Schlanders/Raiffeisenkasse - Die Vollversammlung der Raiffeisenkasse Schlanders am 14. Mai konnte aufgrund der außergewöhnlichen Umstände nur per Videokonferenz durchgeführt werden. Entsprechend war es nicht möglich, den ausgeschiedenen Mandataren offiziell einen Dank für ihre langjährige Tätigkeit bei der Raiffeisenkasse auszusprechen.
Darum hat die Bank kürzlich eine kleine interne Feier veranstaltet, um den ehemaligen Mandataren für ihr Engagement und für ihren wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Raiffeisenkasse zu danken. Obmann Erich Ohrwalder würdigte den Einsatz von Kurt Tappeiner, der 35 Jahre (seit 1986) als Verwaltungsrat tätig war. Ebenso dankte er Kurt Leggeri, dass er 27 Jahre lang (6 Jahre als Aufsichtsrat und 21 Jahre als Verwaltungsrat mit besonderen Aufgaben) der Raiffeisenkasse zur Verfügung gestanden ist. Direktor Michael Grasser unterstrich die gute und angenehme Zusammenarbeit und dankte für die langjährige und engagierte Tätigkeit für die Raiffeisenkasse.
Als Zeichen der Anerkennung wurde den beiden Mandataren ein Gutschein überreicht. „Ihr habt in diesen Jahren die Geschicke der Raiffeisenkasse wesentlich mit beeinflusst und einen wertvollen Beitrag zum Erfolg derselben geleistet. Wir bedanken uns für eure wertvolle Zeit und eure Treue zum Wohle der Genossenschaft und wünschen euch viel Glück und Gesundheit“, schloss Obmann Ohrwalder.
Schlanders - Mit einem Exzellenzdiplom in der Tasche kehrte Dominik Miribung Ende September von den Euroskills 2021 aus Graz in der Steiermark zurück. Den Erfolg von 2019 konnte der selbständige Maler und Lackierer wiederholen. Denn auch in Kazan bei den Worldskills wurde der Wengener mit einem Exzellenzdiplom ausgezeichnet. Miribung wurde auf den intensiven und herausfordernden Wettkampf von Tutor Bruno Giongo an der Landesberufsschule Schlanders vorbereitet und betreut. (ap)
Vinschgau/Pfunds - Wasser ist die wertvollste natürliche Ressource. Um die Qualität des Wassers auch in Zukunft zu garantieren, braucht es eine Vielzahl an Maßnahmen. Dies beginnt beim Schutz des Wassers in der Natur und setzt technisch einwandfreie Anlagen für die Wassergewinnung und Verteilung voraus.
Im Rahmen des INTERREG Projektes, Natürliche Ressource Trinkwasser Terra Raetica wird im Vinschgau die Kooperation bei der Trinkwasserversorgung von mehreren Gemeinden forciert. Die einheitliche Erhebung aller Trinkwasserressourcen und Versorgungsanlagen in den Gemeinden sowie Bearbeitung und Aufbereitung der Daten bildet die Basis für eine mögliche Zusammenarbeit. Mit Pilotgemeinden wird dabei ein Konzept für ein gemeinsames Management der Ressource Trinkwasser erstellt.
Beim Interreg Projekt haben die BZG Vinschgau und die Gemeinde Pfunds eine Partnerschaft beschlossen, um auch einen grenzüberschreitenden Austausch rund um das Thema Trinkwasser zu schaffen.
Dazu besuchten politische Vertreter und Fachkräfte aus dem Vinschgau die Gemeinde Pfunds zur Besichtigung des Trinkwasserkraftwerkes. Bürgermeister Rupert Schuchter und seine zwei Mitarbeiter Peter und Christof führten die Teilnehmer zum Krafthaus und berichteten von dem Werk das 2018 fertiggestellt wurde.
