Partschins
„Wir kommen vom fernen Osten“ Wunderbares Titlá-Konzert

Kult ist, wie der immer barfuß auftretende und kaum Alterserscheinungen aufweisende Hermann Kühebacher die Pusterer Combo „titlá“ und die einzelnen Band-Mitglieder vorstellt, und wie er in die Lieder einführt. Mit „Wir kommen vom fernen Osten“ begrüßt Kühebacher die weit mehr als 200 Zuhörer:innen im Widumgarten von Partschins am Dienstag, den 26 August. Die Burschen von „Titlá“ sind älter geworden, spielen aber immer noch mal ernsthaft, mal ironisch mit der Musik, mit irischem Folk, mit alpinen Klängen, mit Klezmer, mit italienischen Volksliedern, mit dem Korrnerlied von Luis Stefan Stecher „Mai Madele, mai Tschurele“. Mit dem Konzertmotto „DI ERSCHTN 35 JOHR SEIN UMMA“ kokettieren die Pusterer mit dem Alter, mit dem Älterwerden. „Wir haben nach Kriegsende mit der Musik begonnen, wir hatten damals ja nichts, der Tasschler Toni musste viel zu großen Schuhe tragen ...“, erzählt der Hermann mit ernster Miene, listig abwartend, ob denn Gesagtes als Kalauer erkannt werden wird. Oft hat es im Publikum schon etwas gedauert bis zur Entlarvung. Dafür war die Musik erheiternd, fröhlich, nachdenklich stimmend, lustig auch - wenn der Taschler Toni gerappt hat etwa.
Vom Alter her sehr gemischt war das Publikum, die treuen Titlá-Fans und -Kenner waren von Jungen, Neugierigen umgeben. Die Auswahl der Lieder und der Stücke im unverwechselbaren Titlá-Sound nahm das Publikum auf eine Zeitreise in die 35 erfolgreichen Jahre mit. Mit Peter Rifesser an der Geige, mit Hermann Kühebacher am Dudelsack (und an vielen anderen flötenartige Instrumente), mit Toni Taschler an der Tuba und an der Ziehharmonika und zeitweise auch am Schlagwerk, mit Eduardo Rolandelli an der Gitarre und Peter Paul Hofmann am Schlagzeug, an der Bassgeige und an der Steirischen: die Formation Titlá („tiat lai“ war die Antwort eines Wirtes auf die Frage, ob man in seinem Gasthaus Musik machen könne) ist unverwechselbar und der gesamte Vortrag in Partschins erfolgte ohne Verstärker udn Mikrofon. Im Pusterer Dialekt singen Kühebacher und Taschler, italienisch und vinschgerisch Rolandelli.
Die Auftritte der Band werden seltener, dafür intensiver. Einen dieser seltenen, dafür intensiven Auftritte von Titlá hat sich der Bildungsausschuss Partschins zur großen Freude der Zuhörer:innen sichern können und die Vorsitzende Wally Nardelli konnte die Pusterer nicht ohne Stolz im schön umgebauten Widumgarten willkommen heißen. (eb)