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Montag, 21 August 2023 12:49

„Natur ist die reinste Intelligenz“

Vinschgau - Die Verantwortlichen der „Südtiroler Krebshilfe“ bieten den von schwerer Krankheit Betroffenen und deren Angehörige unterschiedliche Unterstützungen an. Dazu zählen auch Angebote im Bereich Freizeitgestaltung - Angebote zum Abschalten, wie zum Beispiel Ausflüge. Die Verantwortlichen der Krebshilfe im Bezirk Vinschgau organisierten kürzlich eine Fahrt ins Ultental zu Traudl Schwienbacher. Sie hat vieles im Ultental bewegt. Sie ist Gründerin der „Winterschule Ulten“ und der „Sozialgenossenschaft lebenswertes Ulten - Bergauf“. Dort wird die Wolle der Ultner Schafe verarbeitet. Die Visionärin und Ideengeberin für nachhaltiges regionales Wirtschaften mit großer Liebe zur Natur wanderte mit der Vinschger Gruppe den Waldweg am Seeufer des „Zoggler Stausees“ entlang. Schwienbacher unterstrich die heilende Wirkung des Waldes, die dem Körper und dem Geist gleichermaßen guttut. Und sie erklärte die einzelnen Pflanzen am Wegrand und deren Kräfte zur Förderung der Gesundheit. „Die Natur ist die reinste Intelligenz. Gegen jedes Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen“, betonte sie immer wieder. Kräuterführungen, Seminare und Vorträge zu den Themen Kräuter, Gesundheit, Wollverarbeitung sind Waldtraud Schwienbachers große Leidenschaft. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in Kuppelwies stand noch der Besuch der Wollmanufaktur „Bergauf“ auf dem Programm, wo Geschäftsführer Wolfgang Raffeiner den Ablauf der Wollverarbeitung erklärte. Der Rohstoff Wolle kommt mittlerweile nicht nur aus dem Tal, sondern auch aus anderen Gebieten Südtirols. Die Sozialgenossenschaft beschäftigt sechs Mitarbeiter:innen die hochwertige Produkte herstellen. Die Kardiermaschine aus den 1930er Jahren stammt aus der ehemaligen DDR und ist eigentlich ein Museumsstück. In Ulten leistet es jedoch weiterhin gute Dienste. Mit vielen positiven Eindrücken kehrte die Gruppe in den Vinschgau zurück. (mds)

Montag, 21 August 2023 12:48

Inklusion

Partschins - Gelebte Inklusion im partschinser Schreibmaschinenmuseum: Gebärdensprachlehrerin Veronika Wellenzohn Kiebacher aus Meran (r.) hat zusammen mit einer Gruppe Gehörloser die neuen – mit Übersetzungsvideos in Gebärdensprache ausgestatteten – Audioguides getestet. Alle Teilnehmer waren begeistert und hoffen auf weitere Museen mit ähnlichen Angeboten! Sehr angenehm fand Frau Wellenzohn Kiebacher, die selbst gehörlos ist, dass die Audioguides auch auf der Webseite des Museums abrufbar sind, womit man sich zuhause nochmals in Ruhe mit den Inhalten auseinandersetzen kann. Ermöglicht wurden die Audioguides, sowie außerdem ein ebenfalls barrierefreier VR-Film, durch ein Interreg Projekt in Zusammenarbeit mit der Vereinigung Independent L aus Meran.

