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Toni Polin hat viel zu erzählen, von der faschistischen Schule, von Soldatenbewegungen in Mals, von der Suche nach einer Lehrstelle, vom Militärdienst an der jugoslawischen Grenze, von der Arbeit im Ausland, vom Aufbau seiner Mechaniker Werkstatt und einiges mehr.

von Magdalena Dietl Sapelza

Zu Dreikönig 1939 wurde der kleine Toni ins „Dopolavoro“ am „Kinoplatz“ zur „Befana“ geladen. Er war soeben sieben Jahre alt geworden und besuchte die italienische Schule. Gespannt wartete er, was passieren würde. „Im Fasciohaus isch nor a Hex ummergschwirrt, unt hot inz Gschenklan procht“, erinnert er sich. „Di Mandarinen unt di Stollwerk sain eppas Bsunders gwesn.“ Nachdem seine Eltern kurz darauf für Deutschland optiert hatten, konnte er in die deutsche Schule wechseln.
Toni wuchs als zweiter von drei Buben auf dem Bauernhof der „Mesmerlen“ im Ortsteil „Russland“ auf. Beim Hüten beobachtete er Soldaten und Militärfahrzeuge. 1943 sah er, wie sich deutsche Soldaten von Norden her näherten. Schnell brachte er das Vieh heim: „I hons in dr Wies nimmr ausdrholtn, wenn amol eppas lous gwesn isch“, sagt er. Das Ziel der Deutschen waren die Quartiere der italienischen Soldaten. Kurz darauf wurden diese von den SS-Männern als Gefangene in Richtung Norden getrieben. „Sechs Reihen sains gwesn“, erinnert er sich. Noch heute erscheint es ihm wie ein Wunder, dass damals - auch später beim Zusammenbruch - in Mals kein Schuss gefallen ist. Nach dem Krieg hütete Toni Schafe. Er suchte eine Lehrstelle als Mechaniker. In Prad wurde er fündig, wechselte aber schon bald zu einem Mechaniker nach Mals. Das Reifenflicken war eine Hauptaufgabe. Regelmäßig hatten die Lastwagen, die beim Bau der Staumauer für den Reschensee beschäftigt waren, platte Reifen. Er arbeitete oft bis zur Erschöpfung. Nach Abschluss der Lehre suchte Toni Arbeit als Geselle. „Mitn Garber Peppi bin i mitgfohrn. Er hot Leder aus-gfiart unt i hon überoll gfrog, obr umasuscht“, sagt er. Erst 1950 fand er in einer Werkstatt in Meran Arbeit. Bald darauf erhielt er die Einberufung zum Militärdienst. In Bassano wurden die Südtiroler im Schießen und im Handgranatenwerfen geschult. Sie kamen nach Udine und wurden dann an die jugoslawische Grenze geschickt, wo Titos Soldaten darauf warteten, Triest zu erobern. Toni empfand es als ungerecht, dass nur die Südtiroler zu diesem gefährlichen Einsatz geschickt wurden. Selbst ein „Tenente“ habe das so empfunden und ihn vor Titos Soldaten gewarnt, so Toni. „Inz Südtiroler hot ma nicht gmegg, wail di Teitsche in Kriag Greueltaten verübt hobm“. Schließlich gab Tito auf, und die Südtiroler mussten den Stacheldraht wegräumen. Nach dem Militärdienst arbeitete Toni als Mechaniker zuerst auf einem Gutshof in Bad Gastein. Dann zog er in die Schweiz. Er arbeitete in Zurzach, am Malojapass und am Silzer See, wo er für die Revisionen der Motorboote zuständig war. Schließlich kehrte er heim. „Miar hots eanter a bissl verdrossn in dr Schweiz“, bekennt er. Er entschied, in Mals etwas aufzubauen, auch weil er dort mit Marianne Frank (Jg. 1935) eine Familie gründen wollte. Auf dem Gelände des Heimathofes reparierte er Fahrzeuge. Dann kaufte er mit Hilfe seines Vaters und eines Bankkredits ein Grundstück an der Hauptstraße, wo er eine Werkstatt baute. Im Herbst 1960 heiratete er Marianne. Die Hochzeitsreise führte das Paar im Topolino nach Brixen. Auf der Rückfahrt plätscherte der Regen durch das undichte Autodach. „Pa Loos hobmer gmiaßt a onders Auto nemman“, lacht er. Die Arbeit in der Werkstatt florierte schon bald. Die Kunden wussten Tonis Fachwissen zu schätzen. „I hon olm mehrere Learbuabm kopp“, betont er. „Si sain miar selm di Hitt ingrennt.“ Schon kurze Zeit später vergrößerte Toni den Betrieb. Seine Frau kümmerte sich um den Haushalt und um die vier Kinder.
Toni fand stets auch Zeit für die Allgemeinheit. Er war Mitbegründer des Rettungsdienstes Weißes Kreuz, der Watles AG. Er engagierte sich als Gemeinderat und als Gemeindereferent, war im Verwaltungsrat des Hallenbades tätig, war Mitglied der Feuerwehr, sowie Obmann der Handwerker in Mals und im Bezirk Vinschgau. „Wo a blauer Rach aufgongen isch, bin i drbei gwesn“, scherzt Toni. Als kritischer Geist sagte er meist unverhohlen seine Meinung und eckte damit auch an. „I bin olm a Aufmuxeter gwesn“, beschreibt er sich.
Mittlerweile ist es um ihn ruhig geworden. Die Geschicke im Betrieb lenkt sein Sohn. Toni schaut fast täglich dort vorbei. Er freut sich über die Begegnungen mit „alten Kunden“ und genießt es, mit ihnen Erinnerungen an vergangene Zeiten auszutauschen.

