Dienstag, 07 Juli 2015 00:00

Naturns - Die Wirtschaft im Blick

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s28 9458Mit rund 550.000 Nächtigungen ist der Tourismus die belebende Wirtschaftskraft in Naturns. Stark ist auch die Apfelwirtschaft. Viele Kleinbetriebe garantieren wichtige Arbeitsplätze. Auch die Vielfalt im Handel von Naturns wirkt für die Umgebung höchst anziehend. Fern vom öffentlichen Fokus arbeiten hingegen die Großen: die weltweit agierenden Firmen Schweitzer und Ivoklar.

Es war im Jahr 1962, als sich die Liechtensteiner IvoklarVivadent-Gruppe in Naturns angesiedelt hat.

Der Firmensitz und die Führungsriege, die Headquarters, sind weiterhin in Schaan in Liechtenstein. Viele, vor allem Frauen aus Naturns und Umgebung, haben bei Ivoklar in Naturns ihr Arbeitsleben verbracht. Ivoklar stellt Zahnersatzprodukte und in der Zahnmedizin eingesetztes Instrumentarium her. Der weltweit mit 3.200 Angestellten operierende Industriekonzern hat im vorigen Jahr 761 Millionen Schweizer Franken umgesetzt. Ivoklar ist aus Naturns seit Anbeginn nicht mehr wegzudenken. Ein Arbeitsplatzgigant. Die auf dem internationalen Parkett innovativ und wendig auftretende Schweitzer AG ist der zweite große Betrieb in Naturns.
Insgesamt sind es 470 Arbeitsstätten in Naturns, vom verarbeitenden Gewerbe (38), zur Energieversorgung (3), hin zum Baugewerbe (74), vom Handel samt Kfz-Werkstätten (92), zum Gastgewerbe (107), Freiberufler (46), Betriebe im Gesundheits- und Sozialwesen (16), um nur die an der Anzahl wichtigsten zu nennen. Die Wirtschaft in Naturns ist breit aufgestellt und beruht im Wesentlichen auf den drei Säulen Landwirtschaft-Tourismus und Handwerk (sh. Interview mit BM Andreas Heidegger). Mehr als 2000 Leute finden innerhalb dieser Wirtschaftsbetriebe einen Arbeitsplatz.
Wichtig ist den politisch Verantwortlichen in Naturns, dass sich vor allem die angestammten Betriebe gedeihen und wenn nötig auch organisch wachsen können. Es mache keinen Sinn, alle möglichen Betriebe nach Naturns zu locken. Da muss man schon auf bestimmte Kriterien auch achten, auf heimische Betriebe, auf Nachhaltigkeit, auf kleine Kreisläufe.
Die oft diskutierte Umfahrung in Richtung Industrie- bzw. Handwerkerzone, die auch die Obstgenossenschaft Texel miteinbezogen hätte, sei, so sagt es BM Andreas Heidegger, auf der „politischen Bühne geparkt.“ Da müsse man realistisch sein. Aufgrund der Prioritätensetzung der neuen Landesregierung gerade im Bereich Straßenbau werde diese Anbindung des Gewerbegebietes mittelfristig sicher nicht zustande kommen. Es wäre auch eine Art zweite Umfahrung, sagt Heidegger.  Froh ist man um die Arbeitsplätze in der Industrie. Man müsse aber achtsam sein und zwar auf die Landschaft, auf das Ortsbild. Denn die Gemeinde Naturns ist vor allem eine Tourismusgemeinde. Bisher, sagt Heidegger, sei dieser Spagat relativ gut gelungen. Als Beispiel führt er das Hochregallager der Obstgenossenschaft Texel an. Deren Oberfläche sei künstlerisch so gestaltet worden, dass sich der weit um sichtbare und relativ hohe Bau wieder etwas zurückgenommen habe. (eb)


