Glurns - Bei der Neuwahl des Katastervertreters für das Bonifizierungskonsortium Vinschgau ist es in Glurns und auch im Vorstand des Konsortiums zu einem ungewöhnlichen Wechsel gekommen. Der bisherige Vize-Präsident des Bonifizierungskonsortiums Armin Bertagnolli fiel durch den Rost.
von Erwin Bernhart
Am 24. Oktober wurden in den Gemeinden und Fraktionen die Katastervertreter, der Delegiertenrat des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau gewählt. Üblicherweise eine Formsache, denn im Normalfall steht ein Vertreter der Bauern zur Wahl und die Sache hat sich’s. Nicht so in Glurns. Für den dortigen Katastervertreter Armin Bertagnolli wurde die Wahl zu einem Waterloo. Denn mit Egon Paulmichl tauchte zwei Tage vor den Wahlen ein zweiter Kandidat auf und Paulmichl wurde prompt mehrheitlich durchgewählt. An sich nichts Besonders. Aber Bertagnolli ist bzw. war auch Vizepräsident des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau und Bertagnolli ist seit 20 Katastervertreter. Er hat so unter anderem den Bau der Beregnung auf der unteren Malser Haide maßgeblich mitbegleitet und weiß jeden Handgriff dieser Anlage. Mit der Abwahl von Bertagnolli geht also viel Know-How den Bach runter und das betrifft auch die Katastervertreter von Laatsch, Mals, Tartsch und Burgeis. Diese sind gegen die Abwahl von Bertagnolli Sturm gelaufen und haben - vergeblich - Egon Paulmichl den Rücktritt nahegelegt. Interveniert habensoll auch der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler.
Rückhalt hat Egon Paulmichl in großen Teilen der Glurnser Bauern. In diesen Teilen hat sich im Laufe der Jahre große Unzufriedenheit mit Bertagnolli breit gemacht. Diese Unzufriedenheit ist auch politisch verankert. Denn Bertagnolli ist seit langem auch im Gemeinderat vertreten, hat für die Bürgerliste in Glurns kandidiert und wurde von Luis Frank in den Ausschuss berufen. Spästestens dann haben die Informationskanäle zu einem Großteil der Bauern und auch zur Bürgerliste nicht mehr funktioniert. Bertagnolli stand bei maßgeblichen Bauern spätestens dann auf der Abschussliste, als er im Gemeindeausschuss und im Gemeindrat neben anderem für die Naherholungszone bzw. für die Ausweisung eines Biotopes in der Oberen Au gestimmt hat, sehr zum Missfallen der betroffenen Bauern.
Weil auch die Gemeinde Glurns Grundbesitzerin ist und aufgrund der Grundgröße mit mehreren Stimmrechten bei der Wahl des Katastervertreters abstimmen hat können und weil sich mit der Mehrheit der Liste „Für Glurns“ die politischer Zusammensetzung in der Gemeinde grundlegend geändert hat, dürften die Gemeindestimmen in Richtung Paulmichl geflossen sein. Bertagnolli schrieb den Bauern sarkastisch: „Zu meiner Abwahl vom Bonifizierungskonsortium Vinschgau nach über zwanzig Jahren Einsatz und Arbeit Vergeltsgott euch allen“.
Partschins/Bozen - Die junge Partschinser SVP-Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner ist am Silvestertag von ihrem Landtagsmandat zurückgetreten. Zum Verhängnis ist ihr eine allzu fehlerhafte Abrechnung beim Kilometergeld geworden. Aufgedeckt hat dies die Neue Südtiroler Tageszeitung. Eine parteiinterne Verteidigung hat es für Ladurner nicht gegeben, im Gegenteil, man hat Ladurner parteiintern den Rücktritt nahegelegt. Zudem hat die Neue Südtiroler Tageszeitung auf eine Anfrage von Seiten Ladurners Mutter hingewiesen, in der sie nachgefragt haben soll, ob es möglich wäre, Jasmin Ladurner für die Zimmervermietung in Hafling anstellen zu können. Bei einer Anstellung ist es vorgesehen, dass die Region die Sozialabgaben bezahlt. Dies gilt allerdings nur für eine Anstellung, die bereits vor der Wahl zum Landtag besteht. Die Anfrage ist vergleichbar mit der Anstellung vom ehemaligen Malser BM Ulrich Veith, der sich nach der Wahl zum BM bei seinem Bruder anstellen ließ und die Gemeinde Mals hat dann Sozialabgaben zahlen müssen. Allerdings musste Veith diese nach einem gerichtlichen Vergleich rückerstatten. Ladurners eigentlich dreiste Anfrage wurde im Regionalrat abgelehnt. Und nun ist die 2018 mit 6.825 Vorzugsstimmen gewählte Hoffnungsträgerin über ihr eigenes Fehlverhalten gestolpert. (eb)
Dass die Landecker Straße seit 11. Dezember einspurig geöffnet ist, darüber haben wir in der Vinschgerwind Nmmer 23/2021 berichtet. Mittlerweile ist klar, dass es für den Landecker Tunnel weiterhin eine Vingnettenpflicht gibt, trotz unzumutbarer Umfahrungsmöglichkeiten. Der Gemeinderat von Landeck um BM Herbert Mayer hat sich trotz politischer Intervention bei LHStv. Ingrid Felipe und bei Umweltministerin Leonore Gewessler gegen die mächtige ASFINAG nicht durchsetzen können.
