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Dienstag, 30 März 2021 16:51

Die Reschenbahn ist möglich

Nauders/Landeck/Mals/Vinschgau - Im Vinschgau herrsche die Meinung vor, dass die Reschenbahn nicht machbar sei. Dieser Meinung tritt die „Die Initiativgruppe „Pro Reschenbahn“„ entschieden entgegen - mit technischem Know-How, auch mit guten wirtschaftlichen und politischen Gründen.

von Erwin Bernhart

Im Hotel „Mein Almhof“ in Nauders trifft der Vinschgerwind Mitte März auf mehrere Mitglieder der Initiativgruppe „Pro Reschenbahn“. Dass darunter auch der Seniorchef eines der größten Hotels in Nauders zu finden ist, ist bezeichnend. Denn Hans Kröll läuft gleich zu Beginn zu Hochform auf: „Wir sehen die Reschenbahn nicht nur touristisch sondern auch von Vorteil für die Einheimischen. Mit einem Einzugsgebiet von rund 30.000 Einwohnern ist eine solche Bahn von großer Bedeutung. Wenn man bedenkt, dass der oberer Vinschgau und das Tiroler Oberland auch in Zukunft kaum eine nennenswerte Industrie bekommen wird und ein Erwerbszweig die Landwirtschaft ist, kann die Bedeutung des Tourismus gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wenn man“, so formuliert es Hans Kröll, „unten durch fährt, dann wird das gesamte Oberland links liegen gelassen.“ Tatsächlich generieren die beiden Gemeinden Nauders und Graun, also die absolute Peripherie, gemeinsam mehr als eine Million Nächtigungen pro Jahr.
Mit „unten durch“ spielt Kröll auf einen möglichen Bahnverbindungstunnel Mals-Scuol an. Der ehemalige Interreg-Koordinator Siegfried Gohm aus Landeck hat das Thema Reschenbahn 2019 in die Schlanderser Gespräche gebracht. Ein Echo dazu hat es in der Öffentlichkeit nicht wirklich gegeben. Startpunkt für die Intiative „Pro Reschenbahn“ sei die Veranstaltung am 4. Februar im vorigen Jahr im Landecker Lantech-Innovationszentrum gewesen. Dort hatte regioL den Arbeitskreis „Mobilita Raetica“ zum Thema „Visionen der Alpenüberquerung“ geladen. Unter großer Beteiligung von Bürgermeistern und Akteuren aus den Regionen Vinschgau, Unterengadin/Münstertal und Landeck wurde das Projekt „Reschenbahn“ diskutiert. Dabei wurden auch bereits konkrete Überlegungen einer Aktionsgruppe „Pro Bahnverbindung Scuol-Mals“ vorgestellt. „Da haben wir uns als Aktionsgruppe gefunden“, sagt Gohm.