Montag, 21 August 2023 12:47

Zweiter Faltenrock in BASIS

Pr-Info BASIS Vinschgau

Zu alt zum Feiern? Niemals! Außerdem ist man so alt, wie man sich fühlt. Faltenrock, ein Format bei dem Menschen ab 40 Jahren mit ihren Jugend-Hits aus der Reserve gelockt werden, findet wieder statt. Eingeladen sind natürlich auch Jüngere. Den Start macht Heimspieler, Ossi Kofler, in der KASINO Bar ab 19 Uhr. Danach geht es im KASINO weiter mit der Vintage-Combo, eine erfolgreiche „Live-Band“ aus Gries am Brenner mit einem sehr vielfältigen und erinnerungsweckenden Vokal- und Instrumentalprogramm aus den 60er-, 70er-, 80er- und 90er Jahren genauso wie mit einigen schwungvollen Eigenkompositionen! Ab 22:30 Uhr spielt dann Factory auf. Die Band gründete sich 1973 und begann im selben Jahr mit ersten Auftritten. Nach einer längeren Pause formierte sich die Gruppe 2007 wiederum. Die Band versteht sich als eine generationsübergreifende Formation welche sich durch Cover Stücke aus Rock, Pop und Blues aus den 60ger bis zu den 90ger Jahren durch eigenwillige Interpretationen auszeichnet. Den Abschluss macht DJ Rami Ramone und legt bis zirka 3:00 Uhr auf.

Montag, 21 August 2023 12:47

Wildbachverbauung im Einsatz

Sulden/Martell - Die Gewitterlinie vom 15. August am späten Nachmittag hat im Westen und Osten Südtirols zu Murgängen in mehreren Bächen geführt.
An mehreren Bächen seiner Zone haben sich am 15. August am späteren Nachmittag nach heftigen Gewittern mit Starkregen Murgänge ereignet, legt der Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West Peter Egger dar. Am Rosimbach in Sulden war am 15. August Abend unmittelbar nach dem Murgang der stellvertretende Wildbach-Vorarbeiter Werner Wallnöfer im Einsatz. Tags darauf, berichtet der koordinierende Techniker Julius Staffler vom Landesamt für Wildbachverbauung West, wurden vier Bagger angefordert, um das Bachbett von geschätzten 30.000 Kubikmeter Murmaterial auszuräumen.
In Martell sind am Nachmittag des 15. August gegen 16.30 Uhr drei kleinere Muren und eine größere Mure niedergegangen: Am Hölderlegraben gingen etwa 3000 Kubikmeter bis in die Plima nieder und haben dabei eine kleine Brücke am Uferweg mitgerissen, fasst der koordinierende Techniker des Landesamtes für Wildbachverbauung West Roland Schweitzer zusammen. Noch am Abend hat die Wildbachverbauung mit Vorarbeiter Hansjörg Stricker mit den Aufräumarbeiten begonnen, auch bei den kleineren Muren im Stachelgraben, im Schöntalgraben und im Reitgraben. Auf dem Forstweg zur Soyalm haben die Arbeiter der Wildbachverbauung gestern umgehend mit der Räumung von Murmaterial begonnen, um Autos die Rückfahrt ins Tal zu ermöglichen. Die Schutzbauten hätten ihre Funktion erfüllt und schlimmere Folgen verhindert, betonen die Techniker.
„Auch im Osten des Landes sind nach den Starkereignissen Schäden aufgetreten“, fasst der Direktor des Landesamtes für Wildbachverbauung Ost Sandro Gius zusammen.
„Extremwetterlagen treten immer heftiger und häufiger auf“, unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler: „Wegen der zunehmenden Starkniederschläge gilt es, die Schutzmaßnahmen zu verstärken, und wir müssen deshalb den Bevölkerungsschutz auf eine neue Stufe heben. Dies wird ein langer und aufwändiger Prozess, der den Einsatz von guten und erfahrenen Leuten fordert und auch umfangreiche finanzielle Mittel benötigt. Mein Dank geht an die stets abrufbereiten Mitarbeiter der Wildbachverbauung und die ebenfalls immer einsatzbereiten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren.“
An der Wetterstation Sulden/Madritsch wurden am späteren Nachmittag des Hochunserfrauentages 50 Liter pro Quadratmeter Niederschlag innerhalb einer Stunde gemessen, erklärt Dieter Peterlin vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung: Die Gewitterlinie ist am späteren Nachmittag von Westen nach Osten durchgezogen, und zwar langsam und hat deshalb große Regenmengen verursacht.

