Pater Philipp Kuschmann ist von der Klostergemeinschaft im Herbst 2023 zum 51. Abt von Marienberg gewählt worden. Wie geht es dem Nachfolger von Abt Markus, welche Änderungen hat er herbeigeführt und was macht das Amt aus dem ehemaligen Prior? Abt Philipp, Fan vom Vfl Bochum - seiner Herkunftsgegend, steht dem Vinschgerwind Rede und Antwort.
Vinschgerwind: Seit gut einem Jahr sind Sie Abt von Marienberg. Was ist Ihr Wahlspruch?
Abt Philipp: Ich bin seit einem Jahr und drei Monaten Abt von Marienberg; als Deutscher muss ich da genauer sein (lacht). Mein Wahlspruch ist „Crux sacra sit mihi lux“. Das ist der Anfang des Benediktussegens und heißt „Das heilige Kreuz sei mein Licht“. Auch Abt Bruno hat das Kreuz im Leitmotiv gehabt und ich bin unter ihm ins Kloster eingetreten. Es ist die Ausrichtung auf das Wesentliche, auf Jesus Christus und auf das Geheimnis von Ostern, das mit dem Kreuz und der Auferstehung im Zentrum des christlichen Glaubens steht.
Vinschgerwind: Was haben Sie in diesem Jahr im Kloster verändert?
Abt Philipp: Verändert habe ich noch nicht viel. Es war ein Kennenlernen, ein Hineinwachsen. Zu Beginn gab es viel Bürokratie, denn es musste aus rechtlicher Sicht ja alles von meinem Vorgänger auf mich überschrieben werden, Banken, Versicherungen, Handelskammer usw., wie dies bei jedem Wechsel eines Abtes notwendig ist. Ich musste zuerst einen Überblick im Haus, in der Gemeinschaft finden und dann auch in den ganzen Außenbeziehungen, mit Mietern, Pächtern und alles, was dazugehört. Kleine Akzente im Haus habe ich schon setzen können, indem ich zuerst hingehört habe, was die Mitbrüder brauchen und sich wünschen. Das waren etwa besseres Licht in den Gängen oder Sitzpolster für die Holzbänke. Viele Kleinigkeiten, die den älteren Mitbrüdern im Haus das Leben erleichtern sollen. Weil solange und so vieles gebaut worden ist, möchte ich aber keine großen Baustellen mehr aufmachen, da dafür auch keine Notwendigkeiten mehr bestehen.
Vinschgerwind: Was macht das Amt eines Abtes mit Ihnen?
Abt Philipp: Das Amt verändert schon. Ich bin eigentlich im Umgang ein gemütlicher, lockerer, fröhlicher Mensch. Viele Leute, seien es Mitbrüder, Mitarbeiter oder Besucher, das ist jetzt mein Gefühl, meinen, dass der Abt ja immer nett ist und dass das manchmal als Schwäche falsch interpretiert wird. Ich muss lernen, klare Kante zu zeigen. Einer hat kürzlich zu mir gesagt „Abt Philipp, nett sein hilft nicht immer.“ Das muss ich derzeit schmerzlich für mich selbst lernen, weil ich auf Kompromisse schaue, auf Ausgleich. Wenn z.B. ein Pächter oder ein Mieter ein Anliegen hat, dann sage ich, ohne Verwalter reden wir nicht, da es mir wichtig ist, dass Zuständigkeitsbereiche klar definiert bleiben. So weit bin ich schon.
Vinschgerwind: Ihre Vorgänger, Abt Bruno und vor allem Abt Markus haben große Umbauten hinterlassen. Welches Konzept denken Sie an, wie mit der neuen Bibliothek, mit dem Museum, dem Angebot für Kloster auf Zeit usw. umgegangen werden kann?
Abt Philipp: Abt Bruno hat das Kloster für das 900 Jahr Jubiläum saniert und er hat dann in verschiedene Projekte investiert. Mit diesen Einkünften konnten die Baustellen im Kloster mitfinanziert werden. Abt Markus hat dann im Kloster mit der Bibliothek, mit der Schulsammlung usw. die Bautätigkeit fortgeführt. Auch um das Kloster spirituell und kulturell zukunftsfähig zu machen. Gleichzeitig hat ein Kloster als Wallfahrtsort auch eine touristische Aufgabe, einfach die Besucher mit der Kultur und der Geschichte vor Ort und des oberen Vinschgaus vertraut zu machen. Da sind die Krypta, die Bibliothek und das Museum im Fokus. Die Infrastrukturen sind vorhanden und nun gilt es diese Strukturen mit Leben zu füllen. Gemeinsam mit den Mitbrüdern sind wir dabei, Konzepte zu entwickeln. Im spirituellen Bereich sind das Exerzitien, Einkehrtage, Fastenwochen, Ikonenmalkurse, Rosenkranzknüpfen. Im kulturellen Bereich sind es die Führungen für Einheimische und für Touristen. Ich habe mir erlaubt, die Kirche aus den Führungen großteils herauszunehmen, damit die Kirche in erster Linie ein Ort der Gottesbegegnung und der Spiritualität bleibt.
Vinschgerwind: Das Kloster Marienberg ist auch ein Wirtschaftsbetrieb, dem Sie als Abt vorstehen. Wie ist das Kloster wirtschaftlich aufgestellt?
Abt Philipp: Das Kloster steht wirtschaftlich gut dar. Gerade wenn ich es mit den anderen Klöstern vergleiche. Wir können nicht jammern, wir können nicht klagen. Aber man darf nicht vergessen, was der Unterhalt für so ein großes, denkmalgeschütztes Gebäude kostet. Ich erinnere mich, als ich eingetreten bin, hatte das Kloster zwei Mitarbeiter, einen in der Verwaltung und einen an der Pforte; heute sind es mehr als 12. Dies hängt auch damit zusammen, dass der Konvent immer kleiner geworden ist, weshalb wir Mitarbeiter von außen brauchen, um die täglichen Aufgaben erfüllen zu können. Bei meinem Eintritt waren es noch 15 Mönche, heute sind wir zu acht. Altabt Markus macht, wie üblich, seinen wohlverdienten Ausstand außerhalb des Klosters, in München, also sind wir zu siebt im Haus. Man spürt schon, dass die Arbeitskraft im Haus fehlt und so braucht es halt mehr Mitarbeiter.
Vinschgerwind: Personalmangel herrscht in vielen Bereichen, in der Wirtschaft, im Sanitätswesen. Auch im Kloster. Wie würden Sie eine Anzeige für eine Personalsuche formulieren?
Abt Philipp: Das wird schwierig (lacht). Das Jobangebot ist breitgefächert. Breiter als viele draußen denken. Gleichzeitig ist das Klosterleben nicht immer einfach, denn man lebt als Klostergemeinschaft 24 Stunden zusammen. Man betet zusammen, man arbeitet zusammen, man isst zusammen. Da verschiedene Menschen mit verschiedenen Eigenschaften und Fähigkeiten zusammenleben, läuft es natürlich nicht immer alles so harmonisch ab. Für eine Anzeige wäre das spannend. Vielleicht könnte man als Schlagzeile nehmen „Sehnsucht nach einem tieferen Leben“, darunter: Suchst du ein Leben im Rhythmus von Gebet und Arbeit, suchst du ein Leben in Gemeinschaft, suchst du ein Leben, das Herausforderungen und nicht nur Stille und Ruhe bietet...
Vinschgerwind: Kommen solche Formulierungen aus der eigenen Erfahrung?
Abt Philipp: Als ich hier eingetreten bin, hat Abt Bruno damals gesagt, schau dir mal uns Alte hier an. Willst du dir das wirklich antun?
Vinschgerwind: Wie haben Sie reagiert?
Abt Philipp: Ich habe gesagt, versuchen kann man das immer. Seine Aussagen waren nicht abschreckend, aber realistisch. Konflikte in der Gemeinschaft versuchen wir durch Gespräche zu lösen, durch Verzeihen, dass man nicht nachtragend und beleidigt ist. Eine große Herausforderung für das Leben im Kloster ist auch der Verzicht: Wir haben kein eigenes Konto, sondern wie eine Familie ein Gemeinschaftskonto. Wenn Mitbrüder etwas einkaufen möchten oder ein Auto brauchen, fragen sie mich oder den Pater Prior.
Vinschgerwind: Klingt das nicht eher modern?
Abt Philipp: Das ist auf der einen Seite modern. Wenn aber eine gewisse Gewohnheit da ist, immer alles zur Verfügung zu haben, wird es nicht leicht. Als Mönche sind uns viele alltägliche Sorgen genommen. Gemeinsam mit der Verwaltung schaut der Abt, dass alle Mitbrüder versichert sind, dass gekocht und gewaschen ist, dass die Rechnungen gezahlt werden usw. Diese Sorgen sind uns genommen, damit wir pastoral offen für die Menschen sind und auch die Zeit dafür haben; vor allem auch für den Gottesdienst, wie es in der Profess heißt: „Von nun an sind Sie verpflichtet, für das Heil der Welt zu beten.“ Die zusammengezählt vier Stunden Gebetszeit am Tag kann ich nur dann bewusst leben, wenn ich von alltäglichen Sorgen befreit bin.
Vinschgerwind: Marienberg ist Teil der Schweizer Benediktinerkongregation und Sie sind im Kongregationsrat. Wie sind Sie in der Äbtegemeinschaft aufgenommen worden?
Abt Philipp: Ich bin gut aufgenommen worden. Abt Urban von Einsiedeln war während meines Studiums mein Professor für Spiritualität und Mystik. Ich habe vier Jahre in Einsiedeln studiert und nach meiner Abtwahl auch dort meine Exerzitien verbracht. Abt Peter von Muri Gries habe ich auch schon gekannt. Abt Peter von Mariastein hatte ich als Professor für Kirchenrecht. Gleich zu Beginn meiner Amtszeit haben mir viele Äbte Hilfestellungen angeboten. In Südtirol war der Start bei der Subpriorenkonferenz holpriger, weil meine E-Mail-Adresse nicht aktualisiert war (lacht).
Vinschgerwind: Kürzlich wurde der Bericht über sexuellen Missbrauch Minderjähriger und Schutzbefohlener, verfasst von einer renommierten Münchner Anwaltskanzlei und im Auftrag der Diözese Bozen-Brixen mit großem Medienecho veröffentlicht. Die Ordensgemeinschaften waren nicht dabei. Warum nicht?
Abt Philipp: Die Ordensgemeinschaften haben das Thema besprochen und schon lange vor meiner Amtszeit. Marienberg hatte die Stiftsschule und die Seelsorge in den inkorporierten Pfarreien. Mein Vorgänger Abt Markus hat bereits 2010 mit dem Freundeskreis Marienberg, in dem viele ehemaligen Schüler Mitglied sind, Kontakt aufgenommen und auf die damals neu eingerichtet Ombudsstelle verwiesen. Einige Fälle sind bei uns namhaft geworden und wir haben in unseren Archiven sämtliche Personalakten durchgesehen. Mit der Ombudsstelle haben wir die weitere Vorgangsweise immer abgeklärt. Einige Betroffenen wollten immer anonym bleiben, einige wollten keinen direkten Kontakt mit dem Kloster. Meine Vorgänger und ich respektierten und respektieren den Wunsch nach Anonymität. Ich habe unseren Archivar nochmals mit der Prüfung der Personalakten beauftragt. Gefunden wurde bislang nichts. Wir arbeiten aber nach wie vor daran.
Vinschgerwind: Welche Arbeitsfelder bzw. welche Kontakte nach außen sind Ihnen besonders wichtig?
Abt Philipp: Es gibt viele Kontakte, die ich dienstmäßig nach außen weiterpflege. Die Musikkapelle Burgeis hat mich wieder als Konzertsprecher angefragt, was ich gerne mache. Ich pflege Kontakte zu den Burgeiser Schützen und zu den Schützen im gesamten Bezirk Vinschgau. Ich bin in der Fürstenburg als Mitarbeiter im Heim tätig. Dort stehe ich für Gespräche für Schüler und für Mitarbeiter als Seelsorger zur Verfügung. Ich feiere mit den Schülern regelmäßig Gottesdienste, die sie mitgestalten. Da gibt es schöne Momente, weil man wieder geerdet wird. 180 Jugendlichen holen einen schon wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich bin bei der Südtiroler Bauernjugend dabei, bei der ich den Gottesdienst bei der Jahreshauptversammlung halte. Ich habe die Mitgliedschaft bei der Bauernjugend Sonnenberg unterschrieben und halte dort jährlich einen Gottesdienst. Weil der Motorradclub Red Lions sein Clubhaus in einem Hof von uns in Untermais hat, schau ich ab und zu dort mal vorbei und rede denen ins Gewissen (lacht). Das ist eine komplett andere Welt als die Klosterwelt; und doch sind sie sich in gewisser Hinsicht auch sehr ähnlich.
Vinschgerwind: Wie halten Sie sich fit?
Abt Philipp: Im Sommer bin ich mit dem E-Bike unterwegs. Sämtliche Erledigungen im oberen Vinschgau bis nach Laas macht der Abt mit dem E-Bike. Das tut gut. Einmal in der Woche gehe ich zum Fitnesstraining nach Prad. Die Arbeit eines Abtes ist eine sitzende mit viel Bürokratie; und auch beim Chorgebet sitzt man. Oder sie ist eine rennende Tätigkeit, Treppe hoch, Treppe runter (lacht). Einmal die Woche sporteln tut jedenfalls einfach gut.
Schlanders - An der Spitze der Gemeindeverwaltung wird es in Schlanders große Veränderungen geben. Für die BM-Nachfolge des mandatsbeschränkten Dieter Pinggera stehen mit Christine Kaaserer und Kunhilde von Marsoner zwei Frauen bereit. Aber: In der zweiten Reihe und für künftige Mehrheiten ist in Schlanders allerhand in Bewegung.
von Erwin Bernhart
Die Aufstellung von Gemeinderatskandidaten in der Großgemeinde Schlanders hat unglaublich Fahrt aufgenommen. Mit Günther Bernhart, dem pensionierten Generalsekretär von Schlanders und dann von Meran, wird auf der SVP-Liste ein unabhängiger Kandidat aufscheinen, mit Werner Wallnöfer wird ein im Land gut vernetzter Rechtsanwalt und Sohnemann von Ex-BM Johann Wallnöfer in den Wahlkampfring auf der SVP Liste antreten, mit dem Rechtsanwalt Georg Hasenburger kommt der Schlanderser Sportvereinspräsident auf die SVP-Liste. Gudrun Warger, bisher Gemeindeangestellte im Kabinett und Präsidentin des Bildungsausschusses, will es als unabhängige Kandidatin versuchen, die Psychologin Christiane Pircher stellt sich der Wahl, ebenso wie die Riege aus Vetzan Norbert Ratschiller, Peter Tapfer und möglicherweise auch Matthias Tschenett. Die bisherigen Referenten Manuel Trojer und der Kortscher Thomas Oberegelsbacher treten nochmals an. Noch nicht sicher ist, ob aus Kortsch die pensionierte Lehrerin Marialuise Muther auf die Kandiatenliste kommen wird. Die Referentin Dunja Tassiello bastelt derweil an einer eigenen Liste. Sicher ist, dass sich Maria Pilser und die bisherige Referentin Monika Wielander nicht mehr der Wahl stellen werden. Julia Pircher zieht sich zumindest von der SVP-Liste als Kandiatin zurück.
Die SVP-Liste ist zwar noch nicht vollständig, aber der SVP-Koordinierungsobmann Kurt Schönthaler sieht sich in der komfortablen Situation, dass sich viele Kandidat:innen melden.
Vor der neuen Bürgermeisterin, einem neuen Ausschuss und einem neuen Gemeinderat in Schlanders stehen einige Brocken an, die nur mit neuem Schwung einer Lösung zugeführt werden können. Dieses Momentum liegt unmittelbar nach den Wahlen. Es wird neben vielem anderen um die Fragen gehen, wie rasch der erste Teil der Gebäude im Kasernenareal abgebrochen werden soll, wie mit einer Tiefgarage unter einem Teil des Kapuzinerangers verfahren werden soll, ob eine Verbindung, ein Gehweg, Schlanders-Vetzan angegangen werden soll, wie man mit dem Strom aus der Kraftwerkskette im Schlandrauntal verfahren will und vieles mehr.
Mit den Mehrheiten in einem neuen Gemeinderat können die bisherigen politischen Koordinaten in Schlanders und auch in der Bezirksgemeinschaft zu einem Gutteil drastisch verschoben werden.
Naturns - Ein Krankenhaus, sieben Standorte - das ist die neue Leitlinie, die Gesundheitslandesrat Hubert Messner ausgibt. Alle medizinischen Fachrichtungen müssen eine verbindliche Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern haben, sagt Messner bei einer Informationsveranstaltung der SVP in Naturns am 31. Jänner. Sonst könne man die Krankenhäuser in Schlanders, in Innichen und in Sterzing nicht aufrecht erhalten. Die Krankenhäuser müssen wieder zu Akutbehandlungen hinkommen. Dafür müssen sie entlastet werden. Dazu sind landesweit 10 Gemeinschaftshäuser geplant, in denen Sozial- und Sanitätsberufe zusammenarbeiten. In solchen Gemeinschaftshäusern sollen stundenweise Fachärzte ordinieren und vor allem Patienten mit chronischen Erkrankungen entlang eines für jede Krankheit definierten Versorgungs- und Betreuungspfades versorgt werden. Damit sollen die Krankenhäuser entlastet und die Versorgung wohnortnahe an die Patienten gebracht werden.
Den Sozialsprengel in Naturns samt allen Einrichtungen lobte Messner als Musterbeispiel für das ganze Land. „Genauso stelle ich mir eine solche Einrichtung vor“, sagt Messner wörtlich. Diesen Sozialsprengel wolle man mit PNRR-Geld zu einem solchen Gemeinschaftshaus ausbauen.
31 % der Südtiroler haben chronisch Erkrankungen und diese Erkrankungen kosten 76 % der gesamten Gesundheitsausgaben. Zudem habe sich die Erwartungshaltung gewaltig geändert. „Die Leute wollen alles sofort, das schaffen wir nicht“, sagt Messner. 1,5 Millionen Leistungen per annum und 350.000 Erstvisiten verzeichnet der Sanitätsbetrieb. Tendenz steigend. „Deshalb brauchen wir die Privaten, die für uns Leistungen übernehmen“, sagt Messner. Messner zählte mit Bewegung, Ernährung, Regeneration und geistige Betätigung Vorsorgemaßnahmen auf, die jeder bewältigen könne. Die beste Bewegung sei das Tanzen, sagt Messner. In Italien sei man mit der Notfallversorgung Spitzenreiter, aber bei der Gesundheitskompetenz der Leute habe man gewaltigen Aufholbedarf.
Der Naturnser Referent Florian Gruber stellte den Sprengel in Naturns und Alexander Angerer mit ansteckender Begeisterung seine Studie zum Naturnser Thermalwasser und mögliche Anwendungsfelder vor. Den Abend im Ratssaal moderierte die Referentin Barbara Wieser Pratzner. (eb)
Glurns - Die gemessen an der an Einwohnerzahl kleine Stadtgemeinde Glurns hat viele Grundstücke in ihrem Portfolio. Die Glurnser Stadtväter sind so in der glücklichen Lage, jährlich mehr als 5 Hektar landwirtschaftliche Gründe verpachten zu können. Der Stadtrat hat kürzlich seinen eigenen Beschluss, in dem ein Pachtbetrag von 0,08 Euro pro Quadratmeter vorgesehen war, annulliert und den Pachtschilling auf 0,10 Euro pro Quadratmeter erhöht und BM Erich Wallnöfer (Bild) hat mit Stadtratsbeschluss vom 23. Jänner 2025 den Antragstellern die Konzession für die Bewirtschaftung für das Jahr 2025 erteilt. Die Antragsteller bzw. die Bauern kommen trotzt Erhöhung wiederum in den Genuss von günstigem Pachtgrund für ihre landwirtschaftlichen Betriebe rdun um die Ringmauern von Glurns. Die insgesamt 10 Bauern, die die 15 ausgelobten und ausschließlich für die landwirtschafltiche Nutzung vorgesehenen Parzellen im Jahr 2025 bewirtschaften werden, löhnen der Stadtgemeinde einen Pachtschilling von insgesamt 5.492 Euro. Eine Subkonzession, also ein Weiterverpachten, ist untersagt. (eb)
Kastelbell-Tschars - Der Kastelbeller BM Gustav Tappeiner hat verlauten lassen, dass er nicht im Wege stehen würde, wenn sich jüngere Leute als BM-Kandidaten melden sollten. Offensichtlich kommen jüngere BM-Kandidaten tatsächlich. Denn Ende Jänner wurden bei einer Versammlung der SVP-Ortsausschüsse Kastelbell und Tschars zwei Namen in die Runde gebracht. Der SVP-Obmann von Tschars Georg Ausserer hat nämlich den SVP-Ortsobmann von Kastelbell Martin Pircher als BM-Kandidat vorgeschlagen. Ein doppelt ungewöhnlicher Vorgang. Dass nämlich ein Tscharser einen Kastelbeller vorschlägt, war in der Vergangenheit nicht nur höchst selten, sondern außergewöhnlich. In der Folge hat sich die Bezirksbäuerin Elisabeth Tappeiner forsch selbst als mögliche BM-Kandidatin ins Spiel gebracht. Ab da herrscht einige Verwirrung in der Gemeinde Kastelbell-Tschars und vor allem beim amtierenden BM, der seine Getreuen ausschwirren lässt, um die unliebsamen politischen Geister wieder in die Flasche zu kriegen. Derweil wurden in der Gemeinde per Handzettel Kandidatenvorschläge für den Gemeinderat und Vorschläge für Handlungsschwerpunkte gesammelt. Aufgabe der einzelnen Interessensvertreter ist es derzeit, mit den vorgeschlagenen Kandidat:innen in Kontakt zu treten, um herauszufinden, ob deren Bereitschaft zu einer Kandidatur gegeben ist. (eb)
Vom Wind gefunden - Man kann es sich heute kaum mehr vorstellen: von 1900 bis 1925 herrschte ein Autoverbot im Kanton Graubünden. Es brauchte neun Volksabstimmungen, um dies zu ändern. Das erste Auto wurde in der Schweiz 1896 bei der Landesausstellung in Genf vorgeführt. Autofahren war in dieser Zeit ein Abenteuer: Die Wagen waren pannenanfällig und die Straßen schlecht, denn für die Kutschen brauchte es keine breiten, asphaltierten Straßen. Die Klagen betrafen vor allem Tempo, Lärm und Gestank. Auch viele Touristenorte waren zunächst für ein Verbot. Touristen suchen Ruhe und wollen kein Großstadt-Treiben in der Sommerfrische, keine durchsausenden Automobilisten, keine staubaufwirbelnden und übelriechenden Dinger, so die Argumente damals. Es gab auch handfeste Gründe für den Widerstand der Bündner: Der Kanton Graubünden ist flächenmäßig der größte Kanton mit geringer Bevölkerungsdichte. Die Pflege des Straßennetzes war Sache der Gemeinden. Dass die Stimmung schließlich kippte, hängt mit dem Ersten Weltkrieg zusammen. Als Pferde knapp wurden, mussten notgedrungen mehr Lastwagen genutzt werden. Auch das Aufkommen des Postautos spielte eine Rolle. Die erste Postautostrecke in Graubünden wurde 1919 eröffnet, sie reduzierte die Fahrzeiten sehr stark. Touristenorte erkannten, dass sie Gäste verlieren würden, wenn es beim Verbot bleiben würde. In den 1920er Jahren änderte sich die Stimmung. Man erkannte die wirtschaftliche Bedeutung des Automobilismus und die Verbreitung nützlicher Fahrzeuge wie Bus und Taxi. Das Autoverbot fiel am 21. Juni 1925, also vor 100 Jahren. (hzg)
Bei der letzten Sitzung des Gemeinderates von Naturns nahm dieser die Anpassung der Gemeindeimmobiliensteuer an die Vorgaben des neuen Landesgesetz vor: Rückwirkend ab 01.01.2025 wird für die Kurzzeitvermietung „airbnb“ der Steuersatz von bisher 0,3% auf 0,76% erhöht. „Durch diese höhere Besteuerung und vor allem durch den Bettenstopp werden so sicher mehr freie Wohnungen auf den Mietmarkt kommen“, prognostiziert der Naturnser BM Zeno Christanell (Bild).
