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Dienstag, 12 November 2024 16:04

Auf der Zielgeraden

Naturns - Die Gemeinde Naturns ist bei der Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogramms auf die Zielgerade eingebogen. Nach zwei Jahren intensiver Aufarbeitung fand die Präsentation bei einer Bürgerversammlung statt. Es wurden Ziele für die nächsten zehn Jahre definiert.

Gut 65 Interessierte kamen zur Bürgerversammlung und wollten sich bei der finalen Weichenstellung nochmal einbringen. BM Zeno Christanell zeigte zu Beginn den Werdegang auf und betonte, dass es Anliegen der Verwaltung war, alle Bürgerinnen und Bürger als Experten in den Prozess einzubinden. Dabei stellte er das Gemeindeentwicklungsprogramm (GEP) in einen Kontext mit den bisher partizipativ erarbeiteten Planungs- und Strategiedokumenten vom „Naturnser Leitbild“, bis zum „Siedlungsentwicklungskonzept 2010-2025“ und zu der „Vision 2030+“. „Die bisherigen langfristigen Planungen werden fortgeführt und an die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst. Alle Anregungen wurden wertschätzend bestmöglich integriert“, erläutert Christanell. Im zweijährigen Prozess waren das gar einige, unter anderem fanden zwei Bürgerversammlungen, eine Ideenwerkstatt, eine übergemeindliche Radtour, eine Befragung (an der beachtliche 456 Bürger teilnahmen) und zahlreiche Sitzungen von unterschiedlichen Arbeitsgruppen statt. Alle Unterlagen sind zudem öffentlich über die Homepage www.naturns.eu zugänglich.
Das Resultat präsentierten dann die Raumplaner Margit Aufhauser-Pinz und Philipp Gasser der Beratungsfirma Kommunaldialog. Zuerst erfolgte ein Überblick zur Bevölkerungsentwicklung. Dabei zeigten die Experten auf, dass es aufgrund des demografischen Wandels auch in Zukunft ein organisches Wachstum geben sollte. „Das heißt laut Berechnung eine Zunahme der Einwohner um 200 bis 400 Personen in den nächsten zehn Jahren, damit die Altersstruktur vital bleibt und das Dorf nicht überaltert“, erklärte Aufhauser-Pinz. Daraus resultiert der zukünftige Raumbedarf für so genannte Mischzonen, welcher inklusive Zubehörs- und Erschließungsflächen und unter Berücksichtigung von Leerständen sowie Verdichtungen rund 2,3 Hektar bis 2035 beträgt. Basierend darauf wurde anhand zahlreicher Bewertungskriterien ein Vorschlag für die neuen Siedlungsgrenzen erstellt. Ein weiterer Schwerpunkt, der anhand der bisherigen Bürgerrückmeldungen aufbereitet wurde, ist das Thema Verkehr und Erreichbarkeit. Hier sind die zukünftigen Vorstellungen klar: Das Augenmerk ist auf alternative Mobilitätsformen zu richten. Das bedeutet einen Ausbau des ÖPNV, der bereits ab Dezember durch einen eigenen City-Bus erfolgen wird, eine Attraktivierung der Rad- und Fußwege, sowie Förderung innovativer Modelle, wie Carsharing, welches ebenfalls schon ab November in Naturns geboten wird. „Bei allen Rückmeldungen wurde außerdem gefordert, dass der Durchzugsverkehr reduziert werden sollte, damit die Sicherheit und Aufenthaltsqualität im Dorfzentrum gesteigert werden, weshalb wir neue Verkehrsberuhigungsmaßnahmen anregen“, führte Gasser aus. Ebenfalls besteht der mehrheitliche Wunsch, dass Autos unter die Erde kommen, damit bestehende Parkplätze entsiegelt und attraktiver gestaltet werden können. Es geht darum das „Dorf der kurzen Wege“, was heute schon eine Stärke von Naturns sei, weiter auszubauen.
Margit Aufhauser-Pinz und Philipp Gasser gingen dann noch auf zwei Hauptanliegen ein und stellten die Pläne für das Landschaftsentwicklungsprogramm vor, welches zahlreihe Anregungen für ökologische Aufwertungen enthält, sowie die Ideen zur touristischen Entwicklung, bei der aufgrund des Bettenstopps keine weiteren größeren Zuwächse zu erwarten sind. Es ist dementsprechend geplant durchschnittlich 20 neue Betten pro Jahr zuzulassen, insofern die Verfügbarkeit gegeben sei. Insgesamt strebe man durch die Weiterentwicklung zum Thermaldorf einen sanften Ganzjahrestourismus an, der sich aber stark an den verfügbaren Ressourcen orientiere.
Im Anschluss an die Vorstellung des GEP fand eine ausgiebige Diskussion statt, bei der noch einige Anregungen aufgenommen wurden und offene Fragen geklärt werden konnten.

