten Favoritenkreis gehört. Zwei Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen hat das Team zu Buche stehen. Nur einen Punkt weniger hat Mals gesammelt, das zwei Siege einfahren konnte. Enttäuschend verlief der Saisonauftakt für Prad und Morter, die sich am Ende der Tabelle befinden. In der vergangenen Saison war Morter noch die Überraschungsmannschaft und spielte im vorderen Feld mit, heuer läuft es noch nicht rund. Vier Punkte stehen bisher auf dem Konto der Morterer. Gerade einmal einen Punkt aus fünf Spielen hat Absteiger Prad und steht damit bereits unter Druck. Man muss Siege holen, um aus der Abstiegszone weckzukommen. Aber auch alle anderen Vinschger Teams dürfen sich nicht ausruhen, denn heuer werden gleich vier Mannschaften absteigen.

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Mals/Preisverleihung - Im Kulturhaus von Mals wurde am 5. Oktober zum 24. Mal das Gabriel-Grüner-Stipendium und zum 9. Mal der Gabriel-Grüner-Schülerpreis vergeben. Erinnert wurde dabei auch an Gabriel Grüner, dem aus Mals stammenden und 1999 im Kosovo ermordeten Journalisten vom Magazin Stern.

von Heinrich Zoderer

s27 2 231005 GG SchülerpreisFür das Stipendium haben 21 Zweier-Teams aus dem deutschen Sprachraum ein Exposé für eine Reportage eingereicht. Wie Peter Grüner, der Bruder von Gabriel, in seiner Laudatio ausführte, geht es bei der Bewertung um Aktualität, Relevanz, Umsetzbarkeit und Professionalität. Den Preis in der Höhe von 6.000 Euro erhielten die Autorin Nora Belghaus und die Fotografin Helena Lea Manhartsberger. Sie wollen mit ihrem Reportage Projekt „Unter der Erde die Wahrheit” ein Team forensischer Anthropologen in Mexiko begleiten, die nach der Identität der „Verschwundenen“ suchen. Anhand körperlicher Überreste werden die vielen namenlosen Toten identifiziert, damit für die Angehörigen die Trauerarbeit beginnen kann. Der Gabriel-Grüner-Schülerpreis ist ein Gemeinschaftsprojekt vom Bildungsausschuss Mals, der Gemeinde Mals, der Wochenzeitschrift FF, der Reportage Agentur Zeitenspiegel und der Pädagogischen Abteilung der Südtiroler Landesregierung. Schülerteams von Südtiroler Oberschulen schreiben Reportagen und machen Fotos dazu. Im Laufe des Schuljahres werden die Schüler:innen in vier Workshops von erfahrenen Journalisten der FF und vom Zeitenspiegel begleiten. Am Ende ermittelt eine Jury die Sieger. In diesem Jahr gab es zwei Siegerteams. Sophia Steinegger und Leonie Rita Pichler vom Kunstgymnasium Meran überzeugten mit ihrer Reportage „Karimas Weg in die Freiheit“. Nachgezeichnet wird die Flucht von Karima und ihrer Familie von Afghanistan nach Innsbruck. Beatrix Stricker und Veronika Liensberger vom Gymnasium Walther von der Vogelweide in Bozen wurden für ihre Reportage „Zuhaus im Mutterhaus“ über das Klosterleben der Tertiar-Schwestern in Brixen ausgezeichnet. Den Festvortrag hielt Walter Wüllenweber vom deutschen Wochenmagazin Stern. Er sprach über den Wert eines kritischen Journalismus, der nicht nur aus mutigen Journalisten, sondern auch aus neugierigen Fotografen besteht. Der Rai Journalist Roman Drescher moderierte die Preisverleihung und führte Interviews mit den Preisträgerinnen. Valentin Moriggl spielte auf seiner Ziehharmonika.

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Schlanders - Für die Gemeindeverwaltung von Schlanders scheint alles klar zu sein. Die drei großen Gebäudekomplexe der alten Drususkaserne müssen niedergerissen werden, damit auf dem 3 ha großen Gelände 150 Wohnungen für rund 500 Personen gebaut werden können. Die Nachhaltigkeitsdebatte, der Green Deel der EU und das Neue Europäische Bauhaus weisen in eine andere Richtung. Es soll eine europäische Renovierungswelle auslösen und die EU zu einem Spitzenreiter in der Kreislaufwirtschaft machen.

von Heinrich Zoderer

40 Architekturstudenten der Universitäten Bologna, Wien, Leuven, Lissabon und Ljubljana haben zusammen mit ihren Professoren vom 9. bis 18. Februar im Rahmen eines EU-Projektes Erasmus+ in vier Arbeitsgruppen beim Architekturworkshop „Demilitarise Gently”, der Sanften Entmilitarisierung, das ganze Gelände vermessen und konkrete Ideen für eine Umnutzung bzw. Sanierung erarbeitet. Bei der öffentlichen Präsentation der Arbeiten am 18. Februar war niemand vom Gemeindeausschuss anwesend. In der Zwischenzeit arbeiten die beiden Architekturstudenten Michael Rollmann und Gina Braun von der Universität Wien an ihrer Masterarbeit zum Thema „Revitalisierung eines Kasernenleerstands“. Im Rahmen der Projektmesse „Europa in meiner Region“ wurden am 23. September die Ergebnisse der Workshops nochmals vorgestellt. Auch die beiden Studenten haben die Zwischenergebnisse ihrer Masterarbeiten präsentiert. Anwesend war ein Beamter vom Gemeindebauamt, wiederum abwesend waren die politischen Amtsträger der Gemeinde. Lorenzo De Chiffre von der TU Wien erläuterte die Ergebnisse der vier Arbeitsgruppen. De Chiffre und zwei Professorinnen aus Bologna sprachen von einem Paradigmawechsel im Bauwesen. Es geht darum ressourcenschonend zu bauen, vom Bestand auszugehen und das Nutzungspotenzial zu erkunden. Auch durch den europäischen Green Deal und das „Neue Europäische Bauhaus“ soll ein neuer Lebensstil geschaffen werden, der Nachhaltigkeit mit gutem Design in Einklang bringt, weniger Kohlenstoff benötigt und inklusiv und erschwinglich für alle ist, so die Kommissionspräsidentin. In diesem Sinne ist Rollman von dem Material ausgegangen was da ist: Marmor, Natursteine, Kalk und nachwachsende Rohstoffe wie Holz oder Hanf. Rollman hat unter soziologischen Gesichtspunkten Konzepte für ein neues Zentrum im Kasernenareal entworfen. Gina Braun hat Gespräche mit verschiedenen Personen geführt. Es braucht flexible Module, die austauschbar sind, denn wir wissen nicht, was wir in 20 Jahren brauchen, so die junge Studentin. Die alten Gebäude sind in einem guten Bestand, nutzen wir das, so die Meinung der Professoren und Studenten. Ob die Gemeindeverwaltung zum Neudenken und Umdenken bereit ist, oder sich wenigstens die Vorschläge der Studenten anschaut?

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Schlanders - Seit einem Jahr wird geplant und beraten. Nach zwei Bürgerversammlungen am 9. September 2022 und am 27. Februar 2023 und einer intensiven Diskussion in fünf Arbeitsgruppen soll es nun in die Umsetzungsphase gehen. Entstehen soll eine Ruheoase im Zentrum von Schlanders.

von Heinrich Zoderer

Kurt Kußtatscher von Trifolium, einem Büro für Natur und Landschaft, präsentierte am 27. September bei einer Bürgerversammlung die erarbeiteten Konzepte und die Ergebnisse der bisherigen Bürgerversammlungen und der Arbeitsgruppen. Der Kapuzinergarten soll zu einem Wohlfühlort für Mensch und Natur werden. Geplant ist ein Ruhebereich um den Friedhof, ein Hochstamm Obstgarten in einer artenreichen und begehbaren Wiese, ein Gemeinschaftsgarten, ein kleiner Acker und eine Freifläche bzw. Liegewiese mit einigen Laubbäumen. Sitzbänke sollen zum Verweilen und Meditieren einladen. Der Streuobstgarten soll auch für Vögel, Insekten und Wildbienen ein Zuhause werden. Die barocke Grotte ist zu sanieren und soll auch für pädagogische Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Mit dem Denkmalamt müssen die Sanierung der Umfassungsmauer und der Grotte abgeklärt werden. Das alte Waalsystem soll revitalisiert werden, auch die alte Wetterstation soll reaktiviert werden. Hecken und Sträucher sollen gepflanzt und Steinhaufen angelegt werden. Eine große Herausforderung stellt der Gemeinschaftsgarten dar. Wie das geregelt und organisiert wird, ist noch abzuklären. Der Gemeinschaftsgarten könnte auch zu einem Permakulturzentrum werden, so eine Idee aus den Arbeitsgruppen. In einem kleinen Acker könnten Getreide bzw. Kartoffeln angebaut werden. Geplant ist, dass sowohl einzelne Bürger als auch Vereine, die Schulen und Kindergärten im Klostergarten mitwirken sollen. Klar ist aber auch, dass die Gemeinde der Eigentümer, die Salesianer die Bewohner und die Bürger:innen die Nutznießer sind. Die Gemeinde muss die notwendigen Investitionen durchführen, eine Person vom Gemeindeausschuss als Ansprechpartner ernennen und längerfristig eine Person für die Abwicklung der ganzen Arbeiten anstellen. Außerdem soll ein Führungsgremium die allgemeine Verwaltung des Klostergartens übernehmen bzw. ein eigener Verein gegründet werden, um im Auftrag der Gemeinde den Garten zu führen und zu verwalten. In einer eigenen Gartenordnung muss abgeklärt werden, welche Aktivitäten erlaubt sind und wie die Öffnungszeiten geregelt werden. Abklären muss auch die Gemeindeverwaltung, ob der Pachtvertrag noch ein Jahr weiter läuft und erst dann mit den Umsetzungsarbeiten begonnen wird oder ob man schon früher damit beginnt. Jedenfalls gab es bei der Bürgerversammlung keine grundsätzliche Kritik, sondern nur zustimmende Wortmeldungen für das geplante Vorhaben.

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Nur 1 Vorzugsstimme von 4 möglichen für unsere Kandidaten/innen im Tal ist einfach zu wenig! Es braucht mehr (!!), damit auch ein kleiner Bezirk seine Vertreter hat und politisch mitmischen kann.
Sonst geht die Rechnung für uns Vinschger nie und nimmer auf.

 

Ein Interview mit Plangger „Abi“ dem ehemaligen Grauner Bürgermeister, fast ein Jahrzehnt Parlamentarier in Rom und nun als „nur“ SVP Bezirksobmann Mit-Organisator des SVP Wahlkampfes im Vinschgau.

 

In 10 Tagen wird der Landtag neu gewählt – der Vinschgau hatte 5 Jahre lang nur einen Landtagsabgeordneten und niemand in der Landesregierung - wie läuft es diesmal?
Albrecht Plangger: Als Vinschger wollen wir unbedingt wieder in die Landesregierung und auch im Landtag mit mindestens zwei Mandataren vertreten sein. Als Einzelkämpfer ist man in jedem Gremium auf verlorenem Posten, während man aber zu Zweit oder noch besser zu Dritt schon mitbestimmen und mitverwalten kann. Der Vinschgau braucht Ansprechpartner vor Ort, die mit den Vinschger Problemen wie Durchzugsverkehr, Trockenzonen, Nähe zur Schweiz oder einem Nationalpark leben müssen und tagtäglich damit konfrontiert sind. Im fernen Bozen werden diese Probleme meist gar nicht ernst genommen. Dies versuchen wir jetzt unseren Mitbürger:innen zu vermitteln. Der Vinschgau muss wieder in erster Linie Vinschger:innen wählen, als kleiner Bezirk zusammenschauen und sich auch bei Wahlen auf die vorrangigen Interessen des Tales konzentrieren.

Wie wollt ihr dies bei soviel politischer Konkurrenz erreichen ?
Albrecht Plangger: Unsere Wählerinnen und Wähler, 2018 waren es mehr als 10.000, haben es eigentlich in der Hand. Wir müssen aber eben, anders als bei den Wahlen 2018, statt nur eine von 4 möglichen Vorzugsstimmen, mindestens 2 Vorzugsstimmen bei unseren Kandidat:innen im Tal belassen. Damit verliert noch niemand die Wahlfreiheit. In einem kleinen Bezirk ist dies keine Einschränkung, sondern ein Muss, wenn man mitreden und mitentscheiden will. Unsere Kandidat:innen bekommen eben die Vorzugsstimmen hauptsächlich im eigenen Bezirk. Sie brauchen 6.000 bis 7.000 Vorzugsstimmen, um überhaupt eine Chance zu haben, gewählt zu werden und dann für uns arbeiten zu können. Wir Vinschger Wähler haben es aber in der Hand und müssen eben „patriotischer“ werden.

 

Was heißt in der Hand ?
Albrecht Plangger: Ich hoffe fest , dass unsere 10.000 treuen SVP Wähler:innen von 2018 „mehr“ und nicht „weniger“ werden, weil sie trotz aller Probleme und offenen Baustellen unseren Einsatz über die Jahre anerkennen und uns – bzw. der SVP als Mehrheits- und Regierungspartei - zutrauen, dass wir – wenn schon - die „ Löcher stopfen“ und unser Tal weiter nach vorne bringen, nicht Andere. Diese 10.000 Wähler haben 40.000 Vorzugsstimmen in der „Tasche“ und damit kann man etwas bewegen, wenn bei diesen Wahlen mehr als nur eine Vorzugsstimme bei unseren Kandidat:innen im Tale bleibt .

Und genügt dies?
Albrecht Plangger: Es ist eine gute Ausgangsposition für unser primäres Ziel, wieder mehr als nur eine/n Abgeordnete/n im Landtag zu haben und möglichst wieder in der Landesregierung vertreten zu sein.
Als kleiner Bezirk können wir es uns nie und nimmer leisten, wie 2018 nur 2,75 von den möglichen 4 Vorzugsstimmen zu vergeben. Wir müssen unser Vorzugsstimmenpotential voll ausnutzen. Da sollte sich im Interesse des Tales unbedingt im Vergleich zu den letzten Wahlen etwas ändern.
Aber wir dürfen eben auch nicht zuviele Vorzugsstimmen nach außen in die anderen Bezirke vergeben. Schauen Sie, im Vinschgau sind 2018 über 5.000 Stimmen an die Burggräfler Kandidat:innen gegangen und umgekehrt nur 2.000 vom Burggrafenamt in den Vinschgau. Das Verhältnis müsste genau umgekehrt sein, zumal das Burggrafenamt mehr als doppelt so viele SVP Wähler:innen hat. Da muss sich etwas ändern! Ändern können dies aber nur wir Vinschger.

Glaubst Du , dass sich diesbezüglich im Vinschgau das Wahlverhalten ändern kann?
Albrecht Plangger: Ich hoffe fest. Es ist in unserem ureigensten Interesse. Als kleiner Bezirk haben wir sonst keine Chance…
Der Vinschgau hat ja wirtschaftlich gegenüber anderen Landesteilen sicherlich aufgeholt. Wenn man durch die 13 Gemeinden fährt, sieht man, dass wir ganz gut dastehen. Unsere Bürgermeister:innen machen eine gute Arbeit. Es ist viel passiert. Der Schul- und Bildungsstandort Vinschgau zum Beispiel ist gesichert. Das 21 Millionen teure Schülerheim in Mals kommt auch, ebenso die dringend notwendige moderne Tiefbauhalle für die Ausbildung der Lehrlinge im Tiefbausektor.
Aber für die ganz großen Themen in der Mobilität, bei der Energie oder beim Dauerbrenner Nationalpark braucht es mehr Unterstützung und politische Lobbyarbeit in Bozen, damit auch diese Dauerbrenner endlich aufgearbeitet sind und Neues angegangen werden kann. Wenn wir niemand in der Landesregierung haben, können wir nicht richtig das Land mitgestalten. Wir erfahren die Dinge erst, wenn schon alles entschieden ist.

Was tut sich denn bei der Energie? Es ist letzthin eher still geworden…
Albrecht Plangger: Nicht unbedingt. Das Kraftwerk in Schnals/Naturns und das Karlinbach- Kraftwerk in Graun/ Langtaiufers sollen neu ausgeschrieben oder vergeben werden -und auch bei der Rechenseekonzession dauert es nicht mehr lange.
In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, dass es in diesem Frühjahr unter der Federführung von unserem Vinschger Abgeordneten Sepp Noggler gelungen ist, im Landesgesetz zur Energie mit wichtigen Abänderungsanträgen die Interessen des ländlichen Raums zu schützen und, z.B., den betroffenen Ufergemeinden die Möglichkeit zu geben, eine Beteiligung an der Produktion zu erhalten. Damit können die Gemeinden Strom vergünstigt beispielsweise an die Mitglieder von Konsortien abgeben. Wie wertvoll dies für die Bevölkerung ist, haben wir im vergangenen Jahr gesehen, als die Strompreise sehr hoch waren. Trotzdem müssen wir beimThema „Klimaschutz“ durch einen Ausbau der erneuerbaren Energien, die Effizienzverbesserung und durch Energieeinsparungen neuen Schwung zu geben. Seit einem Jahr arbeitet eine Vinschger Initiativgruppe und hofft nun auf mehr Interesse in der neuen Landesregierung, in welcher wir unbedingt wieder dabei sein wollen. Wir haben bei den erneuerbaren Energien noch ein sehr interessantes Ausbaupotenzial im Tal und wir arbeiten an Initiativen zur Förderung der Speichertechnologien, der nachhaltigen Mobilität und der Bereitstellung „von sauberer Wärmeenergie“. Wir brauchen dazu aber „Zugpferde“ im Landtag und in der Landesregierung.