Sepp Noggler ist einer von drei „grande elettore“ der Region und damit einer der 58 Delegierten, die mit Senatoren und Kammerabgeordneten den Staatspräsident wählen.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Diese Pandemie fordert von uns allen eine gehörige Portion Resilienz, also geistige Widerstandskraft. Weniger die Pandemie selbst als die sich laufend ändernden Bestimmungen über diese G-Regeln (genesen, geimpft, getestet) oder über sonstige Bestimmungen. Das Hintreiben zum Impfen, ohne die Impfpflicht in den Mund zu nehmen (na gut, letzthin wurde in Italien die Impfpflicht ab 50 eingeführt und die Impfpflicht ab 40 soll demnächst folgen), geht vielen auf die Nerven. Tägliche oder wöchentliche Änderungen beim Impfen, Testen, Boostern, Greenpass, Supergreenpass, Ultrasupergreenpass... sind nicht nur höchst ungewöhnlich, sie können als lästig und störend, für viele sogar als verstörend empfunden werden. Also ist neben vielem anderen eine gute Resilienz gefragt, um diese sich dauernd wandelnde Situationen bewältigen zu können. Ich persönlich habe mir verordnet, nicht mehr dauernd und täglich die geänderten Bestimmungen zu studieren. Ich schalte bei den Nachrichten über Corona einfach um und will drei Tage lang nichts wissen. Erst jeden vierten Tag lasse ich die Corona-Informationen wieder zu. Das geht mir gut, ist ein Stück weit gedankliche Freiheit, das ist ein Teil meiner auf- und umgebauten Resilienz. Andere machen das vielleicht anders. In diesem Sinne wünschen wir unseren Leserinnen und Lesern für das neue Jahr neben einem ein gut aufgebauten Immunsystem ein ebenso gut aufgebautes Resilienzsystem, also einen guten psychologischen Widerstand auf allen Ebenen.
Die Berufsfeuerwehr, die Hafner und Kaminkehrer im lvh warnen vor Ofenüberhitzung durch die Verbrennung von Christbäumen.
Spätestens nach dem Dreikönigtag entsorgen viele Familien ihre Weihnachtsbäume. Zahlreiche landen auf dem Kompost, andere werden eingesammelt und wieder andere werden im hauseigenen Ofen verbrannt. Im letzteren Fall gilt große Vorsicht, warnen die Kaminkehrer und Hafner im lvh sowie die Berufsfeuerwehr. Werden nämlich zu viele Zweige in den Ofen gelegt, kann es zu einer Überhitzung des Ofens und des Kamins kommen, was zu einem Kaminbrand führen kann. „Das Nadelholz ist für die Verbrennung in einem offenen Kamin nicht geeignet, da dieses Holz viel Harz enthält. Es birgt zudem die Gefahr, dass gefährliche Funken aus dem Ofen spritzen“, erklären Christian Gross, Obmann der Hafner und Christian Resch, Obmann der Kaminkehrer im lvh.
Wer den Christbaum verheizen möchte, sollte wichtige Regeln befolgen. Dazu zählen in erster Linie die Entfernung des kompletten Weihnachtsschmuckes. Auch Lametta-Streifen oder Stroh-Aufhänger müssen sorgfältig beseitigt werden. Anschließend kann der Baum zu Brennholz geschlagen werden. Die Trocknung der Zweige erfordert circa zwei Wochen und diese eignen sich sehr gut als Anzündhilfe. Der Stamm trocknet erst in zwei bis drei Jahren und kann erst dann als Brennholz verwendet werden. „Wir möchten die Menschen über die korrekte Verbrennung informieren, um Kaminbrände und damit zusammenhängende Gefahren zu verhindern“, betont auch der Brandinspektor der Berufsfeuerwehr Bozen Hansjörg Elsler.