Eine Bahnverbindung Mals-Reschen-Pfunds-Landeck sei, so Gohm, sehr wohl vorstellbar und auch machbar. Als Normalspurbahn, für die Anbindung an den internationalen Eisenbahnverkehr, für den Tourismus - wenn man bedenkt, dass die Zufahrtsstraße nach Nauders und so die Zufahrt zum Reschen in der Vergangenheit des Öfteren gesperrt war. Natürlich sei der Gedanke an eine Reschenbahn 2.0, wenn schon, ein trilaterales Projekt. Ein Projekt also zwischen Italien, Österreich und der Schweiz - im Kleineren ein Projekt zwischen Nordtirol, Südtirol und Graubünden. Die Reschenbahn müsse auch in Verbindung mit dem Fernpass gedacht werden. Der Nordtiroler Landeshauptmann Günther Platter habe, so Gohm, der ÖBB den Auftrag gegeben, die Planung der Fernpassverbindung in Angriff zu nehmen. „Es ist die Hoffnung, dass mit der Planung der Fernpassverbindung auch die Reschenbahn mitgeplant werden könnte“, sagt Franz Starjakob aus Grins, ein Planungsexperte für Untertagebau. Starjakob hat gemeinsam mit dem Baufachmann und ehemaligen Vorstand der Porr AG Baldur Schweiger mögliche Trassenführungen für eine Reschenbahn studiert, analysiert und eine überschlägige Kostenanalyse vorgenommen. Baldur Schweiger sagt, dass man sich viele Gedanken darüber gemacht habe, wie man eine Planung für die Reschenbahn auf wirtschaftlich sinnvolle Beine stellen kann. Vor allem die Überwindung der Höhendifferenzen - vom Talboden des Tiroler Oberlandes hinauf auf den Reschenpass und dann wieder hinunter nach Mals - sei eine Herausforderung. Mit einem kühnen Kehrtunnel im Sellesbergrücken könnte die Höhendifferenz von Kajetansbrücke bis Nauders überwunden werden.
Im Sellesberg, so die Überlegungen der Fachmänner, wäre eine Verbindung mit der Rhätischen Bahn ins Unterengadin möglich - ein Kopfbahnhof für die Anbindung in die Schweiz. Die Anbindung Richtung Scuol könnte auch in Meterspur ausgestaltet werden, in einer Spurbreite also, wie sie die Rhätische Bahn nutzt.
Nach Bahnhofs-Anschlüssen in Nauders, Reschen und St. Valentin - auch auf die Skigebiete ausgerichtet - lassen die Reschenbahn-Denker die Trasse mit vier Kehren die Höhendifferenzen auf der Malser Haide überwinden - mit einem Kehrtunnel unter der Spitzigen Lun, mit einem kleineren Kehrtunnel zwischen Burgeis und Schleis. Für Burgeis und damit für das Ski- bzw. Sommergebiet bzw. den Erlebnisberg Watles wäre ein Bahnhof vorgesehen.
„Auf der Malser Haide könnte man die Bahntrasse überschütten“, sagt Baldur Schweiger. Schweiger tritt damit vorbeugend Kritikern und Skeptikern entgegen, die enormen Kulturgrundverbrauch auf der Malser Haide sehen werden. Bei einer Überschüttung würden Fluchttunnel keine Rolle spielen.

Apropos Fluchttunnel: Die Mitglieder der Initiativgruppe „Pro Reschenbahn“ melden große Bedenken wegen der geschätzten Kosten für den Tunnelbau Mals-Scuol an. Derzeit schwirrt dafür eine Schätzung von einer Milliarde Euro durch die Köpfe. Man wolle zwar niemand irritieren, aber, weil bei der Studie Mals-Scuol bislang keine Fluchttunnel vorgesehen seien, dürften bei Einplanung von Fluchttunnels die Kosten weit höher liegen. Indikativ bei 1,83 Milliarden Euro.
Diese groben Annahmen haben Starjakob und Schweiger in einer Gegenüberstellung der Planungsvarianten gemacht. Für die Reschenbahn Mals-Landeck kommen die beiden Techniker auf 2,3 Milliarden Euro. Und für den Abschnitt Sellesberrücken-Scuol auf eine Schätzung von 356 Millionen Euro.

