Protest gegen die falschen Subventionen

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Milchpulver rieselt auf den Regenschirm von Markus Hafner: Weil die Protestaktion in Cremona verboten wurde, war der Protest in Mals stellvertretend für die italienischen Bauern in der Vereinigung European Milk Board (EMB) Milchpulver rieselt auf den Regenschirm von Markus Hafner: Weil die Protestaktion in Cremona verboten wurde, war der Protest in Mals stellvertretend für die italienischen Bauern in der Vereinigung European Milk Board (EMB)

Mals/Italien/Europa - Am 7. Mai 2020 wurde in verschiedenen Orten von Europa zeitgleich protestiert. In Belgien, in Deutschland, in Frankreich, in Litauen, in Dänemark und auch in Italien und zwar in Mals. Die milcherzeugenden Bauern, von denen in Europa rund 110.00 im EMB (European Milk Board) vereinigt sind, protestierten gegen das Ansinnen der EU-Kommission, als Krisenmanagement im Milchsektor 30 Millionen Euro in die private Lagerhaltung stecken zu wollen. Im Klartext: Das Geld soll in privat hergestellte Pulvermilch investiert werden, weil aufgrund der Corona-Krise der Milchabsatz eingebrochen ist.
Markus Hafner, Milchbauer in Mals und seit 16 Jahren als Übersetzer beim EMB tätig, hat aus Solidarität mit den europäischen Bauern eine eigene Protestaktion auf seinem Paulihof in Mals gemacht: Hafner ließ Milchpulver auf seinen Schirm regnen. Milchüberschüsse und vor allem die Lagerhaltung in Form von Milchpulver drücken den Milchpreis in Europa und zerstören mit Dumpingpreisen auch Teile des afrikanischen Marktes.
Das EMB fordert in Brüssel seit längerem eine gemeinsame Milchmengenreduktion. Es müsste ein Programm gestartet werden, auf das in jedem EU-Land zugegriffen werden kann. Milcherzeuger, die bereit sind, ihre Produktionsmenge zu reduzieren, bekommen über dieses EU-Programm eine Entschädigung je nicht produziertem Liter Milch. Hafner forderte gemeinsame Verantwortung von der EU, von den Bauern und von den Konsumenten. Bei der Protestaktion sekundiert wurde Hafner von Sepp Sachsalber, Mitglied des Bauernbund-Ortsausschusses Mals. Sachsalber betonte, dass die Regulierung der Milchmenge von den Milchhöfen ausgehen müsse. Südtirol stehe als genossenschaftlich organisierte Milchverarbeitung verhältnismäßig gut da.
Als positives Beispiel für das Übernehmen von Verantwortung wurde der Aufruf von Bergmilch auf die freiwillige Milchreduktion im März dieses Jahres genannt. Bergmilch habe als erster Milchhof Europas zu einer solchen Aktion aufgerufen. Kühe in Kurzarbeit sozusagen.
Hafner appellierte an die Konsumenten und auch an die Tourismustreibenden, lokale Milchangebote zu kaufen. Es gehe um ein Miteinander und um gegenseitige Wertschätzung. (eb)

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