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - „Wir schaffen das nicht“, sagt der Gesundheitslandesrat Hubert Messner und: „Die Leute wollen alles sofort. Das ist ein Problem.“ Messner bezieht sich auf die Anforderungen in den Krankenhäusern und nennt die gewaltige Zahl von 1,5 Millionen Leistungen pro Jahr im Sanitätswesen. Rechnet man diese Leistungen pro Einwohner zurück, so nimmt jeder Südtiroler und jede Südtirolerin 3 Leistungen im Sanitätsbetrieb pro Jahr in Anspruch. Wir Südtiroler rennen offenbar bei jedem Weh-Wehchen ins Krankenhaus. Auf der anderen Seite fehle uns Südtirolern die „Gesundheitskompetenz“ („Die Fähigkeiten, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und für gesundheitsbezogene Entscheidungen anzuwenden.“). Da seien wir bei den Schlusslichtern im europäischen Vergleich. Ein Beispiel: „36,8 Prozent der Leute in Südtirol haben ein gesundheitsschädliches Trinkverhalten.“ Land und Leute aus Sicht des Landesrates kurz umrissen: Bewegungsmangel, falsche Ernährungsgewohnheiten, Stress und denkfaul. Gesundheitliche Vorsorge ist offenbar nicht die Sache der Südtiroler:innen. Was tun? Da müssen wir wohl umdenken, Bewegung in Bude, Beine und in die Hirne bringen und vor allem den Sport-, Tanz- und anderen Bewegungs- und Betätigungsvereinen aller Altersstufen Respekt und Unterstützung geben. Und auf unseren Tellern? Es gibt genügend Ratgeber für gesunde Ernährung. Hey Boomer, schaffen wir das?
Wandern am Fuße der Weißkugel
Im hintersten Langtauferer Tal, zu Füßen der Weißkugel mit ihren Gletschern, liegt die Melager Alm.
Die Wanderung startet am Parkplatz in Melag, dem letzten Weiler in Langtaufers auf etwa 1.900 m Meereshöhe. Die Melager Alm, ist bereits von dort aus zu sehen. Der Winterwanderweg führt durch die enge Gasse zwischen den Häusern und verläuft immer parallel mit der Langlaufloipe Tal einwärts.
Der Weg ist bestens präpariert, markiert und unübersehbar. In ganz sanfter Steigung spaziert man bis zur Brücke des Karlinbaches unter der Melager Alm. Von dort ist ein letzter kurzer Anstieg zu bewältigen, bevor man die Alm nach ca. 40 Minuten Gehweg erreicht.
Die leichte, familienfreundliche Wanderung bietet ein einmaliges Panorama am Talschluss mit schneebedeckten Hängen der mächtigen Dreitausender und den verschneiten Gipfeln rund um die Weißkugel.
Als Alternative kann man diese Wanderung auch vom Weiler Kappl bei der ehemaligen Talstation des Maseben Lifts starten und dem Winterwanderweg über Wies bis Melag folgen.
Der 40 Minuten lange Rückweg erfolgt über die selbe Route.
Wer nicht auf „Schusters Rappen“ zur Melager Alm laufen will, kann gerne das Angebot der Pferdekutsche buchen und in Anspruch nehmen (M. +39 340 296 6129).
Das Team der Melager Alm auf 1.970 m Meereshöhe empfängt die Gäste mit guter, traditioneller und regionaler Küche.
Ferienregion Reschensee
T +39 0473 633 101
info@reschenpass.it
Melager Alm
+39 338 91 29 288 (WhatsApp)
info@melageralm.it
Schlinig - Die Freude an der Bewegung und der Spass im Schnee stehen alljährlich bei den Langlauf-Schnupper Kursen des ASC-Sesvenna Volksbank in Schlinig im Mittelpunkt. Wiederum haben sich viele Kinder aus dem Raum Obervinschgau angemeldet und wurden von ausgebildeten Trainer:innen eine Woche lang betreut und spielerisch das Langlaufen beigebracht. Im Rahmen einer kleinen Abschlussveranstaltung konnten die Kinder sogar ein wenig Renn-Atmosphäre schnuppern und jeder Teilnehmer konnte einen oder seinen „ersten“ errungenen Preis mit nach Hause nehmen. Für den ASC-Sesvenna ergibt sich dadurch immer auch Gelegenheit, etwaige Talente zu sichten und bei Interesse in das Mannschaftstraining aufzunehmen. (lu)
Naturbahnrodeln - Gleich einen ganzen Medaillensatz gab es für die Vinschger Naturbahnrodler bei den Weltmeisterschaften in Kühtai. Daniel Gruber sicherte sich im Einsitzer der Herren den Vize-WM-Titel und krönte sich zudem mit Evelin Lanthaler zum Team-Weltmeister. Jenny Castiglioni kehrte mit WM- Bronze nach Hause zurück.
Mit Gold und Silber im Gepäck kehrte der Schleiser Daniel Gruber aus Österreich in den Vinschgau zurück. Der 22-jährige Naturbahnrodler zeigte bei den Weltmeisterschaften in Kühtai eine beeindruckende Leistung und bewies, dass er aktuell zu den besten seines Fachs gehört. In allen drei Wertungsläufen lieferte er ab und zeigte dabei konstant starke Ergebnisse. Im ersten und dritten Lauf fuhr er die zweitschnellste Zeit, im zweiten Durchgang erreichte er als Drittschnellster das Ziel. Am Ende bedeutete dies Silber hinter dem neuen Weltmeister Michael Scheikl aus Österreich. Gruber, der sich 2022 zum Juniorenweltmeister krönte, fehlten nur 1,32 Sekunden auf Gold. „Ich hatte nicht mit einer Medaille gerechnet, vor allem nicht nach dem Training. Im Rennen lief es dann super“, sagte er nach seiner ersten Medaille bei der Elite. Und wenig später kam gleich die zweite Medaille hinzu, und dieses Mal glänzte sie in Gold. Im Teambewerb sicherte sich Gruber gemeinsam mit Evelin Lanthaler den Weltmeistertitel, vor den Teams aus Österreich und Deutschland.
Im Damenrennen, in dem Evelin Lanthaler zum fünften Mal zur Weltmeisterin gekürt wurde, sorgte Jenny Castiglioni für die große Überraschung. Nach zwei Läufen lag die 19-Jährige noch auf dem fünften Platz. Doch im entscheidenden dritten Durchgang griff das Nachwuchstalent aus Partschins noch einmal an und katapultierte sich auf den dritten Rang – was WM-Bronze bedeutete. „Damit hatte ich nicht mehr gerechnet. Ich war schon froh, dass ich die teaminterne Qualifikation für die WM geschafft hatte. Im dritten Lauf bin ich dann einfach unbekümmert gefahren“, erklärte Castiglioni nach dem Rennen. Es war die dritte WM-Medaille in der Familie Castiglioni-Kasslatter: Jennys Vater Andreas gewann bei der WM 2005 in Latsch Silber, ihre Mutter Renate konnte 2009 in Moos über Bronze jubeln. Und nur eine Woche später sicherte sich Jenny beim Weltcup in Mariazell den zweiten Platz hinter Lanthaler.
Pech hatte hingegen Nadine Staffler: Die Laaserin war nach dem ersten Lauf noch auf einem Medaillenplatz und hatte gute Chancen auf eine Top-3-Platzierung. Doch im zweiten und dritten Durchgang konnte sie nicht ganz an ihre Leistungen anknüpfen und musste sich am Ende mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. (sam)
Seinen 28. Geburtstag wird Yanick Gunsch wohl für immer in Erinnerung behalten. An diesem besonderen Tag feierte der Skicrosser aus Matsch seinen ersten Podestplatz im Weltcup. Auf der Reiteralm landete er auf dem dritten Platz und wurde für endlich für seine jahrelange harte Arbeit belohnt.
Von Sarah Mitterer
Yanick Gunsch ist ein echter Kämpfer, der es in den Skicross-Weltcup geschafft hat, obwohl er keinen einfachen Weg geht. Während der Wintermonate ist er als Skicross-Profi unterwegs und kämpft auf internationalen Pisten um Weltcuppunkte. Doch während des restlichen Jahres arbeitet er als Maurer – ein Beruf, der viel körperliche Kraft und Energie erfordert. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Profisportlern gehört der Matscher keiner Sportgruppe an. „Aufgrund meiner Arbeit kann ich im Sommer nicht so trainieren wie andere. Tagsüber bin ich auf dem Bau und abends steht noch Konditionstraining an. Das ist manchmal schon sehr anstrengend“, erklärt der Skicrosser, der sich jedoch nie von der Doppelbelastung entmutigen ließ.
Begonnen hat seine Karriere in der Sportoberschule Mals, wo er zunächst das Alpinskifahren betrieb, ehe er auf Skicross umstieg. Eine besondere Erinnerung für ihn war, als Vorläufer beim Weltcup am Watles zu starten. „Schade, dass es kein Heimrennen mehr gibt“, meint Gunsch rückblickend.
2015 und 2016 konnte Gunsch bei der Junioren-Weltmeisterschaft wertvolle Erfahrungen auf internationaler Ebene sammeln, es folgten mehrere Jahre im Europacup, hinzu kamen einige Starts bei der Elite. Seit zwei Jahren hat er nun einen festen Platz im Weltcup. Es sollte jedoch noch fast weitere fünf Jahre dauern, bis er für seine Ausdauer und seinen unermüdlichen Einsatz endlich belohnt wurde.
Mit seinem sensationellen dritten Platz auf der Reiteralm hat Gunsch nun ein wichtiges Ziel erreicht – und das an seinem Geburtstag. „Während des Rennens lag ich kurze Zeit an Position 2, doch der Sprung in der letzten Kurve war etwas zu kurz. Aber Platz 3 ist fantastisch, ich bin überwältigt!“, freut sich Gunsch, der seinen Ehrentag und seine Podestpremiere vor vielen Fans seines Matscher Fanclubs feiern konnte. Der riesige Jubel und die Unterstützung seiner Freunde und Familie machten diesen Tag für ihn noch spezieller. Sein Erfolg auf der Reiteralm ist nicht nur ein persönlicher Triumph, sondern auch eine Bestätigung für die harte Arbeit, die er in den vergangenen Jahren geleistet hat.
Yanick Gunsch hat gezeigt, dass es sich lohnt, an seinen Träumen festzuhalten. Auch wenn der Weg bis hierher lang und steinig war, kann er nun optimistisch in die Zukunft blicken. Denn im März könnte er bei der Weltmeisterschaft im Engadin dabei sein und vielleicht sogar dort für Furore sorgen. Doch der sportlich größte Traum steht für 2026 an: die Olympischen Winterspiele in Mailand-Cortina. Bis dahin ist es zwar noch ein weiter Weg, doch der Vinschger Skicrosser hat bereits oft genug Kampfgeist bewiesen und wird mit Sicherheit alles geben, um ein Olympiaticket zu ergattern.
Olympische Winterspiele - In knapp einem Jahr – vom 6. bis zum 22. Februar- finden in Mailand und Cortina d`Ampezzo die Olympischen Winterspiele 2026 statt. Die Bewerbe im Skicross werden in Livigno ausgetragen. (sam)
Wintersport - Vom 17. bis 30. März findet im Engadin die Snowboard-, Freestyle- und Freeski-WM statt. Daran könnten mit Edwin und Jasmin Coratti (beide Parallel-Snowboard) sowie Yanick Gunsch (Skicross) gleich drei Vinschger teilnehmen. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Blasius, 3. Februar 2025
Die Vielfalt der Kulturpflanzen erhalten ist eines der Ziele des Vereines Arche Südtirol EO. Am Samstag, 18. Jänner hielten Sabine Schrott-Prenn und Martha Lochmann dazu im Rahmen der Aktivitäten „Stilz“ einen interessanten und sehr praxisorientierten Vortrag. Verena Wopfner von der Steuerungsgruppe in Stilfs moderierte den Abend. Martha Lochmann ist Saatgut-Hüterin am Hof Bilderheim in Völlan. Sabine Schrott-Prenn ist Biobäuerin am Felderhof in Gais/Uttenheim und studierte Absolventin der Hochschule in Weihenstephan. Sie erhielt 2024 zusammen mit anderen fünf Frauen aus Asien, Afrika und Südamerika den „Internationalen Preis für die Kreativität der Landfrauen“. Martha und Sabine sind mit anderen 2-3 Frauen wesentliche Impulsgeberinnen der „Arche-Höfe“ in Südtirol, welche sich überzeugt, begeistert und begeisternd dem Erhalt von lokalen Sorten unter den Kulturpflanzen als Kulturgut verschrieben haben.
Warum heutzutage Saatgut vermehren?
Es gibt vier wesentliche Gründe, heute altes Saatgut zu erhalten und zu vermehren:
1. Saatgut ist Kulturgut
2. eigenes Saatgut bringt Unabhängigkeit
3. eigenes Saatgut ist klima- und standortangepasst
4. Saatgutvermehrung bringt und erhält Vielfalt
Heute verschwinden nicht nur Tier- und Pflanzenarten, sondern auch viele Sorten von Kulturpflanzen. 1920 gab es in Tirol noch 400 Getreidesorten. Heute täuscht das Angebot an exotischen Früchten und Gemüsen in den Regalen der Supermärkte über die Sortenverarmung hinweg. Zum Erhalt der Biodiversität gehören drei Ebenen: der Erhalt von Lebensräumen, der Erhalt von Arten und der Erhalt von Genen (eben in möglichst vielen Sorten z.B. von Kulturpflanzen).
1. Saatgut ist Kulturgut
Gerste, Weizen und Dinkel sind seit Jahrtausenden ununterbrochen im Anbau. Ötzi, der Mann vom Tisenjoch, hatte zwei Samen vom Einkorn bei sich. Kulturpflanzen spiegeln den Wunsch und das Interesse der Gesellschaft im Wechselspiel mit der Natur wider. Jede Kulturpflanze hat ihre Geschichte, die Vielfalt von Kulturpflanzen entsteht und verschwindet.
Alter der Kulturpflanzen:
Erhalt in situ und ex situ
Lokale Sorten können „in situ“ und „ex situ“ erhalten werden. In situ bedeutet, die Sorte wird im Garten, auf dem Feld oder Acker immer wieder ausgesät und angebaut. Ex situ heißt, die Sorte wird in einer Genbank konserviert. Werden Kulturpflanzen in einer Genbank konserviert, so sind sie zwar als Genpool noch vorhanden, nicht jedoch als lebendiges Kulturgut, das klima- und standortangepasst ist. Beim Anbau im Feld erhält sich die Sorte einer Kulturpflanze in ihrem jeweiligen Ökosystem, in welchem sich die Pflanze als Sorte entwickelt hat, natürlich vorkommt und immer wieder an neue Umwelt- und Standortbedingungen anpasst. Deswegen ist der Anbau im Feld eines der großen Anliegen der Samen-Hüterinnen auf den Südtiroler Arche-Höfen: Sie tragen dazu bei, Saatgut als lebendiges Kulturgut zu erhalten. Die „Samen-Damen“ geben gerne und bereitwillig das Wissen weiter, wie einzelne Pflanzen vermehrt werden können. Lokale Sorten passen sich an die Gewohnheiten der Bäuerin/des Bauern an sowie an Boden und Klima. Sie haben sich im Laufe der Jahrtausende und Jahrhunderte auch durch spontane Mutationen verändert. Martha Lochmann hat während des Vortrages in Stilfs ausgeführt, dass es beispielsweise vom Schlaf-Mohn (Papaver somniferum) fast in jedem Südtiroler Tal eine eigene alte Sorte gibt.
2. Die Unabhängigkeit
Nicht umsonst existiert das Sprichwort „Wer die Saat hat, hat das Sagen!“ Der Saatgut-Produzent bestimmt die Zukunft. Im Jahr 1950 ist für Deutschland das erste Gesetz zum Schutz des Saatgutes erlassen worden. Es fußt auf dem Grundsatz, dass der Sortenschutz geistiges Eigentumsrecht ist. 1972 hat die Europäische Union das sog. Saatgutverkehrsrecht beschlossen: Ab diesem Datum darf nur Saatgut zugelassener Sorten verkauft werden. Für die Zulassung müssen die Sorten die sogenannten Dus-Kriterien erfüllen. Was ist Dus? Dus steht für drei Begriffe: distinct – unterscheidbar, uniform – einförmig, stable – stabil. Seit 2010 gibt es Ausnahmeregelungen für sogenannte „Erhaltungssorten“ bzw. „Amateursorten“. Diese Ausnahmen ermöglichen den Erhalt und die Weiterentwicklung lokaler Sorten, bedeuten damit Vielfalt und Unabhängigkeit von Monopolen. Liegt doch der globale Saatgutmarkt in der Hand von großen Konzernen.
Die sieben größten Unternehmen haben über 60% des globalen Saatgutmarktes in der Hand. Nur vier (Bayer, Corteva, Syngenta und BASF) beherrschen mehr als 50%. Diese „Big Four“ kontrollieren auch fast zwei Drittel des weltweiten Pestizidmarktes.
(Quelle: ETC-Group 2020)
Industrielle Landwirtschaft führt zum Verlust von Biodiversität durch großflächige Monokulturen. Sie hat Auswirkungen auf die Ökosysteme, die menschliche Gesundheit und die kleinbäuerlichen Strukturen.
3. Angepasste Kulturpflanzen
Die ersten Pflanzenzüchterinnen begannen schon in den urzeitlichen Anfängen des Ackerbaues mit Kulturpflanzen durch einfache Auslese gewisse Eigenschaften zu fördern oder zu unterdrücken, so z.B. die Spindelbrüchigkeit von Getreide oder bei Hülsenfrüchten, dass die Hülsen nicht von alleine aufspringen. Zu Hilfe kamen den Samen-Bäuerinnen auch Spontanmutationen.
Anpassungskriterien waren und sind beim Erhalt lokaler Sorten:
• Ertrag
• Geschmack
• Wuchs
• Gesundheit
• Boden
• Klima (Kleinklima)
Was versteht man unter Resilienz?
Resilienz (vom lateinischen „resilere“ „zurückspringen“, „abprallen“) bedeutet Widerstandfähigkeit. In der menschlichen Psychologie ist die Resilienz die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. (Quelle: Wikipedia.org).
4.Vielfalt
Vielfalt bei den Kulturpflanzen bedeutet u.a. auch Ernährungssicherheit (Risikoverteilung). Vielfalt bedeutet dann weiters:
• Freude
• Faszination
• Bereicherung
• Genugtuung
• Schönheit
Alte Sorten bieten einen vielfachen Mehrwert: unter dem Gesundheitsaspekt, als Geschmackserlebnis, die Unterstützung der Regionalität.
Die Vision von „Arche Südtirol“ EO
• Südtiroler Lokalsorten erhalten, essen und weitergeben.
• Südtiroler Kulturpflanzengeschichte leben und weitertragen auf unseren Äckern, Feldern und Tellern.
• Lehrfahrten, Saatgutnetzwerk und verschiedene Veranstaltungen. Vielfalt braucht Viele (Samen-Damen).
Jeder, der schon mal mit dem Bau, Kauf oder Verkauf einer Wohneinheit zu tun hatte, kennt sie: die verwirrend unterschiedlichen Quadratmeterzahlen. Bei der Berechnung des Quadratmeterpreises einer Wohnimmobilie kommt es häufig zu Missverständnissen. Nachstehend die Erklärung der unterschiedlichen Flächen.