Zur Erinnerung: Im März 2006 hat der Vinschgerwind die Machbarkeitsstudien „Öffentlicher Verkehr im Rhätischen Dreieck“ vorgestellt, die vom Bahnexperten Paul Stopper als Projektleiter im Rahmen eines INTERREG-II-A-Projektes entstanden sind. Damals und mit großem Schwung wegen des unerwarteten Erfolges der Vinschgerbahn mit den Varianten 1 Mals-Scuol, Variante 2 Taufers-Scuol, Variante 3 Sta. Maria-Scuol und Variante 4 Sta. Maria-Zernez. Paul Stopper hat von rund 900 Millionen Euro gesprochen, mit einer voraussichtlichen Bauzeit von acht bis zehn Jahren.
In der Schweiz wurde das Projekt mehr als stiefmütterlich behandelt und in der Priorität ganz niedrig eingestuft. Einen unmittelbaren Nutzen sah man nicht. Heute, mehr als 15 Jahre nach dieser Studie ist man nicht wirklich weitergekommen. Erst nachdem LH Arno Kompatscher mit der Aussage in der Neuen Züricher Zeitung, dass die EU 75% der Kosten für einen Tunnelbau übernehmen könnte, aufhorchen hat lassen, ist man in der Schweiz aktiver geworden. Denn die Aussicht, dass die Schweizer Seite für die Realisierung des Verbindungstunnels „nur noch“ um die 300 Millionen Euro beisteuern sollte, hat in der Schweiz auch die Aussicht gesteigert, dieses Geld über Kanton und Bund loseisen zu können. Allerdings: Die Antwort der Bündner Regierung in Chur auf eine Anfrage der Großrätin Valérie Favre Accola mit 67 Mitunterzeichner:innen im Dezember 2019 bleibt ernüchternd. Favre Accola hat unter anderem von der Bündner Regierung gefordert, „ein Konzept zur schnellen Zielerreichung der unterschriebenen Absichtserklärung vom 9. September 2020 vorzulegen“. Die Bündner Regierung schießt den Ball in großem Bogen zurück nach Südtirol: „Die Finanzierung der überwiegend im Ausland gelegenen Streckenabschnitte durch das angrenzende Ausland bildet eine wesentliche Voraussetzung für die Realisierung und muss im Rahmen des nächsten Ausbauschritts (AS STEP 2040/45) sichergestellt werden.“ Jedenfalls, so die Regierung von Graubünden, sollen sich die beteiligten Länder zuerst einmal einigen, bevor man weitere Schritte setzt.

„Das Zuckerl, dass 75% der Kosten von der EU und von Italien für den möglichen Tunnel Mals-Scuol aufgebracht werden, wird sich nicht spielen“, sagt Siegfried Gohm.
Man hoffe deshalb auf die Empfehlungen der technischen Kommission, die diese losgelöst von Emotionen geben wird. Die technische Kommission, der auch Ekkehard Allinger-Csollich, der Vorstand Abteilung Verkehrsplanung beim Land Tirol angehört, wird sich nach Ostern wiederum treffen. Für die Initiativgruppe „Pro Reschenbahn“ ist klar, dass es nur die Reschenbahn sein kann, mit einer Anbindung in die Schweiz.
Hans Öttl, Nauderer Gemeindearzt im Ruhestand und aktiv bei der Initiative „Pro Reschenbahn“, betont, dass man die Entwicklung in Richtung Bahn, auch wegen des Klimawandels nicht verschlafen wolle. „Ich halte die Idee einer Banhverbindung Mals-Landeck für wesentlich mächtiger als eine Ost-West-Verbindung“, sagt Öttl. Eine Verbindung Mals-Scuol sei ein Luxusprojekt. Die Mächtigkeit Mals-Landeck steige nämlich durch eine mögliche Fernpassverbindung. „Eine solche Bahnverbindung bringt in Zukunft den deutschen Gast nach Südtirol.“ Baldur Schweiger sekundiert: „Wir wollen den Verkehr zum Tourismuswechsel wesentlich entlasten können.“