Schlanders/Schaufenster Basis - Im Meraner Raum gab es Anfang der 2000 Jahre neonazistische Gewalttaten, Festnahmen und Hausdurchsuchungen. Im Juni 2006 wurden 42 Hausdurchsuchungen gegen 70 Verdächtige in ganz Südtirol durchgeführt. Dabei wurden Schlagringe, Dolche und Propagandamaterial des rechtsextremen Netzwerkes Blood & Honour gefunden. Es gab in Südtirol Treffen und „Wanderwochen“ von Neonazis aus dem deutschsprachigen Raum. 2009 deckte die Polizei eine Gruppe auf, die unter den Namen „Naturnser Hitlerjugend“ agierte. Die junge Politikwissenschaftlerin und Sozialarbeiterin Mara Stirner aus Schlanders, die in Berlin lebt, hat sich intensiv zusammen mit dem Designer und Fotografen Alexander Indra aus Lana, der ebenfalls in Berlin lebt, mit der rechtsextremen Szene, der Punkbewegung und den antifaschistischen Gruppen besonders im Burggrafenamt auseinandergesetzt. Stirner arbeitet über erinnerungspolitische Themen und recherchiert vor allem zum Thema Rechtsextremismus. Für das multimediale Projekt „Springerstiefel & Lederhosen“ hat Stirner Interviews mit Jugendlichen aus dem Burggrafenamt geführt, eine Chronik rechtsextremer Gewalttaten erstellt und Publikationen aufgearbeitet. Die Interviews wurden in vier Kapitel (Gewalt, Strukturen, Konsequenzen und Widerstand) zusammengefasst und können auf YouTube angehört werden. Für Stirner sind diese Vorkommnisse Teil der Südtiroler Geschichte, die aufzuarbeiten sind. Es geht darum sich mit den Themen Rechtsextremismus und Antifaschismus auseinanderzusetzen und eine klare Haltung zu entwickeln. Die Ergebnisse dieser Recherche können beim „Schaufenster“, einem Ort der Begegnung von Basis Vinschgau, in der Fußgängerzone Schlanders besichtigt bzw. angehört werden. Romina Roman, eine Künstlerin aus Salzburg, die in Laas lebt, war die Kuratorin dieser multimedialen Ausstellung und die Moderatorin bei der Vernissage am 10. August. (hzg)

Montag, 21 August 2023 12:44

Erinnerungsbilder aus der Kindheit

Cornelia Hülmbauer:
Oft manchmal nie.
Residenz Verlag, 2023.

Wie war es damals, seine Kindheit und Jugend in den 80er und 90er Jahren auf dem Land zu verbringen? Zwischen Bauernregeln, Katholizismus und klassischen Rollenbildern? Die Ich-Erzählerin beschreibt in kurzen Episoden und Gedächtnisbildern ihre Kindheit in einer österreichischen Provinz. Als Tochter eines Autowerkstattbesitzers an der Bundesstraße pendelt sie zwischen Schule und Werkstatt und erzählt in einfacher Sprache und ohne sprachlich auszuschmücken von banalen Alltagssituationen. Vom Decken des Mittagstisches, vom Einkaufen im Lebensmittelgeschäft mit der Großmutter, von der Inventur in der Autowerkstatt, bei der jede helfende Hand gebraucht wird. Das Mädchen beobachtet die Umgebung und ihre Mitmenschen präzise und erkundet auf eigene Faust die Welt - in einer konservativen Zeit, in der es eigentlich nichts zu hinterfragen gab. „Beschließen alle Mädchen einmal auszureißen?“, „Schwitzen alle Mädchen zu viel?“ – Mädchen müssen schlank sein, nicht dreckig sein und dürfen nicht als Lehrling in der Autowerkstatt beschäftigt werden. Ein gesellschaftliches Korsett das früh auferlegt wird. Hülmbauer thematisiert in ihrem Debütroman auch die Folgen der Globalisierung. Die „große Autowerkstatt in der Stadt“ zieht zunehmend Kunden ab und führt den Familienbetrieb in finanzielle Schwierigkeiten, mit einem unweigerlichen Ausgang. Wie stark der Roman an die Biographie Hülmbauers angelehnt ist bleibt offen. Es ist allerdings stark anzunehmen, dass die Autorin auf ihre eigene Kindheit und Heimat zurückblickt.
Anna Alber

