Plaus - Gastbeitrag von Ernst Gögele
„Hervorragender Schachzug“
Über zukunftsorientierte Investitionen und geschichtliche Besonderheiten der Gemeinde Plaus.
Mit dem im Jahr 2015 getätigten Kauf des ca. 2.000 Quadratmeter umfassenden Pixnerareals samt dazugehörigem Pixnerhaus – dem ältesten Haus mitten im Dorf und Wohnhaus der ehemaligen Hofstelle Tanzer – hat Bürgermeister Jürgen Klotz und sein damaliger Ausschuss und Gemeinderat einen hervorragenden Schachzug für die Gemeinde Plaus gemacht.
Nach mehrjährigen, sich hinziehenden Verhandlungen mit den vielen Erben des sogenannten Pixnerareals ist es gelungen, genügend Grund und Boden für zukünftige eventuelle Erweiterungen für Schule, Kindergarten, Spielplatz, Festplatz und öffentliche Grünanlage usw. zur Verfügung zu haben.
Das sehr alte und für das Dorf Plaus geschichtsträchtige Pixnerhaus diente in früheren Zeiten auch als Gemeindekanzlei, im Jahre 1777 wird es erstmals als Schule erwähnt, als Unterkunft für die Lehrerfamilie und es beherbergte schließlich über viele Jahre die Bauernfamilie.
Vor der Etschregulierung (1900-1904) mussten bei den wiederkehrenden Überschwemmungen in Plaus und Umgebung die damaligen Schüler und Lehrer mit kleinen Booten, den sogenannten Zillelen, zum ebenfalls im Wasser stehenden Pixnerhaus rudern, um dann, über die 12stufige steile Außenholzstiege die Schulklassen im oberen Stockwerk zu erreichen.
Heute, nach der vorbildhaften Renovierung und Erweiterung im Jahr 2020/2021, dient das Pixnerhaus als Gemeinde-, Vereins- und Mehrzwecksaal. Ein Teil der Renovierungsarbeiten wurde mit EU- und Landesgeldern finanziert.
Besonderer Dank gilt dem Bürgermeister Jürgen Klotz und allen, welche sich für die Erhaltung und Renovierung des alten Hauses eingesetzt haben (und somit trotz gegenteiliger Bestrebungen einen Abriss verhindern konnten). Danke auch dem Heimatpflegeverein Naturns/Plaus mit seinem leider schon verstorbenen, damaligen Obmann Josef Pircher, welcher sich auch stets dafür einsetzte, damit dieses wertvolle Kleinod für Plaus erhalten bleibt. Danke auch den Architekten Stephan Marx und Elke Ladurner für die stilgerechte Planung der Außenfassade mit Satteldach samt modernem Innenausbau und Zubau. Schlussendlich auch den Handwerkern ein Dank für die qualitätsvolle Ausführung der Bauarbeiten.
Ernst Gögele, Plaus
Äpfel anstatt Brot?
Kürzlich habe ich gelesen, dass die Bäcker im Trentino Alarm schlagen, weil der Brotweizen knapp wird und sogar die Gefahr besteht, dass überhaupt kein Getreide mehr zur Verfügung steht. Sie fordern eine neue Agrarpolitik. Ich denke, das ist auch in Südtirol ein Thema, über das man nachdenken muss. Über Jahrhunderte hinweg haben die Menschen hier, speziell auch im Vinschgau, Getreide angebaut. Sie haben das Korn für das tägliche Brot gehabt und deshalb auch die zwei Weltkriege ohne Hungersnöte überstanden. Heute stehen überall nur noch Apfelbäume, und wir sind vom Getreide aus fernen Ländern wie zum Beispiel der Ukraine abhängig. Was Abhängigkeit bedeutet, bekommen wir derzeit saftig zu spüren. Ich frage mich: Was passiert, wenn unsere Bäcker hierzulande kein Mehl mehr bekommen? Können wir dann nur noch Äpfel essen?
Karl Sagmeister, Glurns
HAIKU
DES MONATS März 2022
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:
ex-aequo:
Später Einkauf -
durch die Nacht zieht der Duft
der Frühblüher.
Jan Hosemann, Halle an der Saale
*
Trübselig.