Montag, 08 Januar 2024 13:39

„Leise flehen meine Lieder“

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Liederabend im „Kulturhaus Karl Schönherr“ in Schlanders

Freunde der Liedkunst können sich auf ein besonderes Konzert mit hervorragenden jungen Stimmen freuen. Am Donnerstag, den 18. Januar 2024 um 20.00 Uhr werden Teilnehmer/innen der „Merano Academy Spring Stage 2024“ des Kulturvereins „AMATÉ“ im Kulturhaus Karl Schönherr Meisterwerke der Liedkunst bringen. Die „Spring Stage“ der „Merano Academy 2024“, welche im Januar in Meran stattfindet, steht im Zeichen der Liedkunst und des Konzertgesanges. Die Teilnehmer/innen werden in intensiven Workshops für das Berufsleben als Sänger/innen befähigt. Bei der „Spring Stage 2024“ werden Hannah Berger (D), Loes Cools (B), Tirza Gloger (A), Jon Sweeney (USA), Xin Wang (CHN) und Maria Theresia Platter (Südtirol) von Richard J. Sigmund unterrichtet und auf das Konzert vorbereitet. Das Programm des Abends beinhaltet berühmte Lieder wie u.a. „Auf dem Wasser zu singen“, „Wanderers Nachtlied“, „Lied der Mignon“ von F. Schubert, „Widmung“, „Die Lotosblume“, „Mondnacht“ von R. Schumann und „Zueignung“, Allerseelen“ von R. Strauss. Die Sänger/innen werden vom erst 20-jährigen Pianisten Yijun Shen, er gilt in seiner Heimat als Wunderkind und studiert derzeit in Österreich, am Klavier begleitet.
Die Konzertbesucher/innen können sich auf ein wirklich außergewöhnliches Konzerterlebnis freuen.
Für eine freiwillige Spende sind wir dankbar.

