Die Wurst mit Soße und das kleine Geheimnis

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Walter Sagmeister mit Petra Wallnöfer Walter Sagmeister mit Petra Wallnöfer

Mals - „Wia in olte Zeitn“, „Woasch nou wia long miar do Kortn gspielt hobm.“ Diese Bemerkungen waren beim „Gollimorkt“ in den Stuben im „Gasthof Einhorn“, sprich beim „Hafner“ oft zu hören.

von Magdalena Dietl Sapelza

Die Stuben des ansonsten geschlossenen Gasthauses waren einen Tag lang für Gäste geöffnet. Die Inhaber Markus und Paul Hafner hatten das ermöglicht. Dort ließen Malser Bäuerinnen und Bauern eine alte kulinarische Markttradition aufleben. Auf der Speisekarte standen: Das „Faschanessen - Frankfurter Wurst mit Soße“ und „Das kleine Geheimnis - Frankfurter Wurst mit Soße und Gulaschstücken“, „A Gsottene – Hauswurst mit Senf“. Dazu gab‘s jeweils eine Semmel. Der Durst ließ sich mit einem „Rugale Leps“ (Wein), mit Hopfentee (Bier) oder mit einem „Kracherle“ (Limonade) stillen. Die Bezeichnung „Das kleine Geheimnis“ werde der einstigen Wirtin im „Rössl“ Sophie Waldner zugeschrieben, erzählt Walter Sagmeister, Mitorganisator des Marktschmauses. Einst habe man landauf landab vom „Kleinen Geheimnis“ beim „Rössl“ geschwärmt. „Faschanessen“ könnte es wohl deshalb heißen, weil so mancher „Faschan“, es handelte sich um Vermittler beim Viehhandel, den Verkäufer nach einem guten Geschäft zur „Wurst mit Soße“ eingeladen hatte. Noch bis in die 1960er Jahre war der „Gollimarkt“ neben dem Krämermarkt ein gut bestückter Viehmarkt. Auf „Tschalatscha, standen oft bis zu 1.000 Stück Vieh“, weiß Sagmeister. Ein klein wenig vom einstigen Viehmarktflair des „Gollimorktes“ versuchen die Jungzüchter jedes Jahr zu vermitteln, indem sie einige Tiere auftreiben.
Doch zurück zur „Wurst mit Soße“ und zum „Kleinen Geheimnis“. Sagmeister hatte dafür gesorgt, dass Würste und Fleisch qualitativ hochwertig waren. „A richtigs Frankfurterle muaß pan Brechn so richtig knackn“, erklärt er. Das Gulasch kochte der pensionierte Koch Luis Adam aus Laatsch am Tag vor dem Markt. Die Vorbereitung beim „Hafner“ begannen in aller Herrgottsfrüh. Schon bald stellten sich die ersten Gäste ein. Zu Mittag war kein Platz mehr frei und alle genossen die nostalgischen Markgerichte. Unzählige Menschen gaben sich im Laufe des Tages die Klinke in die Hand. „Schun in spatn Nommitog hobm si olz aufgessn kopp“, lacht Sagmeister. Beim nächsten „Gollimorkt“ könnten die Gerichte erneut serviert werden, so wie in alten Zeiten.

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