Bodenlose Aussicht

s31 946616 Meter geht sie hinaus ins Bodenlose: die neue Plattform in der Nähe des Unterstellhofes am Naturnser Sonnenberg. Auf verzinktem Rost mit Durchblick nach unten  scheint man über den Dächern von Naturns zu schweben. Atemberaubend der Ausblick. In Richtung Ifinger, in Richtung unterer Vinschgau. Die Leute, die von der Texelbahn nach den 1000 Stiegen etwas müde den Steig herunterkommen, kommen an der Plattform nicht vorbei. Magisch zieht das Werk an, die Neugier siegt schnell über das Schwindelgefühl. „Wunderschön“, sagt ein Gast, „ähnlich wie in Trauttmanssdorff.“ Die Idee zur Aussichtsplattform hatte der Untersteller Konrad Götsch und er war es, der es nicht bei einer Idee belassen hat. Diese neuestes Errungenschaft am Naturnser Sonnenberg scheidet auch die Geister in Naturns. Manche rümpfen die Nase. Da oben brauche es nicht solche Sachen, wird gesagt. Konrad Götsch kümmert das wenig. Gäste und Einheimische, die sich auf die Plattform vorwagen, sind fasziniert. Wegen der Aussicht die einen, wegen der Konstruktion andere, viele wegen beidem.
Am Sonnenberg ist ein „Landmark“ entstanden. Man wird sich schnelle daran gewöhnen. Wie man sich auch an die nützliche Kirchbachbrücke gewöhnt hat und die Kritiken darüber völlig verstummt sind.
Tatsache ist, dass die Unterstellbahn mehr als 100.000 Leute auf den Sonnenberg hinauftransportiert, welche als Wanderer, als Konsumenten, als Genießer, als Sportler willkommen sind und zur Wertschöpfung am Sonnenberg, zum Nebenerwerb einiger Bauernhöfe dort oben wesentlich beitragen. (eb)


BM Andreas Heidegger:
„Naturns ist wirtschaftlich gut aufgestellt“

Vinschgerwind: Hat die Tunneleröffnung im Jahr 2003 wesentliche Änderungen für die Wirtschaft von Naturns gebracht?
s31 9504Andreas Heidegger: Durch die zwei Tunnels in Naturns und Staben hat Naturns ein hohes Maß an Lebensqualität zurückgewonnen. Im Dorfzentrum ist durch die Verkehrsberuhigung Aufenthaltsqualität gekommen. Dadurch hat Naturns als Einkaufsort einen großen Qualitätssprung gemacht. Naturns konnte sich viel stärker als Mittelpunktsgemeinde des unteren Vinschgaus entwickeln. Naturns, das muss man dazusagen, hat es verstanden, sich rechtzeitig auf die Zeit nach dem Tunnel vorzubereiten. Auch aufbauend auf die Leitbilder, die zu Beginn der 90er Jahre erstellt worden sind.
Seit 10 Jahren sind Sie Bürgermeister von Naturns. Was ist in diesen 10 Jahren im Hinblick auf die Wirtschaft gut gelungen?
Ich bin ja als Arbeitnehmerbürgermeister gekommen. Aber es war mir immer ein anliegen, dass ich die Wirtschaft organisch entwickeln kann. Auch weil man weiß, wenn die Wirtschaft funktioniert, dann hat man auch finanzielle Spielräume für die soziale und für die kulturelle Entwicklung. Ich habe immer diesen Ausgleich der Bevölkerung zu vermitteln versucht. Ich glaube, dass man als Gemeinde die Rahmenbedingungen schaffen muss, damit sich die Wirtschaft gut entfalten kann. Es braucht Unternehmer mit Weitsicht, aber es braucht auch die dazugehörige Gemeindeverwaltung. Wenn in den letzten Jahren in Naturns viel in die qualitative Entwicklung investiert worden ist, dann ist das auch darauf zurückzuführen, dass Vertrauen in die Gemeinde geherrscht hat. Wenn die Gemeinde das Umfeld parallel nicht genauso mitgestaltet, sind die Unternehmer auch nicht invesitions- oder risikofreudig.