Rodeln Naturbahn Juniorenweltcup - Zwei Siege in zwei Rennen – für den Schleiser Daniel Gruber hätte der Auftakt des Juniorenweltcups der Naturbahnrodler nicht besser laufen können. Zum Jahresabschluss wurde die Saison auf der Winterleiten in Österreich eröffnet. Dort feierte der Schleiser im Einsitzer der Herren einen souveränen Sieg. Gruber, der in beiden Läufen die Bestzeit erzielte, gewann mit einem Vorsprung von 1,57 Sekunden auf seinen Teamkollegen Fabian Brunner. Auch bei den Damen gelang beim Saisonauftakt einer Vinschgerin der Sprung aufs Podest. Jenny Castiglioni holte sich den 3. Platz und war damit die beste bei den Azzurre. Nur wenige Tage später fand in Latzfons bereits das zweite Rennen statt. Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen wurde der Trainingstag auf den Renntag verschoben und lediglich ein Wertungslauf durchgeführt. Auch an diesem Tag war Daniel Gruber nicht zu schlagen. Der 19-Jährige siegte vor seinem Vinschger Teamkollegen Alex Oberhofer. Oberhofer sicherte sich zudem auch im Rennen der Doppelsitzer mit Andreas Hofer den zweiten Platz. (sam)
Von Südtirol und Italien über Österreich bis hin nach Slowenien. Die Eishockeyteams der Alps Hockey League müssen viele Kilometer für die grenzüberschreitende Meisterschaft zurücklegen. Mittendrin sind drei erfahrene Vinschger Eishockeycracks. Es sind dies Manuel Lo Presti und Thomas Mitterer, welche im Kader des HC Meran Pircher stehen sowie Hannes Oberdörfer, der in Sterzing für die Wipptal Broncos Weihenstephan aufläuft.
Von Sarah Mitterer
Was haben Manuel Lo Presti, Thomas Mitterer und Hannes Oberdörfer gemeinsam?
Alle drei haben in Latsch ihre ersten Schritte auf dem Weg zum Eishockeyspieler gemacht, ehe sie nach Meran wechselten und dort noch einige Jugendkategorien durchliefen. Allen dreien gelang der Sprung in die erste Mannschaft des HC Meran und in den Folgejahren sammelten sie bei anderen Südtiroler Mannschaften und auch italienischen Teams in den unterschiedlichsten Ligen Erfahrung. Nach vielen Jahren treffen die drei Eishockeycracks nun endlich in der gleichen Liga - der Alps Hockey League - wieder aufeinander.
Der 32-jährige Hannes Oberdörfer, der von 2012 bis 2017 im Kader des HC Bozen stand und mit sich 2014 mit den Boznern den Meistertitel in der EBEL sicherte, ist jener Vinschger mit den meisten Spielen in der Alps Hockey League. Für den erfahrenen Verteidiger ist es bereits die fünfte Saison, die er mit den Wipptal Broncos Weihenstephan in dieser Liga bestreitet. Oberdörfer und seine Sterzinger starteten stark in die neue Saison und mussten sich in den ersten fünf Spielen lediglich dem HC Meran – im direkten Vinschger Duell – geschlagen geben. Doch im Rückspiel gelang „Obi“ die Revanche und Sterzing besiegte Meran.
Für die beiden Stürmer Manuel Lo Presti und Thomas Mitterer ist es gemeinsam mit dem HC Meran Pircher die Premierensaison in der Alps Hockey League. Die beiden Latscher, welche sich 2016 mit den Meranern den Titel in der Serie B holten und in den darauffolgenden Saisonen drei bittere Finalniederlagen hinnehmen mussten, stiegen im Sommer 2021 mit den Adlern in die AlpsHL auf und sorgen in ihrem ersten Jahr in dieser Liga für einige Überraschungen. Die Adler feierten einen starken Saisonauftakt und ärgern immer wieder die Favoriten.
Für Oberdörfer, Mitterer und Lo Presti geht in Kürze der Grunddurchgang zu Ende und die Zwischenrunde startet. Ob die Vinschger dort erneut aufeinandertreffen werden, wird sich wohl erst im letzten Rückrundenspiel des Grunddurchgangs Ende Jänner entscheiden.
