Die Pilzsaison beginnt und auch heuer stehen Expertinnen und Experten der Mykologischen Kontrollstellen der Dienste für Hygiene und öffentliche Gesundheit allen Pilzbegeisterten für kostenlose Beratungen zur Verfügung.
Die Mykologischen Kontrollstellen stellen auch Bescheinigungen für den Verkauf von frischen Pilzen aus und führen Eignungsprüfungen zum Pilzhandel und -verkauf durch.
Hier die Adressen, Termine und Uhrzeiten der Beratungen:
Sta per iniziare la stagione dei funghi e anche quest’anno le esperte e gli esperti degli Ispettorati Micologici presso i Servizi di Igiene e Sanità pubblica offrono consulenze gratuite sulla commestibilità dei funghi freschi.
Gli Ispettorati Micologici si occupano anche del rilascio delle certificazioni per la vendita di funghi freschi e degli esami di idoneità alla vendita per i commercianti.
Di seguito indirizzi, date e orari di apertura degli uffici preposti al controllo dei funghi nei 4 Comprensori sanitari:
Die Landesregierung hat in ihrer gestrigen (25. Juni) Sitzung entschieden, ab Dezember 2019 die Selbstkostenbeteiligung für den nicht gerechtfertigten Zugang zur Notaufnahme anzuheben.
Bereits am 12. Juni hatte die Landesregierung im Zusammenhang mit dem Nachtragshaushalt ausführlich über die angemessene Beanspruchung der Notaufnahme diskutiert. Dafür wurde ein Artikel zur Neuregelung vorgesehen, gleichzeitig wurde von der Einführung von Sanktionen abgesehen.
Die Bestimmungen zur Selbstbeteiligung an der Gesundheitsabgabe bei der Notaufnahme wurden gestern (25. Juni) durch eine Aktualisierung des Landesregierungsbeschlusses 656/2018 geändert. Nun muss der Landtag über diese gesetzliche Grundlage für die Kostenbeteiligung der Patienten befinden. Die ursprünglich für Juli vorgesehene Einführung der Selbstkostenbeteiligung in Höhe von 35 Euro muss daher auf Anfang Dezember 2019 verschoben werden. Die Selbstkostenbeteiligung soll dann fällig werden, wenn Patienten die Notaufnahme aus nicht gerechtfertigten Gründen aufsuchen.
"Es ist uns wichtig, dass die Patienten, aber auch die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen eine Struktur mit klaren Regeln vorfinden. Darum arbeiten wir momentan mit Hochdruck an den Durchführungsverordnungen, die diese Materie im Detail und klar nachvollziehbar regeln sollen", betont Gesundheitslandesrat Thomas Widmann.
LPA
Auf der neuen Webseite des Nationalparks kommt das neue Erscheinungsbild erstmals zum Einsatz
Rund um das Ortlermassiv im Nationalpark Stilfserjoch bieten kundige Bergführer und Nationalpark-Förster eine Reihe von Führungen an. Sonnenaufgangstouren und geführte Wildtierbeobachtungen sind nur ein Teil der Initiative vom Amt für den Nationalpark Stilfserjoch und IDM Südtirol, mit der regionale Wirtschaftskreisläufe angekurbelt werden sollen. Die vielfältigen Möglichkeiten, mit dem Nationalpark in Kontakt zu treten, sind nun alle auf der neuen Webseite zu finden, die ebenso wie die neue Angebotsbroschüre im neuen Erscheinungsbild erstrahlt.
Vinschgau – Die Bekanntheit und Sichtbarkeit des Naturschutzgebietes zu erhöhen ist eine der Voraussetzungen, um das wirtschaftliche Potential des Nationalparks immer im Einklang mit den strengen Schutzbestimmungen des Gebiets zu nutzen. Nach der Eröffnung des neuen Ortler Höhenweges im September 2018 wurde das Erscheinungsbild, das sogenannte Corporate Design, des Nationalparks überarbeitet und dem Zeitgeist angepasst. Alle Angebote der fünf Besucherzentren wie z.B. Sonnenaufgangstouren, Bergkräuter-Exkursionen und vor allem Wildtierbeobachtungen werden in der neuen Broschüre des Nationalparks im neuen Kleid präsentiert.