Wohnfläche (auch Nettofläche):
Die Wohnfläche einer Gebäudeeinheit ist jene Fläche, die man betreten bzw. benutzen kann: also die Bruttofläche ohne Wände. Es ist nur die Fläche im Inneren, die begehbar bzw. zum Stellen von Mobiliar verfügbar ist. Alle anderen zur Wohnung gehörenden Flächen wie Terrassen, Gärten oder Balkone werden nicht in die Berechnung miteinbezogen.
Bruttofläche:
Die Bruttofläche ist die Fläche einer Wohnung inklusive der Innen- und Außenwände. Es handelt sich dabei also um die ge- und bebaute Fläche. Je dicker die Wände sind, desto größer fällt die Bruttofläche aus. Genauso erweitert die Anzahl der Wände die Bruttofläche.
Handelsfläche (auch Verkaufsfläche): Wer eine Wohneinheit (ver-)kaufen möchte, muss zunächst die Handelsfläche berechnen. Diese ergibt sich aus der Bruttofläche – also der Gesamtfläche einer Wohnung samt Mauern – plus Koeffizienten. Räumlichkeiten wie Keller, Garage oder zusätzliche Flächen wie Gärten, Balkone oder Terrassen werden nur zu einem Teil in die Handelsfläche einbezogen, da sie einen Mehrwert darstellen.
Die Bruttofläche zzgl. dieser Koeffizienten ergibt also die Handels- bzw. Verkaufsfläche. Multipliziert man diese mit dem Quadratmeterpreis – der sich wiederum an der Ortschaft, der Lage und weiteren Faktoren zur Wohnqualität orientiert – ergibt sich der effektive Preis. Garagen bzw. Pkw-Stellflächen werden oftmals auch pauschal zum Preis dazugerechnet, also nicht in Koeffizienten kalkuliert.
Konventionalfläche:
Die Konventionalfläche einer Wohnung muss definiert werden um die eventuelle Förderung durch das Land berechnen zu können.
Die Konventionalfläche setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Zunächst wird die Wohnfläche der Wohnung um 25 Prozent erhöht. Des Weiteren werden 25 Prozent der Balkonfläche berücksichtigt. Bei Loggien und nicht beheizbaren Wintergärten werden 50 Prozent ihrer Fläche zur Konventionalfläche hinzugerechnet. Kellerflächen werden zu 30 Prozent berücksichtigt, während 60 Prozent der Garagenfläche einfließen. Offene Autoabstellplätze werden zu 30 Prozent in die Konventionalfläche einbezogen. Zusätzlich werden 25 Prozent der Fläche offener Laubengänge m Erdgeschoss berücksichtigt. Wenn die Terrasse ausschließlich der betreffenden Wohnung zur Verfügung steht, werden 15 Prozent ihrer Fläche in die Konventionalfläche einbezogen. Der Dachboden wird zu 30 Prozent berücksichtigt, sofern er nicht die Merkmale erfüllt, um gemäß den Hygienebestimmungen als Wohnraum genutzt zu werden. Hierbei wird jedoch nur der Teil des Dachbodens einbezogen, der eine lichte Höhe von mehr als 1,50 Metern aufweist. Räume im Dachgeschoss und Kellergeschoss gelten als Wohnräume, sofern sie den Mindestanforderungen für eine Wohnnutzung gemäß den Hygienebestimmungen entsprechen. In Kondominien werden bestimmte gemeinschaftlich genutzte Flächen nicht zur Konventionalfläche der einzelnen Wohnungen hinzugerechnet.
Europas größtes Hanfhaus in der Schweiz wurde unter anderem mit Hanfsteinen von Baustoffe Schönthaler in Eyrs realisiert. Ein Riesenerfolg für das Unternehmen, den Initiator Werner Schönthaler und Hanf - ein Baustoff mit Vinschger Fundament.
von Angelika Ploner
In Widnau in der Schweiz steht Europas größtes Hanfhaus. 2024 wurde das Gebäude mit 19 Wohnungen errichtet. Verbaut wurden Hanfsteine in Ziegelform und als Vorfabrikation. Sämtliche Zimmerwände bestehen aus Hanfbeton.Bemerkenswert ist der Einsatz von 400 Kubikmetern Hanfbeton und 2.600 Quadratmeter Hanfziegel. Die innovative Materialwahl führt zu einer CO2- Einsparung von 900 Tonnen gegenüber einer konventionellen Bauweise. Was die wenigsten wissen: Schönthaler Baustoffe in Eyrs ist mit seinen Hanfsteinen Teil dieses innovativen und nachhaltigen Projektes. Ein Vorzeigeprojekt. Und: ein Riesenerfolg für Baustoffe Schönthaler und Werner Schönthaler, der Pionier von Hanf als Baustoff. Doch damit nicht genug: Im vergangenen Jahr wurden drei Kindergärten mit Hanfsteinen gebaut, ein Gesundheitszentrum (www.heilwerk.li) und mehrere Sanierungen realisiert, wo Hanf als Innendämmung angebracht wurde.
Die biologischen Hanfsteine sind gleichermaßen innovativ wie nachhaltig. Der Rohstoff ist nicht nur nachwachsend und umweltfreundlich, sondern verfügt auch über hervorragende thermische, akustische und bioklimatische Eigenschaften. Die Vorteile sind zum einen die Wärmedämmung. Denn beim Bauen mit Hanf braucht es keine zusätzliche Wärmedämmung. Die weiteren Vorteile sind Wärmespeicher, Wärmereflektion, eine enorm hohe Phasenverschiebung, weshalb Hanf im Sommer auch kühlt. Hanf dämmt Schall und absorbiert die Raumakustik. Er nimmt Luftfeuchtigkeit auf, desinfiziert sie, und gibt die Feuchte wieder regelmäßig ab. „Einen der Hauptvorteil sehe ich in der reinen, ionisierten Luft“, sagt Werner Schönthaler. Hanf ist nicht brennbar, resistent gegen Schimmel und Ungeziefer, feuchtigkeitsundurchlässig und atmungsaktiv. „Zudem ist dieser natürliche Rohstoff zu 100 Prozent abbaubar, kompostierbar und wiederverwertbar.“Seit 2015 bringt Schönthaler Hanf mit Naturkalk und Mineralien zusammen und presst daraus biologische Ziegelsteine in schonender Lufttrocknung. Der Hanf wird direkt im Werk in Eyrs weiterverarbeitet. Vor dem Hintergrund, dass 50 Prozent des Abfalls und 30 – 40 Prozent der CO2 Emissionen aus der Baubranche kommen, sind die Vorteile nicht hoch genug einzuschätzen. 2022 konnte Werner Schönthaler in Düsseldorf den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für zukunftsweisendes Design entgegennehmen. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist die nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Den Hanfziegel der Firma Schönthaler befand die Jury als zukunftsfähig und krönte ihn mit dem DNP Design 2022.
Der Staat gewährt auch 2025 verschiedene Boni. Es gibt den seit Jahren bekannten
Bonus Ristrutturazioni (Renovierungsbonus), den Ecobonus (Energetische Sanierungen),
das Conto Termico (Wärmekonto), den Möbelbonus, in stark eingeschränkter Form den famosen Superbonus und heuer neu den Bonus für Haushaltsgeräte (Bonus elettrodomestici).
Der Renovierungsbonus
Dieser Steuerabzug gilt für Renovierungs-, Instandhaltungs- oder Umbaumaßnahmen. In diese Bereiche fallen sehr viele Arbeiten. Das kann eine Balkonrenovierung sein, ein Umbau des Kellers, Dachrenovierungen oder auch Sicherheitsmaßnahmen wie statische Arbeiten oder etwa der Bau von Garagen als Zubehör zur Wohnung. Auch Planungs- und Projektierungsspesen, freiberufliche Leistungen, die Mehrwertsteuer oder Gebühren, die in Zusammenhang mit den Renovierungsarbeiten stehen, zählen zu den absetzbaren Ausgaben. Die Grenze der absetzbaren Kosten liegt bei maximal 96.000 Euro und maximal 50 Prozent für die Erstwohnung bzw. 36 Prozent für alle weiteren Immobilien. Dieser Prozentsatz sinkt in den kommenden Jahren weiter (s.o.). Somit liegt der maximale Abschreibungsbetrag bei 4.800 Euro pro Jahr (für Erstwohnungen) und 3.456 Euro für andere Immobilien. Abgeschrieben wird der Betrag in der Steuererklärung.
Wichtig
Die Zahlungen müssen bis 31.12.2025 geleistet werden und dürfen nur über eine Bank- oder Postüberweisung bezahlt werden und müssen - je nach durchgeführten Arbeiten – verschiedene Angaben (z.B. Bauarbeiten im Sinne des Gesetzes Nr. 449/1997 Art. 16-bis DPR 917-86) enthalten.
Abgezogen wird der Betrag in 10 gleichen Jahresraten von der Einkommenssteuer IRPEF.
Neu seit 2025: Personen mit einem Gesamteinkommen von über 75.000 Euro erhalten weniger Steuerabzüge. Wie stark die Abzüge gekürzt werden, hängt vom Einkommen und der Anzahl der Kinder im Haushalt ab.
Neu: Bonus für Haushaltsgeräte
Dieser Bonus ist heuer neu und deckt bis zu 30 Prozent der Kosten eines Haushaltsgeräts ab, wobei die Obergrenze bei 100 Euro pro Anschaffung liegt. Mit einem ISEE-Wert von weniger als 25.000 Euro erhöht sich die Obergrenze auf maximal 200 Euro. Die Einschränkung, dass jeder Haushalt nur den Zuschuss für ein Haushaltsgerät in Anspruch nehmen kann, gilt jedoch für alle. Gefördert werden Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Kühlschränke oder Herde. Voraussetzung ist die ordnungsgemäße Entsorgung des Altgerätes sowie der Nachweis, dass das neue Gerät in Europa hergestellt wurde.
Bonus mobili – Möbelbonus
Dieser Bonus greift nur, wenn Sanierungen oder Renovierungen an einem Gebäude durchgeführt wurden und die Möbel für die sanierte Wohnung oder das sanierte Gebäude bestimmt sind. Die Möbel können im Ausmaß von 50 Prozent und einem Höchstbetrag von 5.000 Euro von der Einkommenssteuer IRPEF (imposta dei redditi delle persone fisiche) abgesetzt werden. Auch dieser Steuerabsetzbetrag wird auf 10 Jahre aufgeteilt. Somit können 250 Euro pro Jahr maximal abgeschrieben werden.
Der Ecobonus
Der sogenannte Ecobonus gilt für energetische Sanierungen. Auch hier wurden grundlegende Änderungen vorgenommen. Die Steuerabzüge sinken auf 50 Prozent für Erstwohnungen und auf 36 Prozent bei anderen Immobilien. In den kommenden Jahren 2026 und 2027 sinken die Prozentsätze weiter auf 36 Prozent für die Erstwohnung und 30 Prozent für andere Immobilien. Beispiele für geförderte Maßnahmen, die unter den Ecobonus fallen, sind etwa Sanierungsarbeiten zur energietechnischen Optimierung. Am Ende der Arbeiten muss hier ein gewisser Energiestandard erreicht werden. Der abzugsfähige Höchstbetrag liegt bei 100.000 Euro. Anerkannt werden zudem Ausgaben für die Wärmedämmung von Mauern, Dächern, Decken und Böden zum Beispiel, der Austausch von Fenstern oder der Einbau von Verschattungselementen zur Vermeidung einer Überhitzung. Der abzugsfähige Höchstbetrag liegt bei diesen Maßnahmen bei 60.000 Euro.
Auch der Austausch der alten Heizanlage und deren Ersetzen durch eine Geothermieanlage, eine Wärmepumpe oder eine Biomasseanlage fällt unter die absetzbaren Maßnahmen. Bei 30.000 Euro liegt hier der Höchstbetrag. Der Austausch der alten Heizanlage durch eine Kraft-Wärmekoppelung sieht einen Höchstbetrag von 100.000 Euro vor. Für die Anschaffung von Sonnenkollektoren hingegen sind maximal 60.000 Euro als Höchstbetrag vorgesehen.
Neu seit 2025: Personen mit einem Gesamteinkommen von über 75.000 Euro erhalten weniger Steuerabzüge. Wie stark die Abzüge gekürzt werden, hängt vom Einkommen und der Anzahl der Kinder im Haushalt ab.
Wichtig: ENEA-Meldung
Und: Auf den Rechnungen, die nur mittels Post- oder Banküberweisung beglichen werden dürfen, müssen unter anderem Zahlungsgrund und Gesetzesbezug aufscheinen.
Conto termico – Wärmekonto
Das ist eine staatliche Förderung für den Einbau von Wärmepumpen, Solaranlagen und Biomasseanlagen. Für Privatpersonen und Kondominien sieht das Fördersystem je nach Maßnahme die Förderhöhe zwischen 40 und 65% der anerkannten Kosten. Gefördert wird der Austausch der alten Heizanlage mit Anlagen, die mit erneuerbaren Energiequellen betrieben werden:
- der Einbau einer elektrischen oder gasbetriebenen Wärmepumpe mit Luft, Erdwärme oder Wasser als Energieträger
- der Einbau einer Biomasseanlage (Stückholz, Pellets, Hackgut), der Einbau von Holz- oder Pelletsöfen und Holz- oder Pellets-Heizkamine (termocamini)
- der Austausch des elektrischen Warmwasserboilers mit einer Wärmepumpe
- der Einbau einer thermischen Solaranlage (Warmwasserproduktion) auch kombiniert mit einem solaren Kühlsystem (solar cooling) - auch im Falle einer Neuinstallation
- der Einbau von hybriden Wärmepumpen (Kombinationen aus Wärmepumpen und anderen Heizwäremerzeugern)
Aber auch andere Kriterien, wie die Leistung einer Heizanlage, die Art der Investitionen und die Klimazone, spielen bei der Höhe der Förderung eine Rolle. Die Förderung der nachstehenden Maßnahmen wird zu gleichen Teilen auf 2 bzw. 5 Jahre aufgeteilt:
Hinweis: Beträgt die Summe der Förderung nicht mehr als 5.000 Euro, so wird sie von der GSE in einer einmaligen Rate ausbezahlt. Zur Förderung zugelassen ist nur der Einbau von neuen Geräten. Zudem muss die Anlage genau dimensioniert und an die realen thermischen Verbrauchswerte angepasst werden.
Seit 2024: Aufstockung der staatlichen Förderungen
Seit dem 1. Jänner 2024 kann für den Austausch einer alten Holzheizung (Baujahr 2003 oder früher) mit einer Leistung zwischen 35 und 500 Kilowatt, die staatliche Förderung durch einen Landesbeitrag aufgestockt werden. Für den Einsatz einer Wärmepumpe beträgt die maximale Förderung (staatliche Förderung + Landesförderung) 90 Prozent, für den Einbau einer Biomasseanlage (Zertifizierung mind. 5 Sterne) 80 Prozent.
Zusätzlich zu den Voraussetzungen, welche für die Inanspruchnahme des „conto termico“ erforderlich sind, muss neben dem bereits erwähnten Mindestalter und der Leistung der Heizanlage auch kontrolliert werden, ob man sich im Einzugsgebiet eines Fernheizwerkes befindet. Sollte dies der Fall sein, so kann die Landesförderung nicht in Anspruch genommen werden. Die Anträge für die Landesförderung können jeweils zwischen 1. Jänner und 30. Juni über die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz (https://umwelt.provinz.bz.it/dienstleistungen/beitraege-dienste.asp) eingereicht werden.
Innerhalb 60 Tage nach Abschluss der Arbeiten bzw. spätestens innerhalb 90 Tagen nach der letzten Zahlung, muss der Antrag um Förderung über das “portaltermico” der GSE (Gestore Servizi Energetici) abgewickelt werden. Um in den Genuss der Förderung zu kommen, müssen diverse technische Richtwerte erfüllt werden. Zudem muss für all jene Heizanlagen, welche nicht im Katalog der GSE enthalten sind eine eidesstattliche Erklärung von einem befähigten Techniker erstellt werden. Für den Austausch von Heizanlagen mit einer Nennleistung ab 200 kW muss vorab eine Energiediagnose und danach ein Energieattestat erstellt werden.
Wichtig:
Aus den Bankbelegen muss der Grund für die Überweisung (Rg.nummer und Datum), das entsprechende Dekret (DM 16.02.2016), die Steuernummer des Gesuchstellers und die Steuer- und Mehrwertsteuernummer des Begünstigten hervorgehen. Die Summe der Einzahlungen muss mit den Gesamtspesen, welche im Förderungsgesuch angeführt wurden übereinstimmen. Sämtliche Informationen auf den Überweisungsbelegen und Rechnungen müssen in italienischer Sprache verfasst sein.
Neu: Das Wärmekonto 3.0, neu seit Jänner 20025, ist vor allem für öffentliche Verwaltungen interessant (bis zu 100%).
Bonus zum Abbau von architektonischen Barrieren
Der Höchstbetrag variiert je nach Gebäude zwischen 30.000 Euro und 50.000 Euro. Der famose Superbonus hingegen wurde auch für 2025 weiter reduziert. So kann dieser nur mehr für Kondominien in Anspruch genommen werden und auch nur dann, wenn die Arbeiten bis zum 15. Oktober 2024 begonnen wurden.
Es ist lieb gewordene und gern gepflegte Tradition beim Vinschgerwind im Sonderthema „Bauen“ mit Vinschger Architekten ein Gespräch zu führen. Diese Interview-Reihe wird in dieser Wind-Ausgabe mit dem Architekten Markus Gerstgrasser aus Naturns fortgeführt. Wir haben mit ihm unter anderem über Nachhaltigkeit, Kompromisse und die Qualitäten als Architekt gesprochen.
Interview: Angelika Ploner, Eliah Fliri Transkription: Eliah Fliri
Vinschgerwind: Herr Gerstgrasser, es ist Tradition unsere Architekten-Interviews mit einer persönlichen Frage zu beginnen: Wie wohnen Sie selbst?
Markus Gerstgrasser (lacht): Das ist eine gute Frage. Ich bin gerade beim Umbauen, und es wird bald fertig werden. Wir haben den Bau in mehreren Bauphasen realisiert. Zuerst wurde die energetische Sanierung vom Bestandgebäude gemacht, die nächste Bauphase war das Aufstocken, im Zuge dessen meine Wohnung entstanden ist. Und die nächste Bauphase, die gerade noch läuft, ist der interne Umbau. Wir sprechen hier von einem Mehrgenerationenhaus in Naturns.
Vinschgerwind: Auf was haben Sie Wert gelegt? Was war Ihnen wichtig?
Markus Gerstgrasser: Wert gelegt haben wir auf jeden Fall auf den respektvollen Umgang mit dem Bestand, das heißt wir haben die bestehende Dachform mitaufgenommen. Diese passt zur ursprünglichen Architektur und zum Bestandsgebäude, das um das Jahr 1994 erbaut wurde. Zeitgemäße Materialien wurden verwendet und die Technik auf den neuesten Standard gebracht. Aber trotzdem ist der Charakter vom bestehenden Gebäude noch erkennbar und wird förmlich weitergeführt, es wurde also kein Stilbruch gemacht.
Vinschgerwind: Und innen?
Markus Gerstgrasser: Innen haben wir Wert auf eine klare Raumaufteilung gelegt. Helle und lichtdurchflutete Räume, Flexibilität beim Raumprogramm, ein klares Material- und Farbkonzept mit lokalen Materialien waren wichtig. Die Materialien wurden aufeinander abgestimmt, zum Beispiel Holz am Boden und an der Dachuntersicht. Ansonsten dominiert ein angenehmer und warmer Weißton mit gezielten Akzenten, mit Liebe für‘s Detail. Die Architektursprache ist relativ geradlinig und klar. Es wurde versucht mit drei Hauptmaterialien und drei Grundfarben zu arbeiten, um eine konsequente Architektursprache umzusetzen. Die Bäder wurden gesondert behandelt und geplant, um individuelle Räume zu schaffen, teilweise ausgekleidet mit Fliesen, zudem abgestimmte Wand- und Deckenfarben. Wichtig waren mir auch abwechslungsreiche Sichtbeziehungen in verschiedene Richtungen nach außen und innen, um Dialoge mit der Umgebung und dem Wohnraum herzustellen. Zentraler Dreh- und Angelpunkt ist eine offene und große Wohnküche mit flexibler Nutzung.
Vinschgerwind: Wie würden Sie Ihren Baustil beschreiben?
Markus Gerstgrasser: Das ist eine schwere Frage.
Ich würde eher sagen, dass man versuchen sollte jede Bauaufgabe individuell zu lösen, sich ein neues Konzept zu überlegen, sich den Bauplatz, die Umgebung, die Bauherrn, das Budget, die Zeit, die Bauaufgabe anzuschauen und dann versuchen eine gute Lösung mit einem individuellen Ansatz zu finden.
Vinschgerwind: Also gibt eigentlich die Bauaufgabe den Stil vor?
Markus Gerstgrasser: Ja, die Bauaufgabe aber auch die Umgebung, der Kontext, die Kultur, der Bauherr und auch das Klima. Natürlich ist es ein Unterschied, ob ich mich auf 2.000 Meter oder 200 Meter befinde. Und man muss auf den Bauherrn eingehen, also versuchen eine stimmige und individuelle Lösung zu finden.
Vinschgerwind: Apropos Klima, wie wichtig sind für Sie die Regionalität der Baustoffe und die Nachhaltigkeit beim Bauen?
Markus Gerstgrasser: Beides ist wichtig, in jeglicher Hinsicht. Der Umgang mit den Materialien, regionalen Materialien, ist wichtig. Er erfordert vom Planer als auch von den Handwerkern aber eine gewisse Erfahrung und Sensibilität.
Vinschgerwind: Anders gefragt: Muss in Zukunft mehr auf Regionalität geachtet werden?
