Würstlstand und Wiener Schmäh

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„Die Welt ist ein Würstelstand“, Puppentheater für Erwachsene am 16. Jänner im bis auf den letzten Platz besetzten Theatersaal im Kulturhaus Schlanders, ein Gastspiel des Schubert Theaters Wien. Ein besonderes Theatererlebnis, ganz hervorragend gespielt von Manuela Linshalm, begleitet von Heidelinde Gratzl am Akkordeon. „Die Welt ist ein Würstelstand“, Puppentheater für Erwachsene am 16. Jänner im bis auf den letzten Platz besetzten Theatersaal im Kulturhaus Schlanders, ein Gastspiel des Schubert Theaters Wien. Ein besonderes Theatererlebnis, ganz hervorragend gespielt von Manuela Linshalm, begleitet von Heidelinde Gratzl am Akkordeon.

Schlanders/Theater Kulturinstitut - Alle treffen sich am Würstelstand: der Hofrat, die Amerikanerin, der Obdachlose, die Immobilienmaklerin. Und sie kommen nicht nur, um eine Wurst zu essen und den Magen zu füllen. Sie kommen um über sich zu erzählen, sich auszuweinen, zu fluchen oder einfach weil jemand da ist, der zuhört. Beim Puppentheater „Die Welt ist ein Würstelstand“, veranstaltet vom Südtiroler Kulturinstitut und hervorragend gespielt von Manuela Linshalm, wird die Welt der Wiener Würstelverkäuferin Resi Resch vorgeführt. Manuela Linshalm hantiert mit einer bzw. zwei großen Puppen, sie führt Monologe und Dialoge in unterschiedlichen Stimmlagen, tanzt mit den lebensgroßen Figuren und singt zur Musik von Heidelinde Gratzl, die auf dem Akkordeon spielt. Die Würstelverkäuferin Resi ist herzlich und grantig und beherrscht den Wiener Schmäh. Wer Rat sucht kommt zu ihr. Sie ist Trösterin, Psychologin und Fremdenführerin und hat auf alle Lebensfragen eine Antwort. Der Hofrat ist Witwer, geht jeden Tag zum Grab seiner Frau und weiß nicht, was er mit seiner zweiten Wursthälfte machen soll. Resi bringt ihm das Fluchen bei und führt ihn zurück ins Leben und zu neuem Glück. Der amerikanischen Touristin, die die Lipizzaner sucht, erklärt sie das Geheimnis von Pferdeleberkäse und das wahre Leben in Dunkelheit in der Wiener Gruft. Gesprochen wird über das Rauchen, das Saufen, den Gesundheitswahn, über die Liebe und das Anbanteln, über Aktien und Bausparen, über Hundedreck, die Ausländer, den Klimawandel und die verschiedenen Wurstsorten: die Burenwurst, die Frankfurter, die Eitrige und die Blunzen. Alle mag die Resi, auch die Ratte in der Mülltonne. Außer Vegetarier und Veganer und die Bürokraten. Am Schluss bekommt sie den Brief vom Amt mit der tiefen Erkenntnis: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Nach der Vorführung lud Karin Larcher, die stellvertretende Vorsitzende vom Südtiroler Kulturinstituts zu Speck und Sekt in den Sparkassensaal, um das 70-jährige Bestehen des Kulturinstituts zu feiern. (hzg)

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