Auch die neue Webseite www.nationalpark-stelvio.it des Nationalparks verfolgt das Ziel, dass die Aufmerksamkeit verstärkt auf den Nationalpark Stilfserjoch gelenkt wird und die einheimische Bevölkerung sowie die Gäste dazu einlädt, den Nationalpark Stilfsejoch zu besuchen und die interessanten Angebote zu erleben.
In den nächsten Jahren werden weitere Maßnahmen verfolgt, die primär die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus stärken sollen. So werden etwa Nachhaltigkeitskriterien für touristische und landwirtschaftliche Betriebe ausgearbeitet und Sensibilisierungsmaßnahmen im Schutzgebiet vorangetrieben. Vor Augen steht die Vision einer „Modellregion für ein nachhaltiges Leben“, das Wirtschaften und Naturschutz vereinen soll. „Die gemeinsame Nutzung des Nationalparks als Naturschutzgebiet und als Wirtschtschaftsstandort für Tourismus und Landwirtschaft birgt enormes Potential“ so Kurt Sagmeister, Destination Manager bei IDM Südtirol, verantwortlich für die touristische Entwicklung der westlichen Landeshälfte.
Der Nationalpark Stilfserjoch ist eines der größten Naturschutzgebiete Europas und einzigartig in seiner Art als Schutzgebiet in dem Tier und Mensch gemeinsam leben. Zehn Gemeinden befinden sich zu Füßen und inmitten der Ortler-Cevedale-Gruppe und sind für ihre Einwohner nicht nur Schutzgebiet, sondern auch Wirtschaftsstandort und Lebensraum. Unter der Federführung von IDM Südtirol in Kooperation mit dem Amt für den Nationalpark Stilfserjoch wird seit letztem Jahr eine Initiative vorangetrieben, welche sich zum Ziel gesetzt hat, die regionalen Wirtschaftskreisläufe im Naturschutzgebiet sanft anzukurbeln.
SVP Bezirk Vinschgau will gemeinsame Linie finden, wie sich die Landwirtschaft im Vinschgau entwickeln soll
Kürzlich hat sich die SVP Bezirksleitung mit dem Landwirtschafts-Landesrat Arnold Schuler getroffen, um über die Ökologisierung in der Landwirtschaft zu beraten und um aus ersten Hand zu erfahren, welche Schritte dazu die Südtiroler Landesregierung setzen will. Die Partei hat sich in den letzten Jahren ganz bewusst aus der Diskussion rund um den „Malser Weg“ herausgehalten und auch keine einheitliche Linie vorgegeben.
"Wir konnten vom Landesrat viel Hintergrundinformation zur aktuellen Diskussion in Mals, zur Rolle der Presse und ganz generell zum Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie erhalten“, so der Bezirksobmann Plangger in einer Pressemitteilung zum Treffen.
„Der Landesrat hat angekündigt, daß die Landesregierung demnächst weitere Maßnahmen setzen werde, damit nicht innerhalb der Landwirtschaft Konflikte entstehen, die dann auch andere Sektoren wie den Tourismus treffen können. Man will wieder die Themenführerschaft in der Landwirtschaft übernehmen, um nicht hinten nach zu hinken.“
Gerade in diesem Sinne ermunterte der Landesrat die Partei, sich beim zur Zeit ruhenden Leaderprojekt der Gemeinden „für eine nachhaltige Modellregion Obervinschgau durch innovative Wertschöpfungspartnerschaften“ einzubringen und dann gemeinsame Konzepte zu entwickeln.
„Wir wurden allumfassend über Begriffe wie Mindestfläche, Abdrift, Pflanzenschutz, Zertifizierungsstellen und ganz besonderes über die Vereinbarung ,die das Landwirtschaftsassessorat mit dem Verband der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse V.I.P. und allen 3 Bioverbänden (Bioland Südtirol, Bund alternativer Anbauer und Arbeitsgemeinschaft für die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise) bereits 2017 unterzeichnet hat und die im Übergangsgebiet zwischen Grünland- und Obstwirtschaftsgebiet die Vermeidung der direkten Abdrift von Flächen der integrierten Produktionsweise auf biologische Flächen besser regeln soll.“
„Der SVP Bezirk Vinschgau will jetzt die angekündigten Schritte der Landesregierung abwarten und sich mit der Leader Projekt-Idee befassen, um dann im Herbst in einem Folgetreffen, in der Partei eine einheitliche Linie zu erarbeiten versuchen, wie es mit der Vinschger Landwirtschaft in die Zukunft gehen soll“, so der Bezirksobmann abschließend in seiner Pressemitteilung.