Markus Gerstgrasser: Auf jeden Fall. Die Leute identifizieren sich auch wieder mehr mit Architektur, die Regionalität mitaufnimmt. Es sollte nicht eine Aller-Welts-Architektur entstehen, die überall auf der Welt stehen kann und somit austauschbar ist, sondern das Geplante sollte in den Kontext passen und im Dialog mit dem Umfeld stehen. Die Leute sollen sich damit identifizieren und darin wohlfühlen. In einer dörflichen Struktur z.B. sollte man anders bauen als in einer Großstadt.
Vinschgerwind: Bauen spielt bei der Nachhaltigkeitsdebatte eine große Rolle. Es geht um Baustoffe, Klimahaus, usw. Ihre Meinung: Sollte verstärkt der Fokus in diese Richtung gesetzt werden oder nicht?
Markus Gerstgrasser: Ich denke, wir sind schon auf einem guten Weg, den man noch weiter ausbauen könnte. Der Gesetzgeber gibt viele Rahmenbedingungen vor, weswegen man dementsprechend handeln muss. Die Tendenz geht schon in Richtung Nachhaltigkeit. Bei meinem Umbau Zuhause habe ich versucht die aktuellen technischen Möglichkeiten zu nutzen wie Wärmepumpe, Fotovoltaik, Batteriespeicher, Wärmedämmung usw., um nachhaltig bzw. energieeffizient zu wohnen.
Vinschgerwind: Stichwort Materialien. Haben Sie ein Lieblingsmaterial?
Markus Gerstgrasser: Nein, das würde ich nicht sagen. Ob Stahl, Beton, Holz, Glas - im Zusammenspiel der Materialien kann man immer gute Lösungen finden.
Vinschgerwind: Welche Voraussetzungen muss man als Architekt mitbringen?
Markus Gerstgrasser (lacht): Vielfältige Fähigkeiten sollte man an den Tag legen, am besten sollte man ein Allrounder sein.
Vinschgerwind: Heutzutage muss man als Architekt Ingenieur sein, Jurist…
Markus Gerstgrasser: Heutzutage nimmt die Gesetzeslage aufgrund der ständigen Änderungen und Unsicherheiten einen großen Raum ein. Trotzdem sollte man kreativ sein, Ausdauer an den Tag legen, technisches Verständnis und einen guten Umgang mit den Leuten pflegen.
Vinschgerwind: Teilweise auch Psychologe sein...
Markus Gerstgrasser (lacht): Manchmal schon. Durchhaltevermögen ist sehr wichtig, weil sich ein Bau vom ersten Strich bis zur Eröffnung ziemlich in die Länge ziehen kann.
Vinschgerwind: Das erfordert Kompromissbereitschaft und gleichzeitig eine bestimmte Hartnäckigkeit.
Markus Gerstgrasser: Genau, da muss man abwiegen können, denn durch zu viele Kompromisse verwässert sich die Architektur, die Ästhetik, aber ganz stur sein, ist auch nicht immer zielführend.
Vinschgerwind: Also ein Allrounder?
Markus Gerstgrasser: Ist nicht falsch, denke ich. Aber bautechnisch sollte man schon wissen, was man tut.
Vinschgerwind: Sie zählen zur jungen Riege an Architekten im Vinschgau, wenn Sie Ihre Projekte oder Projekte junger Architekten mit jenen der Generation vor Ihnen vergleichen: Was hat sich verändert?
Markus Gerstgrasser: Ich denke die Ausbildung hat sich verändert. Vielleicht ist sie ein bisschen internationaler geworden. Die Digitalisierung ist auch ein wichtiger Punkt. Früher haben alle mit der Hand gezeichnet. Heute fehlt vielen die Übung dazu. Vieles wird mit dem Computer auch dreidimensional gezeichnet und entworfen. Es gibt neue Techniken und aufgrund der neuen Techniken und Programme kann man Gestaltungsprozesse abbilden, welche früher nicht möglich waren. Alles ist ein bisschen internationaler geworden, das kann man positiv und auch negativ sehen.
Vinschgerwind: Gibt es Unterschiede rein von der Ästhetik her?
Markus Gerstgrasser: Die Ästhetik ist moderner geworden, geradliniger, schlichter, weniger verspielt, vielleicht auch nüchterner.
Vinschgerwind: Glauben Sie, dass junge Architekten kompromissbereiter sein müssen als die Generation vor Ihnen? Dass Bauaufgaben auch komplexer geworden sind?
Markus Gerstgrasser: Ja, Partizipationsprozesse und Mitspracherechte verschiedener Akteure ist ein großes Thema, welches auch einige Chancen mit sich bringen kann. Gute Architektur war allerdings immer schon komplex. Heutzutage ist es möglicherweise komplexer, weil es mehr und schnellere Veränderungen gibt. Zudem werden viele Prozesse umfangreicher, langwieriger und rechtlich unklarer. Früher war relativ klar, was man rechtlich und urbanistisch darf und was nicht, heute ist relativ unklar, was man darf. Das ist für die Bauherrn bzw. alle Beteiligten nicht zuträglich.
Vinschgerwind: Die Arbeit von Architekten ist naturgemäß sichtbar und wird gerne kritisiert, wie geht man als Architekt mit Kritik um?
Markus Gerstgrasser: Ich denke, das hängt von der Art der Kritik ab. Konstruktive Kritik kann man gerne anbringen und man kann daraus lernen und beim nächsten Projekt die Fehler, die man vielleicht gemacht hat, ausbessern und etwas daraus lernen. Bei den anderen Arten von Kritik muss man einfach darüberstehen. Kritik gehört dazu. Jeder der etwas tut, Verantwortung übernimmt und etwas gestaltet, der setzt sich öffentlicher Diskussion aus. Viel hängt einfach von der Qualität der Kritik ab.
Vinschgerwind: Anderes Thema: Leistbares Wohnen, was wünschen Sie sich als Architekt von der Politik?
Markus Gerstgrasser: Mit diesem Thema haben wir uns viel auseinandergesetzt. Was ich mir persönlich wünsche, ist, dass die Bürokratie abgebaut wird. Ich glaube, auch in anderen Bereichen würden viele Leidtragende zustimmen. Es braucht schlanke und klare Prozesse, das gilt nicht nur für die Planer, sondern auch für die Verwaltung und für den Bauherr. Die Verhältnismäßigkeit des bürokratischen Aufwandes ist zwischen großen und kleineren Bauvorhaben einfach nicht gegeben. Das muss geändert werden. Das ist nicht zuträglich und schreckt viele ab. Wir müssen mehr Wert auf Fachkompetenz und auf gute Architektur legen, anstatt alles zu reglementieren und zu normieren.
Vinschgerwind: Sind die Baustoffpreise gesunken oder immer noch hoch?
Markus Gerstgrasser: Sie sind leicht gesunken, aber trotzdem immer noch hoch. Es ist schwer für alle Baustoffpreise zu sprechen aber jene, die starken Schwankungen ausgesetzt waren, sind leicht wieder gesunken bzw. die Preise haben sich „normalisiert“. Auf Vorkrisenniveau, also vor Corona-Niveau, kommen wir preislich wahrscheinlich nicht mehr zurück.
Vinschgerwind: Themenwechsel: Sie zeichnen auch für Machbarkeitsstudien verantwortlich. Machbarkeitsstudien landen aber oft in der Schublade und verstauben dort. Wie sinnvoll sind diese Ihrer Meinung nach.
Markus Gerstgrasser: Machbarkeitsstudien sind schon sinnvoll, weil es wichtig ist, dass man einen ersten Schritt macht, um etwas zu Papier zu bringen damit man eine visuelle Grundlage für eine Diskussion hat. Die Machbarkeitsstudie sollte auch einen Mehrwert bringen, indem gewisse Varianten verglichen werden können, um in einem zweiten Moment abschätzen zu können, ob diese machbar und sinnvoll sind oder nicht.
Vinschgerwind: Wenn Sie über Ihr Projekt-Portefeuille hinausblicken: Welcher Bau ist Ihrer Meinung nach im Vinschgau ein architektonischer Vorzeigebau?
Markus Gerstgrasser: Das ist eine schwierige Frage. Einen Bau rauszusuchen fällt mir schwer. Ich denke, es gibt viele gute Bauten mit hohem architektonischem Wert, die vielleicht nicht so in Erscheinung treten aber trotzdem Qualität haben, wenn man sich mit ihnen auseinandersetzt. Historische Ortskerne zum Beispiel, die erhalten wurden, sind auch qualitativ hochwertig und ich denke die Leute schätzen das immer mehr. Die BASIS Vinschgau verfolgt ein interessantes Konzept. Man hat einen Bestandsbau adaptiert und flexibel nutzbar gemacht - für heute und auch in der Zukunft. Der Bau hat zwar einen historischen und politischen Beigeschmack, das Gesamtkonzept ist trotzdem vielversprechend. Man hat mit relativ geringem Aufwand und einer guten Idee versucht, etwas zu machen. Die Hülle wurde mehr oder weniger gelassen, sie erzählt eine Geschichte und ist flexibel nutzbar. Man hat sich nicht viel verbaut. In fünf oder in zehn Jahren könnte eine ganz andere Nutzung möglich sein.
Vinschgerwind: Hofstätten, Wohnhäuser, Bergbauernhöfe, Kindergärten, eine Brücke oder eine Kirche. Ihr Portefeuille kennt keine Lücken, kaum ein anderes Architekturbüro weist ein derartiges Spektrum auf, was würden Sie trotzdem gerne noch planen?
Markus Gerstgrasser: Im Prinzip hat jede Bauaufgabe ihren Reiz, wichtig sind auch die Umstände. Der Bauherr, die Bauzeit, wie sind die Rahmenbedingungen? Wenn diese gegeben sind und diese gut sind, ist eigentlich jede Bauaufgabe eine willkommene Herausforderung.
Vinschgerwind: Für Sie ist also jede Bauaufgabe gleich interessant?
Markus Gerstgrasser (lacht): Das sollte auch so sein, denn so ist man stets motiviert weiterzumachen.
Schlanders/Theater - Der amerikanische Dramatiker und Nobelpreisträger (1936) Eugene O´Neill spiegelt in seinem autobiografisch gefärbten Familiendrama „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ den Streit, die gegenseitigen Anschuldigungen und die Hassliebe der Familie Tyrone. Es geht um die Zwangsgemeinschaft Familie, den Kern der Gesellschaft, den Ort, an dem die Lebensträume, Lebensängste und Lebenslügen ausgelebt oder ausgeblendet werden. Im Theaterstück, gespielt vom Schlossparktheater Berlin, geht es um das Erinnern und Vergessen, um Schuld, Geiz, Wahrheit und Lüge, Krankheit und Existenzangst, um Alkoholsucht, Drogenmissbrauch, Träume und Liebe. In einem Wohnzimmer mit einem großen Spiegel, einem Ledersessel und einem Sofa reflektieren die Familienmitglieder an einem Sommertag über ihr Leben, über die Träume der Vergangenheit, die unerträgliche Gegenwart und die hoffnungslose Zukunft. Mary wollte Pianistin werden, verliebte sich in den Schauspieler James Tyrone und musste im Hotelzimmer auf ihn warten. Die unerträgliche Einsamkeit macht sie morphiumsüchtig. Vater James tyrannisiert die Familie mit seinem Geiz. James, der Sohn, ist wie sein Vater Schauspieler, obwohl er das nie wollte. Er wird zum Zyniker und Trinker. Der jüngere Sohn Edmund wollte Dichter werden, leidet an Tuberkulose und weiß nicht wie lange er noch leben wird. Niemand der Familienmitglieder übernimmt die Verantwortung über sein Leben, sondern alle beschuldigen die anderen die eigenen Lebensträume verhindert zu haben. Die Familienmitglieder wollten gemeinsam einen Tag verbringen. Aber sie streiten, beschuldigen sich, belügen sich und werfen sich ihre Wahrheiten an den Kopf, zeigen auch Verständnis, stehen zusammen und umarmen sich, stützen sich gegenseitig und betrinken sich, um zu vergessen, um das Unerträgliche zu ertragen. Auch der große Spiegel im Wohnzimmer hilft nicht, zur Wahrheit vorzustoßen, Selbsterkenntnis, Orientierung und Hoffnung zu finden. Am Ende liegen alle am Boden, betrunken und hoffnungslos. (hzg)
Heimatbühne Kastelbell-Tschars
Vor imposantem und mit viel Liebe und Aufwand gemachten Bühnenbild bringt die Heimatbühne Kastelbell-Tschars die Komödie „Schell Ass“ auf die Bühne im Josef-Maschler-Haus von Tschars. Der Vinschgerwind war bei der Premiere dabei und stellt fest: Das Premierenpublikum liebt seine Heimatbühne, seine Schauspieler und die Inszenierung und bedachte am 25. Jänner einzelne Spielszenen und Schauspieler mit Szenenapplaus und mit großem Schlussapplaus. Das Publikum genoss einen vergnüglichen Abend und dafür sorgten auch die vielen Helfer der Heimatbühne Kastelbell-Tschars nicht nur auf der Bühne sondern auch hinter den Kulissen. Mit feinem Spiel (Kleingärnter verteidigen fantasievoll ihren Scherbergarten „Schell Ass“ vor dem Abriss durch den Bürgermeister) überzeugten sämtliche Schauspieler:innen unter der Regie von Werner Santer und Doris Egger (die auch Lokalkolorit ins Stück eingewebt haben) und der Gesamtleitung von Ida Lanbacher. Gelungen ist es auch, junge und neue Schauspielerinnen sehr zum Wohlgefallen des Publikums in das große Team der Heimatbühne Kastebell-Tschars miteinzubauen.
Am Freitag, den 7. Februar um 20 Uhr und am Sonntag, den 9. Februar um 17 Uhr gibt es noch zwei Aufführungen. Reservierungen sh. Theaterwind. (eb)
Taufers i.M. - Schwere löst sich in Leichtigkeit auf: Gemeint ist damit das Werk des akademischen Malers Erwin Dariz in Taufers im Münstertal. Man könnte meinen, dass das Haus in Taufers und der Grund, auf dem das Kunstwerk steht, auf Erwin Dariz gewartet habe. 40 Jahre lang hat er nach einem geeigneten Platz dafür gesucht und ihn schließlich hier gefunden. Einen besseren Ort hätte er für sein Werk wirklich nicht finden können. Das Kunstwerk passt gut hierher und auch zu dem Haus, welches inzwischen ein bisschen verwittert ist.
Hinter dem „metaphysischen Werk“ steckt ein Traum. Mit 17 Jahren hatte Erwin Dariz einen Traum. Im Traum sah er eine Wand vor sich mit fünf Arkaden. Hinter den Arkaden war ein Raum und darin befanden sich Figuren, welche ausbrechen wollten, schafften es aber nicht. „Das war eigentlich alles, was ich geträumt habe“ sagt Dariz. Seinen Traum wollte er in einem Bild festhalten und machte schon am nächsten Tag eine Zeichnung. Seine Idee war jedoch, ein Kunstwerk in lebensgroßen Dimensionen zu schaffen. Er arbeitete 5 Jahre daran und es entstand eine Intarsie von 9 x 3.50 m. Dariz verwendete dafür 4 verschiedene Hölzer: Palisander, Nuss, Eiche und Ahorn. Inzwischen ist das Holz gebleicht, alles ist grau geworden, aber durch die Struktur der Intarsie kann man das Bild immer noch gut lesen. “Für mich wird das Kunstwerk immer schöner“, sagt Erwin Dariz. „Es geht immer mehr in die Natur über. Ich habe das Bild nicht vollendet. Die Natur wird es vollenden. Der Prozesss, der zur Zeit läuft, ist ideal und perfekt”.
Die Intarsie besteht aus einem vierteiligen Bilderzyklus. „Es ist unser Denkraum. Wir bewegen uns ein Leben lang in unserem Denkschemata. Wir wissen, das ist ein Baum, das eine Pflanze, ein Stein, ein Mensch. Das sind unsere Algorithmen, mit denen wir arbeiten. Aber die Welt ist nicht das. Die Welt ist kein Algorithmus. Die Algorithmen haben wir erfunden“, so Erwin Dariz.
Die Thematik der Bilder links und rechts der Mitte ist aus den zwei Grundprinzipien des Seins (Zeit und Materie) aufgebaut. Die Öffnung in der Mitte ist für Dariz der Raum der Leere und Stille, der Teil, der mit der Zeit immer sinnvoller und wertvoller wird. „Vielleicht ist es der Teil der Liebe, der Teil der Religion. Ich weiß es nicht. Ich kann es nicht erklären. Ich will es auch nicht erklären. Für mich wird es jedoch immer schlüssiger. Alles rundherum zerfällt, löst sich auf, aber die Öffnung bleibt“.
Peter Tscholl
Prad - Kürzlich war Franz Angerer vom Ortler-Sammlerverein bei den Schülerinnen und Schülern in der Mittelschule Prad zu Gast. Seinen Vortrag über den Ersten Weltkriegs an der Gebirgsfront begann Angerer mit allgemeinen Informationen über den Krieg. Dann widmete er sich dem Hauptthema, der Ortlerfront. Angerer erzählte vom gefährlichen und kräfteraubenden Leben der Soldaten. Nicht die Gegner waren die größten Feinde, sondern Eis, Schnee, Lawinen und eiskalte Temperaturen. Der Referent erläuterte die Kriegstaktiken, die allerdings meist von wenig Erfolg gekrönt waren. Die Soldaten standen sich in einem Stellungskrieg gegenüber und erzielten kaum Gebietsgewinne. Die Essens- und Materiallieferungen konnten nur nachts oder bei schlechtem Wetter erfolgen. Besonders beeindruckend fanden die Schüler die Fundstücke, die der Referent mitgebracht hatte und die sogar angefasst und betrachtet werden durften. Darunter waren Kriegsrelikte wie Granaten, Kanonengeschosse, Munition, Helme und einiges mehr. Die Mitglieder des Sammlervereins hatten diese im Laufe der Jahre zusammengetragen. Der Gletscher gibt auch heute noch Relikte frei. Angerer zeigte auch originale Bilddokumente, die das Leben der Soldaten an der Front zeigen. Der Vortrag hinterließ bleibende Eindrücke bei den Schülerinnen und Schülern. Das geht aus den Berichten hervor, die Hanna Telser, Lena Zischg und Timo Reinstadler der Bezirkszeitung Vinschgerwind haben zukommen lassen. (mds)
Laas - Die Sektion Laas im Südtiroler Alpenverein hat 2024 erneut großen Einsatz gezeigt, wovon sich ein voller Saal bei der 79. Jahresvollversammlung am 25. Jänner im Zivilschutzzentrum überzeugen konnte. 861 Mitglieder zählt der Verein, der für weit mehr als für Bergsport steht. Mit 14 Tätigkeiten konnte der zehnköpfige Ausschuss von Sektionsleiter Erich Trenkwalder 239 Teilnehmer:innen zum Mitmachen animieren. Vom Prader Berg bis in die Dolomiten, von der Weißseespitze bis zum Triglav in Slowenien reichte das Erkundungsgebiet. Nicht nur sportliche Aktivitäten in diversen Schwierigkeitsgraden füllten den Tätigkeitsplan, auch Außerordentliches wie Arbeiten an der Wasserfallhütte im Laaser Tal oder am Jennwandkreuz kam dazu. Bedeutendes leisten die 19 Wegepaten, sie pflegen viele Kilometer an Wegen und Steigen am Sonnenberg. Insgesamt haben sie dafür im letzten Jahr 270 Stunden aufgewendet, wie aus dem Protokoll von Kathrin Hauser und dem Bericht von Horst Zangerle hervorging. Jugendwart Manuel Gurschler stellte den Jahresrückblick der Jugendgruppe vor, sie hatte 10 Angebote zur Wahl, darunter Naturerlebnisse, Spiel und Spaß beim Winterlager in Zans (Villnöss) und beim Hüttenlager auf der Peitlerknappenhütte im Plosegebiet. Für 2025 wird den Kindern und Jugendlichen wieder einiges geboten.
Mit Fotos und Erklärungen zum Abschluss der Arbeiten an der Wasserfallhütte wurde das Datum für die Einweihungsfeier bekannt gegeben: Am 1. Mai wird die grundsanierte Hütte mit ihren zwölf Schlafplätzen feierlich eröffnet. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war der Bericht des Bergrettungsstellenleiter Christian Stricker, seine Mannschaft hatte glücklicherweise mehr Übungen als Einsätze, fünf Anwärter kommen bald zu den 21 Bergrettern von Laas dazu.
Die Grüße der AVS Landesleitung überbrachte Bezirksvertreter Albert Platter (auch Sektionsausschussmitglied). Er informierte über die Schließung der Sesvennahütte, die heuer renoviert und um einen Holzbau erweitert werde. Seinem Zitat aus einer Fachzeitschrift stimmten viele im Saal zu: Wenn die Jugend die Natur angreifen und erleben könne und noch dazu Gemeinschaft erfahre, dann werde sie lernen, auf die Fragen der Zukunft Antworten zu finden.
Nach den 13 Ehrungen für 25, 40 und sogar 50 Jahre Mitgliedschaft, die Monika Steiner vornahm, zeigte sich Bürgermeisterin Verena Tröger beeindruckt von den Leistungen des Vereins, „dazu wäre die öffentliche Hand nie im Stande“. Sie betonte den sozialen Auftrag des AVS, lobte die engagierte Jugendgruppe und ging auf die Wasserfallhütte ein, für die die Gemeinde einen Beitrag gewährt hatte. Ein besonderer Dank ging an Erich Trenkwalder für seinen ehrenamtlichen Arbeitseinsatz bei der Sanierung. Diesem schlossen sich Ulrich Innerhofer und Raimund Niederfriniger (Eigenverwaltung Laas bzw. Tanas) an.
Für 2025 hat der AVS Laas wieder ein vielfältiges Programm erstellt. Es wird viele ermuntern, in Bewegung zu bleiben.
