Mittwoch, 16 Mai 2012 00:00

Sommer und Skicross am Watles

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 Mals/Burgeis/Watles

s12_0126Vinschgerwind: Sie sind seit zwei Jahren Präsident der Touristik und Freizeit AG mit neuer Mannschaft. Was hat sich in den vergangenen zwei Jahren alles getan?
Günther Bernhart: Wir müssen mit wenig Geld auskommen. Das geht nur in kleinen Schritten. In der Plantapatschhütte haben wir Panoramafenster eingebaut, die Terrasse vergrößert und mit einer Iglubar bestückt. Den Start des Wanderweges zur Höferalm haben wir auf den oberen Parkplatz verlegt. Der Weg kommt bei Schneeschuhwanderern und Fußgängern gut an. Voriges Jahr ist der 3-D-Bogenparcours errichtet worden.

Kürzlich war die Vollversammlung der Touristik und Freizeit AG. Zufrieden mit dem Betriebsergebnis 2011?
Zufrieden kann man nicht sagen. Der Cashflow von 330.000 Euro hat sich im Vergleich zu 2010 leicht verbessert. Der Jahresfehlbetrag ist auf rund 500.000 Euro angewachsen, mehr als 2010. Einerseits ist die Verschlechterung des Ergebnisses auf eine Erhöhung der Abschreibung und der Dienstleistungskosten und andererseits auf eine Verminderung der Erträge zurückzuführen. Erfreulich ist allerdings ein Plus von vier Prozent im Sport-Well.

Die Gemeindeverwaltung als Mehrheitseigentümer der Touristik und Freizeit AG ist bestrebt, die Minderheitsaktionäre vermehrt ins Boot zu holen.
Es stehen größere Investitionen an, etwa die 20-Jahresrevision der Umlaufbahn „Prämajur“  (2014), die in einem Kostenvoranschlag mit 1,2 Millionen beziffert wird. Auch im vor 30 Jahren gebauten Sport-Well steht eine energetische Sanierung an, z.B. der Austausch der großen Fenster. Die letzten 500.000 Euro von Seiten der Gemeinde werden 2013 kommen. Dann müssen wir schauen. Zusätzliche Einnahmen sollen über das Zerzerwerk generiert werden. Dieses Werk muss heuer noch in Betrieb gehen, weil im kommenden Jahr die Strom-Einspeisetarife für Neuwerke viel niedriger sein werden. Überlegungen stehen im Raum, die Einnahmen der E-AG in die Touristik und Freizeit AG fließen zu lassen, Einnahmen über das Fernheizwerk und über die Photovoltaikanlagen. Die Windräder müssen leider abgebaut werden.

Trotz Revision und trotz finanzieller Engpässe scheinen Sie recht zuversichtlich zu sein. Es sind einige Pläne, die verwirklicht werden sollen oder bereits in der Umsetzung sind.
Für den Sommer wollen wir einen sanften Erlebnisberg für Einheimische und Gäste realisieren. Wir haben den Weg von der Bergstation zum Pfaffensee ausgebaut. Dafür haben wir bereits Lob geerntet. Der Weg ist sogar kinderwagentauglich. Unterhalb der Plantapatschhütte ist ein Spielsee geplant, zum Plantschen, mit Waalen, eine kleine Goldsiebanlage. Dies ist nur dank der guten Zusammenarbeit mit der Fraktion Schlinig und mit der Forstbehörde möglich.

Man will verstärkt in die Sommersaison investieren?
Wir haben in der heurigen Wintersaison 3,7 Prozent weniger Einnahmen gehabt. Das ist auf den Schneemangel zu Beginn zurückzuführen, auch auf die Kälte an den Wochenenden. Im vergangenen Sommer dagegen hatten wir einen Zuwachs von 16 Prozent.

Halli Galli auf dem Watles?
Nein, sondern ein feines Erlebnisgebiet, in dem sich die Leute bewegen können, die Kinder Spielgelegenheiten vorfinden. Wir wollen auch einen Kneippparcours für Erwachsene anlegen. Einfach ein Erholungsgebiet mit kleinen Wandermöglichkeiten.

Sind skipistentechnische Überlegungen da?
Da haben wir eine tolle Sache vor. Mehrere Gespräche mit dem Amt für Sport und mit der FISI, dem italienischen Wintersportverband, haben wir geführt. Und zwar in Richtung Skicrosspiste. Seit Skicross olympische Disziplin ist, hat diese Sportart einen enormen Zulauf. In Südtirol sollen zwei Gebiete diesbezüglich unterstützt werden. Innichen und der Watles. Gemeinsam mit der Sportoberschule in Mals, die einen Skicrosszweig einrichten möchte, gehen wir die Sache an. Ich sehe das als Riesenchance für den Watles.

Ist der Zusammenschluss mit der Haideralm noch Thema?
Wir wollten uns in die Studie um die Zusammenschlussmöglichkeiten zwischen Haideralm und Schöneben einbringen. Das wollte man im Gemeindegebiet Graun nicht. Seither hat es keine konkreten Gespräche mehr gegeben. Dafür gibt es eine andere Form der Zusammenarbeit: Die Skigebiete Schnals, Sulden, Trafoi, Watles und Haideralm haben sich auf einen Vinschgau-Skitourencup geeinigt. Der wird im kommenden Winter starten.

Interview: Erwin Bernhart

Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau


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