Daten wie eine jährliche Stromproduktion von bis zu 1,5 GWh (1.500.000 kWh) und einer Nennleistung von 417 kW, sowie eine Fallhöhe von 930 Meter beeindruckten. Diese Stromproduktion entspricht dem Stromverbrauch von mehr als 400 Haushalten. Das Pfundser Kraftwerk kann mit nur einen Turbine zwei verschiedene Fallhöhen (930 m im Sommerbetrieb und etwas 600 m im Winterbetrieb) abarbeiten, was bislang österreichweit ein Novum darstellt.
Danach ging es weiter zum Hochtal Tschey und zur Besichtigung des Geschieberückhaltebecken am Stubner Bach, das nach dem Muren Ereignis 2005 errichtet wurde. Zwischen den Fachleuten wurden an diesem Tag gegenseitige IST-Situationen abgeglichen, Arbeitsabläufe diskutiert, es fand einfach ein reger Wissenstransfer durch Erfahrungsaustausch statt. Insgesamt war es ein gelungener grenzüberschreitender Austausch wo ein Blick über die Grenzen der eigenen Region positive Erfahrungen und Projektbeispiele sowie fruchtbringende Impulse und Denkanstöße geliefert haben.
Laatsch - Durch Laatsch führte eine Schotterstraße als das Ehepaar Gerhard und Annemarie Lang aus Albstadt auf der Schwäbischen Alp dort zum ersten Mal beim „Mala Peppi“ Urlaub machte. Und das Licht der Straßenlaternen wurde täglich von Hand eingeschalten. Das war vor 50 Jahren. Doch der Reihe nach: Ende der 1960er Jahre war der Bademeister Gerhard Lang mit Kollegen von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft zum Skilauf am Stilfserjoch unterwegs und machte Halt in Laatsch. Anschließend tauschte er sich daheim mit Vinschger Heimatfernen aus, von denen viele auf der Schwäbischen Alp leben. Er bekam die Adresse vom „Gasthof Lamm“. Er reservierte zu Ostern 1970. Seither kommt das Paar jedes Jahr zum Wandern und zum Skifahren nach Laatsch. An den ersten Urlaub erinnert sich Lange noch gut. Er staunte über die Palmstangen, die Burschen vor dem Gasthof im Erdboden verankerten. Schon bald war die Familie zu viert. „Die älteste Tochter Petra war schon mit neun Monaten hier“, so Lange. „Und die kleine Michaela hat einmal spontan ihren Schnuller in den Begrüßungswein getunkt“. Beide Mädchen brachten zu jedem Urlaub ihre Stallkleider mit. Oft machten auch Langes Kollegen Urlaub beim „Mala Peppi“. Lange Zeit war die Kegelbahn im Gasthof ein Anziehungspunkt. Gerhard Lange wurde Ehrenmitglied des Laatscher Kegelklubs, den es allerdings nicht mehr gibt. Ehrenamtlich leitete er während seines Aufenthaltes Schwimmkurse für Kinder aus dem Ort und dem Vinschgau. Hoteliers stellten ihm dafür ihre Hallenbäder zur Verfügung. Er verlegte Rohre am Sportplatz, zählte Schafe und einiges mehr. Die Familie Lange erlebte sämtliche Umbauten im Urlaubsdomizil mit. Aus dem Gasthof wurde ein Hotel. Die Straßen wurden asphaltiert und die Laternen mit automatischen Schaltern versehen.
Gerhard und Annemarie Lange wollen nun 2022 etwas verspätet ihr rundes Urlaubs-Jubiläum und gleichzeitig auch ihre goldene Hochzeit mit ihrer ganzen Familie in Laatsch feiern. Möglicherweise sind dann die Dias und Filme zu sehen, die Gerhard im Laufe der Jahre dort geknipst bzw. gedreht hat. Interessant wären das allemal, besonders für die Laatscherinnen und Laatscher. (mds)
Glurns - Erich Wallnöfer ist zum 4. Mal zum BM der Stadtgemeinde Glurns gewählt. Der Kommissar Anton Patscheider hat aufgrund der 7:5 Konstellation im Gemeinderat seine Schuldigkeit getan.