Maria Raffeiner
Taufers i. M. - Den Verantwortlichen der Tauferer Wirtshausmusikanten ist es kürzlich gelungen, die bekannten Vollblutmusiker der „Tegernseer Tanzlmusi“ für einen speziellen Abend im Gasthaus Avinga an der Tauferer Grenze zu verpflichten. Anlass war der runde Geburtstag von Siegi Warger, dem Chef der Tauferer Wirtshausmusikanten. Die sieben Musiker aus Bayern, alle im Umkreis des Tegernsees beheimatet, spielten vor rund hundert Gästen begeistert auf. Beschwingt und ohne Verstärker ließen sie zwei Flügelhörner, zwei Basstrompeten, eine Tuba, eine Gitarre und eine Steirischer Harmonika erklingen. Teilweise peppten sie die Instrumentalstücke mit den entsprechenden Liedern auf wie „Lasst uns das Leben genießen“, „Die „Vogelwiese“ und einige mehr. Die Freundschaft zwischen den Musikern aus Bayern mit denen aus Taufers i. M. besteht bereits seit einigen Jahren. Alles hatte einst mit einem Besuch der Tauferer beim traditionellen Fest der Tegernseer zu Fronleichnam begonnen, bei dem die Vinschger wegen ihrer grün karierten Hemden als „Preußen“ belächelt wurden. Beim zweiten Besuch geben sie sich dann in ihren bayrisch angehauchten blau-weiß-karierten Oberteilen keine Blöße mehr. Die „Tegerseer Tanzlmusi“ gibt es seit fast 20 Jahren. Die Gruppe hat mittlerweile einen prall gefüllten Terminkalender. Höhepunkt des Tourensommers ist das Woodstock der Blasmusik im Innviertel südlich von Passau, bei dem vier Tage lang an die 150 Blasmusik-Gruppen auf sechs Bühnen vor rund 100.000 Besucherinnen und Besucher spielen. Die Feste mit der Tegernseer Tanzlmusi sind mehr als Melodie und Rhythmus. Die Burschen sind schneidig unterwegs und bieten Unterhaltung, authentisch und mit Herz. Die Zuhörerinnen und Zuhörer in Taufers i. M. konnten mehrere Stunden lang flotte Volksmusik genießen und waren vom Hauch des Woodstock Feelings begeistert. (mds)
Laas - Die Vollversammlung der KFS-Zweigstelle Laas samt Fraktionen am vergangenen 18. Jänner 2025 im Josefshaus brachte Neues und zeigte vor allem eines: beeindruckendes Engagement.
von Angelika Ploner
Zehn Jahre Bestehen, neue Gesichter im Ausschuss und ein Mammut-Programm: Die Vollversammlung der KFS-Zweigstelle Laas samt Fraktionen am vergangenen 18. Jänner 2025 im Josefshaus brachte Neues und zeigte beeindruckendes Engagement. Für dieses ist der scheidenden Vorsitzenden Angelika Maier großer Dank und viel Wertschätzung entgegengebracht worden. Maier, seit zehn Jahren rührige Vorsitzende der KFS-Zweigstelle, gab „ihr Kind“ an Elisa Kuppelwieser weiter. Soviel vorab.
Gemeinschaft ist das, was den Katholischen Familienverband Südtirol, kurz KFS, ausmacht. Und Gemeinschaft ist das, was der Ausschuss der KFS-Zweigstelle Laas samt Fraktionen überaus vorbildlich und rührig lebt. Es vergeht kein Monat, wo nicht mindestens eine Veranstaltung organisiert und angeboten wird: Das Jahr 2024 startete mit dem Faschingsflohmarkt und der Faschingsfeier am Unsinnigen Donnerstag, „eine der größten Aktionen im Jahr“, blickte Maier zurück. Im Februar folgte ein Spielenachmittag in Eyrs, im April der Workshop „Pflegeprodukte selbst herstellen“ und zwei Kochworkshops „Veganes Sushi und „Gesunde Jause“ mit Alex Kaltenhauser. Das Nachhaltigkeitsfest „Mea wert“ und ein Tag der Vereine für Mittelschüler, „damit die Kinder sehen, wieviele Vereine Laas zu bieten hat“ bereicherten den Mai. Das „Schualausfeschtl“ im Juni war gleichzeitig Auftakt für das Sommerprogramm. Die Bewegungswochen für Grundschüler und die sportliche Aktivwoche für Mittelschüler mit Simone Spechtenhauser, die Hip-Hop Woche mit Julia Öster, die Kreativwochen, eine Kreativ- und Waldwoche am Tomberg, Grill und Chill mit Christian Angerer für Männer und ein Großelternfest sorgten dafür, dass es im Sommer nicht langweilig und Familien entlastet wurden. Im Oktober fand der Herbst/Winterflohmarkt, im November ein Brotbackkurs mit Mike Kofler und die Martinsfeier in Eyrs statt. Das Jahr endete mit den Nikolausbesuchen im Dezember und dem Lååsr Liachtl, für das seit 2019 die KFS-Zweigstelle Laas als Trägerverein verantwortlich zeichnet. Heuer wurden aufgerundet 19.000 Euro an verschiedene Vereine übergeben (der Vinschgerwind berichtete). Feierlicher Abschluss des Jahres war wiederum die Kindermette.
Das beeindruckende Jahresprogramm wird 2025 mit Veranstaltungen, Kursen, einem Vortrag, mit Workshops - mit ganzjährigen und Sommerangeboten - fortgesetzt. Übers Jahr verteilt gibt es die betreute Spielgruppe - ein Angebot für Eltern für 3-4 Mal in der Woche - von September bis Juni. Die offene Spielgruppe bzw. der Elterntreff findet immer dienstags statt. Dazu kommen Yoga-Kurse, Pilates-Kurse u.v.m.
Referentin Elfi Kirmair, unter anderem für Kindergarten und Schulwesen zuständig, lobte: „Der KFS ist die Lobby für Familien, in Zeiten der Unruhen und der Unsicherheiten ganz besonders wichtig. Der KFS stellt den Wert von Familien in den Mittelpunkt. Ihr habt ein wertvolles Angebot und einen rührigen Ausschuss. Danke für das, was ihr leistet.“
Bozen/Südtirol - Im Jahr 2024 hat die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, gemeinsam mit dem Dienst für Hygiene des Sanitätsbetriebs, 40 Trinkwasser-Proben auf PFAS-Rückstände untersucht. „Sämtliche Untersuchungen haben bewiesen, dass die PFAS-Werte unterhalb des gesetzlich vorgesehenen Grenzwerts liegen“, berichtet Christian Bachmann, der Direktor des Labors für Wasseranalysen und Chromatographie.
PFAS ist die Abkürzung für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, eine umfangreiche Gruppe an Industriechemikalien. Sie kommen in zahlreichen Gebrauchsgegenständen, wie etwa beschichteten Pfannen, Kosmetika oder Papier vor. Seit einigen Jahren wird den PFAS mehr Beachtung geschenkt, da ihr negativer Einfluss auf die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung bekannt wurde. Bis zum Jahr 2020 gab es, sowohl auf gesamtstaatlicher als auch auf EU-Ebene, keinen Grenzwert für PFAS-Rückstände im Trinkwasser. Das jedoch hat sich 2020, mit einer EU-Richtlinie, die in Italien mit dem Gesetzesdekret vom 23. Februar 2023 übernommen wurde, geändert und es wurden Maximalwerte festgelegt.
„Obwohl eine Kontrolle dieser Maximalwerte erst ab dem 1. Jänner 2026 verpflichtend wäre, führt die Agentur für Umwelt und Klimaschutz, gemeinsam mit dem Dienst für Hygiene des Sanitätsbetriebs, seit 2024 ein gezieltes Monitoring des Trinkwassers durch“, erklärt Flavio Ruffini, der Abteilungsdirektor der Agentur für Umwelt und Klimaschutz.
Freitag, 21.02.2025
19.00 – 20.30 Uhr
Glunrs - Rathaus, 3. Stock
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.
Donnerstag, 20.02.2025
19.30 Uhr
Glurns - Rathaus/Dachgeschoss
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.
Dienstag, 11. Februar 2025
20.00 Uhr
Öffentliche Bibliothek Latsch
Bildungsausschuss Latsch
Vortrag
Patientenverfügung
Wozu eine Patientenverfügung machen? Was bringt sie der Person selbst
und den Menschen in ihrem Umfeld? Darüber informiert Sie Dr. Wallnöfer.
Datum: Donnerstag, 06.02.2025
Beginn: 14:00 Uhr
Ort: Feuerwehrhalle Goldrain
Referent: Dr. Wunibald Wallnöfer
Organisation: Seniorenrunde Goldrain
Workshop für Kinder von 4 bis 7 Jahren mit Begleitung
Malwerkstatt
Freude am Malen
Datum: Samstag, 15.02.2025
Dauer: 09:00 Uhr bis 11:00 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referenten: Matthias Oberhofer, Margherita Buccoli
Organisation: SBO, Bildungsausschuss
Anmeldung bei Karoline Bauer
Tel: 3489338569, Spesenbeitrag: 5 €
Workshop für Grundschulkinder
Malwerkstatt
mit Farben und Formen experimentieren
Datum: Samstag, 15.02.2025
Dauer: 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referent: Herbert Rechenmacher
Organisation: SBO, Bildungsausschuss
Anmeldung bei Karoline Bauer
Tel: 3489338569, Spesenbeitrag: 5 €
Gesprächsrunde
Erinnerungen an alte Schloss - Zeiten
Gemeinsam in Erinnerungen schwelgen, erzählen und sich austauschen.
Bilder und Filmausschnitte lassen Vergangenes wieder aufleben.
Wir laden alle herzlich zu einer kleinen Zeitreise ein.
Datum: Samstag, 15.02.2025
Beginn: 18:00 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Moderatorin: Elisa Tappeiner
Filmabend
Beginn: 20:00 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Organisation: Bildungsausschuss
Workshop
Honig in der Küche
Die TeilnehmerInnen bekommen einen kulinarischen Einblick in die Welt des Honigs. Die Referentin zeigt wie vielseitig Honig eingesetzt werden kann - von herzhaften bis hin zu süßen Kreationen!
Datum: Dienstag, 18.02.2025
Dauer: 19:00 Uhr bis 21:30 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referentin: Maria Mayr Lago
Organisation: SBO
Anmeldung bei Karoline Bauer Tel: 3489338569, Spesenbeitrag: 15 €
Workshop
Die Kraft der Gefühle erkennen und nutzen
Gefühle können überwältigend, lästig, im falschen Moment und oft auch peinlich
sein. In diesem Workshop erforschen wir wozu Gefühle gut sind, wie wir sie
nutzen können und wie sie uns helfen einen guten nächsten Schritt in
festgefahrenen Situationen zu finden.
Datum: Freitag, 21.02.2025
Dauer: 18:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referentin: Simone Tarneller
Organisation: Bildungsausschuss
Buchvorstellung
Nanas Küche
Der Starkoch Thomas Ortler stellt in diesem Kochbuch 66 Wohlfühlgerichte aus der Bergbauernküche von damals und heute vor und hat viele Geschichten zu erzählen.
Das Kochhandwerk hat er von seiner Oma Touna gelernt und bringt eine kleine Kostprobe mit.
Ein Abend voller Genussmomente!
Datum: Montag, 24.02.2025
Beginn: 19:30 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referent: Thomas Ortler
Organisation: Bibliothek Goldrain
Vortrag
Sicherheit im Netz – Cybersecurity
Internetsicherheitslösungen schützen das interne Netzwerk und die Daten
vor Angriffen und Bedrohungen. Deshalb ist das Wissen dazu so wichtig!
Folgende Themen bilden den Schwerpunkt an diesem Abend:
*Cybersecurity: was soll ich damit?
*Social Engineering (Phishing, Smishing, Vishing)
*Ransomware (Schadsoftware, Erpressersoftware)
*Konkretes Beispiel aus der Bankenwelt: Wie kommt es zu einem Betrug
und wie kann ich ihn vermeiden?
Im Anschluss an die Präsentation gibt es die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Datum: Dienstag, 25.02.2025
Beginn: 19:30 Uhr
Referenten: Federico Ferretti, Julian Gruber
Ort: Schloss Goldrain
Organisation: Bildungsausschuss
Raiffeisenkasse Latsch
Vortrag
„Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt“
Ist Gott heute noch gefragt?
In unserer sich stark verändernden Welt beschäftigen sich Menschen nach wie
vor mit den großen Fragen des Lebens. Bei der Suche nach Antworten spielen
Kirche und Glaube eine geringe bis gar keine Rolle.
Und doch hat die christliche Botschaft nichts an Aktualität eingebüßt.
Datum: Mittwoch, 26.02.2025
Beginn: 19:30 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referentin: Benedetta Michelini
Organisation: Pfarrgemeinderat
Bildungsausschuss Goldrain/Morter
6. Februar 2025
18.30 – 20.30 Uhr
Josefshaus Laas, Feliusstraße
Bildungsausschuss Laas
Freitag, 6. Februar 2025
ab 19.00 Uhr
im Gasthof Sonne, Kortsch
Info: 333 4300252
Bildungsausschuss Kortsch
in der Bibliothek Schlandersburg am /
nella Biblioteca di Silandro il /
at the library Schlandersburg on
1., 8., 15., 22. Februar / Febbraio / February 2025
15., 22., 29. März / Marzo / March 2025
10:00–11:30
Sprachen/Lingue/Languages: Deutsch – Italiano - English
Bildungsausschuss Schlanders
Das Musikerleben von Matteo Bodini
Musik ist neben Literatur, Bildender und Darstellender Kunst eine eigene Kunstgattung. Musik ist eng verbunden mit dem Begriff Spiel. Man sagt, jemand spielt ein Instrument, es wird Musik gespielt oder die Philharmoniker spielen eine Symphonie. Gleichzeitig ist Musik auch harte Arbeit. Einer, der davon erzählen kann, ist Matteo Bodini aus Schlanders.
In die Musik hineingewachsen
Matteo Bodini wurde am 24. März 1992 in Schlanders geboren und ist dort aufgewachsen. Auf die Frage, wie er zur Musik kam, welche Momente und Situationen es waren, die seinen Weg bestimmt haben, antwortet er: „Wenn ich mich auf Cello und Orchester beziehe, dann war es die Zeit im Südtiroler Jugendsymphonieorchester, so mit 14 Jahren. Bis dahin besuchte ich die Musikschule in Schlanders und in Meran. Mit meiner Musiklehrerin Sibylle Pichler habe ich mit Blockflöte angefangen. Maria Tutzer war meine Cellolehrerin, zuerst in Schlanders, dann in Meran. Mit ihnen beiden hatte ich großes Glück und habe heute noch großen Respekt vor ihnen. Erst jetzt wird mir so richtig bewußt, wie gut sie mich eigentlich unterrichtet haben. Und das in jeder Hinsicht, nicht nur auf das Instrument bezogen. Das größte Ensemble, in dem ich damals gespielt habe, war ein Streicherorchester, in einer Sommerwoche, von der Musikschule organisiert. In einem Symphonieorchester zu spielen ist jedoch anders, allein schon vom Klangerlebnis her. Im Symphonieorchester habe ich eine neue Welt entdeckt. In meinem Fall habe ich gesehen, was mit dem Cello alles möglich ist. In der 5. Oberschulklasse, im Maturajahr, habe ich dann die Entscheidung getroffen, mein Leben der Musik zu widmen, von und mit der Musik zu leben“.
Nach der Matura studierte Matteo Bodini bei Susanna Riebl in Salzburg und Lucio Labella Danzi und Roberto Trainini in Bozen. Zur Zeit hält er sich vorwiegend in Ravenna auf.
Wie kam Matteo Bodini zur klassischen Musik und zum Cello?
„Meine Eltern haben schon früh mit mir verschiedene Konzerte besucht. Wir waren z.B. in Prag und München in großen Konzerthäusern um Don Giovanni und die Zauberflöte von Mozart zu besuchen“, erzählt Matteo. „Klassische Musik war also schon früh ein Teil meines Umfelds, ein Teil meines Lebens. Dass ich zum Cello kam, war aber reiner Zufall. In der Musikschule in Schlanders war Verena Tumler die Direktorin. Am Tag der offenen Tür, ich war 9 Jahre alt und besuchte die 4. Grundschule, hatte ich die Gelegenheit alles anzuschauen und auszuprobieren. Eines Tages fragte mich die Direktorin Verena Tumler, ob ich nicht Lust hätte, in der Musikschule anzufangen, sie bräuchten nämlich noch Schüler:innen. Zuhause erzählte ich allerdings nichts. Als Verena Tumler meine Mutter eines Tages ansprach und erzählte, dass ich im nächsten Jahr mit Cello anfangen möchte, fiel diese aus allen Wolken. Sie konnte es sich nicht gut vorstellen. Ich spielte ja schon Blockflöte und ging zum Schwimmtraining. Doch dann einigten wir uns darauf, es zu probieren.“
Im dritten Mittelschuljahr, schrieb Matteo Bodini seine Abschlussarbeit über W. A. Mozart. Auf die Frage, wieso gerade Mozart, antwortet Matteo: „Eines der ersten klassischen Konzerte, die ich in Südtirol erlebt habe, war jenes in Bozen, das Requiem von Mozart, mit der Streicherakademie, wo Maria Tutzer, meine Cellolehrerin, spielte und immer noch spielt. Das hat mir sehr gefallen. Später hat Maria mir im Unterricht dann einmal erzählt, was ihr an der Musik von Mozart so gefällt. Sie sagte, dass Mozart uns eigentlich in jedem Stück, egal ob heiter, lustig oder traurig, daran erinnert, dass wir sterblich sind. Und das hat mich beeindruckt. Ich wollte einfach mehr über ihn wissen Und so wurde ich ein Mozartfan.“
Von der Kraft der Musik
Am 22. Dezember 2024 spielte Matteo Bodini mit dem Jugendorchester Luigi Cherubini im Palazzo Madama, nell‘Aula del Senato della Repubblica in Rom das Weihnachtskonzert. Anwesend war unter anderen auch Staatspräsident Sergio Mattarella. Dirigiert wurde das Orchester „il fiore della gioventù italiana“, so Riccardo Muti, vom ihm, dem Maestro persönlich, der dieses Orchester vor 20 Jahren gegründet hatte. Im Anschluss an das Konzert meinte Riccardo Muti: „Questa è la parte bella dell‘Italia, di cui si parla poco, di questi ragazzi, che dedicano la loro vita a cercare la bellezza e l‘armonia. Ma il frutto, se matura, matura dopo anni di sacrificio e di studii. Questa è l‘arte. Ars longa vita brevis. (deutsch: ‚Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang‘). (...). Io sono fiero di loro, perchè l‘oro danno un senso anche a tutta la mia vita di musicista (...).“
Auf die Frage, was für ein Gefühl es sei, vor so einem Publikum, mit dem Staatspräsidenten im Rücken, ein Konzert zu spielen, antwortet Matteo: „Es ist für mich nicht unbeding wichtig, sagen zu können, ich habe vor Mattarella gespielt oder im Kolosseum oder im Senat. Ich mag Konzerte oder Aufführungen, wo man einfach drinnen ist in der Musik, wo man die Musik spürt, wo die Musik dich mitnimmt und du spürst, du bist ein Teil von etwas. Vor allem in einem Symphonieorchester, wie eben in Rom, wo alle gemeinsam versuchen das Bestmögliche zu machen, ist das schon ein wundervolles Gefühl. Es ist schwierig mit Worten zu erklären. Riccardo Muti sagt immer: ‚La musica evoca, non descrive.‘ Natürlich gibt es auch Musikstücke, die beschreiben, aber prinzipiell hat Musik die Kraft di evocare qualcosa. Musik wirkt und löst etwas aus. Musik kann uns zu Ebenen führen, die uns gar nicht bewußt sind, an die wir mit unserer Vernunft gar nicht herankommen. Das macht die Musik wirklich einzigartig“.
So ein Musikerleben
Matteo Bodini ist heute freischaffender Musiker. Prinzipiell dreht sich bei ihm viel um Musik, doch jeder Tag verläuft anders. Er ist viel unterwegs. Eimal ist er zwei Tage da und spielt ein bisschen da, ein anderes Mal ist er fünf Tage dort und spielt ein bisschen dort. Einmal spielt er im Orchester, einmal im Quartett, einmal bei einer Ausstellungseröffnung, ein anderes Mal allein. Auf die Frage, wo bzw. in welcher Situation er am liebsten spielt, antwortet Matteo: „Wenn ich ehrlich bin, in meiner Situation als freischaffender Musiker, gefällt mir genau das. Es gibt nicht nur eines, also nicht nur Symphonieorchester, Quartett oder Kammermusik, es ist immer abwechslungreich und total unterschiedlich. Und das gefällt mir eigentlich ganz gut. Ich versuche immer so gut zu spielen wie möglich, egal ob jetzt in Schlanders in der Fußgängerzone vor dem Rosenwirt oder in Rom vor dem Staatspräsidenten“.
Matteo Bodini hat auf vieles verzichtet, um soweit zu kommen. Mit der Musik kann er sich ausdrücken, so wie er ist. Natürlich ist es auch Arbeit, aber das Schöne daran ist, dass es eine Arbeit ist, die ihm auch Spaß macht, also Spiel ist in dem Sinne. Und es ist natürlich auch Kunst. „Wenn ich zum Beispiel jemand anderen spielen höre, kann es oft sein, dass ich wirklich beeindruckt bin, wie der sich mit seinem Instrument ausdrücken kann“, sagt Matteo.