Ein konkretes Beispiel?
Nehmen wir den Tourismus her: Wenn nicht der Gästebus gefördert würde, wenn nicht die Seilbahn nach Unterstell gebaut wäre, wenn wir nicht das Wandergebiet pflegen, wenn die Gemeinde nicht die Voraussetzungen schafft, für bestehende Betriebe qualitative und quantitativ erweitern zu können... Mit all diesen Dingen wird den Unternehmern Sicherheit geboten. Man kann ja alles bremsen. Da hindert man die Entwicklung.   
Naturns zeichnet sich durch einen guten Branchen-Mix aus. Fehlt da noch etwas?
Nehmen wir den Lebensmittelbereich: Wir haben da ein gutes Angebot von Discountern bis zu hochwertigen Lebensmittelgeschäften. Dadurch konnten wir einen Großteil der Kaufkraft, die abgeflossen ist, zurückholen. Wir haben darauf geachtet, dass diese Lebensmittelgeschäfte im Dorf angesiedelt sind. Ich bin total gegen ein Einkaufszentrum auf der grünen Wiese. Ich sage, wenn die Lebensmittel im Dorf eingekauft werden können, dann kaufen die Leute auch andere Dinge im Dorf ein. Dass wir da einen guten Mix haben, ist auch ein bisschen ein Glücksfall.
In der Handwerkerzone hat Naturns große Betriebe, die viele Arbeitsplätze bieten. Ist Naturns eine Einpendlergemeinde?
Wir sind eher eine Einpendlerdorf, das heißt es kommen mehr Leute nach Naturns zum Arbeiten, als Naturnser auswärts arbeiten. Grundsätzlich ist Naturns wirtschaftlich gut aufgestellt, das heißt die Wirtschaft fußt auf mehreren Erwerbs-Standbeinen. Landwirtschaft, Tourismus, produzierendes Gewerbe, Dienstleistungen Handel und Handwerk. Wir haben das Glück, mit der Firma Schweitzer und der Firma Ivoklar weltweit agierende Betriebe zu haben. Die bieten innovative Arbeitsplätze für junge Leute an. In den letzten Jahren haben sich in Naturns keine neue Betriebe angesiedelt, aber die bestehenden sind in permanenter Entwicklung und sie sind für junge Leute attraktiv. Wichtig ist auch, dass gegenseitiges Vertrauen herrschen kann. Aber wichtig für uns sind natürlich die Kleinbetriebe, welche nicht vom internationalen Markt abhängig sind. Handwerk hat halt doch noch goldenen Boden.

Interview: Erwin Bernhart


Erfolgreiche Betriebe in Naturns -Jürgen Zerz von Elektro Zerz im Interview

Wir haben eine starke Hotelerie und Industrie und einen florierenden Handel

Vinschgerwind:  Wieviele Mitarbeiter beschäftigt der Elektrobetrieb Zerz?
s33 9514Jürgen Zerz: Die Firma Zerz OHG beschäftigt derzeit 6 Mitarbeiter.

Die Zerz OHG ist ein Familienbetrieb. Wie hat man 1971 angefangen?
Der Familienbetrieb wurde 1971 als Einzelunternehmen von Zerz Karl eröffnet. Man war in Miete und das Lager und das Werkzeugsegment waren dementsprechend klein. Da die Aufträge zunahmen, mussten schließlich Mitarbeiter angestellt und 1980 das Lager mit dem Wohnhaus gebaut werden. Beide wurden in den Jahren 2005 und 2007 erweitert.

Und heute: Auf welche Leistungen dürfen Kunden bei Ihnen vertrauen?
Wir erledigen die komplette Palette der Elektroinstallation und Wartung sowie die Reparaturen, die anfallen. Da das Elektrohandwerk so weitläufig geworden ist, ist eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sehr wichtig. Nehmen wir nur als Beispiel den Bereich Beleuchtung, das, was sich mit der Ledtechnologie alles verändert hat. Das ist schon erstaunlich.
Sie legen Wert auf die Qualifikation Ihrer Mitarbeiter. Wovon hängt der Erfolg eines Unternehmens noch ab? Ihre persönliche Meinung.
Qualifizierte und ausgebildete Mitarbeiter sind der Grundstein eines Unternehmens. Ein Unternehmen sollte heute flexibel und zukunftsorientiert sein, um in der hektischen und schnelllebigen Welt bestehen zu können!