 

Wie geht’s denn mit der Baustelle „Krankenhaus“ weiter?
Albrecht Plangger: Die Sicherung des Grundversorgungskrankenhauses Schlanders ist der „Garant“ für eine qualitativ hochwertige, flächendeckende und wohnortsnahe Grundversorgung besonders auch in Zusammenarbeit mit dem Schwerpunktkrankenhaus in Meran.
Wir haben – wie auch alle anderen Bezirke – Pflegepersonalprobleme und das Problem der Wartezeiten. Aber wir haben trotzdem ein schönes und gut funktionierendes Spital mit Ärzten und Pfleger:innen, die ihr Bestes geben. Diesbezüglich haben wir im Vinschgau auch in den vergangenen Jahren nix „anbrennen“ lassen. Die Vinschger können immer noch im Vinschgau zur Welt kommen. Grade heuer sind dort wieder zwei meiner Enkelkinder unter besten Bedingungen geboren. Das freut mich besonders. Lasst uns auch das Gute sehen. Der Rettungs-Hubschrauber in Laas ist übrigens auch nicht von alleine gekommen oder „vom Himmel gefallen“, dafür haben sich Vinschger SVP-Mandatare massiv und über Jahre mit Ausdauer eingesetzt.

Und was ist Deine Botschaft an Deine Landsleute ?
Albrecht Plangger: Ich hoffe fest, dass die Vinschger vor dieser „Schicksalswahl“ gut überlegen, meine obigen Zahlen auch ernst nehmen und uns nicht ins „Leere laufen lassen“. Ich kann nur Eines raten: Bitte nicht über offene Baustellen jammern und auf die Pusterer neidisch sein, sondern die Sache selbst in die Hand nehmen und unsere Kandidat:innen mit einem guten Vorzugsstimmenergebnis ausstatten. Sie brauchen den Vertrauensvorschuss. Mit etwas Glück haben wir dann wieder jemand in der Landesregierung und im Landtag nicht nur eine/n Vinschger/in. Es ist ein Versuch wert. Ich bin dabei …….

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Die Wirtschaft in St. Valentin, Graun, Reschen und Langtaufers ist seit jeher vom Tourismus und der Landwirtschaft geprägt. Im Tourismussektor sind demnach am meisten Arbeitsplätze zu finden. Fluch und Segen zugleich ist die Nähe zur benachbarten Schweiz und zu Österreich.

Text & Fotos: Angelika Ploner

Wahrzeichen des Vinschgaus und der Gemeinde Graun ist zweifelsohne der versunkene Kirchturm. Idyllisch ragt er aus dem Reschensee, weit weniger idyllisch ist die Geschichte, wie es dazu kam.
Herzstück ist der Turm auch für die Ferienregion Reschenpass mit den Dörfern Reschen, Graun und St. Valentin. Es dürfte wohl das beliebteste Fotomotiv bei Gästen aus dem ganzen Vinschgau und Durchreisenden sein. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Ferienregion Reschenpass ein Publikumsmagnet ist, wo der Tourismus dominiert. Das Team um Präsident Gerald s38 reschenBurger hat die Ferienregion zu einer beliebten Tourismusdestination mit vielen hochwertigen Veranstaltungen, beispielsweise dem Reschenseelauf gemacht, soweit, dass die Ferienregion Reschenpass von den Nächtigungszahlen gar mit Naturns mithalten kann. 2022 kam man auf eine Nächtigungszahl von 418.612. Zudem konnten 104.772 Ankünfte in den insgesamt 142 Tourismusbetrieben verzeichnet werden.

Die größten Arbeitgeber.
Das Skigebiet Schöneben-Haideralm ist der größte Arbeitgeber in der Gemeinde Graun. „Wir haben 27 Fixangestellte. In der Sommersaison sind zusätzlich 20 Personen angestellt, in der Wintersaison zusätzliche 70“, erklärt die für die Verwaltung und das Marketing zuständige Siegrid Köllemann. Es war ein Mammutprojekt, das seinesgleichen sucht, der Zusammenschluss Schöneben-Haideralm. s40 stvalentinEine Herausforderung auf vielen Ebenen: auf finanzieller, auf organisatorischer, auf politischer und nicht zuletzt auf wirtschaftlicher. Man hat zusammengeschaut, damals 2018 und feiert heuer 5 Jahre Zusammenschluss Schöneben-Haideralm.
Zu den größten Arbeitgebern in der Gemeinde Graun zählt ein wichtiger Dienstleistungsbetrieb: nämlich die Raiffeisenkasse Obervinschgau. „Derzeit beschäftigen wir in der Raiffeisenkasse Obervinschgau mit dem Hauptsitz in St. Valentin und Filialen in Reschen, Mals und Burgeis, insgesamt 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Direktor Markus Moriggl auf Nachfrage.

In die Reihe der größeren Arbeitgeber stellt sich auch das Unternehmen Prenner Transporte. Melanie Prenner: „Wir beschäftigen zur Zeit 20 Mitarbeiter.“ 20 Mitarbeiter verrichten auch in der Backstube Angerer täglich ihre Arbeit, erklärt Firmenchef Günther Angerer. 15 Mitarbeiter zählt momentan das Unternehmen Habicher. Bei der Baugut GmbH hingegen arbeiten „im Schnitt 12 Arbeitnehmer“, sagt Thomas Bochet. „Wir sind aktuell acht Mitarbeiter“, erklärt Romina Folie von der Metzgerei Folie. Vier Mitarbeiter zählen hingegen zum Team der Tischlerei Lechthaler. Der Wirtschaftsraum Obervinschgau lebt von der Nähe zur Schweiz und zu Österreich. Aufträge aus den Nachbarländern füllen mitunter die Auftragsbücher. Ein Vorteil. Die Kehrseite der Medaille: Viele Fachkräfte wandern ab. Abseits davon bilden die Unternehmen einen gesunden Mix. Die Vielfalt ist der Reichtum der Wirtschaft im Oberland. Das Handwerk zeichnet sich durch aktive Betriebe aus, die im Baugewerbe, im Holz- oder Metallbereich oder in der Logistik beheimatet sind. Die s41 tabKleinbetriebe bilden das Rückgrat der Wirtschaft. Der öffentliche Sektor ist – nach dem Tourismus – ein wichtiger Arbeitgeber in der Gemeinde Graun. Hier spielt der Schulsprengel Graun die größte Rolle, zu dem eine ganz besondere Schule, die Erlebnisschule Langtaufers, zählt. Für Winter und Frühjahr 2024 ist die Erlebnisschule bereits ausgebucht. „Die Erlebnisschule wird vom SSP Graun geführt und verwaltet. Diese besuchen Kinder aus ganz Südtirol für Mehrtagesaufenthalte und auch Tagesaufenthalte“, erklärt Direktor Klaus Wallnöfer. Rund 2.300 Kinder pro Jahr sind in der Erlebnisschule auf Besuch. Eine beeindruckende Zahl. „Die Besonderheit“, sagt Wallnöfer, „ist das pädagogische didaktische Modell mit Mitarbeitern, die im Tal verwurzelt sind. Die Kinder sind in Häusern untergebracht.“ Zweifelsohne: Die Erlebnisschule hat einen wichtigen wirtschaftlichen und touristischen Effekt. Zum Lehrpersonal am SSP Graun (GS Reschen, GS Graun, GS Langtaufers, GS St. Valentin , MS St. Valentin) zählen 45 MitarbeiterInnen, 14 MitarbeiterInnen sind als Verwaltungs- und Hilfspersonal beschäftigt und 12 als externe MitarbeiterInnen (pädagogische MitarbeiterInnen Erlebnisschule).

Landwirtschaft.
Die Gemeinde Graun bildet, landwirtschaftlich gesehen, eine Ausnahme. Sie ist die einzige Gemeinde im Vinschgau, wo der Obstanbau keine Rolle spielt. Die Landwirtschaft hier ist geprägt von der Milchwirtschaft. 88 Mitglieder liefern ihre Milch an die Bergmilch Südtirol. 55.637 Kilogramm lieferte im Jahr 2021 im Durchschnitt jedes Mitglied an. Daneben gibt es Landwirte, die die Milch selbst veredeln. Der Rieglhof oder der Gamsegghof in Langtaufers seien hier nur stellvertretend erwähnt.

Geschichtliches.
(Quelle: Kurt Ziernhöld)
s42 turmDer obere Vinschgau war schon im vorigen Jahrhundert mit seinen drei Naturseen ein Geheimtipp für Urlaubsuchende.
Die eigentliche Geschichte dieses Turmes aus dem 14. Jahrhundert begann, als der aus Graun stammende Ingenieur Josef Duile Mitte des vorigen Jahrhunderts seinen Plan verwirklichte, durch Absenken des Mittersees (auch Graunersee genannt) den Auslauf des Karlinbaches zu sanieren und gleichzeitig Ackerland zu gewinnen. Dieses Projekt wurde infolge einer Naturkatastrophe unterbrochen, als 1855 durch den Bruch der Schleusen die Dörfer von Burgeis, Schleis, Laatsch und Glurns schwer verwüstet wurden, und konnte daher erst 1858 fertig gestellt werden.
Zur Geschichte: Ein Stausee zur Erzeugung von Elektroenergie war noch unter der österreichischen Monarchie der nächste Plan. Die italienische Regierung (Tirol wurde nach dem ersten Weltkrieg 1919 mit dem Friedensvertrag von St. Germain geteilt und Südtirol an Italien abgegeben) griff im Jahre 1920 diesen Plan auf und erteilte eine Konzession für die Anhebung des Wasserspiegels um 5 Meter.

Das Ausmaß einer solchen Stauung wäre nicht sehr beunruhigend gewesen, da es die Orte Graun und Reschen nicht gefährdet hätte.
Seit 1922 wütete in Italien und somit auch in Südtirol der Faschismus. Im Jahre 1939 reichte der Großkonzern „Montecatini“ ein Projekt ein, den Reschen- und Graunersee um 22 Meter zu stauen. Die Bevölkerung von Reschen und Graun wurde dabei völlig übergangen. Der ausgebrochene zweite Weltkrieg verzögerte allerdings das bereits angefangene Bauvorhaben. Die Bewohner des Oberen Vinschgaus glaubten deshalb, dieses Schreckgespenst für immer los zu sein. Doch zur Bestürzung der betroffenen Einwohner wurde 1947, nur zwei Jahre nach Kriegsende, von Seiten der Montecatini bekannt gegeben, dass die Arbeiten am Stauprojekt unverzüglich wieder aufgenommen würden.
Die Bevölkerung von Graun und Reschen, allen voran Pfarrer Alfred Rieper, versuchte über eine politische Intervention den Weiterbau zu verhindern. Eine Vorsprache beim Heiligen Vater in Rom, um bei der italienischen Regierung die Einstellung der Bauarbeiten zu erreichen, war ebenso s43 arbeitsmarktergebnislos, wie eine Demonstration der Bevölkerung vor dem Büro der Firma Montecatini in Reschen. Verzweifelt musste die Bevölkerung zusehen, wie rücksichtslos sie von Grund, Haus und Hof vertrieben wurde.
1950 im Sommer war es soweit: die Schleusen wurden geschlossen und der See gestaut. 677 Hektar Grund und Boden wurden überflutet, beinahe 150 Familien wurden ihrer Existenz beraubt und die Hälfte davon zur Auswanderung gezwungen. Die Entschädigungen waren sehr bescheiden. Die Bewohner von Graun hatte man notdürftig in ein eiligst aufgestelltes Barackenlager am Ausgang
des Langtauferertales untergebracht. Der einbrechende Winter brachte zusätzlich Schmerz, Leid und auch Hass gegenüber den Verantwortlichen, die ihnen die Existenzgrundlage (in Graun 411 Hektar fruchtbarer Kulturgrund) genommen hatten. In Reschen hatte man vor Einbruch des Winters ganz schnell ein paar neue Häuser erbaut, wo die Reschner und auch einige Grauner Familien einziehen konnten.
Schrecklich war der Anblick, als der Konzern begann, Häuser, Kirchen und das gesamte Kulturgut zu vernichten. Was der Weltkrieg nicht zu zerstören vermocht hatte, erledigte eine Gruppe von gewinnsüchtigen Leuten, die sich skrupellos die Unterdrückung einer Minderheit zu Nutze machte. Der Wiederanfang der leidgeprüften Bevölkerung von Graun und Reschen war schwierig.
Heute steht er da, der Turm mitten im See, als stummer Ankläger und als Mahnmal für zu Unrecht angerichtetes Leid. Ihn allein ließ man stehen, der die Erinnerung an das malerische Dorf Graun wach hält. Heute steht er unter Denkmalschutz und ist Wahrzeichen der Gemeinde Graun.
Eine kleine Wiedergutmachung erfolgte erst 25 Jahre nach der Seestauung, indem man begann, einen Teil des Ufers zu sanieren und einige Hektar Grund wieder aufzuschütten.
Heute, viele Jahre nach dem Aufstau, sind die Wunden noch immer nicht verheilt, obwohl der Obere Vinschgau weiterhin ein Tourismusgebiet geblieben ist. Sobald im Hochsommer die Wassermengen die Wunden des Stausees zudecken, bietet sich für den Urlaubsuchenden eine malerische Landschaft dar. Die Blumenpracht und das kühle Klima im Sommer ziehen weiterhin Touristen an. Im Winter, dank der schneesicheren Lage und den vielen gut präparierten Pisten, ist der Reschenpass zunehmend ein gefragtes Urlaubsziel.

 

  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

von Angelika Ploner

„Es gibt viele Kräuter, es gibt nur ein Kraut, und das ist das Sauerkraut“. So lautet ein bäuerliches Sprichwort, das auf die Bedeutsamkeit des Sauerkrautes hinweist. Norbert Florineth schrieb über das Sauerkraut: „Kraut ist die Speise des kleinen Mannes, es ist aber auch Festessen, früher Kultmahlzeit, so etwa um Weihnachten, am Dreikönigstag, wo die dampfende Krautschüssel auf dem Tisch zu stehen hatte, und der Geruch von Holzfeuer, frischen Waldnadeln, Weihrauch mischte sich in den Geruch von Kraut, wird zum Erlebnis, das Leib und Seele wärmte, man wird auch später noch daran sich erinnern......Unversehens, wenn die Tage kürzer werden, es in den Stuben kühler wird, steht es auf dem Tisch, eine goldfarbene, duftende Verführung, und wir greifen, dankbar und erleichtert, dass wieder Krautzeit ist, in die Schüssel und essen.“ Neben dem gemütlichen Beisammensein liefert Sauerkraut viele Nährstoffe. Für den bekannten Christian Thuile kommt Sauerkraut ebenso so oft wie möglich auf den Teller „weil es eine der wertvollsten Bezugsquellen für Vitamin C und besonders kalorienarm ist.“ Sauerkraut liefert viel Wertvolles. Durch die Gärung vermehren sich die Milchsäurebakterien. Sie sind für die Gesundheit des gesamten Verdauungstraktes wichtig. Sie fördern die Bildung positiver Darmbakterien, stärken die Immunkraft im Darm und neutralisieren Gärstoffe.
Sauerkraut enthält eine ganze Reihe von Wirkstoffen: Es ist reich am Vitamin B 12, wichtig für geistige Frische, für gute Laune, Vitalität, für Stressbewältigung, für den Aufbau der roten Blutkörperchen, für den Knochenbau und den Herzmuskel. Wichtig für Vegetarier: B12 - normalerweise im Fleisch - ist in Sauerkraut sehr viel enthalten. Sauerkraut versorgt uns mit Vitamin B 6 für die Eiweiß-Verarbeitung mit B 3 für den Gehirnstoffwechsel. Im Sauerkraut ist auch reichlich Folsäure enthalten. Genau diese B-Vitamine - B 6, B 12 und Folsäure - machen das Sauerkraut so wichtig gegen zu hohe Homocystein-Werte. Homocystein ist eine aggressive Aminosäure, die unsere Gefäße und dass Herz bedroht, wenn man zuviel Fleisch und zu wenig Gemüse isst. Da im Sauerkraut auch Zink und Magnesium zu finden sind, ist es ein herrlicher Ausgleich für alle, die sich sonst nicht sehr vollwertig ernähren. Das Acetyl-Chlorin im Sauerkraut wirkt beruhigend auf das vegetative Nervensystem.
Bei den Laaser Krautwochen lässt man alljährlich das Kraut oder den Kobis hochleben. Das kommt nicht von ungefähr. Der Laaser Familienbetrieb Lechner ist der traditionsreichste Sauerkrauthersteller in ganz Südtirol und das Kraut, das er verarbeitet, stammt aus Laas und seiner Umgebung. Dort gedeiht es - wegen der kalkhaltigen Bodenbeschaffenheit - nämlich besonders gut.

 

Genussvolles Laas

Laas ist die Heimat des Kobis. Das Kraut ist zusammen mit der Marille der kulinarische Schatz hier im Marmordorf. Es ist nicht nur das Kraut als kulinarische Kostbarkeit, es sind vor allem auch die Menschen hier, die die Tradition bewahren und neu aufleben lassen, kleine Betriebe, die große Genusserlebnisse hervorrufen. Deshalb holt man sich den Appetit am besten in den Gastbetrieben in der Gemeinde Laas.

1. Im Gasthaus Sonneck in Allitz lassen sich Gäste seit Generationen mit Gerichten verwöhnen, bei denen die Saison den Ton angibt. Das heurige Krautmenü beim Hebs besteht aus Krautrahmsuppe, Krautschlutzer, Gerstrisotto mit Laaser Sauerkraut und gedämpftem Zanderfilet.
Törggelen gibt es beim Hebs auf Vorbestellung!

2. Das Kraut als kulinarisches Laaser Aushängeschild wird in der Krone in Laas in ganz verschiedenen Spezialitäten verarbeitet. Enrico und Elisabeth, die das Zepter in der Küche in der Hand hält, arrangieren Krautköstlichkeiten wie knusprige Krauttirtlen und Sauerrahmdip, klassische Schlachtplatte, gedünstetes Speckkraut mit Käsenocken oder die Sauerkrautsuppe traditionell und raffiniert gleichermaßen zu einem besonderen Genusserlebnis. 

3. Im Gasthof Sonne in Laas werden hausgemachte Kartoffelteigtaschen mit Vinschger Bauernkraut und Geräuchertes, das Laaser Krauttris von Frühlingsrolle mit Sojasauce, Krautnocken auf Käsefonduta oder der Schlemmerteller mit Geräuchertes vom Schwein, Sauerkraut und Knödel serviert. Mit Sorgfalt und Kreativität werden die Kraut-Kreationen zubereitet und sorgen für besondere kulinarische Momente, die auf der Zunge zergehen.

