Team Martell

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Der Großteil des OK-Team Biathlon Martell mit den Stargästen Dominik Windisch  und Karin Oberhofer Der Großteil des OK-Team Biathlon Martell mit den Stargästen Dominik Windisch und Karin Oberhofer

Martell - Die Marteller halten zusammen und sie sind imstande, viele Freiwillige Helfer auch aus den Nachbargemeinden für Biathlon-Veranstaltungen zu gewinnen. Kürzlich bedankte sich das OK-Team bei den Freiwilligen Helfern - mit Dominik Windisch als Stargast.

von Erwin Bernhart

Im unteren Saal im Bürgerhaus von Martell sind die Tische schön hergerichtet, schön dekoriert. Es riecht herrlich nach Gerstsuppe. Es ist angerichtet am Samstag, den 18. November. Prominenz wird erwartet. Die Prominenz sind die Freiwilligen Helfer, die Unterstützer, die in der vergangenen Saison durch ihre tatkräftige Hilfe die verschiedenen Wettkämpfe auf der Biathlonstrecke in Grogg reibungslos über die Bühne gebracht haben.
Geladen hat das Organisationskomittee Biathlon Martell zum „Biathlon Helferabend“. Ein Törggeleabend für die Freiwilligen Helfer ist Tradition in Martell. Er wird gern in Anspruch genommen. Das Organsationskomittee um BM Georg Altststätter sagt den Freiwilligen ein großes Dankeschön. „Ohne eure Hilfe geht’s nicht“, sagt denn auch Altststätter in seiner Begrüßung ohne große Umschweife vor mehr als 70 Leuten. „Das OK-Team wäre nicht imstande, die Veranstaltungen s15 martellalleine zu stemmen.“ Es sind viele Marteller:innen gekommen, aber auch Freiwillige Helfer:innen aus Latsch und Laas. Die Hälfte der Freiwilligen, so schätzt es Altstätter, kommt aus der Umgebung von Martell. Martell hat sich einen ausgezeichneten Ruf für Biathlon-Veranstaltungen erarbeitet.Mit perfekter Vorbereitung und Abwicklung der Rennen mit Hilfe der Freiwiligen Helfer und durch den Aufbau von Know-How im Tal. So ist Ulrich Walder seit langer Zeit Rennleiter und damit professioneller Ansprechpartner. Der Präsidenten des Sportvereines Martell Martin Stricker arbeitet bei der IBU, bei der internationalen Biathlon Union. Das zeigt der Wettkampfkalender in den vergangenen Jahren, das zeigt der Wettkampfkalender für die kommende Saison.
Der Wettkampfkalender erfordert wiederum die Mithilfe aller, der Freiwilligen, der Gastronomie und vieler anderen. Altststätter bittet wiederum um Mithilfe für die bevorstehende Saison (Freiwillige sind jederzeit willkommen
info@biathlon-martell.com oder +39 3807486879), die mit der Coppa Italia vom 8.-10. Dezember startet. Vom 2. bis 7. Jänner 2024 wird der IBU-Cup in Martell ausgetragen, Ende Jänner der Para-Weltcup in Langlauf und im Biathlon. „Wir werden auch für Menschen mit Handicap beste Bedingungen bieten können“, sagt Georg Altstätter. Am 11.02.2024 folgt der Hubert Leitgeb-Cup, am 22.2. im Rahmen der Marmotta Trophy ein Weltcup im Skibergsteigen.
Und für das übernächste Jahr folgt der große Clou: Ende Jänner soll in Martell die Europameisterschaft in Biathlon ausgetragen werden. Voller Stolz gibt Altstätter die Europameisterschaft 2025 samt Termin bekannt. „Das wird allerdings nur mit Hilfe des gesamten Vinschgau gehen.“ Martell hat die Austragung durch ein Punktesystem erhalten. „Diese Punkte sind unser aller Verdienst“, sagt Altstätter in Richtung Freiwillige Helfer und „Zwischen Antholz und Lenzerheide liegt Martell.“
Mit einer großen Bereicherung für den Biathlonsport und mit einem Freund des Martelltales wird der Helferabend in Martell weltmeisterlich. Dominik Windisch, der Weltmeister von Östersund, stellt mit Anektoden sein Buch „Der richtige Moment“ vor. „Martell ist meine zweite Heimat“, sagt Windisch und allein schon damit hat er die Herzen der in Martell anwesenden erobert. Der charismatische und bescheidene ehemlige Spitzensportler ist heute Trainer des Südtiroler Landeskaders. Er habe schöne Erinnerungen an Martell und er hat sein letztes Rennen in Martell im April 2022 bestritten - in einem Supermann-Kostüm. In lebhafter Erinnerung ist ihm eines seiner ersten Rennen in Martell geblieben. 1999 bei einem Luftdruckrennen sind ihm die Finger dermaßen abgefroren, dass sein Trainer die Patronenwechsel vornehmen musste. Er wurde damals Letzter. „Das Buch“, so sagt es Windisch in Martell, „erzählt die Geschichte vom kleinen Buben, der in Martell Letzter geworden ist und später Weltmeister.“ „Letzter - Vorletzter - Drittletzter“ heißt ein Kapitel im Buch und daraus zitierte Windisch. In die Sportoberschule von Mals gelangte er auf Umwegen und auf Anregung seines damaligen Trainers. Man müsse zuerst das Verlieren lernen, bevor man gewinnen kann. Aus dem stillen, schüchternden Buben, der oft die letzten Plätze belegt hat, hat sich im Laufe der Zeit ein professionell eingestellter Athlet entwickelt. Er sei obsessiv auf der Suche nach Perfektion gewesen, darauf ausgerichtet, möglichst viele Frage des Materials, der Einstellung, des Rennablaufes im Vorfeld beantworten zu können. „Perfektion gibt es aber nicht“, sagt Dominik Windisch. Im Buch werden viele Momente dargestellt, von Ängsten, Sorgen, von Partys, von Drucksituationen beim Start, von Trainerentscheidungen. Mit einem kleinen Film, in dem emotionale Höhepunkte, darunter das Siegfoto in Östersund, gebündelt sind, stimmt Dominik Windisch das Publikum ein. Dass er gerade an diesem Tag, den 18. Oktober selbst als Freiwilliger Helfer beim Aufzeichnen der Schüsse war und dabei Fehler begangen habe, damit erobert Windisch die Herzen in Martell.
Nebenbei: In Grogg herrschen seit längerem beste Langlaufbedingungen. Der Zauberteppich für die Kinder und die Groggalm werden am 8. Dezember eröffnet. Martell sagt auch außerhalb der Wettkämpfe willkommen.

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