Mit welchen Schwierigkeiten kämpfen Firmen in Naturns und im Vinschgau überhaupt?
Im Allgemeinen glaube ich haben wir in Naturns eine starke Hotelerie, Industrie und einen florierenden Handel, die auch im momentan schwierigen Wirtschaftsumfeld noch investieren und bauen. Die überbordende Bürokratie ist natürlich für alle eine Belastung, die für jeden Betrieb viele Kosten verursacht.

Die Vor- und die Nachteile des Wirtschaftsstandorts Naturns sind …
Durch den starken Tourismus in Naturns ist die Wirtschaftslage vielleicht nicht so schlecht wie in anderen Gemeinden des Vinschgaus, dafür ist das Dorf vielleicht zu schnell zu groß gewachsen.

Interview: Angelika Ploner


In Naturns zählen Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn
Günther Rechenmacher ist der Obmann von Naturns Aktiv, der Vinschgerwind hat mit ihm über Stärken, Probleme  und Höhepunkte in Naturns gesprochen.

Vinschgerwind: Herr Rechenmacher, ist „Naturns aktiv“ ein Erfolgsmodell?
s32 9511Günther Rechenmacher: Naturns aktiv wurde im Jahr 2002 gegründet und es wurde und ist ein Erfolgsmodell, da bis heute alle Wirtschaftszweige - Gemeinde, Tourismus, HGV, Kaufleute, Industrie, Vereine… -  eng zusammenarbeiten, ihren finanziellen Beitrag leisten und so gewährleisten, dass das Dorf mit den verschiedensten Events attraktiv gestaltet werden kann.

Warum der Zusammenschluss?
Nach der Fertigstellung der Umfahrung hatte man zurecht Bedenken, dass der Besucherstrom nachlassen wird, da der Hauptverkehr nicht mehr durch den Ort führt. Diese Verkehrsberuhigung des Ortes galt es als Chance zu nutzen, um Naturns zu einem attraktiven, gemütlichen Dorf zu machen, in dem man gern bummelt, einkauft, die vielfältige Gastronomie genießt und die angebotenen Rahmenprogramme besuchen kann.
Die Initiative, eine Wirtschaftsgruppe zu bilden, stammt hauptsächlich vom Tourismusverein und den Kaufleuten. Positiv entwickelt haben sich die Gespräche zwischen den einzelnen Gruppen, (Wirtschaft, Kultur, Jugend, Sozialbereich, Landwirtschaft, Gemeindeverwaltung usw.) wobei alle erkannt haben, dass man mit verschiedenen Veranstaltungen, niveauvollen Events und Gemeinschaftsaktionen das Dorf beleben und attraktiv machen muss.

Worin liegen die Stärken von Naturns?
Der Zusammenhalt und der große Gemeinschaftssinn innerhalb aller Wirtschaftstreibenden und der Gemeindeverwaltung ermöglichen die Realisierung wichtiger Projekte für Naturns. Die gute Erreichbarkeit – auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, der Vinschger Radweg und das verkehrsberuhigte Dorf sind weitere Stärken. Ein florierender und qualitativ hochwertiger Tourismus, viele attraktive öffentliche Einrichtungen (Erlebnisbad, Naturparkhaus, Prokulus Kirch und Museum, Seilbahn Unterstell, Ötzi Bike Academy, Klettersteig „Hoachwool“, Erlebnisbahnhof u.v.m.), die große Vielfalt an Geschäften  und kaum leerstehende Lokale: Das alles zeichnet Naturns aus. Auch Kundenfreundlichkeit, ein umfangreiches Angebot und eine hohe Qualität  im Einzelhandel sind Stärken von Naturns.
Mit welchen Problemen kämpft der Einzelhandel in Naturns.
Ich glaube, dass das die klassischen Probleme sind, mit denen der gesamte Einzelhandel im Tal zu kämpfen hat: Kaufkraftabfluss durch Großhandelsketten, rückläufige Kaufkraft, verfrühte Sommerschlussverkäufe (entstehen auch durch die Großhandelsketten), wachsende Betriebsauflagen und allgemeine Bürokratie, steigende Kosten.

