„Wosser isch der Lebenssoft fa di Höfe”

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Maria und Adolf Fliri bei der Buchvorstellung in der Bibliothek Naturns Maria und Adolf Fliri bei der Buchvorstellung in der Bibliothek Naturns

Naturns - Am Abend des siebzehnten Novembers luden die Bibliothek Naturns und der Heimatpflegeverein Naturns-Plaus zu einer Buchvorstellung des Autors Adolf Fliri und der Mundart-Dichterin Maria Fliri ein. Mit dem Schreiben begann Adolf Fliri, als auf seinem Heimathof alte Gebäude renoviert wurden.
Da er keine Kamera besaß, er die Gebäude in ihrem ursprünglichen Aussehen aber festhalten wollte, skizzierte und beschrieb er sie. Später tat er dasselbe mit mehreren Gebäuden auf dem Sonnenberg, als er merkte, wie stark und schnell sich seine Umgebung veränderte.
Vorgestellt wurde zuerst Adolfs Werk „Trinkwasserversorgung und Feldbewässerung auf den Berghöfen in Naturns“, in dem er basierend auf eigenen Erfahrungen und Recherchen davon berichtet, wie die Bergbauern teilweise noch bis in die 1950er Jahre ihr Wasser aus Quellen und Flüssen bezogen. Nicht selten gab es dabei Streit, wenn sich mehrere Höfe die selbe Quelle teilen mussten. Nicht nur genaue Jahrzahlen und Ortsangaben wusste seine Schwester Maria Fliri zu berichten, sondern auch Sagen und Anekdoten. „Wosser isch der Lebenssoft fa di Höfe“, erklärt sie, darum ranken sich auch viele Sagen um die Suche nach Quellen, oder um Hexen, die den Fluss des Wassers stoppten oder beeinflussten.
In seinem zweiten Buch „Das frühere Bergbauernleben am Naturnser Sonnenberg“ erzählt Adolf Fliri von verschiedenen Lebensbereichen der Bergbauern in der Vergangenheit. Er beschreibt ein typisches Bergbauernleben „Von der Wiege bis zur Bahre“, berichtet von den täglichen Anstrengungen der Arbeit auf dem Hof und von Umständen, die für uns heute kaum noch vorstellbar sind. Beispielsweise schreibt er darüber, dass man früher eher wegen eines kranken Viehs zum Arzt ging, als wegen eines kranken Kindes. Auch über das Leben der Frau schreibt er im Detail. Seine Texte sind stets begleitet von selbst angefertigten Fotos und Skizzen, die er während der Vorlesung präsentierte. Auch über die verschiedenen Arbeiten, die es im Laufe des Jahres zu erledigen gab, und von denen heute viele von Maschinen erledigt werden schreibt er im Detail. Seine Bücher, erzählt er, haben das Ziel, die Menschen an das Leben früher zu erinnern und auch jüngere Generationen daran teilhaben zu lassen, damit die Erinnerungen daran nicht verloren gehen.
Zwischen den einzelnen Abschnitten des Buches las Maria Fliri ihre selbst geschriebenen Gedichte vor, die thematisch zu den Inhalten des Buches passten. Abschließend wurden bei einem Umtrunk verschiedene Weine, Linzertorte und Nudelsuppe serviert.
Maria Gurschler

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