Eishockey Serie A - Alle Partien in der Alps Hockey League zwischen italienischen Mannschaften werden zusätzlich auch für die höchste italienische Liga – die Serie A - gewertet. Dort beginnen in Kürze die Play Offs. Fast hätten Lo Presti und Mitterer mit dem HC Meran Pircher (Bild) auch den Einzug ins Halbfinale der italienischen Serie A geschafft, das Team scheiterte im allerletzten Moment und musste das letzte Halbfinalticket Cortina überlassen. Ausgerechnet die Niederlage im „Vinschger Duell“ gegen Sterzing sorgte für das Aus in der italienischen Meisterschaft. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Remigius, Kirchenpatron in Eyrs, 13. Jänner 2021
„Ein Vogel wollte Hochzeit machen in dem grünen Walde. Fiderirallala … Die Drossel war der Bräutigam, die Amsel war die Braute. Fidirallala … Die Meise, die Meise, die sang das Kyrie eleise. Fidirallala …
Wer kenn sie nicht, die Verse aus dem Kinderlied „Die Vogelhochzeit“? Aber welche Meise ist denn gemeint? Gibt es in der Vogelfamilie der Echten Meisen (Paridae) doch sechs verschiedene Arten. Meine Nichte Eva Grassl Raffeiner konnte die allermeisten Vertreter der einheimischen Meisen an ihrem Futterhäuschen in Tschengls fotoporträtieren. Dank ihrer Fotos kann ich im heutigen Beitrag die verschiedenen Arten der Meisen-Familie näher vorstellen.
Der Umstand, dass es möglich ist, in der Tschenglser Wohnzone Reith fast die vollständige Arten-Galerie der einheimischen Meisen zu fotografieren und damit ihr Vorkommen in diesem Gebiet zu dokumentieren, belegt die Bedeutung der Tschenglser Laubwald-Au als naturbelassenen Lebensraum inmitten von rundum besiedelten oder landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen. In Zeiten des massiven und dramatischen Schwundes von Tier- und Pflanzenarten und deren Populationen und Bestände sind naturbelassene Lebensräume, ökologische Korridore und „Trittsteine“ in der Landschaft überlebenswichtig für den Erhalt der Biodiversität.
Nahrungsumstellung als Überwinterungsstrategie
Die Echten Meisen bilden die eigene Vogelfamilie der Paridae innerhalb der Ordnung Sperlingsvögel (Passeriformes). Die Meisen sind überwiegend Waldbewohner und Höhlenbrüter. Die Kohlmeise, aber auch die Blaumeise sind Kulturfolger im Siedlungsraum geworden und sie nehmen Nistkästen als Bruthilfe an. Der dünne, kurze, spitze und Pinzetten-förmige Schnabel verrät die Meisen als Insektenfresser. Die allermeisten Meisen sind bei uns aber Jahresvögel, bleiben also auch im Winter bei uns, wenn es keine Insekten als Nahrungsgrundlage gibt. Als Überwinterungsstrategie stellen die Meisen daher von sommers Insekten auf winters öl- und fetthaltige Sämereien um. Sonnenblumenkerne locken sie daher leicht an unsere Futterhäuschen. Und bei früheren Hofschlachtungen von Schweinen zur Weihnachtszeit ist den Meisen ein Teil des Schweinefettes als Winterration in die hof-nahen Obstbäume gehängt worden. Die neuen Formen sind Meisen-Knödel in Kugelform, zusammengehalten im Netz als Gemisch aus Fett, Sonnenblumen-, Hanf- und anderen Samenkörnern.
Die Arten im Kurzporträt
Kohlmeise: Größte, häufigste und bekannteste einheimische Meise. Im gelben Hemd mit schwarzer Krawatte. Beim Männchen ist diese Krawatte als Bauchstreifen breit und durchgehend, beim Weibchen schmäler und unterbrochen. Die Kohlmeise ist wohl die Meise aus dem Kinderlied von der Vogelhochzeit.
Tannenmeise: Brütet vorwiegend im Nadelwald. Die Nahrungssuche erfolgt bevorzugt in Baumwipfeln und an Zweigenden. Besonders nördliche Populationen wandern im Herbst invasionsartig nach Süden. Tannenmeisen sind sehr neugierig und nähern sich im Geäst uns Menschen beim Waldspaziergang. Dann können wir auch die verschiedenen Ruftöne vernehmen, welche Paarpartner zur gegenseitigen Verständigung setzen, manche wehmütig wie „tüüh“ oder „tit tüh-e“. Kennzeichen der Tannenmeise sind der auffällig weiße Wangenfleck am schwarzen Kopf, der länglich weiße Nackenfleck am Hinterkopf und die doppelte weiße Flügelbinde.