Welche Höhepunkte stehen in Naturns für den bereits angelaufenen Sommer an?
Der Keramikmarkt ist bereits erfolgreich über die Bühne gegangen. Nun stehen die „Nacht der Lichter“ jeden Mittwochabend im Juli auf dem Programm. Des Weiteren: Blues one the street jeden Mittwoch ab 20:30 Uhr im August, Naturns Lacht (Dienstag und Freitag im August), Kinderlachen (Mittwoch im August), das Bluesfestival am 8. August, Herbert Pixner am 22. Oktober und Törggelen am Dorfbrunnen – jeden Mittwoch im Oktober ab 15 Uhr. Es stehen also wieder jede Menge Höhepunkte an, die Naturns besuchenswert machen.

Interview: Angelika Ploner


Bestmögliche Planung bei höchstmöglicher Flexibilität

s34 9505Wir haben bereits die gesamte Ernte von 2014 sortiert und die meisten Äpfel sind verkauft“, sagt der Geschäftsführer Christoph Tappeiner. Im hochmodernen Hochregallager, 2012 fertiggestellt, befinden sind derzeit 2.700 Großkisten. In die jeweiligen Apfelgrößen sortiert. Das sind wenige, wenn man bedenkt, dass im Lager 15.000 Großkisten Platz haben. Die Sortieranlage steht seit dem 20. Mai still. Derzeit wird eine neue installiert und diese wird mit 1. September in Betrieb sein. Und seit 10. Juli wird die Verpackungsanlage in einen 5-wöchigen Urlaub geschickt.
Christoph Tappeiner ist mit seinen 41 Jahre ein junger Geschäftsführer, allerdings im Apfelgeschäft mit seiner 20-jährigen Erfahrung in der Genossenschaft in Naturns ein erfahrener. Er hat bei der NOG, bei der Naturnser Obstgenossenschaft begonnen, 1998 die Fusion mit Plaus mitbegleitet und 2008 die Fusion mit der Partschinser Obstgenossenschaft POG. Daraus ist die „Texel“ entstanden und zu einem wesentlichen Bestandteil der bäuerlichen Produktion und Kultur im unteren Vinschgau geworden. „Wir haben diese große Verantwortung übernommen“, sagt Tappeiner. Die Texel ist mit einer Lagerkapazität von 6.610 Waggon (in Naturns 2.720, in Plaus 1.675 und in Partschins bzw. auf der Töll 2.215) nach der Mivor in Latsch die zweitgrößte Obstgenossenschaft im Tal. Tappeiner betont, dass die gesamte Struktur von drei wesentlichen Säulen getragen werde: von den Mitarbeitern, von den Eigentümern und von den Kunden. Die jeweiligen Sichtweisen aufeinander können sehr unterschiedlich sein. Und damit umzugehen bzw. diese Sichtweisen im Lot zu halten, das sei seine Aufgabe und die sei oft auch eine Gratwanderung. „Wir sind ein attraktiver Arbeitsplatz“, davon ist Tappeiner überzeugt. Derzeit arbeiten 140 MitarbeiterInnen bei der Texel. „Bis 2020 werden wohl noch 20 Arbeitsplätze dazukommen“, so die Prognose von Tappeiner. In den letzen 2 Jahren wurden in der gesamten VI.P-Gruppe, bestehend aus den Obstgenossenschaften des Vinschgau, 50 neue Arbeitsplätze geschaffen. Tappeiner kann anhand einiger exemplarischen Beispiele die Entwicklung in der Obstwirtschaft aufzeigen: Hat es früher, also vor 20 Jahren, den klassischen Betriebstechniker und Kühlhaustechniker gegeben, gibt es heute 3 Kühlhaustechniker und 6 Techniker  mit Mechatronikausbildung. Oder: Vor 20 Jahren hat man rund 50 Prozent der sortierten Ware verpackt; heute