So ein Musikerleben hat aber auch seine unangenehmen Seiten. Man ist nicht nur viel unterwegs, man lebt auch viel aus dem Koffer und schläft oft in fremden, ungemütlichen Betten. So ein Musikerleben lässt auch relativ wenig Planbarkeit zu, z. B. was Freizeit und Hobbys betrifft. Auch die finanzielle Planung bezüglich Ausgaben ist schwierig wegen unregelmäßiger Einnahmen. Schwierigkeiten bereitet manchmal auch das sich Einlassen auf neue Musikerkollegen. Man muss sich immer wieder schnell musikalisch verständigen und kompromissfähig sein. Aber für Matteo hat die Freiheit einen großen Stellenwert, für sie nimmt er gerne ein paar Schwierigkeiten in Kauf.
Für die Zukunft wünscht sich Matteo Bodini weiterhin als freischaffender Musiker so leben zu können, wie er zur Zeit lebt. Er sieht vieles, erlebt vieles, lernt Menschen kennen. Er hat die Freiheit, das zu tun, wozu er wirklich Lust hat und was er wirklich will. Er möchte noch weiterhin viel Musik spielen, mit Musikern, mit denen er sich versteht und auch auf persönlicher Ebene gut auskommt. Dankbar ist er vor allem seinen Eltern, die ihn immer unterstützt und das alles ermöglicht haben, dann seiner ersten Instrumentallehrerin Sibylle Pichler und seiner ersten Cellolehrein Maria Tutzer, denn ohne sie wäre er wohl nicht beim Cello geblieben.
Peter Tscholl
Seit Dezember haben wir in unseren Jugendtreff in Eyrs eine Bar-Theke (siehe Foto). Nun sind wir auf der Suche nach Barhockern!
Egal ob bunt, aus Holz oder mit kleinen Schönheitsmakeln – wir freuen uns über alles!
Falls ihr welche übrig habt oder jemanden kennt, der welche abgeben möchte, meldet euch bitte bei Vivien auf WhatsApp: +39 371 642 9247
Wichtig: Bitte nur Nachrichten senden, keine Anrufe. Vielen Dank für eure Unterstützung!
Am 13. Dezember 2024 feierte der Jugendtreff Juze Hoad in St. Valentin sein 20-jähriges Bestehen mit einem festlichen Gala Dinner. Rund 25 ehemalige Betreuer*innen, Jugendliche und Wegbegleiter aus der Vergangenheit und Gegenwart des Treffpunkts kamen zusammen, um dieses besondere Jubiläum zu feiern.
Feierliche Atmosphäre und kulinarische Höhepunkte
Das Juze Team hatte sich für diesen besonderen Anlass ein Gala Dinner ausgedacht, das die Geschichte des Juze Hoad würdigte und zugleich eine gemütliche und festliche Stimmung schuf. Die Küche übernahm der Koch Ronald Plangger, der mit seinem Team ein exquisites Menü auf die Teller brachte. Unterstützung erhielt er dabei von Urban Plagg, dem örtlichen Verantwortlichen, der in der Küche großartige Arbeit leistete. Die Gäste genossen unter anderem selbstgemachte Nudeln, zarte Kalbswangen und ein köstliches Spekulatiusparfait. Die weihnachtliche Dekoration und das festlich gedeckte Ambiente sorgten für eine einladende Atmosphäre, in der sich alle willkommen fühlten.
Erinnerungen teilen und Geschichten austauschen
Ein besonderer Moment des Abends war das gemeinsame Schwelgen in Erinnerungen. Alte Fotos, die an der Wand und in einem Album ausgestellt waren, brachten viele zurück in die Vergangenheit des Juze Hoad. Es wurden zahlreiche Geschichten erzählt, die die Entwicklung des Jugendtreffs und die vielen Erlebnisse der vergangenen 20 Jahre widerspiegelten. Vertreter der Gemeinde und des Jugenddienstes Obervinschgau sowie weitere Kooperationspartner waren ebenfalls vor Ort, um das Jubiläum zu feiern und ihre langjährige Unterstützung zu würdigen.
Gespräche, Lachen und sportliche Unterhaltung
Neben den Gesprächen und der kulinarischen Genusspause gab es auch Zeit für Spiel und Spaß. Beim beliebten „Calcetto“ (Fußball auf kleinem Feld) wurde die Stimmung weiterhin heiter gehalten. Gelacht und gespielt wurde in einer entspannten Atmosphäre, die den Abend abrundete.
Dank an alle, die den Juze Hoad geprägt haben
Die Organisation dieses besonderen Abends war das Ergebnis vieler Monate der Vorbereitung. Das Juze Team hatte es sich zum Ziel gesetzt, eine Veranstaltung zu gestalten, die sowohl den Blick auf die Vergangenheit lenkt als auch die Gemeinschaft und das Engagement aller Beteiligten feiert. Der Abend war ein Dankeschön an all jene, die in den letzten 20 Jahren einen wichtigen Beitrag dazu geleistet haben, den Juze Hoad zu dem Ort zu machen, der er heute ist.
Blick nach vorne:
Weitere Aktionen im Jubiläumsjahr
Das Jubiläumsjahr des Juze Hoad ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Im späten Frühjahr 2025 wird es eine weitere besondere Aktion geben, die sich ausschließlich an die Jugendlichen des Jugendtreffs richtet. Details zu diesem Event werden noch bekanntgegeben, aber die Vorfreude auf diese Veranstaltung ist bereits jetzt groß.
Theaterbühne Matsch
Komödie in 3 Akten von Andreas Heck. Inhalt: Seit Jahren spielt der Matscher Theaterverein mit großem Erfolg Bauernstücke für sein Stammpublikum. Doch das soll sich dieses Jahr ändern. Dieses Mal soll endlich ein Stück mit Niveau gespielt werden, um den schauspielerischen Ansprüchen der Spielerinnen und Spieler entgegenzukommen und dem Publikum zu zeigen, dass man mehr draufhat als die üblichen Dreiecks-Verwicklungen zwischen Bauer, Knecht und Pfarrer. Doch welches Stück erfüllt die hochgesteckten Erwartungen und wer soll Regie führen? Schnell wird ein passendes Stück gefunden und dazu wird eigens ein professioneller, aber völlig unbekannter Regisseur über Internet verpflichtet.
Dummerweise werden dem ehrgeizigen Vorhaben des Theatervereins zahlreiche Streiche in den Weg gelegt und auch der Regisseur erfüllt nicht ganz die Erwartungen der Akteure. So werden die Proben, in der noch nicht fertiggestellten Kulisse, immer mehr zum Desaster.
Die Theaterbühne Matsch sagt herzlich Willkommen und freut sich auf euren Besuch.
Premiere ist am 08.02.2025.
Weitere Aufführungen und Reservierung sh. Theaterwind.
OSZ Mals - Wie verhält man sich im Brandfall richtig? Sicherheit will geübt sein. Kürzlich führte das OSZ Mals gemeinsam mit der FF Mals eine Räumungsübung durch. Zum Ernstfall gehört dabei auch der richtige Umgang mit dem Feuerlöscher. Die FF Mals zeigte den Schülerinnen und Schülern, wie es geht.
„Man kann den Brandschutz nicht oft genug üben“, so der Feuerwehrkommandant der FF Mals Peter Veith, „weil niemand vor dem Ernstfall sicher ist. Es ist schnell etwas passiert. Gerade an einem großen Schulareal wie es das Oberschulzentrum Mals ist, muss man dann die Notausgänge und Sammelplätze kennen, um sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Wir helfen, die Abläufe zur allgemeinen Sicherheit einzuüben, schließlich haben wir hierzu ein Menge Erfahrung.“
Die Räumungsübung verlief trotz eisiger Kälte und dank der guten Vorbereitung und der professionellen Organisation im Hintergrund reibungslos. „Als der Alarm losging, so ein Schüler, „war uns zuerst nicht klar, dass wir den Ernstfall simulieren. Aber als kurz darauf ein Feuerwehrmann in unserer Klasse stand und uns das weitere Vorgehen genau erläuterte, haben wir verstanden und sind seinen Anweisungen gefolgt. Auch die Übung mit dem Feuerlöscher auf dem Areal der FF Mals habe ich sehr sinnvoll gefunden. Es war einfacher als gedacht, aber man muss wissen wie. Ich nehme diese Erfahrungen gerne mit.“
Das Oberschulzentrum Mals dankt der FF Mals für die tatkräftige Unterstützung im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Räumungsübungen und für alle Maßnahmen und Anregungen zum richtigen Verhalten im Brandfall.
SOGYM Mals - Gleichberechtigung ist kein Privileg, sondern ein Recht für alle!“ Mit diesem Statement eröffneten die 4. Klassen des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums (SOGYM) Mals kürzlich ihre Projektpräsentationen im Rahmen des fächerübergreifenden Unterrichts. Das Projekt zeigte eindrucksvoll, wie komplex und aktuell das Thema Gleichberechtigung ist. Der Spannungsbogen der Auseinandersetzungen beschrieb 8 verschiedene Themen: Definition und Realität von Gleichberechtigung, „Vergessene Frauen in der Geschichte“, Chancengleichheit in der Politik, Altersarmut in Südtirol, Inklusion, Gendermedizin, Meinungsfreiheit und Diskriminierung im Sport.
Dazu eine Schülerin: „Wir tauchten tief in die Themen ein, führten Umfragen durch, analysierten Daten und hinterfragten kritisch bestehende Strukturen und gesellschaftliche Entwicklungen. Dabei wurde deutlich, dass hinter jedem Thema grundlegende Herausforderungen stecken: Vorurteile, stereotype Denkmuster und strukturelle Ungleichheiten.“
Der Tenor der Besucherinnen und Besucher war eindeutig: Die kreativen Präsentationen waren mehr als reine Wissensvermittlung. Die Jugendlichen formulierten Maßnahmen für Veränderung und gaben Einblicke in ihre Visionen für eine gerechtere Zukunft. Ihr Engagement machte deutlich, wie wichtig es ist, aktiv für Gleichberechtigung einzutreten, um eine Welt zu schaffen, in der jeder Mensch sein volles Potenzial entfalten kann.
Am Ende der Veranstaltung wurde von den Schülerinnen und Schülern ein eindringlicher Appell formuliert: Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, eine Kultur der Gleichberechtigung zu fördern und aktiv zu gestalten.
Partschins/Rabland/Töll - Mit großem Fleiß bewältigen die ehrenamtlichen Chronisten auf Gemeindeebene eine nicht hoch genug zu schätzende Arbeit. So auch die Chronisten in der Gemeinde Partschins Hartmann Nischler, Renate Gstrein Schweitzer und Heinrich Frei. Seit 2011 sammeln die Chronisten in der Gemeinde Partschins alles Verschriftlichte in und über die Gemeinde, von Vereinen, aus Zeitungen, Todesanzeigen, Pfarrblatt, Gemeindezeitung, Inserate, Prospekte, Plakate ... Diese Sammlungen werden in gedruckten Jahreschroniken chronologisch geordnet und mittlerweile in zwei Bänden pro Jahr herausgegeben. Mehr noch: Die Chronisten verfassen Wetterberichte (Renate Gstrein Schweitzer), halten fotografisch Schritt für Schritt die Bauchronik in der Gemeinde fest (Heinrich Frei), verfassen Lebensläufe von Verstorbenen, fügen der Chronik auch Fundstücke aus der Vergangenheit hinzu. Chronisten sind also das historische Gedächtnis einer Gemeinde. Bei der Gemeinderatssitzung am 21. Jänner 2025 stellten die Partschinser Chronisten die Bücher über die Jahre 2016, 2017 und 2018 vor. „Wir haben alles ohne Wertung in diese Chronik aufgenommen, die Dokumente digitaliert und drucken lassen“, sagte der Gemeindereferent für Schule und Kultur Hartmann Nischler bei der Vorstellung. Die Kosten für Sachaufwand und Druck übernehme die Gemeinde. Renate Gstrein Schweitzer wies unter anderem auf das aufwändige und nach Themen geordnete Inhaltsverzeichnis hin. Damit sei es möglich, Artikel und Inhalte in den großen Kompendien rasch ausfindig zu machen. Die Chroniken seien noch etwas „partschinslastig“, die Rablander hinkten noch etwas nach. Das könne sich durch die Mithilfe der Bevölkerung, auf die man angeweisen sei, durchaus ändern. Hartmann Nischler wies zu Beginn der Präsentation mit dem Satz „Was nicht niedergeschrieben ist, existiert nicht“ auf die Bedeutung der Chronistenarbeit für die Nachwelt hin. Großes Lob kam aus den Reihen der Gemeinderäte und explizit von BM Alois Forcher und von VizeBM Walter Laimer, die die Chronisten als kleines Dankeschön mit Blumenstrauß und Wein bedachten. (eb)
Goldrain - Proppenvoll war der neue, am Schießstand angebaute, Vereinssaal in Goldrain bei der Einweihungsfeier am 31. Jänner 2025. Es war ein Fest von und für die Goldrainer, ein Spiegelbild jenes Engagements und Zusammenhalts, die auch die Bauphase auszeichneten. Ein multifunktionaler Raum, der den verschiedenen Bedürfnissen Rechnung trägt, ist der neue Vereinssaal, geplant von Architektin Kordula Hell, geworden. 1,34 Millionen Euro haben der Umbau und die Sanierung zu Buche geschlagen. Eine wertvolle Stütze war die Raiffeisenkasse Latsch, die die Tische und Stühle gesponsert hat. Ein großzügiges Zeichen, das die Goldrainer Vereine sehr zu schätzen wussten und zum Dank den neuen Saal „Raiffeisensaal“ tauften. Die Grußworte zeigten vor allem eines: Dank und Freude. „Das braucht unser Dorf. Dieses Vereinshaus brauchen wir alle“, sagte Pfarrer Lampacher. „Es isch foscht wia Christkindl, drei Bürgermeister hat es gebraucht“, freute sich Josef Tscholl, der Präsident des Vereins der Vereine in Goldrain, dem gemeinsam mit Vizepräsident Harald Plörer ein besonderer Dank zugedacht wurde. Referentin Maria Kuppelwieser wusste den verschiedenen, über die Jahre hinweg, Beteiligten, Dank und Anerkennung zuzusprechen und meinte allgemein: „Wir wünschen uns, dass ihr dieses Haus mit Leben füllt.“ „Gemeinsam anpacken. Gemeinsam gestalten. Das Vereinshaus Goldrain ist das Ergebnis einer großartigen Zusammenarbeit von vielen Engagierten“, so BM Mauro Dalla Barba. „Möge dieses Haus ein Ort für viele Begegnungen, Projekte und Momente des Miteinanders werden“, wünschten unter anderem die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Goldrain. Die Musikkapelle Goldrain-Morter und der Goldrainer Männergesang Vierklang gaben der Einweihungsfeier den gebührenden festlichen Rahmen. Die Bäuerinnen zauberten das Buffet. Landesrat Achammer und Landesrätin Pamer brachten mit Anwesenheit und Grußworten ihre Wertschätzung zum Ausdruck. (ap)
Mals - Der Malser Dekan Mag. Stefan Hainz feierte am 14. Jänner seinen 50. Geburtstag: Zu gegebenem Anlass organisierten die Pfarreien Laatsch, Mals, Planeil, Schleis und Tartsch für Dekan Stefan am Abend eine Geburtstagsüberraschung. Je zwei Vertreter dieser Pfarreien brachten etwas für eine Marende mit.
Ein sichtlich erfreuter Dekan begleitete uns in die Benedikt Stube im Pfarrwidum, die von der Widum Häuserin Ingrid für das Essen gedeckt war. Beim Essen wurde so manche Anekdote aus dem Leben des Herrn Dekan erzählt und wir hatten darüber sehr zu lachen. Dekan Stefan erzählte uns, dass er im Hl. Jahr 1975 geboren wurde, im Hl. Jahr 1983 die Erstkommunion empfing und am 24. Juni 2000 ebenfalls ein Hl. Jahr empfing er die Priesterweihe. Seit dem Jahre 2002 ist er jetzt im oberen Vinschgau und kenne mittler weilen schon mehr Leute im Vinschgau als in seiner Heimatgemeinde. Bevor wir diese Geburtstagsfeier verließen, bedankte sich Dekan Stefan nochmal bei allen für die gelungene Geburtstagsüberraschung, im Besonderen bei den Pfarrgemeinderäten und den vielen Ehrenamtlichen für ihre tatkräftige Mitarbeit in all diesen Jahren.
Geschätzter Dekan Stefan alles Gute, Vergelt’s Gott und AD MULTOS ANNOS die Pfarreien Laatsch, Mals, Planeil, Schleis und Tartsch.
Raimund Polin
Matsch, Vinschgau, Plawenn - Zu einem speziellen Jahresabschluss luden David Frank und Konrad Meßner nach Plawenn. Der junge Musiker präsentierte am 28.12.2004 mit seiner „Steirischn“ die im vergangenen Jahr neu komponierten Lieder. David möchte diese mittels einer CD im kommenden Jahr veröffentlichen. 2024 stand er öfter zu zweit oder im Trio mit Magdalena Oberstaller und Marc Perin auf der Bühne. So war es auch für ihn ein besonderes Solokonzert. Viele der neuen Lieder entstanden im Vinschgau, wie „Venosta“, eine Ode an seine Heimat. Das ein und andere Lied entstand wenige Tage vorher oder war am Abend noch nicht zu Ende gedacht, „Zukunftsmusik“ sozusagen. Der junge Musiker ist mit seiner Steirischen offen für neue Wege, möchte das Traditionelle bewahren und andere musikalische Einflüsse zulassen. Zwischen den melancholischen bis schwungvollen Tönen, krächzte das Getäfel der alten Stube im Ansitz Plawenn. Diese war mit Gästen aus Nah und Fern bis auf den letzten Platz gefüllt. David spielte bereits bekannte Lieder wie „Hopi“, ein taktisch und melodisch herausforderndes Stück, „inverno Nero“, eine Hommage an die oft langen Winter in den Bergen, die längst nicht immer so idyllisch sind, wie sie in der Stadt wahrgenommen werden. Der junge Musiker möchte mit seinen Liedern immer wieder eine Verbindung zwischen Berg, Tal und Stadt schaffen. Jedes Lied erzählt eine kleine Geschichte. So auch „der Wilderer“ mit dem der musikalische Abend bei geselligem „Ratscher“ im stimmigen Ambiente endete. (chw)
Burgeis/Fachschule für Land- und Forstwirtschaft - Vielfalt im Wandel. Unter diesem Motto stand der „Tag der offenen Tür“ am 1. Februar 2025 in der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg, geleitet von Direktorin Monika Aondio. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich, unterstützt von ihren Lehrpersonen, bestens auf diesen Tag vorbereitet. Und sie gaben den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern einen hervorragenden Einblick in die Vielfalt des schulischen Angebotes mit den Fachbereichen Nutztierhaltung, Obstbau und Forstwirtschaft. Drei Abschlussmöglichkeiten machen den Besuch der Schule besonders attraktiv. Den ersten Abschluss kann man nach der dreijährigen Ausbildung zum Fachmann/zur Fachfrau für Landwirtschaft erwerben. Nach dem vierten Jahr erhält man das Spezialisierungsdiplom zum landwirtschaftlichen Fachberater/zur Fachberaterin. Und das fünfte Jahr schließt mit der Matura ab. Damit öffnen sich die Tore zu den Universitäten. Auf großes Interesse stießen die Maturaprojekte. Daniel Kofel aus dem Passeiertal hatte historische bäuerliche Gebrauchsgegenstände zusammengetragen, die später eine Ausstellung bestücken sollen. Kathrin Kofler aus Matsch beschäftigte sich mit den Vereinstrachten in der Gemeinde Mals. (mds)
Schluderns - Am Sonntag, 19. Jänner 2025, waren Luise Wallnöfer, die Tochter des ehemaligen Landeshauptmannes von Tirol Eduard Wallnöfer (1913 – 1989), ihr Mann Herwig van Staa, der ebenfalls Landeshauptmann von Tirol war, und deren Familienmitglieder zu Gast in Schluderns.
von Magdalena Dietl Sapelza
Die Gäste aus Nordtirol hatte die Schludernser Schützenkompanie um Hauptmann Markus Kofler anlässlich der Sebastianifeier eingeladen. Der hl. Sebastian starb im 3 Jh. N. Chr. als Märtyrer mit Pfeilen durchbohrt und gilt als Patron der Schützen. Zur Feier geladen waren auch die Mitglieder des Gemeindeausschusses um Bürgermeister Heiko Hauser und der Ehrenbürger und langjährige Bürgermeister Josef Frank. Nach dem Festgottesdienst, zelebriert vom Ortspfarrer Werner Mair, ergriff der Ehrenleutnant Josef Trafoier beim Festessen im Engelwirt das Wort. Offiziell begrüßte er die Tochter des legendären Landeshauptmannes Luise Wallnöfer, ihren Mann Herwig van Staa, deren Familienmitglieder, alle Schützen und Anwesenden. Der heutige Tag sei ein Tag der dankbaren Erinnerung, betonte er. Die Aufgabe der Schützen sei einst die Landesverteidigung gewesen. Heute gelte ihr Einsatz dem Erhalt von Sprache, des Brauchtums, der Tradition. Es gehe um Reflektion und Bewusstwerden der Geschichte und um Weitergabe der Erinnerungen an die nachkommenden Generationen. Ganz speziell sprach Trafoier die Jungschützen in den Reihen der Kompanie an, denen er auftrug, die Tiroler Werte zu pflegen und auch die Erinnerungen an verdiente Menschen wachzuhalten. Dazu zähle das Wirken des ehemaligen Landeshauptmannes von Tirol Eduard Wallnöfer, der sich für Schluderns, für den Vinschgau und ganz Südtirol immer wieder tatkräftig eingesetzt hatte. Als Dank war ihm 1987 die Schludernser Ehrenbürgerschaft verliehen worden. Und Trafoier zitierte aus dem Nachruf, verfasst von Professor Franz Matscher anlässlich der Beerdigung des Tiroler Landesvater im Jahre 1989 „Eduard Wallnöfer war ein großer Sohn des Vinschgaus, und er hat sich immer auch als Vinschger gefühlt“, so Trafoier, der sich diesen Worten anschloss. Geboren wurde Eduard Wallnöfer am 11. Dezember 1913 auf Gschneir oberhalb von Schluderns. Nachdem sein Vater bald nach Beginn des Ersten Weltkriegs als Kaiserjäger an der italienischen Front gefallen war, zog die Mutter mit dem kleinen Eduard ins Oberinntal, wo er sein weiteres Leben verbrachte. Dem Vinschgau blieb Eduard Wallnöfer aber immer eng verbunden. Mehrere Erinnerungstafeln in Schluderns halten das Andenken an den großen Sohn des Ortes wach. Auch die Grundschule trägt seinen Namen.