 

ÜBER DIE AUTORIN
s20sp4 Cornelia Huelmbauer Aleksandra Pawloff DSC 3359Cornelia Hülmbauer ist 1982 in Niederösterreich geboren. Sie studierte Anglistik, Kunstgeschichte und Sprachkunst in Wien und Malta. Auszüge aus ihrem Debütroman wurden mit dem Marianne-von-Willemer-Preis 2021 und dem Emil-Breisach-Preis 2021 ausgezeichnet. Gerhard Ruiss nominierte den Roman „Oft manchmal nie“ für den Franz-Tumler-Literaturpreis 2023.

Montag, 21 August 2023 12:43

Nachgedacht August 2023

von Don Mario Pinggera

Vor kurzem wurden beinahe beiläufig die Kirchenaustritte in Südtirol erwähnt. Während beispielsweise in Deutschland, Österreich oder auch der Schweiz der Kirchenaustritt oft finanziell motiviert ist, fällt dieser Grund in Südtirol weg. Ein grosser Teil der Austritte gehen schon seit längerem auf das Konto der zahlreichen Missbrauchsfälle. Aber warum treten Menschen explizit aus der Kirche aus, obwohl daraus keinerlei finanzielle Ersparnis resultiert? So ein Austritt hat Konsequenzen: er wird im Taufbuch vermerkt, eine katholische Eheschliessung ist nicht mehr möglich, ebenso eine kirchliche Bestattung sowie die Möglichkeit, eine Tauf- oder Firm Patenschaft zu übernehmen. Die Konsequenzen sind also durchaus gewichtig. Bevor sich allerdings die Kirche als Institution beschwert, indem immer wieder von «Gläubigenmangel» gesprochen wird, sollte besser die Frage gestellt werden: Kann es sein, dass die Kirche die Menschen nur noch bedingt oder gar nicht mehr anspricht? Ihre ureigenste Aufgabe ist es, den Glauben und die frohe Botschaft zu verkündigen. Und da gibt es definitiv «Luft nach oben», wie so oft und so treffend gesagt wird. In Zeiten, in welchen immer mehr Seelsorgeeinheiten geschaffen werden (müssen), sind alle gefragt: Die Priester genauso wie die Gläubigen. Schliesslich wird bei der Taufe ja hoch und heilig versprochen, «Verantwortung in Kirche und Welt» zu übernehmen. Immer noch wird viel zu viel auf und in die Priester projiziert. Das fängt damit an – und ich spreche aus Erfahrung – dass beispielsweise vor einer Taufe zuerst das Restaurant reserviert wird und dann erst kommt der Priester. Er wird dann schon Zeit haben. Hat er aber nicht! In unseren Pfarreien gibt es zahlreiche Aufgaben, die so wichtig sind und die keinerlei sakramentale Kompetenz und somit auch keinen Priester erfordern. Dazu zählen sämtliche administrativen und finanziellen Belange, aber auch Krankenkommunion und Beerdigungen. Solange Beerdigung und Messe zwangsgekoppelt bleiben, wird sich die Situation aufgrund zunehmenden Priestermangels weiter zuspitzen. Es ist für einen Priester eine Zumutung – neben allem anderen – zusätzlich drei bis vier Beerdigungen pro Woche vorbereiten und leiten zu müssen. Die Verantwortlichen in den Seelsorgeeinheiten sind gut beraten, umgehend an den runden Tisch zu sitzen. Mit einem «weiter so» würde man die Pfarreien vor Ort zwangsläufig in die aktive Sterbehilfen gleiten lassen.