Das neue Südtiroler Landesgesetz „Raum und Landschaft“, das vom Südtiroler Landtag am 8. Juni 2018 verabschiedet worden ist, tritt am 1. Jänner 2020 in Kraft. Erklärtes Ziel ist die Eindämmung des Boden-Verbrauchs und der Zersiedelung. Die Gemeinden müssen Gemeindeentwicklungsprogramme erstellen, Leerstände erheben, Siedlungsgrenzen ziehen, Zukunftsvisionen erarbeiten. Vom Land geförderte Starthilfen erhalten sieben Pilotgemeinden, darunter Taufers i. M. - als einzige im Vinschgau. Die erarbeiteten Leitlinien können dann als Leitfaden für andere Gemeinden dienen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Wir können nicht mehr so weitermachen wie bisher und laufend neue Bauzonen im Grünen ausweisen. Denn Grund und Boden sind in Südtirol nicht unbegrenzt verfügbar. Manche Gemeinden sind als Katastralgemeinden so gut wie aufgebraucht, so zum Beispiel Bruneck. Das erklärte die Landesrätin für Raumordnung, Natur- und Denkmalschutz, Maria Hochgruber Kuenzer kürzlich bei der Informationsveranstaltung zum neuen Landesgesetz „Raum und Landschaft“ in Taufers i. M. Tatsache ist: Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ist es auf den verfügbaren grünen Flächen im Land immer enger geworden. Im Gegenzug liegt viel Baukubatur brach. Davon betroffen sind vor allem Orte im Vinschgau, wo die Realteilung ihre Spuren hinterlassen hat und verhedderte Besitzverhältnissen Entwicklungen bremsen.
Pilot-Gemeinde Taufers
Die Bürgermeisterin der Gemeinde Taufers i. M. Roselinde Gunsch Koch hatte sich um das Pilotprojekt beworben und den Zuschlag bekommen. Mit Hilfe einer Steuerungsgruppe wird nun in Taufers damit begonnen, die vom Gesetz geforderten Gemeindeentwicklungsprogramme zu erarbeiten. Weitere Pilotgemeinden sind Kurtatsch, Klausen, Corvara, Ratschings, Welschnofen und Lana. Die Erkenntnisse aus den Pilotprojekten können dann als Leitfaden für die anderen Gemeinden dienen. Denn alle Gemeinden sollen im Zeitraum von zwei Jahren Entwicklungsprogramme für ihre Orte erstellen. Es gilt Siedlungsgrenzen zu ziehen, die dann von der Landesregierung genehmigt werden und zehn Jahre Gültigkeit haben. Neues Bauland sollte, so Kuenzer, künftig erst dann ausgewiesen werden, wenn der Leerstand genutzt ist.
Leerstände und Siedlungsgrenzen
Die Gemeinden stehen vor zwei zentralen Aufgaben: Erhebung der Leerstände mit Ideen/Initiativen zu deren Nutzung und Abgrenzung des Siedlungsgebietes, in dem künftig Bautätigkeiten erfolgen können. Dabei muss das neue Bauland an das bestehende angrenzen. Gebaut werden darf künftig nur noch innerhalb des ausgewiesenen Siedlungsgebietes. Und dort entscheiden Bürgermeister und Gemeinderäte über die diversen Bauvorhaben. Innerhalb der Siedlungsgrenzen liegt der Fokus auf Nutzung von Flächen und ungenutzter Bausubstanz. Die Bebauung kann sich verdichten, Baulücken können geschlossen und bereits erschlossene Flächen intensiver genutzt werden. Der Ensembleschutz bleibt wie bisher bestehen. Dieser könnte sich sogar als positiv erweisen, weil keine Bauverdichtungen im größeren Stil mehr möglich sind. Es kann einem sozusagen niemand mehr „vorbauen“. Die bisherige Baukommission wird durch die „Gemeindekommission Raum und Landschaft“ ersetzt (siehe Grafik rechts).
