Dienstag, 13 Juni 2017 00:00

(Er)lebbarer Raum

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s18sp23 Werner TschollLatsch/Spazio Rizzi - (Er)lebbaren Raum schaffen
Der Vinschgau gilt als architektonische Vorzeigeregion Südtirols und Werner Tscholl als einer der Vorzeigearchitekten unseres Tales. 2016 erhielt er die Auszeichnung Architekt Italiens. Bis Ende September können im Spazio Rizzi einige seiner Arbeiten auf Großformatbildern besichtigt werden.

von Heinrich Zoderer

In den letzten 50 Jahren wurde mehr verbaut als in den Jahrhunderten zuvor, deshalb braucht es neue Antworten auf neue Herausforderungen, meinte LR Richard Theiner bei der Ausstellungseröffnung in Latsch.

Im Vinschgau hat man den Weg einer nachhaltigen Architektur bereits beschritten. Die Bauwerke von Werner Tscholl gehören dazu, sind bekannt, werden bewundert und prämiert. Es sind Neubauten, die durch eine besondere Architektur in der Landschaft hervorstechen oder Altbauten, die durch eine Sanierung und Revitalisierung dem alten Bau neues Leben geben, indem das Alte bewahrt und das Neue in einer stimmigen Atmosphäre dazugestellt wird. Ein Musterbeispiel dafür ist das Schloss Sigmundskron, das Tscholl durch seine Stahlkonstruktionen begehbar gemacht und zu einem modernen Bergbaumuseum verwandelt hat, ohne die alten Steinbauten mit ihrer großen Ausstrahlung zu verdecken. Die neue Kellerei Tramin ist ein moderner Bau aus Glas und Stahl, die aussieht als würde sie aus einer großen Weinrebe bestehen. Diese Bauten sind Kunstwerke in einer Landschaft, mit der sie in einem Dialog stehen. Viele Bauten von Tscholl stehen im Vinschgau: die Umbauten und Zubauten in Marienberg, die unterirdischen Werkstätten der Fürstenburg, PUNI – die Whisky Destillerie in Glurns, die Bibliothek Schlandersburg, Selimex, der Firmensitz von Walter Rizzi in Latsch, der Wohnturm von Rizzi in St. Martin am Kofel sowie weitere Privathäuser und öffentliche Gebäude. Das jüngste Bauprojekt ist der gelungene Neubau des Schülerheimes in Burgeis.  Bewundert und viel fotografiert wird auch das Passmuseum am Timmelsjoch mit den markanten Gebäuden und Rauminstallationen. Werner Tscholl meinte, dass der Architekt (er)lebbare Räume schaffen muss, wo sich Menschen wohl fühlen. Die Gebäude müssen sich aber auch mit der Landschaft messen, sie müssen hervorstechen oder unsichtbar bleiben. Bauen ist immer eine Gemeinschaftsleistung, ein Zusammenwirken vom Bauherrn, Handwerkern  und dem Architekten. Der Architekt muss den Traum des Bauherrn umsetzen. Deshalb bedankte sich Tscholl auch bei den Mitarbeitern und Bauherrn. Walter Rizzi, der seit vielen Jahren Ausstellungen im Spazio Rizzi präsentiert, hob hervor, dass Tscholl in Latsch geblieben ist, seit 1983 in Morter ein kleines Architekturbüro betreibt und Großartiges leistet. Die Enkelkinder des Hausherrn, Anna und Alma spielten bei der Ausstellungseröffnung mehrere Flötenstücke. Die Fotos von den ausgestellten Gebäuden stammen von den Fotografen René Riller und Alexa Rainer.

 

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