von Erwin Bernhart
Glurns ist nicht nur die kleinste Stadt in Südtirol, Glurns hat auch noch andere Besonderheiten. Von den 905 Einwohnern (2019) sind 902 wahlberechtigt. Wie das? Das hat damit zu tun, dass viele Glurnser im benachbarten Ausland verstreut sind, aber immer noch in der Stadt wahlberechtigt sind. Bei Gemeinderatswahlen in Glurns zählt wegen der Überschaubarkeit jede Stimme. Am 10. Oktober 2021 haben 548 (60,8 %) Wähler:innen von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Auguren in Glurns haben im Vorfeld der Wahlen von einem Kopf-an-Kopf-Rennen gesprochen, mit gewissem Vorteil für Wallnöfer, weil er selbst und seine 11-köpfige Gruppe „Für Glurns“ über eine größere Clanverbindung in der Stadt verfüge. Die SVP ist mit „nur“ 7 Kandidaten von vornherein geschwächt ins Rennen gegangen.
Dessen ungeachtet ist für die SVP und für den SVP-BM-Kandidaten Armin Windegger so etwas wie ein Merkel-Effekt eingetreten. Angela Merkel, die deutsche Bundeskanzlerin, hatte sich für ihren armen Armin Laschet eingesetzt. Ihr Einsatz war nicht von Erfolg gekrönt. In Glurns hat sich LH Arno Kompatscher für Armin Windegger und für die SVP-Kandidaten vor den Wahlen als Wahlhelfer ins Zeug geworfen. Der Erfolg blieb aus. Im Gegenteil. Von den 548 abgegebenen Stimmen entfielen 253 auf Erich Wallnöfer und 175 auf Armin Windegger. Auch die Patt-Situation vom Herbst 2020 haben die Glurnser Wähler:innen aufgelöst. Neben Wallnöfer besetzt die Liste „Für Glurns“ mit Hans Bayer, Valentin Eberhöfer, Rosa Prieth Pichler, Heinz Riedl, Beat Wunderer und Kurt Warger 7 Ratssitze. Der SVP bleiben mit Armin Windegger, Sara Fleischmann, Naz Niederholzer, Armon Bertagnolli und Stefan Winkler 5 Sitze.
Noch eine Besonderheit ist auffallend: Mit 120 ungültigen Stimmen (davon 76 weiße) war ein auffallend großer Protest bei der BM-Wahl zu verzeichnen. Bei der Wahl des Gemeinderates waren es lediglich 42 ungültige Stimmzettel (davon 23 weiße). Viele Glurnser:innen wollten damit offensichtlich zum Ausdruck bringen „Tut’s euch vertragen“.
Wie die Machtverteilung in Glurns aussehen wird, wird sich bei der konstituierenden Sitzung zeigen. Beide BM-Kandidaten und auch die Kandidaten für den Gemeinderat haben im Vorfeld der Wahlen jedenfalls im Vergleich zu 2020 versöhnlichere Töne angeschlagen.
In der Fraktion Goldrain wird es heuer natürlich keine Neuwahlen geben. Der Vinschgerwind hat die Goldrainer, die ihr Fraktionskomittee 2018 bestellt haben, in der letzten Titelgeschichte in einer Reihe mit den anderen Fraktionen in der Gemeinde Latsch gestellt, die am 31. Oktober Fraktionswahlen abhalten werden. Die Fraktion Goldrain hat unmittelbar nach Erscheinen des Vinschgerwind 20/2021 um die Richtigstellung gebeten, dem wir natürlich nachkommen.