Nationalpark Stilfserjoch - Ausbildung zu Rothirsch-Entnahmespezialisten im Nationalpark Stilfserjoch - Start der Anmeldungen.
Im Nationalpark Stilfserjoch findet heuer neuerlich ein Kurs für Entnahmespezialisten statt. Im Nationalpark werden Rothirsche entnommen. Dies dient dazu, den Rotwildbestand unter Kontrolle zu halten und das ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen. Die Nationalparkförster werden bei der Entnahme im Nationalpark durch Entnahmespezialisten aus den Nationalpark-Gemeinden unterstützt. Diese müssen im Besitz des Südtiroler Jagdbefähigungsnachweises sein und den Ausbildungskurs für Entnahmespezialisten im Nationalpark Stilfserjoch absolvieren.
Ab sofort und bis Freitag, 21.02.2025, 12:00 Uhr nimmt das Amt für den Nationalpark Stilfserjoch Anmeldungen entgegen. Die Zugangsvoraussetzungen, das Anmeldeformular und weitere wichtige Informationen erhalten Sie auf der Website des Nationalparks unter: www.nationalpark-stelvio.it.
Die KVW-Bezirkstagung Vinschgau „Hoffnung steckt an - ähnlich wie ein Lächeln“ findet am Samstag, den 8. Februar 2025 ab 14.30 Uhr in der Feuerwehrhalle von Schlanders statt.
Optiert, zurückgekehrt, mit nichts wieder angefangen – harte Zeiten und Schicksalsschläge prägten das Leben von Martha Pohl, die mit 86 Jahren „eigentlich nia zun Doktor geaht.“
von Eliah Fliri und Angelika Ploner
Martha wird nie vergessen, wie man sie damals, mit kaum fünf Jahren, angespuckt hat, in der Tschechei, als sie mit ihrer Mutter, dem Großvater und ihren zwei Geschwistern, dorthin gezogen war. Einen Hof haben die Nationalsozialisten dem Großvater versprochen gehabt. Die Familie Pohl hatte optiert. „Des isch koane schiane Zeit gweesn“, erzählt Martha rückblickend.
Am 13. April 1938 wurde Martha Pohl in Tarsch geboren. Mit zwei Jahren, 1940, kam Martina mit ihren zwei Geschwistern nach Hallein ins Salzburger Land. Die Eltern hatten optiert und bezogen dort eine Wohnung. Der Vater begann die Holzfachschule zu besuchen, wurde aber bereits nach kurzer Zeit in den Krieg eingezogen. Die Kinder und die Mutter blieben allein zurück. Dem Großvater versprach man alsbald ebenjenen Hof in der Tschechei. Die Mutter, der Großvater und die Kinder übersiedelten in die Tschechei. Nur langsam gewöhnte man sich ein. Den Großvater plagte Heimweh, soweit, dass er nach kurzer Zeit wieder nach Südtirol zurückkehrte. Ein weiteres Mal blieben Mutter und Kinder allein zurück. Bis 1945. Es sprach sich herum, dass der Krieg bald zu Ende sein würde. Viele Südtiroler versuchten vor diesem Hintergrund nach Südtirol zurück zu kehren, auch Martha und ihre Familie. Mit Mühe erreichte man einen Zug, „mit ollerhond Hindernissen sein mir nor holt zrug noch Südtirol.“ Die Reise war eine Tortur. Der Bahnhof wurde unterwegs bombardiert, in Wien mussten sie tagelang im Zug warten, dann ist man irgendwo in einem Warenhaus unter- und nach drei Monaten endlich Zuhause angekommen. Zuhause, in Südtirol, wusste die Mutter nicht wohin sie mit den Kindern gehen sollte. Das Haus, das man verlassen gehabt hatte, war vermietet gewesen und niemand wollte die Familie aufnehmen. Eine Tante nahm Martha und ihre Familie schließlich auf, bis das Haus wieder frei wurde. „Mit nix hobmer ongfongen.“ Mit gar nichts. Ein Nachbar hat ihnen zwei Stühle geliehen, ein anderer Nachbar eine Geiß, sodass zumindest ein bisschen Milch da war. Jeden Tag mussten die Kinder mit dem Korb auf den Berg gehen, um Holz zu holen.
Ob der Vater vom Krieg zurückkehren würde, wusste man nicht. Erst nach drei Jahren zwischen bangem Warten und Hoffen, 1948, kehrte er aus der Gefangenschaft zurück. Danach arbeitete er Tag und Nacht: Nachts stellte er Möbel her, um das Haus wieder einzurichten, tagsüber arbeitete er als Zimmermann. Langsam rappelte man sich wieder auf und bekam auch die Äcker, die verpachtet worden waren, zurück. Die Kinder und die Mutter arbeiteten dann hauptsächlich in der Landwirtschaft. Getreide und Marillen wurden angebaut und brachten Ertrag ein. Obst war damals noch rar. Mit einem Korb wurde geerntet, Fahrwege gab es keine, mühsam aber lohnend war die Arbeit. Der Vater wurde Fraktionsvorsteher und war selten Zuhause. Er bemühte sich Wege zu machen und sorgte dafür, dass die Buben aus dem Dorf arbeiten konnten, um auch ein paar Lire zu verdienen. Nach und nach ging es aufwärts. Die Mutter teilte die Lebensmittel genau ein, sodass alle Kinder jeden Tag etwas zu essen hatten, was nicht selbstverständlich war.
Nach der Volksschule ist Martha in Meran bei den Englischen Fräulein zur Mittelschule gegangen. Früher konnten nicht viele Mittelschule gehen. Martha kam bei Verwandten unter. Geld für ein Heim gab es nicht. Nach der Mittelschule machte sie einen Handelskurs, anschließend in Florenz einen Kurs für die Ausbildung von Landfrauen. „I hat schun Meglichkeiten kop“, aber die Mutter hatte vier kleine Kinder und deswegen fiel es ihr schwer zu gehen. Bis zur Heirat blieb Martha Zuhause und half dort mit, schaute bei allen vieren, machte den Haushalt, schaute bei den Hausaufgaben und half überall mit. Nach vielen Jahren der Freundschaft mit Luis Kofler und unzähligen Bergtouren zusammen, heiratete das Paar. Martha war damals 27 Jahre alt. „De Bergtouren sein für mir olm es Schianschte gweesn.“ Dann zog sie in das Haus ihres Mannes. Nicht einfach war es in eine fremde Familie zu kommen, schwierig es jedem Recht zu machen. Martha ordnete sich viel unter und schaute Tag für Tag, dass es weitergeht. Eigene Wünsche hatten damals keinen Platz. Für andere da sein, immer und überall, war oberstes Gebot. „Suscht hats net funktioniert.“ Drei Kinder kamen nach und nach auf die Welt: Claudia, Andrea und Werner. Das Schicksal traf die Familie hart, als man Werner verlor. Den Verlust verkraftete man kaum, und trotzdem ging alles weiter. Als die Kinder ein bisschen größer waren, baute man sich ein zweites Standbein auf und baute Ferienwohnungen. Dass man selbst viel Hand anlegte, war damals selbstverständlich. Vormittag hat man am Bau gearbeitet, am Nachmittag arbeitete man auf dem Acker. Die Ferienwohnungen liefen von Anfang an gut. „I hon erscht lernen miasst mit die Gescht umzugian“, erzählt Martha rückblickend. Heute, mit 86 Jahren, arbeitet sie immer noch auf dem Feld mit. Die Natur und der Kontakt mit der Natur sind ihr wichtig. Jeden Tag geht sie zu Fuß, „damit i beweglich und fit bleib.“ Mäßig leben, gesund leben und bewusst leben, ist ihre Philosophie. Auch die Kräuter sind sehr wichtig für sie. „I geah eigentlich nia zun Doktor, wenn nor moch i eppes mit die Kräuter, ober kronk bin i eigentlich nia wirklich.“
Landtag - Präs. Schuler in Dachau bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus
Der Landtagspräsident nahm der Gedenkveranstaltung des bayerischen Landtages teil: „Gedenken heißt für uns nicht nur, der Opfer zu erinnern, sondern auch eine klare Haltung gegen Hass, Intoleranz und Gewalt einzunehmen – hier in Südtirol, in Europa und in der Welt“, so Schuler.
Im Jahr 2025 jährt sich zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung des NS-Lagers Dachau. Aus diesem Anlass fand gestern auf Initiative des Bayerischen Landtags im Schloss Dachau eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus statt, an der auch Landtagspräsident Arnold Schuler teilnahm.
„Der Blick auf die dunkelsten Kapitel der Geschichte mahnt uns, die Verantwortung für die Wahrung der Menschenwürde und den Frieden in unserer Gesellschaft niemals aus den Augen zu verlieren“, so Schuler zur Veranstaltung, die von bayerischen Landtagspräsidentin Ilse Aigner eröffnet wurde. „Auch für Südtirol, als Teil Europas, ist das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus eine Aufgabe, die uns nicht nur die Vergangenheit vor Augen führt, sondern uns auch für die Zukunft verpflichtet“, fügt der Landtagspräsident auch im Hinblick auf den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am kommenden 27. Januar hinzu: „Es erinnert uns daran, dass die Freiheit und die Rechte jedes Einzelnen stets verteidigt werden müssen. Gedenken heißt für uns nicht nur, an die Opfer zu erinnern, sondern auch eine klare Haltung gegen Hass, Intoleranz und Gewalt einzunehmen – hier in Südtirol, in Europa und in der Welt.“
Aus dem Gerichtssaal - „Endlich wieder ein Tappeiner.“ So euphorisch hat eine Leserbriefschreiberin meinen letzten Beitrag begrüßt. Bei so viel aufmunterndem und liebevollem Zuspruch steht man fast unter Zwang , zur Feder zu greifen und die Rubrik wieder aufleben zu lassen. Wohlan denn!
Dabei verschlägt es mich diesmal ins etwas abgelegene Schnalstal, genauer auf die eisigen Höhen des Niederjochferners. Und was hat der Gordische Knoten da oben verloren? Dort ist vielleicht einmal der Ötzi vorbeigekommen, aber sicher nicht Alexander der Große, von dem wir aus dem Geschichtsunterricht in dunkler Erinnerung haben, dass er einen „Rittl“, also einen kompliziert verschlungenen Knoten mit dem blanken Schwert zerschlagen hat. So einen Alexander bräuchte es da oben dringend, denn das Chaos, besonders das juristische, ist groß. Doch erzählen wir die Geschichte, die zu dem Schlamassel geführt hat, der Reihe nach: Der Pionier des Sommer- und Winterskilaufs im Schnalstal, der legendäre Leo Gurschler, schloss am 22. März 1974 mit dem Land Südtirol einen Konzessionsvertrag, der es der von ihm vertretenen Schnalstaler Gletscherbahnen AG erlaubte, auf Landesdomänengrund am Niederjochferner nicht nur die Bergstation der Seilbahn, sondern auf 3.200 Meter Meereshöhe auch das Hotel Grawand zu errichten. Der Vertrag hatte eine Laufzeit von 28 Jahren, endete also mit dem 31.12.2002. Auf dessen Grundlage wurde das Erbbaurecht an der Bergstation und am Hotel für die Gletscherbahnen AG im Grundbuch eingetragen. Im gleichen Vertrag war vorgesehen, dass, falls die Konzession vor dem Auslaufen mit Ende 2002 nicht verlängert worden wäre, Bergstation und Hotel nicht nur kostenlos ins Eigentum des Landes übergegangen wären. Die Gletscherbahnen waren darüber hinaus sogar verpflichtet, alles abzureißen und den ursprünglichen Zutand wiederherzustellen! Um die Verlängerung der Konzession wurde nicht nur nicht in geeigneter Form angesucht. Mit einem gemeinsamen Grundbuchsantrag vom 23.10.2008 ersuchten die Domänenverwaltung des Landes und die Gletscherbahnen AG sogar um Löschung des Oberflächenrechtes (des Erbbaurechtes) wegen dessen Verjährung! Erst als im Mai 2020 das Land Südtirol sich explizit dahingehend äußerte, dass es auf dem Standpunkt stand, nunmehriger Eigentümer von Bergstation und Hotel zu sein, klingelten bei der Gletscherbahnen AG die Alarmglocken, weshalb deren gesetzlicher Vertreter Dr. Michl Ebner am 06.08.2020 eine Klage gegen das Land Südtirol einbrachte. Diese wurde vom Landesgericht Bozen mit Urteil vom 16.08.2022 abgewiesen. Begründung: Fehlende Gerichtsbarkeit, da für die Auslegung eines Verwaltungsaktes wie dem Konzessionsvertrag ausschließlich das Verwaltungsgericht zuständig wäre. Auch in der Substanz ließ das Landesgericht die Gletscherbahnen AG abblitzen, da aus dem nachträglichen Verhalten des Landes der Wille zur Neubestellung eines Erbbaurechtes nicht herausgelesen werden könnte.
Die Verfahrenskosten für die 1. Instanz wurden der Gletscherbahnen AG auferlegt. Derzeit läuft das Berufungsverfahren vor dem Oberlandesgericht.
Das Land Südtirol hat schon mal im Rahmen einer informellen Markterhebung den Wert des ihm gehörigen Eigentums an Bergstation und Hotel vorsorglich mit Euro 3.631.000 veranschlagt. Die Lösung des Gordischen Knotens auf dem Schnalser Gletscher läuft also möglicherweise über die Brieftasche der Aktionäre.
Über diesen Rechtsstreit stand seltsamerweise im „Tagblatt der Südtiroler“ und in anderen lokalen Medien zwischen wenig und gar nichts zu lesen. Dabei wäre dessen Ausgang doch mindestens genau so spannend wie ein Fußballspiel. Nach der ersten Halbzeit steht es jedenfalls 1 : 0 für das Land.
Mancher Leser wird sich vielleicht fragen, wie die Gletscherbahnen AG auf die für ihren Betrieb so elementare Verlängerung der Konzession vergessen konnte. Eine Erklärung könnte sein, dass ihr gesetzlicher Vertreter bei der Fülle der von ihm bekleideten Ämter und des zu verwaltenden Vermögens den Überblick verloren hat.
Peter Tappeiner
Rechtsanwalt
Schlanders/Genusshotel Goldene Rose - Schenken wir uns mehr Gesundheit! Unter dem Motto „Lass es dir gut gehen“ lud der Bezirk Vinschgau der Südtiroler Krebshilfe zum Brunchen ins Schlanderser Genusshotel Goldene Rose. Heinrich Stecher, Gynäkologie am Krankenhaus Schlanders, hielt einen Vortrag zum Thema: Vorbeugen und Früherkennen.
von Heinrich Zoderer
Die neue Initiative der Krebshilfe Vinschgau war ein großer Erfolg. Insgesamt 70 Personen, hauptsächlich Frauen, sind gekommen und haben das Essen und auch den Vortrag am Samstag, den 18. Jänner genossen. Von 8 bis 10 Uhr gab es ein ausgiebiges, vielfältiges und schmackhaftes Frühstücksbuffet. Um 10 Uhr hielt Heinrich Stecher einen Vortrag zum Thema: Vorbeugen und Früherkennen – Schenken wir uns mehr Gesundheit! Stecher informierte in seinem klar strukturierten Vortrag sehr ausführlich und verständlich über die Vorbeugung durch eine gesunde Lebensweise, die Wichtigkeit der Vorsorgemaßnahmen und über die guten Heilungschancen bei einer Krebsfrüherkennung. Wir werden alle irgendwann sterben, aber wir können viel dazu beitragen unsere Gesundheit zu erhalten und das Sterben lange hinauszuzögern, meinte Stecher. Eine ausgeglichene Lebensweise mit viel Bewegung, gesunder Ernährung und gutem Schlaf sind wichtige Voraussetzungen, ebenso Nichtrauchen, wenig Alkohol und der vorsichtige Umgang mit der UV-Strahlung. Stecher betonte aber auch, dass das Leben gerade deshalb schön und erfüllend ist, weil wir nicht perfekt und ganz brav leben. Ausführlich sprach Stecher über die Erkennungsmerkmale und Behandlungsmethoden bei Hautkrebs, Darmkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Lungenkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs. Krebs tritt vor allem im fortgeschrittenen Alter auf, viele Krebsarten sind nicht leicht erkennbar, obwohl sich die Erkennungsmethoden deutlich verbessert haben. Eine regelmäßige Voruntersuchung ist ganz wichtig, auch deshalb weil heute bei einer Früherkennung die Heilungschancen sehr groß sind. Es gilt ganz klar: Je früher eine Krebskrankheit entdeckt und behandelt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Stecher erklärte einige Untersuchungsmethoden, wie z.B. die Darmspiegelung (Koloskopie), vor der man heute keine Angst mehr haben muss, oder den PAP-Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Er sprach über die HPV-Impfung, die Selbstuntersuchung der Brust und das Mammographie Screening Programm des Landes. Am Ende seines Vortrages legte Heinrich Stecher einen Plan für wichtige Vorsorgeuntersuchungen für Frauen und Männer vor. Er sprach von halbjährlichen Kontrollen beim Zahnarzt, einem allgemeinen Gesundheit-Checkup alle drei Jahre beim Hausarzt, einem Hautkrebs-Screening alle zwei Jahre ab 35 Jahren, ab 50 Jahren Früherkennung von Darmkrebs und regelmäßige Kontrollen beim Gynäkologen bzw. Urologen.
Schluderns - Bei der Ortsversammlung waren zahlreiche lvh-Ortsausschussmitglieder, sowie Vertreter der Gemeinde anwesend, um die Entwicklungen des vergangenen Jahres zu reflektieren und neue Vorhaben zu diskutieren.
BM Heiko Hauser eröffnete die Versammlung mit einem Überblick über die jüngsten Projekte der Gemeinde. Dabei hob er hervor, dass die meisten Arbeiten von lokalen Firmen aus Schluderns und Umgebung ausgeführt wurden. Zu den abgeschlossenen Vorhaben zählen unter anderem die Sanierung der Kita, das Kirchendach und die Fassade, sowie mehrere Straßenverbesserungen, sowie drei neue Citybushaltestellen. Weitere wichtige Projekte seien die Installation von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden sowie die Neugestaltung des Kreuzungsbereichs, die durch Landesmittel finanziert wird. Besonders betonte Hauser den Bau des Seniorenwohnheims, das durch einen großen Haushalt getragen wird, jedoch einer EU-weiten Ausschreibung bedarf.
Günther Platter, lvh-Bezirksobmann, berichtete über die Aktivitäten des Bezirksbüros in Schlanders. Dazu zählten das „Meet and Greet“ für lvh-Funktionärinnen und Funktionäre, sowie Mitgliedsbetriebe, der Austausch mit der Wirtschaftskammer Landeck und SWR-Gespräche mit Landesrat Daniel Alfreider zu Mobilitätsthemen im Vinschgau. Besonders hob Platter den Erfolg der „Erlebniswelt Baustelle“ und der „Kids-Academy“ hervor, die dazu beitrugen, Jugendliche für das Handwerk zu begeistern.
Ein bedeutender Punkt der Versammlung war die Wahl eines neuen Ortsobmanns. Nach dem Rücktritt von Heinz Wegmann wurde Rudi Trafoier einstimmig zum neuen Ortsobmann gewählt, mit Stefan Schug als Vize. Wegmann bleibt dem Ortsausschuss als Mitglied erhalten.
Wirtschaftsreferent Peter Paul Trafojer zeigte sich erfreut über die zahlreichen umgesetzten Projekte und betonte die finanzielle Unterstützung durch das Land. Insbesondere die Beiträge für Betriebe in der A-Zone, die 2022 beschlossen wurden, seien ein wichtiger Impuls für die lokale Wirtschaft.
Die Ortsversammlung zeigte eindrucksvoll, wie enge Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Handwerk dazu beiträgt, die Region zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Der Appell zur Beteiligung bei den Gemeindewahlen unterstreicht die Bedeutung des Handwerks als zentrale Säule der lokalen Wirtschaft.
Nauders - Die Jahresversammlung des Vereins Altfinstermünz fand am 20. Januar 2025 im Restaurant Arsangs in Nauders statt. Präsident Horst Ehmayer führte durch den Abend und zeigte sich dankbar für die Unterstützung der Mitglieder. Er zog die Bilanz für das Jahr 2024 und stellte Pläne für das kommende Jahr vor. In einer Schweigeminute wurde der Verstorbenen des Jahres 2024, Christoph Pinzger und Gerlinde Grafl, gedacht.
Einige der Höhepunkte des Jahres 2024 waren erfolgreiche Ausstellungen, musikalische Abende, der Kirchtag und der Vereinsausflug nach Meran. Besonders stolz zeigte man sich über die Restaurierung der Mauerkronen und des Backofens, welche rund 22.300 Euro gekostet hat.
Für 2025 plant der Verein ein Budget von 70.000 Euro und hat einige neue Projekte und Herausforderungen im Blick, darunter das Ritterfest und weitere Ausstellungen. Ein wichtiges Ziel ist ein neuer Vertrag mit der Gemeinde Nauders. Auf Vorschlag des Präsidenten Ehmayr wurden zwei Persönlichkeiten, die sich außerordentliche Verdienste um die Burganlage Altfinstermünz erworben haben, zu Ehrenmitgliedern ernannt. Es sind dies DI Walter Hauser und Mag. Gerald Jochum.