Blassgelb der Himmel
des Frühlings
Gontran Peer, Brixen
Kontakt für die
Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau:
helga.gorfer58@gmail.com
Der Laaserspitz. Jedes Mal, wenn ich von einer Reise zurückkehre und nach der Töll die Silhouette der Laaserspitz sehe, weiß ich, das ich angekommen bin.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Naturns - In Naturns herrscht große Freude darüber, dass das Thermalwasser aus der Quelle Kochenmoos II (Schüttung 5 Sekundenliter bei 17 Grad Celsius) in diversen Hotels bereits genutzt wird und erlebbar ist. Eine Zwischenbilanz wurde am 11. Mai 2022 im Hotel Preidlhof von der Tourismusgenossenschaft Naturns gezogen. Nachdem die Naturnser Gemeindeverwalter unter dem damaligen BM Andreas Heidegger gemeinsam mit dem Geologen Konrad Messner nach mühevoller Kleinarbeit gelungen war, die beim Tunnelbau in Staben 2000-2003 entdeckte Quelle Kochenmoos II als Thermalquelle bzw. Thermalwasser einstufen zu lassen und das diesbezügliche Zertifikat vom Ministero della Salute 2016 in der Gemeindestube eingelangt ist und 2019 die Wasserkonzession vom Land unter Dach und Fach gebracht werden konnte, hat man sich in Naturns um die Nutzung dieser wertvollen Ressource Gedanken gemacht. Beherzt haben 10 Hoteliers zugegriffen und die Wasserleitung, vom Malser Wasserbauingenieur Walter Gostner von Patscheider und Partner geplant und projektiert und von der Prader Firma Hofer umgesetzt, 2021 von der Quelle bis in die Hotels mit rund 1 Million Euro finanziert. Wichtig war es den Verwaltern, dass das Thermalwasser auch allen Bürgern zur Verfügung stehen würde. Während das Thermalwasser in einigen Hotels, so im 5-Sterne Hotel Preidlhof, bereits genutzt wird, soll im Laufe der nächsten Monate auch das Erlebnisbad damit bestückt werden. Die dafür vorgesehnen Projekte, so ist es mit den Hotels vereinbart, sollen je zur Hälfte von der Gemeinde Naturns und von der Tourismusgenossenschaft finanziert werden. Auch im neuen Naturparkhaus soll das Thermalwasser thematisiert werden.
Als wichtigen Meilenstein für Naturns bezeichnete der Geschäftsführer der Tourismusgenossenschaft Naturns Uli Stampfer die Thermalwassernutzung. „Dieser Meilenstein wird uns in die Zukunft bringen“, ist Stampfer überzeugt. Man habe mit mutigen und weitsichtigen Investoren einen guten Weg gefunden, lobte auch der Präsident Christoph Tappeiner.
Mit Stolz und Genugtuung sprach BM Zeno Christanell von einem „historischen Moment“. Die Referentin für Tourismus Astrid Pichler sprach von einem „Wasserfall des Glücks“. Ihr Vorgänger Helmut Müller beschwor das gemeinsame Vorgehen und AltBM Andreas Heidegger sagte, dass dieses Thema „wesentlicher Teil meiner politischen Laufbahn“ gewesen sei.
Mit bisher 15 Probanden, vor allem Rheumapatienten, stellte der Mediziner Alexander Angerer die laufende und vorgeschriebene Studie vor, die nach einem Protokoll der Uni Siena abläuft (12 Tage je eine halbe Stunde bei 38 °C Sprudelthermalwasser). Mit äußerst positiven Rückmeldungen von 12 Probanden habe die Studie bisher die Erwartungen übertroffen. 40 Probanden sind vorgeschrieben (mit einer Vergleichsgruppe von ebenfalls 40). „Das stimmt uns positiv“, sagte dann auch der Preidl-Hof-Chef Klaus Ladurner.