von Albrecht Plangger - Die jüngsten Unruhen und Straßenschlachten in Rom, die Verwüstung eines Gewerkschaftssitzes und die Erstürmung einer Erste Hilfe Abteilung eines Krankenhauses, in welchem sich ein rechtsradikaler Aktivist nicht ordentlich behandelt fühlte, geben zu bedenken. Da kommt auf Ministerpräsident Draghi etwas zu. Die nun notwendige innerstaatliche Befriedigung (pacificazione nazionale) wird aber nur ihm zugetraut. Der allgemeine positive Trend in der Wirtschaftsentwicklung darf nicht in einer offenen Konfrontation mit den „No-Vax“- Bewegungen münden. Ein Rückzieher beim italienischen Modell wäre fatal. Die ausserordentlich hohen Impfzahlen in Italien nähern sich kontinuierlich dem von der Regierung gesteckten Prozentsatz, welcher weitere Schritte zur Normalisierung des Alltags möglich machen könnte. Die Gemeindewahlen in vielen italienischen Großstädten und die erforderlichen Stichwahlen sind mittlerweile Geschichte. Sieger und Verlierer stehen fest und somit kann Ministerpräsident Draghi mit seinen Reformen weitermachen, ohne das Wahlergebnis zu beeinflussen. In der Abgeordnetenkammer haben wir letzthin eine Menge von nicht gerade wichtigen Gesetzesvorschlägen und Begehrungsanträgen abgearbeitet, um in der Kommission und der Aula für das Haushaltsgesetz des kommenden Jahres und eine Steuerreform Platz zu machen. Mit Spannung erwarten wir auch das neue „Berg-Gesetz“ der Regionen-Ministerin Gelmini, welches zeitgleich mit dem Haushaltsgesetz vorgelegt werden soll. Dieses Gesetz soll -vor allem mit Mitteln aus dem „Recovery-Fund“- den Berggebieten neue Impulse geben. Bisher sind die groß angekündigten „Berg-Gesetze“ immer „große Luftblasen“ geblieben. Diesmal gibt es ausserordentliche Finanzmittel, daher könnte wirklich auch für das Südtiroler Berggebiet „etwas abfallen“. Darauf sollten wir unser Augenmerk lenken.
Einen ersten Vorgeschmack auf winterliche Temperaturen haben wir diese Tage bekommen. Ein guter Moment, um auch das eigene Fahrzeug auf die Wintersaison vorzubereiten. Daher sollte jeder Fahrzeugbesitzer schon jetzt einen Termin für den Wechsel der Winterreifen vereinbaren.
Die Pflicht für die Winterausrüstung trifft zwar erst ab 15. November in Kraft, aber bereits jetzt sollte jeder daran denken, sein Fahrzeug winterfit zu machen. Die Kfz-Mechatroniker im lvh empfehlen so schnell wie möglich einen Termin in der Autowerkstätte des Vertrauens zu vereinbaren. „Es geht nicht nur darum, die Reifentauglichkeit zu überprüfen, sondern einen umfassenden Wintercheck durchzuführen“, erklärt Ronnie Mittermair, Obmann der Kfz-Mechatroniker im lvh. Dabei werden u.a. die Flüssigkeiten, die Beleuchtung, der Ladezustand der Batterie und die Bremsen kontrolliert. Empfehlenswert ist auch die Desinfektion der Klimaanlage. Da diese im Sommer viel eingeschaltet ist, bilden sich Bakterien im Belüftungssystem, welche sich im Winter, wenn die Heizung eingeschaltet wird, schnell ausbreiten können.
Wer sich neue Reifen anschaffen will, sollte sich gut und richtig beraten lassen. „Grundsätzlich gilt die einfache Regel 4x4x4: Die Reifen sollten nicht älter als 4 Jahre sein, ein Profil von mindestens 4 Millimetern aufweisen (im Winter besser mehr) und zudem sollten 4 gleiche Reifen montiert sein. Wichtig ist außerdem der Reifendruck. Werden die Reifen bei noch etwas milderen Temperaturen im Oktober oder Anfang November gewechselt, sollte in den kalten Monaten der Reifendruck nochmals kontrolliert werden“, unterstreicht Mittermair.