Ausnahmen und Bedenken
Außerhalb der Siedlungsgrenzen ist neuer Flächenverbrauch nur dann möglich, wenn es keine vernünftige Alternative dazu gibt. Bauen wird hier zur Ausnahme für wenige, klar definierte Fälle. So dürfen außerhalb des Siedlungsgebietes grundsätzlich nur landwirtschaftliche Betriebe errichtet werden. Für die Erweiterung bestehender Bauten gebe es strenge Regeln, so Kuenzer. In touristisch entwickelten Gebieten dürfen –immer außerhalb der Siedlungsgrenzen – nur bereits bestehende Tourismusbetriebe erweitert werden.
Im neuen Gesetz liegt die Erklärung für die derzeitige Eile bei der Ausweisung von Tourismuszonen wie in Latsch, Feldthurns und Naturns. Es geht darum, noch schnell alle Hebel in Bewegung zu setzen, um das bestehende alte Gesetz zu nutzen.
Dass die Regeln nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes zu lasch angewandt und regelmäßig Ausnahmen gemacht werden könnten, befürchten Kritiker in den Umweltverbänden und Oppositionsparteien. Sie erachten das Gesetz als schwammig, unausgereift und mangelhaft.
Bürgerbeteiligung gefragt
Das Gemeindeentwicklungsprogramm soll unter Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern, Verbänden und Interessensgruppen erstellt werden. Unter den Gemeindebürgern sollte ein möglichst großer Konsens erreicht werden. Neue Nutzung von brach liegender Bausubstanz sollte im Einvernehmen mit den Besitzern erfolgen. Das wünscht sich Kuenzer. Wichtig sei es, dass sich die Menschen mit dem Thema auseinandersetzen. Enteignungen seien kein geeignetes Mittel, um Leerständen neuen Nutzungen zuzuführen. „Durch das neue Landesgesetz Raum und Landschaft werden Verfahren einfacher, gehen schneller über die Bühne und werden bürgernäher“, so Kuenzer. Die Bürgermeister und Gemeinderäte müssten jedoch mehr Verantwortung übernehmen und sind gefordert auf die Leute zuzugehen.
Servicestelle für Bürger/innen
In jeder Gemeinde wird eine Servicestelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten eingerichtet. Diese wird den Bürger/innen künftig als einzige Anlaufstelle dienen. In der Servicestelle bekommen die Bauherren alle Informationen, alle benötigten Unterlagen und Auskünfte. Dort reichen sie auch alle Anträge ein. Von der Servicestelle aus werden die Verfahren gemeindeintern koordiniert. Es werden die notwendigen Gutachten eingeholt und auf die Einhaltung der Fristen geachtet. Derzeit laufen erste Schulungen für die Ansprechpartner in den Servicestellen.
Der Bauherr hat künftig auch das Recht, der „Gemeindekommission Raum und Landschaft“ sein Projekt zu erklären. Es wird also ein Baugespräch geben, bei dem Unstimmigkeiten ausgeräumt und gangbare Wege gesucht werden. Der Bauherr kann von der Kommission auch einen Lokalaugenschein verlangen. Eine landesweit einheitliche Regelung wird dafür sorgen, dass es keine unterschiedlichen Bestimmungen zum Beispiel in Sachen Baumasseberechnung oder Bauabständen mehr geben wird.
„Plattform Land“ bietet Hilfestellung
In Taufers i. M. wird ab sofort mit der Erhebung der Leerstände begonnen. Unterstützung dabei bietet die „Plattform Land“ - eine Südtiroler Allianz, gegründet 2013 vom Südtiroler Bauernbund und dem Gemeindenverband. „Wir bemühen uns um intelligente Flächennutzung und kümmern uns um Leerstandsmanagement“, sagte Geschäftsführer Ulrich Hellrigl beim Informationsabend. Man müsse mit den Bürgern sprechen, diese ernst nehmen, ihnen die Ängste nehmen, sie beraten und begleiten. Die „Plattform Land“ führte bereits 2017/18 in fünf ausgewählten Gemeinden in Südtirol Pilotprojekte zum Leerstandsmanagement durch. Dieses wird nun auf weitere Gemeinden in Südtirol ausgeweitet. Ziel ist es, die Attraktivität der Gemeinden zu steigern bei gleichzeitiger Einschränkung des Bodenverbrauchs.
Die Arbeitsphasen des Projekts umfassen folgende Schritte: Erfassung von Leerständen und Baulücken, Sensibilisierung der Bevölkerung für die Innenentwicklung mit dem Ziel, dem Ort Lebensqualität und Zukunft zu geben. Zu den weiteren Aufgaben zählen Anstoß und Moderation eines Entwicklungsprozesses unter Einbindung der Bevölkerung, damit so Bedürfnisse erhoben und klare Ziele definiert werden können.