4. Pizzagenuss mit Kraut. Neben den Klassikern und bewährten Pizzas hat während den Krautwochen das Laaser Kraut auch in besonderen Pizzakreationen seinen schmackhaften Auftritt. In der Pizzeria Odler gibt es verschiedene leckere Krautüberraschungspizzas sowie viele andere köstliche Variationen.

5. Auch die Pizzeria St. Sisinius sorgt für besondere Genussmomente: Auf der Karte stehen während der Krautwochen etwa die Käse- und Krautpizza mit Mozzarella, Gorgonzola, Almkäse, Kraut, Knoblauch und Origano oder die Krautpizza mit Tomatensauce, Mozzarella, Kraut, Selchkarre und Origano oder die Südtirolerin mit Tomatensauce, Mozzarella , Speck, Zwiebel, Kraut, Knoblauch, Origano.

6. Auch die Tschenglsburg wartet mit einer Vielzahl von Spezialitäten bei den Laaser Krautwochen auf.

 

KOBAS

s34 kobasDas Bio-Kimchi aus Südtirol nennt sich KOBAS, ist ein Gemeinschaftsprojekt von Ahia, Lechner Kraut und Rizzi Group. Patrick und Alex von Ahia Ferments haben das erste Kimchi - made in Südtirol - entwickelt. Weiterentwickelt, verfeinert und hergestellt wird es von Lechner und vertrieben durch die Rizzi Group GmbH. In jedem Glas stecken beste regionalen Zutaten und die Erfahrung von allen drei Partnern. Zwei der drei Kimchis, das Wirsing- und das Weisskohl-Kimchi, sind etwas mildere Varianten, das Rotkohl Kimchi hingegen ist pikanter. Kimchi kann man vielseitig einsetzen - der Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Kimchi ist ein geniales Dressing für den Salat. Kimchi passt zu Knödel wie das Amen zum Gebet. Kimchi bringt so richtig Geschmack in den Burger. Kimchi ist pur oder auf einem Brot ein schmackhafter Aperitiv.
Doch was ist Kimchi genau? Kimchi ist fermentiertes Gemüse nach koreanischer Art, d. h. bunter gemischt und vor allem mit mehr Gewürzen und viel Zwiebel und Knoblauch. Die Vorzüge des Fermentieren erklärt Evelyn Lechner dem Vinschgerwind: „Durch das Fermentieren wird Gemüse haltbar, leichter verdaulich und die wertvollen Nährstoffe vom rohen Obst und Gemüse kann der Körper besser aufnehmen. Und verwerten. Die in fermentiertem Gemüse zuhauf vorkommenden Michsäurebakterien bauen unsere Darmflora auf und stärken so auch unser Immunsystem.“

 

Brennesselknödel mit Wirsing Kimchi

Zutaten für 4 Personen
- 150 g schnittfestes Weißrot
- 2 Eier
- ½ Zwiebel
- 1 EL Mehl
- 200 g Brennesselblätter
- 100 g Almkäse
- 60 ml Milch
- 200 g Kobas Wirsing Kimchi
- 4 EL Butter
- Salz, Pfeffer und Muskatnuss

s34 Kimchiknoedel1. In einer Pfanne 2 EL Butter erhitzen, fein gehackte Zwiebel zugeben. Dünsten bis sie glasig ist. Dann die gewaschenen Brennesselblätter dazugeben. Mit etwas Wasser ablöschen und alles mit Deckel für eine Minute dünsten. Dann mit einem Mixstab pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken und abkühlen lassen.
2. Brot in kleine Würfel schneiden, mit Milch und Eiern vermischen und für 5 Minuten ziehen lassen.
3. 12 dünne Späne vom Almkäse hobeln (zum Abschmelzen am Ende) und den Rest in kleine Würfel schneiden. Die Käsewürfel gemeinsam mit dem Mehl zur Brotmischung geben.
4. Das abgekühlte Brennesselpüree mit einer Prise Salz und dem Brotgemisch kräftig mit den Händen durchmischen. Falls der Teig zu trocken oder zu weich ist, mit Milch oder Brot korrigieren.
5. Hände mit kaltem Wasser befeuchten und eine tennisballgroße Menge des Teigs zwischen den Handflächen (kreisförmig in die entgegengesetzte Richtung bewegen) zu einer Kugel formen.
6. Die Knödel über kochendem Wasser oder im Dampfgarer für 20 Minuten dämpfen. Restliche Butter erhitzen bis sie goldbraun ist.
7. Wirsing Kimchi auf die Teller geben und die Knödel platzieren. Käsespäne darüberlegen und mit der heißen Butter glasieren.

 

Beide Rezepte stammen von Thomas Ortler, Chefkoch Flurin und Autor des Buches „Südtirol, Fine & Fancy“

 

Programm

 

TIPP! Erlebnisvortrag mit Monika Engl, ganzheitliche Kneipp Gesundheits-, Qi Gong und Entspannungstrainerin, Dipl. Fastenleiterin: Starkes Immunsystem, ganzheitliches Wohlbefinden und mehr Vitalität und Lebensfreude mit KNEIPP . Die Kneipp Gesundheitslehre ist ein wahrer Gesundheitsschatz für alle Menschen von jung bis alt, weil sie Körper-Geist-Seele einbezieht, die Prävention betont, Stressbewältigung ermöglicht, ein Zündfunken für ein starkes Immunsystem ist und die Selbstverantwortung stärkt. Sie erfahren konkrete Tipps für den Alltag.
Termin: Do. 26.10.23 um 19.30 Uhr
Ort: Josefhaus in Laas

Dienstag, 24.10. von 8-14 Uhr
Oktobermarkt am Marktplatz
Die Lebenshilfe-Band „Kraut&Ruabm“ unterhält ab ca. 10:30 Uhr bis Mittag die Besucher.

Mittwoch, 25.10. sowie Dienstag, 31.10.
jeweils um 11.30 Uhr
MarmorGenussFührung
Eine Verführung für alle Sinne
mit Schokoladen- und Pralinenverkostung inkl. unserem Herbstzauber - edle Kastanie trifft fruchtiges Preiselbeermousse.
Treffpunkt: Bahnhof in Laas
Infos: www.venustis.it

Sonntag, 29.10. um 09:45 Uhr
Feierlicher Einzug zum Erntedankfest mit Erntewagen
nach der Hl. Messe gibt es Krautsuppe, Krapfen und Getränke

Dienstag, 31.10.
Knochendichtemessung in der
Apotheke Gadria
Anmeldung unter Tel. 0473 626 398

Greiterhaus Eyrs:
Verkauf von Herbstgemüse

 

Angebote in den Laaser Geschäften

Cafe Greta
Köstliche Kastanien-Specials,
täglich frisch aus unserer Konditorei

Despar Kofler
Auf verschiedene Grabkerzen
vom 17.10. bis 31.10. 15 – 25 % Skonto
Lechner Sauerkraut offen erhältlich!

Hofladen Lechner
(Industriezone)
Beim Kauf von 3 Produkten, schenken
wir Ihnen einen „Koschter“ dazu!

Insr Lodn
Trinkgläser cerve - 15 % Skonto
(solange Vorrat reicht)

Konfektion Stecher
auf alle Hosen 10 % Skonto

Konsum Laas
Auf die gesamte Unter- und Nachtwäsche und alle Kinderpygiamas 20 % Skonto
Flanellbettwäsche von Kaeppel € 39,90
Erika-Blumen à € 1,99 – sowie auf alle
Ölmotivkerzen 15 % Skonto

Lottobar
Herbstgetränke – kommt vorbei und
probiert sie aus!

Metzgerei Muther

Krautzeit ist Törggelezeit – große Auswahl an geselchten Hauswürsten, Rippelen und geräuchertem Fleisch
10 % Skonto auf‘s Selchfleisch

Schuh Spechtenhauser
3 faches Herbst-DUETT - Beim Kauf von 1 Paar Damenschuhen oder -stiefel gibt es die Handtasche zum halben Preis dazu! Beim Kauf von 1 Paar Herrenschuhen gibt es einen Gürtel oder eine Geldtasche zum halben Preis dazu! Beim Kauf von 1 Paar Kinderstiefel mit Membrane gibt es ein Schnee-Rutschteller gratis dazu! Tel. 345 0649861 oder 0473 626574

Salon Carmen
Auf alle Haarpflegeprodukte 15 % Skonto

Venustis
NEU! Herbstlichen Schokoladenkreationen aus Kastanie, Pflaume & Birne, tolle Herbstdeko unserer Floristin Sonja & natürlich die neuesten Herbst-/Wintermodelle unserer Schmuckabteilung erwarten Sie bei Venustis. Gerne verwöhnen wir Sie während Ihres Besuchs mit unseren hausgemachten Spezialitäten! Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Die Sennereigenossenschaft Burgeis hat beschlossen, die Sennerei neu einzurichten und damit an die neuesten Standards anzupassen. Das Vorhaben ist mit Entschlossenheit, einer guten Vorplanung und mit tatkräftiger und umsichtiger Hilfe einheimischer Handwerker umgesetzt worden. Die Sennerei Burgeis hat nun auch einen maßgeschneiderten und damit exklusiven und weitum einmaligen Maschinenpark.

Die Zukunft der Milchwirtschaft in Burgeis ist gesichert. Wenn die Sennerei-Genossenschaft Burgeis viel Geld in die Hand nimmt und rund 2 Millionen Euro investiert, dann wird eine Erfolgsgeschichte fortgesetzt, die mit der Gründung der Genossenschaft im Jahre 1950 seinen Anfang genommen hat.
Die Käsesorten, die in der Sennerei Burgeis handwerklich hergestellt werden, erfreuen sich aufgrund ihrer Qualitäten großer Beliebtheit. Der „Burgeiser Halbfett“, der „Watles“, der „Stilfser“, der „Burgeiser Classic“, der „Gran Zebru“, der „Burgus“, der „Trüffelkäse“, der „Cuvée Weinkäse“, der „Pfefferkäse“ der „Marendkäse“, der „Burgeiser Premium“, der „Vinschgauer Bergbauernkäse“ und der „Chilikäse“: In der Sennerei Burgeis wird eine bemerkenswerte Vielfalt an Käsesorten produziert. In den Salzbädern und dann in den Käsekellern wird sichergestellt, dass die Käsesorten unter kontrollierten Bedingungen heranreifen können und erst dann in die Theken der Geschäfte und in die Keller der Gastronomie gelangen. Rund 45% der hergestellten Käsesorten werden nach Deutschland abgesetzt. 55% in Südtirol. „Das Bemühen um den Südtiroler Markt hat Früchte getragen“, sagen der Obmann Josef Theiner und der Geschäftsführer Stefan Baldauf. Aufgrund dieser Marktlage ist die Sennereigenossenschaft Burgeis imstande, einen Milchpreis an die Bauern s46 burgeis2auszuzahlen, der etwas über dem Durchschnitt des Landes liegt.
36 Bauern bringen zweimal täglich die Milch direkt in die Sennerei. Morgens und abends herrscht vor den Sennereitoren reger Betrieb. Die Bauern kommen mit der Milch, mit Traktoren, mit Handwagen, mit Schubkarren. Anhand eines Mikrochips an den Milchkannen wird abgelesen, welcher Bauer gerade seine Milch über einen Saugstutzen in die Produktionsanlage schickt. Im Schnitt halten die Burgeiser Bauernhöfe 12 Kühe, die Bandbreite reicht dabei von zwei bis 30 Kühe.
Heuer gab es eine große Zäsur. Mit 5. Mai wurde die Produktion intern geschlossen und die Baustelle eröffnet. Die Bauern spürten davon wenig, denn die Milch wurde weiterhin abgenommen. „Dank der guten und unkomplizierten Zusammenarbeit mit dem Milchhof Brixen wurde die Milch nach Brixen geführt und dort verarbeitet“, sagt Stefan Baldauf. Die Burgeiser Käsesorten wurden bis 21. Juli nicht mehr produziert. Bis dahin hat der Umbau gedauert.
Die beteiligten Firmen haben gebuggelt. Die Baufirma Reinalter hat am 6. Mai mit dem Abspitzen der Decken begonnen und bereits am 12. Mai wurde betoniert. Der Burgeiser Baumeister Arnold „Noldi“ Reinalter hat seine Arbeiter koordiniert und auch selbst Hand angelegt. Problemstellungen, die es einige gab, wurden unkompliziert gelöst und fest- und feiertags durchgearbeitet. Das hat auch der Fliesenleger Angerer gemacht. Denn die Umbauzeit sollte möglichst kurz sein und die Produktion möglichst rasch wieder anlaufen können. Geklappt hat dies mit der Betreuung des Umbaues durch Helmuth Lanz, der den Sennereiverantwortlichen mit Rat und Tat zur Seite stand. Mit der Kalt Maschinenbau AG und mit dem Anlagenbauer Möstl konnte für die Burgeiser Sennerei eine maßgeschneiderte Produktionslinie installiert werden, die im Lande und weit darüber hinaus einmalig ist. Die gesamte Steuerungsanlage, die das Kühlen, den Pasteur bis zur Käsepresse regelt, ist exakt aufeinander abgestimmt. Das lange Tüfteln im Vorfeld und die speziellen Anfertigungen der automatischen Käsebrucheinfüllung, der beweglichen Käseformen, der Kassettendruckpresse haben sich bereits gelohnt: Was bisher mühsam von Hand geleistet werden musste - der Käsebruchschnitt, das händische Einfüllen der Käseformen, das Pressen - kann jetzt automatisch erfolgen. „Sehr innovativ ist die Anlage und es gibt nichts Vergleichbares im ganzen Land“, lobt Stefan Baldauf.

s46 sennerei3Ein nahtloser Anschluss an die bisherige Qualität ist gelungen, seit die Produktion im Juli wieder angelaufen ist. Kunden aus Deutschland, aus der Südtiroler Gastronomie und aus den Detailgeschäften haben längst nachgefragt, „wann es wieder den Burgeiser Käse gibt“. Da geht die Qualität vor: Bevor die Käsesorten nicht den vorgeschriebenen Reifegrad erreicht haben, wird nicht geliefert. Mittlerweile stehen die begehrten Käsesorten der Sennerei Burgeis wieder zur Verfügung. Die Burgeiser Butter wird in Zusammenarbeit mit der Sennerei Algund hergestellt. Ein weiteres Bespiel dafür, dass Milchhöfe untereinander gut und unkompliziert zusammenarbeiten.
Die Sennerei Burgeis beschäftigt derzeit insgesamt 18 Mitarbeiter:innen. 10 davon sind in der Produktion, im Reifelager und in der Verpackung tätig, 3 in der Verwaltung und 5 im angeschlossenen Detailgeschäft. Die Sennerei bietet attraktive Arbeitsplätze vor Ort. Der Arbeitsplatz ist für die 8 Mitarbeiter:innen aus Burgeis fußläufig erreichbar.
Mit dem von der Sennereigenossenschaft geführten Detailgeschäft erfüllt man auch den Bedarf an der Nahversorgung. Dies wird von den Burgeisern gern in Anspruch genommen. Die Käsetheke im Geschäft hat im ganzen Land keinen Vergleich: Auswahl und Qualität sind groß. Der Käsekauf gehört längst auch zum Ritual der Burgeiser Gäste und weit darüber hinaus.
Die Sennerei Burgeis spielt im Tourismus eine nicht zu unterschätzende Größe. Denn der Gaumenschmaus aus Burgeiser Milch schmeckt nicht nur vorzüglich, sondern die Käsesorten stehen auch für bodenständige Bergbauern-Tradition und transportieren nebenbei ein positives s47 burgeis4Image für die gesamte Ferienregion Obervinschgau. Liebe geht eben auch durch den Magen. (eb)

 

Der derzeitige Verwaltungsrat der Sennereigenossenschaft Burgeis:

Josef Theiner (Obmann)
Urban Telser (Obmannstellvertreter)
Rag. Ignaz Bernhard (Vorsitz im Kontrollausschuss)
Lukas Pobitzer
Werner Baldauf
Gregor Moriggl
Simon Patscheider

 

Sennerei Burgeis
Burgeis 77, 39024 Mals, Italien
Tel. +39 0473 831220
info@sennereiburgeis.it