Montag, 21 August 2023 12:42

Ehrung für verdiente Blutspender

Tschengls/Laas - Am 9. Februar 1958 wurde das Krankenhaus Schlanders eröffnet und bereits am 3. April 1958 wurde die Vereinigung der Freiwilligen Blutspender Vinschgau (AVIS) in Schlanders gegründet. Seit 65 Jahren arbeiten die freiwilligen Blutspender im Hintergrund und spenden ihr wertvolles Blut. Blut kann Leben retten, andererseits kann es nicht künstlich hergestellt werden. Derzeit hat die Blutspendervereinigung im Vinschgau 1.145 Mitglieder, wie Roland Wallnöfer, der Präsident bei der 65. Generalversammlung am 11. Februar mitteilte. Jahrzehnte lang wurde der Verein von Hans Kaufmann aus Laas geprägt, der seit der Gründung bis 1978 als Mitglied des Vorstandes und von 1978 bis 2009 als Präsident der Vinschgauer Sektion tätig war. Anschließend prägten vor allem drei Personen den Verein. Neben der nach wie vor engagierten und stets einsatzbereiten Sekretärin Ilse Thoma waren es Herbert Raffeiner aus Tschengls und Hermann Schönthaler aus Laas. Herbert Raffeiner war viele Jahre Blutspender und Präsident der Vereinigung von 2008 bis am 09.02.2019. Jahrelang arbeiteten er und sein Vorstand sehr gut mit der Landesorganisation der Südtiroler Blutspender unter der Präsidentschaft von Erich Hanni zusammen. Schwierigkeiten gab es, als Diego Massardi zum Präsidenten der Südtiroler Blutspender gewählt wurde. Raffeiner, der bei den Versammlungen den Mitgliedern immer Gesundheit, Gelassenheit und Geduld wünschte, verlor die Geduld und trat verärgert als Präsident zurück. Hermann Schönthaler war ebenfalls langjähriger Blutspender und Mitglied des Verwaltungsrates und Vize Präsident von 2009 bis 2022. Für ihre Verdienste und die langjährige Tätigkeit bei der Vereinigung der Freiwilligen Blutspender Vinschgau bekamen sie deshalb eine Ehrenurkunde. (hzg)

Dienstag, 22 August 2023 16:02

Sternstunden der Blasmusik

Latsch - Das 250. Bestandsjubiläum der Bürgerkapelle Latsch wurde am ersten Augustwochenende gebührend gefeiert. Im Angebot stand alles, was ein unterhaltsames Musikfest ausmacht.

