Dienstag, 28 Oktober 2014 00:00

Tag der Romanik

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s14sp23 Johann PradMals/Prad/Vinschgau  -  Im Vinschgau gibt es viele Kirchen, Kapellen und profane Bauten aus der Romanik, weil die Menschen im Tal arm waren und es sich schlicht und einfach nicht leisten konnten alles zu modernisieren und dem Geschmack der Zeit anzupassen. Heute zählen diese Bauten zu den Juwelen des Vinschgaus. Bereits zum sechsten Mal zeigten am 11. Oktober viele romanische Kulturstätten ihre Schätze einem interessierten Publikum und boten kostenlose Führungen an.

von Heinrich Zoderer

Meine erste Station ist der Fröhlichsturm in Mals.

Sein Rundbau hebt sich ab von den anderen Türmen des Dorfes. Erbaut im 12. Jahrhundert, war er später Gerichtssitz der Churer Bischöfe und kam dann in den Besitz der Herrn von Fröhlich. 1499 brannte alles nieder. Lange Zeit blieb die Burg eine Ruine. 1905 und 1952 wurden Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Vor 10 Jahren wurde vom Verein „Freunde des Fröhlichsturm“ alles nochmals gründlich restauriert. Heute gelangt man über 164 Stufen und 6 Geschosse  auf eine Aussichtsplattform und kann einen wunderbaren Rundblick genießen. Der Turm ist 33,5 Meter hoch, der Innenraum hat einen Durchmesser von 6 Metern und 2 Meter dick sind die Außenmauern. Ich fahre weiter nach Tartsch. Es regnet leicht, trotzdem gehe ich zu Fuß zur St. Veit Kirche am Tartscher Bühel. Es ist einer der geheimnisvollsten Orte im Vinschgau. Ich denke an die Sage vom Tartscher Bichl und bin erstaunt, wie die Führung erklärt, dass bei Luftaufnahmen rund 80 Häuser erkennbar sind. Stimmt die Sage also doch? Das Innere der Kirche ist sehr groß. Eine spätgotische Holzdecke ziert den Oberboden. Auf dem Freskenzyklus wird das Martyrium des heiligen Vitus (Veit) dargestellt. In der Kirche ist ein Drei-Frauen-Altar. Frauen pilgerten hierher und beteten um Fruchtbarkeit. Meine dritte Station ist St. Johann in Prad. Die Kirche wurde von den Grafen von Tschengelsberg Ende des 13. Jh. als ihre Eigenkirche im romanischen Stil erbaut. Zu bewundern ist eine barocke Holzdecke, eine Grabplatte der Grafen von Tschengelsberg und die im vorigen Jahrhundert freigelegten Fresken. An den Seitenwänden sieht man auch zwei Freskenbilder des noch jungen Künstlers Karl Plattner aus dem Jahre 1948.  Es ist 17 Uhr und hat aufgehört zu regnen, aber der Nebel hängt tief über das Tal. Es gäbe noch viele Stationen auf der Straße der Romanik.

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