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Michaela Schölzhorn, genannt Michi, war viel unterwegs. Sie verbrachte in ihren Jugendjahren die Sommermonate auf verschiedenen Almen. Sie studierte im Landeskonservatorium in Innsbruck, sie verbrachte mit ihrer Professorin sechs Sommer in Peru, unterrichtet Musik, ist Liedermacherin, Hausfrau und Mutter

von Christine Weithaler

Michaela wurde in Sterzing geboren und hat durch ihre Mutter Vinschger Wurzeln. Gerne denkt sie an ihre Kindheit im damaligen dreihundert Seelental Ratschings zurück. Sie und ihre zwei Geschwister spielten viel draußen, oft bis es dunkel war. Ihr Vater unterrichtete in verschieden Orten an der Musikschule Steirische Harmonika, auch in Naturns. Mehrere Jahre übernahm die Familie in den Sommermonaten eine Alm. Dort wurde viel musiziert. Ihre Schwester spielte Hackbrett, der Vater Ziehharmonika. Er war es, der ihr das Gitarre spielen beibrachte. Immer wieder standen sie mit Volksmusikgruppen bei verschiedenen Veranstaltungen auf der Bühne. Die junge Künstlerin fühlt sich stark mit dieser „echten“ Volksmusik, wie sie sie nennt, verbunden. Nach dem Abschluss der Mittelschule im Herz Jesu Institut Mühlbach wollte sie etwas mit Musik machen. Sie besuchte das Musikgymnasium und das Landeskonservatorium in Innsbruck. Aus beruflichen Gründen zog die Familie im Jahre 2000 nach Schloss Dornsberg bei Naturns. Nach zwei Jahren kauften sie ein Haus in Morter. In der Zwischenzeit übernahm ihre Mutter mit familiärer Unterstützung den Schlosswirt in Juval. Michi studierte, unterrichtete Gitarre, und an den Wochenenden half sie im Gastbetrieb mit, der ihr auch als Musikerin eine Bühne bot. Das absolute Highlight ihrer Studienzeit war, mit ihrer Professorin Erika Santek Pircher, sechs Sommer mit anderen Studenten in Peru zu verbringen. Dort unterrichteten sie gemeinsam drei bis vier Wochen an einer Schule der bildenden Künste in Puno am Titicacasee und gaben dort einige Konzerte. Die restliche Sommerzeit erkundete Michi, manchmal zu zweit oder auch zu viert, mit Rucksack und Gitarre das Land. Diese Zeit war für sie als Musikerin sehr wertvoll „Das war der Hammer“, sagt sie.
Zum 30sten Geburtstag bekam sie von ihren Eltern ein Didgeridoo geschenkt. Dieses kaufte sie bei Markus Gasser, der seine Instrumente alle selbst baut. Sie verstanden sich auf Anhieb als Freunde und als Musiker. Gemeinsam experimentieren sie mit Gitarre, Digeridoo, und mit Michaelas Texten. Es fehlte ein Rhythmusinstrument. So kamen perkussive Instrumente und ein drittes Bandmitglied dazu. Diese wechselten mehrmals, bis Amin Aarab 2018 zu ihnen stieß. Mit ihm wurde die Gruppe „ZeitLous“, die seit 2011 bestand, komplett. Voriges Jahr traf Michi zufällig den Künstler und Fotograf Simon Rainer, einen Altbekannten aus Ratschings, der mittlerweile in Laas wohnt.
Anfangs wollten sie nur ein neues Band-Foto machen. Aus dieser Idee wurde ein Video zum Song „Kennsch du den?“, der in drei Monaten mit viel Herzblut und Höchstleistung aller Beteiligten gedreht wurde. In einer multimedialen Show mit anschließendem Konzert war es vergangenen Sommer dreimal in Südtirol zu sehen. Die junge Musikerin meisterte letztes Jahr den Spagat zwischen dem Unterrichten als Gitarrenlehrerin, der Konzerttour, mehreren Medienterminen, Haushalt und Familie. Michi hat sich in Morter mit ihrem Lebensgefährten und ihren zwei Töchtern ein Zuhause geschaffen. Sie fühlt sich angekommen, in ihrer Familie und in ihrer Musik. Momentan blickt sie mit Stolz auf das Erlebte zurück, wünscht sich wieder mehr Zeit zum Liederschreiben und vertraut darauf, dass diese kommen wird. Hat sie neue Ideen im Kopf, bespricht sie diese mit ihrem Umfeld. Ihr Bruder bestärkt sie immer wieder, ist ihr erster Fan und Zugpferd seit Anbeginn ihrer Zeit als Liedermacherin. Sie pflanzt mit der ausgesprochenen Vorstellung einen Samen. Mit Hilfe der anderen kann die Pflanze, das Projekt wachsen. Michi bleibt in der Umsetzung ihrer Ideen total frei, sie spricht aus, was ihr wichtig ist, und öffnet sich flexibel weiteren Möglichkeiten. Für sie ist es wichtig, den Mitwirkenden ebenfalls diesen Freiraum zu geben, so kann Schritt für Schritt Schönes entstehen. Die Beziehung zu ihrem Partner wuchs auch auf diese Weise. Sie hatten gemeinsam den Kindergarten besucht, trafen sich später wieder und waren oft und viel als Freunde unterwegs. Michi war im Sommer 2009 wieder auf den Weg nach Peru, und beim Abschied war für beide klar, sie sagen nicht Lebewohl. Aus der Weltenbummlerin wurde eine bodenständige Hausfrau und Mutter, Liedermacherin mit vielen Flausen im Kopf, die ihre Gefühle und Gedanken lebt.

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Seit 14 Jahren gibt es im Rahmen der „Vinschger Palabira Tage“ in Glurns auch das „Morgenerwachen“, eine musikalisch-literarische Wanderung bei Sonnenaufgang, konzipiert und durchgeführt vom Oberschullehrer und Historiker Christof Anstein aus Glurns. Um 7 Uhr in der Früh treffen sich die Teilnehmer:innen in der Frauenkirche im Stadtzentrum zu einer besinnlichen Einstimmung. Anschließend gibt es eine rund 2-stündige Wanderung mit mehreren Haltepunkten. An den verschiedenen Stationen werden Texte vorgelesen und es erklingt Musik. Bei der Morgenwanderung erleben die Teilnehmer auch den Sonnenaufgang, Vogelgezwitscher und die verschiedenen Stimmungen auf den ganz unterschiedlichen Wegen entlang der Etsch, durch Wiesen und Felder, vorbei an Wäldern, Kapellen und Kirchen. Die Morgenwanderung wird mit einem Frühstück in einem Palabirnanger abgeschlossen. Christof Anstein und dem OK Palabir ist es bei den bisherigen Morgenwanderungen gelungen, jedes Mal einen anderen Weg zu gehen, andere Texte und eine andere Musik auszuwählen und immer in einem anderen Palabirnanger zu frühstücken. Beim 14. Morgenerwachen am Sonntag, den 10. September sorgte David Frank mit seiner steirischen Harmonika für den musikalischen Teil. An den 9 Stationen der Morgenwanderung las Christof Anstein einen fiktiven Reisebericht von Thomas Brandstätter aus Wien. Das Frühstück gab es im Groznanger unter dem blühenden Palabirnbaum von Karl und Monika Riedl an der Glurnser Stadtmauer.

Heinrich Zoderer

 

„Die Birnen der Helene“
Ein fiktiver Reisebericht von Thomas Brandstätter, Wien (Auszüge)

Die passende Kleidung
Ich war immer voll der Bewunderung für das strebsame, ländliche Leben, so auch an diesem Morgen, als ich feststellen musste, um halb sechs Uhr morgens bereits zu den Spätaufstehern zu gehören. Die gestern noch verwaist wirkende Gaststube war nun Zentrum des örtlichen Patriachats. Lediglich dem Umstand, auf meiner bisherigen Reise so manchem Dinner beigewohnt zu haben, hatte ich es zu verdanken, zu diesem von mir unterschätzen Festakt nicht völlig unpassend gekleidet erschienen zu sein, wenngleich natürlich meine Aufmachung nicht mit der prächtig-trachtenreichen Garderobe der ansässigen Bevölkerung zu vergleichen war. Auf meine Frage, ob es denn schon Kaffee gäbe, wurde ich sogleich belehrt, dass an einem solch hohen Feiertage die Ehrung der heiligen Helene sowie der himmlische Segen weitaus wichtiger wären als ein banales Frühstück. Weiters wurde, wie mir später durch den Wirt übersetzt wurde, das Fehlen eines geeigneten Ansteckstraußes an meinem Hut bemängelt. Mir wurde versichert, es wäre unmöglich, der Messe beizuwohnen, ohne sein ‚Piirnstraißl‘ zu tragen.

Der richtige Platz
Mit der ureigenen Präzision jahrzehnte-, wenn nicht jahrhundertelanger Tradition fand jeder Mensch seinen Platz und fügte sich in den festlichen Umzug ein, der dem Aufmarsche einer Armee, um nichts nachzustehen schien. Da mein geneigter Führer und Gastgeber nicht ausfindig zu machen war, blieb es mir überlassen, einen geeigneten Platz in diesem Umzug zu finden. Die einherschreitenden Männer waren eher meines Alters, so dass ich mich aufs gerade Wohl neben einen dicklichen Mann mit Glatze und Schnurrbart gesellte, der knapp hinter dem Mann marschierte, der sich im späteren Verlauf als der Bürgermeister herausstellen sollte. Die vor uns gehenden Fahnenträger straften mich zwar mit missbilligenden Blicken, doch war ich das nun an diesem Morgen schon beinahe gewohnt. Auch schien sich meine Sorge zu bewahrheiten, dass meine so trachtenferne Garderobe Unwillen auf mich zog.

Militärisch akkurat aufgereiht
Die ersten Sonnenstrahlen tauchten alles in ein sanftes Licht und machten den Ort wohl schöner als er eigentlich war. So wand sich der prächtige Zug durch die engen und durchaus malerischen Gassen, bis er an den Stufen der örtlichen Pfarrkirche Halt machte. Auf ebendiesen Stufen hatte eine ältliche und eher säuerlich dreinblickende Klosterschwester mit beeindruckender Haube die örtliche Kinderschar bereits militärisch akkurat und natürlich nach Geschlecht getrennt aufgereiht. Da standen nun die Knaben mit exakt gescheiteltem Haar, leuchtend weißen Hemden und ebensolchen Strümpfen und kurzen Lederhosen, zwei Schritt davon getrennt die Mädchen in ihren hellblauen Dirndln mit den weißen Schürzen, die langen Haarsträhnen zu sauberen Zöpfen geflochten, geschmückt mit leuchtend blauen Seidenmaschen. Einige von ihnen trugen bunte Blumensträuße in ihren Händen, Wiesenblumen, wie ich erkennen konnte, welche sie mit wacklig unsicherem Hofknicks den örtlichen Honoratioren übergaben, welche diese mit dem ureigenen überlegenen Lächeln des alternden Würdenträgers entgegennahmen. Zwei der Kleinsten, je ein Knabe und ein Mädchen traten vor und begannen mit leicht leiernder singender Stimme eine wohl barocke Ballade vorzutragen, in welcher das Leben, Wirken und das glorreiche Sterben der heiligen Helene besungen wurden.

Die Bäume segnen
Irrtümlicherweise dachte ich an dieser Stelle zuerst, die Messe hätte ein Ende gefunden, wurde allerdings am Verlassen der Kirche durch eine der Klosterschwestern gehindert und so vor einem größeren Fauxpas bewahrt. Wieder nahm der Festzug Form an, und unter Lobgesängen der Kinder zog ein gar festlicher Flurumgang rund um das Städtchen. Vor jedem größeren Birnbaum hielt der Festzug, und der Priester sprach ein paar Worte zu jedem Baum, bevor dieser durch Weihwasser gesegnet wurde. Als nun die Mauern des Städtchens einmal umrundet waren, schritt man nun einen Hügel hinan. Auf der weitläufigen Wiese, welche sich nun ziemlich am höchsten Punkt befunden haben dürfte, wurden nun die letzten Bäume gesegnet. Ein uralter Birnbaum, vermutlich wirklich von der heiligen Helene höchst selbst gepflanzt, bildete den erhabenen Abschluss. Der hiesige Schützenverein ließ es sich nicht nehmen, mit archaisch anmutenden Vorderladern einen dreifachen Salut auf die heilige Helene zu schießen.

Kartenspiel und Birnenschnaps
Zunehmend verschwanden mit der späten Stunde die Frauen und Kindern. Die Männer blieben übrig und so fand ich mich zu späterer Stunde zwischen einer Gruppe Bauern wieder, welche sich bemühten mir abwechselnd beim Kartenspiele oder einem recht seltsamen Wettkampf, bei dem versucht wird, den Gegner mittels eines eingehakten Fingers sprichwörtlich über den Tisch zu ziehen, Teile meiner Habe abspenstig zu machen- mit mäßigem Erfolg. Mit einem gewissen Stolz kann ich nun zwei Kisten Birnenschnapses sowie einen Gehstock mein Eigen nennen.

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Theresa von Avila, 5. Oktober 2023

Die Obermarzoner Möser sind drei Hochmoore am Kastelbeller Nörderberg auf 2.100 Metern MH im Lärchen-Zirbenwald an der Obermarzoner Alm. Man erreicht die Moore vom Parkplatz am Forstweg bei der Freiberger Säge (1.480 m) in zwei Gehstunden über den Steig Nr. 9, der zu den Kofelraster Seen führt. 620 Höhenmeter sind zu überwinden, aber die Bergwanderung durch den Herbstwald lohnt: Die Stille wird nur vom Murmeln und Plätschern der Gebirgsbächlein, vom Brunftschrei der Rothirsche und vom gelegentlichen Warnruf eines Tannenhähers durchbrochen.
Die drei Obermarzoner Möser wurden mit Beschluss der Südtiroler Landesregierung am 4. Mai 2009 als Biotope und Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Der ökologische Wert von Mooren
Moore sind wassergesättigte Feuchtgebiete. Moore sind Standorte mit besonderen Lebensbedingungen. Und Moore sind wertvoll für die Artenvielfalt und unbedingt erhaltenswert als P1010504Kohlenstoffspeicher. In Zeiten der Erderwärmung stellen sie bedeutsame Senken von Treibhausgasen dar.

Nacheiszeitliche Entstehung
Unsere Moore sind nach der letzten Eiszeit entstanden. Überall dort, wo die zurückweichenden Gletscher Vertiefungen und Senken im Boden hinterlassen hatten und wo sich auf einem wasserundurchlässigen Untergrund Wasser gesammelt hat, waren die Voraussetzungen zur Bildung eines Moores gegeben. Wasserdicht nach unten ist der Boden in den Gletschervorfeldern durch die Aufschichtung der feinkörnigen Mineralien aus den Gletscherschliffen geworden.

Niedermoore und Hochmoore
In der großen Kategorisierung gibt es zwei Moortypen. Da sind einmal die Feuchtgebiete, die in Verbindung mit dem Grundwasser stehen und mehr oder weniger gut mit Nährstoffen versorgt sind. Wir sprechen dann von einem Niedermoor. Die Überreste einer üppigen Sumpfvegetation reichern sich hier als sogenannter Niedermoortorf ab.
Wird das Moor von Regenwasser, also von oben gespeist, sprechen wir von einem Hochmoor. Zwischen Nieder- und Hochmooren gibt es Übergangsformen.
Was alle Moore verbindet, ist, dass der Boden die meiste Zeit des Jahres unter Wasser steht. Und, dass die abgestorbenen Pflanzenreste im wassergesättigten Milieu unter anaeroben Verhältnissen nicht vollständig zersetzt werden. Unter Sauerstoffausschluss kommt es daher zur Torfbildung.

Torfmoose
Der pflanzliche Hauptbestandteil der Moore sind Torfmoose der Gattung Sphagnum. Torfmoose haben keine Wurzeln. Ihr lebender Teil, der sich zur Photosynthese der Sonne entgegenreckt, geht in ein paar Zentimetern Tiefe in einen abgestorbenen Teil über. Nirgendwo sonst in der Natur ist der Übergang zwischen Leben und Tod so gleichmäßig und fließend wie beim Torfmoos: Oben Stämmchen und Blättchen in allen möglichen Grün- und Rottönen, unten Torf in allen Stadien. Sphagnum-Pflänzchen wachsen etwa einen Millimeter pro Jahr in die Höhe. Oder anders ausgedrückt: Eine Torfschicht von einem Meter ist tausend Jahre alt. Die Sphagnum-Moose bilden riesige Teppiche und das Rgenmoor wächst immer mehr in die Höhe. Dieses Höhenwachstum ist nur möglich, weil das Moor seine eigene Wasserversorgung hat. Die evolutionär primitiven Torfmoose speichern nämlich jede Menge Wasser in ihrem Pflanzenkörper, und zwar so viel, dass sie den Wasserstand im Moor halten und anheben. 95% eines lebenden Hochmoores sind Wasser. Der Regen versickert also nicht einfach im Boden, sondern wird, dank Sphagnum, im Mooskörper zurückgehalten. Die Torfmoose gestalten ihren Lebensraum aber nicht nur dadurch, dass sie ihren Wasserstand so hochhalten. Sie können nur in einer sauren Umgebung gedeihen und sind in der Lage, diese für sie günstigen Bedingungen herzustellen. Die Moose nehmen positiv geladene Kationen aus dem Wasser auf und geben dafür negativ geladene Anionen ab. Weil der lebende Mooskörper die erwähnten Ionen abgibt, wird das Wasser in solchen Regenmooren fast so rein wie destilliertes Wasser und so sauer wie Essig. Die darin gelösten, ohnehin dünn gesäten Nährstoffe werden vom Torfmoos aufgenommen und über den abgestorbenen Teil im Torf abgelagert. Es gibt nicht viel Konkurrenz aus der Pflanzenwelt, die unter solchen Extrembedingungen mithalten kann.

Moore sind Treibhaussenken
Weltweit machen die Moore heute nur 3 % der Landflächen aus. Und die Zerstörung der Moore durch Torfabbau und Trockenlegung geht leider weiter. Dabei sind intakte Moore sehr effiziente s49 parkKohlenstoffspeicher und damit Treibhaussenken: Laut WWF und NABU speichern die Moore ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffes. Das ist doppelt so viel wie alle Wälder unserer Erde.
Bei der Entwässerung der Moore kommt der über Jahrtausende im Torf gebundene Kohlenstoff mit Sauerstoff in Verbindung und oxidiert. Damit gelangen nicht nur rieseigen Mengen CO2 in die Atmosphäre, sondern auch das über 300-mal klimaschädlichere Lachgas N2O.

Wiedervernässung
Das vom Europäischen Parlament vor wenigen Wochen verabschiedete Renaturierungsgesetz sieht u.a. auch die Wiedervernässung von Mooren vor. Die Vernässung trockengelegter Moore hat großes Potential. Zum einen, weil dabei die CO2-Abgabe des trockenen, mit Sauerstoff versorgten Torfkörpers gestoppt wird. Zum anderen, weil sich rasch Moorgewächse einstellen und ausbreiten und Kohlendioxid aufnehmen, das nach dem Absterben der Pflanzenkörper im Moorboden eingelagert wird. Nach Angaben des Deutschen Bundesamtes für Naturschutz könnten durch die Renaturierung trockengelegter Moore jährlich bis zu 35 Millionen Tonnen Kohlendioxid einge-spart werden.