Blaumeise: Die azurblaue Kappe am Kopf ist namensgebend. Weitere Kennzeichen sind der schwarze Augenstreif und viel weiß im Gesicht. Die Unterseite ist gelb mit
schmalem, schwarzem Längsstreifen auf dem Bauch. Die Flügel sind leuchtend blau besonders an den Großen Armschwingen und am Flügelbug. Die weißen Schwanzaußenfedern der Kohlmeise, die bei deren Flug sichtbar sind, fehlen der Blaumeise. Oft hängt die Blaumeise kopfüber in den Zweigen. Sie bewohnt auch Parkbäume in Siedlungsgebieten.
Haubenmeise: Brütet im Nadelwald und ist sehr standorttreu. Hackt Bruthöhlen in morsche Stämme oder Baumstümpfe. Die Tannenmeise hat eine braune Oberseite und eine beige Unterseite. Unverkennbar an ihrer dreieckigen Federhaube in schwarz-weißer Musterung. Diese Haube wird je nach Gemütszustand aufgerichtet oder angelegt getragen.
Die Sumpf- und die Weidenmeise sind in Körpergröße, Statur und Ausfärbung am schwierigsten zu unterscheiden, zumal sie mit dem feuchten Laubwald auch gleiche Lebensräume bevorzugen. Wo beide Arten vorkommen, dominiert die Sumpfmeise über die Weidenmeise.
Sumpfmeise: Hat eine glänzend schwarze Kopfplatte und einen braunen Rücken. Der schwarze Kehlfleck ist meist klein. Den Arm- und Handschwingen fehlt das helle Feld. Das sicherste Unterscheidungsmerkmal zur Weidenmeise ist für Kenner die Stimme.
Weidenmeise: Hat ebenfalls eine schwarze Kopfplatte; diese ist aber nicht glänzend wie bei der Sumpfmeise, sondern matt. Im Flügel gibt es ein helles Armschwingenfeld. Der Kehlfleck ist meist groß. Die Verwechslungsgefahr mit der Sumpfmeise ist groß.Die Schwanzmeise ist keine eigentliche Meise, sondern ein Mitglied der Gruppierung, zu der auch die Laubsänger, Schwalben und Lerchen gehören. Sie brütet in naturnahen Laub- und Mischwäldern mit viel Unterholz, ist sehr klein und rundlich und hat einen überlangen Schwanz. Sieht im Flug wie ein gestielter Ball aus. Fliegt häufig in Familientrupps. Baut kunstvolle geschlossene Moosnester in Astgabeln, welche von Spinnweben zusammengehalten und mit Stücken von Birkenrinde und Flechten getarnt werden.
Die Bartmeise ist am nächsten mit den Lerchen verwandt. Sie wird in den Bestimmungsbüchern nur wegen ihrer äußerlichen Ähnlichkeit in die Nähe der Echten Meisen gestellt. Bartmeisen sind Schilfbewohner, bauen ihr Nest niedrig zwischen Schilfhalmen und ernähren sich von Insekten und Schilfsamen. Die zweite Auflage des Südtiroler Vogelatlasses von der Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde aus dem Jahr 2017 führt die Bartmeise für Südtirol nicht an.
Die Beutelmeise wir unter anderem wegen ihrer Brutbiologie in eine eigene Vogelfamilie gestellt. Sie brütet in Laubbäumen an Flüssen und Seen und braucht für die Nestanlage geeignete Bäume mit lang herabhängenden Zweigen wie sie Birken, Erlen oder Weiden ausbilden. Die Beutelmeise baut nämlich ein kunstvolles, beutelförmiges Hängenest mit einer Einschlupfröhre. Das Nest ist außen hell und flauschig, weil Samenwolle von Pappeln, Weiden und Rohrkolben eingewoben werden. In Südtirol gibt es laut der 2. Auflage des Vogelatlasses (2017) keine Brutnachweise für die Beutelmeise mehr.
Wer alle Meisen-Arten auch im direkten Größenvergleich kennenlernen und bestaunen will, dem sei ein Besuch im Nationalparkhaus avimundus in der Schlanderser Fußgängerzone empfohlen