Schluderns - Wir bemühen uns, das Brauchtum zu pflegen. Und es heißt auch immer, man müsse den Schludernser Hauptplatz beleben. Wenn man dann etwas tut, werden einem Prügel in die Wege gelegt“, ärgert sich Paul Hilber von der Bauernjugend Schluderns. Was war geschehen? Junge Goaßlschöller hatten am Abend des 30. April auf dem Hauptplatz mit dem „Mai-Inschnöllen“ begonnen - ohne begleitendes Fest. Noch ehe der 1. Mai angebrochen war, beschwerten sich Anrainer über Ruhestörung und forderten die Burschen auf, das Ganze auf den Sportplatz zu verlegen. Das sei nicht im Sinne der Sache, so Hilber. Man könne sich doch nicht alles verbieten lassen und schon gar nicht, wenn es sich um einen alten Brauch handelt. Der Brauchtums-Verfechter Gilbert Stillebacher aus Prad stärkt den Schludernsern den Rücken. „Es ist den Burschen hoch anzurechnen, dass sie den alten Brauch aufleben lassen. Wir schnöllen in Prad - wie es sich gehört - die ganze Nacht über im Dorf, und das wird akzeptiert.“
Tatsache ist, Feste auf dem Hauptplatz stoßen generell auf den Widerstand einiger Anrainer. Davon können mehrere Veranstalter ein Lied singen. Die Goaßlschnöller wollen nun eine grundsätzliche Diskussion anregen. Sie fordern mehr Akzeptanz und appellieren an die Kompromissbereitschaft. (mds)