Montag, 08 Januar 2024 13:38

Viele Ideen und mit steiler Karriere

Vinschgau/Meran - Latscher Wurzeln können Flügel verleihen. So ist es mit Florian Lair. Der Nachname kommt aus Österreich. Florian Lair will sich das IB Diploma an der englisch-sprachigen Privatschule H-Farm in Venedig holen. Aber er hat schon eine steile Karriere begonnen. Mit 14, also mitten in der Coronazeit, hat Florian Lair mit einem Kollegen Laptops an Schulen verkauft. Das mit beachtlichem und von der Konkurrenz beachteten Erfolg. Das Projekt ist wieder eingestampft. Der junge Mann ist dauernd auf Ideensuche. Die intensive Beschäftigung mit einem Lieferservice für Lebensmittel in Südtirol hat zu Vorsprachen bei namhaften Partnern gesucht. „Locando“ sollte das Unternehmen heißen, in Anlehnung an den Lieferservice „Zalando“, aber eben mit Lokalbezug. Die Idee der Bestellung mit sofortiger Lieferung entpuppte sich als Sackgasse. „Aufgrund der Zerstreutheit der Dörfer ist eine Logistik in Südtirol nahezu unmöglich“, sagt Florian. Ein anderes Betätigungsfeld, um sein Organisationstalent ausleben zu können, wurde im Veranstalten von Events gefunden. Ein erstes Event im August 2022, gemeinsam veranstaltet mit Jan Rizzi, stieß auf enormes Feedback. Mit der „Blacklight Edition“ im Lananer Exclusiv kam der Durchbruch. Und der freie Fall. Denn die Jungs hatten den deutschen Kult-Rapper T-low im Plan und der Kartenvorverkauf lief auf Hochtouren. Nur: T-low sagte einen Tag vor der Veranstaltung ab. Ein Desaster. Das passierte gleich zwei Mal. Aufgeben ist keine Option für Florian Lair. Der „Narrenball“ in Schlums, mittlerweile auch organisiert von „Fume Festivals“, war wieder ein großer Erfolg. Auch das kürzlich über die Bühne gegangene „spook helloween“, „Blacklight Edition V2“ im Club Max. Lair sagt, er habe mittlerweile im Eventmanagement 4 Angestellte und als Eventanbieter funktioniere nicht nur das Marketing, sondern man sei auch in den Verleih von Medientechnik eingestiegen. Viele Clubs haben angefragt und man sei in Innsbruck für das dortige 1. Event auf gutem Wege.
Auch an einem anderen Start-up ist Florian Lair seit März dieses Jahres maßgeblich beteiligt: an „Sparkling Rocco“. In der VOG Production in Leifers wird mit rotfleischigen Äpfeln ein analkoholisches Getränk hergestellt. Das Getränk laufe gut, denn die Produktion werde seit drei Jahren jährlich verdoppelt. Der Food-Markt interessiere ihn besonders, sagt Florian. Die Pläne dafür sind schier unerschöpflich: neben dem Herstellen von Getränken auch die Vertikale Landwirtschaft, also das Anbauen von Pflanzen auf vielen Etagen. Ziel ist es, bei der Rizzi Group für frischen Wind zu sorgen sowie innovative Projekte umsetzen zu können. Florian Lairs Latscher Wurzeln: Big Walter Rizzi ist sein Großonkel. Sicher ist: Da wächst ein Talent nach.

Montag, 08 Januar 2024 13:37

Sicherheit und Mobilität im Fokus

Vinschgau/Burggrafenamt - Vor kurzem fand die Jahresversammlung des Bezirkes Meran/Vinschgau des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Wellnesshotel SomVita in Dorf Tirol statt. Die vergangene Sommersaison, die Mobilität, der Mitarbeitermangel sowie aktuelle tourismuspolitische Themen standen im Mittelpunkt der Tagung.
HGV-Bezirksobmann Hansi Pichler ging zunächst auf die vergangene Saison ein, und verglich dabei den Bezirk Meran/Vinschgau mit anderen Destinationen im Land. Der Westen ist südtirolweit das Schlusslicht beim Anteil der Ankünfte im Vergleich. „Wir müssen in unserem Bezirk mehr über Internationalisierung sprechen“, sagte Pichler. Als Herausforderungen nannte er vor allem die Mobilität, den Mitarbeitermangel und die Sicherheitsproblematik. Um geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, brauche es flexiblere Angebote, Perspektiven im Beruf, Entwicklungsmöglichkeiten, und auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müsse gegeben sein. „Besonders wichtig ist es, dass wir in die Ausbildung investieren und auch weiterhin eng mit den gastgewerblichen Schulen zusammenarbeiten“, sagte er. Auch die Thematik rund um die Sicherheit bereitet Pichler Sorgen. „Jeder muss die Sicherheit und das Gefühl haben, in Südtirol gut aufgehoben zu sein“, brachte es der HGV-Bezirksobmann auf den Punkt.
In dieselbe Kerbe schlug HGV-Präsident Manfred Pinzger, welcher auch die Tourismusgesinnung im Land ansprach: „Es ist schade, dass der Wert, der durch den Tourismus für alle im Land generiert wird, nicht in diesem Ausmaß wahrgenommen wird. Für alles Negative verantwortlich gemacht zu werden, verdient sich das Gastgewerbe nicht.“
Einig waren sich Pichler und Pinzger, dass die Mobilität im Bezirk ein großes Thema sei. „Ein gut funktionierender öffentlicher Personennahverkehr ist ebenso wichtig wie der Flughafen in Bozen, um neue Märkte erschließen zu können“, sagte Pinzger. Auf der Jahresversammlung stellte sich auch der neue HGV-Direktor Raffael Mooswalder vor.
Gastreferent Adrian Stalder aus Zürich sprach zum Thema „Future Hospitality: die sechs Erfolgsfaktoren im Alltag“. Er erinnerte an den prägenden WOW-Effekt und die vier Stufen der Dienstleistungsqualität. „Die Gäste sind die besten Influencer und das Herz wird die Zukunft dieser Branche – Future Hospitality – prägen“, so unterstrich Stadler die Wichtigkeit der Gästezufriedenheit und des Verhaltens der Mitarbeitenden. 