Dienstag, 30 März 2021 09:50

Palindrom

Vom wind gefunden - Der 12. Februar 2021 war für Zahlenverrückte und Fans von Daten ein besonderer Tag, genauso wie der 2. Februar 2020 oder der 20. Februar 2002. Es sind „palindromische Tage“. Das Kalenderdatum kann von beiden Seiten gelesen werden, z.B. 12.02.2021. In diesem Jahrhundert gab es bereits 6 palindromische Tage z.B. am 11.02.2011 und am 21.02.2012. Die nächsten palindromischen Tage sind der 22.02.2022, der 03.02.2030 oder der 13.02.2031. Im 21. Jahrhundert gibt es nur insgesamt 29 Palindrom-Tage. Neben einem Datums Palindrom gibt es auch Zahlenpalindrome und vor allem Wort- und Satzpalindrome. Anna, Abba, Otto, Ebbe, Hannah, Neffen oder Rentner sind Wortpalindrome. Ein Beispiel für ein Satzpalindrom ist z.B. „Die Liebe ist Sieger, rege ist sie bei Leid“. Wort- oder Satzpalindrome sind Wörter, Wortreihen oder sogar Sätze, die vorwärts wie rückwärts gelesen identisch sind. Allerdings muss ein Palindrom keinen Sinn ergeben, wichtig ist allein die Form. Der bisher längste bekannte Palindrom-Satz der deutschen Sprache ist übrigens folgender: „Geist ziert Leben, Mut hegt Siege, Beileid trägt belegbare Reue, Neid dient nie, nun eint Neid die Neuerer, abgelebt gärt die Liebe, Geist geht, umnebelt reizt Sieg“. Auch Zahlenreihen wie 2442 oder Uhrzeiten wie 13:31 sind streng genommen Palindrome. Sogar in der Chemie, der Molekulargenetik oder Informatik spricht man von Palindromen. Auch in der Musik kennt man Palindrome, Musikstücke, die vorwärts oder rückwärts gespielt gleich klingen. Joseph-Haydens Symphonie Nr. 47 ist beispielsweise so ein Geniestreich. (hzg)

Dienstag, 30 März 2021 09:48

Das Dilemma: Wunsch und Wirklichkeit

Vinschgau - Es gibt Leute, die ihre Mamma, Oma, Tata, Opa gerne zu Ostern aus dem Seniorenheim nach Hause holen möchten. Die Begründung: Opa und Oma sind geimpft, was kann also schon passieren. So einfach ist die Sache allerdings nicht. Zum einen sind es die allgemeinen Ausnahmeregelungen, die für alle gelten. Die Gemeindegrenze kann nur aus triftigem Grund überschritten werden. Ein Besuch in einem Haushalt soll zu Ostern nur von höchstens zwei Personen möglich sein. Diese Bestimmungen gelten auch für die Seniorenheime. Zu diesen Regelungen kommen noch einige andere Überlegungen hinzu. Denn, es ist nicht erwiesen, dass eine Impfung absoluten Immunstatus gewährleistet und dass es zu keiner Virusübertragung kommen kann. Wenn also Opa und Oma wieder zurück ins Seniorenheim kommen und das Virus mitbringen, schrillen in den Seniorenheimen die Alarmglocken: Das gesamte Schutzprotokoll (Quarantäne, Schutzanzüge, Desinfektionen usw.) muss wieder hochgefahren werden. Ein Dilemma also zwischen Wunsch der Angehörigen und grundsätzlicher Sicherheit. (eb)