Montag, 11 November 2024 13:45

Abend in Freundschaft

Vinschgau/Rheinland-Pfalz-Kreis - Letztes Wochenende im September wurde in Waldsee die 60-jährige Partnerschaft zwischen dem Rhein-Pfalz-Kreis und den Gemeinden Martell, Schlanders, Naturns und Schnals gefeiert. Die Musikgruppe Oberwind aus dem Vinschgau sorgte für fantastische Stimmung und brachte ein Stück Südtirol in den Rhein-Pfalz-Kreis im Bundesland Rheinland-Pfalz. Es war ein Abend voller Musik, Freundschaft und herzlicher Begegnungen.

Montag, 11 November 2024 13:45

Notfallübung im Fernheizwerk Schlanders

Schlanders/Alperia - Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, hat Alperia Ecoplus, Tochtergesellschaft von Alperia und Betreiberin der Fernheizwerke, am gestrigen Abend mit den örtlichen Freiwilligen Feuerwehren eine Großübung im Fernheizwerk Schlanders durchgeführt. Simuliert wurde ein Brand in der Anlage mit Bergung unter extremen Bedingungen (schlechte Beleuchtung, Rauch und Hitze) einer Person aus dem Kraftwerk, eines unter einer Erdbewegungsmaschine eingeklemmten Verletzten und eines Arbeiters vom Dach des Hackschnitzellagers.
Bei der abendlichen Notfallübung waren die Wehrleute der Freiwilligen Feuerwehr von Schlanders, Vetzan, Göflan und Kortsch sowie Mitarbeitende von Alperia Ecoplus im Einsatz. Insgesamt waren rund 60 Personen beteiligt.
Durch die Simulation des Ernstfalls lernen die Rettungskräfte die Anlage des örtlichen Fernheizwerks besser kennen und üben die Koordinierung eines Einsatzes, um optimal auf einen möglichen Ernstfall vorbereitet zu sein.

Dienstag, 12 November 2024 16:03

Obervinschger Böhmische spielt auf

Burgeis - Die Obervinschger Böhmische um den Dirigenten Benjamin Blaas und den Obmann Toni Punt lud am Samstag, den 26. Oktober 2014 zum traditionellen Konzert im Kulturhaus von Burgeis.

von Magdalena Dietl Sapelza

Der Musiker Benjamin Blaas aus Tschars ist nicht nur der engagierte Kapellmeister und Dirigent der „Obervinschger Böhmischen“, sondern auch ein hervorragender Moderator. Das stellte er am Samstag, den 26. Oktober 2024, beim Konzert im Kulturhaus von Burgeis eindrucksvoll unter Beweis. Blaas hatte den Gründer der „Obervinschger Böhmischen“ und langjährigen Kapellmeister Gottlieb Gamper aus Schleis vor einem Jahr abgelöst. Und auch der Obmann der Kapelle, Toni Punt s18 obervinschger boehmischeaus Burgeis, stand dem Dirigenten Blaas bei der Erheiterung des Publikums in nichts nach. Beide lieferten sich ein äußerst amüsantes Ping Pong Spiel mit scherzhaften Worten. Das musikalische Angebot der Kapelle, mittlerweile bestehend aus vielen weißhaarigen Herren, und unterstützt von Gastmusikerinnen und Musikern, drehte sich um böhmische und mährische Blasmusik. Die Polkas, Walzer und Märsche begeisterten. Die musikalischen Farbtupfer im Repertoire waren die Solistin Steffi Dietl aus Taufers i. M. mit Ziehharmonika und das Trio „Schean dahin“ aus Eyrs mit Lea Niederfriniger an der Harfe, Katrin Kofler mit der Bassklarinette und Fabian Alber mit Ziehharmonika. Aus der Taufe gehoben wurde die Obervinschger Böhmische 2007 auf Anregung von Gottlieb Gamper. Er sah es damals als seine Aufgabe an, begeisterten Bläsern nach ihrem Ausscheiden aus den Musikkapellen ein neues musikalisches Betätigungsfeld zu schaffen. Ein langjähriger Förderer der „Obervinschger Böhmischen“ war der Niederländer Freek Mestrini, Mitglied der legendären „Original Egerländer Musikanten“ um Ernst Mosch.