Dienstag, 09 Januar 2024 16:01

Fuirroat

Schlanders - Vor 45 Jahren, im Jahre 1978, setzte Luis Stefan Stecher mit seinen Korrnrliadrn den umherziehenden Korrnern ein Denkmal. Am 21. Dezember 2023 präsentierte Flouraschworz die zweite CD mit 14 neuen Korrnrliadrn, lebendig und schwungvoll vorgetragen im Kulturhaus Schlanders.

von Heinrich Zoderer

In den Korrnrliadrn erzählt Stecher von den Vorurteilen, der Armut, aber auch vom Stolz, der Freiheitsliebe und der Lebenslust der Korrnr. Ernst Thoma hat als erster die Korrnrgedichte vertont. „Mai Madele, mai Tschuurale“ wurde so zur heimlichen Hymne des Vinschgaus. Die beiden Botschaften im Gedicht „ollz, woosdr sui drzeiln wäarn, hot ollm a Hintrtiirl“ sowie „Di Liaw tuat guat unt tuat aa wäa“ erzählen von wichtigen Lebensweisheiten. Am 8. Juni 2017 hat Flouraschworz bei der Ausstellungseröffnung in Bozen zum 80. Geburtstag von Luis Stefan Stecher drei selbst vertonte Korrnrliadr vorgetragen. Heiner Stecher, der Sohn von Luis Stefan Stecher, hat sie vertont und zusammen mit seinen Musikerkollegen Franco Micheli, Michael Reissner und Hannes Ortler gespielt. Die Gedichte in Vinschger Mundart werden getragen von lebensfroher Weltmusik mit Elementen aus Kletzmer, der Volksmusik der osteuropäischen Juden, Jazz aus Amerika, Bolero, Polka, Tarantella und Rembetiko aus Griechenland. Es ist eine temperamentvolle Musik, welche die Zuhörer in ein ausgelassenes Tanzfest mit nachdenklichen Passagen versetzt. 2019 erschien die erste CD „kurz und guat“ mit 15 Liedern. Zur Wintersonnenwende 2023 konnte die inzwischen sehr bekannte Gruppe Flouraschworz die zweite CD „Fuirroat“ präsentieren. Flouraschworz ist eine stolze, rassige, schwarzhaarige Korrnerin, von der Stecher in einem seiner Gedichte erzählt. Aufgeregt und glücklich waren die vier leidenschaftlichen Musiker, als sie im bis auf den letzten Platz gefüllten Kinosaal des Kulturhauses ihre neue CD vorstellten. Das Cover der CD schmückt ein passendes Bild des bekannten Malers Jörg Hofer aus Laas. Für die Aufnahmen und Tontechnik war Gregor Marini verantwortlich, für die künstlerische Gestaltung und Grafik der Begleitbroschüre mit den Liedtexten: Elisabeth Hölzl. Die Fotos stammen von Rafael Micheli. Für die vielen Freunde von Flouraschworz war es ein beeindruckendes und unterhaltsames Konzerterlebnis. Auch für die ganze Familie Stecher mit Luis Stefan Stecher, seiner Frau Ulrike, den Kindern Heiner, Thomas und Ulrike und der Enkelin Valeria war das Konzert 45 Jahre nach dem ersten Erscheinen der Korrnrliadr ein schönes Familienfest.