Dienstag, 30 März 2021 09:47

Angeschossener Ausschuss

Partschins - Die Neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll hat bei der Gemeinderatssitzung am 23. März politisch Pikantes angesprochen. Ob es denn nicht möglich sei, eröffnete Jutta Pedri von der Bürgereliste den Reigen, die Gemeindeausschusssitzungen am Abend nach der Arbeitszeit abhalten zu können. Denn es habe sich herausgestellt, dass wegen der Fehlstunden alle zwei Monate 1.800 Euro an den Arbeitgeber eines Ausschussmitgliedes zu zahlen seien. Die vorerst unverfängliche Frage verfing. Denn SVP-Ausschussmitglied Jasmin Ramoser, die zwar nicht gemeint war, ging sofort in Verteidigungshaltung. Der Gemeindesekretär Hubert Auer sei per Gesetz zur Anwesenheit im Gemeindeausschuss anwesend. Was würde es denn kosten, wenn der Gemeindesekretär abends kommen müsste? Johannes Tappeiner von der neuen Bürgerliste entgegnete, dass es bekannt sei, dass der Hubert viele Stunden in die Gemeinde einbringt. Die Kosten für die Überstunden des Sekretärs seien, wenn die Ausschussitzungen am Abend stattfinden, auszurechnen. Sabine Zoderer von den Freiheitlichen und wie die Neue Bürgerliste in der Opposition stellte sich hinter das angesprochene Ausschussmitglied und stellte die Frage in den Raum: „Wie viel Geld ist uns die politische Arbeit wert? Ist das das große Geld?“ Es handle sich immerhin um knapp 40.000 Euro im Laufe der Legislatur, wies Johannes Tappeiner auf diese Mehrkosten hin. Wer den politischen Pfeil abbekommen sollte, darüber klärte Monika Pföstl von der Neuen Bürgerliste auf. Sie wies BM Luis Forcher darauf hin, dass er bei der Zusammenstellung des Ausschusses die „Zeitverfügbarkeit“ als Begründung ins Felde geführt habe. Weil in der Neue Bürgerliste auch zwei Selbstständige und eine Pensionistin für den Ausschuss zur Verfügung gestanden hätten, hätte man sich eben diese Mehrkosten sparen können. Bis zu diesem Zeitpunkt ist noch kein Name des Ausschussmitgliedes gefallen.
Ulrich Schweitzer, Gemeindereferent unter anderem für Wirtschaft, Tourismus, Texelbahn und Schreibmaschinenmuseum und politisch auch für künftige Aufgaben motiviert und ambitioniert, outete sich dann selbst. Er habe sich eigentlich vorgenommen, nichts zu diesem Thema sagen zu wollen. Er sei in diesen Rückforderungen seines Arbeitgebers, der Raiffeisenkasse, nicht involviert. Allerdings sei es schwierig, die Ausschussitzungen am Abend zu machen, zumal immer wieder Fachleute und Gemeindebedienstete in den Sitzungen hinzugezogen werden müssten. Es komme des Öfteren vor, dass die Sitzungen am Dienstag von 7.30 bis 13 Uhr dauerten. Zudem möchte er darauf hinweisen, dass die Arbeit erst nach den Ausschusssitzungen anfangen. (eb)

Dienstag, 30 März 2021 16:06

Die Schweizer testen anders

Val Müstair/Vinschgau - Warum bringt Südtirol solche Tests nicht zustande? In der Schweiz gibt es längst ein einfaches und effizientes Testverfahren.

von Erwin Bernhart

Was Italien und damit auch Südtirol nicht zustande bringen, wird in der benachbarten Schweiz seit Längerem erfolgreich praktiziert: einfache Corona-Tests. Die Betriebe in der Schweiz erhalten Gratis-Tests. Der unkomplizierte und sichere PCR-Speicheltest kann von jedermann und jederfrau zu Hause oder im Betrieb durchgeführt werden: Ein wenig Gurgeln und etwa 2 Milliliter Speichel in das dafür vorgesehene Gefäß abgeben, fixieren, verschließen. Fertig. Die Tests können an zwei Terminen, in der Früh oder zu Mittag, in einer eigenen Sammelstelle bei der Post abgegeben werden. Im Val Müstrair etwa in der Post von Sta. Maria. Per Postauto gelangen die Tests in die Untersuchungsstelle in Chur. Wer seinen Speicheltest in der Früh abgegeben hat, bekommt das Ergebnis noch am selben Tag per SMS. Wer den Test zu Mittag abgegeben hat, bekommt das Ergebnis spätestens am nächsten Tag in Allerherrgottsfrüh. Die Tests sind freiwillig. Für die Betriebe aber hat diese Form der Monitorisierung große Vorteile. Vor allem, was die Quarantänebestimmungen anbelangt. Wird ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin positiv auf SARS Cov 2 getestet, muss die Belegschaft nicht zwangsläufig in Quarantäne und so das Geschäft oder der Betrieb geschlossen werden. Weil eben diese Tests in der Woche des Öfteren durchgeführt werden können.
Wer sich über den Betrieb zu den freiwilligen Tests anmeldet, muss zuerst einen ersten und in dieser Form einmaligen Fragebogen ausfüllen. Darin werden grundsätzliche Risikofaktoren abgefragt.
Vor jedem Speichel-Test ist ein zweiter Fragebogen auszufüllen, in dem das Verhalten, die Kontakte, die Bewegungen in den vorhergehenden Tagen und dergleichen abgefragt werden. Es kann sein, dass aufgrund der Ergebnisse dieses Fragebogens der Test entfallen kann.
Ärgerlich für die Pendler aus dem Vinschgau ist, dass diese Speicheltests bzw. die Ergebnisse dieser Tests von Italien und damit bei der Grenzkontrolle nicht anerkannt werden. Wer von der Schweiz über die Grenze nach Italien will, muss bei entsprechender Kontrolle einen herkömmlichen Antigen- oder einen herkömmlichen PCR-Test vorweisen. Pendler in die Schweiz, die freiwillig den Speicheltest machen, müssen demnach einen zusätzlichen Antigen- oder PCR-Test machen. Das ist den Leuten schwer zu vermitteln und stößt auf Unverständnis. Wer’s mit Humor nimmt, sagt, dass die Grenzpendler negativer als negativ sind.