Montag, 11 November 2024 13:43

„Goldene Kastanie“ für Paul Kofler

Im Rahmen der Eröffnung der „Eisacktaler Kastanienwochen“ wurde die „Goldene Kastanie“ als Zeichen der Wertschätzung an Paul Kofler vom Keschtnhof in Kastelbell überreicht. Kofler, der mit seinem Kastanienhain als Sieger der ersten Kastanienhainmeisterschaft 2024 der Initiative Baumgart hervorging, wurde für sein besonderes Engagement im Erhalt und der Pflege traditioneller Kastanienhaine ausgezeichnet.

Montag, 11 November 2024 13:42

Kolping Weltgebetstag 2024

Kolping im Vinschgau - Der Internationale Kolping Weltgebetstag wird seit 40 Jahren Ende Oktober – immer um den Seligsprechungstag von Kolping (27.10.91) – für ein bestimmtes Kolpingland weltweit begangen. Heuer für das afrikanische Kolpingland Uganda zum Thema:“ Erst will ich mich bestreben, Mensch zu sein, der Wahrheit ein Zeuge, dem Mitmenschen ein Bruder/Schwester sein.“
s18 Kolping Weltgebetstag 2024 FOTODer Weltgebetstag dient nicht nur dem Gebet und der Solidarität: er soll auch auf das im Mittelpunkt stehende Land hinweisen. Nicht nur auf seine geschichtliche, geographische, politische und wirtschaftliche Lage, sondern die Kolpinger und alle Interessierten sollen erfahren, wie Kolping im genannten Land – Uganda- aufgestellt ist.
Kolping wurde in Uganda im Jahre 1977 in der Diözese Hoima gegründet. Heute gibt es etwa 15.000 Mitglieder in etwa 500 Kolpingsfamilien und sie leben mehrheitlich im ländlichen Raum. Die meisten Mitglieder sind Kleinbauern, die von der Landwirtschaft als Haupteinnahmequelle abhängen. Der Auftrag von Kolping Uganda besteht darin, den Mitgliedern durch Verbesserung der Lebensbedingungen und durch harte Arbeit ihre Eigenständigkeit zu fördern. Das Spar- und Kreditsystem ermöglicht den Kolpingmitgliedern den Zugang zu erschwinglichen Krediten, um ihre Geschäfte aufzubauen.
Der Sinn des Kolping Weltgebetstages ist es, ein möglichst abgerundetes Bild vom Kolping Land (Uganda!) zu erhalten und zusätzlich für seine Bewohner zu beten und eventuell ein Projekt finanziell zu unterstützen.
Otto von Dellemann

Friedl und Gretl sind seit 66 Jahren verheiratet. Es war ein netter Zufall, dass ich genau an ihrem Hochzeitstag am 6. November 2024 bei ihnen zu Gast war. Kennengelernt hatten sie sich in Zernez. Nach Jahren im Schweizer Gastgewerbe führte das Paar eine Schneiderei in Taufers i. M.

