Große Solidarität mit Flüchtlingen aus der Ukraine

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Beim Grillfestl auf dem Festplatz von Lichtenberg Beim Grillfestl auf dem Festplatz von Lichtenberg

Lichtenberg/Vinschgau - Für die 67 Flüchtlinge aus der Ukraine, die im Vinschgau eine vorübergehende Bleibe gefunden haben, gibt es in den Dorfgemeinschaften große Solidarität. Auf Initiative der Slovakin Martina Wallnöfer, die in Schluderns verheiratet ist, wurde diese Solidarität auch mit einem Grillfest auf dem Lichtenberger Festplatz am 30. Juli sichtbar. Geschäfte in Prad und Schluderns und die Obstgenossenschaft Laas haben dafür Fleisch, Getränke, Brot und Obst gespendet. Die Kommunikation wurde über die russische Sprache, die Wallnöfer beherrscht, bewältigt. Auch die Solidarität unter den Flüchtlingen ist bemerkenswert. Die Flüchtlinge, überwiegend Frauen, sind untereinander gut vernetzt, tauschen sich Dinge des täglichen Bedarfes aus. Vor allem bei Treffen, die die Sprachkurse in den Räumlichkeiten des Vinzenzheimes von Schlanders bei den Barmherzigen Schwestern unter Schwester Agnes Trafoier mit den Sprachlehrerinnen Marianne Pircher und Waltraud Plagg, und auch bei Sprachkursen im GWR in Spondinig bieten, ist der Austausch rege. Weil das Durchschnittseinkommen in der Ukraine in etwa ein Zehntel des Durchschnittseinkommens eines italienischen Staatsbürgers beträgt, lässt die Flüchtlinge nach Preisen für Wolfgang Platter, der mit dem Pfarrgemeinderat von Laas vier Flüchtlinge, darunter die Rechtsanwältin Ella Mykolenko, im Laaser Pfarrhaus betreut, erzählt, dass die anfänglichen Schwierigkeiten mit den stattlichen Geldzahlungen überwunden sind. Zumindest für die nächsten drei Monate. Die Verzögerungen bei der Auszahlung von 300 Euro pro Erwachsenem (150 Euro pro Kind) konnten durch die große Spendenbereitschaft in der Bevölkerung überbrückt werden. Wie andere Unterkünfte wurden jene im Widum Laas über die Gemeinde Laas an das Land und an das Regierungskommissariat gemeldet und über das vom italienischen Roten Kreuz und von Volontarius betreute Erstaufnahmezentrum in Bozen-Süd sind die Flüchtlinge in die gemeldeten Unterkünfte verteilt worden. Südtirolweit sind rund 1700 Flüchtlinge untergebracht. Nicht allen Flüchtlingen ist es so gut gegangen wie in Laas. Aufgrund der Auszahlungsverzögerungen mussten viele Flüchtlinge ihre Unterkunft wechseln, weil die Verpflegung nicht garantiert werden konnte.
Platter weist darauf hin, dass von den 40 Millionen Einwohnern der Ukraine derzeit um die 10 Millionen auf der Flucht sind. Viele flüchten innerhalb der Ukraine vom umkämpften Osten in die Westukraine, viele flüchten in die Nachbarstaaten Polen und Moldawien. Viele haben es in die anderen EU-Staaten geschafft. Alle eint der Wille nach einer raschen Rückkehr, denn die Identifikation mit der Ukraine ist ungebrochen und groß.

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