Weiters übernimmt die „Plattform Land“ die Digitalisierung der Daten in Abstimmung mit dem Land Südtirol und dem Gemeindeverband im Hinblick auf die einheitliche GIS-Software.
Positive Erfahrungen bei der Beratung von Bürger/innen zusammen mit Experten (Architekten, KVW Arche) und mit anderen Hilfestellungen durch die „Plattform Land“ haben zum Beispiel die Stadt Glurns und die Gemeinde Truden gemacht.
„Wir haben aus der Not heraus gehandelt und alles daran gesetzt, dass leerstehende Gebäude wieder genutzt werden“, erklärte der Trudner Bürgermeister Michael Epp. Bei Bürgerstammtischen, die ganz bewusst in Gasthäusern abgehalten wurden, habe man der Bevölkerung den Sinn der Sache erklärt, diese umfassend informiert und den Bauwilligen auch eine kostenlose Bauberatung angeboten. Das Ganze trage nun bereits Früchte. „Die Stammtischgespräche haben sogar bewirkt, dass ein aufgelassenes Gasthaus unter neuer Führung wieder geöffnet wurde“, so Epp.
Naturns - Bürgerversammlung am Mittwoch, 12.06.2019 im Bürgersaal: Bürgermeister Andreas Heidegger begrüßte die anwesenden Gäste zur Vorstellung der bisherigen Ergebnisse und Vorschläge der Projektgruppe und übergab dann das Mikrofon an den Moderator des Abends, Günther Botschen, Professor für strategisches Management der Universität Innsbruck.
von Emanuel Abertegger
Die rasante Entwicklung, aber auch die historisch starke Bürgerbeteiligung, waren schon in der Vergangenheit Merkmale der Gemeinde Naturns. Waren es 1950 noch Höfe und Ställe, welche das Landschaftsbild prägten, ist Naturns heute von Obstanlagen umrandet, im Zentrum aber hat sich ein attraktiver und viel genutzter Wohn- und Arbeitsort entwickelt.
Diese Entwicklung wurde schon 1993 hinterfragt und daraufhin ein Leitbild entwickelt, welches Gewerbe und Fremdenverkehr in die richtige Richtung lenken sollte. Engagierte Bürger und Bürgerinnen, hundert an der Zahl, erarbeiteten ein Zieldokument, welches als Lenkungsinstrument fungieren sollte. Die weitere Entwicklung aber auch die veränderte Gesetzeslage machten 2011 dann eine neuerliche Standortbestimmung nötig, der Tourismus sollte qualitativ entwickelt werden, regionale Kreisläufe noch besser gefördert, bestehende Bausubstanz gewahrt und Neues maßvoll zugelassen werden, so die Quintessenz.
2017 wurde dann zum zweiten Mal ein Bürgerrat unter dem Motto „ins Dorf innilousn“ einberufen. In einem Bürgercafé wurden die Ergebnisse dann vorgestellt und in der Folge mit dem Gemeinderat diskutiert. Über 320 Naturnserinnen und Naturnser wurden befragt, und dabei kristallisierten sich die Themen Siedlungsentwicklung und Tourismusentwicklung, aber auch die Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung als die zentralen Themen- und Handlungsfelder heraus.
Diese drei Themen wurden im weiteren Verlauf des Abends vertieft. Im Bereich der Siedlungsentwicklung referierte Peter Erlacher unter dem Leitmotiv „Siedlungsentwicklung mit Augenmaß über die verschiedenen Eckpunkte, welche ein organisches Wachstum, die Konzeption von innovativen Wohn- und Finanzierungsmodellen wie z.B. dem Mehrgenerationen-Wohnen oder dem genossenschaftlichen Co-Housing, Bepflanzungs- und Begrünungsaktivitäten umfassen. Auch Konzepte und ein Maßnahmenkatalog wurden in diesem Zusammenhang von den Projektgruppen erstellt.
Auch der Punkt Tourismusentwicklung brennt vielen Einheimischen, aber auch den Besuchern selbst, unter den Nägeln. Hier soll die Gemeinde Naturns die Entwicklung des Tourismus als wichtiges Standbein der lokalen Wirtschaft auch weiterhin unterstützen, speziell im Bereich der kleineren touristischen Betriebe, welche im Moment rückläufig sind. Dafür soll ein „Kleinbetriebe Coaching“ ins Leben gerufen werden. Auch die Zusammenarbeit zwischen Tourismusverein, Geschäften, Gasthäusern und Bars soll wieder stärker in den Fokus rücken.