von Magdalena Dietl Sapelza

Gretl und Friedl begegneten sich 1952 im „Hotel Langen“ in Zernez. Er hatte eben den Dienst als Portier angetreten und war dabei, alle zu begrüßen. Sie war als Küchengehilfin gerade damit beschäftigt, den Herd vom Ruß zu befreien und zögerte, ihm ihre schmutzige Hand zu reichen. Doch er bestand darauf. Nachher ließen sie sich nicht mehr aus den Augen.
Friedls Erinnerungen an seine Mutter sind sehr verschwommen. Sie starb als er sechs Jahre alt war an einer Blinddarmentzündung, die nicht erkannt worden war. Der Vater, ein Schneider und Kleinbauer in Taufers, war mit den vier kleinen Kindern überfordert. „Norr hots ghoaßn plindern“, sagt Friedl. Die Kleinen kamen in die Obhut von Verwandten. Ein Bauer in Glurns nahm Friedl für den Sommer als Hütbub auf. „Selm hot di Bauerin Hölzlan anstott Speck in meine Knödl innigschnittn“, erinnert er sich. Erst zu Schulbeginn kehrte er wieder heim. Von nun war er mehrere Jahre lang Hirte im Sommer und im Winter Schüler und Gehilfe seines Vaters beim Schneidern. Er hütete Ziegen auf den Tellahöfen bei Taufers, wo sein Nachtquartier und die „Kost“ wechselten. Das Heimweh plagte ihn. „I hon oft in Dorf oigreart“, erzählt er. Er diente auf Röfen bei Prämajur und auf dem Klosterhof bei Burgeis. Im Avingatal kümmerte er sich um 180 Schafe, mit denen er täglich viele Kilometer zurücklegte. Und von der „Starlexhütte“ aus beaufsichtigte er die Kälber. Dort leistete ihm eine Maus Gesellschaft, die mit ihm am Tisch aß. „Deis isch a nette Wottla gwortn“, lacht er. Eine Schlange holte sich die Milch. Die Situation daheim war angespannt, nachdem sein Vater wieder geheiratet hatte. Nach Abschluss der Pflichtschule absolvierte Friedl eine kurze Schneiderlehre in Schlanders und erwarb den Gesellenbrief. 1944 erreichte ihn die Einberufung zum Kriegsdienst. In Meran wurde er mit anderen 16-jährigen Vinschgern der Waffen-SS zugeteilt und entsprechend eingekleidet, mit aufgestickten Totenkopfemblems. Dann kam ein Hauptmann und schrie sie angesichts der nahenden Siegertruppen an: „Die stechen euch alle ab“. Er befahl ihnen ihre Zivilkleider anzuziehen und veranlasste ihren Transport zur Töll, wo sie in die „Litorina“ einsteigen und heimfahren konnten. „Der Hauptmonn hot ins s` Lebm grettet“, meint Friedl. Daheim half er wieder in der Schneiderei und suchte gleichzeitig nach Arbeit. 1952 fand er eine Stelle als Portier im „Hotel Langen“ Zernez. Im hoteleigenen Sportgeschäft erledigte er Schneiderarbeiten. Mit Gretl fand er dort schließlich eine Partnerin, mit der er sich austauschen konnte. Viel Zeit bleib allerdings nie, denn ihre Zimmerstunden waren eng bemessen. Und freie Tag gab es kaum.
Gretl wuchs auf dem „Loretzhof“ in Schlanders auf. Sie verdiente sich ihr erstes Geld als Aushilfe in den Gasthöfen des Ortes, beim „Bärenwirt“ in Mals. Dann nahm sie die Stelle als Hausmädchen in einem Fabrikantenhaushalt in Mailand an. „Selm isches miar bsunders guat gongen,“ schwärmt sie. Später nahm sie die Stelle im „Hotel Langen“ in Zernez an, wo sie Friedl traf. Die beiden heirateten 1958. Sie richteten sich in seinem Elternhaus in Taufers ein und kehrten in die Hotels in Cellerina beziehungsweise Silz Maria zurück. Auch nach der Geburt der ersten Tochter arbeitete Gretl mit ihren Mann in der Schweiz. Die Kleine wusste sie in der Obhut ihrer Mutter gut versorgt. Nachdem sie erneut Mutter geworden war, blieb sie daheim. Nach mehr als zwei Jahrzehnten in der Schweiz kehrte auch Friedl für immer zu seiner Frau und den mittlerweile fünf Kindern zurück. Er war nervlich am Ende. Denn seine Arbeitszeiten von bis zu 18 Stunden waren sehr belastend. „Miar hobm vour di Gescht foscht niederknialn gmiaßt“, beschreibt er.
Friedl und Gretl eröffneten in Taufers eine Schneiderei. Er erwarb den Meisterbrief. Beide fertigten Trachten für Musikkapellen an, für Schützenkompanien, nähten und flickten für Private. Später betrieben sie auch ein Konfektionsgeschäft. Nach zwei Jahrzehnten übergaben sie an ihren Sohn, der die Schneiderei noch einige Zeit weiterführte. Heute macht Friedl täglich zweimal seine Spaziergänge. Dabei freut er sich über jeden „Hoangort“ und hat dann so manchen spitzbübischen Spruch auf Lager. Daheim genießt er die Zeit liebevoll umsorgt von seiner Gretl, der Schwiegertochter Margit und den übrigen Familienmitgliedern.