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Naturns - Bei der Gemeinderatssitzung am 28. September wurde in Naturns die Forderung nach einer Bürgerversammlung laut. Eine solche forderte Michael Lochmann von der Süd-Tiroler Freiheit. Und zwar die Neugestaltung des Erlebnisbades Naturns mit voraussichtlichen Kosten von 1,5 Millionen Euro betreffend. In einer Presseaussendung heißt es nach der Ratssitzung: „Die Ratsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit fordert den Bürgermeister mit Nachdruck auf, das Projekt vor Beschlussfassung fristgerecht der Bevölkerung im Rahmen einer Bürgerversammlung gemäß Art. 41 “Bürgerversammlungen” der Gemeindesatzung vorzustellen, welche unter Punkt 3 vorsieht: Der Gemeinderat muss für die Vorstellung von Großprojekten eine Bürgerversammlung einberufen. Die Genehmigung durch das zuständige Organ darf erst 30 Tage nach der Bürgerversammlung erfolgen. Großprojekte sind all jene, die der Genehmigung des Gemeinderates unterliegen.“ BM Zeno Christanell sagt, dass seit Inkrafttreten der Gemeindesatzung bislang keine Bürgerversammlungen ausschließlich für Großprojekte abgehalten worden seien. In den allgemeinen Bürgerversammlungen, immerhin 10 in den letzten zwei Jahren, seien aber sehr wohl auch größere Vorhaben vorgestellt und laufend über Fortschritte berichtet worden.
Bei der Gemeinderatssitzung wurde von den Technikern die Umbauprojekte am Erlebnisbad vorgestellt. Eine für alle offene Arbeitsgruppe um den Vorsitz von Astrid Pichler hat zwei Jahre lang über die Erweiterung des Erlebnisbades debattiert und Ergebnisse dieses Arbeitsprozesses sind in das Projekt mit eingeflossen.
Die eigentliche Entscheidung über die Neugestaltung samt entsprechender finanzieller Dotierung wird erst in der nächsten Gemeinderatssitzung gefällt. Zuvor werde es am Montag, den 6. November um 19.00 Uhr im Rahmen eines Tages der offenen Tür (ab 14.30 Uhr) im Erlebnisbad einen Infoabend geben, bei dem die Gemeindeverwaltung, die Führungsgesellschaft Naturns Kultur und Freizeit GmbH und die Tourismusgenossenschaft gemeinsam über die Vorhaben informieren werden, sagt Astrid Pichler.
Die ersten Schritte, so Christanell, betreffen die Umbauarbeiten im Hallenbad und im Eingangsbereich. Denn man wolle so viele Leute wie möglich für das Erlebnisbad begeistern. Mit der Nutzung des Thermalwassers hat das Erlebnisbad Naturns ein weit ausstrahlendes Alleinstellungsmerkmal. Der Baubeginn steht noch nicht fest. Es könnte Herbst 2024 oder Frühling 2025 werden. (eb)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Mals - Der Südtiroler Energieverband SEV zieht gegen die Gemeinde Mals vor das Oberlandesgericht. Das Landesgericht Bozen hatte dem SEV bei seiner ersten Anklage nicht Recht gegeben. Der Streitfall ist nicht unerheblich und um die 1,1 Millionen Euro wert. Weil der Generator beim E-Werk Saldur im Sommer 2021 für zwei Monate ausgefallen ist, konnte kein Strom erzeugt werden. Der Trader, der den Strom abgenommen hat, war der SEV. Vertraglich war von Mindestmengen an kWh die Rede, die das E-WErk Saldur nicht einhalten hat können. Und nun geht das SEV gegen die Gemeinde Mals als Mehrheitseignerin des E-Werkes Saldur und gegen das VEK gerichtlich vor und will so an die 1,1 Millionen Euro kommen. Offensichtlich gibt es keine Basis für eine außergerichtliche Einigung, obwohl es aus dem SEV heißt, dass man dies anpeilen möchte.
Jedenfalls bereitet sich die Gemeinde Mals auf die Verhandlungen am Oberlandesgericht vor und der Gemeindeausschuss hat wiederum den renommierten Rechtsanwalt Karl Zeller dazu beauftragt und die voraussichtlichen Kosten mit insgesamt rund 40.000 Euro dotiert. (eb)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Vom Wind gefunden - „Geld regiert die Welt“, dieses alte Sprichwort gilt besonders für die heutige Zeit. Früher hat möglicherweise noch die Politik die Welt regiert, dann große Wirtschaftskonzerte. Heute sind es die Finanzmärkte, die großen Investmentgesellschaften und Vermögensverwalter. Der weltweit größte Vermögensverwalter ist BlackRock (englisch schwarzer Fels). Keiner verfügt über mehr Geld als der amerikanische Finanzinvestor. Über zehn Billionen Dollar verwaltet der Konzern. BlackRock gilt aufgrund des wirtschaftlichen und politischen Einflusses als „heimliche Weltmacht“. BlackRock wurde 1988 als interne Finanzmanagementgruppe von Larry Fink gegründet. Es ist das geliehene Geld der Kunden, das BlackRock immense Macht verleiht. Das Geld kommt von großen Investoren, wie etwa Staatsfonds oder von Pensionskassen, ebenso wie von privaten Anlegern. Derzeit ist BlackRock Großaktionär bei Apple, Microsoft, Facebook, McDonald‘s, Siemens, BASF, Bayer und vielen, vielen mehr. BlackRocks Einfluss geht jedoch weit über Unternehmensbeteiligungen hinaus. Der Investor berät Notenbanken, Finanzminister und Staatschefs. Kein anderer Konzern und keine Behörde der Welt besitzen heute einen so umfassenden Einblick in die globale Finanzwelt wie BlackRock. In diesem Zusammenhang warnen Experten auch vor „Aladdin“, dem computergestützten Analyseprogramm des Konzerns. Dessen Algorithmen sind längst nicht mehr nur für das Risikomanagement bei BlackRock verantwortlich, sondern auch für das anderer Investoren. Dadurch wird der Markt mehr und mehr gleichgeschaltet und anfälliger für Krisen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Vom Samstag auf Sonntag wurden in Naturns sämtliche Wahlplakate von den Plakatwänden heruntergerissen. Einzige Ausnahme ist jenes der Südtiroler Freiheit.„Hier sieht man das Ergebnis von polarisierender und polemisierender Rhetorik“, meint SVP-Landessekretär Martin Karl Pircher in seiner Reaktion auf diesen Vandalenakt. „Wir erleben in diesem Wahlkampf eine Vielzahl an Parteien mit Extrempositionen und mit reißerischer Rhetorik. Das schadet Südtirol. Die Volkspartei behält sich vor rechtliche Schritte einzuleiten und Anzeige bei den zuständigen Behörden zu erstatten.

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Töll - Am 5. Oktober hat die Landesregierung den „Entwurf für die Abänderung von Amts wegen des Bauleitplanes und des Landschaftsplanes“ den Kreisverkehr auf der Töll betreffend und das entsprechende Einleiten des Verfahrens genehmigt. Damit folgt die Landesregierung den Forderungen und Wünschen der Gemeinde Partschins und auch der umliegenden Gemeinden, die einen solchen Kreisverkehr als mittelfristige Lösung seit langem herbeipolitisieren. Die Beschlussbegründung unter anderem: „Durch die Realisierung eines neuen Kreisverkehrs im Bereich der heutigen Kreuzung soll die Anbindung an die Straße nach Partschins (LS4) und an die Gemeindestraße zum Bahnhof und zum Nördersberg verbessert werden. Gleichzeitig können die Fußgänger gesichert in der Nähe des Kreisverkehres die Staatsstraße überqueren und der Verkehr auf der Staatsstraße soll flüssiger werden.“ Ecco. Festgestellt wird auch, dass das Verfahren keiner strategischen Umweltprüfung unterliegt. Mit dem Einleiten des Verfahrens von Amts wegen kann die eine Entschärfung eines der Nadelöhre auf der Töll Schritt für Schritt näherrücken. Ein zweites Nadelöhr, jenes des Fahrradübergangs bei der Schleuse, und ein drittes Nadelöhr, jenes des Parkplatzes unterhalb der Schleuse, harren dann noch einer Lösung. Also jede Menge Nadelöhre auf der Töll, die den Verkehr mittlerweile fast das ganze Jahr über stocken lassen und Staus produzieren. (eb)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Ist Bayern Vorbild für Südtirol? Die bayrischen Landtagswahlen sind geschlagen und die CSU hat ganz wenig verloren, die Freien Wähler haben zugelegt, die AfD hat unglaublich zugelegt. Die Sozialdemokraten, die Grünen und die FDP, die als Koalition die Bundesrepublik regieren, haben allesamt Wählerstimmen verloren, die FDP hat den Einzug in den bayrischen Landtag verpasst. Legt man diese Ergebnisse auf Südtirol um, dann dürfte die SVP wenig verlieren. Söder Markus heißt in Südtirol Kompatscher Arno. Aber wer ist Südtirols Aiwanger? Die Bauernbundbauern? Und wer ist Südtirols AfD? Die Freiheitlichen? Wohl kaum. Auch nicht die Süd-Tiroler Freiheit. Während die Gelben, also die FDP, in Bayern draußen bleiben muss, dürfte dieses Schicksal den Südtiroler Gelben, dem Team K nicht treffen, im Gegenteil. Die Vorhersagen der politischen Auguren, also in Umfragen schneiden die Gelben gut ab. Und die Grünen? Auch die haben in Südtirol gute Umfragewerte.
Natürlich hinken die politischen Vergleiche Bayern-Südtirol gewaltig. Weniger hinkt Geschichtliches. 1807 führte Bayern als erstes Land eine Pockenschutzimpfung ein. Und als die Bayern diese Impfung auch im damaligen Tirol - mit drakonischen Strafen - durchsetzen wollten, trug das mit dazu bei, dass sich die Tiroler mit’n Andreas Hofer erhoben haben. Letztlich erfolglos. Was geblieben ist, ist eine doch weit verbreitete Impfskepsis. In Südtirol noch mehr als in Nordtirol. Miar sain miar?

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Martell - Der nächste Winter kommt bestimmt!“ - Nach diesem Motto trainieren die Athletinnen und Athleten der Wintersportarten gerade für die bevorstehende Saison. Im Beerental haben sich in den letzten Wochen zahlreiche Biathletinnen und Biathleten, unter anderem auch von der italienischen Nationalmannschaft, für die anstehenden Wettkämpfe vorbereitet.
Noch ohne Schnee, dafür mit den Skirollern auf der Rollerbahn drehten Dorothea Wierer und ihre Kollegen kürzlich die Trainingsrunden im Biathlonzentrum „Grogg“. Das Marteller Biathlonzentrum ist sehr beliebt, wenn es um Trainingswochen geht und mit dem kürzlich eingeweihten Jugendhaus noch idealer für nationale und internationale Jugendteams. Noch liegt der Schnee aus dem Schneedepot unter einer dicken Schicht aus Hackschnitzelen, aber die Ausbringung ist für die nächsten Wochen geplant, so die Information von Seiten des Betreibers. OK-Präsident und Bürgermeister von Martell Georg Altstätter meint dazu: „Wenn die Temperaturen sinken und den Winter ankündigen sind wir bereit; unser Ziel ist es, auch heuer wieder eine rund 1,8 km lange Loipe mit dem Schnee aus der vergangenen Saison Anfang November zu öffnen. Gerade für die Trainingsgruppen aus nah und fern, ist unser Angebot interessant, denn die Athletinnen und Athleten können so zeitnah anfangen, auf Schnee zu trainieren.“ Die ersten Rennen der Saison werden im Rahmen der Coppa Italia, vom 08.-10. Dezember im Martelltal ausgetragen werden. Aktuelle Informationen zur Öffnung der Loipen und zu den Wettkämpfen im Biathlonzentrum Martell: www.martell.it

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Alpenplus Ötzi Trailrun Naturns - Obwohl der Alpenplus Ötzi Trailrun Naturns erst drei Mal ausgetragen wurde, hat sich die Veranstaltung aufgrund der einzigartigen Streckenführung und der tadellosen Organisation nicht nur in Südtirol bereits den Ruf eines „Klassikers“ erarbeitet. Die vierte Ausgabe des Events wird am Samstag, 6. April 2024 über die Bühne gehen und einer der ersten „Leckerbissen“ zum Auftakt der Lauf-Saison im Alpenraum sein.

Das Organisationsteam um Ulrich Stampfer, Deborah Mair und den Weltklasse-Athleten Daniel Jung setzt auch im kommenden Jahr auf die beiden bewährten Laufstrecken oberhalb von Naturns. Der Sunny Mountain Trail ist mit einer Länge von 30 Kilometern und einem Höhenunterschied von 2100 Höhenmetern die anspruchsvollere der beiden Distanzen. „Gelaufen wird vorwiegend auf Trails und Schotter mit kurzen Asphaltpassagen. Ein Höhepunkt dieser Distanz ist mit Sicherheit die 1000-Stufen-Schlucht, bei der es bergauf ziemlich knackig wird. Hier wird auch eine imposante Hängebrücke passiert, die es in sich hat“, erklärt Daniel Jung, der häufig auf dieser Strecke unterwegs ist, um sich auf seine Abenteuer rund um den Globus vorzubereiten. Die Startzeit für den Sunny Mountain Trail ist für 9 Uhr vorgesehen.

Exakt halb so lang ist hingegen das Naturns Skyrace, bei dem auf 15 Kilometern 1150 Höhenmeter herunter zu spulen sind. Gemütlich reintraben ist auf der kürzeren der beiden Distanzen aber nicht: Nach dem Start um 10 Uhr auf dem Rathausplatz geht es gleich richtig zur Sache, denn auf den ersten fünf Kilometern warten über 900 Höhenmeter auf die teilnehmenden Trail-Läuferinnen und -Läufer. „Ist die Abzweigung zum Meraner Höhenweg Nummer 24 einmal erreicht, haben die Teilnehmer schon Großes geleistet. Es gibt zwar noch kleinere Anstiege, aber kurz vor Kilometer sechs beginnt der Abstieg in Richtung Ziel, der auf dem Schlussteil mit zwei knackigen Bergauf-Passagen garniert ist“, weiß Jung.
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Grundvoraussetzung für eine Teilnahme

Die Strecke des Naturns Skyrace kann übrigens auch „Just for Fun“ und somit ohne sportärztliches Attest bewältigt werden. Da die verschiedenen Läufe auf teilweise sehr anspruchsvollen Abschnitten im Gelände ausgetragen werden, sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, sowie eine ausgezeichnete physische und psychische Verfassung der teilnehmenden Athletinnen und Athleten jedoch unabdingbare Voraussetzungen, um am Alpenplus Ötzi Trailrun Naturns teilzunehmen.

Worauf die internationale Trail-Szene seit Wochen fieberhaft gewartet hat, ist hingegen die Möglichkeit, sich für die 4. Ausgabe des Südtiroler Trail-Events am Samstag, 6. April 2024 einzuschreiben. Und genau das ist seit kurzem möglich. Unter https://my.raceresult.com/260848/ können sich alle Interessierten für das spektakuläre Event am Naturnser Sonnenberg anmelden. Bis zum Jahresende (31. Dezember) beträgt das Nenngeld für den Sunny Mountain Trail 45 Euro, während die Einschreibegebühr für das Skyrace Naturns und den Just-For-Fun-Lauf 40 Euro beträgt. Danach werden die Preise leicht angehoben.

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

2. Amateurliga
Johannes Höllrigl (Morter) und Philipp Traut (Laas) führen die Torschützenliste in der 2. Amateurliga an. Beide trafen bisher fünf Mal. (sam)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

2. Amateurliga
Am Wochenende stehen zwei Vinschger Aufeinandertreffen auf dem Programm. Goldrain empfängt am Samstag, 7. Oktober die Mannschaft aus Prad, einen Tag später ist Kastelbell-Tschars in Laas zu Gast. Beide Spiele werden um 15.30 Uhr angepfiffen. (sam)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Sonntag, 22. Oktober 2023

18.00 Uhr

Pfarrkirche Maria Geburt in Tschengls

 

 

Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Tanas-Allitz

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Mi, 25.10.2023,
20 Uhr, Bibliothek Glurns

Tod am Berg
Ein Südtiroler Krimi

 

 

Bildungsausschuss Glurns/Taufers i.M.

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Samstag, 24. Oktober, Referent: Mag. Matthias Jud
Kultur - und Medienpädagoge, Jugendarbeiter

Workshop für Jugendliche im Juze Hoad um 15 Uhr
Tiktok, Insta, Youtube.. und Real Life ein Widerspruch?