werden rund 80 Prozent verpackt und konfektioniert. „Ziel ist es, stufenweise auf 90 Prozent verpackte Ware zu kommen“, sagt Tappeiner. Oder: Hat man früher viel Ware an Grossisten verkauft, ist es heute so, dass die Handelsketten, wie es etwa die Aspiag bzw. die Despar macht, die Tafelware direkt kaufen und in ihren Filialen verteilen. Tappeiner ist im Verkaufsteam der VI.P, in dem alle Geschäftsführer der Obstgenossenschaften arbeiten, vor allem für  den Handel in Italien zuständig. Sein Arbeitsplatz, wie auch der seiner Kollegen, ist die jeweils eigene Genossenschaft. Bestellungen über die gesamte Warenpalette der VI.P wickelt Tappeiner für den italienischen Markt ab. Erdbeeren aus Martell, Karfiol aus Eyrs, Golden aus Kortsch, Gala aus Partschins, Bio aus der Bioabteilung in Latsch: Was auch immer die italienischen Handelsriesen wollen, es geht über den Schreibtisch von Christoph Tappeiner. Schreibtisch ist gut - denn alles läuft natürlich elektronisch. Über seinen Computer kann Tappeiner in sein Hochregallager schauen, aber auch hinter die Türen aller Genossenschaften. 2006 ist mit VI.P-3 der zentrale Verkauf über die VI.P eingeführt worden. Die Märkte - national, international - werden von den Mitgliedsgenossenschaften gemeinsam bedient. „Diese Form des Verkaufes ist nicht mehr wegzudenken“, sagt Tappeiner. Auch vor allem damit sei man der Konkurrenz eine Nasenlänge voraus. Im Vorfeld von VI.P-3 habe es schon eine Art Verkaufsdisziplin zwischen den Geschäftsführern gegeben - mit unterschiedlicher Ausprägung, schmunzelt Tappeiner.
Tappeiner spricht sich intern mit dem Produktionsleiter, mit den Bereichsleitern immer wieder ab. Die MitarbeiterInnen sind, so Tappeiner, motiviert und gut drauf. Darauf aufbauend können die Abläufe innerhalb des Betriebes gut abgefedert werden. Auf der einen Seite ist eine bestmögliche Planung gerade bei Verpackung und Disposition gefragt, auf der anderen Seite muss auch rasch auf Kundenwünsche reagiert werden können - höchstmögliche Flexibilität. Es kann schon mal vorkommen, dass im Schichtbetrieb von 24 Stunden 6.000 Großkisten im Betrieb bewegt werden.
Für Tappeiner und wohl auch für die gesamte Texel bleibt jener schwarze Tag im März 2006 unvergessen. Damals hat es in der Kühlzelle von Plaus zwei Tote gegeben.  Ein traumatisches Erlebnis, sagt Tappeiner.
Mit den 353 Eigentümern, den Bauern, pflegt Tappeiner das ehrliche Gespräch. Das beinhaltet auch, wie es heuer der Fall ist, die Bauern über die schwierige Marktlage, über den Preisdruck aufzuklären.
Bald schon beginnen die Erntebesprechungen. Im November, nach der Ernte, findet die Vollversammlung statt. Bei einer ersten Mitgliederversammlung im neuen Jahr, gewöhnlich im Februar, kommen die ersten offiziellen Rückmeldungen über die Marktlage zu den Bauern. Anfang Juni kann bereits ein Überblick über die Verkaufssaison gegeben werden.
Ob denn ab und an auch Lob vonseiten der Eigentümer kommen? „Natürlich tut Lob gut“, sagt Tappeiner. Auf Genossenschaftsebene ist Lob von den Eigentümern wie ein Ritterschlag. Tappeiner lacht. (eb)

