Safran aus Laatsch überzeugt bei Verkostung

geschrieben von
Daniel Sagmeister, Simon und Stephanie Paulmichl Daniel Sagmeister, Simon und Stephanie Paulmichl

Laatsch/Mals - Es war ein außergewöhnlicher Abend im „Pflanzgarten Solis“ oberhalb von Mals mit einem außergewöhnlichen Menü. Denn alles drehte sich um das teuerste Gewürz der Welt, und zwar um den Safran. Dieser ist teurer als Gold. Je nach Qualität und Anbaugebiet kann 1 kg Safran zwischen 5.000 bis über 200.000 Euro kosten. Der Safran für das Menü ist - und das ist das Besondere daran – in Laatsch angebaut worden. Doch der Reihe nach. Die Idee Safran anzubauen, reifte in der Coronazeit im Kreise der Geschwister Simon, Stephanie und Alex Paulmichl in Laatsch. Sie informierten sich über Anbau und Ernte. Und sie stießen auf einen Bauern im Piemont, der sich auf die Züchtung und Vermarktung von Safranknollen spezialisiert hatte. Von ihm erhielten sie wertvolle Informationen. 2021 starteten sie den ersten Versuch und pflanzten in ihrem Garten 100 Safranknollen. Jede Blüte brachte drei Safranfäden, die sie vorsichtig in Handarbeit vor Sonnenaufgang ernteten und dann auf dem Ofen trockneten. „Das Ganze ist schon sehr arbeitsintensiv“, erklärt Simon Paulmichl. „ Der Anbauversuch auf 1.000 Metern Meereshöhe war gelungen, und daheim konnten die ersten Safrangerichte serviert werden. Im Frühjahr 2022 erweiterten die drei jungen Laatscher Safranpioniere die Anbaufläche auf 1.000 Quadratmetern. Sie pflanzten 5.000 Knollen und ernteten dann insgesamt 28 Gramm Safranfäden. Vor kurzem traf Simon Paulmichl den Koch Daniel Sagmeister von „Solis“, der für seine Experimentierfreude und für Nutzung heimischer Produkte bekannt ist. Bei einem Glas Bier wurde dann das Safranprojekt in Laatsch ein Thema. Und Sagmeister erklärte sich sofort bereit, kurz vor der Winterschließung des Buschenschanks eine Safran-Verkostung im Rahmen eines Menüs für Freunde und Bekannte der Familie Paulmichl zu kochen und die Qualität des Gewürzes zu testen. Für Safranrisotto mit Lachsforelle aus dem Psasseiertal, für Entrecote mit Safranschaum und Erbsen und für Schokolade Safran mit Erdbeeren verwendete Sagmeister insgesamt 10 Gramm Safran. Die Qualität überzeugte den Koch und die rund 30 Gäste.
Wie es mit Vermarktung des edlen Gewürzes weitergeht und wie der Preis bestimmt wird, darüber müssen sich die jungen Safran-Anbauer erst noch Gedanken machen. Ein Abnehmer könnte Daniel Sagmeister sein, der im „Pflanzgarten Solis“ nach der Wiedereröffnung im Frühjahr nun wohl öfters Safrangerichte anbieten wird. (mds)

Gelesen 1463 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.