Vortrag für Eltern/Interessierte im Vereinshaus Graun um 20 Uhr
Digitale Medien und das Erwachsen werden

 

Bildungsausschuss Graun/Vinschgau

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Workshop: Pflanzliche Hausapotheke
24. Oktober 2023

Es werden drei Produkte hergestellt. Die Teilnehmer*innen
erhalten Rezepte und Unterlagen. Referentin: Martha Stieger
Dauer: 14.30 bis ca. 17.00 Uhr, Ort: Kulturhaus Morter
Anmeldung bei Stocker Monika Tel: 329 733 94 32
Anmeldeschluss: 18.10.2023

Bilderausstellung: Herbert Rechenmacher
25. Oktober 2023

Eröffnung: 18.00 Uhr, Einführende Worte: Peter Tscholl
Öffnungszeiten am 26. und 27.10.2023
von 9 bis 11 Uhr und 15 bis 17 Uhr
Samstag, 28. 10. 2023 von 9 bis 11 Uhr
Ort: Kulturhaus Morter

 

 

Bildungsausschuss Goldrain/Morter

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Samstag, 28.10.2023
Die Fahrt wird begleitet von Herbert Raffeiner
und Architektin Christa Mair
Start: 7.15 Uhr - Tschengls Kirchplatz
7.20 Uhr Gasthof Edelweiss, 7.25 Uhr Laas Pfarrkirche
Anmeldung bei Ruth Kuntner 347 9291 112
oder Brigitte Schönthaler 333 5386 135

Führungen im Minnehaus in Lajen

1. Gruppe um 9.30 Uhr und 2. Gruppe um 10.45 Uhr

ab ca. 13.00 Uhr

Törggelen im Buchfelder Hof (Kosten übernimmt jeder selbst)

Rückfahrt ca. 16.00 Uhr

 

 

Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Tanas-Allitz

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Schlandes/Vinschgau - Der KVW Vinschgau hatte am 27. September zur Buchvorstellung „Wir brechen das Schweigen“ ins Bürgerheim geladen. Vertreterinnen vieler KVW Zweigstellen des Vinschgau sind der Einladung gefolgt. Weil die Buchautorin Verena Oberbichler und der geistliche Assistent im KVW Charly Brunner sich aufgrund der Verkehrslage verspäteten, hat Sigrid Prader die Zeit genutzt, um auf eine wichtige Studie hinzuweisen. „Langzeitfolgen von Gewalt“, vor allem von sexualisierter Gewalt, wolle man in einer Studie untersuchen und aufbrechen. Die Studie wird als Projekt in Zusammenarbeit mit der Uni Trient, mit dem Forum Prävention - Familie, mit dem Frauenmuseum Meran und mit medica mondiale von Monika Hauser durchgeführt. Es gehe, so Prader, um transgenerationelle Langzeitfolgen von sexualiserter Gewalt. „Wir möchten in die Vergangenheit zurückblicken, in die Kriegszeit, in die Nachkriegszeit, und die dort stattgefundene sexualisierte Gewalt in Gesprächen aufarbeiten“, so Prader. Denn solche Traumatas können innerhalb der Familie vererbt werden, in Form von Tabus, von Schmerz, von Verhaltensweisen usw., die sich auf die Nachkommen auch in zweiter oder dritter Generation auswirken können. In Südtirol herrsche nach wie vor so etwas wie eine „Schweigekultur“ über das Thema sexualisierte Gewalt, was eines der schlimmsten Verbrechen vor allem an Mädchen und Frauen sei. „Die Zeit ist reif“, sagte Prader, „um Wege finden zu können, auch für jung Generationen offen darüber sprechen zu können.“ Es gehe in der Studie vor allem darum, jenen Generationen Stütze und Hilfe anbieten zu können, die damals von keinem sozialen Netz aufgefangen werden konnten. Aufgrund der geringen Bildungsgrade sei es auch nicht möglich gewesen, eine Sprache für die Verbrechen finden zu können.
Die Studie wendet sich an mögliche Teilnehmerinnen aus dem Vinschgau. „Ziel der Forschung ist es, die Weitergabe von Traumata aufzuzeigen, sie zu unterbrechen und zu verstehen, welche Folgen sexualisierte Gewalt für Betroffene und ihre Nachkommen haben kann.“ Ingrid Kapeller vom Forum Prävention ergänzte: „Die geschulten traumasensiblen Interviewerinnen kommen nicht aus dem Vinschgau und es besteht keine Überforderung. Alle Gespräche sind vertraulich und anonymisiert.“
Der KVW Vinschgau unterstützt diese Form der Aufarbeitung, die von 25 Einrichtungen begleitet wird. (eb)

 

Freiwillige, die an der Studie teilnehmen möchten, wenden sich an Andrea Fleckinger
andrea.fleckinger@unitn.it

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Stilfserjoch/Schlanders - Die Schüler der beiden 5. Klassen der TFO Schlanders steigen aus dem Bus und sofort ist die Kälte – so hoch oben auf 2757m - zu spüren. Dabei ist es ein sonniger Herbsttag mit nur wenig Wind.
Die Maturanten treffen Tragust Benjamin, er ist Mitglied im Ortler Sammlerverein Erster Weltkrieg. Dieser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte des Stellungskrieges während des 1. Weltkrieges im Ortlergebiet zu erzählen und die Relikte, die heute noch entlang der Front zu finden sind, aufzubewahren und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Er informiert die Schüler zunächst darüber, dass bis zum Jahre 1918 quer zur Passhöhe des Stilfser Jochs die Grenze zwischen Italien und dem Königreich Österreich-Ungarn verlaufen ist und liefert Erklärungen über die Kriegsführung in den Bergen, bevor sich die Schüler die kleine Ausstellung im Museum Carlo Donegani mit einigen der Fundstücke, die geborgen wurden, ansehen: alte Helme, Schuhe, Handgranaten, Munitionskisten und Alltagsgegenstände der Soldaten.
Anschließend machen sich die Jugendlichen auf den Weg Richtung Furkelhütte. In den informativen Zwischenstopps erfahren die Schüler, dass Österreich-Ungarn die Berge zuerst den Italienern überlassen und sie an der Festung Gomagoi aufhalten wollte, aber der österreichische Leutnant Steiner, der von der Ostfront zurückkehrt und die Wichtigkeit der Berge erkennt, ändert die Strategie, denn fortan galt: „wer die Berge kontrolliert, kontrolliert auch die Täler“.
Tragust führt die Schülergruppe zu den Ruinen eines großen Truppenlagers, dem sog. „Lempruchlager“, benannt nach dem Kommandanten des Verteidigunsabschnitts Ortlerfront, das sich im toten Winkel der italienischen Artillerie befunden hat. Auf dem weitläufigen Gelände sind die Fundamente der Baracken zu erkennen. An der Goldseestellung hören die Schüler, dass sich dort eine österreichische Artilleriestellung befunden hat, die die italienischen Linien unterhalb des Stilfser Jochs unter Beschuss nehmen konnte. Erklärt wurde auch, wie die Stellungen aufgebaut waren: Ganz vorne waren die Kanonen positioniert, dahinter die Lager für Vorräte und Munition, gefolgt von den Unterkünften für die Soldaten und den Offiziersunterkünften.

Alexander Weirather und Matthias Zwick (r)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Glurns - Die 3 Jungs, Leo Anstein, Leon Ruzzon und Maximilian Sagmeister, aus Glurns, alle 8 Jahre alt, hatten dieses Jahr eine besondere Idee. Sie haben an 5 Nachmittagen ein Standl gemacht mit viel Allerlei zu verkaufen. Verkauft wurden Steine, Spielzeug, Bastelsachen und vieles mehr. Ziel war Geld zu sammeln für hungernde Kinder. Die Jungs machten das auf Eigeninitiative. Den Jungs war es besonders wichtig, jeden Euro zu spenden. Sie verzichteten bewusst auf gemeinsames Pizza essen. Sie wollte etwas Gutes tun. Am Montag den 3. Oktober luden sie Petra Theiner, vom Verein, „Hoffnung auf einen besseren Morgen ein“ um ihr die wirklich stolze Summe von EURO 204,29 zu überreichen. Petra war zutiefst bewegt und betonte, dass wir solche Hoffnungsträger für die Welt brauchen. Sie erzählte den Buben und Müttern, wie sie das Geld einsetzen wird. Sie wird für die Müllkinder Essenspakte kaufen. Petra bedankte sich aus tiefstem Herzen. Ein besonderer Dank gilt den Müttern für die Mithilfe aber auch all jenen die etwas gekauft haben. Vergelt´s Gott.

Petra Theiner

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Schlanders/Vinschgerwind - Die Klasse 1 B der Mitttelschule Mals hat den Staffellauf auf dem Schlanderser Sportplatz gewonnen. Im Anschluss daran und alle mit einer Goldmedaille besuchen die aufgeweckten Mädchen und Buben, begleitet von den Lehrerinnen Helene Trafoier und Anita Prugger, die Redaktion des Vinschgerwind. Wieviele Zeitungen wir drucken (Auflage um die 16.000), wie viel das kostet (Papier, Druck, Postspesen, Mieten, Computerspesen, Personalspesen...), wie viele Mitarbeiter:innen bei der Zeitung arbeiten (viele freie Mitarbeiter:innen). Vinschgerwind-Chefredakteur Erwin Bernhart erzählt und versucht die Fragen so gut es geht zu beantworten. Die Klasse ist neugierig und wissbegierig, auch geduldig. In der Grafik zeigt unsere Grafikerin Elena Kaserer, was alles getan werden muss, bevor die Zeitung in Druck gehen kann. (eb)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Schlanders/Kulturhaus - Sommerzeit ist Bade- und Spielzeit. Für die allermeisten Kinder ist der Sommer aber auch die Zeit, um spannende Bücher zu lesen. Die Bibliotheken organisieren die Sommerleseaktion und stellen den Schüler:innen passende Bücher zur Verfügung. Susanne Hofer und Christine Niedermair von der Mittelpunktbibliothek Schlanders haben 120 Bücher für die Grundschüler ausgewählt und zu jedem Buch einen Fragebogen mit zwei Fragen ausgearbeitet. Insgesamt 147 Schüler haben bei dieser Sommerleseaktion mitgemacht, 1.522 Bücher gelesen und die Fragebögen abgegeben. Martha Regensburger, die im letzten Schuljahr die 2. Klasse Grundschule in Schlanders besuchte, war die fleißigste Leserin. Sie hat 82 Bücher gelesen. Mair Anton aus Kortsch besuchte die 3. Klasse und hat 66 Bücher gelesen, Sophie Thöni, welche die 5. Klasse in Schlanders besuchte, hat 63 Bücher gelesen. Bei einer Abschlussfeier haben diese drei Leser:innen tolle Preise erhalten. Aber auch andere Gründschüler:innen, die sich bei der Leseaktion beteiligten, kamen am 29. September in das Kulturhaus Schlanders und fast alle erhielten Preise. Dies war möglich, weil es der Bibliothek Schlandersburg gelungen ist, viele Sponsoren für diese Aktion zu gewinnen. So gab es Eintrittsgutscheine für den Archeopark, Aquaprad, das Vintschger Museum, die Churburg oder das Naturmuseum in Bozen. Kinokarten stellte das Kulturhaus zur Verfügung. Einkaufsgutscheine bzw. verschiedene Geschenkartikel stellten der Bildungsausschuss Schlanders, die Raiffeisenkasse und die Sparkasse zur Verfügung, genauso wie die Eisdiele Ortler, Eisdiele Lisi, Papierwelt 2000, Athesia Schlanders und der Workershop Schlanders. Vor der Preisverleihung wurde noch der Film: Es war einmal… von Roald Dahl gezeigt. Der Film handelt von zwei besten Freundinnen: Rotkäppchen und Schneewittchen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Schlanders/Wahlen - Am 19. September machten mehrere Kandidaten und Kandidatinnen der Grünen Wahlwerbung in der Fußgängerzone in Schlanders. Neben der ehemaligen grünen Stadträtin von Meran, Madeleine Rohrer, war auch der langjährige Gewerkschaftsfunktionär Christian Troger auf Werbetour. Begleitet wurden die beiden von den Jugendkandidaten Zeno Oberkofler aus Bozen und dem Vinschger Bauingenieur Gabriel Prenner. Auch Hanspeter Staffler, der einzige Landtagsabgeordnete der Grünen aus dem Vinschgau, verteilte Wahlwerbung und suchte das Gespräch mit den Bürger:innen. Am Nachmittag besuchten mehrere grüne Landtagskandidaten den Betrieb von Werner Schönthaler in Eyrs, wo aus einer Symbiose zwischen dem ältesten Baumaterial der Menschheit (Kalk) und der ältesten Kulturpflanze (Hanf) Hanfziegelsteine für die Bauwirtschaft hergestellt werden. Am Abend luden die Grünen noch zu einem Wahlgespräch (Meet & Greet) in der Basis Vinschgau ein. Dabei war auch die Young Greens Kandidatin, Klimaaktivistin und Filmemacherin Majda Brecelj anwesend. Ausführlich wurden die Themen Umwelt- und Klimaschutz, Gesundheit und die Zweiklassenmedizin, leistbares Wohnen und steigende Mietpreise, die Autonomiepolitik und die Angststrategie vom „Zommholtn“ der SVP besprochen. Auch die Notwendigkeit von Kitas als öffentliche Einrichtungen und eine institutionalisierte Sommerbetreuung, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, waren wichtige Themen. Die steigende Inflation und der Kaufkraftverlust wurden ebenso besprochen, wie die Themen Migration und Integration. Hanspeter Staffler meinte, dass eine Umschichtung des Haushaltes notwendig ist, um Armut zu bekämpfen und bessere Löhne für die Angestellten und für das Gesundheits- und Pflegepersonal auszahlen zu können. Gabriel Prenner betonte, dass es ein Umdenken im Bauwesen braucht. Sanierung und Wiederverwertung müssen einen höheren Stellenwert erhalten, um Ressourcen und Kulturgrund zu schonen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Partschins - Die Stammtische, die die Neue Bürgerliste Partschins unregelmäßig veranstaltet, gehören mittlerweile zur politischen Kultur in der Gemeinde. Mit dem langjährigen und erfahrenen Oberschullehrer Erich Knoll wurde der Stammtisch am 3. Oktober im Jugendtreff zu einer Lehrstunde der Demokratie.
Eingeführt und moderiert hat die Bürgerlisten-Gemeinderätin Jutta Pedri. Knoll zitierte in seinem Impulsreferat mehrere Artikel aus der italienischen Verfassung (z.B. Art. 48 „Wähler sind alle Staatsbürger, Männer und Frauen, die volljährig sind. Die Wahl ist persönlich und gleich, frei und geheim. Ihre Ausübung ist Bürgerpflicht.“), erklärt den Begriff Politik als Gegenteil von Egoismus, nämlich als Solidarität, als Einsatz für das Gemeinwohl. Denn „politisieren“ heißt „reden, diskutieren, über Dinge, welche das menschliche Zusammenleben regeln. „Politik muss als Gegenteil von Egoismus den Jugendlichen beigebracht werden“, sagte Knoll und schloss nach einer Übersicht über das Autonomiestatut seinen Vortrag mit einem Zitat von Berthold Brecht: „Wer gegen Politik ist, ist für die Politik, die mit ihm gemacht wird.“
Knoll wies auf die enorme Wichtigkeit der politischen Bildung in den Schulen hin. Allerdings sind die Jugendlichen, für die der Vortrag gedacht war, der Einladung zum Stammtisch nicht gefolgt. Dafür hat sich zu den Vertreter:innen der Bürgerliste und Interessierten der TeamK Spitzenkandidat Paul Köllensperger gesellt. Dass es aufgrund der großen Anzahl der wahlwerbenden Parteien und Listen bei den heurigen Landtagswahlen spannend werde, darauf wies Jutta Pedri hin und Köllensperger ergänzte, dass er aufgrund der Koalitionsmöglichkeiten nicht in der Haut von LH Kompatscher stecken möchte. In der Diskussion ging es um die Sinnhaftigkeit von Regionalrat und Regionalregierung. Köllensperger: „Regionalratssitzungen sind eine pure Qual.“ Aber es sei gefährlich, das Autonomiestatut für eine Auflösung des Regionalrates ändern zu wollen. Er sei dafür, so viel gesetzgeberische Funktionen wie möglich dem Regionalrat zu entziehen. Debattiert wurde auch über Europa, über das Ansehen der Politker und es gab von Knoll eine Presseschelte. Die Presse stelle vielfach nur das Negative des Politikbetriebes dar. Auch über Positives müsse berichtet werden. (eb)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Naturns/Plaus/Schnals/Partschins - Im Zuge der Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogrammes werden einige Themenbereiche - wie zum Beispiel Mobilität und Wohnen - von den Gemeinden Partschins, Plaus, Naturns und Schnals gemeinsam aufgearbeitet. Dabei sollen alle Bürger*innen mitreden und mitentscheiden.

Am Samstag, 16. September 2023 fand aus diesem Grund unter dem Motto „Gemeinsam unterwegs“ eine Radtour statt, zu der alle Bürger*innen der vier Gemeinden eingeladen waren. An vier Standorten wurden mittels Plakate zu den jeweiligen Themen der Zusammenarbeit Informationen zur Verfügung gestellt und Möglichkeiten geboten, die eigene Meinung, Anregungen und Ideen einzubringen. Der gemeinsame Start erfolgte um 09.00 Uhr beim Bauernladen am Eingang zum Schnalstal, dann ging es über den Rathausplatz Naturns und den Vorplatz des Pixnerhauses in Plaus zur Radlerrast nach Rabland. Es war auch möglich, die Stationen autonom zu besuchen und sich einzubringen. Ziel der Veranstaltung war es, mehr über die übergemeindlichen Planungen zu erfahren und sich miteinander auszutauschen.
Die interessanten Diskussionen führten zu spannenden Ergebnissen. Bei der ersten Station ging es um den gesellschaftlichen Wandel. Auf die Frage, wie sich das Berufsleben verändere, meinten die Teilnehmenden, dass vor allem das Smart-Working und das Arbeiten im Homeoffice an Bedeutung gewinnen werden. Deshalb besteht der Wunsch nach so genannten Coworking-Plätzen und flexibleren Arbeitszeiten. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibt zentral, ebenso das Thema der fairen Löhne. Bei den neuen Strukturen wünschen sich die Bürger*innen mehr Begegnungsorte zwischen den Generationen – wie zum Beispiel einen Generationenpark, sowie mehr Angebote im Bereich der Kleinkindbetreuung, welche auch überörtlich zur Verfügung gestellt werden sollten. Bei der zweiten Station ging es um den Wohnraum – hier braucht es dringend neue Modelle für ein leistbares Zuhause: Neben dem geförderten Wohnbau, muss es auch für Menschen mit geringem Startkapital die Chance auf ein Eigenheim geben. Wahrscheinlich wäre das so genannte Mietkaufen ein attraktiver Ansatz für diese Zielgruppe. Ebenso scheint es wichtig, die bestehenden Gebäude zum Mehrgenerationenwohnen auszubauen. Das wäre durch die Erhöhung der Verbauungsdichten und auch durch neue Durchführungspläne in den Wohnbauzonen möglich. Bei den Stationen Drei und Vier stand die Mobilität im Mittelpunkt. Klare Rückmeldung war hier, dass es für Rabland eine Umfahrung braucht, die in absehbarer Zeit auch umsetzbar ist. Vor allem aber ist es den Bürger*innen wichtig, dass ihre Heimatgemeinden alles dafür tun, um den Autoverkehr besser zu steuern und deutlich zu reduzieren. Das kann durch einen besseren öffentlichen Personennahverkehr in Form eines City-Busses begünstigt werden. Zentral sei aber der Rückbau von Straßen mit dem klaren Vorzug für Fußgänger und Radfahrer. Es brauche auf jeden Fall ein gesellschaftliches Umdenken, damit deutlich weniger motorisierter Verkehr stattfindet, war die einhellige Meinung der Teilnehmenden.
An der Radtour machten die vier Bürgermeister Zeno Christanell (Naturns), Luis Forcher (Partschins), Jürgen Klotz (Plaus) und Karl Rainer (Schnals) mit, aber auch einige Mitglieder der Gemeindeausschüsse und der Gemeinderäte. „Es ist uns bei dieser bedeutenden Zukunftsplanung wichtig, dass sich alle am Gemeindeentwicklungsprogramm beteiligen können, die daran interessiert sind – denn jede Meinung hat Platz und ist willkommen“, unterstreichen die Gemeindeverwalter. Wie es nun weitergeht, wird auf den jeweiligen Gemeindeportalen laufend veröffentlicht.