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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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Impressionen 2021 Gianni Bodini

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Ein gutes 2021. Einige Leser und Leserinnen meiner Vinschger Impressionen haben mich darauf hingewiesen, dass ich das ganze Jahr kein Bild der Talsohle gezeigt habe. Es stimmt, aber meine Sympatie für die Pomologie hält sich in Grenzen. Aber bitte: hier ein abstraktes, filigranes Landschaftsbild.
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Latschander Waal. Am Waal fließt nicht nur das Wasser, sondern auch die Gedanken, Träume, Wünsche, Ärger und Frust. Bekanntlich reinigt aber das Wasser alles...
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Begegnung. Ja, ich weiß, es ist schon Ende Mai... Aber am Stilfserjoch haben erst jetzt die „Murmelen“ ihren Winterschlaf beendet. Ein eindeutiges Zeichen, dass der Sommer anfangen kann.
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Steinreich. Im Gemeindegebiet von Schlanders liegt ein großer Schatz. Es sind die dutzenden kilometerlangen Trockensteinmauern, die die vertikale Landschaft prägen.
Ein Lob an diejenigen, die diese Kulturlandschaft weiter pflegen.
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An der Grenze. Dank der alten Militärstraße ist das Hochplateau von Plamort leicht zu erreichen.
Zum Greifen nah, sind die Gipfel von Nordtirol und Unterengadin. In der Ferne trohnt die Ortlergruppe...
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ICE MAN ÖTZI PEAK (Grawand) Ja, der Tolomei war ein Anfänger, ein Pollo, sozusagen!
Hier aber sind Profis am Werk: UP TO DATE, mit Zukunftsvisionen. Über Heimat und Identität wird in Südtirol viel geredet ...
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Bei der Etsch. Früh morgens, beim Licht und Schattenspiel, kann man die intensiv genutzte Umgebung und den Lärm des Verkehrs für eine Weile vergessen. Zu schön um wahr zu sein. Dann kann der Tag beginnen...
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Schlandraun. Einmal bin ich mit dem Wielander Hans ins Schlandraun gewandert. Wir wollten die Schlanderer Spitze (zwischen Saldur- und Ramudelkopf) erreichen und
haben sie nicht „gefunden“. Aber wir haben uns über alles unterhalten. Es war wie bei dem Betrachten des „Garten der Lüste“ von Hyeronymus Bosch: Ein Bild voller
Überraschungen und Wendungen. Es war ein schöner Tag!

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Käse Verkostung in Burgeis. Beim Betrachten dieses hochwertigen Produktes ist mir sofort eine Assoziation mit den Farben der Fresken in der Marienbergerkripta im Kopf entstanden. Und soll jemand sagen: „Des isch lai Kas.“
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Schloss Annaberg. Horch, in der Stille der Himmel erzählt. Die tragische Liebesgeschichte des Jägers Orion, der Plejaden und der Cassiopeia.  Was für eine Ruhe hier früh morgens, bevor die „Welt“ wieder aktiv wird.


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Herbsttag auf Mairing. „Setz du mi im April, kimm i wenn i will, setz du mit im Mai, kimm i glei.“ 

Eardäpfl, Tartuffelen, Artuffelen, Erdbirne, Soni, Wossereckl, Patate, also Kartoffeln.

