Haltung zeigen – Springerstiefel & Lederhosen

geschrieben von
Die Politikwissenschaftlerin Mara Stirner (links im Bild) und die Kuratorin und Moderatorin Romina Roman bei der Vernissage in der Fußgängerzone Schlanders. Die Ausstellung im Schaufenster kann bis 31. August besucht werden, jeweils am Mittwoch und Donnerstag von 9:00 bis 17:00 Uhr.  Die Politikwissenschaftlerin Mara Stirner (links im Bild) und die Kuratorin und Moderatorin Romina Roman bei der Vernissage in der Fußgängerzone Schlanders. Die Ausstellung im Schaufenster kann bis 31. August besucht werden, jeweils am Mittwoch und Donnerstag von 9:00 bis 17:00 Uhr.

Schlanders/Schaufenster Basis - Im Meraner Raum gab es Anfang der 2000 Jahre neonazistische Gewalttaten, Festnahmen und Hausdurchsuchungen. Im Juni 2006 wurden 42 Hausdurchsuchungen gegen 70 Verdächtige in ganz Südtirol durchgeführt. Dabei wurden Schlagringe, Dolche und Propagandamaterial des rechtsextremen Netzwerkes Blood & Honour gefunden. Es gab in Südtirol Treffen und „Wanderwochen“ von Neonazis aus dem deutschsprachigen Raum. 2009 deckte die Polizei eine Gruppe auf, die unter den Namen „Naturnser Hitlerjugend“ agierte. Die junge Politikwissenschaftlerin und Sozialarbeiterin Mara Stirner aus Schlanders, die in Berlin lebt, hat sich intensiv zusammen mit dem Designer und Fotografen Alexander Indra aus Lana, der ebenfalls in Berlin lebt, mit der rechtsextremen Szene, der Punkbewegung und den antifaschistischen Gruppen besonders im Burggrafenamt auseinandergesetzt. Stirner arbeitet über erinnerungspolitische Themen und recherchiert vor allem zum Thema Rechtsextremismus. Für das multimediale Projekt „Springerstiefel & Lederhosen“ hat Stirner Interviews mit Jugendlichen aus dem Burggrafenamt geführt, eine Chronik rechtsextremer Gewalttaten erstellt und Publikationen aufgearbeitet. Die Interviews wurden in vier Kapitel (Gewalt, Strukturen, Konsequenzen und Widerstand) zusammengefasst und können auf YouTube angehört werden. Für Stirner sind diese Vorkommnisse Teil der Südtiroler Geschichte, die aufzuarbeiten sind. Es geht darum sich mit den Themen Rechtsextremismus und Antifaschismus auseinanderzusetzen und eine klare Haltung zu entwickeln. Die Ergebnisse dieser Recherche können beim „Schaufenster“, einem Ort der Begegnung von Basis Vinschgau, in der Fußgängerzone Schlanders besichtigt bzw. angehört werden. Romina Roman, eine Künstlerin aus Salzburg, die in Laas lebt, war die Kuratorin dieser multimedialen Ausstellung und die Moderatorin bei der Vernissage am 10. August. (hzg)

Gelesen 932 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.