Dienstag, 30 März 2021 09:45

Wer zerkratzt Autos? Augenzeugen gesucht

Taufers i. M. - Nach einem Spaziergang am 18.03.21 fand ein Autobesitzer seinen am SEG Fernheizwerk bei Rifair abgestellten Wagen voller Kratzer vor. Er machte bei den Carabinieri eine Anzeige gegen Unbekannt. Und er erfuhr, dass einem anderen Autofahrer Tage zuvor dasselbe passiert war. Nun werden Augenzeugen gesucht, die Beobachtungen gemacht haben. Auch die Ordnungskräfte wollen die Gegend etwas genauer im Auge behalten. (mds)

Dienstag, 30 März 2021 09:44

Tierquälerei erhitzt Gemüter

Graun/Mals - Ein Sturm der Entrüstung entlud sich kürzlich in den sozialen Netzwerken. Das erschütternde Bild von der lebenden Kuh auf der Traktorschaufel erhitzt die Gemüter. Was war geschehen? Ein Bauer aus St. Valentin auf der Haide hatte seine kranke Kuh, die nach dem Kalben nicht mehr stehen konnte, auf die Traktorschaufel gepackt und sich auf den Weg zum Schlachthof nach Mals gemacht. Dort kam er dann in Begleitung einer Carabinieri-Streife an, die auf den Transport aufmerksam geworden war. Die Ordnungshüter haben neben der Tierquälerei auch den Verstoß gegen die Maskenpflicht geahndet, die von den Mitarbeitern im Schlachthof nicht beachtet worden sei. So berichtet der Augenzeuge Bruno Pileggi im „Alto Adige“.
Neben dem Entsetzen über die Tierquälerei stellen sich viele nun auch die Fragen: Was passiert so alles hinter manchen Stalltüren? Werden öfters todkranke Tiere geschlachtet, deren Fleisch dann in die Nahrungskette gelangt? Laut Regelung hätte der Bauer den Amtstierarzt verständigen müssen. Dieser hätte sich die Kuh angeschaut und eventuell eine Notschlachtung vor Ort verfügt. Der Tierarzt hätte auch darüber befunden, ob das Fleisch noch einer Verarbeitung zugeführt werden kann oder nicht. Nun hagelt es Strafen. Das Ganze wirft auch ein schlechtes Licht auf den Umgang mit Nutztieren. (mds)

Dienstag, 30 März 2021 09:43

Lautes Schweigen

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Man findet ja allerhand Bezeichnungen, um den bisherigen und für viele unerträglichen Lockdown umschreiben und damit sprachlich umgehen zu können: Osterruhe ist so eine Bezeichnung. Normalerweise bevölkern um diese Zeit viele Gäste unser Land, genießen die aufblühende Flora, darunter die Apfelblüte, radeln mit ihren Bikes durch die Täler und durch die Wälder, genießen Cappuccino und Knödel, verstopfen auch mit ihren Autos die Straßen. Normalerweise ist zu Ostern Vollbetrieb - touristisch und, weil es der größte katholische Feiertag ist, auch kirchlich. Voriges Jahr war zu Ostern ein Lockdown, heuer wird es eben eine Osterruhe. Keine Auferstehung in Sicht, weder kirchlich noch touristisch. Die Herkunftsländer unserer Gäste, im Norden wie im Süden, lassen die Leute nicht in den Urlaub fahren - noch zu wenig geimpft und deshalb zu gefährlich. Und wir? Urlaub machen dürften wir schon - aber in der eigenen Gemeinde - und, wenn schon, in einem dortigen Hotel. Das würden die derzeitigen Corona-Bestimmungen gerade noch hergeben. Aber wer will das schon? Wollen das auch unsere Hoteliers? Und zu Ostern in die Kirche? Das Schweigen der Glocken zwischen Karfreitagnachmittag und der Osternacht wird heuer wohl besonders laut und eindringlich werden. Denn auch der kirchliche Betrieb ist eingestellt - noch ist die Bevölkerung zu wenig geimpft für eine gemeinsame Auferstehungsfeier. Also gemeinsame Osterruhe. Hoffen auf Pfingsten.