Nun werde man mehrere Planungsstufen im Erlebnisbad Naturns angehen, sagte Uli Stampfer. (eb)
Nauders/Martina - NDie Bauarbeiten auf der Wehrbaustelle in Ovella laufen derzeit auf Hochtouren. Die offizielle Inbetriebnahme ist nach achtjähriger Bauzeit für November 2022 geplant. Der künftige Stauraum erstreckt sich von der Wehranlage über eine Länge von 2,5 Kilometer bis zur Innbrücke in Martinsbruck-Martina. Das erstmalige Aufstauen des Inn ist im August geplant. Gleichzeitig werden die Maschinen im Krafthaus Ried/Prutz gründlich getestet. Dieses umfangreiche Test- und Messprogramm erstreckt sich über mehrere Wochen. Im November wird die neue Anlage dann ans Netz gehen: Mit einer Leistung von 89 Megawatt werden jährlich rund 440 Gigawattstunden Strom erzeugt werden. Das entspricht dem Stromverbrauch von 90.000 Haushalten. Das Dotierkraftwerk in Ovella liefert zusätzlich rund acht Gigawattstunden Strom und geht voraussichtlich im Jänner 2023 in Betrieb. Das Laufkraftwerk sollte eigentlich planmäßig 2018 in Betrieb gehen. Unter anderem sorgten massive geologische Probleme beim Vortrieb des Triebwasserstollens für eine Verzögerung und einen Kostenanstieg von 461 auf 605 Millionen Euro. Es waren nach einem Steinschlag umfangreiche Sicherungsarbeiten auf der Wehrbaustelle in Ovella notwendig. Die Gesamtinvestitionskosten betragen aktuell rund 620 Millionen Euro. Allen voran gebe es einen Preisschub bei Stahl und Aluminium sowie durch die Corona-Pandemie Probleme bei den Lieferketten. (aw)
Prad/Thiersee - Nur alle sechs Jahre finden die traditionellen Passionsspiele in Thiersee am Tor zu den Tiroler Alpen statt. Wenn am 12. Juni Premiere gefeiert wird, zeigen sich die Spiele in diesem Jahr komplett erneuert: Neuer Stücktext, neue Musik, neues Bühnenbild… die ZuschauerInnen dürfen sich auf eine überraschende Neuinszenierung freuen.
„Nirgendwo sonst gibt es einen See, der so eng mit dem Ort und seinem Passionspiel verbunden ist, wie in Thiersee“ schwärmt der Schriftsteller und Literaturwissenschafter Toni Bernhart von der einzigartigen Lage des Passionshauses direkt am Thiersee. Der gebürtige Prader zeichnet auch für den neuen Stücktext der Thierseer Passionsspiele verantwortlich.
Schlanders - Für mehr Biodiversität arbeiten Landwirte, Forstmitarbeiter, Imker und Gemeindevertreterinnen in Schlanders Hand in Hand. Es ist ein kleines Projekt mit großer Wirkung, das die Biodiversität in der intensiven Obstbaukultur fördert. Gemeinsam werden Hecken gepflanzt, Blühstreifen gesät und
Lesesteinhaufen mit Gehölz als Insektenhotel gebaut. So entstehen biologische Korridore, die eine vernetzte Landschaft fördern und Lebensräume für Nützlinge, Kleinlebewesen und Wildtiere wie Vögel und Insekten bieten. Im vergangenen Jahr nahm das Projekt seinen Anfang, am vergangenen 7. Mai wurde zum einen eine Bestandsaufnahme gemacht, zum anderen das Projekt weitergeführt.
Einig war man sich darin, dass das Ganze nicht „von heute auf morgen geht, sondern erste sichtbare Ergebnis in frühestens 5 – 10 Jahren zu erwarten sind.“ Das Aufräumen der Landschaft – in vielen Köpfen verankert – steht im Gegensatz zu Pflanzenvielfalt und Biodiversität. „Man weiß, wenn die Landschaft nicht aufgeräumt wird, dann ist die Pflanzenvielfalt da“, sagte Klaus Bliem vor versammelter Mannschaft. Dass muss auch in den Köpfen der Bevölkerung ankommen.
Angeregt wurde das Projekt Biodiversität von Landwirt Rudi Tappeiner, in die Wege geleitet und vorangetrieben von Klaus Bliem, dem Stationsleiter der Forststation Schlanders und den beiden Referentinnen Monika Wielander und Christine Kaaserer. Kaaserer hat in mehreren Gesprächen mit den angrenzenden Landwirten, die dem Projekt vorausgegangen waren, den Boden für eine reibungslose Umsetzung bereitet. Realisiert wurde es schlussendlich von vielen Händen.
