Wie geht es beim Biogas weiter?

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Biogas-Präsident Josef Thurner: „Wir wollen die Sachlage prüfen lassen und dann über das Weitermachen entscheiden.“ Biogas-Präsident Josef Thurner: „Wir wollen die Sachlage prüfen lassen und dann über das Weitermachen entscheiden.“

Schluderns - Mit den Standorten Schluderns, Schlinig und Prad gibt es drei Biogasanlagen im oberen Vinschgau. Bei den Fördertarifen sind die Anlagen unterschiedlich gelagert. Weil die Fördertarife für die elektrische Energie über den Gestore Servizi Energetici (GSE) ausgelaufen oder im Auslaufen sind, geraten die Biogasanlagen in Schwierigkeiten. Der Vinschgerwind hat beim Präsidenten der Biogasanlage in Schluderns, Josef Thurner, nachgefragt. Die Landwirtschaftliche Genossenschaft Schluderns (LGS) mit 74 Mitgliedern betreibt die Biogasanlage in Schluderns. Seit 15 Jahren wird die Erzeugung von elektrischer Energie mit 27 Cent pro Kilowattstunde bezuschusst. Damit konnten die Betreiber das System der Biogasanlage aufrecht erhalten, den Mist bei den Mitgliedern mittels LKW abholen, in der Anlage vergären lassen (und dabei Strom erzeugen) und mit dem genossenchaftseigenen Surpanzen die vergorene Gülle in die Lager in Laatsch, Schleis und Burgeis bringen. Von dort entnehmen die Mitglieder die Gülle und bringen diese auf ihre Felder aus. „Biogas“, sagt es der Bauer Josef Thurner, der auch BM der Gemeinde Mals ist, „ist in mehrfacher Hinsicht ein Mehrwert. Die Erzeugung von Strom und Wärme ist nachhaltig. Zum anderen sind die zentralen Lager auch für den Gewässerschutz von Bedeutung, weil die Mistlegen wegfallen. Und für die Bauern ist das Abholen des Mistes und das Zurückführen der Gülle eine geschätzte Dienstleistung.“ Für die Biogasanlage in Schluderns sind die Fördertarife seit gut einem Jahr, genau seit dem 24. Jänner 2023, weggefallen. Seither arbeitet die Anlage im Defizit, denn der Strom kann nur noch zu Börsenpreisen verkauft werden. Und die sind aktuell bei rund 8 Cent pro Kilowattstunde. Dementsprechend war die Stimmung bei der Vollversammlung der Genossenschaft vor gut drei Wochen. Wenn nicht ein Tarifersatz geschaffen wird, werden die Bauern die Biogasanlge aufgeben müssen.
Vor kurzem allerdings hat die ARERA (AUTORITÀ DI REGOLAZIONE PER ENERGIA RETI E AMBIENTE) eine Maßnahme herausgegeben, auf die alle Biogasanlagen Italiens längst gewartet haben. Thurner sagt, er wolle über den Raiffeisenverband (Raiffeisen Energy) die Vorlage und deren Auswirkungen prüfen lassen und dann erst wird in der Vollversammlung entschieden werden können, wie es mit der Biogasanlage in Schluderns weitergehen soll. (eb)

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