von Maria Raffeiner

Latsch war Schauplatz eines dreitägigen Festprogramms. Auf alle Wettersituationen vorbereitet, empfing die Bürgerkapelle (BK) am Freitag an die 2000 Feierlustigen aus dem ganzen Land und über die Grenzen hinaus, die sich von „Southbrass“ aus Südtirol und den legendären „Fäaschtbänklern“ aus der Schweiz mitreißen ließen. Mit ihren Hits elektrisierten „die Fäaschtis“ die Menge, sie tanzte und sang ausgelassen. Die Freitagnacht zog viel junges Publikum an. Blas- und Volksmusikinstrumente mischten die Genres so auf, dass unvergessliche Konzert- und Partystimmung aufkam. Am Samstag standen dann Vinschger Blasmusikmatadore auf der Bühne: Beim gemütlichen „Dämmerschoppen“ unterhielten „Oberwind“ und „Grenzenlos“. Wie an den anderen Tagen bewirtete die BK ihre Besucher:innen.
Den festlichen Höhepunkt stellte der Sonntag dar. Hochwürden Johann Lanbacher zelebrierte die Festmesse, umrahmt von den Nachbarkapellen Tarsch und Goldrain/Morter. Die Jubelkapelle, Gastkapellen und Fahnenabordnungen ergaben in ihren Trachten ein feierliches Bild. Die BK bereichere, wie der Ortspfarrer betonte, seit 250 Jahren das Dorfleben zu frohen und traurigen Anlässen. Der Einsatz der Musikant:innen erfordere viel Zeit, zeuge aber auch von freudigem Mut im Alltag. Anna Pedross, die Obfrau der BK Latsch, verlieh in ihrer Festrede dem Stolz über den Verein Ausdruck. Sie richtete ihren Dank an die engagierten Mitglieder. Ihrer Einladung waren mehrere Vinschger Musikkapellen sowie der Musikverein Rötenbach (D), die Stadt- und Jugendkapelle Calw (D), der Musikverein Frastanz (A) und die Musikkapelle Kaunertal (A) gefolgt. Landesrat Philipp Achammer überbrachte seine Glückwünsche: In der heimatverbundenen und weltoffenen Ausrichtung und in guter Jugendarbeit sehe er das Erfolgsrezept der Traditionskapelle. Bürgermeister Mauro Dalla Barba unterstrich als ehemaliges Mitglied der BK die sinnstiftende Verbindung, die sich durch den Zusammenhalt bilde. Maria Kuppelwieser sprach als Kulturreferentin der Gemeinde Latsch, aber auch als ehemalige Obfrau der BK und als Festorganisatorin ihren Kolleg:innen Anerkennung für ihre Leistungen aus und dankte allen involvierten Vereinen sowie der Bevölkerung für die erwiesene Wertschätzung. Für sie sei die BK auch eine Familie. In dieselbe Kerbe schlugen die Obmänner Pepi Ploner (VSM) mit den Worten „Musik ist Heimat“ und Florian Müller (VSM-Bezirk Schlanders) mit „Hier ist Leidenschaft spürbar.“ Deutlich war der Appell Ploners in Richtung Politik, das Ehrenamt stärker zu schützen und zu fördern.
Anschließend führte die Jubelkapelle den Festumzug an. Zwanzig Gruppen und geschmückte Festwagen zogen vom Lacusplatz zum Festplatz, begleitet von Marschmusik und dem Applaus der Schaulustigen. Mit Konzerten, Kinderprogramm, einem großen Glückstopf und dem Duo „Die Contadinos“ klang das Jubiläumsfest aus.

Montag, 21 August 2023 12:39

Kolping International Spendenbericht

Kolping im Vinschgau - Vor einigen Tagen legte Kolping International Cooperation e.V. seinen Spenden Jahresbericht 2022 vor. Darin blickt die Entwicklungsorganisation des Internationalen Kolpingwerkes auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück: 170 Projekte in 39 Ländern wurden von der Kolpingzentrale in Köln aus begleitet – von beruflicher Bildung bis hin zur Förderung von Kleinbauern und Kleinunternehmen. Für die Armutsbekämpfung in Afrika, Asien, Lateinamerika sowie Mittel- und Osteruropa standen insgesamt Mittel von rund 10,81 Millionen Euro zur Verfügung, davon etwas mehr als 2 Prozent von Kolping Südtirol.
Besonders erfreulich entwickelten sich die Spendeneinnahmen: „Während die öffentlichen Förderungen seit einiger Zeit zurückgehen, erlebten wir 2022 mit Blick auf die Spendenbereitschaft das beste Jahr in der Geschichte unseres Vereins“, berichtet Generalsekretär Markus Demele. Mit einer Spendensumme von 5,74 Millionen Euro konnte das Ergebnis vom Vorjahr noch einmal um 22 Prozent gesteigert werden. “Gerade vor der schwierigen weltpolitischen und wirtschaftlichen Lage im letzten Jahr, die auch viele Menschen hierzulande hart getroffen hat, ist diese Steigerung umso beeindruckender. Sie zeigt zudem das große Vertrauen, das die Spender in unsere weltweite Entwicklungszusammenarbeit besitzen“, so Demele weiter. Mit 2,2 Millionen Euro kam ein Großteil der Spenden für die Ukraine-Nothilfe, die die osteuropäischen Kolpingverbände seit Kriegsbeginn gemeinschaftlich leisten.
In der nächsten Ausgabe mehr!
Otto von Dellemann


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