Am Ende der Versammlung bedankte sich der Präsident bei allen Mitgliedern und Unterstützern. Der Verein freut sich darauf, auch 2025 mit vereinten Kräften weiter zu wachsen und die gesteckten Ziele zu erreichen Der Abend klang mit einem gemütlichen Beisammensein aus, bei dem über Vergangenes und Zukünftiges gesprochen wurde.
Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Müssen alle Südtiroler KZ-Gedenkstätten sehen?
Es spricht nichts dagegen, während der Schulzeit einmal auch eine KZ-Gedenkstätte besuchen zu müssen. Mit 35 Jahren war ich in Auschwitz und zum ersten Mal überhaupt in einer KZ-Gedenkstätte – was, wie ich finde, eindeutig zu spät war. Bis dahin hatte ich kein greifbares Bild der „Rampe“ vor Augen, an der über den Zeitpunkt des Todes entschieden wurde. Ich konnte mir die Enge in den Wohnbaracken nicht vorstellen, den Blick durch die schmalen Fenster auf die Hinterhöfe mit den Backsteinwänden, an denen Menschen der Reihe nach erschossen wurden. Das Wenige, was ich aus der Schule wusste, stand auf Papier und war weit weg. Auch sechs Millionen ist eine ungeheuer abstrakte Zahl, wenn man in einem Klassenraum mit anderen SchülerInnen sitzt. Mit SchülerInnen, die lamentieren: „Boah, ich kann’s einfach nicht mehr hören“ oder: „Ganz so stimmt das aber alles nicht.“ Und ja, das waren erschreckend viele.
Vor 80 Jahren wurden auf dem Appellplatz im Stammlager Auschwitz Menschen wie Vieh zusammen- und in den Tod getrieben, andere am Sammelgalgen aufgehängt. Genau hier ist das passiert, da, wo ich vor 40 Jahren stand. Verblasste Namensschilder an Koffern und Brillenetuis, die hinter Glasscheiben aufgetürmt wurden, zeigen, dass sie tatsächlich mal jemandem gehört haben.
Man erkennt lieb gehabte und liebevoll ausgesuchte Habseligkeiten, die schnell zusammengepackt wurden, bevor man aus seiner Wohnung geholt wurde. Teddybären, von denen man sich vorstellen kann, wie sie vor lauter Angst an eine zitternde Kinderbrust gedrückt wurden. Oder man sieht Ausweise mit dem eigenen Vornamen, einem ähnlichen Nachnamen. Auschwitz, das für nichts mehr steht als den Tod, erweckt diese Menschen in einem selbst zum Leben. Und weckt dadurch mehr Empathie als jedes Schulbuch.
Ich fände es sinnvoll, wenn jeder Südtiroler verpflichtet würde, mindestens einmal in seinem Leben eine KZ-Gedenkstätte zu besuchen.
Andreas Waldner, St. Valentin
Unterstützung von Vinschgauer Grenzpendlern
Am 10. Dezember 2024 hat die Landesregierung die weitere Mitfinanzierung der Buslinie Mals – Müstair beschlossen. Die Umweltschutzgruppe Vinschgau begrüßt dies ausdrücklich, wie auch die Einführung des Expressbusses vom Bahnhof Mals zum Bahnhof Landeck. Leider gibt es aktuell keine finanzielle Unterstützung der Grenzpendler für die teuren Busfahrkarten in der Schweiz, der Südtirol-Pass reicht nur bis zur Schweizer Grenze. Die Landesregierung wird aufgerufen eine finanzielle Entlastung für die ca. 400 Pendler in die Schweiz, aber auch für die Pendler nach Österreich vorzusehen.
Idealerweise sollte der Gültigkeitsbereich des angekündigten Pauschal-Tickets für Pendler auf die gesamte Linie Mals – Zernez und Mals – Landeck ausgeweitet werden. Dadurch wäre das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln für Pendler attraktiver und ein weiterer Meilenstein zur Reduktion des Verkehrsaufkommens auf der Straße gesetzt. An den Fahrplänen fehlt jetzt schon nichts mehr.
Als zusätzliche Maßnahme zur Reduktion des Straßenverkehrs schlägt die Umweltschutzgruppe Vinschgau die Ausweitung der Gültigkeit des Gästepasses auf die Linien 811 Mals-Zernez und 273 Mals – Landeck vor.
i. A. Karl Zerzer
Latsch: SVP Koordinierungsausschuss ernennt Mauro Dalla Barba zum Spitzenkandidat
Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen und die Kandidat/innensuche der SVP-Ortsausschüsse von Latsch, Goldrain, Morter und Tarsch für die Gemeinderatswahlen am Sonntag, 4. Mai 2025. Es gilt mindestens 18 Kandidat/innen, inklusive Bürgermeister, für den Gemeinderat der Marktgemeinde Latsch aufzustellen.
Der SVP-Koordinierungsausschuss, unter der Leitung vom Obmann Hermann Raffeiner Kerschbaumer, hat vor kurzem den amtierenden Bürgermeister Mauro Dalla Barba einstimmig zum Spitzenkandidaten ernannt. Laut Dalla Barba war es für ihn auf keinen Fall von Anfang an klar, dass er sich für eine zweite Amtszeit zur Verfügung stellt. „Erst nach Rücksprache mit meiner Familie, habe ich mich Anfang Jänner für die Kandidatur entschieden“, so der amtierende Bürgermeister. Damit die Wahl auch eine Wahl ist und um demokratische Grundsätze zu beachten, soll es auf der SVP-Liste eine/n weitere/n Anwärter/in für den Bürgermeistersessel geben. „Unsere Türen stehen für jeden weiteren Kandidat, egal ob als Bürgermeister und Gemeinderat offen“, so der Koordinierungsobmann Hermann Raffeiner Kerschbaumer. Auch Dalla Barba scheut es nicht, einen Gegenkandidaten auf der Liste zu haben. Es soll eine offene und faire Wahl werden. Interessierte können sich bis spätestens Freitag, 14. Februar beim Koordinierungsobmann oder bei den Obfrauen und Obmännern der Ortsausschüsse von Latsch, Goldrain, Morter und Tarsch melden. Der SVP-Koordinierungsausschuss Latsch freut sich als Sammelpartei auf eine bunte Mischung von verschiedenen Personen. Durch diese Vorgehensweise garantieren die SVP-Ortsausschüsse maximale Transparenz und bieten der gesamten Bevölkerung ein Mitspracherecht bei der Ermittlung der Kandidat/innen.
i.A. Manuel Platzgummer
HAIKU - GEDICHT
Frühstückstisch mit Sicht
ins verschneite Tal – zu dritt
mit der Kohlmeise.
©Helga Maria Gorfer
Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an: helga.gorfer58@gmail.com
Bozen/Vinschgau/Venetien - Paolo Zambotto ist seit 1992 im Landestierärztlichen Dienst tätig, davon seit 1996 als Direktor: „In dieser Funktion bin ich für die Gesundheit des Viehs zuständig“, fasst er zusammen. Aktuell (Stand 16. Jänner) ist es um den Viehbestand in Südtirol so bestellt: 133.111 Rinder, 28.972 Ziegen, 37.150 Schafe. Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher sagt: „Tiergesundheit ist die Basis für eine leistungsfähige Landwirtschaft und die Produktion sicherer Lebensmittel tierischer Herkunft. Unser Landestierärztlicher Dienst ist ein bewährter und zuverlässiger Partner in unserem Bemühen um die Aufrechterhaltung eines hohen Standards bei den Tiergesundheitsmaßnahmen und Kontrollprogrammen und damit des Tierwohls und der Lebensmittelsicherheit.“
Seit 1992 sei es etwa gelungen, die Maul- und Klauenseuche von Südtirol fernzuhalten, berichtet Landestierarzt Paolo Zambotto. Der letzte Fall in Südtirol, hat er recherchiert, ist am 10. Februar 1971 in Klausen aufgetreten.
Die Landesregierung hat am 28. Jänner das Ausgabenprogramm für die Tätigkeit des Landestierärztlichen Dienstes im Jahr 2025 mit einer Gesamtsumme von 591.000 Euro und den dazugehörigen erklärenden Bericht genehmigt. Der größte Teil der Summe ist für das Versuchsinstitut für Tierseuchenbekämpfung der Venetien vorgesehen, wo die diagnostischen Untersuchungen auf Tierkrankheiten erfolgen.
Mals - Die lvh-Bezirksobleute Günther Platter und Hermann Raffeiner Kerschbaumer luden kürzlich zu einem informativen Abend für die Ortsausschussmitglieder der Bezirke Ober- und Untervinschgau sowie die Mitglieder der lvh-Ortsgruppe Mals ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen zentrale Themen wie Raumordnung, leistbares Wohnen und die Zukunft des Handwerks im Vinschgau. Höhepunkt des Abends war die Teilnahme von Landesrat Peter Brunner, der einen umfassenden Einblick in die Arbeitsschwerpunkte seines Ressorts gab. Brunner ging dabei insbesondere auf die Herausforderungen des leistbaren Wohnens und die Bedeutung einer gut durchdachten Raumordnung ein.
lvh-Direktor Walter Pöhl betonte in seiner Rede die Bedeutung von Gewerbeflächen und Wohnraum für Betriebe. „Wenn wir wollen, dass Betriebe erfolgreich in die nächste Generation geführt werden, müssen ausreichend Gewerbeflächen und Wohnraum für zwei Generationen pro Betrieb zur Verfügung stehen,“ fasste Pöhl die Anliegen des lvh zusammen.
Die anwesenden Mitglieder nutzten die Gelegenheit, um sich direkt an den Landesrat zu wenden und Fragen zu stellen. Die Diskussionen zeigten deutlich, wie wichtig der Dialog zwischen Politik und Wirtschaft ist, um gemeinsam Lösungen für drängende Herausforderungen zu finden.
Neben der Raumordnung standen weitere Themen wie die Mobilität im Vinschgau sowie die Förderung junger Talente im Fokus. Besonders hervorgehoben wurde die erfolgreiche Kids Academy, die auch im Sommer 2025 wieder in Schlanders stattfinden wird, um Kinder für das Handwerk zu begeistern.
‚Zum Abschluss des Abends waren sich alle Anwesenden einig, wie wertvoll der Austausch zwischen Verband, Politik und Mitgliedern ist. Die Bezirksobleute verwiesen auf die bevorstehenden Ortsversammlungen im gesamten Vinschgau, die in den kommenden Monaten stattfinden und erneut Gelegenheit für Information und Dialog bieten werden.
Der Abend in Mals hat gezeigt, wie wichtig ein enger Dialog zwischen Wirtschaft und Politik für die Entwicklung des Vinschgaus ist – sowohl im Hinblick auf aktuelle Herausforderungen als auch auf die Zukunftsfähigkeit des Handwerks in der Region.
Galsaun/Kastelbell - Auf der Baustelle für die Umfahrung Kastelbell-Galsaun laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Mobilitäts- und Infrastrukturenlandesrat Daniel Alfreider und Bürgermeister Gustav Tappeiner zeigen sich sehr zufrieden über den planmäßigen Verlauf der Arbeiten. „Auf der Baustelle an der Vinschger Staatsstraße arbeiten konstant rund 80 Bauarbeiter, damit diese für die Mobilität des gesamten westlichen Landesteils wichtige Infrastruktur gegen Jahresende für den Verkehr geöffnet werden kann“, sagt Alfreider.
In der Hauptröhre für den Umfahrungstunnel von Kastelbell und Galsaun wurden bereits 1300 Meter der Innenschale mit Isolierung betoniert, was mehr als die Hälfte des Tunnels ausmacht. Die Arbeiten an der Zwischendecke, die für die Rauchgasabsaugung vorgesehen ist, sind über eine Länge von 700 Metern abgeschlossen. „Zudem wurden die seitlichen Dienstgehsteige, in denen die Leerrohre für die Verkabelung der technologischen Anlagen verlegt sind, bereits über 500 Meter errichtet“, sagt der Verfahrensverantwortliche Augustin Hueber.
Die Betonierarbeiten am Tagbautunnel Ost mit dem Lüftergebäude werden in diesen Tagen abgeschlossen. Anschließend beginnen die Einschüttungen im Bereich des Ostportals. Der östlichste Fluchtstollen 4 wurde bereits über 90 Meter von insgesamt 310 Metern ausgebrochen. Im Fluchtstollen 3 kam es bei den letzten 20 Metern des Portalbereichs zu einem Verbruch. Deshalb musste die Baumethode angepasst werden. Ende Jänner beginnen die Arbeiten zur Fertigstellung dieses Abschnitts. Die beiden westlichen Fluchtstollen 1 und 2 sind bis auf Abschlussarbeiten fertiggestellt.
In den kommenden Wochen starten die Arbeiten am Tagbautunnel beim Westportal, dessen Fundamente bereits errichtet sind. Zudem beginnt im Februar/März der Einbau der technologischen Anlagen des Tunnels vom Westportal aus. Ab Anfang Februar werden die Arbeiten zum Anschluss der neuen Trasse an die bestehende Staatsstraße im Westen aufgenommen. Hierfür muss das Längsprofil der Staatsstraße angepasst werden. Um Verkehrsbehinderungen zu minimieren, werden abschnittsweise ampelgeregelte Einbahnverkehre in der Nacht eingerichtet.
Die neue, insgesamt 3,36 Kilometer lange Umfahrung beginnt von Westen kommend kurz vor Schloss Kastelbell und mündet im Osten auf Höhe der Gewerbezone Galsaun wieder in die bestehende Staatsstraße ein. Sie gilt als wichtiges Bauvorhaben für ein sicheres Straßennetz im Vinschgau und soll die Orte Kastelbell und Galsaun vom Durchzugsverkehr entlasten.
Landeck/Vinschgau - Kürzlich fand in der Wirtschaftskammer Landeck der traditionelle Neujahrsempfang statt, zu dem auch eine Delegation des Bezirksausschusses Vinschgau des Südtiroler Wirtschafsrings geladen war. SWR-Bezirkspräsidentin Rita Egger betonte, dass es für die Wirtschaft im Vinschgau sehr wichtig sei, die Beziehungen zu unseren Nachbarn in Tirol zu pflegen und einen regen Austausch zu gemeinsamen Themen zu haben. Gerade beim hochaktuellen Thema Mobilität habe man gesehen, wie wichtig es sei, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen. Aus diesem Grund habe sie sich sehr über die Einladung von Seiten des Obmanns der Wirtschaftskammer Landeck, Michael Gitterle sowie seines Bezirksstellenleiters Otmar Ladner gefreut. Diese waren im November vergangenen Jahres zum Törggelen im Vinschgau eingeladen gewesen und man habe damals beschlossen, sich in Zukunft intensiver zu gemeinsamen Themen auszutauschen. Die Themen, welche von Michael Gitterle sowie von der Präsidentin der Wirtschaftskammer Tirol, Barbara Thaler, angesprochen wurden, sind nahezu dieselben, welche von der heimischen Wirtschaft seit Jahren angeführt werden. Laut Konjunkturumfrage der Wirtschaftskammer Tirol sind die Arbeitskosten (83 %), der Arbeitskräftemangel (51 %), Energiekosten (46 %) sowie Bürokratie (44 %) die größten Herausforderungen für die Betriebe in Tirol. Daher forderte die Präsidentin der WK-Tirol z.B. geringere Lohnnebenkosten und steuerliche Anreize für Pensionist:innen, sowie steuerfreie Überstunden. Speziell das Thema der Anreize für Pensionist:innen müsse laut Bezirkspräsidentin Rita Egger auch hier in Südtirol stärker forcieren werden. Es handle sich dabei nämlich um eine Win-Win-Win-Situation für den Staat, welcher zusätzliche Steuereinnahmen generiert, für den Betrieb, welcher in Zeiten des akuten Fachkräftemangels auf erfahrene Mitarbeiter zurückgreifen kann sowie für die Pensionist:innen selbst, welche weiterhin auf freiwilliger Basis einer Beschäftigung nachgehen können, welche sich auch finanziell für sie rentiert. Der einstige Grund, warum man Pensionist:innen davon abhielt, nach der Pension weiterzuarbeiten, weil man dadurch den jungen Menschen den Arbeitseintritt erleichtern wollte, sei ufgrund des demografischen Wandels nicht mehr gegeben, wonach im Jahr 2030 ca. 30.000 Arbeitskräfte in Südtirol fehlen werden, so Rita Egger abschließend.
Partschins - Der Gemeinderat von Partschins hat eine eigene Beschlussvorlage mit 5 Enthaltungen und 6 Gegenstimmen abgelehnt. Diese Ablehnung ist ein lauter Protest gegen eine Gesetzesänderung im Landtag, die kurz vor Weihnachten einige GIS-Bestimmungen geändert hat.
von Erwin Bernhart
Wenn die SVP-Mehrheit und die Opposition in gemeinsamer Abstimmung gegen eine Gesetzesänderung, die aus dem Landtag kommt, protestiert, schrillen die Alarmglocken. Die Gemeinden müssen einige neue GIS-Bestimmungen anpassen. Ein solcher Akt geht üblicherweise mit einem Gemeinderatsbeschluss über die Bühne. Die Gemeinderäte von Partschins haben bei ihrer Sitzung vom 21. Jänner 2025 einen solchen Anpassungsbeschluss mit 5 Enthaltungen und 6 Gegenstimmen kurzerhand abgelehnt. Während die neuen Bestimmungen der Gemeindeimmobiliensteuer für Urlaub auf dem Bauernhof noch geschluckt hätte werden können, stieß die neue Bestimmung für die Privatzimmervermieter gänzlich auf Ablehnung. Der Gesetzgeber hat verfügt, dass die Privatzimmervermieter künftig einen GIS-Steuersatz von 0,56 % zu entrichten haben (bisher waren es 0,2 %), genausoviel also wie die Hotels zahlen müssen. Das Signal für die auf Tourismusebene wichtigen Privatzimmervermieter ist fatal. Und damit es komplizierter wird, hat der Gesetzgeber dekretiert, dass die GIS für die Privatzimmervermieter keinesfalls unter der GIS von den vertraglich vermieteten Wohnungen in der Gemeinde liegen darf. Die Gemeinde Partschins hat die GIS für Mietwohnungen mit 0,76% bestimmt. Das sei nicht die richtige Gangart, kündigte der Tourismusrefernt Ulrich Schweitzer seine Gegenstimme an. Bereits die vorige Bestimmung mit dem Auslastungsgrad sei hanebüchen gewesen. Man brauche die touristische Vielfalt und gerade jene Familienbetriebe, die in den 70er und 80er Jahren entstanden seien, tragen heute mit 44.000 Nächtigungen aus 44 Betrieben zu Vielfalt und Wertschöpfung bei. Im Gemeinderat machte sich eine vehement ablehnende Haltung breit. Auch VizeBM Walter Laimer kündigte seine Enthaltung an. Christian Leiter von den freien Wählern schimpfte gegen die Gangart aus Bozen, die ein Gesetzesänderung kurz vor Weihnachten mit Wirkung ab 1.1.2025 vorsehe. Auch Jutta Pedri und Benjamin Schupfer schüttelten über die Ungerechtigkeiten den Kopf. Schupfer regte an, die GIS für die Mietwohnungen rasch auf 0,56% herabzusetzen. Sogar BM Alois Forcher, ansonsten treu zur Mutterpartei in Bozen haltend, enthielt sich der Stimme, wie alle hoffend, in Bozen Gehör zu finden.
Vinschgau/Südtirol - Laas, Naturns, Martell und Tiers profitieren von verbessertem DAB+-Empfang und größerer Programmvielfalt
Die Rundfunkanstalt Südtirol RAS hat das digitale Hörfunknetz weiter ausgebaut. Neue Senderstandorte in Laas, Naturns, Martell und Tiers sind erfolgreich in Betrieb genommen worden. Die RAS baute auch das digitale Sendernetz der 15 lokalen Privatradios an diesen Senderstandorten aus.
„Mit der Aktivierung dieser Sender konnte die Empfangsqualität des digitalen Radios in den versorgten Gebieten erheblich verbessert werden. Insbesondere profitieren die Hörerinnen und Hörer in diesen Regionen von einem stabileren Signal, einem besseren Empfang innerhalb von Gebäuden und einer größeren Auswahl an digitalen Radioprogrammen“, erklärt Peter Silbernagl, Präsident der RAS.
„Der Ausbau von DAB+ ist ein zentraler Bestandteil unserer Strategie, die Radioversorgung in Südtirol ständig zu verbessern“, erläutert Georg Plattner, Direktor der RAS. „Mit der Erweiterung unseres Sendernetzes stellen wir sicher, dass immer mehr Menschen die Vorteile des Digitalradios wie kristallklaren Klang und eine größere Auswahl an digitalen Radioprogrammen nutzen können.“
Der Technische Direktor der RAS Hugo Moroder freut sich, dass nun über drei Sendeblöcke und insgesamt 170 DAB+-Sendegeräte über 99 Prozent der Bevölkerung Südtirols landesweit mit 37 Hörfunkprogrammen in bester Qualität versorgt werden können.
Magie, Musik und Poesie gibt es zum Valentinstag im CulturForum von Latsch. Der Welt-Laden-Latsch lädt zu einem vergnüglichen Potpourri mit dem Zauberkünstler Kurt Mair alias Mr. Amadeus, mit der erstklassigen Violonistin Alean Savina und mit dem Wortkünstler Martin Trafoier. Am Freitag, den 14. Februar ist ab 19.30 Einlass ins CulturForum, 20 Euro Eintritt für’s Vergnügen und für ein Chili sin Carne. Infos und Reservierung: info@weltladen-latsch.com
Im Rahmen des Apfel-Milch-Projekts, das vom Sennereiverband, dem Apfelkonsortium, den Bäuerinnen und IDM Südtirol organisiert wird, besuchen bis zum 25. April 2025 Apfel- und Milchbotschafter:innen die Grundschulkinder.