Von 2008 bis 2018 war Paul Christanell für mehrere Wochen bzw. Monate in Vietnam, dem „Land der Lotusblüte“ tätig. Er lernte die Menschen, das Land und die Kultur kennen.
Auch mit den menschlichen Spätfolgen des Krieges wurde er konfrontiert. Nicht nur sein Fachwissen im Fleisch- und Wurstsektor, sondern auch sein soziales Engagement zeichnen ihn aus.
Paul Christanell ist Südtiroler Botschafter von „Stars of Vietnam“. Christanell wird im Rahmen der Vortragsreihe vom Weltladen Latsch am 12. Jänner um 20.00 im Culturforum über Viet-Nam referieren.

Montag, 08 Januar 2024 13:35

Platz 13 geht nach Naturns

Naturns - Das auf Familienurlaub spezialisierte Portal www.kinderhotel.info, mit jährlich mehr als fünf Millionen Seitenaufrufen eine der größten Suchplattformen für Familienunterkünfte, hat die 50 besten Kinderhotels mit dem kinderhotel.info Award 2024 ausgezeichnet. Für den begehrten Award, der bereits zum sechsten Mal vergeben wurde, standen rund 730 Familienhotels aus 14 europäischen Ländern zur Auswahl. Die Top 3 der besten Familienhotels liegen in Oberösterreich, der Schweiz und Salzburg.
Platz 12, 13 und 35 erreichen 3 Kinderhotels in Südtirol. Platz 13 belegt die Familien-Wellness Residence Tyrol in Naturns (Italien Platz 2, Südtirol Platz 2). „Eines der besten Familienhotels in Europa kommt aus Naturns. Die von Familie Brunner geführte Familien-Wellness Residence Tyrol existiert seit 1977, wurde bereits vielfach ausgezeichnet und erreicht beim kinderhotel.info Award 2024 Platz zwei in Südtirol und Italien. Seit 2017 ist Alexander Brunner Geschäftsführer des 4-Sterne-Hotels und setzt erfolgreich auf ein Konzept von ungezwungenem Wohnen in Familien-Appartements mit Liebe zum Detail. Man bietet sowohl gemeinsame Aktivitäten wie zum Beispiel Lamatrekking als auch Rückzugsorte für Groß und Klein. Beliebt sind besonders die eigene Schwimmschule, der Bergführer, der Bike-Verleih als auch die Bikeguides und Fitnesstrainer. Für zusätzliche Entspannung und bestes Gästefeedback sorgt seit einiger Zeit der Whirlpool mit Naturnser Thermalwasser.“, ist in einer Presseaussendung zu lesen. (eb)