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Im Weisswasserbruch. Seltsame Dinge kann man im Laaser Tal erleben: Während es draußen schneit, kann man im Inneren des Berges in einem verborgenen See paddeln. Ob darin auch „Marmorierte Forellen“ schwimmen?
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Kontinuität. Kaschlin oberhalb von Stilfs, Ganglegg oberhalb von Schluderns oder Rossladum oberhalb von Kortsch... sind Siedlungen mit 1000jähriger Geschichte. Vielleicht 100 Generationen von Menschen waren hier sesshaft. Die Sache ist faszinierend.
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BLA, BLA, BLA, ... So hat vor Kurzem die junge Schwedin die (Un)taten der Mächtigen der Welt bezüglich der Folgen des Klimawandels bezeichnet. Und bei uns? IDM, SBB, HGV, SVP, u. s. w. auch BLA, BLA, BLA.
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Erster Schnee. Meistens bin ich allein unterwegs, aber selten bin ich wirklich allein. Spannende Begegnungen stehen fast auf der Tagesordnung. Momente von tiefen Emotionen, die ab und zu auch fotografisch festgehalten werden können.
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Himmlische Bilder. Oder der Himmel über dem Vinschgau. Astronomie ist eine Wissenschaft, Astromanie ist meine Leidenschaft. Meine nächste Ausstellung mit Katalog – wenn es Covid erlaubt – wird am Samstag, 20. November um 16.00 Uhr in der Gärtnerei Schöpf, Vetzan eröffnet.

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Nachhaltig. Ich kann das „Wort“ nicht mehr hören und wenn ich so ein Bild sehe, mit diesen ungemein steilen Wiesen, denke ich an die vielen Jahrhunderte in denen die Menschen das „Wort“ nicht mal gekannt haben, aber wirklich so gelebt haben...

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Der Finailhof ist zum Teil abgebrannt. Unter dem Decknamen „Urlaub auf dem Bauernhof“ werden in Südtirol zahlreiche Bauernhöfe in Luxushotels so umgestaltet, dass oft vom Hof nur mehr die eingerahmte alte Urkunde bleibt. Nicht so beim Finailer, der mit so viel Liebe restauriert und geführt wird. Wir können helfen, damit der Finailhof wieder wird, wie er gewesen ist.
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Auf Planeil. Das Dorf im Schatten der Spitzigen Lun bietet eine astronomische Besonderheit: zwischen den 15. und 29. November und den 12. und 28. Jänner geht die Sonne zweimal auf und zweimal unter.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Mondsüchtig. Ich war in der Früh auf Malettes: es war kalt und windig und ich wartete bis der Vollmond über den Watles seine Nachtschicht beendete. Dann kamen die ersten Sonnenstrahlen, ich machte einen Click und ging glücklich weiter... P.S. Mit „Covid-Erlaubnis“ möchte ich eine Fotoausstellung mit Katalog: „Himmlische Bilder - Der Himmel über den Vinschgau“ veranstalten. Förderer sind Willkommen. Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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2021: Winter der Rekorde? Nein, wir sind nicht auf der Transibirischen Eisenbahnstrecke unterwegs. Wir sind in Spondinig, entlang der Vinschger-Bahn.
Der Winter ist bald vorbei, aber das Bild für die „Freunde der Eisenbahn“ bleibt.
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Lust auf Grün. Früher, wenn es so selbstverständlich war, kreuz und quer zu wandern, habe ich ab und zu darauf verzichtet. Da das Wandern heute nur mehr
mit Einschränkungen möglich ist, scheint es mir unverzichtbar zu sein.
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Osterglocken. In diesen Zeiten ist die Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. So mache ich den gleichen Weg zehn, zwanzig, dreißig Mal und im Gegensatz zu früher sehe ich Sachen, kleine Wunder der Natur, denen ich sonst keine Aufmerksamkeit geschenkt hätte... Frohe Ostern.
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Blick vom Malanzhof. Wie alle bin auch ich stuff, die eigene Gemeinde nicht verlassen zu dürfen, aber die Sorge, keine Fotomotive zu finden, ist unbegründet. Auch Technologie hilft die Landschaft mit zu gestalten.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Steine erzählen... Beim Betrachten der Ruinen auf Patsch, ist mir etwas eingefallen. Die Mauer auf der rechten Seite besteht aus durchgehenden Steinen. Bei der linken Mauer sind die Steine kleiner und mit Mörtel getrennt. Ein Beispiel von „Klimahaus“ dazumal!

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