Montag, 11 November 2024 13:39

Hommage an Udo Jürgens

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Der Ausnahme-Entertainer hat Millionen von Menschen mit seinen Evergreens begeistert. Als Musiker, Sänger und leidenschaftlicher Unterhaltungskünstler bewegte er sich durch die Welt des deutschsprachigen Schlagers mit Anleihen beim französischen Chanson, bei Jazz und Rock und feierte länger als sechs Jahrzehnte großartige Erfolge.
Christian Mädler und Gudrun Schade schaffen es, die Magie dieses großen Künstlers, aber auch die geheimnisvollen Seiten seiner Persönlichkeit einfühlsam und respektvoll zu präsentieren. Sie gehen gemeinsam auf eine Reise durch sein bewegtes Leben voller Kreativität, Musik, schöner Frauen und Gesang – ohne die wehmütigen und einsamen Momente auszusperren. Musikalische und biografische Impressionen wechseln sich unterhaltsam ab. Es sind Erinnerungen an Udo Jürgens, der sich mit seinen Songs und seiner Persönlichkeit tief in die Seele seiner Weggefährten, Freunde und Fans eingeprägt hat.
Eine Live–Band mit Schlagzeug, Gitarre, Bass und Saxophon sorgt für den authentischen Sound.
Freuen Sie sich auf einen nostalgisch packenden Abend mit den größten Hits von Udo Jürgens!

Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Abendkasse vor der Aufführung erhältlich. Vormerkungen:
T 0473 737777 oder
kulturhaus@schlanders.it

Unterstützt von der Marktgemeinde Schlanders, dem Amt für deutsche Kultur, der Raiffeisenkasse Schlanders, der Stiftung Sparkasse, Rechtsanwaltskanzlei Pinggera und Parkhotel Zur Linde.

Montag, 11 November 2024 13:38

Einblicke in erfolgreiche LEADER-Projekte

Vinschgau/Unterkärnten - Vom 14. bis 16. Oktober 2024 begrüßte die LAG Vinschgau eine Delegation der LAG Unterkärnten im Rahmen einer Exkursion, um sich über erfolgreiche Projekte der Regionalentwicklung auszutauschen. Im Fokus standen innovative LEADER-Initiativen, die zur Stärkung der regionalen Wirtschaft und Kultur beitragen.
Die dreitägige Exkursion startete am 14. Oktober mit der Ankunft der Gäste in Schlanders. Dieter Pinggera, Roselinde Gunsch Koch (LAG Präsidentin), Georg Altstätter, Mauro Della Barba, Verena Tröger, Karl Pfitscher und Heiko Hauser boten Einblicke über die Gemeinden im Vinschgau und die BürgermeisterInnen, VertreterInnen der Wirtschaftskammer und Landwirtschaftskammer und Tourismus aus Unterkärnten konnten hier Fragen stellen und sich gegenseitig austauschen. Am darauffolgenden Tag begann die eigentliche Projektreise. Höhepunkte des Besuchs waren die Besichtigung des LEADER-Projekts Kalkofen in Prad (vorgestellt vom BM Rafael Alber, Karl Bernhart, Ludwig Veith und Peter Pfeifer), der Besuch von Stilfs (mit Führung von Roland Angerer, BM Franz Heinisch, Armin Angerer und Samuel Marseiler) und die Marteller Erdbeergenossenschaft, wo die Produktion regionaler Spezialitäten wie Marmeladen vorgestellt wurde (geführt von Georg Altstätter und Philipp Brunner).
Am letzten Tag besuchte die Delegation den familiengeführten Biobetrieb Kräuterschlössl in Goldrain. Mit viel Engagement und Leidenschaft wurde der Betrieb vorgestellt und die Delegation der LAG Unterkärnten zeigte sich beeindruckt von der Hingabe und Innovationskraft des Familienbetriebs, der es geschafft hat, seine hochwertigen Produkte über die Region hinaus bekannt zu machen.
Dieser Besuch bot insgesamt eine wertvolle Gelegenheit für den Austausch bewährter Praktiken. Beide LAGs betonten die Bedeutung solcher Begegnungen, um regionale Projekte zu stärken und zukunftsorientierte Strategien zu entwickeln.