Montag, 08 Januar 2024 13:33

Leserbriefe Ausgabe 1-24

„Recht auf Wohnen“
Meinung des Arbeitskreises „Leistbares Wohnen“ im KVW Bezirk Vinschgau
Die Menschrechtserklärung besagt im Artikel 25, dass jeder Mensch ein Recht auf angemessenen Wohnraum hat. Der mittlerweile bereits schon abgegriffene Begriff „Leistbares Wohnen“ wird in unserem Lande in erster Linie von den politischen Entscheidungsträgern seit Jahrzehnten hochgehalten. „Leistbares Wohnen“ wird von ihnen in ihren Wahlprogrammen beworben und versprochen. Vieles wird vielsprechend formuliert, die Umsetzung aber, wie die Realität auf dem Wohn- und Immobilienmarkt zeigt, ist leider eine Andere. Der Markt ist überhitzt, die Preise für Wohnraum sind in den Sternen; diese Situation hat sich in den letzten Jahren stetig zugespitzt. Einerseits wurde der Mietmarkt von der öffentlichen Hand mit Millionen in Form von Mietbeiträgen unterstützt, anderseits wurden Sanierung, Bau und –kauf der Erstwohnung durch Verlustbeiträge und zinsbegünstige Beiträge bezuschusst. Leider sind diese öffentlichen Gelder nur zu einem geringen Teil wirklich beim Mieter bzw. „Häuslebauer“ angekommen, vielmehr haben sie , wenn auch nicht ausschließlich, so doch mit dazu beigetragen, dass der Wohnraum in Südtirol überzogen teurer geworden ist. Leistbares Wohnen ist eins der großen Baustellen , die wir in Südtirol haben. Der bisherige Weg ist mittlerweile für junge Familien und junge Menschen wohl nicht erfolgsversprechend. Die politischen Verantwortungsträger täten gut daran, vertiefend zu evaluieren , wie die öffentlichen Gelder in Bereich Wohnbau zielführender eingesetzt werden können, so dass Wohnen in Südtirol wieder leistbar wird und vielfach nicht nur eine , vor allem in Wahlkampfzeiten bemühte „Floskel“ bleibt.
Der Wohnungsmarkt in Südtirol wird seit Jahren immer stärker von Immobilienunternehmen, Maklern und privaten Investoren bedient. Es entwickelte sich dadurch verstärkt eine Art Monopol einiger Wirtschaftszweige. Es braucht dringend eine Weichenstellung um dieser Situation gegenzutreten. Neben der Einsicht aller, dass Wohnen ein Grundrecht eines jeden Menschen ist, sind konkrete Gegenmaßnahmen um Wohnen in Südtirol wieder leistbar zu machen. Immer dort, wo der private Markt dieses Grundrecht der Bürger monopolistisch bedient, indem die Preisgestaltung einseitig vorgesetzt wird. Angebot und Nachfrage sind nicht mehr stimmig. Daher sehen wir es als Pflicht der öffentlichen Hand, marktkorrigierend einzugreifen. Mehr Angebot führt tendenziell zu niedrigen Preisen. Der öffentlichen Hand steht kein Recht zu, Unternehmer zu sein, sie hat aber die Pflicht für die Befriedigung von Grundrechten ihrer Bürger, wie das Wohnen durch gezielte Maßnahmen zu sorgen. Dafür sind die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, das derzeit geltende Wohnbauförderungsgesetz und die entsprechenden Durchführungsbestimmungen sind zu überarbeiten, bzw. neu zu schreiben. Es braucht neue solidarische Wohnbaumodelle, gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften, Projekte zur Realisierung von Wohnungen mit Preisbindung, um den sozial verträglichen Wohnungsmarkt insgesamt voranzubringen. Die derzeitige Miet- und Wohnbauförderung ist in vielen Teilen zu überdenken und vor allem was die Finanzierung des Mietmarktes betrifft, grundlegend zu reformieren. Mietbeiträge in der bisherigen Form, sollen stufenweise reduziert und mittelfristig vollständig abgeschafft werden. Parallel sind die freiwerdenden Finanzmittel in den Neubau von Wohnungen seitens der öffentlichen Hand zu investieren, welche wiederum dem Mietmarkt zur Verfügung zu stellen sind. Der Bau und die Verwaltung derselben könnten über das Wohnbauinstitut erfolgen, unter der Voraussetzung, dass auch letzteres neu aufgestellt wird. Es ist unverständlich, warum das Wohnbauinstitut es nicht schafft, leerstehende Wohnungen zeitnah zu vermieten. Als weiterer Baustein zur Lösung des Wohnungsproblems wäre auch der geförderte Mietkauf anzugehen. Das Land über das neu aufgestellte Wohnbauinstitut baut Eigentumswohnungen, die als Erstwohnung an Familien mit mittlerem Einkommen verkauft werden. Der Käufer zahlt anstatt eines Darlehens beim geförderten Mietkauf mit sogenannten Mietkaufraten ab. Der Mieter bzw. Käufer wissen, sie werden auf Grundlage eines Finanzierungsplanes Eigentümer der gemieteten Wohnung, entsprechend wäre die stärkere Identifikation mit dem Mietobjekt gegeben, was bei der klassischen Miete einer Institutswohnung bedauerlicherweise nicht immer gegeben ist. Der Bau der betreffenden Wohnungen könnte mit den Einsparungen aus den bisherigen Mietbeiträgen und natürlich mit weiteren öffentlichen Mitteln vorfinanziert werden. Diese, sowie die künftigen Mietkaufraten sollten über einen Rotationsfonds verwaltet werden.
Dann müsste auch das „lukrative“ Geschäft, kurzfristig an Touristen zu vermieten, anstatt langfristig an Südtiroler BürgerInnen weiter eingeschränkt werden. Der aktuellen steuerrechtlichen Regelung ist beizukommen, entweder der Eigentümer wirtschaftet als Touristiker, oder er bedient den privaten Mietwohnmarkt. Als Anreiz leerstehende Wohnungen auf dem Erstwohnungsmarkt zur Verfügung zu stellen, können steuerrechtliche Anreize zielführend sein. Für Wohnungen welche an eine Familie als Erstwohnung zum Landesmietzins vermietet werden, sollte die Gemeindeimmobiliensteuer auf reduziert werden. Kommt dazu noch ein Fixmietsteuersatz „cedolare secca“ zur Anwendung, so sollten diese Wohnungen , mit dem Gis-Steuersatz einer Erstwohnung gleichgestellt werden. Zu durchleuchten sind auch die Bürokratie und die damit zusammenhängende Effizienz der zuständigen Landesämter. Die derzeitigen Wartezeiten auf die Bearbeitung eines Finanzierungsgesuches, oder beispielweise auf eine „simple“ Verwaltungsmaßnahme zur Löschung einer abgelaufenen Sozialbindung sind für die Antragsteller absolut nicht nachvollziehbar. Es gibt für die neue Landesregierung, die/dem Landesrat/In nach Ansicht des Arbeitskreises viel zu tun. Die zukünftige Wohnbaupolitik muss verstärkt so ausgerichtet werden, dass eine Lösung der bestehenden Probleme in Sichtweite kommt.