Damit ist das Projekt Biodiversität neben der Alten Landstraße in Schlanders ein Gemeinschaftswerk. (ap)
Schlanders/Initiative Drususkaserne - Wenn etwas zu Bruch geht, nicht mehr richtig funktioniert oder einfach aus der Mode gekommen ist, dann wird es durch Neues ersetzt, ganz egal ob es sich um Kleider, Gebrauchsgegenstände oder auch um Gebäude handelt. Erst langsam besinnen wir uns wieder darauf, Dinge zu reparieren, den Reiz der Geschichte und die Patina des Erlebten wieder wertzuschätzen.
„Die Japaner kennen die Kunst der Reparatur in verfeinerter Form schon seit Jahrhunderten. Sie heißt Kintsugi, die Reparatur mit Gold“, weiß die Landeskonservatorin Karin Dalla Torre Pichler. „In dieser Kultur bedeuten Beschädigungen und Gebrauchsspuren keinen Wertverlust. Sie gehören zum Gefäß. Es wird sorgsam geklebt und die Narbe mit Gold oder Silber veredelt. Das Gefäß geht aus dem Bruch noch wertvoller hervor.“
Für viele Einwohner Südtirols rufen die faschistische Besatzung und das Abtrennen von Tirol noch nach Jahrzehnten schmerzhafte Erinnerungen hervor. Der Bruch von damals wurde nicht vergessen und der Schmerz ging in das kollektive Gedächtnis über.
Geschichtliche Aufarbeitung brauchen wir, um als Gesellschaft mit diesem Schmerz leben zu können. Sie bewahrt uns vor dem Vergessen. Das Verneinen und Verdrängen kann vergangenes Unrecht nicht aufheben. Es führt nur zu Relativierung, verliert an Bedeutung und entschwindet nur scheinbar aus der Erinnerung. Mit dem Schleifen vieler faschistischer Denkmäler und Gebäude, hat man das Gefühl, als hätte es diese dunkle Zeit gar nicht gegeben. Viele der jungen Generationen erfahren nur noch im Geschichtsunterricht davon.
Auch die Drususkaserne in Schlanders ist vielen Menschen immer noch ein Dorn im Auge. Zu groß der Schmerz, den sie auch heute noch hervorruft. Aber vielleicht lernen wir, die Besatzung als eine Erfahrung mehr zu betrachten, ein Ereignis, das uns ungewollt definiert hat, Spuren und Narben hinterlassen hat. Diese Verletzungen haben uns noch wertvoller gemacht. Selten sieht man eine so lebendige Tradition und aktiv gelebtes Brauchtum wie in Südtirol mit seinen Musikkapellen, Schützenvereinen und anderen traditionellen Gruppen. Wenn der Widerstand groß ist, rücken die Menschen zusammen, stehen für das ein, was ihnen wichtig ist. Diese wertvolle Erfahrung prägt uns bis heute. Wir müssen nur noch den heutigen Wert dieser Risse erkennen.
Die Gebäudehülle der Drususkaserne bietet die einmalige Chance, Vergangenes aufzuarbeiten ohne die Opfer unserer Vorfahren in Vergessenheit geraten zu lassen. Innovative Inhalte haben die Sprengkraft, faschistisches Gedankengut definitiv zu besiegen und Brücken zwischen den Sprachgruppen innerhalb eines vereinten Europas zu bauen. Wir haben die Möglichkeit, unsere Narben mit Gold zu veredeln.
Die Initiative Drususkaserne setzt sich für die geschichtliche Aufarbeitung statt Verdrängung ein. Was ist eure Meinung zu diesem Thema?