 

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Schlanders - Der Titel des Buches „Wir brechen das Schweigen“, erschienen im Raetia-Verlag, ist wörtlich zu nehmen. Denn den beschriebenen Beispielen, den redenden Personen ist eines gemeinsam: sexualisierte Gewalt. Es sind Texte und Aussagen, die verstören, die bewegen, die Respekt davor hervorrufen, Erlittenes eine Sprache geben und erzählen zu wollen. Es bedarf einer einfühlsamen Person, solche Gespräche geführt und Gesagtes in Worte gekleidet zu haben. Dies hat Verena Oberbichler getan. Der Filmemacher Georg Lembergh („Das versunkene Dorf“) hat anonymiseirte Fotos von den Betroffenen gemacht. Mit dem Buch ist erstmals im größeren Stil ein Tabu in Südtirol aufgebrochen worden. Höchst an der Zeit. „Allein schon, wenn man dieses Thema aufgreift, bewirkt dies eine Enttabuisierung“, sagte Charly Brunner, der geistliche Assistent im KVW. Den Tabubruch unterstützt der KVW und gibt damit Hilfestellung. Auf Einladung des KVW Vinschgau wurde das Buch den KVW-Ortsobleuten kürzlich in Schlanders vorgestellt.
Anlass des Buches war der Aufruf von Georg Lembergh, der einen Dokumentarfilm über sexualisierte Gewalt macht (der im Dezember erscheinen wird) und dazu aufrief, Freiwillige mögen sich melden. Nun haben sich dermaßen viele Freiwillige gemeldet, so dass ein Buch daraus entstanden ist. Oberbichler hat sich als Psychologin und Psychotherapeutin dieser Herausforderung gestellt. Oberbichler sagte unter anderem: „Es ist typisch, dass etwa Kinder sexualisierte Gewalt nicht einordnen können und deshalb fehlt auch die Sprache.“ Es sei deshalb wichtig, das Schweigen zu brechen, um auch eine generationenübergreifende Verarbeitung ermöglichen zu können.
Das Thema sexualisierte Gewalt hat die KVW-Bildung gemeinsam mit dem Raetia-Verlag zu einer Wanderausstellung zusammengefügt, die von Vereinen, öffentlichen Einrichtungen und Oberschulen ausgeliehen werden kann. Infos auf bildung.kvw.org (eb)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Schlanders/Wahlen - Am 22. Oktober sind Landtagswahlen. Deshalb trifft man an verschiedenen Orten und bei verschiedenen Gelegenheiten auf wahlwerbende Parteien und Kandidaten. An einem der letzten Donnertage waren mehrere Landtagskandidaten vom Team K in der Fußgängerzone in Schlanders auf Wahlwerbetour. Neben dem Landtagsabgeordneten und Arzt Franz Ploner, war auch sein Landtagskollege, der Journalist und Unternehmer Alex Ploner anwesend, genauso wie drei Vinschger Kandidaten vom Team K: Markus Hafner, Dorothea Kurz und Michaela Theiner. Markus Hafner ist leidenschaftlicher Viehzüchter und Milchbauer aus Mals, Simultanübersetzer für Milchwirtschaft in Italien und Brüssel (EMB). Außerdem war er von 1980 – 1995 Mitglied im Gemeinderat und 1990 Mitbegründer der Bürgerliste Mals. Dorothea Kurz ist Kinderkrankenpflegerin im Krankenhaus Schlanders und engagierte sich beim Kampf um die Erhaltung des Krankenhauses. Michaela Theiner aus Schlanders ist Unternehmerin. Es wurde Wahlwerbung verteilt, aber auch das Gespräch mit den Bürger:innen gesucht. Dem Team K geht es mit ihren beiden Spitzenkandidaten Paul Köllensberger und Maria Elisabeth Rieder vor allem um ein Südtirol, das für alle da ist, auch für jene, die sich in das System Südtirol nicht einfügen. Wichtig ist eine gut funktionierende, öffentlich finanzierte Gesundheitsversorgung, damit die Gesundheit keine Frage von Geld, Beziehungen oder Wohnort ist. Wichtig sind auch die Themen Wohnen, Familien, Jugend, Senioren und Ehrenamt. Leistbares Wohnen ist zu einem der Hauptprobleme der Südtiroler Bevölkerung geworden und die Löhne müssen zum Leben reichen, so das Team K. Es braucht regelmäßige Inflationsanpassungen, aber auch Lohnerhöhungen. Der Schutz der Umwelt, der Tier- und Landschaftsschutz müssen den allgemeinen Rahmen für ein nachhaltiges Wirtschaften und Leben bilden. Gesprochen wurde auch über Landwirtschaft, Bildung und Kultur, die Tücken der Digitalisierung, die Zuwanderung, Mitbestimmung und die Weiterentwicklung der Autonomie. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Marienberg/Tarasp - Am Samstag, 30. September trafen sich die Mitglieder des Freundeskreises Marienberg wieder zu ihrem Ausflug. Dieses Jahr ging es an den Geburtsort des Klosters Marienberg ins Schloss Tarasp im Unterengadin. Vorstandsmitglied Heinrich Moriggl informierte auf der Fahrt über den Reschenpass die Teilnehmer über Geografie und Geschichte dieser Region. Er drückte auch die Freude der Teilnehmer über das Beisammensein mit zwei Postulanten (Kandidaten zum Eintritt ins Kloster) sowie mit Pater Anselm aus. In Tarasp angekommen wurde in einer gekonnten Führung über die Geschichte von Schloss Tarasp informiert; auch durften viele Kunstwerke des weltweit bekannten Künstlers Not Vital betrachtet werden.
Die Herren von Tarasp, deren Ursprung wahrscheinlich der norditalienische Raum ist, errichteten um ca. 1040 die Burg auf einem Hügel oberhalb von Scuol. Um 1096 ließen sie in Scuol ein Kloster errichten. Wegen Unstimmigkeiten mit der Bevölkerung und nach einem Brand, verlegten sie das Kloster um 1146 in den oberen Vinschgau. Dort besaßen sie bereits Güter und Rechte. Über die Jahrhunderte wechselte das Schloss oft den Besitzer; so gehörte es lange Zeit den Habsburgern, aber auch den Vögten von Matsch und den Herren von Reichenberg. Bis 1815 wurde das Schloss bewohnt, verfiel dann aber fast zu einer Ruine. Im Jahr 1900 wurde es an den deutschen Industriellen und Mäzen Karl August Lingner verkauft. Dieser sanierte es von Grund auf, indem er fast die gesamte Einrichtung von Holzdecken bis Fenstern aus der Umgebung in Österreich, der Schweiz und Südtirol zusammenkaufte. Als starker Raucher konnte er nur einmal im restaurierten Schloss übernachten; er starb im Jahre 1916 an einer Krebserkrankung. Nach verschiedenen Besitzwechseln im 20. Jhdt. kaufte der Künstler Not Vital 2016 das Schloss und die Güter und nutzt diese seitdem für die Ausstellung seiner Kunstwerke.
Nach einem köstlichen Mittagessen ging es weiter in das Museum „Stamparia“ nach Strada, einem kleinen Dorf im Unterengadin. Die Stamparia war von 1689 bis 1881 eine Druckerei, in welcher fast 200 Jahre lang Bibeln, Bücher und Zeitungen gedruckt wurden. In der Führung wurde der gesamte Druckprozess von der Papierherstellung, dem Drucksatz und Druck mit der Druckerpresse sowie die Buchbinderei aufgezeigt. Zudem wurde die Architektur eines typischen Engadiner Bauernhauses aufgezeigt, in welchem die Scheune meist auf der Süd-Seite errichtet wurde, während die Stube meist der Straße oder dem Dorfplatz zugewandt war. Den Eingang zum Wohnhaus bildete eine Rundbogentor, durch welches auch das Heu in die Scheue transportiert wurde.
Gerhard Kapeller

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Firma Kuntner GmbH Prad / Firma Riedl Eyrs - Prad - Am 1. Jänner 2024 wird der Jungunternehmer Jonas Riedl von der Firma Riedl Bernhard in Eyrs die Firma Kuntner GmbH in Prad offiziell übernehmen. Mit der neuen Firma RIEKU mit Sitz in Prad wird er den Kundeninnen und Kunden weiterhin das komplette Leistungsspektrum in den Bereichen Wasser- Wärme und Umwelttechnik anbieten. Der Betrieb in Eyrs bleibt wie bisher bestehen.

 

Die Firmen Kuntner Gmbh in Prad am Stilfserjoch und Riedl Bernhard in Eyrs sind zwei Vinschger Unternehmen, die auf eine jahrzehntelange, erfolgreiche Tätigkeit im Heizungs- und Sanitärbereich zurückblicken können. Die beiden Betriebe pflegten immer eine gute Zusammenarbeit.
Nachdem die Inhaber der Firma Kunter GmbH Karlheinz, Mainrad, Johann und Alois Kuntner vor ihrer Pensionierung stehen und keine Nachfolger aus der eigenen Familie da sind, suchten sie nach jemandem in ihrem Fachbereich, der ihren Traditionsbetrieb weiterführen kann. Denn ihren Kundinnen und Kunden sollte die Kontinuität gewährleistet werden. Sie setzten sich mit den Inhabern der Firma Bernhard Riedl in Eyrs in Verbindung. Die Gespräche führten schließlich zum Erfolg. Der gut ausgebildete Juniorchef Jonas Riedl entschied, die neue Firma RIEKU (Kombination aus den Namen Riedl und Kuntner) mit Sitz in Prad zu gründen und die gesamte Belegschaft zu übernehmen. Die Kundinnen und Kunden der Firma Kuntner GmbH können in Zukunft wie gewohnt mit pünktlichem Service, mit fachgerechter technischer Ausführung der Leistungen und mit zuverlässigem Kundendienst rechnen. Dasselbe gilt auch für den Betrieb Riedl in Eyrs. Jonas Riedl wird mit seiner neuen Firma RIEKU im Sinne der Kuntner Brüder weitermachen. Und diese wissen ihr Unternehmen nun in den besten Händen. Die Betriebsnachfolge ist gesichert.

Jonas Riedl hat die Technische Fachoberschule TFO in Schlanders im Fachbereich Mechatronik besucht und maturiert. Anschließend absolvierte er die Lehre als Installateur von Heizungs- und Sanitäranlagen im Unternehmen Mairösl Josef in Schlanders. Seitdem arbeitet er gemeinsam mit seinem Vater Bernhard Riedl in Familienbertrieb in Eyrs.

Motiviert stellt sich Jonas Riedl der neuen Herausforderung. Er setzt auf Qualität und ist offen für Innovationen. Er bietet ein umfassendes Programm an Leistungen im sanitären Bereich an, bei Neubauten, bei Sanierungen, beim Bau von Gastbetrieben, Hotels und Kondominien. Fachgerecht geplant und installiert werden sanitäre Anlagen, Solar- und Fernheizungen, Wohnraumlüftungen, geothermische Anlagen und einiges mehr. Jonas Riedl legt großen Wert auf vollste Kundenzufriedenheit und auf ein gutes Arbeitsklima im Betrieb. Die Brüder Kuntner werden dem Jungunternehmer in der Übergangsphase noch einige Zeit mit Rat und Tat zur Seite stehen. (mds)

 

RIEDL

Info:
Vinschgaustraße 41/B, Eyrs
Tel. 0473 739 713 - info@riedl.it
Bernhard Riedl - 348 357 80 08
Jonas Riedl - 346 742 69 06

 

KUNTNER

Info:
Kiefernhainweg 85, Prad am Stj.
Tel.: 0473 616 024 - info@kuntner.bz
Karlheinz Kuntner 335 619 63 43

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Nationalpark Stilfserjoch/Gletschercamp - Mit den Themen Gletscher, Geologie, Botanik und mit der Ökologie des Hochgebirges im Nationalpark Stilfserjoch setzten sich kürzlich 22 Schülerinnen und Schüler intensiv auseinander: Gelegenheit dazu bot das diesjährige Gletschercamp, das ganz im Zeichen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen der Deutschen und Ladinischen Bildungsdirektion in Südtirol und der niederfränkischen Stadt Würzburg stand.

Geologie als Zeuge der Erdgeschichte
Gesteine erscheinen statisch und unveränderlich – wenn man in kurzen Zeiträumen denkt. Tatsächlich aber befinden sie sich in einem Kreislauf von Entstehen, Vergehen und Umwanden, der erst erkennbar wird, wenn man berücksichtigt, dass dieser Prozess Jahrmillionen dauert. Die Geologie gibt Zeugnis von diesem ständigen Entstehen und Vergehen, denn ein Gestein verrät durch seine Form, Farbe und Struktur, ob es in einem tropischen Meer entstanden ist, im Erdinneren durch hohen Druck und hohe Temperaturen „gebacken“ oder durch einen Vulkanausbruch an die Erdoberfläche befördert wurde. Außerdem zeigen geologische Formationen auch die Bewegung von Gletschern an. Abgeschliffene und zerkratzte Gesteine zeugen von der gewaltigen Kraft des Gletschers, nachdem er sich über das Land geschoben hat. Diese und andere wichtige Grundlagen der Gesteinskunde vermittelte der Geologe Christian Aspmair den Schülerinnen und Schülern, die mit detektivischem Spürsinn der bewegten Vergangenheit eines Gesteins auf die Spur kamen.
Bei Abendvorträgen berichteten die Schnee- und Gletscherforscher Giuliano Bertagna sowie Paolo Gabrielli in einer Videokonferenz über die Gletscher- und Klimaforschung, die durch die Auswertung von Eisbohrkernen auf Gletschern erfolgt. Dabei werden in den unterschiedlichen Tiefen des Gletschereises Lufteinschlüsse sowie Pollen und andere Partikel untersucht, um daraus Rückschlüsse auf die damaligen Umweltbedingungen ziehen zu können. Im Jahr 2011 wurden auch am Ortler-Gletscher Bohrkerne entnommen, die an der Universität in Columbus Ohio ausgewertet werden.
Was sind die Ursachen für die Zunahme des Borkenkäfers und was bedeutet das Nahrungsüberangebot für seinen Fressfeind, den Buntspecht? Warum wirkt sich der Wolf positiv auf die Raufußhuhnpopulationen aus und welche Möglichkeiten gibt es für ein Zusammenleben von Landwirtschaft und Wolf? Mit diesem komplexen Zusammenspiel von Lebewesen und Umweltbedingungen beschäftigt sich die Ökologie. Der Biologe und Ökologe Lukas Neuwirth von der Umweltwerkstatt Neustift erläuterte anschaulich und mit viel Fachwissen die komplexen Zusammenhänge in der Natur. Diskutiert wurden auch die Auswirkungen des Wintersports auf das sensible Ökosystem des alpinen Hochgebirges. Die Jugendlichen beteiligten sich aktiv, lösungsorientiert und mit konstruktiven Beiträgen an der Diskussion.
Ein besonderes Erlebnis war die geführte Gletscherwanderung auf den Sulden-Gletscher zur Suldenspitze. Dabei konnten die Jugendlichen den Gletscher erleben und auch sehen, dass das Eis unter den Füßen förmlich davonschmilzt. „Über den Gletscher sprechen ist eine Sache, aber ihn zu erleben eine andere. So ist die Wanderung auf den Gletscher jedes Jahr der Höhepunkt des Camps“, betonte die Koordinatorin der Initiative, Susanne Hellrigl von der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion.
Das Gletschercamp richtet sich jedes Jahr an naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler der höheren Klassen – zur Orientierung für die angehende Studien- oder Berufswahl.

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Es brennt lichterloh an vielen Stellen in der Schule. Das ist spätestens seit der Petition von über 1100 Lehrpersonen und den Rückmeldungen in der Presse bekannt. Die von Alex Ploner im Landtag geforderte Anhörung untermauerte kürzlich viele Befürchtungen. Wir haben in der Bildungswelt größere Probleme, als die Bildungspolitik zugeben will. Das System ist und arbeitet am Limit. Das Protokoll der gestrigen Anhörung sollte dem neuen Landtag, der am 22. Oktober gewählt wird, Auftrag und Verpflichtung sein.

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Laatsch - Deis Stoanmandl afn Lootscher isch s‘ greascht fa Südtirol“. Das sagt Wolfgang Schöpf aus Laatsch.“ Er hat den großen Steinkegel auf 2400 Metern nahe dem „Lootscher Albl“ an einem einzigen Tag aufgebaut, unterstützt von Kollegen. Die Steine suchte er in mühevoller Arbeit in der Umgebung zusammen und schichtet sie auf. Als der Kegel höher wurde, behalf er sich mit der Leiter, die ihm Kurt Hörmann aus Laatsch gebracht hatte. Schöpf schätzt die Höhe des Steinkegels auf zirka fünf Metern. Der Grundriss hat einen Durchmesser von zirka 2,5 Metern.
Ob es sich wirklich um das größte „Stoanmandl“ in Südtirol handelt, darum könnten sich die Höhenprüfer für das Guinnessbuch der Rekorde kümmern, die auch die von Reinhold Messners bestiegenen Gipfel nachgemessen haben. Und es stellt sich auch die Frage: „Isch deis iatz a Stoanmandl odr a Stoanweibele?“ (mds)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

pr-info JUVI

In Zeiten wie diesen trifft Juvi - Jugendtheater Vinschgau voll den Puls der Zeit, wenn es an den Schulen im Vinschgau und auch dreimal im Kulturhaus Karl Schönherr Schlanders „Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ auf die Bühne bringt. Beruhend auf einem Interview, das zwei Journalisten mit Christiane F. führten, entstanden in den 80ern das Buch und der Film zur Lebensgeschichte der Jugendlichen und ihrer Clique, die in Berlin im Gebiet des Bahnhofs Zoo angesiedelt war. Das Theater, das daraus entstand, spiegelt das Leben von Christiane und ihren Freunden, schildert den Alltagskrieg um Drogen, Freundschaft und Zusammenhalt. Nadja Schwienbacher hat daraus einige Bilder herausgenommen und inszeniert diese nun auch auf der Bühne, gekoppelt mit den Schulbühnen. „Nachdem die Thematik in Südtirol wieder sehr aktuell ist, zeigt sich, dass dieser Klassiker geeignet ist, die Diskussion unter den Jugendlichen wieder zu entfachen.“, erklärt die Obfrau von Juvi. Auch um den Bildungsauftrag eines Jugendvereins gerecht zu werden, habe man sich für dieses Stück entschieden und zusammen mit Young +Direct ein kleines Projekt mit hoffentlich großer Wirkung auf die Beine gestellt. Toi, toi, toi allen Beteiligten!