KVW Bezirk Vinschgau
Arbeitskreis „Leistbares Wohnen“

 

Wir werden genau hinschauen!
Die Sorge der 14 Mitgliedsorganisationen der Allianz für Familie vor Rückschritten in der Familienpolitik. Eine Stellungnahme zu den aktuellen Koalitionsverhandlungen.
Aufgrund der ohnehin oftmals schon schwierigen Situation von Familien in Südtirol betont die Allianz für Familie mit Nachdruck, dass es in Sachen Familienpolitik der nächsten fünf Jahre weder Rückschritte noch einen Stillstand geben darf. „Eine rückwärtsgewandte Familienpolitik steht im klaren Widerspruch zu den Fortschritten, die moderne Gesellschaften in Bezug auf Gleichstellung und Vielfalt gemacht haben“, betont Christa Ladurner von der Allianz für Familie. Da die Vereinbarkeitsfrage im Wahlkampf kaum Thema war, ist die Sorge groß, dass sie in den Koalitionsverhandlungen und folglich in den nächsten fünf Jahren übersehen wird. Es braucht in diesem Regierungsprogramm einen eigenen Punkt zur Vereinbarkeit und zur Absicherung der Care-Arbeit mit konkreten, zukunftsstarken Maßnahmen. (...)
Familie ist Fürsorge und damit eine individuelle Lebensentscheidung. Eine Ausgrenzung von verschiedenen Familienkonstellationen oder eine Etikettierung dessen, was eine „richtige“ Familie sei, wird von der Allianz für Familie nicht toleriert. (...)

Allianz für Familie - Christa Ladurner, Doris Albenberger

Dienstag, 09 Januar 2024 15:00

Impressionen Gianni Bodini

Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Montag, 08 Januar 2024 13:32

Die Gemeinde Mals auf WhatsApp

Mals - Die Gemeinde Mals bietet ihren Bürger und Bürgerinnen an, die wichtigsten Neuigkeiten direkt auf WhatsApp zu erhalten. Eine Unterbrechung in der Trinkwasserversorgung? Sperrung einer Straße? Änderung der Restmüllsammlung? Diese und weitere wichtige Informationen der Gemeindeverwaltung werden den BürgerInnen von Mals direkt durch WhatsApp übermittelt. Mit der Einführung einer sogenannten WhatsApp „Community“ (Gemeinschaft) fügt die Gemeinde Mals zu den bestehenden digitalen Diensten (Webseite mit News und digitaler Amtstafel) eine direkte Kommunikationsmöglichkeit ein.
Die Gemeindeverwaltung will damit einen Schritt auf die BürgerInnen zugehen und den Erhalt von Informationen erleichtern. Vor allem junge BürgerInnen sollten dadurch angesprochen werden und mehr Interesse am gemeinsamen Leben in der Gemeinde erhalten. Die Marktgemeinde Mals setzt damit einen weiteren Schritt Richtung Digitalisierung.
Interessierte BürgerInnen der Gemeinde können der „Community“ unverbindlich beitreten. Solch eine „Community“ ist vergleichbar zu einem normalen WhatsApp Chat mit dem Unterschied, dass nur die Gemeindeverwaltung Nachrichten senden kann. Der Aufwand, um über die aktuellsten Geschehnisse informiert zu bleiben, wird reduziert, zur gleichen Zeit können akute Geschehnisse wie z. B. der Bruch einer Wasserleitung besser kommuniziert werden.


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