Die Corona-Schutzimpfung schützt vor schweren und tödlichen Krankheitsverläufen und mit ihrer Hilfe konnte die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen erheblich reduziert werden. Um diesen Schutz weiterhin aufrechtzuerhalten, wird nun Menschen über 80 Jahren und besonders gefährdeten Personen eine Auffrischungsimpfung angeboten.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse haben gezeigt, dass der Immunschutz bei bestimmten Personengruppen schwächer ausfällt oder schneller nachlässt. Das betrifft vor allem Menschen, die älter als 80 Jahre sind sowie Patientinnen und Patienten mit einem geschwächten Immunsystem. Diesen wird nun eine Auffrischungsimpfung empfohlen, damit die Bildung von Antikörpern wieder angeregt wird und der Schutz vor einer Covid-Infektion aufrecht bleibt. Die Auffrischungsimpfung, auch genannt „Booster“, bietet einen effektiven Schutz gegen alle derzeit bekannten Varianten, insbesondere gegen die hoch ansteckende Delta-Variante.
Die Auffrischungsimpfung wird derzeit 2 Zielgruppen angeboten, nämlich allen Menschen über 80(Jahrgang 1941 oder älter), die den Impfzyklus vor mindestens 6 Monaten abgeschlossen haben undPersonen mit Immun-Defiziten, mindestens 28 Tage nach abgeschlossenem Impfzyklus. Am Freitag 08. Oktober um 12 Uhr wird die Online-Vormerkung für beide Personengruppen geöffnet. Anmeldungen zur Auffrischungsimpfung werden ab diesem Zeitpunkt jederzeit entgegengenommen, und zwar unter https://sanibook.sabes.it/.
Den beiden genannten Personengruppen steht es auch frei, sich die Auffrischungsimpfung bei einem Impftermin ohne Vormerkung oder in einem Impfbus zu holen. Alle Impftermine ohne Vormerkungsind auf der Webseite des Südtiroler Sanitätsbetriebes unter folgendem Link ersichtlich: https://www.coronaschutzimpfung.it/de/impftermine/alle-impftermine
Für allgemeine Auskünfte kann das Bürgertelefon angerufen werden (800 751 751).
Wenn hingegen gefährdete Personen Probleme bei der Online-Anmeldung haben, kann es sein, dass sie noch nicht in den Listen der hochgefährdeten Personen aufscheinen. In diesem Fall sollten sie sich bitte an ihren Hausarzt/ihre Hausärztin wenden, der/die eine Bewertung der Situation und Meldung an den Sanitätsbetrieb vornimmt.
Es wird außerdem darauf hingewiesen, dass es möglich sein wird, gleichzeitig mit der Auffrischungsimpfung auch die Grippeschutzimpfung zu erhalten. Der Startschuss für die heurige Grippeimpfung ist für die zweite Oktoberhälfte vorgesehen. Für die kombinierte Corona- und Grippe-Impfung wird es keine eigene Vormerkung geben. All jene, die sich nur gegen die Grippe impfen lassen möchten, werden gebeten, sich an ihren Hausarzt/ ihre Hausärztin zu wenden.
Informationen für die Medien: Abteilung Kommunikation, Südtiroler Sanitätsbetrieb
(VS)
Wenn am Mittwoch nächster Woche, dem 13. Oktober, kurz nach 10 Uhr alle 570 Sirenen in ganz Südtirol eine Minute lang aufheulen, handelt es sich um einen Zivilschutz-Probealarm.
Nur knapp über die Hälfte (55 Prozent) der Südtirolerinnen und Südtiroler kannte vor ein paar Jahren das Signal des Zivilschutzalarms: Auch aufgrund dieser Stichprobenerhebung des Landesinstituts für Statistik ASTAT im Jahr 2018 wurde in der Agentur für Bevölkerungsschutz beschlossen, den Probealarm jährlich und damit in einer höheren Frequenz als davor durchzuführen. Immerhin fast acht von zehn Bürgerinnen (79,7 Prozent) hatten bei derselben Umfrage angegeben, das Radio oder den Fernseher einzuschalten, wenn sie den Alarm des Zivilschutzes hören.
Gewöhnung an Zivilschutzalarm und damit verknüpftes Verhalten
Ziel des Probealarms, unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, ist neben dem Aufdecken von eventuellen technischen Mängeln vor allem die Bewusstseinsbildung: "Jede und jeder von uns ist Teil des SystemsZivilschutz. Es gilt, aktiv mitzudenken und wenn es darauf ankommt, das Richtige zu tun."
