Dienstag, 28 April 2015 00:00

Für die Schrägbahn

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s18 marmorLaas - Der Streit um den Abtransport geht in eine entscheidende Phase. Weil am Göflaner Wantl der Abbau und der Abtransport auf Null gestellt sind, wirbt Georg Lechner von der Lechner Marmor AG und mit ihm die Lasa Marmo für die Schrägbahn als Transportmittel für alle - und für eine gute Marmorzukunft.

von Erwin Bernhart

Mit einer in dieser Form neuen Veranstaltung hat Georg Lechner kürzlich in der Sportzone Sisinius vor allem die Laaser über den Stand der Dinge beim Marmor aufgeklärt und aufklären lassen.

Das Fazit: Die Landesregierung und der Nationalpark werden demnächst eine politische Entscheidung über den Abtransport des Marmors treffen müssen. Das Fazit II: Die Benutzung der Bahnstrukturen in Laas ist allen zugänglich und zukunftsweisend - aber teuer.
Der Betriebsleiter der Lasa Marmo, Erich Tscholl, ließ einen Blick hinter die Kulissen werfen: Nach der Übernahme der Lasa waren im Jahr 2007 31 Personen angestellt, der Umsatz belief sich auf 3 Millionen Euro. Die Eigentümer haben mittlerweile Millionen im zweistelligen Bereich in Maschinen, in Anlagen, in die Produktion und in die Bringstruktur investiert. Ende 2014 beschäftigt die Lasa 81 Personen und der Umsatz liegt bei 8 Millionen Euro. Der Cashflow 2014 war positiv. „Die Firma steht solide da. Wir finanzieren uns selbst“, sagte Tscholl. Die Bücher für das Jahr 2015 seien gut gefüllt.
Gleich zwei Studien ließ Lechner vorstellen, in Ergänzung zur Mattanovich-Studie der Göflaner. Giorgia Passamanti von der Uni Trient kam in ihrer Umweltstudie nach dem Vergleich zwischen LKW-Transport über Göflan und dem Transport über die Bahnstrukturen zum Schluss, dass die Variante über die Schrägbahn weniger Umweltauswirkungen habe, weil die LKW Strecke im Nationalpark geringer sei.
Maria Bogensberger vom Institut für betriebswirtschaftliche Beratung „Quantum“ aus Klagenfurt, kam in ihrer betriebswirtschaftlichen Expertise zum im Vinschgau nicht neuen Ergebnis, dass die billigste Variante, etwa mit 47 Euro pro Kubikmeter über die Tarneller Straße, der Transport mit dem LKW sei. Die Kosten über die Bahnstrukturen belaufen sich derzeit auf rund 200 Euro. Nach einer Generalsanierung der Schrägbahn bei einem Investitionsvolumen von 13 Millionen Euro würden die Kosten allein für die Lasa auf 500 Euro pro Kubik hinaufschnellen. Bei einem Abtransport von 5500 Kubikmetern (2500 Lasa, 1000 Jennwand und 2000 Göflan) pendeln sich die Kosten bei 288 Euro pro Kubikmeter Marmor ein. Die Vorteile für eine solche „Transport-Pool-Variante“ liegen, laut Bogensberger, in der ausreichenden Transportkapazität, als Ganzjahresbetrieb und in der Unabhängigkeit von den Energiekosten. Demgegenüber stünde die volkswirtschaftliche Bedeutung, die bei einem Mitarbeiterstab von 75 rund 1,5 Millionen Euro an Kaufkrafteffekten mit sich bringe. Zudem sei das Image der Region weltweit mit dem Laaser Marmor verbunden.
Vom Verein „Freunde der Schrägbahn“ gehen Bestrebungen aus, die Schrägbahn als „Welterbe“ bei der UNESCO eintragen zu lassen. Den langen Weg dahin und die Bedeutung dafür stellte Julia Fink vor. Der Nominierungsprozess sei im Gange. „Wir sind zuversichtlich für die Erlangung des Titels „Weltkulturerbe“, blickte der Präsident der Freunde der Schrägbahn Dietmar Spechtenhauser in die Zukunft. Er wies darauf hin, dass derzeit der Vertrag zwischen der Gemeinde Schlanders und der Göflaner Marmor GmbH problematisch sei und mahnte gleiche Chancen für alle an. Am Ende der von Markus Frings moderierten Veranstaltung sagte Lechner: „Wir müssen den Marmorpreis oben halten. Es geht nicht an, dass wir uns konkurrenzieren und das noch mit einem 60-Euro Bonus. Mein Wunsch ist es, einen gemeinsamen Weg zu finden. Für 100 Euro können die Göflaner jederzeit über die Schrägbahn fahren.“

 

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