Mittwoch, 02 Mai 2012 00:00

Prokulus lebt

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Naturns

s8_gesicht_1Vor 100 Jahren wurden die Fresken in und an der Kirche zu St. Prokulus in Naturns wiederentdeckt. Damals begann auch ein wissenschaftlicher Disput über Datierung und Einordnung der Fresken, über Symbolik und Bedeutung. Dieser Disput dauert bis heute an und wird wohl auch künftige Generationen beschäftigen.

„Es ist das meistbeschriebene Kunstwerk Südtirols“, sagt die Amtsdirektorin des Amtes für Bau- und Kunstdenkmäler Waltraud Kofler Engl und fügt hinzu: „Von den 1100 Kirchen in Südtirol ist St. Prokulus eine der ältesten und s8_1864herausragendsten.“ „Die 1200 Jahre alten Fresken leuchten immer noch und geben auch späteren Generationen Rätsel auf“, sagt Helmuth Gritsch, der aus Naturns stammende, mittlerweile emeritierte Professor am Institut für Geschichte und Ethnologie an der Uni Innsbruck.
Die Gemeinde Naturns nutzt das 100-jährige Jubiläum, um auf einen Kulturschatz ersten Ranges hinzuweisen, welchen die Prokuluskirche mit ihren weltberühmten Fresken darstellt. Bis zum Patrozinium am 9. Dezember 2012 werden in Naturns einige Veranstaltungen über die Bühne gehen, die unter dem Projekt „Prokulus 12“ zusammengefasst sind. Auftakt war die Vorstellung von „Prokulus 12“ kürzlich im Rittersaal von Schloss Hochnaturns. Kein Zufall, denn der frühere Schloss-Besitzer August Kleeberg (von 1913 bis 1943 Besitzer) hatte sich große Verdienste um die Sanierung der Prokuluskirche erworben. Dies wusste der heutige Schlossbesitzer Franz Gurschler zu berichten. Nach den Kurzreferaten von Helmuth Gritsch, Waltraud Kofler Engl, Dekan Rudolf Hilpold und BM Andreas Heidegger, wies der Naturnser Kulturreferent Valentin Stocker auf das Programm „Prokulus 12“ hin: Ausstellung im Prokulus Museum, ab 11. Mai 2012 an der s8_1870s8_1866Außenmauer der Raiffeisenkasse Ausstellung von Postkarten - Freskensegmente-Illustrationen, ab 10. Juni Foto-Ausstellung „Menschen bei Prokulus“, am 23. Juni Vorstellung der „Schlern“-Schrift über die neuesten Forschungsergebnisse über St. Prokulus, im Juli Worshop „Kulturgeschichte aus dem Kochtopf“, ab 4. August Nocturnum - Begegnungen an der Via Claudia Augusta, ab 20. Oktober Begegnung der Goldschmiedekunst zwischen Liceo Artistico und der Münchner Meisterschule, Lesungen und Vorträge im August, September und Oktober; im September Konzert „Transart“ bei der Prokuluskirche, Erstellung eines Kalenders und am 9. Dezember Patrozinium. Naturns stellt damit seine St. Prokuluskirche samt Freskenschatz in den Mittelpunkt des 100-jährigen Jubiläums.  (eb)


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