Der Probealarm erfolgt in der Zivilschutzwoche, die italienweit im Zeitraum vom 10. bis 16. Oktober durchgeführt wird. Die Agentur für Bevölkerungsschutz hat für die Übung den 13. Oktober, den internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung ausgewählt.
Die Bevölkerung, betont der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger, soll aufmerksam werden, aber nicht in Panik geraten, und wissen, was bei einer Alarmierung zu tun ist: Im Falle eines Zivilschutzalarms sollte möglichst schnell ein Gebäude aufgesucht werden. Auch wer sich bereits in einem Gebäude befindet, soll Fenster und Türen schließen, Lüftungen und Klimaanlagen ausschalten.
Zentral gesteuertes Netz an Sirenen
Eine Alarmierung der Bevölkerung erfolgt über ein flächendeckendes, zentral gesteuertes Netz von Sirenen und ist in ganz Südtirol hörbar, berichtet der Direktor des Amtes für Zivilschutz in der Agentur für Bevölkerungsschutz Günther Walcher. Alle Sirenen werden nun über digitale Kommunikation angesteuert, die Umstellung ist jetzt abgeschlossen.
Drei unterschiedliche Signale
Es gibt drei unterschiedliche Signale: Die wöchentliche, landesweite Sirenenprobe mit einem 15 Sekunden langen Dauerton erfolgt immer samstags kurz vor 12 Uhr. Der Feuerwehralarm besteht aus einem dreimal 15 Sekunden langen Dauerton, unterbrochen von zweimal sieben Sekunden Pause. Der Zivilschutzalarmist ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton ohne Pausen.
570 Sirenen in neun Feuerwehrbezirken
Eben dieses Zivilschutzsignal mit seinem auf- und abschwellenden Heulton wird am Mittwoch, 13. Oktober, nach 10 Uhr landesweit über alle rund 570 Sirenen zu hören sein. Zum flächendeckenden Testen und zur Überprüfen der vorhandenen technischen Systeme zur Warnung, unterstreicht der Präsident des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Wolfram Gapp, werden auch die neun Bezirkseinsatzzentralen von den Freiwilligen Feuerwehren besetzt. Diese stehen mit der Agentur für Bevölkerungsschutz in ständigem Kontakt, um eine rasche Rückmeldung über die erfolgte Alarmierung zu geben oder als Ausfallebene bei eventuellen Problemen eingreifen zu können.
Informationen über Radio, Fernsehen und Internet - Notrufnummer nicht anrufen
Im Zusammenhang mit dieser Probe soll auf keinen Fall die einheitliche Notrufnummer 112 oder eine andere Notrufnummer angerufen werden, um Fragen dazu zu stellen.
Wer den Zivilschutzalarm hört, sollte Radio oder Fernseher einschalten, da dort das Bevölkerungsinformationssystem auf Sendung geht, allerdings nicht unmittelbar, sondern einige Minuten nach dem Verklingen des Sirenentons. In diesem Zusammenhang wird daran erinnert, dass jeder Haushalt über ein batteriebetriebenes Radiogerät verfügen sollte, das auch bei Stromausfall funktioniert. Auch im Bürgernetz, vor allem auf den Landes-Webseiten zum Bevölkerungsschutz, wird informiert.
Eine Laufschrift mit dem Hinweis, dass es sich um einen Probealarm handelt, wird in den über die von der Rundfunkanstalt Südtirol RAS digital terrestrisch ausgestrahlten ausländischen Fernsehsendern zu sehen sein.
Bis jetzt, berichtet Amtsdirektor Walcher, bestand in Südtirol noch niemals der Bedarf einer landesweiten Alarmierung. Der Zivilschutzprobealarm fand in Südtirol zum letzten Mal vor zwei Jahren statt und fiel im vergangenen Jahr Covid-bedingt aus.
mac