Das Restwasser auf der Töll wird verstromt

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Georg Premstaller erläutert in Mals das neue Restwasserkraftwerk auf der Töll: Inbetriebnahme im Frühjahr 2022 Georg Premstaller erläutert in Mals das neue Restwasserkraftwerk auf der Töll: Inbetriebnahme im Frühjahr 2022

Mals/Töll - Bei den 4. Internationalen Energietagen in Mals erläuterte Georg Premstaller den Baufortschritt und die Technik der Baustelle an der Wasserfassung auf der Töll. Dort wird ein Restwasserkraftwerk mit knapp 400 Kilowatt Konzessionsleistung errichtet. Im neuen Konzessionsdekret von 2010 ist als Bestandteil des Potenzierungsprogramms und als Auflage der Konzession eine Neuerrichtung eines Restwasserkraftwerkes verpflichtend vorgeschrieben. Der Verantwortliche für Hydraulik, Umwelt und Simulation von Alperia Premstaller wies darauf hin, dass man im November soweit sein wird, die Wasserkraftwerke in Forst und Marling stillzulegen, um die Wasserfassung für das Restwasserkraftwerk auf der Töll errichten zu können. Man betrete damit die Bauphase 2. Während der Stillegung der beiden Kraftwerke von einem knappen Monat werden die Schleusen an der Töll geöffnet und das Wasser der Etsch wird in einem seltenen Spektakel ungehindert in die Töllschlucht stürzen. Die Zeitwahl der Stilllegung ist nicht zufällig. Im Winter ist kein Bedarf an Beregnungswasser, welches von Alperia in der Vegetationszeit an die Landwirtschaft abgegeben werden muss. Für die Planung des knappen Zeitfensters für die Stilllegung der Kraftwerke bekommen die Planer nachträglich Recht, denn der Strompreis liege, so Premstaller, aktuell (am 19. Oktober 2021) bei 250 Euro/MWh. 2019 war der Preis im Mittel zum Vergleich bei 52,3 Euro/MWh.
In der ersten und abgeschlossenen Baufase ist hinter dem Ableitungskanal ein rund 17 Meter tiefer vertikaler Bauschacht in den Felsen getrieben worden, an dessen Basis künftig eine Kaplan-Turbine die Restwassermenge von maximal 6,6 Kubikmeter die Sekunde bei einer Fallhöhe von rund 10 Metern abarbeiten wird. Die bisherige Restwassermenge, die im Sommer mit großen Wasserstaubwolken von der alten Brücke aus gesehen links der Stauanlage in die Töllschlucht stürzte, soll von 6,6 Kubikmeter im Sommer auf ganzjährig 500 Liter/Sekunde zurückgefahren werden. Dafür kommt die Restwassermenge nach dem neuen E-Werk in einem Ausleitungskanal unterhalb der Straßenbrücke in die Etschschlucht.
Mit der neuen Konzessionsübernahme im Jahr 2010 durch Alperia wurde die Restwasserabgabe neu definiert. Diese Regelung sieht eine stufenweise Anpassung der Restwassermenge bis maximal 6,6 m3/s vor. Derzeit werden im Sommer 4,2 und im Winter 3,6 m3/s abgegeben. Vorgesehen ist die Inbetriebnahme des neuen Restwasserkraftwerkes im April 2022. (eb)

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