Schreibt uns unter: idrukas@gmail.com
Lichtenberg - Bei der Gebietsausstellung am 30. April 2022 in Lichtenberg führten Vinschger Züchterinnen und Züchter ihre schönsten Tiere der Rassen Braunvieh, Jersey und Original Braunvieh zur Bewertung in den Ring.
von Magdalena Dietl Sapelza
Die Züchterinnen und Züchter hatte ihre Jungrinder und Kühe für die Bewertung herausgeputzt. Am Vormittag stellten sich die Jungrinder im Ring dem Jurorenteam um Gerold Riedl aus Nordtirol. Nach der Tiersegnung und der offiziellen Eröffnung der Schau durch Bezirksobmann und Chef des Organisationskomitees Andreas Jäger aus Morter wurden die Kühe der unterschiedlichen Kategorien an die Reihe. Unzählige interessierte Bauern und Nichtbauern säumten den Ring, begutachteten die Tiere, versuchten sich selbst eine Meinung zu bilden und verglichen diese mit den Ausführungen des Jurors. Hie und da gingen die Meinungen auseinander. Einig waren sich die meisten darüber, dass sich die Zuchterfolge der Vinschger Viehzüchter durchaus sehen lassen können. Doch nicht nur die schönsten Tiere wurden gekürt, sondern auch die neue Braunviehkönigin. Brigitte Malleier aus Laurein löst Gerlinde Bergmeister aus Vintl ab. Die Braunviehkönigin hat repräsentative Aufgaben bei unterschiedlichen Braunvieh-Veranstaltungen im Land. Bezirksobmann Jäger bedauert den stetigen Rückgang der Viehzucht-Betriebe in Südtirol. Die kürzlich beschlossene Auszahlung des 300 Euro Bonus pro Milchkuh (ab drei Kühen bis maximal 30 Kühen pro Betrieb) bezeichnet Jäger „als aufputschte Soch“, die zu Anfeindungen und Unfrieden führt. Zielführender wäre es die Rahmenbedingungen für Milchbauern so zu schaffen, dass diese von der Milch auch leben können. Gefordert seien neben der Politik vor allem auch die Sennereien. Diese sollten so wirtschaften, dass für die Bauern mehr übrigbleibt. Bedauerlich war, dass die vielen Besucherinnen und Besucher genau an diesem Tag vom einsetzenden Regen (den ja eigentlich alle herbeisehnen) vertrieben wurden.
Ergebnisse - Finale
Jungrinder und Kalbinnen
Gesamtsiegerin Andreas Heinisch
Reservesiegerin Christian Stillebacher
Jungkühe und Zweitmelkkühe
Gesamtsiegerin - Ignaz/Maria Blaas
Reservesiegerin - Christian Stillebacher
Eutersiegerin - Stephan Plangger
Jersey-Kühe
Gesamtsiegerin - Urban Telser
Reservesiegerin und Eutersiegerin
Simone Sagmeister
Original Braunvieh
Gesamtsiegerin, Reservesiegerin und
Eutersiegerin - alle Franz Kneisl
Brown Swiss Mehrmelkkühe
Gesamtsiegerin - Stefan Stocker
Reservesiegerin - Franz Kaserer
Eutersiegerin Kurt Klotz
Weitere Ergebnisse: http://www.braunvieh.it
von Albrecht Plangger - Ende Jänner hat heuer die Neuwahl (bzw. Wiederwahl) des Staatspräsidenten stattgefunden. Über das chaotische und langwierige Procedere haben sich alle Parteien „den Mund zerrissen“ und Verfassungsänderungen angekündigt. Nun war als Vorschlag der „Fratelli d´Italia“ die Direktwahl des Staatspräsidenten Thema in der Abgeordnetenkammer. Die Mehrheit hat – allen voran die 5 Sterne Bewegung – diesen Vorschlag nur 4 Monate nach den großen Ankündigungen – ohne große sachliche Diskussion - versenkt. Von großer Bedeutung für Südtirol war ein Treffen mit dem österreichischen Nationalratspräsidenten Wolfgang Sabotka in Rom. Ganz aktuell konnten wir dem Nationalratspräsidenten ungute Entwicklungen aufzeigen, wie z.B. beim von Rom kürzlich ausgesprochenen Besatzverbot in Südtirols Gewässern von Bachforellen, Regenbogenforellen, Seeforellen, Bachsaibling und Seesaibling. Diese – aus Südtiroler Sicht – unverständliche Maßnahme betrifft jetzt 14.000 Fischer im Lande, die bei der römischen Maßnahme nur „Kopfschütteln“ werden. Im Schatten der „Covid-Zeit und in stillen Kammerlein“ haben die Umweltverbände in Rom Ende 2021 ein Ministerialdekret erwirkt, in welchem - ohne die Provinzen Bozen und Trient, wo es eigene Fischereigesetze und eine „carta ittica“ gibt, miteinzubeziehen - festgeschrieben wird, dass nur mehr autochthone Fischarten (diese müssen schon zu Kaiser Maximilians Zeiten nachgewiesen sein) in den Gewässern eingesetzt werden dürfen. Als Parlamentarier haben wir sofort im Bilanzgesetz 2022 die Einsetzung einer Expertenkommission mit Beteiligung der Region Trentino/Südtirol und einen Aufschub um 18 Monaten erwirkt, aber über diesen Aufschub hat sich aus formalrechtlichen Gründen das Ministerium erst einmal darüberhinweg gesetzt und vor einigen Tagen das völlig widersinnige und „autonomiefeindliche“ Besatzdekret per Rundschreiben an die Regionen und Provinzen bestätigt.