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

HEIMATBÜHNE TAUFERS I. M.

Mit der schwungvollen Inszenierung der Komödie „Da ist was los im Wellnesshof“ gelingt es den Schauspielerinnen und Schauspielern der Heimatbühne Taufers derzeit hervorragend, die Lachmuskeln der Besucherinnen und Besucher zu trainiert. Bereits die Premiere am 7. Oktober wurde mit viel Szenen Applaus bedacht. Es macht großen Spaß, dem lustigen und turbulenten Treiben auf der Bühne zuzuschauen. Die Akteure waren von Regisseur Davide Brighenti bestens vorbereitet worden und überzeugten mit Können und Spielwitz. Beeindruckend ist auch das Bühnenbild.
Der Inhalt des Stückes, geschrieben von Andreas Heck, dreht sich um die Bewohner des insolventen Hofes, denen ein Immobilienspekulant im Nacken sitzt. Mit einem Wellness-programm soll der Hof gerettet werden. (mds)

 

 

Weitere Aufführungen:
Samstag, 14. 10. - 20.00 Uhr
Sonntag, 15.10. - 17.00 Uhr
Mittwoch, 18.10. - 20.00 Uhr
Samstag, 21.10. - 20.00 Uhr
Platzreservierung bei Astrid
Tel. +39 344 476 36 43
(ab 15.00 Uhr)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Glurns/Schluderns - Zwei Märkte belebten am Samstag, den 30. September 2023 die mittelalterliche Stadt Glurns und das Dorf Schluderns und bildeten den Auftakt zur herbstlichen Marktsaison. Der „Bunte Herbstmarkt“ in Glurns ist der dritte Laubenmarkt im Jahreskreis nach dem „Garten und Blumenmarkt“ im Mai und dem „Palabiramarkt“ anfangs September, organisiert von den Verantwortlichen von „Glurns Marketing“. Zahlreiche Händlerinnen und Händler boten an ihren Marktständen eine kleine und feine Palette an kunsthandwerklichen Produkten und regionalen Spezialitäten an. Zu kaufen gab es Gefilztes, Gehäkeltes, Geschnitztes, Kulinarisches aus Höfen wie Speck, Würste, Eier, Käse, Almbutter, Obst, Gemüse und einiges mehr. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher, darunter viele Touristen füllten die Laubengasse. Etwas weniger Andrang herrschte bei „Rosenkranzmarkt“ in Schluderns. Und so mancher Händler rümpfte die Nase. Geschuldet war der geringere Zulauf nicht zuletzt der Tatsache, dass sich viele Einheimische bei der Obsternte befanden. Doch nichtsdestotrotz, die Stimmung unter den Marktbesucherinnen und Besuchern war gut. Sie flanierten an den Marktständen vorbei, genossen den Plausch an den Essensständen und diskutierten - oft recht hitzig - mit den wahlwerbenden SVP-Politikerinnen und Politikern, die sich unter die Leute gemischt hatten. Großer Andrang herrscht auf der oberen Brücke beim Standl der Freiwilligen Feuerwehr, wo den Marktbesucher:innen eine Wurst serviert wurde. (mds)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Buchvorstellung, Action Bound für Schulklassen und Buchausstellung im Schreibmaschinenmuseum: In „Der Spinner aus Partschins“ schildert Cornelius Scherg Mitterhofers Bestreben, mit seiner Erfindung Teil eines gesellschaftlichen Umbruchs zu sein. Am Donnerstag, 19. Oktober um 20 Uhr ist der Autor Gast im Schreibmaschinenmuseum und stellt seinen historischen Roman vor. Am Vormittag des 19. Oktober geht es mit dem digitalen Quiz „Actionbound“, das in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Bibliothek Partschins entstanden ist, los.

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

„Fürstliche Gehälter bleiben königlich“
Ein Auskommen mit dem Einkommen fordert die freiheitliche Landesparteiobfrau Sabine Zoderer für die Bediensteten in der Sanität, der Schule und den öffentlichen Verwaltungen statt einer Gehaltserhöhung für die Spitzenbeamten.
„Anstatt fürstliche Gehälter der Führungskräfte zu vergolden, muss mit den Gehältern der Normalbediensteten wieder ein Auskommen sein“, hält die freiheitliche Landesparteiobfrau Sabine Zoderer in einer Aussendung einleitend fest. „Die Gehaltserhöhung des Generalsekretärs um 9 Prozent und die Gehaltserhöhung des Generaldirektors um 17 Prozent mag zwar geringer ausgefallen sein, als ursprünglich verlautbart wurde, aber nichtsdestotrotz handelt es sich nach wie vor um eine Erhöhung fürstliche Gehälter in Zeiten, in denen sich die einfachen Bürger schwer tun über die Runden zu kommen“, so Zoderer.
„Ein leistungsgerechtes Gehalt, das der Verantwortungsebene entspricht, steht außer Frage. Genauso sollte es außer Frage stehen, dass die Gehälter im öffentlichen Dienst einem annehmbaren Verhältnis entsprechen. Dabei ist in erster Linie bei den Pflegekräften im Sanitätsdienst anzusetzen, bei den Lehrkräften und den anderen vielen Mitarbeitern in der öffentlichen Verwaltung und den Betrieben. Ein Einkommen, welches das Auskommen in Südtirol garantiert und auch keinen Vergleich scheuen braucht, muss das Ziel sein“, so Sabine Zoderer abschließend.

Sabine Zoderer,
freiheitlichen Landesparteiobfrau

 

Der Abschied vom Sommer


... ist immer eine zwiespältige Geschichte. Zum einen tut es uns natürlich leid um die gewisse Leichtigkeit, welche die schönste Jahreszeit stets mit sich bringt.

Um die lauen Sommerabende mit ewig draußen sitzen, bei angenehmen Temperaturen. Um Urlaube in hoffentlich gemäßigten Zonen, was Hitze, Menschenmassen und Preise anlangt. Um unkompliziertes Styling, da die Abwesenheit von Kälte vieles relativiert.

Nun sind wir angelangt im Herbst, der uns gewissermaßen wieder zurück holt, auf den Boden der Tatsachen. Dinge werden nun angegangen, die wir dank einer gewissen „Sommer-Lethargie“ großzügig nach hinten verschoben haben.

Die ersten Strickjacken werden hervorgeholt. Für die einen wehmütig, für andere erfreulich. Gewisse Investitionen, welche eine neue Jahreszeit meist mit sich bringt, rücken nun in greifbare Nähe.

Egal, ob es sich dabei um neue Vorhänge, einen Wintermantel oder größere Anschaffungen handelt. Das Hauptaugenmerk sollte mehr denn je, sich auf Qualitätsware setzen. Denn ein billiger Kauf ist bekanntermaßen ein teurer Kauf, da er kurzfristig ersetzt werden muss. Und wer kann sich dies noch leisten in finanziell eher angespannten Zeiten ?

Claudia Leoni-Pinggera
Latsch

 

Citybus in Tschars

Mit 5. September ging in der Gemeinde Kastelbell-Tschars ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Der Citybus fährt nun regelmäßig auf der Hin- und Rückfahrt von Latsch nach Staben durch Tschars mit neuen Haltestellen. Altmandatar Robert Kaserer griff eine Zeitungsmeldung für neue Vorschläge an das Amt für Personennahverkehr auf und verfasste mit dem KVW Vorsitzenden und Leiter des Seniorenklubs Wilfried Telfser, sowie mit den Tscharser SVP Gemeinderäten ein Schreiben mit Änderungsvorschlägen für eine bessere Anbindung. SVP LR Alfreider reagierte positiv und die Gemeinde mit dem Referenten für Mobilität Manfred Prantl verfolgte das Anliegen und der Wunsch wurde mit den zuständigen Landesämtern umgesetzt. Nun fährt der Bus auf der Hin- und Rückfahrt von Latsch nach Staben immer durch das Dorf mit neuen Haltestellen und die Leute ersparen sich längere Fußwege und steile Zugänge. Besonders angenehm sind die neuen Haltestellen für die Bewohner der Siedlungen am Runstweg, Raslweg und im Dorfzentrum von Tschars. Dadurch sind Gemeindeämter, Arzt, Apotheke, Post u.a. nun mit dem öffentlichen Dienst im Sinne von mehr Umweltschutz ohne Benützung eines eigenen Fahrzeuges leicht erreichbar. Herzlichen Dank!“

Robert Kaserer; Tschars

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Südtirol/Vinschgau - Weiterhin groß ist der Unmut über die vielzählig abgelehnten Anträge auf Winterlohnausgleich von Seiten des NISF/INPS (nationales Institut für soziale Fürsorge). Heute fand ein Treffen der Wirtschaftsverbände lvh.apa, dem Unternehmerverband, dem Baukollegium, dem CNA-SHV, Landesrat Philipp Achammer und dem Arbeitsinspektorat mit dem NISF/INPS statt. Die Unternehmen fordern umgehende Lösungen.
Der Lohnausgleich stellt eine Unterstützungsmaßnahme für Betriebe dar, die sie in Anspruch nehmen können, um den Arbeitnehmerinnen und -arbeitnehmern ein Ersatzeinkommen zu gewährleisten, selbst wenn beispielsweise aufgrund winterlicher Wetterbedingungen Arbeitsunterbrechungen auftreten. In Südtirol sind unerwartete Arbeitsausfälle aufgrund solcher Umstände keine Seltenheit. Entsprechend sollten solche Ersatzzahlungen für Arbeitsausfälle auch von den Unternehmen in Anspruch genommen werden können. Dies war der Tenor der heutigen Sitzung mit dem NISF/INPS, zu der Landesrat Philipp Achammer eingeladen hatte. An dem Treffen nahmen der Direktor des Arbeitsinspektor Sieghart Flader, lvh-Vizepräsident Hannes Mussak sowie Markus Kofler, Vizepräsident des Südtiroler Unternehmerverbandes und Michael Auer, Präsident des Südtiroler Baukollegiums und Vertreter des NISF/INPS teil.
Für Unmut unter den Südtiroler Unternehmen sorgen die vielen abgelehnten Anträge auf Winterlohnausgleich – trotz ausführlicher Dokumentation.

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Psychologie

Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selbst und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.

 

Interesse
„Das klingt ja spannend; das könnte was für mich sein.“ Interesse drückt einen angenehmen Gefühlszustand aus, der uns dazu motiviert, etwas zu lernen und zu verstehen. Wir sind angeregt, angetan, aufgeregt, bezaubert, motiviert, fasziniert oder schlicht neugierig.
Von klein auf wollen wir die Welt erkunden und erleben alles Neue als spannend und interessant. Selbst im Alter dürfen wir Menschen uns diese kindliche Neugier bewahren und unser Leben farbig und abwechslungsreich gestalten. Die Auseinandersetzung mit einem Sachthema oder einer Person wird als freudvoll erlebt durch den Gewinn von neuen Erkenntnissen. Gedanken darüber, etwas verstehen, wissen und herausfinden zu wollen spornen den eigenen Forschergeist geradezu an. Mit gespitzten Ohren nehmen wir Neues auf und brennen förmlich danach, mehr über diese für uns vielleicht ganz neue Welt zu erfahren. Etwas angehen oder Zeit für jemanden aufwenden trägt dazu bei, den eigenen Horizont zu erweitern. Dem zu Grunde liegt unser Grundbedürfnis nach Abwechslung, welches im Widerstreit steht zum Bedürfnis nach Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Tatsache ist allerdings, dass sich das Leben nicht konservieren lässt und wir mit ein wenig Risikofreude und Wagemut die naturgegebenen Veränderungen leichter annehmen können.
Also: Neugierig bleiben und raus aus dem Alltagstrott.

 

Elisabeth Hickmann
Einzel-, Paar- und Familienberatung
www.beratung-hickmann.it
Tel. 333 269 0799
beratung@hickmann.it

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Unterfrinig/Laas/Tanas/Tschengls - Am 02. und 03.09.2023 wurde auf Unterfrinig, Tanas, seit langem wieder, Korn geschnitten. Es wurde mit Sichel und Hangl hantiert, Bandlen gebunden, Garben gemacht und Hocker aufgestellt. Für viele der ca. 30 Personen war es eine neue Erfahrung. Für andere eine Bestätigung: „mir kennen es nou!“. Alle waren sich einig: es ist eine harte und anstrengende Arbeit, aber auch ein interessantes Erleben am steilen Berg. „Eine Verbundenheit mit der Natur, den Menschen, Zusammenhalt und Gemeinschaft, war zu spüren, was man so heutzutage nicht mehr kennt.“ beschreiben es die Kornschneider:innen. An den Nachmittagen wurde über Ideen, Visionen und deren Umsetzbarkeit diskutiert.
Ein Drittel des Sommergetreides wurde von Hand und der Rest zwei Wochen später mit einem geländetauglichen Mähdrescher geerntet. Nun liegen ca. eine Tonne Fisser Imperial Gerste und eine Tonne Sommerweizen in der Möhrenhütte zum trocknen. Im Spätherbst wird dann auf insgesamt 10 ha Wintergetreide angesät. Es werden verschiedene alte Getreidesorten auf 1700 Meter Meereshöhe ausprobiert. Damit der Getreideanbau im Vinschgau gelingen kann, braucht es ein Umdenken bei den Konsumenten. Die Realitäten auf den Bergbauernhöfen sind andere als bei den großflächigen Getreidefeldern in den Ebenen. Dieser Unterschied muss sich in einem würdigen Preis und in einer neuen Wertigkeit ausdrücken. Denn mit Nostalgie allein kommen die Bergbauern nicht weiter, sind sich Karl und Andreas einig. Der Erfolg des Projektes hängt von Faktoren wie der maschinellen Bearbeitungsmöglichkeiten und die Bereitschaft der Konsumenten, für diese Produkte mehr zu bezahlen ab. Insbesondere sind die lokalen Gastgeber in der Hotellerie und Gastronomie eingeladen eine neue Begeisterung für die heimischen Produkte zu bekommen. Karl Perfler, der Kulturwirt in der Tschenglsburg, wird in den Wintermonaten die Sensibilisierung der Konsumenten in den Mittelpunkt stellen und versuchen die Menschen für das Eigene zu begeistern. (chw)

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Galtür/Vinschgau - 29. Internationale Almkäseolympiade in Galtür 2023 - Jedes Jahr stellen sich in Galtür im Paznauntal die besten Almkäse aus dem deutschsprachigen Alpenraum dem Wettbewerb. Die Qualität ist sehr hoch, das Rennen eng. Die Südtiroler Almen können sich über 8 Gold-, 3 Silber- und 5 Bronzemedaillen freuen.
Die Internationale Almkäseolympiade in Galtür gilt als Treffpunkt der besten Almkäserinnen und Almkäser der Alpen. Rund 140 Almen aus Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, Deutschland und Südtirol stellten sich vergangenen Samstag mit 375 Käsen der strengen Fachjury – ein absoluter Teilnahmerekord.
Bertram Stecher, zuständig für den Bereich Almen und Hofkäsereien im Sennereiverband: „Die gute Qualität der Südtiroler Almkäse wurde bestätigt, aber es gibt immer Luft nach oben. Für eine gute Qualität braucht es neben viel Können, Wissen und Geschick viel Begeisterung und den Ehrgeiz, immer das Beste zu geben. Das Führen einer Sennalm wirkt nach außen oft romantisch, ist jedoch mit täglich harter Arbeit verbunden. Die Almberatung unterstützt die Senninnen und Sennen, ein wichtiges Element dabei ist die regelmäßige Kontrolle der Produkte im Labor des Sennereiverbandes.“
Aus Südtirol nahmen 24 Almen mit 45 Käsen teil, 16 Produkte wurden für herausragende Qualität mit einer Medaille ausgezeichnet.
In der wichtigen Kategorie „vollfette Schnittkäse“ erhielten die Südtiroler Almen 8 Medaillen.
Zahlreiche Südtiroler Almen wurden mehrfach prämiert und viele konnten an ihre Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen; eine Bestätigung dafür, dass die hohe Qualität die gesamte Almproduktpalette vom Frischkäse bis zum jährigen Almkäse umfasst und dass das hohe Niveau gehalten werden kann.
Bernadette Gostner von der Laatscher Alm erhielt zwei Goldmedaillen (Almmozzarella und Frischkäse „Gamskäse“) und eine Silbermedaille (jähriger Schnittkäse). Erich Schaffler von der Obisell Alm in Vernuer holte ebenfalls zwei Goldmedaillen (Vollfetter Schnittkäse und Schnittkäse s10 tabkasunter 45 % F. i. T.) sowie eine Bronzemedaille (Schnittkäse mit grünem Pfeffer und Dill). Eine Goldmedaille für den Lagreinkäse sowie eine Bronzemedaille für den Almschnittkäse bekam Christian Leitner von der Äußeren Schwemmalm in Ulten. Zwei Auszeichnungen gab es auch für Ernst Feichtinger von der Reschner Alm für seinen Rescher Almziger (Gold) und für seinen vollfetten Schnittkäse (Bronze). Ebenfalls zwei Trophäen holte Florian Plattner von der Kortscher Alm mit seinem Vollfetten Schnittkäse (Silber) und dem Ziegenkäse (Bronze).
Über eine Auszeichnung konnten sich auch Nadia Abart von der Melager Alm in Langtaufers (Gold Kategorie Vollfetter Schnittkäse), Dominik Paulmichl von der Brugger Alm in Burgeis (Gold Kategorie Vollfetter Schnittkäse), Paul Ortler von der Gonda Alm in Matsch (Bronze Kategorie Vollfetter Schnittkäse) und Josef Ladurner von der Schliniger Alm (Bronze Kategorie Vollfetter Schnittkäse) freuen.
In der 40-köpfigen Fachjury waren neben Fachleuten aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und Liechtenstein Andreas Österreicher und Bertram Stecher vom Sennereiverband Südtirol vertreten.
Insgesamt haben die Almkäsereien weniger Auszeichnungen mit nach Hause genommen als im Vorjahr. „Das motiviert dranzubleiben und die Produktqualität weiterhin intensiv im Blick zu haben“, ist für Bertram Stecher das Ziel für den kommenden Almsommer. 

Publiziert in Ausgabe 20bis-2023

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.