Der dritte große Punkt des Abends war die Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung. Die Befragung der Naturnser Bürger hatte eindeutig ergeben, dass viele Menschen hierin noch immer eines der größten Probleme des Dorfes sehen und sich eine sanftere Mobilität, zu Fuß, per Rad oder per öffentliche Verkehrsmittel wünschen würden. Um dies zu erreichen, soll Fuß- und Radfahrern der Vorrang gegeben und damit auch die Einkaufsattraktivität weiter gesteigert werden. Die Einrichtung eines Citybusses, die Förderung der E-Mobilität und andere Alternativen zur Nutzung des Autos sollen hier den Wunsch der Bevölkerung Rechnung tragen.
Latsch/Martell - Der Tourismusverein Latsch ist am 12. Juni 2019 im Rahmen der Vollversammlung neu gewählt worden. Aufgrund der Statutenänderung waren 11 stimmberechtigte Mitglieder zu wählen - der Verwaltungsrat ist also von bisher 22 auf Trinkstärke und damit auf Handlungsfähigkeit geschrumpft worden. Ein Vorschlag für die Wahlordnung, den der Marteller BM Georg Altstätter eingebracht hat, wurde mehrheitlich abgelehnt. Altstätter brachte die Anregung, dass ein 12. Mitglied im Verwaltungsrat sein könnte und zwar sollte jene/r mit den meisten Stimmen nach der statutarischen Aufteilung einfach gewählt sein. So würde man auch jenen eine Chance geben, die mitarbeiten möchten.
Drei Latscher gehören dem Verwaltungsrat an. Gewählt sind mit 32 Stimmen der bisherige Vizepräsident Martin Pirhofer, gefolgt von Hansjörg Dietl (31 Stimmen) und Klaus Rinner (24). Für die zwei Mitglieder aus Martell sind Günther Pircher (38) und Roland Gluderer (27) gewählt. Für Morter ist mit 38 Stimmen Robert Martin und für Tarsch der bisherige Präsident Roman Schwienbacher (37) gewählt. Richard Kaserer ist für Goldrain, Gerda Peer (30) als Vertretung für Urlaub auf dem Bauernhof, David Gorfer für die Kaufleute und Alexander Mair für die Langlaufschule in Martell in den Verwaltungsrat gewählt.
Dem neuen Verwaltungsrat wurde in der Diskussion vom Morterer Fraktionsvorsteher Christian Stricker und von Robert Martin eine neue Gangart vor allem im Bezug auf Mountainbiker ans Herz gelegt. Da müsse man an einer Regelung nachschärfen. Stricker verwies auf die untragbare Situation auf dem Burghügel zwischen Ober- und Untermontani. Robert Martin warnte vor einem Mountainbike-Ballermann in der Gemeinde Latsch. „Wir brauchen die Biker, aber mit klaren Regeln. Wir müssen die Biker von den Wanderwegen wegbekommen. Der neue Vorstand muss sich dem annehmen. Wir dürfen uns die Wanderer nicht vergraulen.“ Die Botschaft war deutlich und der bisherige Präsident Roman Schwienbacher gab selbst zu: „Es besteht Handlungsbedarf.“ Damit dürften sich die Koordinaten in Latsch etwas verschieben bzw. das Thema Mountainbike eine etwas andere Dimension bekommen. Es solle keine negative Stimmung verbreitet werden, hakte Stricker nach. Man müsse die Sachen eben ausdiskutieren. Auch damit hat der neue Verwaltungsrat eine klare Aufgabe bekommen. „Den Bikern die Biketrails, den Wanderern die Wanderwege“, brachte es Robert Martin auf den Punkt. Um eine Regelung, eine bessere und möglicherweise schärfere Regelung auf Latscher Gemeindegebiet, wo Biker fahren dürfen und wo eben nicht, wird der neue Verwaltungsrat nicht herumkommen. (eb)