Kontakt:
LAG Vinschgau: Verena Gufler
Über die LAG Vinschgau:
Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Vinschgau fördert seit Jahren erfolgreich Projekte im Rahmen des LEADER-Programms zur nachhaltigen Regionalentwicklung. Ziel ist es, durch gezielte Fördermaßnahmen die Lebensqualität in der Region zu verbessern und innovative Projekte zu unterstützen.

Dienstag, 12 November 2024 16:02

Göflaner Marmorgeschichten

Göflan - Die Geschichte des Marmors ist eine wechselhafte Geschichte über Abbau, Abtransport, Verarbeitung und Vermarktung, verbunden mit Konkurrenz, Konkurse, Idealismus und Spekulationen. Der Historiker David Fliri aus Taufers im Münstertal, Archivar am Österreichischen Staatsarchiv, referierte am 26. Oktober über die Geschichte des Göflaner Marmors und konnte verschiedene Geschichten erzählen.

von Heinrich Zoderer

Die Marmorgeschichte beginnt in prähistorischer Zeit. Die Menhire von Vetzan und Latsch sind vor 5000 Jahren entstanden. Bis ins 19. Jahrhundert wurden nur Marmorfindlinge abgebaut. Die aus dem Nonsberg stammenden Künstlerbrüder Peter und Paul Strudel waren die ersten, die gegen Ende des 17. Jahrhunderts oberhalb von Göflan weißen Marmor abgebaut und in den Wiener Werkstätten für den Kaiserhof verarbeitet haben. Nach 1750 hat sich Johann Schmidinger, ein „Stainhauer“ aus Bayern, in Göflan niedergelassen. Er erhielt von den Montanbehörden die ersten Abbaurechte. Doch er und sein gleichnamiger Sohn waren nicht sehr erfolgreich und sollen ihre Bruchrechte auch an fremde Steinmetzen und Bildhauer weitergegeben haben. Um 1828 kommen zwei lokale Gastwirte ins Spiel, die weder Steinmetze noch Marmorfachleute waren, aber ein gutes Geschäft witterten. Der Schlanderser Sternwirt Joseph Blaas sicherte sich Bruchrechte von der Familie Schmidinger und der Laaser Kronenwirt Peter Veith erhielt Bruchrechte im Laaser Tal. Fliri berichtete über die Konkurrenz zwischen den beiden Wirten bei der Lieferung eines größeren Marmorblockes für das Grabmal von Andreas Hofer in der Innsbrucker „Schwarzmanderkirche“ und über die Schwierigkeiten beim Abtransport. Nach 1830 war der Münchner Steinmetzmeister Bernhard Schweizer die maßgebliche Figur im Vinschger Marmorgeschäft. Er lieferte den Marmor vor allem nach Bayern. Schweizer verkaufte 1865 alle Bruchrechte an den aus Bremen stammenden Professor Carl Steinhäuser, der Marmorarbeiten für den Großherzog von Baden anfertigte. Damit begann die Ära Steinhäuser in Laas und Göflan. Sein Sohn Johann errichtete 1866 die ersten Werkstätten in Laas und 1874 auch die Marmorfachschule und lieferte vor allem nach Wien. Johann Steinhäuser geriet in wirtschaftliche Schwierigkeiten und musste an die Wiener Union-Baugesellschaft verkaufen. Diese verkaufte dann an die Firma Zeller und Co und von 1907 bis 1921 an die Wiener Steinmetzfirma Eduard Hauser. 1923 konnte die Gemeinde Göflan die auf ihrem Gebiet gelegenen Brüche, sowie zwei Immobilien zu einem günstigen Preis erwerben. Heute stehen die Bruchrechte noch immer im Besitz der Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte, d.h. der Fraktion Göflan.


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