Daher müssen wir uns jetzt halt mit den Fischen „herumschlagen“. Das werden wir schon wieder gerade biegen, da wir eben autonome Zuständigkeiten haben und immer bereit sind, diese auch zu verteidigen.
Meinhard Durnwalder und Albrecht Plangger treffen neuen Generaldirektor des GSE Andrea Ripa di Meana
Senator Meinhard Durnwalder und Kammerabgeordneter Albrecht Plangger haben den neuen Generaldirektor des GSE, Andrea Ripa di Meana, getroffen und dabei über die Problemstellung bei den Förderungen von erneuerbaren Energiequellen in Italien, ganz besonders aber in Südtirol, gesprochen.
Steigende Stromkosten sowie Lieferengpässe bei fossilen Brennstoffen sind nicht erst seit dem Ukraine-Konflikt zum nationalen und internationalen Problem geworden: „Bereits seit dem vergangenen Sommer haben die Energiekosten spürbar angezogen. Seit Beginn des Konfliktes in der Ukraine sind sie dann nochmal empfindlich angestiegen“ erklärt Senator Durnwalder. Diese gestiegenen Kosten, so der Kammerabgeordnete Plangger, seien zu einer enormen Belastung für die Wirtschaft sowie für die gesamte Bevölkerung geworden: „Italien bezieht 55 Prozent des Energiebedarfes aus nicht-erneuerbaren Quellen – etwa 42 Prozent allein durch Erdgas“, betont Plangger.
Durnwalder und Plangger betonten, dass staatliche Fördermittel für die mittelfristige Abkehr von fossilen Brennstoffen und die Steigerung der Produktion alternativer Energie von großer Wichtigkeit sind, damit diese auch rentabel sind: „Die Energiewende ist ein übergeordnetes Thema, welches für unsere gemeinsame Zukunft und natürlich auch für kommende Generationen von grundlegender Bedeutung ist. Dies muss auch von der öffentlichen Hand durch entsprechende Anreize gefördert werden“, so die beiden Parlamentarier. In diesem Zusammenhang wurde im Rahmen des Treffens mit dem neuen Generaldirektor des GSE, Andrea Ripa di Meana, auf die Wichtigkeit des Erlasses der nächsten Förderdekrete hingewiesen.
Zudem solle auch darauf geachtet werden, dass bereits bestehende Anlagen weiterhin genutzt bleiben: „Bei auslaufender Förderung müssen unbedingt neue Anreize geschaffen werden, damit existierende Anlagen nicht wegbrechen“, erklärte Senator Durnwalder.
Große Zustimmung gab es auch für den Erlass des so genannten „Decreto Controlli“, mit dem bei geringfügigen Abweichungen zwischen realisierten Projekten und vorgelegter Dokumentation die Förderung mit Abstrichen aufrecht bleiben kann und nicht gestrichen wird: „Dadurch ließen sich eine Vielzahl von bestehenden Streitfällen lösen und die Produktion alternativer Energie weiter ankurbeln“, so Plangger und Durnwalder.