Vom wind gefunden - Am 1. Mai 2019 begann in Japan ein neues Zeitalter. Nach der Heisei-Zeit (Frieden schaffen) beginnt die Reiwa-Zeit (schöne Harmonie). Auf dem Chrysanthementhron, der ältesten Erbmonarchie der Welt, kommt nach der Abdankung von Kaiser Akihito, welcher seit 1989 Kaiser von Japan ist, ein neuer Kaiser, der in Japan Tenno genannt wird. Der bisherige Kronprinz Naruhito, geboren am 23.02.1960, wurde am 1. Mai zum 126. Tenno und damit beginnt in Japan auch eine neue Zeitrechnung, so wie bei den alten Ägyptern und bei den römischen Kaisern. In Japan gilt zwar die gregorianische Zeitrechnung wie bei uns, aber auch die alte japanische Zeitrechnung. Die japanischen Kaiser haben schon lange ihre Macht verloren, leben zurückgezogen und üben nur mehr repräsentative Funktionen aus. Der Kaiser ist aber auch der oberste Priester im Shintoismus und wird von den Japanern hoch verehrt. Der 85-jährige Kaiser Akihito dankt aus gesundheitlichen Gründen ab und hat damit erstmals seit rund 200 Jahren zu Lebzeiten den Thron für seinen Nachfolger frei gemacht. Die Abdankung eines Kaisers war im Thronfolgegesetz nicht vorgesehen und so musste das Gesetz zuerst geändert und vom Parlament beschlossen werden. Unüblich war auch, dass der alte Kaiser eine bürgerliche Frau heiratet. Auch der neue Tenno Naruhito hat eine bürgerliche Diplomatin geheiratet. Es gab lange Diskussionen, das Gesetz zu ändern, nachdem der neue Kaiser eine Tochter, aber keinen Sohn hat. Möglicherweise wird der Sohn vom Bruder des Kaisers einmal sein Nachfolger. (hzg)
Göflan/Schlanders - Der Gemeindeausschuss von Schlanders hat Ende Mai die Vergabe für den Marmorabtransport an die Firma Marx AG beschlossen, weil, so im Beschluss unter anderem: „Mit der Landesverwaltung, der Gemeinde Laas, der Fraktionsverwaltung von Laas sowie der Lasa Marmo AG sind seit längerer Zeit Verhandlungen im Gang für die Errichtung einer neuen Transportstruktur. Diese Verhandlungen sind bisher zu keinem positiven Abschluss gekommen und demnach auch keine Vereinbarung über die Errichtung der Transportstruktur gegeben ist.“ Die provisorische Beauftragung ist für Juni bis August vorgesehen und zwar zu einem voraussichtlichen Gesamtbetrag von 35.000 Euro. Eine wiederum provisorische Genehmigung von Seiten der Forstbehörde für den Marmor-Abtransport auf der Straße hat man, so Generalsekretär Georg Sagmeister, bereits seit längerem in der Tasche. Der Präsident der Fraktion Göflan Erhard Alber (Bild) sagt, dass an einer gemeinsamen Absichterklärung von Seiten aller Akteure intensiv gearbeitet werde und sich der Knopf lösen könnte. (eb)
Glurns - Die Landesregierung hat am 4. Juni 2019 die Obere-Au als Biotop ausgewiesen. Zum zweiten Mal. Der Heimatpflegeverband Südtirol hatte eine Biotopausweisung 2014 beantragt. 2017 hat die Landesregierung die Ausweisung beschlossen. Der Beschluss damals musste allerdings aufgrund eines Rekurses annuliert werden. Nun ist ein zweiter Anlauf unter Berücksichtigung der vom Verwaltungsgericht angemahnten formalrechtlichen Verfahrensschritte genommen worden. Zwei Stellungnahmen - eine von der Weideinteressentschaft Glurns und eine von einem Eigentümer von betroffenen Grundstücken sind eingegangen. Trotzdem hat die Kommission für Natur, Landschaft und Raumentwicklung die Biotopausweisung empfohlen. Und dieser Empfehlung ist die Landesregierung gefolgt, auch mit der Begründung: „Die bisherige Nutzung der privaten Wiesen wird nach der Biotopausweisung respektiert, auch bei mehrschnittiger Mahd und dem Ausbringen von Düngern auf den bewirtschafteten Flächen. Somit ist nur der Umbruch der Wiesen untersagt, sowie deren Umwandlung in Ackerland oder andere Intensivkulturen. Für diese Einschränkung kann laut geltenden Bestimmungen um Ausgleichszahlung angesucht werden.“ (eb)