Dienstag, 30 März 2021 16:04

Die Fußballsaison ist endgültig zu Ende

Die letzten Fußballspiele in den Amateurligen sowie in der Landesliga fanden Mitte Oktober statt. Man hoffte, dass es im Frühjahr weitergehen würde. Doch nun ist es fix: Die Saison wird nicht zu Ende gespielt. Von der Landesliga bis hin zur 3. Amateurliga wurden alle Meisterschaften der Saison 2020/21 abgebrochen.

Von Sarah Mitterer

Die Fußballsaison ist offiziell abgebrochen und die mit Spannung erwarteten Kämpfe um den Meistertitel sowie gegen den Abstieg finden nicht statt. Doch an welcher Position befanden sich die einzelnen Vinschger Teams zum Zeitpunkt des Unterbruches? Hier ein kleiner Rückblick:

 

Landesliga
Partschins, Latsch und Naturns bestritten in dieser Saison die Landesliga, welche am 9. Spieltag unterbrochen wurde. Damals belegte Partschins – das nur sieben Spiele bestritt - den zweiten Platz und hatte nur einen Punkt Rückstand auf den Spitzenreiter Bruneck. Naturns befand sich zu diesem Zeitpunkt auf Position 7 und Latsch auf Rang 11.

 

1. Amateurliga
Nach langer Zeit waren in dieser Saison wieder einmal drei Vinschger Teams in der 1. Amateurliga am Start. Es waren dies Schlanders, Schluderns und Plaus. Schluderns gehörte bis zum Unterbruch am 8. Spieltag zu den Top 3 der Liga. Plaus, das zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Meisterschaft der 1. Amateurliga bestritt, befand sich zu diesem Zeitpunkt auf dem 5. Platz. Schlanders kämpfte im unteren Teil der Tabelle u Punkte und belegte die 14. Position.

 

2. Amateurliga
Sieben Spieltage wurden in der 2. Amateurliga ausgetragen. Zum Zeitpunkt des Unterbruches befand sich das Team aus Kastelbell-Tschars – das der große Favorit auf den Titel war - auf der Spitzenposition. Mals war das zweitstärkste Vinschger Team und belegte im Oktober Platz 4. Die beiden Aufsteiger Prad und Morter belegten nach dem Unterbruch eine Position im Mittelfeld mit nur wenigen Zählern Rückstand auf die Top 3. Nicht optimal in die Saison gestartet waren hingegen Oberland und Goldrain. Die beiden Teams befanden sich nach sieben Spieltagen im Tabellenkeller.

 

3. Amateurliga
Gerade einmal sechs Spieltage wurden in der 3. Amateurliga ausgetragen, ehe die Meisterschaft unterbrochen wurde. Zu jenem Zeitpunkt belegten Kortsch (nur vier Spiele gespielt), Laas (5 Spiele) und Eyrs die Positionen 5,6, und 7. Schnals und Laatsch/Taufers befanden sich am Ende der Ligatabelle.

Dienstag, 30 März 2021 06:31

Oberliga spielt bald wieder

Fußball - In der Oberliga rollt der Ball ab Ende April wieder über den Rasen. Jedoch werden nur mehr sieben Teams – darunter drei Mannschaften aus Südtirol- an der Meisterschaft teilnehmen. (sam)


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